www.wikidata.de-de.nina.az
Flussnetz ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Flussnetz im Sinne der Graphentheorie siehe Flusse und Schnitte in Netzwerken Ein Flusssystem auch Flussnetz ist die Gesamtheit aller Flusse die aus einem Hauptfluss und seinen direkten und indirekten Nebenflussen besteht Dabei sammelt sich das Wasser aus einer kaum uberschaubaren Anzahl von Quellgerinnen die sich zu immer grosseren Fliessgewassern vereinigen Der Hauptstrang eines solchen verastelten Flusssystems ergibt sich flussaufwarts betrachtet an den vielen Vereinigungspunkten durch den jeweils voluminoseren im Mittel mehr Wasser fuhrenden Fluss Diesem Hauptstrang folgt im Allgemeinen auch die historisch gewachsene Namengebung wobei es allerdings sehr viele Ausnahmen gibt Nach dem namentlich dominierenden Fluss ist zumeist auch das Flusssystem benannt Das vom Flusssystem entwasserte Gebiet das Einzugsgebiet wird durch Wasserscheiden begrenzt Flussnetze unterscheiden sich durch Merkmale wie Gewasserdichte vorherrschende Verlaufsmuster oder typische Topologien ihres Gewassernetzes Im Unterschied zum Flusssystem das die Gesamtheit der realen Wasserkorper eines Abflusssystems darstellt steht in der Hydrographie und beim Wassermanagement der Begriff Flussnetz fur ein theoretisches Konzept So werden fur eine Modellierung von Flussnetzen alle stehenden Gewasser Seen ignoriert und durch eine sie durchstromende Gewasserachse ersetzt damit der Gewasserpfad auch Gewasserstrang oder Gewasserroute durchgehend ist Fur das Flussnetz ist primar das Fliessverhalten von Belang Die Gesamtheit aus Wasserkorpern Gewasser im eigentlichen Sinne und Grundwasserkorper deren Struktur als Gewassernetz und das Einzugsgebiet bezeichnet man als Gewassersystem hydrologisches hydrographisches System 1 Mundungsort dreier Flusse Inn Donau und Ilz in PassauMundungsgewassernetz Hugli Ganges Brahmaputra Jamuna Padma MeghnaInhaltsverzeichnis 1 Gewassersystematik 1 1 Wichtige Fliessstrange und Quellen 1 1 1 Hauptstrang nach Namen 1 1 2 Hauptstrang nach Volumen 1 1 3 Hauptstrang nach Lange 1 1 4 Hauptstrang nach oberirdischem Einzugsgebiet 1 2 Abgrenzung von Flusssystemen 1 2 1 Abgrenzungsprobleme in Ebenen 1 2 2 Abgrenzungsprobleme in Gebieten mit verkarstetem oder lockerem Gestein 1 2 3 Klimatisch bedingte Veranderlichkeit 1 2 4 Veranderlichkeit durch menschliche Eingriffe 1 3 Hierarchisierungsmodelle 2 Grundrissmuster von Flusssystemen 3 Bedeutende Flusssysteme 3 1 Beispiele komplexer Flusssysteme 3 1 1 Flusssystem des Amazonas 3 1 2 Ganges Brahmaputra Flusssystem 3 1 3 Flusssystem des Perlflusses 3 1 4 Flusssystem des Rheins 3 2 Beispiele ehemaliger Flusssysteme 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGewassersystematik BearbeitenWichtige Fliessstrange und Quellen Bearbeiten Der flussaufwarts uber alle Mundungspunkte jeweils wasserreichere Strang ist gewasserkundlich der Hauptstrang eines Flusssystems und zumeist auch namentlich der Hauptfluss Abweichungen von einer solchen Namensgebung gibt es haufig wenn anstelle des Hauptstrangs zum Beispiel der Strang mit der grosseren Richtungskonstanz den Namen beibehalt oder derjenige Fluss dessen Tal wirtschaftlich oder kulturell grossere Bedeutung hatte Wichtige Strange konnen auch nach anderen quantitativen Kriterien bestimmt werden wie etwa nach dem grosseren Einzugsgebiet oder nach der grosseren Lange welche beide zu Zeiten ohne genaue Karten kaum prazise zu bestimmen waren In Disputen um die Hauptquelle eines Flusses Rheinquelle Donauquelle wird oft konkurrierend zum Kriterium der grosseren Wasserfuhrung das Kriterium der grosseren Lange herangezogen Bei Flusssystemen mit an jedem Mundungspunkt deutlich erkennbarem Hauptstrang folgt diesem im Allgemeinen auch der sprachgeschichtlich oft sehr alte Flussname Meistens ist dieser Strang zugleich auch der langste Fliessweg Fliessen aber zwei Flusse ahnlicher Grosse zusammen teilen sich hier flussaufwarts gesehen nicht selten Hauptstrang und langster Strang Zuweilen vereinigen sich zwei ahnlich grosse Flusse und ihr gemeinsamer Unterlauf tragt einen dritten Namen Dann nennt man die zusammenfliessenden Gewasser Quellflusse des Unterlaufs diese namentliche Besonderheit ist allerdings gewasserkundlich nur von geringem Belang Beispiele solcher Drei Namens Zusammenflusse bei denen die Quellflusspaarungen im Ubrigen recht unterschiedlich sein konnen sind sortiert nach dem Volumen am Zusammenfluss Amazonas 28 400 m s aus Maranon 10 wasserreicher und Ucayali 40 langer Rio Madeira 17 100 m s aus Rio Beni 8 wasserreicher und Rio Mamore 21 langer Nil 2440 m s aus Blauem Nil 73 wasserreicher und Weissem Nil 113 langer Ganges 694 m s aus Alaknanda 72 wasserreicher und Bhagirathi 79 langer Weser 117 m s aus Fulda 34 wasserreicher und Werra 36 langer Rhein 113 m s aus Hinterrhein 11 wasserreicher und Vorderrhein 6 langer Mulde 60 2 m s aus Freiberger Mulde 33 wasserreicher und Zwickauer Mulde 35 langer Regnitz 25 m s aus Rednitz 27 wasserreicher 1 langer und Pegnitz Main 13 9 m s aus Weissem Main 96 wasserreicher und Rotem Main 16 langer Donau 9 3 m s aus Breg 71 wasserreicher 14 langer und Brigach Saar 3 5 m s aus Roter Saar 16 wasserreicher 1 langer und Weisser Saar nbsp Flusssystem des Mississippi aufgehellt EinzugsgebietBeispiele bei denen Hauptstrange unterhalb eines Zusammenflusses weiter den Namen des nach gewasserkundlichen Kriterien Nebenflusses fuhren bietet der Artikel Nebenfluss Bei grossen Flusssystemen fallen die nach den Kriterien grosserer Wasserfuhrung grosseren Einzugsgebietes oder grosserer Lange definierten Strange eines Flusssystems oftmals auseinander Begunstigt wird diese Inkongruenz wenn sich die Einzugsgebiete der Oberlaufe uber Klimazonen unterschiedlicher Ariditat erstrecken In besonderem Masse ist das beim Blauen und Weissen Nil der Fall Typisch hierfur ist auch die Situation im Stromgebiet des Mississippi Der Namensstrang zieht hier ungefahr die Mittelachse des Flusssystems er beginnt wenig oberhalb des Itascasees dagegen beginnt der langste Fliessweg im niederschlagsarmen Westen an der Quelle des Red Rock River und lauft uber den Missouri der Hauptstrang wiederum entsteht im niederschlagsreichen Osten an der Quelle des Allegheny und lauft weiter uber den wasserreichen Ohio zum Lower Mississippi Hauptstrang nach Namen Bearbeiten Der durch die historisch gewachsene Namengebung hervorgehobene Fliessweg deckt sich somit nicht immer mit dem gewasserkundlich definierten Hauptstrang Im nicht seltenen Fall wechselnder Namen im Verlauf des Hauptflusses muss zwangslaufig nur ein Flussabschnittsname stellvertretend fur das Flusssystem und dessen Hauptstrang stehen Beispielsweise steht der Abschnittsname Brahmaputra ublicherweise auch fur die Abschnitte Tsangpo und Dihang im Oberlauf und Jamuna im Unterlauf seltener jedoch auch fur die folgenden Abschnitte Padma und Lower Meghna Im Falle des Mobile River bezeichnet der Name nur die mundungsnahe Sammelader eines Flusssystems dessen Hauptstrang nacheinander die Namen Cartecay Coosawattee Oostanaula Coosa Alabama und Mobile River fuhrt Flussnamen sind zur Festlegung von Haupt und Nebenflussen somit nur eingeschrankt geeignet Hauptstrang nach Volumen Bearbeiten Der am jeweiligen Mundungspunkt augenscheinlich grossere Fluss ist im Allgemeinen der mit dem grosseren mittleren Durchfluss MQ Der sich so ergebende hydrologische Hauptstrang eines Flusssystems deckt sich daher zumeist mit der uberkommenen Namengebung in einem Flusssystem In vielen Klimaten der Erde ist allerdings der mittlere Niedrigwasserabfluss MNQ genauso pragend fur das Erscheinungsbild eines Flusses So sind beispielsweise die Saar bei der Einmundung der Blies und die Donau bei Einmundung des Inn nach den MNQ Werten die grosseren Flusse nicht aber nach den MQ Werten welche die namentlichen Nebenflusse Blies und Inn zu Teilstrecken des jeweiligen hydrologischen Hauptstrangs im Saar bzw Donausystem machen infolge ihrer grosseren Hochwasseranteile Hauptstrang nach Lange Bearbeiten Die Langenangaben von Flussen werden uneinheitlich gehandhabt Neben Langenangaben die sich nur auf den kurzeren namentlichen Fliessweg beziehen wie beispielsweise oft beim Orinoco oder der Weser findet man besonders bei den grossen Stromen der Erde zunehmend Langenangaben die sich auf den langsten Fliessweg beziehen der im zugehorigen Flusssystem vorkommt Bei verzweigtem Inseln einschliessendem Verlauf wird allerdings entlang der Hauptrinne gemessen Bei Mundungsverzweigungen findet man Messungen teils entlang der Hauptrinne teils entlang des langsten Mundungsarmes Beispielsweise existieren fur den Ganges Langenangaben nicht nur bis zum Zusammenfluss mit der Jamuna Brahmaputra sondern auch einschliesslich des langeren Mundungsarms Hugli Hauptstrang nach oberirdischem Einzugsgebiet Bearbeiten Der Hauptstrang mit dem flussaufwarts gesehen jeweils grosseren Einzugsgebiet richtet das Augenmerk auf die potentielle Grosse eines Flusses unabhangig von der Abflussspende und damit der aktuellen klimatischen Situation Dieser Flachenwert ist weniger variabel als Abfluss und Lange Unscharfen bleiben wo die Wasserscheide durch eine Ebene verlauft Bei grossflachig durchlassigem Gestein ist das oberirdische Einzugsgebiet von geringem Belang Abgrenzung von Flusssystemen Bearbeiten Flusssysteme sind getrennt durch Wasserscheiden deren Lage ist jedoch nicht immer stabil Ausserdem konnen benachbarte Systeme auf verschiedene Weise miteinander verbunden sein und in Wechselwirkung stehen Abgrenzungsprobleme in Ebenen Bearbeiten In Schwemmlandebenen kann hoher Wasserstand des einen Flusssystems dazu fuhren dass Wasser in ein benachbartes Gebiet ubertritt und umgekehrt Dies kommt beispielsweise bei mehreren Nebenflussen des Amazonasgebietes vor wie auch im Bereich der Oberen Meghna in Bangladesh Auch die Grenze zwischen Unterweser und Jade gebiet ist in dieser Weise veranderlich In wenigen Fallen beruhrt der Hauptfluss selbst eine Wasserscheide was zu einer zeitweisen oder dauerhaften Stromteilung Bifurkation fuhren kann Bekanntestes Beispiel ist der Casiquiare der die Flusssysteme von Orinoco und Amazonas verbindet Aber auch im Flusssystem des Rheins hat der Mundungsarm IJssel Bifurkationscharakter Aus einer Bifurkation kann eine dauerhafte Laufveranderung hervorgehen Avulsionen aufgrund eigener Dynamik Flussanzapfungen eher durch grossere Dynamik benachbarter Flusssysteme Abgrenzungsprobleme in Gebieten mit verkarstetem oder lockerem Gestein Bearbeiten Die Donauversinkung ist ein Beispiel fur unterirdischen Kontakt von Flusssystemen Das betroffene Einzugsgebiet von rund 900 Quadratkilometern gehort oberirdisch zum Flusssystem der Donau wahrend des jahrlich mehrmonatigen Trockenfallens aber faktisch allein zum Flusssystem des Rheins In kleinerem Masse konnen auch in lockeren Sedimenten die Wasserscheiden unterirdisch verschoben sein Unter den meisten Trockentalern am Beginn der sudwarts zur Aller entwassernden Flusse der Sudheide fallt die Grundwasseroberflache nach Norden ab zu den tiefer liegenden zur Elbe gerichteten Talern 2 Klimatisch bedingte Veranderlichkeit Bearbeiten In wechselfeuchten Klimaten wird die zeitliche Variabilitat von Flusssystemen augenfallig Beispielsweise zerfallt das Flusssystem des Amur zumeist in zwei Teilsysteme die sich nur in niederschlagsreichen Jahren vereinigen Dann erreicht der normalerweise in einem See endende Kerulen den Amur der damit von 4444 Kilometern auf 5052 Kilometer Lange zunimmt Das fast 2000 Kilometer lange Flusssystem aus Rio Salado del Oeste oder Rio Desaguadero und Rio Colorado in Argentinien kann sogar in vier oder mehr aktive Teile zerfallen wobei im 20 Jahrhundert auch wegen der zunehmenden Nutzung fur Bewasserungslandbau die Einmundung in den Colorado fast immer trocken lag Veranderlichkeit durch menschliche Eingriffe Bearbeiten Wasserbauliche Projekte wie Kraftwerkszuleitungen Bewasserungskanale oder Schifffahrtskanale haben viele Flusssysteme und ihren Wasserhaushalt stark verandert Strome wie Colorado River Nil Niger oder Oranje erreichen nur noch mit stark verminderter Wasserfuhrung das Meer andere wie Tarim oder Amu Darja versiegen zunehmend fruher womit sich das aktive Flusssystem von unten her verkleinert In Deutschland sind beispielsweise die mittleren Abflusse von Isar und Loisach durch das Walchenseekraftwerk stark verandert worden und der Nord Ostsee Kanal hat das Flusssystem der Eider zweigeteilt In den Niederlanden war aus Hochwasserschutzgrunden die Maas von 1904 bis 1970 direkt der Nordsee zugeleitet worden was sie in dieser Zeit aus dem Flusssystem des Rheins herausgelost und zu einem eigenstandigen Strom gemacht hat Maas und Rhein sind noch heute administrativ in zwei Flussgebietseinheiten aufgeteilt Hierarchisierungsmodelle Bearbeiten Als Basis zur quantitativen Betrachtung von Flusssystemen sind verschiedene Systeme von Flussordnungszahlen entwickelt worden zuerst in einer Veroffentlichung von Horton im Jahr 1945 3 Er untersuchte die Organisation von Flusssystemen und stellte eine Reihe von Richtlinien auf die als Hortonsches Ordnungssystem bekannt wurde 4 Auch heute verwendete Einteilungen gehen auf dieses System zuruck das in den 1950er Jahren durch Strahler modifiziert wurde 5 Grundrissmuster von Flusssystemen Bearbeiten nbsp Das Flusssystem des Rheins zeichnet viele altere Entwasserungsrichtungen nachFlusssysteme werden nach der Geometrie der zugehorigen Flusslaufe in folgende Haupttypen untergliedert siehe auch Fluss 6 chaotisches Flussnetz dendritisches Flussnetz paralleles Flussnetz radiales Flussnetz rechtwinkliges Flussnetz spalierartiges appalachisches FlussnetzDie Bezeichnungen der einzelnen Grundrissmuster wurden 1932 in den USA von Emilie R Zernitz aufgestellt 7 Bis auf das dendritische Flussnetz sind diese Verlaufsmuster uberwiegend von Gegebenheiten des Untergrundes beeinflusst Flusse die das Meer auf kurzerem Wege erreichen als benachbarte mit langerer Fliessstrecke sind erosionsstarker und tragen ihr Einzugsgebiet im Mittel starker ab Infolgedessen entstehen an den Randern des Einzugsgebietes vermehrt Situationen wo Flussanzapfungen hin zum tiefer liegenden Gebiet stattfinden konnen Dadurch ergeben sich immer wieder Laufverkurzungen und eine Tendenz hin zu einem nahezu abflussoptimalen dendritischen Netz Dennoch haben Fliesswege eine starke Beharrungstendenz da ein Fluss in seinem Tal gefangen ist selbst wenn es nur gerade tief genug ist die hochsten Hochwasser abzufuhren Daher konnen Flussverlaufe die Bedingungen denen sie ihr Entstehen verdanken noch widerspiegeln obwohl etwa durch weiteres Einschneiden in den Untergrund Epigenese inzwischen andere Gegebenheiten vorherrschend sein konnen Das Flusssystem des Rheins ist ein Beispiel fur ein wachsendes Flusssystem dessen fruher zum benachbarten Donausystem gehorenden Teile noch gut an ihren alten Abflussmustern erkennbar sind Bedeutende Flusssysteme BearbeitenName des Hauptflusses Lange km Einzugs gebiet km Abfluss amMaximalpunkt m s AfrikaKongo 4835 3 779 000 41 800Nil langster Fluss der Erde 6852 3 255 000 2660Niger 4184 2 262 000 6000Sambesi 2574 1 325 000 7070Oranje 2360 973 000 370Okavango 1800 721 000 475 aAmerikaAmazonas wasserreichster Fluss der Erde 6448 6 112 000 206 000Mississippi 6051 2 981 000 18 400Rio Parana 3998 2 583 000 17 300Mackenzie 4260 1 743 000 10 700Nelson River 2671 1 093 000 3490Sankt Lorenz Strom b 2421 1 030 000 10 400Orinoco 3010 954 000 35 000Yukon 3185 854 700 6430Rio Sao Francisco 3199 618 000 2940AsienOb 5410 2 972 000 12 500Jenissej 5500 2 554 000 19 600Lena 4295 2 307 000 17 100Amur d 4444 1 930 000 11 400Meghna c 3450 1 722 300 36 500Jangtse 6380 1 722 200 31 900Schatt al Arab 3596 1 125 000 1750Indus 3180 1 082 000 7160Ganges Teilsystem des Meghna Systems 2620 1 016 000 13 000Mekong 4500 795 000 15 000Huang He Gelber Fluss 4845 752 000 2570Brahmaputra Im Unterlauf Jamuna Hauptstrom des Meghna Systems 3100 651 000 21 200AustralienMurray 3672 1 059 000 748EuropaWolga 3534 1 360 000 8064Donau 2857 817 000 6900 eDnjepr 2201 532 000 1670Ural 2428 f 244 000 297Rhein 1239 218 300 2450a Der Okavango ist ein endorheischer Binnenfluss und versickert vollstandig in der Kalahariwuste b Die Lange bezieht sich auf den gesamten Flusslauf ab der Quelle des North River c Die Lange bezieht sich auf den gesamten Flusslauf Brahmaputra Jamuna Padma Meghna Das Einzugsgebiet umfasst die drei Untersysteme von Brahmaputra Ganges und Meghna Die Abflussmenge bezieht sich auf den Meghna Unterlauf der den Abfluss aus Brahmaputra Ganges und Meghna Oberlauf vereint d In niederschlagsreichen Jahren ergibt sich mit dem dann einmundenden Kerulen eine Lange von 5052 km e Der mittlere Abfluss wird auch mit 6700 und 7100 m s angegeben f Die Lange wird auch mit 2534 oder 2573 km angegeben Beispiele komplexer Flusssysteme Bearbeiten nbsp Das Flusssystem des Amazonas nbsp Das gemeinsame Flusssystem von Ganges Brahmaputra und Meghna nbsp Das Flusssystem des Perlflusses Zhu nbsp Das Flusssystem des RheinsFlusssystem des Amazonas Bearbeiten Das mit Abstand grosste Flusssystem der Welt fuhrt dem Atlantik rund 206 000 m s zu Das westliche Tiefland des Amazonas ist ein Teil der Vorlandsenke ostlich der Anden Die Ubergange zu den nordlich und sudlich angrenzenden Ebenen der gleichen Vorlandsenke sind so unmerklich dass es nicht nur im Norden zur Flussbifurkation am Orinoco gekommen ist auch im Suden gibt es eine Bifurkation an der Grenze zum Einzugsgebiet des Rio Paraguay 8 Im Mundungsgebiet gibt es unscharfe Ubergange zur Meeresbucht Rio Para in die der Rio Tocantins mundet Oft werden beide dem Flusssystem des Amazonas zugeschlagen was aber angesichts der schmalen im Wesentlichen von Gezeiten bestimmten Verbindungskanale kaum haltbar ist Dennoch haben peruanische und brasilianische Wissenschaftler eine Langenmessung des Amazonas auf langstmoglichem Wege bis uber den benachbarten Rio Para hinaus vorgenommen und so den Amazonas als langsten Fluss der Welt reklamiert 9 Das Flussnetz ist bis auf den Bereich mit parallelen Anden Gebirgsketten nahezu dendritisch zeigt aber im ebenen Vorlandbereich Ubergange zu einer Parallelstruktur Ganges Brahmaputra Flusssystem Bearbeiten Das mit rund 37 500 m s wasserreichste Flusssystem Asiens war noch vor wenigen Jahrhunderten aufgeteilt in die nahezu selbstandigen Systeme von Ganges und Brahmaputra Der Brahmaputra floss weiter ostlich in den Golf von Bengalen Der heutige gemeinsame Mundungsbereich heisst weiterhin Gangesdelta Seit den Verlagerungen der Hauptstrome besonders im 18 Jahrhundert die den heute 230 Kilometer langen gemeinsamen Hauptast aus Padma und Unterer Meghna hervorgebracht haben ist der wasserreichere und langere Brahmaputra der Hauptstrang des Systems Zur Monsunzeit kann sich im Grenzbereich von Altem Brahmaputra und Oberer Meghna ein gemeinsamer Hochwasserspiegel bilden der die Flussgebietsgrenzen fliessend werden lasst Da sich vom Ganges vor der Vereinigung Mundungsarme abspalten mit gut 1000 m s ist der gesamte Wasserstrom des Flusssystems nirgends in einem Flussbett vereinigt Das Flussnetz ist durch die Gebirgsriegel des Vorderen Himalaya gekennzeichnet welche die Abflusswege zu den Tieflandern in wenigen antezedenten Durchbruchstalern bundeln und den Oberlauf des Brahmaputra Tsangpo zu einem langen Umweg zwingen In den Ebenen herrschen nahezu parallele Entwasserungsmuster vor Flusssystem des Perlflusses Bearbeiten Das Flusssystem des Perlflusses ist nach der Meeresbucht benannt in die drei Strome in einem verflochtenen Gewassernetz ganz oder teilweise munden Der dominierende Strom ist der Xi Jiang Westfluss Dieser mit im Mittel 7410 m s zweitwasserreichste Fluss Chinas erreicht mit seinem rechten Arm das Meer direkt und mit seinen linken Armen rechte Mundungsarme des Bei Jiang Nordfluss 1200 m s der wiederum teilweise mit dem Dong Jiang Ostfluss 800 m s zusammenfliesst bevor beide die Perlfluss Bucht erreichen Da die wesentlichen Arme des Nordflusses den Westfluss vor und nach dessen Stromgabelung erreichen kann er mit gutem Grund als Nebenfluss des Westflusses angesehen werden Die Abflussangaben zum Westfluss schliessen ihn jedoch zumeist nicht ein Der Ostfluss hat dagegen keine unmittelbare Beruhrung mit dem Westfluss und kann so auch als eigenes Flusssystem gelten Flusssystem des Rheins Bearbeiten Das Flusssystem des Rheins ist durch zahlreiche deutliche Richtungswechsel seiner Haupt und Nebenstrange gekennzeichnet es sind Spuren der bis heute anhaltenden starken Ausweitung auf Kosten des hoher liegenden oberen Donausystems Urdonau Uber den grossten Nebenfluss die Aare verlauft der Hauptstrang des Systems Der langste Fliessweg beginnt mit dem Medelser Rhein und endet an den Schleusen des IJsselmeer Abschlussdeichs Vor Aufnahme des langsten Nebenflusses der Maas verliert der Rhein eine ahnlich grosse Wassermenge an die IJssel die in einer Bifurkation das Stromgeflecht des Rheindeltas nach Norden verlasst So fuhrt das Flusssystem des Rheins zwar im Mittel rund 2900 m s Wasser der Nordsee zu der verflochtene Strom selbst vereint jedoch nirgends mehr als 2450 m s und eine einzelne Stromrinne nie mehr als im Mittel 2300 m s Die Abflussanteile der Rheinmundungsarme werden vollstandig durch die Deltawerke gesteuert Beispiele ehemaliger Flusssysteme Bearbeiten Das Flusssystem des Rheins war wahrend der eiszeitlichen Meeresspiegeltiefstande wesentlich grosser als heute und umfasste auch die Themse Sein Wasser floss im Falle stauenden nordischen Inlandeises uber das Gebiet des trockenliegenden Armelkanals in den Atlantik ab und nahm dabei auch die Seine auf Nach einer strittigen Hypothese konnte das bisher grosste Flusssystem der Welt ein Uramazonas gewesen sein der einst auf dem Superkontinent Gondwana nach Westen floss und sich bei dessen Auseinanderbrechen in die Flusssysteme des Niger und des heutigen Amazonas aufspaltete Siehe auch BearbeitenFlussordnungszahl Liste der langsten Flusse der ErdeLiteratur BearbeitenFrank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 1 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8252 8103 5 S 260 ff Weblinks BearbeitenAbbildung Flusssysteme in Deutschland Memento vom 28 Mai 2016 im Internet Archive Interaktive Karte der Flusssysteme Deutschlands berechnet aus Daten von OpenStreetMap Einzelnachweise Bearbeiten Vergl Hydroglogisches System Eintrag in GeoDataZone Universidad national de Jujuy geodz com Geowissenschaftliche Karte des Naturraumpotentials von Niedersachsen und Bremen 1 200 000 Teil 4 Grundwasser Grundlagen Hannover 1981 Frank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 1996 S 257 R E Horton Erosional development of streams and their drainage basins hydrophysical approach to quantitative morphoplogy In Bulletin of the Geological Society of America Band 52 1945 S 275 370 A Strahler Quantitative analysis of watershed geomorphology In Transactions of the American Geophysical Union Band 38 1957 S 913 920 Frank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 1996 S 260 f Emilie R Zernitz Drainage patterns and their significance In Journal of Geology Band 40 1932 S 498 521 Harald Sioli Studies in Amazonian waters 9 50 In Atas do Simposio sobre a Biota 1967 Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais INPE Estudo do INPE indica que o rio Amazonas e 140 km mais extenso do que o Nilo Normdaten Sachbegriff GND 4481443 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flusssystem amp oldid 218657060