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Das Rhein Maas Delta ist der gemeinsame Mundungsbereich der Flusse Rhein und Maas in Sudholland in die Nordsee Gelegentlich wird auch vom Rhein Maas Schelde Delta gesprochen obwohl die Mundung der Schelde im Sudwesten deutlich von den ineinander verflochtenen Mundungsarmen des Rheins und der Maas im Nordosten unterscheidbar ist Rhein Maas DeltaMundungsgebiet von Rhein und Maas aus WestenMundungsgebiet von Rhein und Maas aus WestenDatenLage Niederlande Deutschland BelgienFlusssystem Rhein und ScheldeWichtige Gewasser des Deltagebiets Waal Merwede Nieuwe Merwede Noord Nieuwe Maas Lek Maas Hollandse IJssel Linge Schelde Weitere siehe Abschnitt Gewasserliste 51 730431 4 715881 Koordinaten 51 44 N 4 43 O 51 44 N 4 43 O 51 730431 4 715881Einzugsgebiet 240 140 km gerundet Rhein 218 300 km Schelde 21 863 km Abfluss gerundet Rhein 2900 m s Schelde 127 m sAEo 240 140 km MQMq 3030 m s12 6 l s km Abflusse aus dem Rhein kamen im Rhein Maas Delta erst im letzten Jahrtausend hinzu Sie werden bis heute als Zu bzw Nebenflusse der hier schon immer mundenden Maas angesehen was sich vor allem darin ausdruckt dass es im Rhein Maas Delta gar keine Flussarme gibt die Rhein im Namen haben Vor dieser Zeit floss der Rhein nordlicher bei Katwijk in die Nordsee s a Nederrijn Heute fliesst alles Rhein Wasser durch die vom ursprunglichen Rhein links abzweigenden Arme Waal und Lek in das Rhein Maas Delta Ausnahme ist ein Teil Abfluss durch die IJssel nach Norden Der ursprungliche Rhein ist in seinem Unterlauf nur noch ein Stillgewasser s a Oude Rijn Von der Maas stammt heute im Delta nur etwa ein Zehntel so viel Wasser wie vom Rhein Aus den o g historischen Grunden gibt es im Delta sogar mehrere Wasserlaufe die Maas im Namen haben Das hat sich auch nicht geandert nachdem die Maas und die von rechts kommende Waal mit einem weitaus grosseren Anteil Rhein Wassers seit 1904 nicht mehr vereinigt weiterfliessen sondern die Maas in einem neu geschaffenen Bett die Bergsche Maas getrennt in die Nordseebucht Haringvliet im Sudwesten des Deltas fliesst Alle anderen Flussarme im Delta als die Bergsche Maas fuhren seitdem auch keine Mindermenge Maas Wasser mehr Ein paar davon haben aber immer noch die Maas im Namen Oude Maas Nieuwe Maas Maasmond Maasmundung Die wieder vereinigten Hauptarme des Rheins der Lek und die Waal ihr Teilarm Noord werden als Nieuwe Maas bezeichnet Diese erscheint als Nebenfluss der Oude Maas oder umgekehrt in der heute ausschliesslich Rhein Wasser fliesst das ihr die Waal zufuhrt Nach der Aufnahme der Nieuwe Maas oder der Oude Maas heisst die Oude Maas oder die Nieuwe Maas Nieuwe Waterweg Dessen Mundung in die Nordsee im Nordosten des Deltas hat den alten Namen Maasmond behalten Die Waal hat heute zusatzlich einen eigenen breiten kunstlichen Mundungsarm Nieuwe Merwede der mit etwa zwei Drittel ihres Wassers in die Nordseebucht Haringvliet direkt neben der Bergsche Maas mundet Diese Bucht hat gegen die Nordsee seit 1970 das Schleusen Sperrwerk Haringvlietdam das bei Niedrigwasser mehr oder weniger geschlossen wird Auf diese Weise wird der Abfluss gemindert oder aufgehalten und das von der Nieuwe Merwede Waal und in kleinen Mengen auch von der Bergsche Maas stammende Wasser fliesst uber Querverbindungen die Dordtsche Kil und das Spui nach Nordosten in die Oude Maas und somit in den Nieuwe Waterweg an dem der Europoort liegt Fur die diesen Hafen anfahrenden grossen Hochseeschiffe wird auf diese Weise der Wasserpegel genugend hoch gehalten Die Ubergange zu den Astuaren der Scheldemundung sind gleitend Es ist eine komplex aufgebaute nacheiszeitliche Ablagerungsflache die sich seit etwa 6000 7000 Jahren v Chr durch flachenhafte Flussablagerungen gebildet hat Ob die Benennung als Flussdelta dem Mundungscharakter gerecht wird ist wegen des starken Einflusses der Gezeiten umstritten siehe Abschnitt Mundungstyp womit auch klare Kriterien zur raumlichen Abgrenzung fehlen Die horizontale und vertikale Verzahnung der verschiedenen Sedimentkorper ist kaum uberschaubar 1 Das Delta umfasst Flussverzweigungen und verlagerungen ehemalige und noch bestehende Astuare Meeresbuchten Kustendunen Strandwalle Polderlandschaften Depressionen und nach Torfabbau entstandene Seen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Datierung 1 2 Benennung 1 3 Mundungstyp 2 Uberblick 2 1 Lage und Charakteristik 2 2 Wasserverteilung und Wassermengen 2 3 Mundungsstellen 2 4 Gewasserliste 3 Hydrogeographische Beschreibung 3 1 Entlang des Hauptstroms 3 2 Bereich Untere Merwede Noord Neue Maas 3 3 Bereich Nederrijn 3 4 Bereich Maas 3 5 Bereich der Astuare und der Schelde 3 6 Priele 3 7 Schiffskanale 3 8 Verlauf der Gezeiten im Delta 4 Palaogeographische Entwicklung 4 1 Forschungsgeschichte und methoden 4 2 Entwicklung bis zum Beginn des Pleistozans 4 3 Entwicklung im Pleistozan 4 4 Aspekte der Entwicklung im Holozan 4 5 Entwicklung im Holozan 4 5 1 Bis etwa 250 vor Chr 4 5 2 Von 250 vor Chr bis ins 11 Jh 4 5 3 11 bis 15 Jahrhundert 4 5 4 15 bis 17 Jahrhundert 4 5 5 18 Jahrhundert 4 5 6 19 Jahrhundert 4 5 7 20 Jahrhundert 4 5 8 21 Jahrhundert 5 Siedlung Verkehr und Wirtschaft 6 Politische Geschichte und Grenzen 7 Kulturgeschichtliches 8 Weblinks Literatur Quellen 9 AnmerkungenAllgemeines BearbeitenDatierung Bearbeiten Radiokarbon KalibrationskurveFur die Zeitangaben werden die in der Literatur gangigen Abkurzungen verwendet In diesem Artikel werden einheitlich jeweils fur holozane und vorholozane Angaben unterschiedliche Einheiten verwendet Zeitangaben fur das Holozan BC Before Christ v Chr AD Anno Domini n Chr Angaben fur altere Zeitraume mya million years ago Millionen Jahre vor heute z B 2 6 mya 2 600 000 Jahre vor heute BP Before Present vor heute z B 780 000 BP teilweise bezogen auf das Jahr 1950 Alle Datierungsangaben holozanen Alters sind im Folgenden in BC AD Angaben umgerechnet Die durch die C 14 Methode gewonnenen und in der Literatur vorgefundenen nicht kalibrierten Datierungen sind umgerechnet worden 2 Benennung Bearbeiten Der einfachere Begriff Rheindelta gilt auch fur das Rheindelta am Bodensee Der erweiterte Ausdruck Rhein Maas Schelde Delta 3 bezieht das ubergangslos angrenzende Mundungsgebiet der Schelde mit seinen beiden grossen Astuaren mit ein besonders im Hinblick auf die ubergreifenden wasserbaulichen Massnahmen der Deltawerke Mundungstyp Bearbeiten Klassische Vorstellungen eines Flussdeltas erfullt das Wax Lake Delta im Mundungsbereich des Mississippi Astuardelta des Amazonas Verzweigungen Deltabildung und Mundungstrichter Astuare Altere geologische Definitionen verstanden unter einem Flussdelta einen Bereich von Flussablagerungen der durch Verzweigungen von Flussen gebildet ist und sich konvex uber eine Kustenlinie hinaus erstreckt Nach jungeren Definitionen ist der sudliche Teil des Rhein Maas Schelde Deltas ein Astuardelta 4 Astuardeltas sind von Sedimentation wie von Erosion gepragt Im Rhein Maas Delta gibt es durch den Anstieg des Meeresspiegels Bereiche in denen zunachst die Sedimentation uberwog so dass der Anstieg von Gewassersohlen Verastelungen bewirkte wahrend spater Sturmfluten und Gezeitenstrome Mundungsarme zu Astuaren aufweiteten Weil in den letzten Jahrhunderten die Erosion uberwogen hat lehnen es manche Autoren ab den Mundungsbereich von Rhein und Maas als Delta zu bezeichnen 5 Uberblick BearbeitenLage und Charakteristik Bearbeiten Blau Gebiete in den Niederlanden unter dem Meeresspiegel GewasserDas Delta ist Teil einer Flachkuste die sich vom Artois in Frankreich bis Danemark erstreckt Sie besteht aus Marschengebieten die hier 30 km Bergen op Zoom bis 125 km Rheingabelung bei Millingen ins Landesinnere reichen und denen Watten und Dunengebiete vorgelagert sind Die Einmundungen grosserer Flusse sind durch die ein und ausstromenden Gezeiten zu Astuaren aufgeweitet worden Davon sind diejenigen von Gelderser IJssel Maas und Schelde eng mit der Rheinmundung verknupft Grosse Gebiete liegen durch Einpolderungen oder Torfabbau bis zu 6 7 Meter unter dem Meeresspiegel nordlich von Rotterdam Die Mundungsbereiche von Rhein Maas und Schelde liegen grosstenteils in den Niederlanden Kleine Teile befinden sich in Deutschland Beginn der holozanen Sedimentationsflache am Niederrhein bei Emmerich 6 und in Belgien innere Teile der Scheldemundung Die vorholozanen Deltas bzw Mundungsstellen des Rheins befanden sich zwischen dem Austritt des Rheins aus dem Rheinischen Massiv bei Bonn und dem Armelkanal Meeresspiegeltiefstand in Kaltzeiten 7 Grosse Teile dieses Deltas sind in klassischer Weise durch Sedimentation und dadurch bedingte Avulsionen Verlagerungen der Hauptstrome aus versandeten Flussarmen in neugebildete entstanden Im sudlichen Bereich also der Provinz Zeeland ist durch Einwirkung des Meeres vornehmlich Kustensenkung Sturmfluten und Gezeitenstrome ein System untereinander vernetzter Astuare entstanden Dass diese sich vor allem seewarts verasteln zeigt jedoch dass die Meereseinbruche Mundungsarmen von Flussen gefolgt sind Reliefkarte der Niederlande eingezeichnet auch die ProvinzgrenzenKernbereiche des holozanen Deltas sind von fluvialen Ablagerungen gebildet die sich ungefahr zwischen Rotterdam und Amsterdam im Westen und Nijmegen und Emmerich im Osten erstrecken dazu kommt seit etwa 200 AD das Tal der Gelderschen Issel im Nordosten Die Deltasedimente haben eine Dicke zwischen 1 und 25 Metern und bestehen im Wesentlichen aus Sedimentkorpern des rheinischen Systems Diese fluvialen Sedimente sind horizontal und vertikal durchsetzt von marinen tidalen und anderen Sedimenten Besonders im Westen und Norden von Seeland bis zum IJsselmeer finden sich marine und ahnliche Ablagerungen Den holozanen Deltagebieten benachbart sind pleistozane teilweise sand und lossbedeckte Moranen und Terrassengebiete 8 Vgl das Kapitel Elemente des holozanen Deltas Die Hydrogeographie des heutigen Flussdeltas ist gepragt von Flussarmen unterschiedlicher Grosse Tidegewassern Astuaren Seen kleinen Entwasserungs und grossen Schiffskanalen Viele Fliessgewasser wurden seit etwa 1100 AD durch Damme vom aktiven Flusssystem getrennt abgedammt und dienen seitdem wie das dichte Kanalsystem zur Entwasserung der Polder Es gibt nur noch wenige aktive Abflusswege Ihre Namen wechseln bedingt durch die vielen naturlichen und kunstlichen Flussverlagerungen Avulsionen und Kanalbauten haufig Die beiden Flussteilungen im obersten Teil des rheinischen Systems bei Millingen und Arnhem sowie diverse Regulierungsmassnahmen fuhren zu den folgenden drei Hauptstrangen Nordostliche Region des Deltas Rechts die Gelderse IJssel links grun der Endmoranenzug der Veluwe oben das IJsselmeerRhein Waal Boven Obere Merwede Nieuwe Neue Merwede Die Waal entstand etwa 200 BC und entwickelte sich im ersten nachchristlichen Jahrtausend zum weitaus starksten wasserreichsten Deltaarm Nach Einmundung der Maas folgen die Aufweitungen Hollands Diep und Haringvliet entstanden aus ehemaligen Meeresbuchten Am Haringvlietdamm erreicht der Stromarm die Nordsee Die Neue Merwede als linker Arm der Oberen Merwede ersetzte im 19 Jahrhundert die sogenannte Maasmundung bei Rotterdam als wichtigsten Rheinauslass und nimmt besonders bei grosser Wasserfuhrung die Hauptwassermenge auf Die nach rechts abzweigende Beneden Untere Merwede ist als Schifffahrtsweg wichtiger als die Neue Merwede Aus historischen Grunden wird der Name Waal manchmal zusammenfassend fur den Abschnitt Waal Merwede Noord s u verwendet Nederrijn Lek Dieser mittlere Deltaarm entstand spatestens im ersten vorchristlichen Jahrtausend Nederrijn und Lek verloren spater ihre Stellung als Deltahauptarm an die Waal s o Der Lek ersetzte um die Zeitenwende nach und nach den weiter nordlich in Richtung Amsterdam verlaufenden Unterlauf der heute nur durch die kleinen Wasserlaufe Kromme Rijn und Oude Rijn s u markiert ist Oft wird der gesamte Deltaarm Nederrijn genannt der eigentliche Nederrijn manchmal nur Rijn Weiter westlich vereinigt er sich mit der von der Waal herkommenden Noord und passiert als Neue Maas s u die Innenstadt von Rotterdam IJssel Die IJssel zweigt in einer Bifurkation bei Arnhem vom Nederrijn nach Norden ab durchfliesst das IJsselmeer und mundet uber Auslasse am Abschlussdeich in die Nordsee Die Verbindung zwischen Nederrijn und der heute von rechts einmundenden Issel s u entstand erst etwa 200 AD Die IJssel folgt dem Lauf eines fruheren bis zum letzten Pleniglazial ca 73 000 14 500 Jahre BP nachweisbaren Rheinarms Der rechte Arm der Merwede die Beneden Merwede teilt sich bei Dordrecht in zwei etwa gleich grosse Arme Die Noord als rechter Arm vereinigt sich mit dem Lek und fliesst als Nieuwe Neue Maas und Nieuwe Waterweg in die Nordsee Die Neue Maas markiert ungefahr den Nordrand des fruheren sogenannten Maasastuars der seit dem ersten vorchristlichen Jahrtausend der Hauptauslass fur die Maas und Rhein Lek Waal war Die Oude Alte Maas als linker Arm mundet im Rotterdamer Hafen in die Nieuwe Maas Sudwestlich von Dordrecht zweigt das Dordtsche Kil ab Diese kurze Verbindung zum Hollands Diep wurde vor einigen Jahrhunderten kunstlich angelegt Hauptarm des Deltas war bis etwa 850 BC die Strecke Kromme Rijn Oude Rijn der manchmal zusammenfassend nur Oude Rijn genannt wird Nachdem sich seine Wasserfuhrung zugunsten des Lek vermindert hatte wurde er 1122 AD durch einen Damm abgetrennt und damit zum eigenstandigen Gewasser das bei Katwijk in die Nordsee mundete Die Maas mundete im Verlauf der letzten Jahrtausende in Seitenarme oder seitdem die Waal bedeutendster Rheinarm ist 1 Jahrtausend AD an unterschiedlichen Stellen in den Hauptarm des Rheins 1904 wurde die Mundung der Maas jedoch aus Grunden des Hochwasserschutzes nach flussabwarts verlegt sie wurde annahernd ihrem Lauf in der romischen Antike folgend an die Amer Unterlauf der Donge angeschlossen deren Astuar schon mit der Anlage der Nieuwe Merwede in den Jahren 1861 bis 1874 zu einem Mundungsarm des Rheins geworden war Die Schelde mundete zunachst getrennt von Rhein und Maas Bei den grossen Meereseinbruchen im ersten nachchristlichen Jahrtausend bildeten sich aber zwischen dem ursprunglichen Scheldeastuar Oosterschelde und dem Maasastuar bei Rotterdam neue Gezeitenbuchen und zahlreiche Querverbindungen Ausserdem entwickelte sich sudlich der Oosterschelde als zweites Scheldeastuar die Westerschelde So bildeten die Mundungen der drei bzw mit der die Amer speisenden Donge vier Flusse Wasserverteilung und Wassermengen Bearbeiten Durchschnittliche Anteile der verschiedenen Mundungsarme am Wasserabfluss von Rhein und Maas Salzgehalt Ijsselmeer Markermeer u Grevelingen niedrig Oosterschelde hochDie mittlere Abflussmenge des Rheins Lange etwa 1235 km ist mit rund 2300 m s min 620 max 13 000 9 deutlich hoher als die der Maas Lange 925 km mit rund 357 m s min 30 max 3000 10 Die mittlere Jahresabflussmenge der Schelde 430 km betragt 127 m s max 2300 Das Wasser des Rheins 100 2200 m s verteilt sich kontrolliert wie folgt auf die Hauptdeltaarme An der Rheingabelung bei Millingen erhalt die Waal 67 und der Nederrijn 33 des Rheinwassers Nach dem Abzweig der Gelderschen IJssel fuhrt diese 11 der Nederrijn Lek Strom noch 22 des Rheinwassers Vom Strom Waal Obere Merwede fliessen 65 in die Neue Merwede das sind 44 des gesamten Rheinwassers und 35 in die Untere Merwede 23 des gesamten Rheinwassers Die normale Verteilung des Rheinwassers auf Waal Nederrijn und IJssel im Verhaltnis 67 22 11 wird bei Niedrigwasser zu 75 16 9 und bei starker Wasserfuhrung zu 66 11 23 geandert Die verschiedenen Sperrwerke und Wehre werden so gesteuert dass moglichst rund 1500 m s uber den wichtigsten Schifffahrtsweg den Nieuwe Waterweg die Nordsee erreichen Mundungsstellen Bearbeiten Gegenwartig mundet noch an funf Stellen Rheinwasser ins Meer teils uber ehemalige Meeresbuchten Von Suden nach Norden sind dies Die Sieltore des Haringvlietdammes Hier wird abhangig vom Pegel Lobith am Niederrhein entschieden in welchen Anteilen das Wasser von Rhein mit Maas hier die Nordsee erreicht oder uber den Nieuwe Waterweg in Rotterdam Der Nieuwe Waterweg mit dem parallelen Hartelkanal Ihre Wasserfuhrung wird moglichst konstant gehalten In Jahren geringer Wasserfuhrung des Rheins erreicht hier etwa die Halfte des Wassers von Rhein und Maas das Meer Amsterdam Rijn Kanaal das IJ Noordzeekanaal Die beiden Tidesperrwerke im Abschlussdeich des IJsselmeeres von Den Oever Stevinsluizen und Kornwerderzand Lorentzsluizen Uber diese Mundungsstellen erreicht die IJssel das Meer Bis ins 17 Jahrhundert hatte die Schelde zwei parallele Astuare Westerschelde und Oosterschelde Heute erreicht alles Wasser der Schelde das Meer durch die Westerschelde die bei der Umgestaltung des Deltas nicht verandert wurde Die Oosterschelde versandete im Verlauf des 17 und fruhen 18 Jahrhunderts nahe ihrer Abgangsstelle und wurde schliesslich durchdeicht erhielt aber jahrhundertelang Wasser aus der Maas Heute ist sie eine durch ein aufwandiges Sperrwerk vor Sturmfluten geschutzte Meeresbucht mit nur geringem Oberwasser Zufluss aus dem Binnenland Gewasserliste Bearbeiten Das Flusssystem des Rheins und des Rhein Maas DeltasDas Rhein Maas Delta umfasst die folgenden wichtigeren Gewasser 11 Heutige Mundungsgewasser und arme mit Abschnitten die Waal mit den Abschnitten der Boven Merwede Obere Merwede und der Beneden Merwede Untere Merwede die Obere Merwede Boven Merwede die Linge die Nieuwe Merwede Neue Merwede das Dordtsche Kil das Spui die Bernisse die Untere Merwede Beneden Merwede der Noord fruher t noort diep Nordtief der nach Vereinigung mit dem Lek die durch Rotterdam fliessende Nieuwe Maas Neue Maas bildet die Oude Maas Alte Maas die das Spui aufnimmt und nach Vereinigung mit der Nieuwe Maas die Scheur und dann den Nieuwe Waterweg Neuer Wasserweg Rotterdam Waterway wichtigster Mundungspunkt des Rheins bildet der Lek die Hollandse IJssel die Maas zuletzt die Bergsche Maas und die Amer genannt mundet rund 40 km vor Erreichen der Nordsee in das Hollands Diep Inneres Ende der Nodseebucht Haringvliet die Schelde Die Bergsche Maas mit der Keizersveer Brucke rechts abzweigend das Oude MaasjeAstuare Hollands Diep aktiv oberer Zulauf des Haringvliet Haringvliet Abfluss des Hollands Diep aktiv an der Mundung Tidesperrwerk Haringvlietdam Volkerak vom Oberwasser abgehangt ehemals sudlicher Mundungsarm des Hollandsdiep Grevelingen abgedammt ehemals nordlicher Mundungsarm des Volkerak Oosterschelde Gezeiten erhalten Sturmflutsperrwerk zusammen mit Volkerak vom Oberwasser abgehangt ehemals Zuflusse aus Rhein Maas und Schelde Westerschelde aktivSonstige Fliessgewasser oder Fliessgewasserabschnitte teils durch Abdammung inaktiv von Rhein und Maas in den NiederlandenRhein der Nederrijn mit dem Anfanggewasser Pannerdens Kanal und dem Schlussgewasser vor der Nordsee Oude Rhin heute Stillgewasser Zwischengewasser sind der Kromme Rijn und der Leidse Rijn heute Stillgewasser die IJssel die aus dem Pannerdens Kanal nach Norden zur Issel Oude IJssel und als IJssel weiter zum IJsselmeer fliesst die Berkel Nebenfluss der IJssel der Schipbeek Nebenfluss der IJssel die Utrechtse Vecht die aus dem Krommen Rijn nach Norden zum IJsselmeer fliesstWaal die Oude Waal Alte Waal an der Rheinteilung die Oude Waal Alte Waal Altarm westl Dordrecht Maas die Afgedamde Maas Abgedammte Maas die Oude Maasje Diminutiv von Alte Maas das Vliet die Brielse Maas Brielsche Maas fruher auch das Brielse Diep Brielsche Tief genannt die Gedempte DevelInaktive abgedammte Priele u A Alblas Aa Aar Amstel Does Drecht Gouwe Kromme Angstel Kromme Mijdrecht Rotte Schie Vlaarding Ziel und andereGewasserreiche Feuchtgebiete Biesbosch mit Bakkerskil Steurgat u a Seen das IJsselmeer der Isselsee fruhere Namen Zuiderzee Flevosee Almere Eemmeer IJ Haarlemmermeer Leidsemeer Braassemermeer Westeinderplassen Grevelingenmeer Grevelingen mit Volkerak Haringvliet Westerleek zweitwichtigster Mundungspunkt des Rheins Hollands Diep Hollandische Tiefe Brielse Meer Brielscher See Oostvoornse Meer Ostvoornscher See Grevelingen abgedammtes Astuar s o Der Nordseekanal bei IJmuidenKanale Vaartse Rijn Kanaal door Voorne Kanaal van Steenenhoek Merwedekanaal Maas Waalkanaal Kanal von Sint Andries Amsterdam Rijnkanaal Schelde Rijnkanaal Noordzeekanaal Heudens Kanaal Rijn Schiekanaal Vliet Delftse Schie Delftse Vliet Ehemalige Gewasser Auswahl Maas Astuar Maasmond Ostium Helinium Leiden Astuar Mundungsbucht des Oude Rijn s o Ur IJ Verbindung zwischen dem Flevo See und der Nordsee im Gebiet des heutigen Nordseekanals Flie Verbindung zwischen dem Flevo See und der Nordsee im Norden ehemalige Flussverlaufe Benschop Werkhoven Linschoten Houten Werken Dort Dubbel u v a Hydrogeographische Beschreibung BearbeitenDie folgenden hydrogeographischen Beschreibungen beziehen sich auf gegenwartige Gewasser des Deltagebietes Entlang des Hauptstroms Bearbeiten Die ostliche Grenze der holozanen Sedimentationsflache und damit des heutigen als Delta bezeichneten Gebietes liegt nahe den heutigen und fruheren Flussteilungen unterhalb von Emmerich Bis ins achtzehnte Jahrhundert teilte sich der Hauptweg des Rheinverlaufs jahrhundertelang bereits bei Schenkenschanz und Lobith Erste Rheingabelung bei Millingen nach links die Waal nach rechts der NederrijnAn der heutigen Rheinteilung in unmittelbarer Nahe der niederlandisch deutschen Staatsgrenze bei Millingen gabelt sich der Rhein zunachst in zwei westwarts fliessende Hauptarme den nordlichen Nederrijn Niederrhein hier aber Nederrijn genannt um Verwechslungen mit dem deutschen Rheinabschnitt zu vermeiden und die sudliche Waal Kurz darauf zweigt vom Nederrijn nach Norden der dritte Hauptarm ab die Geldersche IJssel Die Maas mundete fruher bei Gorinchem in die Waal zwischen 1904 und 1970 erreichte sie vom Rheinsystem getrennt uber Bergse Maas und Amer die Meeresbucht Hollands Diep Heute ist sie unter anderem durch den Haringvlietdamm wieder in das System der Gewasser im Mundungsgebiet des Rheins eingebunden Bis 1421 floss die Maas etwas sudlich der heutigen Linie Merwede Oude Maas Richtung Nordsee und bildete mit Waal und Lek einen gemeinsamen archipelhaften Mundungsbereich Der westlichste Mundungsbereich auf Hohe der hier unterbrochenen Dunenketten hiess bereits spatestens in der Antike und heisst auch heute noch Maasmundung nl Maasmond in der geographischen Literatur meist Maas Astuar Die Waal bei LoevesteinDie Waal ist der Hauptstrom des Deltas und fuhrt etwa 67 des Rheinwassers Ohne die Rheinwasserregulierung wurde die Waal womoglich das gesamte Rheinwasser fuhren Der erste Abschnitt bis etwa Gendt Gemeinde Lingewaard und der Rheinabschnitt zwischen der heutigen Rheinteilung und der fruheren flussaufwarts gelegenen bei Schenkenschanz einst der oberste Abschnitt der Waal ist von Menschenhand geschaffen und wird Bijlandscher Kanal genannt An der heutigen Flussnaherung bei Heerewaarden mundete fruher die Maas in die Waal spater suchte sich das Maaswasser einen neuen Weg nach Sudwesten Wohl nicht nur bei Hochwasser haben sich hier fruher beide Strome vermischt Gegenuber Gorinchem mundete bis 1904 von links die Maas der verbliebene Arm heisst Afgedamde Maas Ab dieser ehemaligen Maas Einmundung heisst der rheinische Hauptdeltaarm Merwede Die Bezeichnung Waal erstreckte sich fruher weiter stromabwarts einen Hinweis darauf gibt der Name Waal fur den kleinen Flusslauf zwischen Noord und Alter Maas nordwestlich von Dordrecht im Bereich eines fruheren Verlaufs Der Biesbosch Im Vordergrund die Maas Amer im Mittelgrund die Neue MerwedeUnterhalb Gorinchem heisst der Deltahauptarm Boven Merwede Obere Merwede Bei Werkendam zweigt die Neue Merwede ab die 65 der Oberen Merwede ubernimmt Die Neue Merwede wurde kunstlich auf ihre heutige Kapazitat erweitert und leitet etwa 44 des gesamten Rheinwassers zum Meer und damit mehr als jede andere der insgesamt funf Mundungen des rheinischen Systems Sie fliesst durch den Westteil des Biesbosch und durch die ehemalige Meeresbucht Hollands Diep zur Nordsee Der Biesbosch Binsenwald stellt wie das IJsseldelta einen noch halbwegs aktiven jungen Deltabereich dar und liegt zwischen Merwede im Norden und Amer im Suden Der Biesbosch wird uberwiegend durch Rheinwasser Merwede gespeist zu einem sehr kleinen Teil aber auch durch Maaswasser Amer Bergse Maas Bereich Untere Merwede Noord Neue Maas Bearbeiten Die Beneden Merwede Untere Merwede ubernimmt etwa 35 der Wassermenge der Oberen Merwede Die Untere Merwede teilt sich bei Dordrecht in den Noord und die Alte Maas Der Noord geht in die Neue Maas uber Im Mundungsbereich des rheinischen Deltas wird also hauptsachlich der Name der Maas verwendet was seine Grunde im historischen Verlauf der Maas hat siehe Palaographische Entwicklung Vom Noord zweigt auf etwa halber Strecke nach links ein Fluss namens Waal ab einen fruheren Verlauf eines Deltahauptarms markierend Bei Krimpen aan de Lek mundet von rechts der Lek Von hier an heisst der Strom Neue Maas Kurz unterhalb der Einmundung des Lek mundet ebenfalls von rechts bei Krimpen aan den IJssel die Hollandische IJssel Im Gebiet des alten Rotterdamer Hafens mundet von Suden kommend die Alte Maas Zwischen Rotterdam und der Nordsee bildet die Neue Maas Ruckgrat und Nordgrenze einer der grossten Hafenanlagen der Welt In diesem Zusammenhang wurden die letzten Kilometer der Neuen Maas ab etwa Maassluis zum Nieuwe Waterweg Neuer Wasserweg ausgebaut In der Gegend von Maassluis wird der Flussverlauf zudem nach einem fruheren Seitenarm auch Scheur genannt Der Mundungsbereich der Neuen Maas heisst Maasmond Maasmundung selten auch Mond van de Maas und stellt die Einfahrt zu den Rotterdamer Hafen dar Die jungsten Anlagen des Rotterdamer Hafens wurden im Bereich der Maasmundung gebaut erst Europoort spater Maasvlakte Die Alte Maas beginnt bei Dordrecht als linker Abzweig der Merwede Bereits kurz unterhalb von Dordrecht zweigt nach links der Dordtse Kil ab der nach wenigen Kilometern in das Hollands Diep mundet Bei Heerjansdam mundet von rechts ein kleiner Waal genannter Fluss einen fruheren Verlauf der Waal bzw eines Deltahauptarmes markierend Bei Oud Beijerland zweigt nach links die Spui ab die durch die ehemalige Insel Putten fliesst und in den Haringvliet ausmundet Bei Spijkenisse zweigt nach Westen die Brielsche Maas ab Zwischen der Spui und der Brielschen Maas liegt die Bernisse Die Brielse Maas zweigt bei Spijkenisse von der Alten Maas ab Ihre Mundung in die Nordsee wurde abgesperrt und verbaut so dass sie nunmehr den Charakter eines Stillgewassers hat Im ehemaligen Mundungsbereich finden sich nun die Binnengewasser Brielsemeer und Oostvoornse Meer Die Brielse Maas floss parallel zur Neuen Maas und bildet im Wesentlichen die Sudgrenze der Rotterdamer Hafenanlagen Bereich Nederrijn Bearbeiten Der Nederrijn bei ArnhemDer Nederrijn wird zwischen seinem Beginn bei Millingen und der Einmundung des Altarms Oude Rijn Alter Rhein auch Pannerdense Kanaal genannt ein kunstlich angelegter nach dem nahegelegenen Ort Pannerden benannter Flussabschnitt des 18 Jahrhunderts Der bei Loo einmundende Oude Rijn markiert einen fruheren Verlauf des Neder Rijn als die Rheinteilung weiter flussaufwarts lag Bei Pannderden zweigt vom Pannerdenschen Kanal nach links die Linge ab Bei Arnhem zweigt die IJssel ab Die Landschaft nordlich des Nederrijn und westlich der IJssel heisst Veluwe die Landschaft sudlich des Nederrijn Betuwe Von Wageningen zieht sich nach Norden zur ehemaligen Zuiderzee das Gelderse Vallei Geldersche Tal Bei Wijk bij Duurstede zweigte der heute abgedammte Krumme Rhein ab der Hauptstrom setzt sich im Lek fort Der Lek bei Lekkerkerk Mundung des Oude Rijn bei Katwijk Auch wenn der Flussdeich bereits ab Amerongen Gemeinde Utrechtse Heuvelrug Lekdijk Lekdeich heisst erst ab dem Abzweig des Krummen Rheins heisst der mittlere Hauptdeltaarm Lek Bei Nieuwegein zweigt die Hollandische IJssel ab Bei Krimpen aan de Lek mundet der Lek in die Neue Maas Die IJssel bei DeventerDie IJssel wird zur Unterscheidung von der Hollandischen IJssel Seitenfluss des Lek auch Geldersche IJssel genannt Von rechts munden in Schleusen einige langere Nebenflusse ein die Issel Oude IJssel Alte Issel die Berkel und die Schipbeek Bis zur Einmundung der Alten Issel wird die IJssel auch Nieuwe IJssel Neue Issel genannt Die IJssel mundet in das susse IJsselmeer und bildet dort ein eigenes aktives Delta dessen Hauptarm Keteldiep heisst Der Mundungsbereich der IJssel uberschneidet sich mit dem der Vechte dessen Hauptdeltaarm Zwarte Water genannt wird Bis zur Abdeichung der Zuiderzee stand die IJssel bis Katerveer bei Zwolle unter Gezeiteneinfluss Das IJsselmeer stellt den Sudteil der fruheren Meeresbucht Zuiderzee Sudersee Sudliches Meer dar Zur Zeit der Romer wurde die Bucht die eine gewisse Zeit auch Binnensee war Lacus Flevo genannt im Mittelalter auch Almere oder Eemmeer Im Sudwesten stellten IJ und Oer IJ eine Verbindung uber Amsterdam zur Nordsee her Aus der Meeresbucht der Zuiderzee wurde durch den Bau des Abschlussdeiches 1932 das susse IJsselmeer Anschliessend wurde etwa die Halfte des IJsselmeeres im Rahmen der Zuiderzeewerke trockengelegt Im Bereich von IJ und Oer IJ der fruheren westlichen Verbindung zwischen Zuiderzee und Nordsee befindet sich heute der Nordseekanal In den Moorgebieten zwischen Amsterdam und Oude Rijn fuhrte der Torfabbau dazu dass die vorhandenen Moorseen immer grosser wurden Die wichtigsten waren Haarlemmermeer und Leidsemeer Uberwiegende Teile wurden mittlerweile trockengelegt der Flughafen Amsterdam Schiphol befindet sich einem Bereich des fruheren Haarlemmermeer Krummer RheinDer Oude Rijn im Folgenden zur Unterscheidung zu diversen Altrheinarmen nicht ubersetzt wird in seinem Oberlauf bis kurz vor Utrecht meist Kromme Rijn genannt bei Leiden auch Leidse Rijn Entgegen den Erwartungen die sein Name Rhein erzeugt ist der bei Wijk bij Duurstede vom Nederrijn abzweigende Oude bzw Krumme Rhein nur ein kleines Flusschen Er hat sogar eher den Charakter eines Stillgewassers bekommen da er seit 1122 abgedammt ist und nur bei sehr niedrigem Wasserstand Wasser aus dem Nederrijn zugefuhrt bekommt Ansonsten dient er als Entwasserer fur die umgebenden Polder Bei Utrecht zweigt nach Norden die Vecht auch Utrechter Vecht genannt ab die in das IJsselmeer mundet Bei Katwijk mundete der Oude Rijn in die Nordsee Heute folgt diesem Weg ein Kanal Die ursprungliche Verbindung zwischen Kromme und Oude Rijn ist vollstandig gekappt das Wasser des Krummen Rheins fliesst ganz in die Vecht Die Landschaft am Unterlauf des Oude Rijn heisst Rijnland Rheinland Wenig nordlich des Oude Rijn beginnt die Amstel ein ausgebauter Gezeitenpriel der in Amsterdam in die IJ mundet Die Hollandische IJssel bei IJsselsteinDie Linge und die Hollandische IJssel sind zwei langere jedoch seit dem Mittelalter abgedammte Seitenarme Die Linge zweigte gegenuber von Pannderden vom Nederrijn Pannerdenscher Kanal nach links ab Fruher zweigte die Linge hier vom Waal nach rechts ab Die Linge begleitet uber viele Kilometer nordlich parallel fliessend die Waal Unterhalb von Gorinchem mundet die Linge in die Merwede Die Hollandische IJssel zweigte vom Lek bei Nieuwegein nach Norden ab und mundete bei Krimpen an der IJssel in die Neue Maas Bei Gouda zweigt von der IJssel nach Norden der ehemalige Gezeitenpriel Gouwe ab der bei Alphen aan den Rijn in den Oude Rijn mundet Die Hollandse IJssel zwischen Lek und Gouda erhalt kein Wasser mehr vom rheinischen System sondern dient hier nur als Entwasserer Bereich Maas Bearbeiten Zwischen Maas und Waal kommt es bei Heerewaarden zu einer Flussnaherung die nicht nur bei Uberschwemmungen fruher auch Ort des zeitweiligen bzw partiellen Zusammenflusses beider Strome war Fruher mundete die Maas hier in die Waal spater erst bei Woudrichem Ab Heusden fliesst die Maas seit 1904 im kunstlich ausgebauten Bett der Bergschen Maas und im Bereich des Biesbosch als Amer um sich kurz darauf im Hollands Diep mit der Neuen Merwede zu vereinigen Bis 1904 floss die Hauptmenge des Maaswassers bei Heusden nach Norden um bei Gorinchem in die Waal zu munden Davon zeugt der Altarm Afgedamde Maas Zwischen der Bergse Maas und der Afgedamde Maas wurde der Heusdens Kanaal angelegt Bereich der Astuare und der Schelde Bearbeiten Zeeland 1580 Mundungsbereich der Schelde um AntwerpenZwischen der belgisch niederlandischen Staatsgrenze im Suden und der sogenannten Maasmundung im Norden ist der kustenbegleitende Dunenwall vor allem wahrend der spatantiken und mittelalterlichen Transgressionsphasen an vielen Stellen durchbrochen oder aber nie geschlossen worden Das hangt auch mit den hier mundenden Stromen und Flussen zusammen Rhein Maas Schelde die das Vordringen des Meeres hinter den Dunenwall erleichtert haben Von Nord nach Sud kann man heute vier grosse Einschnitte feststellen Haringvliet mit Hollands Diep Grevelingen meer mit Volkerak Oosterschelde WesterscheldeIn die Westerschelde mundet die Schelde Zwischen den Einschnitten liegen Inseln oder ehemalige Inselbereiche Es gab also Wasserverbindungen zwischen den Einbuchtungen Diese wurden teilweise im Rahmen von Landgewinnung beseitigt durch den Rhein Schelde Kanal zwischen Antwerpen im Suden und dem Volkerak im Norden ist jedoch weiterhin Schiffsverkehr moglich Das ganze Gebiet erfuhr wiederholt massive Umgestaltungen durch Sturmfluten und menschliche Eingriffe zuletzt durch die Deltawerke Mit Ausnahme der Wester und Oosterschelde wurden alle Meeresbuchten mittels grosser Sperrwerke vom Meer abgetrennt Dies fuhrte zur weitgehenden Aussussung der Buchten Die zwischen den Buchten liegenden Inseln verwuchsen teilweise durch Landgewinnung untereinander oder mit dem Festland Die fruhere extreme Abgeschiedenheit vor allem der seelandischen Inseln wurde durch die Verwendung der Dammkronen fur den Strassenbau aufgehoben Zu diesen sudwestlichen Astuaren gehorte lange Zeit auch die Maasmond genannte Meeresbucht nordlich des Haringvliet der Maasastuar Der Maasastuar wurde im Lauf der Zeit grosstenteils trockengelegt in seinem Bereich befinden sich heute die Rotterdamer Hafenanlagen Priele Bearbeiten Von den Flussgewassern des Deltas mussen die perimarinen unter Gezeiteneinfluss stehenden Deichbruchkanale und die Gezeitenpriele abgegrenzt werden Sie hatten nie eine naturliche Verbindung zu Rhein und Maas die bestehenden Verbindungen wurden erst per Kanalbau durch den Menschen hergestellt Diese Kanale und Priele wurden nach und nach zur Entwasserung der Torfgebiete bei Ebbe genutzt und bekamen dadurch einen flussahnlichen Charakter Bei Flut kam es zur Ablagerung von astuarinen Sedimenten Von den nicht mehr existierenden Prielen und Kanalen wurden erst wenige datiert Einige der wichtigsten dieser speziellen Gewasser sind Alblas Lange Linschoten Aa Aar Amstel Does Drecht Gantel Giessen Gouwe Kromme Angstel Kromme Giessen Lake Lier Lopikerwatering Meije Mijdrecht Oude Waver Rotte Schie Vlaarding Ziel Viele dieser Priele und Kanale wurden im Spatmittelalter abgedammt wovon auch bekannte Ortsnamen zeugen z B Amsterdam Rotterdam Schiedam Moderne Aquivalente sind die sogenannten Killen des Biesbosch 12 Schiffskanale Bearbeiten Utrecht und Umgebung wahrend der Amsterdam Rhein Kanal gut zu sehen ist sind Krummer Rhein Oude Rijn und Vecht schwer auszumachenDer Amsterdam Rhein Kanal verbindet Amsterdam uber Utrecht und den Lek mit der Waal Der Merwede Kanal zieht von der Merwede uber den Lek nach Utrecht Der Waal Maas Kanal verbindet die beiden namengebenden Strome bei Nijmegen Der Schelde Rhein Kanal beginnt bei den Antwerpener Hafenanlagen und erstreckt sich nach Norden zum Volkerak von wo eine Verbindung zum Hollands Diep besteht Der Nordseekanal ermoglicht Amsterdam den direkten Zugang zur Nordsee Der bereits von den Romern angelegte Rhein Schie Kanal teilweise kurz Vliet genannt verbindet heute Neue Maas und Oude Rijn und zieht sich von Schiedam uber Voorburg bei Den Haag zum Oude Rijn bei Leiden seine drei Hauptabschnitte werden von Sud nach Nord Delftse Schie Delftse Vliet und Vliet genannt Verlauf der Gezeiten im Delta Bearbeiten An der Waal machen sich die Gezeiten bis nach Werkendam Rheinkilometer 960 bemerkbar Die Flutwelle stromt zunachst in die Rotterdamer Hafen Ein Teil des Wassers fliesst uber den Hartelkanal zur Oude Maas der Rest zur Neuen Maas Uber die Alte Maas und das Dortse Kil erreicht das Wasser das Hollands Diep Die Flut erreicht nach rund 45 Minuten die Abzweigung der Alten Maas Rheinkilometer 1013 und 15 Minuten spater Rotterdam Rheinkilometer 1000 Weitere 30 Minuten danach ist Krimpen an der Lek erreicht Nach insgesamt zwei Stunden ist in Dordrecht Rheinkilometer 975 Hochstwasserstand und nach drei Stunden schliesslich in Werkendam In Moerdijk am Hollands Diep ist der hochste Wasserstand erst nach 5 Stunden erreicht Die Niedrigstwasserstande erfolgen allesamt etwas fruher Alle angegebenen Werte sind nur Annaherungswerte da sich die Fluthohe und die Wasserstande in den Flusslaufen taglich andern 1 Palaogeographische Entwicklung BearbeitenForschungsgeschichte und methoden Bearbeiten Zentrum der geowissenschaftlichen und palaogeographischen Erforschung des Rhein Maas Deltas ist die informelle Fluvial research group auch Fluvial group oder Grupo Fluvial in der Abteilung fur Physische Geographie der Fakultat fur Geowissenschaften an der Universitat Utrecht 13 Von dieser wurden in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts geologische und geomorphologische Kartierungsarbeiten Massstab 1 10 000 durchgefuhrt die auf etwa 200 000 Bohrkernbeschreibungen 30 350 Bohrungen je km 1 200 C14 Daten sowie Daten zu 36 000 archaologischen Artefakten basieren Die Ergebnisse der bis 2001 etwa 40 Jahre wahrenden Arbeiten wurden 2001 erstmals in zusammengefuhrter und resumierender Form veroffentlicht Berendsen Stouthamer 2001 14 Der jahrzehntelange Koordinator Henk J A Berendsen ist 2007 verstorben 15 sein Nachfolger ist H Middelkoop Zur Rekonstruktion der palaogeographischen Entwicklung haben Berendsen und Stouthamer in ihrem 2001 erschienenen Standardwerk 206 Erosionsreste von Flussbetten beschrieben benannt und datiert Zur Datierung und Verbindung dieser 206 Flussbettfragmente haben sie folgende Methoden verwendet geologische und geomorphologische Kartierung Messung des Kalziumkarbonatanteils Analyse der Bodenbildung Messung der relativen Tiefe von Ablagerungen ausserhalb der Flussbetten Hochwasserablagerungen Feststellung der Oberflachengradienten der Flussbettablagerungen Sand und der naturlichen Deiche Pollenanalyse Analyse von archaologischen Funden und historischen Dokumenten und Karten Dendrochronologie und C 14 Datierung Ein Flussbett channel belt 16 wird definiert als ein Element das aus Flusssedimentkorper und durch Deiche begrenztem Uberschwemmungsgebiet besteht Die Deiche selbst und ausserhalb der Deiche abgelagerte Flusssedimente zahlen nicht dazu Die Rekonstruktion der Flusslaufe erfolgte durch die Verbindung von zeitgleich bestehenden datierten Flussbettfragmenten Die untersuchten Flussbettfragmente und die daraus abgeleiteten Flusslaufe wurden ihrerseits zu sieben Flusssystemen gruppiert siehe Kapitel Hydrogeographische Beschreibung 17 Entwicklung bis zum Beginn des Pleistozans Bearbeiten Grossen und Abstandsverhaltnis zwischen Mond und ErdeNach der Bildung des Mondes Gezeiten und der Entstehung des Wasserkreislaufs im Hadaikum ca 4570 3800 mya bildeten sich vermutlich im Archaikum ca 3800 2500 mya die Kontinente gezeitenbeeinflusste Ozeane und Fliessgewasser Unter anderem die verschiedenen Klimata das Driften der Kontinente und andere tektonische Vorgange sorgten fur verschiedene Meeresspiegelstande Gebirge wurden gebildet und abgetragen Der Gebirgskomplex des Rheinischen Massivs entstand wahrend der variszischen Orogenese im Devon vor etwa 370 mya Vor etwa 150 mya teilte sich der Kontinent Laurasia in der Folge entstand der Nordatlantik Langsam formten sich die heutigen Grundrisse der Kontinente Ein erneuter Anprall der afrikanischen Platte sorgte fur die Auffaltung der Alpen seit 100 mya Die Schwemmlandebenen zwischen Artois und BaltikumIm Miozan etwa vor 23 bis 5 3 mya entstand durch weitere tektonische Dehnungsbewegungen das Nordseebecken Die altesten Rheinsedimente datieren ebenfalls aus dieser Epoche in der der Rhein noch ein kleiner Fluss war Er quellte am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges entwasserte den Graben der Niederrheinbucht und mundete in Nordrhein Westfalen in die Nordsee sich vom Beginn der Schwemmlandebene bei Bonn Richtung Nordwest nach Koln und Dusseldorf vorarbeitend Aus geologischer Sicht liegt der Beginn des ersten Rheindeltas bei Bonn wo der Rhein das Rheinische Massiv verlasst und in das Nordseebecken eintritt Die ahnlich kleine Maas mundete wenig weiter westlich quellte aber in den Ardennen die Fliessrichtung war also Nordost Die Nordseekuste zog in etwa entlang der belgisch niederlandischen Grenze zur damaligen Rheinmundung in Nordrhein Westfalen und von dort nach Norden zum heutigen Dollart Der Bereich von Rheinischem Schiefergebirge und Ardennen hob sich die Einzugsgebiete von Rhein und Maas vergrosserten sich beide Prozesse pragten die gesamte Periode des Neogen und dauern bis heute an 18 Im Pliozan etwa vor 5 3 mya bis in Nordwesteuropa 2 6 mya verlief die Kustenlinie im Wesentlichen wie im Miozan Vor allem der Rhein dehnte sein Einzugsgebiet sehr stark aus und umfasste weite Teile der Gebiete von Mosel Main und Neckar sein Oberlauf folgte vielleicht dem der elsassischen Ill Im Spatpliozan hat sich die Kustenlinie teilweise etwas Richtung Nordwesten verlagert Rheinablagerungen finden sich um einiges westlich und sudlich vom heutigen Rheinlauf in einem breiten Streifen zwischen der Eifel entlang der Rur uber Limburg bis weit nach Noord Brabant 19 Entwicklung im Pleistozan Bearbeiten Im Gegensatz zur Einteilung der IUGS wird die Grenze zwischen Pliozan und Pleistozan in Nordwesteuropa bei 2 6 mya angesetzt der Beginn von Pleistozan und Quartar fallt somit zusammen Das Pleistozan umfasst daher alle Kaltzeiten der gegenwartigen Eiszeit 20 Es endet mit dem Ende der letzten Kaltzeit Weichselkaltzeit vor etwa 11 650 Jahren 9 650 Jahre BC 21 Geroll an der Ostseekuste bei RostockDas Pleistozan ist durch den ofteren Wechsel zwischen Kaltzeiten Glaziale und Warmzeiten Interglaziale gepragt Diese Phasen werden wiederum in sich in kuhlere und warmere Zeiten gegliedert Stadiale und Interstadiale weswegen statt von Kalt und Warmzeiten oft auch von Komplexen gesprochen wird z B Cromer Komplex statt Cromer Warmzeit Klima und Klimawechsel hatten einen starken Einfluss auf die geomorphologische Entwicklung in Kaltzeiten waren auch polfernere Gebiete vereist der Meeresspiegel sanken rasch um viele Dutzende Meter ab die Kusten verschoben sich aufgrund des flachen Charakters des Nordseebassins weit seewarts die Flusse waren grosser und fuhrten mehr Geroll mit sich die Vegetation ging in den eisnahen Gebieten zuruck die Erdoberflache war Umwelteinflussen starker ausgesetzt In Warmzeiten stieg das Meer an und uberflutete bzw zerstorte bestehende Land und Deltagebiete die Flusse fuhrten weniger Wasser und Geroll die Vegetation stabilisierte die Erdoberflache Charakteristisch fur das Rhein Maas Delta ist die sehr starke Beeinflussung durch die Vereisungen Nordwesteuropas wahrend der pleistozanen Kaltzeiten insbesondere der Saale Kaltzeit s u 22 Wahrend der Kaltzeiten war das sudwestliche Nordseebecken einerseits Auffullplatz fur Geroll des Rheins der nun bereits Teile des alpinen Eisschilds entwasserte im Fruhpleistozan jedoch noch uberwiegend fur das Baltische Flusssystem Elbe Weser das Geroll aus Osten vom skandinavischen Eisschild herbeifuhrte Wahrend der Kaltzeiten war die Abflussmenge des Rheins bis zu zehn Mal hoher als heute Da das Nordseebecken sehr flach ist liegen pleistozane Niedrigstanddeltas Kaltzeiten und Hochstanddeltas Warmzeiten weit voneinander entfernt Das gegenwartige holozane Delta der Neo Warmzeit ist ein Hochstanddelta und liegt also nicht auf vorausgehenden Niedrigstanddeltas sondern auf pleistozanen Schotterebenen Jedoch finden sich in diesen Schottern auch dunne Deltasedimente aus kurzen Interstadialen Unter den pleistozanen Nichtdeltasedimenten finden sich altpleistozane Deltaablagerungen Von den seewarts gelegenen pleistozanen Niedrigstanddeltas des Rhein Maas Systems sind nur wenige Teile erhalten geblieben 14 23 Wahrend des Quartars wurde die Gegend zwischen Mittelrhein und niederlandisch deutscher Grenze angehoben das Nordseebecken mit den Niederlanden sank dagegen ab Auch die Trennlinie zwischen flachenhafter Sedimentation und flachenhafter Erosion fallt am Rhein in etwa mit der Staatsgrenze zusammen Im Hebungsgebiet entstanden aufgrund der Hebung und des Wechsels von Warm und Kaltzeiten Flussterrassenserien Im Senkungsgebiet ist die Quartarschicht bis zu 1000 m machtig Aus geomorphologischer Sicht konnen fast die gesamten Niederlande als Deltaebene bezeichnet werden 14 24 AltpleistozanIn Nordwesteuropa wird das Altpleistozan ca 2 6 mya 780 000 Jahre BP in folgende funf Komplexe untergliedert 25 Pra Tegelen Komplex Bruggen Kaltzeit Tegelen Komplex Tegelen Warmzeit Eburon Komplex Eburon Kaltzeit Waal Komplex Waal Warmzeit Menap KomplexIm Altpleistozan zapfte der Rhein die bis dahin noch zur Saone entwassernde Aare an und schob so sein Einzugsgebiet in die Alpen vor Die Maas drang bis in das heutige Oberlaufgebiet der Mosel in den Vogesen vor Beide Ereignisse lassen sich an den veranderten Sedimentzusammensetzungen der unter dem gegenwartigen Delta liegenden pleistozanen Terrassen ablesen 26 27 Im Mittleren Tegelen etwa 2 1 mya verlief die Kustenlinie noch ahnlich wie im Altpliozan Im Bereich der Rheinablagerungen Eifel Rur Nordbrabant finden sich nun jedoch zwei voneinander getrennte Bereiche die auf eine Rheinteilung im Bereich zwischen Aachen und Koln hinweisen Die Maas mundete aus Sudwest kommend nordlich von Aachen in den ostlichen Rheinarm Im Jungeren Tegelen etwa 1 9 mya hatte sich die konkave Kustenlinie in eine konvexe umgewandelt und sich uber den heutigen Kustenverlauf hinaus weit in die Nordsee vorgeschoben Die wahrend der Kaltzeiten entstehenden Eisschilde in Skandinavien und im Bereich der Britischen Inseln standen nicht in Kontakt der Rhein mundete in etwa in der Gegend der Doggerbank ins Meer Die Grenze zwischen Rheinsedimenten und solchen des Baltischen Flusssystems verlaufen in Ost West Richtung auf Hohe des Zuiderzee Sudufers Bis zur Waal Warmzeit etwa 1 5 1 2 mya bauten die baltischen Flusse Elbe Weser ihr Ablagerungsgebiet nach Suden bis zu Lek und Waal aus Rhein und Maaslauf erfuhren bedeutende Anderungen In Nordrhein Westfalen verschob sich das breite Rheinbett nach Osten ungefahr in seine heutige Lage um bei Wesel scharf nach Westen abzubiegen Der Maaslauf mundete nun erst in den sudlichen Niederlanden in den Rhein 28 Mittelpleistozan Braided River typischer Flusstyp kalter Klimata Makarora River und Lake Wanaka NeuseelandGliederung des Mittelpleistozans ca 780 000 128 000 Jahre vor heute im Bereich des Rhein Maas Deltas 21 Cromer Komplex Elster Kaltzeit Holstein Warmzeit Saale KaltzeitDas Einzugsgebiet des Rheins vergrosserte sich auch im Mittelpleistozan und arbeitete sich in den Bereich des Alpenrheins davor Zufluss der Donau vor Wahrend der vorletzten Kaltzeit der Saale Kaltzeit kappte die Mosel die Oberlaufe der Maas 29 Nach der Waal Warmzeit brach die Zufuhr des Baltischen Flusssystems ab Im jungen Cromer war der Kustenverlauf ahnlich dem heutigen Rheinsedimente bedeckten nahezu die gesamten Niederlande nordlich des Waal Maassedimente finden sich im Bereich Maastricht Eindhoven im Wesentlichen westlich des heutigen Verlaufs In der Holstein Warmzeit finden sich Rheinsedimente im Bereich von IJsselmeer und Gelderscher IJssel die Maas mundete um Arnhem in den Rhein 30 Die Saale Kaltzeit brachte dem heutigen Deltagebiet den weitesten Vorstoss von Gletschern aus dem Norden Die Sudgrenze der grossten Vereisung Amersforter Stadium verlauft quer durch das heutige Deltagebiet etwa von Ipswich kommend uber Haarlem Utrecht und Nijmegen und weiter nach Krefeld und Essen Noch sichtbare Reste der Gletschertatigkeiten sind bis zu 100 m hohe End und Stauchmoranen die vor allem in der Veluwe im Utrechter Hugelland und bei Nijmegen zwischen Waal und Maas zu finden sind Der Niederrheinische Hohenzug ist die Fortsetzung in der deutschen niederrheinischen Tiefebene Die Endmoranenwalle bestimmen teilweise noch heute die Ausdehnung des gegenwartigen nachpleistozanen Deltas In der vorausgehenden Elster Kaltzeit erreichte der Eisschild lediglich den Nordrand der Niederlande 31 Sowohl wahrend der Elster als auch zur Saale Kaltzeit wurden die nach Norden fliessenden Rhein und Maas durch den Eisrand nach Westen umgelenkt Wahrend des Maximalstandes der Saalekaltzeit wurde der Rhein bereits am Eisrand bei Dusseldorf abgelenkt Rhein und Maasbett vereinigten sich in etwa in der Gegend des nordlichen Limburg Westlich der heutigen Kuste stromte der Rhein nach Sudwest durch die heutige Strasse von Dover und den Armelkanal um nordwestlich der Bretagne in den Atlantik zu munden Zuvor hatte er Themse und Seine aufgenommen Der Kontinentalschelf lag damals grosstenteils uber dem Meeresspiegel die nachstgelegene Kustenlinie zog sich von Irland nach Suden in den Golf von Biscaya Noch wahrend der Saale Kaltzeit aber nach erfolgtem Ruckzug des Eises aus den Niederlanden brach sich der Rhein durch die Endmoranenwalle bei Dusseldorf nach Norden durch verliess in etwa bei Wesel das heutige Rheinbett um weiter nach Norden in das Tal der Gelderschen IJssel vorzustossen und nordlich der Vechte wieder scharf nach Westen umzubiegen Die Maas verblieb sudlich der Endmoranen und stromte in der Gegend der Merwede Richtung Westen 32 JungpleistozanDas Jungpleistozan ca 128 000 11 650 Jahre BP wird im Bereich des Rhein Maas Deltas wie folgt gegliedert 33 Eem Warmzeit ca 128 000 117 000 Jahre BP Weichsel Kaltzeit ca 117 000 11 650 Jahre BPDie Weichsel Kaltzeit wiederum wird in diese drei Abschnitte unterteilt Fruhglazial ca 117 000 73 000 Jahre BP Pleniglazial Hochglazial ca 73 000 14 500 Jahre BP Spatglazial ca 14 500 11 650 Jahre BPDen letzten Abschnitt des Pleniglazials bildet diese Klimastufe Alteste Dryas Stadial ca 18 000 14 500 Jahre BP kuhlerDas Spatglazial ist in folgende vier Klimastufen gegliedert Bolling Interstadial ca 14 500 14 000 Jahre BP milder Altere Dryas Stadial ca 14 000 13 900 Jahre BP kuhler Allerod Interstadial ca 13 900 12 850 Jahre BP milder Jungere Dryas Stadial ca 12 850 11 650 Jahre BP kuhler Der Kustenverlauf zur Eem Warmzeit nach Van der Heide 1965 Der Meeresspiegel lag zur Eem Warmzeit der vorletzten Warmzeit zeitweise hoher als heute Das Meer war weit auf das Festland vorgestossen die Kustenlinie verlief teilweise erheblich weiter ostlich als heute Von Westen her war das Meer im Bereich von Noord Holland und des IJsselmeers weit nach Osten vorgedrungen und hatte die damaligen Rheintaler uberschwemmt Der Rhein der seinen Verlauf von Wesel zum Tal der Gelderschen IJssel und durch dieses nach Norden beibehalten hatte mundete im Bereich des IJsselmeer Ostufers in die entstandene grosse Meeresbucht Die Maas verblieb in ihrem Verlauf im Bereich der heutigen Merwede Flachige Ablagerungen von Maas und Schelde finden sich in einem Bereich von Sudholland uber Seeland bis Belgien 34 Wahrend der Weichsel Kaltzeit erreichte der Eisschild die Niederlande nicht Nach dem Absinken des Meeresspiegels hatte die Kuste einen ahnlichen Verlauf wie in den vorausgehenden Kaltzeiten Die Rheinsedimente zeigen fur das Fruhglazial zwei grosse voneinander getrennte Rheinhauptbette Das nordliche Hauptbett dieses zog zunachst nach Norden durch das Tal der Gelderschen IJssel dann nach Westen durch IJsselmeer und Nordholland und schliesslich nach Sudwesten um sich vermutlich im heutigen Nordseebereich mit dem sudlichen Hauptbett zu vereinigen Das nordliche Hauptbett wurde wahrend des Pleniglazials verlassen Das sudliche Hauptbett dieses zweigte in der Gegend nordlich von Wesel nach Westen ab um dann durch den heutigen zentralen Deltabereich zu ziehen Das sudliche Hauptbett verlief in seinem oberen Abschnitt zeitweise weiter sudlich es zweigte bereits bei Moers nach Westen ab und zog durch die heutigen Taler von Niers und Maas nach Westen Ob diese beiden raumlich getrennten Bereiche des oberen sudlichen Hauptbetts nacheinander oder zumindest teilweise zeitgleich bestanden ist unklar Der Rheinkurs durch das Nierstal bestand vermutlich bis zum Allerod Interstadial Die Maas erreichte im Bereich der heutigen Niersmundung das sudliche Rheinhauptbett 35 Im Pleniglazial stand der Meeresspiegel etwa 120 Meter niedriger als heute Im Bereich der heutigen Kustenlinie entstanden durch Einschneidung tiefe spatglaziale Taler die das Erscheinungsbild der Kuste und die Flussverlaufe bis heute beeinflussen Ebenfalls im Pleniglazial begann der Meeresspiegel zu steigen erreichte die heutige Kuste aber erst nach dem Pleistozan Wahrend der warmen Bolling Allerod Interstadiale des Spatglazials veranderte sich der Flusstyp aus sogenannten verflochtenen Flussen Braided Rivers ein Flussbett bei mehreren Flusslaufen sedimentierend sich haufig und unsystematisch verlagernd wurden sich eintiefende maandrierende Strome im Jungeren Dryas wieder kurz Braided Rivers Braided Rivers sind typisch fur alle Kaltzeiten Dauerfrostboden wenig befestigende Vegetation und finden sich auch heute in kalten Gegenden 36 Wahrend der mittleren und spaten Weichselkaltzeit kam es nicht nur im Bereich des heutigen Deltas zu zwei bedeutenden Terrassenbildungen im Pleniglazial und im Spatglazial wurde die sogenannte Niederterrasse aufgeschottert ca 50 000 13 000 BP im Jungeren Dryas sowie im fruhen Holozan wurde die sogenannte Terrasse X gebildet auch Jungere Dryas Terrasse ca 13 000 10 000 BP Die Nord Sud ausgerichtete Uberschneidungslinie der beiden Terrassen liegt bei Rotterdam Beide Terrassen sind mit dicken lehmigen Ablagerungen von zu maandrieren beginnenden Flussen aus der Zeit des Allerod und des Fruhholozans bedeckt Wijchen Member der Kreftenheye Formationen Am Ende des Spatglazials Jungere Dryas wurden weite Teile der Niederlande aufgrund eines trockenen und windigen Klimas mit aolischen Sanden sogenannten Decksanden bedeckt Es kam zu umfangreicher Dunenbildung mit bis zu 20 Meter hohen parabolischen Dunen die noch heute im Landschaftsbild wahrnehmbar sind und Ort erster Siedlungen waren Die Ausrichtung der Dunen zeigt vorherrschende Windrichtungen aus Sudwest und Nord 36 37 Aspekte der Entwicklung im Holozan Bearbeiten Gliederung des HolozansDas Ende des letzten kalteren Phase der Weichselkaltzeit Jungere Dryas etwa 9650 BC markiert den Ubergang vom Pleistozan zum Holozan Das Holozan besteht lediglich aus der Neo Warmzeit auch Flandrische Warmzeit genannt der gegenwartigen Warmphase Diese Warmphase gliedert sich anhand der feststellbaren Vegetationsentwicklung in funf Klimastufen 38 Praboreal ca 9650 9000 BC Wiederbewaldung schneller Temperaturanstieg Boreal 9000 6000 BC weitere Erwarmung Atlantikum 6000 3000 BC holozanes Klimaoptimum Sommertemperaturen 2 3 C hoher als heute Subboreal 3000 500 BC Abkuhlung Ackerbau Subatlantikum seit 500 BC feuchteres und kuhleres KlimaEinige der Klimastufen werden folgendermassen zusammengefasst Fruhholozan Praboreal und Boreal ca 9650 6000 BC Mittelholozan Atlantikum und Subboreal ca 6000 500 BCElemente des holozanen Deltas Der Oude Rijn bei Bunnik Der Oude Rijn war etwa zwischen 3000 und 850 BC Teil des Hauptarms des RheindeltasDas Rhein Maas Delta kann nach jeweils vorherrschenden Sedimentarten in Gebiete untergliedert werden die sich im marinen Bereich teilweise stark ineinander verzahnen 39 Gebiet ohne marine Ablagerungen Gebiet fluvialer Ablagerungen charakterisiert durch maandrierende Flusse 1 2 km breite Flussbetten und vergleichsweise schmale Uberschwemmungsgebiete Gebiete nur mit bzw auch mit marinen Ablagerungen Strandwalle und Kustendunen sowie ein etwa 25 30 km landeinwarts reichender Landstreifen im Bereich des Haringvliet weit nach Osten vorspringend den Biesbosch einschliessend Gebiete mit starkem fluvialen Einfluss auch perimarines Gebiet Enge schwach maandrierende gerade anastomosierende Flussgurtel mit grossen Deichbruchschwemmkegeln Die grossen Uberschwemmungsgebiete enthalten machtige Torfschichten Gebiete der Ablagerungen von Gezeiten Astuaren und Lagunen mit Torf bedeckte Gezeitenablagerungen subborealen und atlantischen Alters Gebiet der Strandwalle und Kustendunen finden sich auch im Sudwesten und Norden geschlossen jedoch nur in HollandDer Torf wurde seit dem Mittelalter grossflachig durch den Menschen abgebaut wodurch spater viele Seen entstanden die ab etwa 1450 grosstenteils trockengelegt wurden An diesen Stellen liegt das Land daher besonders tief z B das Gebiet zwischen Rotterdam und Amsterdam Der Kustenverlauf an sich kann folgendermassen untergliedert werden 1 40 sudwestliche Kuste grosse Gezeitenbuchten einschliesslich der Schelde Astuare hollandische Kuste keine Gezeitenbuchten Wellenbewegungen sind der dominante Prozess nordliche Kuste Inseln Gezeitenbuchten WattenmeerHauptfaktorenFur die Entwicklung des holozanen Rhein Maas Deltas beziehungsweise der holozanen Fluss und Kustenebenen sind folgende Hauptfaktoren genannt worden 41 Der Mond bewirkt die Gezeiten die wiederum ein Faktor der Delta und Kustenentwicklung sindMorphologie der pleistozanen Landoberflache breites Tal der Spatweichselzeit im Norden durch Endmoranen begrenzt Die Lage und Grosse des pleistozanen Tals hatte einen grossen Einfluss auf die holozane Deltabildung da das Meer zuerst in die Mundungen der spatpleistozanen Flusstaler bei Rotterdam und Alkmaar vordrang und der Verlauf der holozanen Flusse meist durch die hoheren pleistozanen Ebenen begrenzt wurden Meeresspiegel eustatischer Meeresspiegelanstieg sorgte fur die Erhohung der Flusse was wiederum Avulsionen erst moglich machte da sich die Flusse von einschneidenden in sedimentierende Flusse verwandelten Sowohl das Delta als auch das Gebiet moglicher Avulsionen wanderten durch den Meeresspiegelanstieg nach Osten Diese Ostwanderung wurde um 4000 BC durch die Peel Randstorung gestoppt bzw verlangsamt Neotektonische Bewegungen isostatische Absenkung der Landflache tektonische Absenkung des Nordseebeckens und des Rurgrabens In Nordwest Sudost Richtung zieht der Zentralgraben ein tektonischer Graben Komplex vom Nordseebecken uber Holland und das zentrale Deltagebiet in die Kolner Bucht seine wichtigsten tektonischen Strukturen sind Rurgraben Roer Valley Graben Peel Horst und Venloer Graben Die Grenzlinie zwischen den ersten beiden die Peel Randstorung Peel Boundary fault stellt die aktivste Verwerfung dar 1992 ereignete sich an ihr das Erdbeben von Roermond mit der Magnitude 5 9 auf der Richter Skala In den letzten 14 000 Jahren sank der Rurgraben etwa zwei Meter ab Der Absenkungsprozess erhoht die Abfluss Gradienten der die Bruchlinie uberquerenden Flusse und verschafft ihnen einen entsprechenden Gradientvorteil Gleichzeitig hebt sich der Peel Horst Seine Anhebung konnte zwischen Rhenen und Amerongen zur Ablenkung des Nederrijn nach Norden gefuhrt haben Der Nederrijn verlagerte sich dort Richtung Saalischer Endmorane und schneidet diese bei Rhenen sogar an Der Rurgraben hingegen konnte das Verlassen des spatpleistozanen Tals durch den Rhein bei Gouda begunstigt haben Ferner ist zu beobachten dass im Bereich des Peel Horstes gehauft Avulsionen auftraten Veranderung von Abflussmengen und Sedimentfrachten Es lassen sich zwei Haupttendenzen ausmachen Am Beginn des Holozans kam es zur Abnahme der Abflussmengen durch den Ruckgang des Permafrostes und die Vegetationszunahme was zur Reduzierung der Flussbetten fuhrte Seit etwa 800 BC nahm die Abflussmenge wieder zu seit etwa der Zeitenwende auch die Sedimentfracht auch aufgrund menschlichen Einflusses Rodungen im Einzugsgebiet von Rhein und Maas starkere Hangerosion Die Abflussspitzen stiegen deutlich an Diese zweite Haupttendenz fuhrte zu grosseren Maandern mehr Flussbetten und mehr Avulsionen Maximum um die Zeitenwende Das Ergebnis war ein komplett neues Deltanetz um 300 AD Ablagerungen von Flussuberschwemmungen Flussuberschwemmungen nahmen nach 500 BC stark zu Verlassene Flussbetten wurden wieder belegt Torfbildung in der Kustenebene hinter den Strandwallen verursacht durch raschen Grundwasseranstieg im Gefolge des Meeresspiegelanstiegs Um die Zeitenwende endete die Torfbildung Kustenentwicklungen Das Vorhandensein von pleistozanen Sanden auf dem flachen Nordseegrund fuhrte zur Entstehung von Strandwallen und Kustendunen die eine wichtige Rolle beim Erhalt der holozanen Ablagerungen der hinter den Strandwallen sich befindenden Lagunen bildeten Springtidenhub etwa zwei Meter grosserer Einfluss im Maasastuar als im Rheinastuar da Abfluss und Sedimentfracht der Maas den Gezeiten weniger entgegenzusetzen hatten Einfluss des Menschen Seit etwa 1100 AD Eindeichung der Flusse und Abdammung kleinerer Deltaarme Reduzierung der Sedimentflachen auf die Uberschwemmungsebenen von drei verbleibenden Deltaasten Waal Nederrijn IJssel AggradationAggradation durch Flusse findet statt wenn Sedimentation Erosion uberwiegt Aggradation fuhrt zur Bildung von naturlichen Deichen Dammuferfluss und zur Erhohung des Flussbetts uber die umgebende Hochwasserflache hinaus durch Sedimentationen am Ufer und am Grund des Flussbetts Mit dem Beginn der Aggradation im fruhen Atlantikum 6000 BC begann die Bildung des holozanen Deltas als der Meeresspiegel die gegenwartige Kuste erreichte und es somit zu einer Verringerung der Abflussgradienten der Flusse kam Das Meer drang zuerst in die pleistozanen Taler ein im Norden westlich des IJsselmeeres im Suden im Bereich sudliches Sudholland nordliches Seeland Mit dem weiteren Steigen des Meeresspiegels verringerten sich die Abflussgradienten der Flusse auch weiter landeinwarts so dass auch der Bereich der Aggradation also die Ostgrenze des holozanen Deltas stetig landeinwarts wanderte Die oberflachliche Schnittstelle zwischen pleniglazialer Terrasse und holozanen Ablagerungen lag zum Zeitpunkt des Beginns der Aggradation um 6000 BC auf der Hohe von Rotterdam und wanderte rasch ostwarts Diese Verlagerung verlangsamte etwas an der tektonischen Hohen und Hebungszone des Peel Horst Spater verlangsamte sich die Verlagerung der Schnittstelle vermutlich aufgrund des stets abnehmenden Meeresspiegelanstiegs Um 500 BC verlief die Ostgrenze der holozanen Ablagerungen etwa bei Millingen heute liegt sie bei Emmerich 42 AvulsionSchlusselprozess der palaogeographischen Evolution des Rhein Maas Deltas ist die Avulsion das ist die kurz oder langfristige vollstandige oder partielle Aufgabe eines existierenden Flussbetts bzw Flussgurtels zugunsten eines neuen Fur den Zeitraum der letzten 5000 Jahre konnten 91 Avulsionen lokalisiert und datiert werden 30 davon werden als bedeutend angesehen Es wird unterschieden in vollstandige und Teil Avulsionen Vollstandig ist eine Avulsion wenn das alte Flussbett wann auch immer aufgegeben wird Eine andauernde Teil Avulsion ist eine Bifurkation Flussgurtelteilung Alter und neuer Flussgurtel existierten in 50 der Falle mehr als 200 Jahre lang nebeneinander graduelle Avulsion Nodale Avulsionen sind mehr als zwei Avulsionen am fast gleichen Ort 43 Wichtigste Parameter sind Haufigkeit von Avulsionen Dauer einer Avulsion und die Existenzdauer eines Flussgurtels Interavulsionsperiode Im Durchschnitt trat eine Avulsion alle 500 Jahre ein Die durchschnittliche Dauer eines Avulsionsvorgangs betrug etwa 325 Jahre unter 200 bis uber 1000 Jahre Die durchschnittliche Lebensdauer aller 206 identifizierten Flussbette betragt etwa 1000 Jahre Das Flussbett mit der mit Abstand langsten Existenzzeit ist das des Oude Rijn mit etwa 4500 Jahren dasjenige mit der kurzesten Spanne das des Spijk mit etwa 310 Jahren Voraussetzung fur eine naturliche Avulsion ist oft Aggradation Konkreter Ausgangspunkt einer naturlichen Avulsion war vermutlich stets der Bruch eines durch den Fluss selbst geschaffenen Deiches Besonders im Zeitraum von vor 4000 bis vor 2000 Jahren scheinen viele Avulsionen mit tektonischen Bewegungen von Peel Horst und Roer Valley Graben zusammenzuhangen Die vergleichsweise schnelle Absenkung des Gebietes sudwestlich der Peel Boundary Fault schuf neuen Auffullraum und bewahrte den Flussen einen wirksamen Abflussgradienten All das erhohte das Auftreten von Avulsionen an der Peel Boundary Fault Wichtigste Faktoren fur Avulsionen sind das Tempo des Meeresspiegelanstiegs die Grosse der Abflussmengen und die Versandung von Flussbetten aber auch der menschliche Einfluss Aufgrund menschlichen Einflusses gab es naturliche Avulsionen nur bis um das Jahr 1000 Auch die durch den Menschen per Kanalbau oder Gewasserausbau erzeugten Flusslaufverlagerungen werden als Avulsionen bezeichnet Die wichtigsten kunstlichen Avulsionen sind der Pannerdens Kanal 1707 die Neue Merwede 1851 1860 und die Bergsche Maas 1904 Ohne menschlichen Einfluss hatte es in den letzten Jahrhunderten vermutlich einige naturliche Avulsionen gegeben Die derzeitigen Flussbette bestehen schon langer als sie ohne den Menschen bestanden hatten Kunstliche Deiche Buhnen und Ausbaggerung erhalten und fixieren Flussgurtel und verhindern Avulsionen In der Zukunft werden verstarkte Anstrengungen notig sein um diese Situation aufrechtzuerhalten Wichtigste Avulsionen Ungefahrer Zeitpunkt Jahr 44 Neues Flussbett Altes Flussbett Nachstgelegener Ort Bemerkungen1904 AD Bergsche Maas Afgedamte Maas Veluwe dt Well 1421 AD Neue Merwede Waal Merwede Hardinxveld Teilavulsion durch die Elisabethflut entstanden danach schmale Gezeitenbuchten und Priele Ausbaggerung 1851 18601250 AD und 1060 AD Afgedamte Maas Alm Werken und Oude Maasje Rijswijk und Hedikhuizen325 AD Waal ab Tiel Linge Tiel300 AD Oude Rijn ab De Meern Heldam De Meern250 AD Geldersche IJssel Nederrijn Arnhem Teilavulsion145 AD Hollandse IJssel Hollandse IJssel Linschoten MontfoortUm die Zeitenwende Lek Kromme Rijn Oude Rijn und Ravenswaay Hagestein Wijk b D und Hagestein50 BC Waal ab Lobith Ressen Lobith50 BC Maas ab Nederasselt Huisseling Demen Nederasselt210 BC Linge Echteld Ochten300 BC und 100 BC Vecht Oud Aa und Angstel Breukelen und Loenen 300 BC Teilavulsion550 BC Nederrijn Ressen Lobith1050 BC Kromme Rijn Houten Wijk b D Flussmuster und FlusstypenDer Anstieg der Durchschnittstemperatur in Praboreal und Boreal fuhrte zur Zunahme der Vegetation sowie zur Abnahme von Abflusshochstmengen und Sedimentfracht In Letzterer stieg der Anteil der Feinteile Vorherrschender Flusstyp im Bereich der pleniglazialen Terrassen ist seitdem der sich einschneidende und maandrierende Fluss 45 Die Deltaentwicklung war verbunden mit Veranderungen der Flusstypen und muster Man kann ein landeinwarts gerichtetes raumliches Voranschreiten von Flussmustern beobachten Dieser Prozess lasst sich in einem Raum Zeit Modell mit vier Zonen darstellen 46 In diesem Modell ist Zone 1 die ostlichste und Zone 4 die westlichste die Zonen erstrecken sich also in Ost West Richtung Diese Zonen wanderten mit dem Meeresanstieg ostwarts weswegen man unter Zone 4 die Zonen 3 2 und 1 findet usw Je weiter man nach Westen kommt desto schwacher ist der Abflussgradient der Flusse auch diese Tatsache fuhrt dazu dass die Flusse nach Westen hin immer mehr zum geraden Flusstyp neigen Die Zonen 2 bis 4 entsprechen dem zentralen Deltagebiet Ost Zone 1 Pleistozane Terrassen zwischen Emmerich und Bonn maandrierende sich einschneidende und erodierende Flusse mit naturlichen Deichen leicht erodierbare Sandablagerungen noch relativ hoher GradientZone 2 Holozane Terrassen holozanes Delta junge und flache Gebiete Flusse stark maandrierend seitliche Sedimentation Akkretion anastomosierender Flusstyp Aggradation leicht erodierbare Sandablagerungen noch relativ hoher GradientZone 3 Holozane Terrassen holozanes Delta schwach maandrierend naturliche Deiche anastomosierender Flusstyp Aggradation uberwiegend dicke widerstandsfahige Lehm und Torfschichten daher enge und tiefe FlusseWest Zone 4 Holozane Terrassen holozanes Delta gezeitenbeeinflusst gerader Flusstyp Inseln anastomosierender Flusstyp Aggradation uberwiegend dicke widerstandsfahige Lehm und Torfschichten daher enge und tiefe FlusseDieses Schema existiert mindestens seit 6000 BC und gilt nur fur die zentralen Bereiche des Deltas da in den ostlichen sudlichen und nordlichen Randgebieten leicht erodierbare sandige Ablagerungen uberwiegen In diesen Randbereichen dominieren stark maandrierende Flusse mit seitlicher Aggradation bzw erhohter Deicherosion FlusssystemeDie untersuchten Flussbettfragmente und die daraus abgeleiteten Flusslaufe wurden von Berendsen Stouthamer zu sieben Flusssystemen gruppiert siehe Abschnitt Forschungsmethoden 47 Kriterien fur die Gruppierung dieser Flusssysteme waren dabei Alter Ursprungsgebiet Abflussmenge und Fliessrichtung Folgende Flusssysteme wurden definiert Benschop Flusssystem Utrecht Flusssystem Krimpen Flusssystem Maas Flusssystem Est Flusssystem Graaf Flusssystem Linschoten FlusssystemEntwicklung im Holozan Bearbeiten Bis etwa 250 vor Chr Bearbeiten Aufgrund des Abschmelzens der Eisschilde der Weichselkaltzeit stieg der Meeresspiegel im fruhen Holozan sehr schnell an um etwa 1 Meter in 100 Jahren Die Kustenlinien und damit die Mundungsbereiche der Flusse wurden dabei immer weiter zuruckverlegt Die dem heutigen Delta gegenuberliegenden britischen Inseln wurden vom Festland abgetrennt Die spatere Verlangsamung dieses Anstieges ist auch isostatischer Absenkung geschuldet Mit dem Meeresspiegelanstieg kam es auch zur stetigen Erhohung des Grundwasserstandes 48 Die Klimaerwarmung zu Beginn des Holozans sorgte auch fur einen Wechsel der Flussmuster aus den Braided Rivers der Jungeren Dryaszeit wurden im Praboreal sich tief einschneidende schwach maandrierende oder gerade fliessende Flusse Die Abflussmengen nahmen stark ab Flussverlagerungen blieben nun aus Im ganzen Deltagebiet gab es zahlreiche Flusslaufe Dieses alteste holozane Flusssystem bestand etwa zwischen 7800 und 5800 BC Aufgrund des Meeresspiegel und des daraus resultierenden Grundwasseranstiegs wurden diese Flusslaufe spater mit Torf verfullt 49 In den ersten Jahrhunderten des Holozans gab es aufgrund der eingeschnittenen Flusse keine Deltabildung Die Deltabildung begann erst zwischen 7000 und 6000 BC mit der Aggradation im heutigen kustennahen Bereich die Sedimentation uberwog nun die Erosion Auch die Aggradation und Bildung des gegenwartigen Deltas wurde erst durch den Meeresspiegelanstieg moglich der den Abflussgradienten der Flusse erniedrigte Das sich entwickelnde fruhholozane Delta lag im Bereich des Deltas der Jungeren Dryaszeit Der Westen des fruhholozanen Deltas in der Nahe der heutigen Kustenlinie wurde durch spatere Gezeitensysteme erodiert 49 Die Niederlande um 5500 BC Hellgrun Gezeitengebiete Wattenmeer u A dunkelbraun Marsch Ton und Lehmgebiete Kustenlinie zwischen Seeland und Nordholland ostlicher bei Texel westlicher als heute Im Marschgebiet zahlreiche Flussteilungen Rhein und Maas im Wesentlichen getrenntDer relativ starke Meeresspiegelanstieg bewirkte dass sich der Aggradationsbereich also das Gebiet der Deltabildung 6000 2000 BC ostwarts ausdehnte Damit bewegte sich auch die Grenze zwischen den holozanen Ablagerungen und den alteren pleistozanen Terrassen ostwarts Um 4000 BC wurde die Ostausdehnung des holozanen Deltas am Peel Horst einer tektonischen Hebungszone verlangsamt und setzte sich anschliessend trotz geringerem Meeresspiegelanstieg wieder fort Im Bereich des holozanen Deltas kam es zu Avulsionen Im Gebiet der pleistozanen Ablagerungen fanden weder Aggradation noch Avulsionen statt dort wurden die fruhholozanen Bette bis zum Einsetzen flachenhafter holozaner Ablagerungen in den pleistozanen Sedimenten fixiert 50 Durch den fortdauernden Meeresspiegelanstieg die Abnahme der Abflussmengen und die Zunahme der Vegetation wurden die Flusse zwischen 5500 und 2000 BC enger und langsam fliessender 51 Um 5000 BC bildeten sich vermutlich westlich der heutigen Kuste Strandwalle die spater durch das ansteigende Meer wieder erodiert wurden 52 Zwischen 5650 und 3400 BC bestand das Benschop Flusssystem Es erstreckte sich zwischen Gorkum Vianen und Rotterdam Gouda Der Hauptarm dieses Systems mundete nordlich von Rotterdam in ein Gezeitenbecken das sich von Den Haag bis Schouwen erstreckte Dieses Becken ahnelte vermutlich dem heutigen Wattenmeer und befand sich im Bereich des spatglazialen Flusstales wo das Meer gut vordringen konnte Um 4550 BC verlagerte sich dieser Hauptarm aus dem spatglazialen Tal in ein Gebiet spatglazialer aolischer Sande Das Benschop Flusssystem war ein Komplex anastomosierender Flusse in geraden Betten und mit zahlreichen grossen Deichbruchschwemmkegeln Vom Hauptstrom zweigten nach Sudwesten zahlreiche kleine Flusszweige ab die in den Maasastuar mundeten und vermutlich nach Deichbruchen entstanden waren Da sie meist um 4000 BC verlassen wurden konnen sie auch als misslungene Avulsionen angesehen werden Der Maaslauf dieser Zeit lasst sich kaum rekonstruieren 53 Die Ablagerungen durch Gezeiten und in Astuaren die im Bereich hinter den Strandwallen auftreten wurden in zwei Transgressionsphasen wahrend des Atlantikums 6000 3000 BC Calais Transgression und des Subatlantikums seit 500 BC Dunkirchen Transgression gebildet In der Zwischenzeit im Subboreal 3000 500 BC bildeten sich dort wo sich die Strandwallkuste geschlossen hatte Holland hinter den Strandwallen umfangreiche Torfschichten 54 55 Die Niederlande um 3850 BC Landverlust Ausbreitung der Gezeiten und der Marschgebiete Verlagerung der Rheinhauptarme nach NordenUm 3300 BC existierten im Bereich der pleistozanen Talwege in Seeland Sudholland und Nordholland IJsselmeer grosse Meeresbuchten Zu diesem Zeitpunkt wahrend der ersten Transgressionsphase bildeten sich vor allem zwischen diesen beiden Buchten die altesten erhaltenen Strandwalle im Norden die Vorlaufer der heutigen Westfriesischen Inseln Sie formten sich teilweise ostlich teilweise westlich der heutigen Kuste Ostlich dieser Walle entwickelte sich ein wattenmeerahnlicher Zustand mit Gezeitensanden Schlammebenen und Prielen Die verlangsamte Transgression erodierte nun diese Walle nicht mehr sondern sorgte fur die Bildung neuer Strandwalle und Kustendunen westlich der alteren Walle Damit endete die Phase der Retrogradation landwarts gerichtete Verschiebung der Kustenlinie bzw der Deltafront und begann eine bis um die Zeitenwende andauernde Progradationsphase meerwarts gerichtete Verschiebung der Kustenlinie besonders zwischen Den Haag und Alkmaar Zwischen 3000 und 2500 BC veranderte sich der Charakter der Kuste von einer offenen Kuste zu einer Kuste mit einer wallartigen Inselkette 56 Bereits etwa 3550 BC hatte sich bei Wijk b D eine bedeutende eventuell auf einen Deichbruchschwemmkegel zuruckgehende Avulsion ereignet die dazu fuhrte dass etwa 3400 BC der Benschop Kurs verlassen wurde und das Utrecht Flusssystem entstand Dieses System bestand vor allem aus den Flusslaufen des Werkhoven und des Oude Rijn beide waren anfangs lediglich Bache oder kleine Flusse Das Utrecht Flusssystem entwasserte trotz vieler Avulsionen vorerst in den Leiden Astuar 57 Um 3300 BC befanden sich flachenhafte Flussablagerungen Deltagebiete in etwa zwischen Nederrijn Lek und Maas teilweise von aolischen Dunen der Jungeren Dryaszeit durchsetzt 58 Die Niederlande um 2750 BC Landgewinnung einige Gezeitengebiete sind zu Marschland geworden Vergrosserung der Strandwallgebiete Verlagerung der Rheinteilungen nach Osten viele Seen und Priele im Bereich der ehem Bucht im Norden mit Vorpragung Oer IJ IJ Annaherung von Maas und einem RheinarmBemerkenswerterweise verlief der Oude Rijn nicht im Bereich des spatglazialen Tales sondern nordlich davon Ab 3200 BC bildeten sich auch im Bereich der Oude Rijn Mundung Strandwallkomplexe Der Oude Rijn mundete zwischen Woerden und Alphen in ein hinter den Strandwallen liegendes Gezeitenbecken Um 3000 BC wurde der Oude Rijn der grosste Rheinarm 59 60 Vom Oude Rijn zweigten um 2500 BC mehrere kleinere Flusse nach Sudwesten ab Sie waren von gerade anastomosierendem Typ und mundeten in den Maasastuar bei Rotterdam der jedoch um diese Zeit vermutlich noch sehr klein war 61 Um 2000 BC begann sich die Strandwallkuste zu schliessen um 1700 BC war sie geschlossen Jedoch verblieben drei Gezeitenbuchten Die Bucht von Alkmaar Vecht Angstel die Bucht von Leiden Oude Rijn u a und die Bucht der Maas westlich von Rotterdam Der Maasastuar war wahrend des gesamten Holozans der Auslass der Maas dann zunehmend auch fur diverse Rheinarme Insgesamt gesehen ist fur den Kustenbereich die palaographische Rekonstruktion teilweise nicht moglich da viele der Ablagerungen erodiert wurden Die breiten Strandwallkusten boten einen relativen Schutz gegen das Vordringen und Eindringen des Meeres In der Kustenebene hinter den Strandwallen existierten grosse Moore und Lagunen Flussuberschwemmungen und ablagerungen fuhrten nun zwischen 2000 und der Zeitenwende zur Bildung von Lehm und Torfschichten die durchsetzt waren mit zahlreichen kleinen sandigen sich oft verzweigenden Flussbetten Die Torfbildung war vor allem bis 1000 BC sehr umfangreich und nahm danach ab 52 62 Etwa zwischen 2000 BC und der Zeitenwende existierte das Linschoten Flusssystem das einen Teil des Oude Rijn Abflusses abfuhrte Um 1550 BC ereignete sich ebenfalls bei Wijk b D eine weitere Hauptavulsion die zur Vergrosserung des Linschoten Laufs und zur Verkleinerung der Oude Rijn Strecke zwischen Utrecht und Woerden fuhrte Etwa 1000 BC entstand nach einer weiteren Avulsion wiederum bei Wijk b D auf Kosten des Houten Laufs der Kromme Rijn Das Ansteigen der Abflussmenge des Oude Rijn ebenfalls um 1000 BC hangt moglicherweise mit der Entstehung des Kromme Rijn Laufes zusammen Der Houten Lauf bestand noch fur etwa 500 Jahre fort und versandete dann langsam Kurz nach 1000 BC war die Kromme Rijn Oude Rijn Strecke Hauptarm des Rheindeltas 63 Die Niederlande um 500 BC Landgewinnung Ausbreitung der Marschgebiete Seeland Rhein Maas Tal IJsseltal nahezu geschlossene Strandwallkuste Astuare Schelde Maas Oude Rijn Oer IJ Bildung Binnensee im Norden neuer Rheinarm zu diesem See Vecht Verlagerungen der Rheinteilungen nach OstenUm 1700 BC hatte sich der Kustenverlauf an den heutigen angenahert die Strandwallkuste war nahezu uberall geschlossen Jedoch existierten an den Mundungen der grosseren Flusse weiterhin kleinere Astuare die Oosterschelde der Maasastuar bei Rotterdam und der Astuar des Oude Rijn bei Leiden Leiden Astuar Die Osthalfte der grossen nordlichen Meeresbucht war zu einem Binnengewasser geworden spatere Zuiderzee war allerdings im Bereich der IJ mit dem Meer astuarartig verbunden Die umfangreichen Torfbildungen bedeckten auch das westliche Flusssedimentgebiet Die heutigen westfriesischen Inseln waren noch mit dem Land verbunden 64 Um 1200 BC hatte der Oude Rijn an seiner Mundung ein Delta in die Nordsee aufgebaut was auf eine hohe Wasser und Sandabfuhr hindeutet 59 60 Ab 850 BC entstanden im zentralen Deltabereich zahlreiche Flusslaufe die dem bedeutender werdenden Maasastuar zustrebten der Leidenastuar der Astuar des Oude Rijn verlor demgegenuber an Bedeutung Krummer Rhein und Oude Rijn verloren stetig an Abflussmenge beide verlandeten immer mehr 65 Um 700 BC fuhrte eine Avulsion bei Utrecht zur Entstehung der Vecht die einen Teil der Wassermengen des Oude Rijn nun in ein Gezeitenbecken bei Velsen abfuhrte das eine Ausstulpung der IJsselsee darstellte Die Vecht war der nordlichste Rheinarm und entwickelte ein eigenes Delta 60 61 Von 250 vor Chr bis ins 11 Jh Bearbeiten Zwischen 250 BC und 350 AD ereigneten sich wichtige Veranderungen im Flussnetzwerk durch Avulsionen entstanden Nederrijn Lek Linge Oude Maasje Waal und Geldersche IJssel in einem vorholozanen Rheinhauptbett zwischen Nederrijn und Zuiderzee sowie der Unterlauf der Hollandischen IJssel unterhalb Montfoorts Nach der Bildung von Nederrijn und Waal wurden viele andere Flusslaufe verlassen der Waal wurde nach und nach zum Hauptarm des Rheins 61 Die Niederlande um 50 AD Verlust von Land Astuarbildung Abzweigung der IJssel Offnung des Flevosees zum Meer und Schliessung des Ur IJ Die zunehmend kraftigen westlichen Rheinarme machen den Maasastuar zur Hauptmundung des Rheins fruher Zusammenfluss von Maas und heutiger Waal Siedlungen am Hauptarm des Rheins zur RomerzeitAb etwa 50 BC verlagerten sich die Hauptstrange des Utrecht Systems und des Oude Rijn nach Sudwesten Grunde hierfur waren die dortige Anlandung durch zunehmende Hochwasser und Sedimentfrachten die Vergrosserung des Maasastuars durch Kustenerosion bei zunehmendem Gezeiteneinfluss sowie moglicherweise tektonische Bewegungen an Storungszonen Der so entstandene Gradientvorteil zum Maas Astuar liess die vom Utrecht System dorthin entwassernden Flusse allmahlich starker werden wahrend Oude Rijn und Leiden Astuar an Bedeutung verloren 66 In romischer Zeit war der Oude Rijn Grenzfluss des Romischen Reiches Durch Kanalbau beeinflussten die Romer ortlich den Flussverlauf 60 Die Vecht versandete um die Zeitenwende gewann aber mit der Verlandung des Unterlaufs des Oude Rijn wieder an Bedeutung 60 61 Die spatere Zuiderzeebucht war noch ein Binnengewasser und wird in den romischen Quellen Lacus Flevo Flevosee genannt 1 Oft wird in den Quellen ein nicht lokalisierbarer Drususkanal erwahnt Diese wasserbautechnische Massnahme hangt vermutlich mit dem Zug des Drusus durch den Flevosee entlang der Nordseekuste um 12 v Chr zusammen Wohl um den Zustrom zum Flevosee zu erhohen konnte Drusus einen Teildamm uber die Waal gebaut haben der mehr Wasser in den Nederrijn bzw die IJssel gedrangt hatte Nach einer anderen These versorgte diese Massnahme die versandungsgefahrdete Vecht mit mehr Wasser Der Drususkanal konnte auch ein echter kurzer Kanal zwischen Rhein und IJssel gewesen sein Fruher glaubte man dass die Bifurkation der IJssel erst durch den Drususkanal hergestellt wurde Noch heute wird die Strecke von Westervoort bis zur Einmundung der alten Issel in die IJssel bei Doesburg Drususgracht genannt 1 Tatsachlich einen Kanal bauten die Romer zwischen dem Oude Rijn bei Leiden und dem Ostium Helinium bei Schiedam Die noch heute erhaltenen Reste des Kanals werden Vliet genannt 1 Die Niederlande um 800 AD massive Landverluste Vergrosserung der nordlichen Meeresbucht vorlaufiger Verbleib eines Marschriegels zwischen Maasastuar und seelandischem VerlustgebietDas Anwachsen des Maasastuars und seine damit steigende Bedeutung fur die Deltaentwicklung wurden durch die Sturmfluten zwischen 50 AD und 700 AD gefordert Auch war im Bereich des Maasastuars im Gegensatz zum Leiden Astuar der Gezeiteneinfluss starker als der Sedimenteintrag durch die Zuflusse 67 Zwischen 100 AD und der Fruhneuzeit kam es zur flachenhaften Erosion von Kusten und kustennahen Gebieten Strandwalle und Torfebenen die erst wieder zwischen 500 und 700 AD zuruckging 62 Grosse Landverluste gab es im Bereich der Westfriesischen Inseln und im Sudwesten Seeland Scheldemundung Der Flevosee genannt Almere oder Eemmeer vergrosserte sich Das spatere IJ im Bereich des heutigen Nordseekanals war noch eine sudwestliche Ausstulpung der Almere 68 Nach 500 AD wurden auch die kustennahen Torfformationen durch marine Ingression grossraumig erodiert Im Norden und in Seeland entstanden Gezeitenbuchten die sich im Norden bis zum Flevosee durcharbeiteten der damit als Zuiderzee wieder zur Meeresbucht geworden war 55 Auch die Astuare von Maas und Schelde wuchsen weiter an Spatestens um 500 700 AD waren Westerschelde und Haringvliet auch Westerleek genannt entstanden Vor allem an den Scheldeastuaren und nordlich der Zuiderzee vergrosserten sich die Salzmarschgebiete Die Hauptrinnen des Rheins verlagerten sich weiterhin zum auch Brielse Maas genannten Maasastuar 69 Der Mundungstrichter von Maas und Rhein hiess im Mittelalter Masamunda oder Ostium Mase niederlandisch Maasmond 1 Um 950 AD existierten alle heutigen Flusslaufe und viele der alteren Flusslaufe waren komplett versandet Nach dem Bedeutungsruckgang des Oude Rijn war die Vecht wieder grosser geworden und fuhrte nun den Hauptabfluss des Oude Rijn Kromme Rijn ab 60 70 Um 1000 AD entstanden nach Sturmfluten Meeresbuchten die den Maasastuar mit dem der sudlich benachbarten Schelde verbanden 52 11 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Der menschliche Einfluss nahm ab 1100 AD enorm zu Bis etwa 1300 AD wurden die Deltaflusse eingedeicht Ferner wurden zahlreiche Flusse und Priele abgedammt was den Todesstoss fur die alten Flusslaufe bedeutete Die Zahl der Rheinarme wurde auf drei reduziert IJssel Nederrijn Waal Die wichtigsten Abdammungen sind 1122 AD Kromme Rijn damit auch Oude Rijn und Vecht bei Wijk b D Umleitung des Wassers in den bereits in den Jahrhunderten zuvor immer grosser gewordenen Lek um 1230 AD Werken 1250 AD Albblas um 1250 AD Oude Maasje 1285 AD Hollandische IJssel 1307 AD Linge 1331 AD Gedempte Devel und 1331 AD Oude Waal 60 71 Die Linge ursprunglich in ihrer ganzen Lange ein Seitenfluss der Waal wurde in ihrem unterhalb von Tiel gelegenen Teil in einen besonders abgedammten begradigten Entwasserungsgraben transformiert Oberhalb Tiels verblieb die Linge trotz Abdammung bis heute ein relativ naturnahes Gewasser mit Maandern und Uberschwemmungsflachen 1 Der Nederrijn wurde in der Regel lediglich Rijn Rhein genannt In einer Urkunde Friedrich Barbarossas von 1165 wurde u a der Bau eines Hochwasserkanals vom Nederrijn durch das Gelderse Vallei zur Zuiderzee bestimmt Die Anordnungen der Urkunde wurden jedoch nicht umgesetzt 72 Von Utrecht zur Lek wurde im 12 Jahrhundert ein Vaartse Rijn genannter Kanal gebaut 1 Die Eindeichungen des Hochmittelalters machten es moglich die grossen Torfgebieten im Westen trockenzulegen und abzubauen Der Torf diente als Brennstoff ausserdem konnte man aus ihm Salz gewinnen Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels verwandelten sich die Torfabbaugegenden bald in Seen die sich durch Sturme vergrosserten Zu den grossten Moorseen Hollands entwickelten sich das Haarlemmer Meer und das Leidse Meer die uber verschiedene Gewasser mit dem Almere verbunden waren Besonders zwischen 1600 und 1900 wurden viele dieser Seen trockengepumpt Bei der Trockenlegung des Haarlemmermeer heute Standort des Amsterdamer Flughafens Schiphol wurden 1852 erstmals Dampfmaschinen benutzt 73 Nach der Abdammung des Oude Rijn verschlossen Kustenbildungsprozesse an der Mundung des Oude Rijn den Leiden Astuar die Mundung des Oude Rijn verschwand Das Delta des Oude Rijn in der Nordsee wurde erodiert Das Gezeitendelta wurde abgetragen seine Sande fuhrten entlang der Kusten zur Bildung der sogenannten Jungeren Dunen die bis 40 Meter hohe Riegel formten Die Waal wurde wichtigster Rheinarm nahm sowohl Lek als auch Maas auf und entwasserte durch die Gezeitenbucht des Maasastuars Brielse Maas in die Nordsee Zwischen 1200 und 1500 AD erreichte die Zuiderzee ihre grosste Ausdehnung 60 74 Zwischen dem Oude Rijn und dem Leidse Meer bestanden zahlreiche auf Priele zuruckgehende Verbindungen Aa Heemswatering Does Zijl Mare Diese stellten eine besondere Gefahr dar da das Leidse Meer uber das Haarlemmer Meer mit der Zuiderzee verbunden war und so der Meereseinfluss Gezeiten Fluten wirken konnte In diesen Gewassern konnte das Wasser in beide Richtungen fliessen je nachdem ob der Druck des Rheinwassers oder der der Zuiderzee grosser war Die gesamte Gegend an Oude und Kromme Rijn wurde Rijnland genannt 1 Die Westerschelde entstand im1 Jahrtausend ADDie Astuare vergrosserten sich bei Sturmfluten und Flusshochwasser und verkleinerten sich durch Verschlickung und Trockenlegung Teile der Inseln sind im Hochmittelalter eingepoldert worden so im Suden des Maasmundungstrichters Voorne und Putten und im Osten die Zwijndrechtwaard nordwestlich von Dordrecht 1 Ab Dordrecht floss der bereits stark unter Meereseinfluss stehende Merwede Strom nordlich um die Zwijndrechtswaard herum zuerst bis Oostendam nach Norden heutige Sudhalfte des Noord dann nach Sudwesten um hierbei seinen Namen wieder in Waal zu andern im Bereich des heutigen Baches namens Waal zwischen Oostendam und Heerjansdam Bei Oostendam zweigte eine anfangs unbedeutendere Verbindung nach Norden ab zum nahegelegenen Lek heutige Nordhalfte der Noord die nach Absperrung der Waal bei Oostendam bedeutender und ebenfalls Merwede genannt wurde der Waalabschnitt zwischen Oostendam und Heerjansdamm wurde spatestens 1332 abgedammt Der Lek hiess in seinem Unterlauf ebenfalls Merwede oder Merwe Der Name Merwede galt also fur den heutigen Abschnitt Neue Maas ab Vlaardingen Noord Merwede und zwar seit dem 11 Jahrhundert 1 Ebenfalls bei Dordrecht zweigte nach Sudwest die Dort ab heutiger Beginn der Oude Maas die nur wenig spater bei Dubbeldam in den Maas Seitenarm Dubbel floss heutige Oude Maas Die Dubbel fuhrte westlich des Zwijndrechtswaard das Dortwasser wieder in die Waal ebenfalls heutige Oude Maas Diese floss am damaligen Ostrand der Insel Putten beim heutigen Goidschalkxoord damaliger Ort Puttensteyn mit der Maas zusammen und der so entstandene Maas genannte Stromabschnitt im Bereich der heutigen Oude Maas ergoss sich wenig spater gegenuber von Vlaardingen in den Maasastuar In unmittelbarer nordlicher Nachbarschaft mundete die Lek Merwede heutige Neue Maas siehe oben Die damaligen Abschnitte der heutigen Oude Maas zwischen Dordrecht und Rotterdam hiessen also Dord Dubbel Waal Oude Maas 1 Die Maas gabelte sich bei Heusden in zwei Arme der eine ging nach Norden heutige Afgedamte Maas wurde auch Neue Maas genannt und mundete bei Woudrichem in die Waal der andere heute verschwundene Arm wurde auch Oude Maas genannt und floss nach Westen durch den Grossen Sudhollandischen Waard ein fur damalige Verhaltnisse recht umfangreiches einheitliches Poldergebiet Etwa in der Mitte des heutigen Biesbosch zweigte von dieser fruheren Oude Maas nach rechts die sudwestlich von Dordrecht in die Waal heutige Oude Maas fliessende Dubbel ab siehe oben Die Maasteilung bei Heusden bzw Bokhoven in westlichen und nordwestlichen Arm bestand bereits in der Antike Der Beginn des westlichen Maasarms an der Ostgrenze des Sudhollandischen Waards wurde um 1270 abgedammt und kurz darauf 1296 Ersterwahnung wohl daher Oude Maas der nordwestliche Arm Neue Maas genannt Der nordwestliche Maasarm ist jedoch moglicherweise alter als der Westarm Dieser floss leicht sudlich der heutigen Bergse Maas noch heute bestehende Reste werden Oude Maasje genannt dann in der Gegend von Amer und Biesbosch Richtung Nordnordwest Reste zwischen Maasdam und Westmaas ab etwa Goidschalxoord in etwa identisch mit dem heutigen Verlauf nordlich von Spijkenisse in den Maasastuar mundend 1 Die Nordgrenze des so genannten Maasastuars seit der Verlagerung der Rheinhauptabflussmengen zu ihm eigentlich vor allem Funktion als Rheinastuar kann in etwa beschrieben werden mit dem Verlauf des Neuen Wasserwegs und der Scheur die Sudgrenze mit dem der Brielschen Maas Die gesamten Rotterdamer Hafenanlagen zwischen Rotterdam uber Europoort bis zur Maasvlakte liegen also im Bereich des ehemaligen Ostium Mase dem Helinium der Romer 1 Der Sudhollandische Waard wurde im Norden von der Strecke Merwede Dord Dubbel begrenzt im Osten von der Neuen Maas Im Suden erstreckte sich die Waardgrenze von Heusden uber Geertruidenberg weiter in den Bereich des heutigen Hollands Diep der Ort Maasdam bezeugt die Lage der westlichen Grenze des Waards 1 Seit etwa 1350 und bis ins 20 Jahrhundert hinein wurden zahlreiche Maander abgeschnitten Dies fuhrte zu einer Zunahme der Fliessgeschwindigkeit und einer Abnahme der Uberschwemmungsgefahr 75 15 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Auch die zahlreichen Sturmfluten des Mittelalters fuhrten zur weiteren Vergrosserung des Maasastuars Die sogenannte Elisabethflut fuhrte 1421 zur Bildung eines riesigen Astuars zwischen Maas und Scheldeastuar im Bereich des heutigen Biesbosch s u Die dort vorhandenen Flussbetten wurden erodiert der Waal wurde weiter bedeutender und entzog dem Nederrijn immer mehr Wasser 75 Die St Elisabeth Flut November 1421 uberschwemmte weite Teile des Deltagebietes Die Meeresbucht des Haringvliet schob sich tief nach Osten ins Landesinnere es entstand das Hollands Diep das anfangs weitaus grossere Gebiete als heute einnahm Die Waalmundung ins Meer lag anfangs bei Gorinchem Grosse Gebiete konnten nicht mehr vom Wasser zuruckgewonnen werden dies betrifft vor allem den Grossen Sudhollandischen Waard An den verschwundenen Wasserlaufen sind vor allem der Maaslauf zwischen Heusden und Putten sowie die Dubbel oberhalb Dordrechts zu nennen Das heutige Altwasser zwischen Maasdam und Westmaas sowie das Oude Maasje sudlich der heutigen Bergse Maas sind ein letzter Rest dieses untergegangenen Masslaufs Dordrecht befand sich fortan auf einer Insel zwischen Hollands Diep im Suden und Merwede Waal im Norden 72 Kirchdorfer wurden zerstort davon 23 nie wieder aufgebaut Die Flut von 1421 veranderte nachhaltig den hydrogeographischen Zustand des Deltas und fuhrt zu zahlreichen Namensanderungen einzelner unterer Flussabschnitte In vielerlei Hinsicht uberdauerte die Namensgeschichte jedoch die Naturgeschichte 1 1437 wurde etwas oberhalb ihrer Mundung an der Grenze zwischen dem Bistum Utrecht und dem graflich hollandischen Amstelland noch heute Provinzgrenze die Vecht bei Hinderdam abgedammt 1439 wurde der Rest des zerstorten westlichen Maasarms bei Westmaas abgedammt Die wurde wird ebenfalls abgedammt 1 Hendrick Avercamp 1585 1634 IJsvermaak Solche Gemalde sind nur aus der fruhneuzeitlichen Kleinen Eiszeit bekannt Das Maaswasser floss trotz der unmittelbaren Nahe der neuen Meeresbucht Hollands Diep an der Maasgabelung bei Heusden nun uberwiegend in den nun nur Maas genannten nordwestlichen Arm heutige Afgedamte Maas und von dort in die Merwede Dessen Wasser floss zwischen Gorinchem und Dordrecht nun zu einem grossen Teil in die Hollands Diep und fuhrte so zur Entstehung eines Deltas im Delta dem Biesbosch Binsenwald auch Bergse Veld Bergsches Feld genannt Durch das Entstehen des Hollands Diep wurde die Mundungsbasis der Waal bzw der Merwede vorverlegt daher und wegen der Verschlickung der Flussbetten floss an der Rheinteilung immer mehr Wasser in die Waal und immer weniger in Nederrijn und IJssel Westlich von Heusden entstand ein neuer Maasarm der Bergse Maas genannt wird und uber die Gezeitenbucht Amer in das Hollands Diep mundete Er fuhrte jedoch weitaus geringere Wassermengen als der zur Waal fuhrende Strom Ende des 15 Jahrhunderts wurden die beiden Flussschlingen der Maas bei Heusden durchstochen bei Veluwe dt Well und bei Neder Hemert 1 Die ostlichen Deltabereiche um 1645Der Name Oude Maas wurde auf die Strecke Dord Dubbel Waal ubertragen die Bezeichnungen Dubbel und Dord verschwinden Zwischen Dordrecht und der Hollands Diep wurde der Dordtse Kil angelegt anfangs Vaart oder De Kil genannt Die Strecke zwischen Dordrecht und Heerjansdam ehemalige Benennung Dord bzw Dubbel wurde jedoch noch lange Zeit mal Maas mal Merwede genannt Der Abschnitt der Merwede zwischen Dordrecht und Krimpen am Lek wurde zunehmend Noord genannt die Bezeichnung setzte sich in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts durch Ersterwahnung 1537 als t noort diep Durch das Einfliessen grosser Wassermengen der Merwede in die Hollands Diep erhielt der Noord weniger Wasser es bildeten sich zahlreiche Sandbanke und Flussinseln oord genannt Der Noord hat ihren Namen eventuell von diesen oord 76 Aber vom zentralen Dordrecht aus gesehen ist der Noord ein nach Norden fliessender Stromabschnitt und Norden heisst im Niederlandischen Noord Der Merwede Abschnitt ab dem Zusammenfluss mit dem Lek wurde etwa ab dem 17 Jahrhundert Neue Maas genannt Im Maasastuar wurde Landgewinnung betrieben die Insel Rozenburg entsteht Am Sudrand der Meeresbucht entstand die Brielse Maas das Brielse Diep als Aquivalent zur nach Westen wandernden Neuen Maas am Nordrand Ein nordlich Rozenburgs gelegener Seitenarm der Neuen Maas wurde Scheur genannt 1 18 Jahrhundert Bearbeiten Im 18 Jahrhundert verschwanden die letzten Urwalder der Flussauen um der Landwirtschaft und der Besiedlung Platz zu machen Vom Oude Rijn erfolgte entlang seines alten Verlaufs ein Kanaldurchstich durch die Dunenkette zur Nordsee Durch die Insel Putten entstand zwischen Oude Maas und Haringvliet die Spui Der Nederrijn wurde nach wie vor zumeist nur Rijn genannt 1 Der Lek bei Jaarsveld Der Lek entstand zwischen 250 BC und 350 AD und ubernahm ab 1122 AD die gesamte Wassermenge des NederrijnSeit dem Spatmittelalter zeigte der Nederrijn Verschlammungstendenzen und ohne menschlichen Eingriff waren Nederrijn Lek und Geldersche IJssel vermutlich trocken gefallen Dies verhinderte schliesslich 1707 AD der Bau des Pannerdens Kanal der auch gebaut wurde um die Schifffahrt zu erleichtern Er gewahrleistet seitdem den Zustrom von Rheinwasser ins Bett des Nederrijn Mit dem Durchstich dieses Kanals wurde in zwischenstaatlichen Vertragen auch die bis heute gultige Verteilung des Rheinwassers auf die drei Deltahauptarme geregelt 6 9 Waal 2 9 Nederrijn 1 9 IJssel siehe Kapitel Wasserverteilung und Wassermengen Der Alte Rhein ostlich von Pannerden wurde abgedammt 77 Der Pannerdens Kanal liegt zwischen Pannerden und Peppelgraat und wurde anfangs Den Nuwe Rijn Neuer Rhein genannt Bei seinem Bau wurde der Beginn des Nederrijns bei Schenkenschanz abgesperrt der verbliebene Altarm zwischen Elten und Loo wird Oude Rijn De Jezuitenwaai oder De Keel genannt heute teilweise im Bereich der niederlandisch deutschen Staatsgrenze Somit verlagerte sich die Rheinteilung um etwa sieben Kilometer waalabwarts Der Waalabschnitt oberhalb des Pannerdenschen Kanals wurde anfangs Boven Waal genannt der Abschnitt unterhalb Beneden Waal 1 Mit dem Durchstich De Pleij bei Westervoort wurde 1773 1776 der Abzweig der IJssel vom Nederrijn verkurzt Ohne diesen Eingriff ware der Zustrom von Rheinwasser in die IJssel durch Versandung abgebrochen Zwischen Schenkenschanz und Gendt Gemeinde Lingewaard wurde 1775 der Bijlands Kanaal angelegt Er stellt eine Begradigung und teilweise leichte Nordverlegung des Waal im Bereich der Rheinteilung dar Zwischen Warbeyen bzw Griethausen und Keeken finden sich noch Reste des fruheren Waalverlaufs heute Alter Rhein genannt 1 19 Jahrhundert Bearbeiten Die Mundungen der Linge in die Waal bzw in die Merwede wurden 1793 bzw 1810 mit Sperrschleusen versehen 1819 wird die Lingemundung etwa 20 km merwedeabwarts nach Steenenhoek verlegt 1830 wurde der Kanaal door Voorne gegraben der Kanal von der Brielschen Maas zum Haringvliet durch die Insel Voorne 1 Bis weit ins 19 und 20 Jahrhundert hinein bis zu den verschiedenen grossen Regulierungs und Landgewinnungsmassnahmen des Industriezeitalters waren die Unterlaufe der grossen Flusse kaum als regelrechte Flusslaufe zu bezeichnen Durch den Gezeitenstrom waren sie meist so verbreitert dass sie schwer von Meeresabschnitten zu unterscheiden waren Die Gezeitenflut wirkte weit die Flusslaufe hinauf dazu kam die durch die Flut ausgeloste Stauung und damit einhergehende Erhohung des Flusswasserniveaus Alle diese Effekte wurden durch Sturmfluten oder Flussuberschwemmungen verstarkt Im Lek stiess die Gezeitenflut bis Schoonhoven vor die Stauung ging bis Vianen In der Waal reichte die Gezeitenflut bis Gorinchem die Stauung bis Zaltbommel Im Bereich der Noord war die Gezeitenbewegung sogar in beide Richtungen moglich 1 Um die starker werdende Schifffahrt zu erleichtern wurden vor allem um 1850 viele Flusse reguliert Im Bereich der Fahrrinne in der Mitte wurden sie ausgebaggert und an den Ufern mit Buhnen Krib versehen Das bedeutete eine Verengung und Vertiefung der Flusse Die vom Schiffsverkehr benutzten Flusslaufe wurden 1900 1920 weiter ausgebaggert 78 Der Maasastuar bzw Lek Waal Astuar Maasmond um 1769 mit der Insel Rozenburg der Scheur nordlich davon und dem Hoek van Holland durch den spater der Nieuwe Waterweg gegraben wird HeuteUm einer weiteren Versandung des Noord und des Neuen Wasserwegs sowie der von der Waal ausgehenden Hochwassergefahr entgegenzuwirken wurde im Bereich von 1421 erzeugten Gezeitenprielen des Biesbosch 1851 1860 die etwa 20 km lange Neue Merwede Nieuwe Merwede gegraben Damit wurde eine Verbindung zwischen Waal und Haringvliet hergestellt der Haringvliet wurde Hauptauslass des Rheinsystems Der bisherige Hauptauslass Brielsche Maas Maasastuar versandete 75 Die Neue Merwede fuhrt seitdem durchschnittlich 65 des Waalwassers entspricht 44 des Rheinwassers zum Meer 1 Der Unterlauf der Neuen Maas der ehemalige Nordrand des Maasastuars wird 1866 1872 vor allem fur Zwecke der aufkommenden Grossschifffahrt zum Nieuwe Waterweg Neuer Wasserweg ausgebaut Der Name Scheur Bezeichnung eines ursprunglichen kurzen nordlichen Seitenarms der Neuen Maas um die Insel Rozenburg bleibt dabei erhalten Der Neue Wasserweg ist 33 km lang 250 m breit und 10 5 bis 12 m tief 1 1872 wurde die Neue Maas zum Neuen Wasserweg vergrossert Rotterdam Waterway um einen besseren Auslass fur die Lek zu schaffen und die Rotterdamer Hafenanlagen zu unterstutzen Zur Gewahrleistung des Rotterdamer Hafenbetriebs wird Wasser dorthin umgeleitet Die Vertiefungen und Verbreiterungen an der Rotterdamer Hafeneinfahrt fuhrten zur Absenkung der Flussspiegel und zur Ausdehnung des Gezeiteneinflusses etwa 20 km weiter flussaufwarts Der Gezeitenstrom reicht bei Flusshochwasser 70 km bei Flussniedrigwasser 90 km flussaufwarts 60 79 Fur die im 19 Jahrhundert aufkommende industrielle Guterschifffahrt wurden im Deltagebiet zahlreiche Schiffskanale angelegt Zu den wichtigsten Kanalbauten zahlen der Kanaal van Steenenhoek bei Gorkum 1819 der Merwedekanal zwischen Vianen und Gorkum 1881 1893 der Maas Waal Kanal 1927 der Nieuwe Canaal van St Andries 1930 sowie der Amsterdam Rhein Kanal zwischen dem Hafen von Amsterdam und der Waal bei Tiel 1951 80 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Maas mundete lange Zeit bei Heerewaarden in die Waal Dort wurde die Maas Teil des Rheinsystems und blieb es auch dann als sich die Maas von Heerewaarden aus wieder fur eine gewisse Strecke teilweise verselbstandigte und weiter waalabwarts mundete 1904 wurde von der Maas ein Bergsche Maas genannter Kanal zur Amer einer kleinen Gezeitenbucht des Biesbosch gegraben Der ubriggebliebene Maaslauf wurde abgedammt und wird seitdem Afgedamte Maas genannt Seitdem mundet die Maas in die Neue Merwede bzw in die Bucht Hollands Diep Haringvliet Die Grabung der Bergschen Maas die Abdammung der Afgedamte Maas und schliesslich der Deichbau an der Stelle des fruheren Teil Zusammenflusses bei Heerewaarden fuhrten zur kompletten Trennung von Rhein und Maas 81 Die Meeresbucht Zuiderzee wurde 1932 mit dem sogenannten Abschlussdeich abgedammt es entstand das susse IJsselmeer In ihm werden zwischen 1930 und 1968 vier grosse Gebiete mit einer Gesamtflache von 165 000 Hektar eingepoldert und trockengelegt Die Inseln Urk und Schokland gingen im Noordoostpolder auf Die geplante Trockenlegung der Wattbereiche wurde aufgegeben Der fur 1980 geplante Markerwaardpolder wurde nicht mehr angelegt der Markerwaarddijk blieb aber bestehen 1 Die Bauwerke der Deltawerke Durch die Hollandsturmflut 1953 uberschwemmtes GebietDie gross angelegten Deltawerke auch Deltaplan oder Deltaprojekt wurden zwischen 1950 und 1997 umgesetzt Die Idee zu ihnen war also bereits vor der Hollandsturmflut 1953 geboren Ziel war vor allem der bessere Schutz vor Sturmfluten Die Umsetzung der Deltawerke begann 1950 mit der Abdammung der Brielschen Maas 1958 wurde das Sturmflutwehr an der Hollandischen IJssel errichtet Danach wurden zwischen 1960 und 1987 mit hohem Aufwand im Bereich der sudwestlichen Astuare vier meerseitige Hauptabschlussdamme und funf weiter landeinwarts gelegene Sekundardamme gebaut 1960 Zandkreekdam 1961 Veerse Gatdam 1965 Grevelingendam 1970 Volkerakdam 1971 Haringvlietdam 1972 Brouwershavense Gat Damm 1986 Oosterscheldedamm 1986 Oesterdam 1987 Philipsdam 1987 Bathse Spuisluis Nicht alle der abgesperrten Buchten wurden aber zu Susswasserseen transformiert Aus Grunden des Naturschutzes blieben der Grevelingen und die Oosterschelde als Salzwasserbecken erhalten Die Oosterschelde blieb sogar zusatzlich dem Einfluss der Gezeiten bewahrt Westerschelde und Nieuwe Waterweg blieben aufgrund des starken Schiffsverkehrs nach Rotterdam und Antwerpen ohne Abschlussdeich Zum Ausgleich wurden die Deiche entlang der Westerschelde verstarkt und 1997 ein Sturmflutwehr uber den Nieuwe Waterweg das Maeslant Sturmflutwehr angebracht Gleichzeitig mit dem Maeslantwehr wurde zwischen Rotterdamer Hafen Hartelkanal und Oude Maas das Hartel Sturmflutwehr errichtet 1 Zwischen 1961 und 1966 wurden in Lek bzw Nederijn drei grosser Wehre gebaut 80 Seit 1975 verbindet der Schelde Rhein Kanal den Volkerak mit Antwerpen 1 Durch die Deltawerke verkurzte sich die Kustenlinie zwischen den Westspitzen von Walcheren und Voorne von 800 auf 80 Kilometer Haringvliet Hollands Diep Volkerak und ein kleiner Teil im Osten der Oosterschelde wurden zu Susswasserseen Der Abfluss der Flusswassers von Rhein und Maas erfolgt in diesem Gebiet ausschliesslich durch die Entwasserungsschleusen des Haringvlietdamm Ursprunglich war geplant alles Wasser von Rhein und Maas durch den Neuen Wasserweg ins Meer zu fuhren Da dies aber fur Hochwasser und Eisgang nicht umsetzbar erschien wurden in den Haringvlietdamm Abzugsschleusen eingebaut Es handelt sich um 17 riesige Tore mit einem maximalen Abfluss von 21 000 m pro Sekunde 1 21 Jahrhundert Bearbeiten Auch im 19 und 20 Jahrhundert waren Deichbruche und Uberschwemmungen keine Seltenheit Die grossen Eindeichungs und Absperrprojekte haben den von den Flussen und vom Meer drohenden Fluten ihren Schrecken mittlerweile weitestgehend genommen Dennoch wird auch aufgrund der tektonischen Senkungslage bei Vlissingen 26 cm in 100 Jahren der Lage vieler Gebiete unter dem Grundwasserspiegel sowie dem zu erwartenden Meeresspiegelanstieg die Beherrschung des Wassers im Rheindelta und in den Niederlanden wohl niemals zu einem abgeschlossenen Fall werden Das mogliche Abschmelzen allen Eises auf der Erde vergleiche auch Eiszeitalter wurde zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 60 bis 75 Meter fuhren 1 Der zunehmende Landverbrauch hat die verbliebenen Uberschwemmungsflachen der Flusse gefahrlich dezimiert weswegen Erdaushub in den Hochwassergebieten deren Aufnahmefahigkeit erhohen soll Nebenkanale sollen mehr Lebensraume fur Pflanzen und Tiere schaffen 82 Siedlung Verkehr und Wirtschaft Bearbeiten Abschlussdeich am IJsselmeerMenschen erreichten das heutige Deltagebiet bereits vor mindestens 200 000 Jahren In der neolithischen Revolution 4450 1700 BC wurden Walder gerodet Ackerbau wurde betrieben auf den naturlichen Flussdeichen den aolischen Dunen und den hoheren pleistozanen Sanden 60 Erste schriftliche Uberlieferungen uber die Deltagegend stammen aus der romischen Zeit Sie berichten von keltischen und germanischen Bewohnern und auch von bernsteinsuchenden griechischen Kaufleuten Mela und Plinius berichten von den Oenoern die sich von Vogeleiern und Hafer ernahren sollen 83 Die Menschen lebten jedoch vermutlich vor allem von Fischerei und Viehzucht Zum Schutz vor erhohtem Wasserstand bauten sich die Bewohner Tausende von Zufluchtshugeln Terpen oder Wurten genannt 1 In der Romerzeit wurden viele Dorfer gegrundet 60 Es herrschte ein duales Wirtschaftssystem aus der einheimischen Subsistenzwirtschaft mit Naturaltausch und der romischen hierarchischen Markt und Geldwirtschaft 1 Zu den wichtigsten Romerorten im Rheindelta zahlen 1 Noviomagus das heutige Nijmegen an der oberen Waal Hauptort des Civitas Batavorum Fletio das heutige Vechten Gemeinde Bunnik am Abzweig der Vecht vom Oude Rijn Hafen und Standort der Flotte fur Niedergermanien Spater wurden diese Funktionen an den Kanal zwischen dem Oude Rijn und dem Maasastuar verlegt nach Praetorium Agrippinae Praetorium Aggripinae beim heutigen Voorburg Hauptort der Civitas Cananefatium RossumBereits in der Antike und womoglich bereits davor hatte das Rheindelta fur den Schifffahrtsverkehr und fur den Transport von Gutern eine uberragende Bedeutung Dennoch hatten die Deltaflusse fur die Bevolkerungsgruppen eine trennende Wirkung Die wichtige Funktion als Handelskorridor zwischen Britannien und den Rheinlanden behielt das Delta jedenfalls durch alle politischen Veranderungen der Antike hindurch bis ins 5 Jahrhundert 1 Zwei fruhe Stadtentstehungsphasen konnen im Deltabereich und seiner Umgebung unterschieden werden 1 Ende 7 Mitte 9 Jahrhundert Handelsplatze Emporien Quentovic Domburg Witla Dorestad Fur diese Orte war bedeutend dass die Maas die nordliche Fortsetzung der bis ins 7 Jahrhundert wichtigen Rhone Saone Achse bildete Daruber hinaus war der Nordseehandel wichtig es gab vergleichbare Emporien auf den britischen Inseln in Skandinavien und im nordlichen Mitteleuropa wie Haithabu und Birka Im 9 Jahrhundert gingen die Emporien meist unter vermutlich u a wegen des Wegfalls koniglicher Schutzmacht Mitte 9 Anfang 10 Jahrhundert Portus Maastricht Luttich Huy Namur und Dinant an der Maas vielleicht Antwerpen sicher aber Gent Tournai Valenciennes an der Schelde Deventer an der IJssel Tiel an der Waal Die Portus sind Vor und Fruhformen der klassischen mittelalterlichen Stadtentwicklung des 10 und 11 Jahrhunderts Bei den Portus spielte eine Burg oder eine Abtei als Konsumzentrum eine wichtige den Handel stimulierende Rolle Durch besondere Rechtsstatuten Stadtrecht Ummauerung und Entwicklung zu Fernhandelszentren bildeten sich die Portus zu mittelalterlichen Vollstadten weiter Um 900 wurde im Osten vor allem im Gebiet der Kleiablagerungen der Uferwalle und Stromrucken gesiedelt Ferner gab es an den Mundungsbereichen und entlang der Kuste zahlreiche Siedlungen von denen sich einige im heutigen Meeresgebiet befunden haben Im 10 Jahrhundert wurden die bereits in der Antike besiedelten Gebieten wiederbesiedelt 1 Die Moorgebiete im Westen des Deltas wurden seit dem 10 Jahrhundert mit Deichbau und Einpolderung erschlossen Die Moorgebiete lagen vor allem in der Grafschaft Holland die Grafen von Holland wurden daher auch Wassergrafen genannt und im weltlichen Herrschaftsgebiet des Bistums Utrecht vgl heutige niederlandische Provinzen Letzteres hatte sich um 950 entwickelt Zahlreiche Ortsnamen auf dam wurden in Nordholland vergeben da dort viele Wasserlaufe abgedammt wurden Die Ersterwahnung eines Deiches in einem Ortsnamen findet sich 984 IJsendijk in Seeland 1 Wendemanover auf der Schelde in AntwerpenNach Trockenlegung der Moorgebiete sank die Landoberflache wegen des Wasserverlustes der einsetzenden Oxydation und der mechanischen Belastung um mehrere Meter so dass die Poldergebiete im Durchschnitt bis 2 5 Meter unter Normalnull liegen stellenweise noch mehr Gleichzeitig hob sich aber durch Sedimentation das Bett der Flusse so dass der Bau von Deichen langs der Flusse immer dringlicher wurde Deichbruche wurden nun zu grossen Katastrophen Am Lek begannen die besonders gefahrdeten Gebiete etwa ab Wijk bij Duurstede am Waal bei Ochten Aus den Poldergebieten muss regelmassig Grund und Regenwasser abgefuhrt werden Zu diesem Zweck wurde und wird das Wasser in kleinen Kanalen Slooten gesammelt die etwa 4 10 der Polderflache einnehmen und das Wasser bei Ebbe in die Flusse abgeben Bei tiefer gelegenen Poldern musste man das gesammelte Wasser zunachst in hoher gelegene Becken oder Sammelkanale schaffen die sogenannten Boezemwater Busenwasser Diese Forderarbeit erbrachten seit dem 15 Jahrhundert Windpumpen die das Wasser maximal um 3 5 bis 4 Meter anheben konnten zuletzt grossere Schopfwerke die zuerst von Dampfmaschinen spater von Elektromotoren angetrieben wurden Ein Boezemgebied umfasst diejenigen Polder die in ein gemeinsames Boezemwater entwassern Als Boezemwater dienten vor allem Gewasser in denen das Wasser vor zu hohem Wasserstand abgeschirmt werden konnte Seen Sudholland Friesland Kanale auch Ringkanale wie die Ringvaarten oder zu Kanalen umgebildete Fliessgewasser die hierfur vom Meer oder den Hauptflussen abgedammt wurden Vor allem im 13 Jahrhundert wurden grosse Ringdeiche angelegt und auf Veranlassung der hollandischen Grafen Wassergenossenschaften gegrundet denen die Entwasserung oblag 1 Nachdem die Flussgebiete durch Deiche geschutzt worden waren lagerte sich die Sedimentfracht der Flusse verstarkt in ihren Betten ab was sie noch weiter anhob Dies und die Zunahme der Regenmenge seit dem 14 Jahrhundert machten es immer schwieriger die Deiche instand zu halten und brachten verheerende Flussuberschwemmungen Die Flusse und Polderdeiche trennten die einzelnen Landesteile immer starker voneinander 1 Bei der Kultivierung der Moore wurden meist Moorhufendorfer angelegt Die Fluren wurden in lange schmale Parzellen mit zwischen ihnen liegenden Entwasserungskanalen aufgeteilt weswegen man heute die Lage der ehemaligen Moorgebiete auf einer Landkarte oder aus der Luft unschwer an der Siedlungsstruktur erkennen kann Um 1300 sind die Kultivierungsmassnahmen in den Mooren abgeschlossen Seit dem Spatmittelalter wird in diesen Neulandgebieten uberwiegend Viehzucht betrieben 1 Wichtige Handelsstadte des Mittelalters waren Dorestad Deventer Stavoren am Ostufer der Flie Medemblik am Westufer der Flie Tiel kurzzeitig Dordrecht und Vlaardingen Geertruidenberg verlor nach der Flut von 1421 rasch an Bedeutung 1 Nach der grossen Uberschwemmung von 1421 wurden Teile des damals verlorenen Landes in Jahrhunderten wieder trockengelegt Die politischen und kirchlichen Grenzen folgten dabei weiterhin den verschwundenen Flusslaufe das traditionelle Namensregime war noch immer von rechtlicher politischer und wirtschaftlicher Bedeutung Bei der Neulandgewinnung kam es zu Zwistigkeiten wenn alte Grund und Bodenrechte eingefordert wurden oder der Verlauf fruherer Grenzen festgestellt werden sollte 1 Die Windschopfwerke der Polder wurden seit der zweiten Halfte des 19 und im 20 Jahrhundert durch motorisierte Schopfwerke ersetzt die zuerst mit Dampfkraft dann mit Diesel und schliesslich elektrisch angetrieben wurden Sie halfen die immer noch weiter absinkenden Polder trocken zu halten und ermoglichten auch sehr tief gelegene Gebiete zwischen Rotterdam und Amsterdam trocken zu legen nordlich von Rotterdam liegt so heute der mit 6 7 Metern unter Normalnull niedrigste Landpunkt im Delta Im ersten staatlichen Projekt wurde 1852 das Haarlemmermeer eingepoldert und mit Hilfe von Dampfmaschinen trocken gelegt 1 Rotterdam mit den alteren Hafenanlagen und UmgebungDie Mannheimer Akte von 1868 erlaubte allen Anrainerstaaten freie Rheinschifffahrt Auch aufgrund der industriellen Entwicklung im Ruhrgebiet und der Fertigstellung des Nieuwe Waterweg wurde Rotterdam der wichtigste Hafen im Deltagebiet 1 Die Industrie und Hafenanlagen von Rotterdam entwickelten sich zu den bedeutendsten der Welt 1931 war der Waalhaven angelegt Nach 1945 wurde der Bereich der sogenannten Maasmundung also des ehemaligen Astuars westlich von Rotterdam grundlegend umgestaltet Hafen und Industrieanlagen wurden auf einer Flache von uber 25 Kilometern Lange zwischen Rotterdam und der Kuste angelegt Am traditionellen Umschlagplatz des Rotterdamer Hafens entstanden nun auch Betriebe die Guter verarbeiten vor allem Massenguter wie Erdol und Erze Zuerst wurde 1957 zwischen Rotterdam und der ehemaligen Insel Rozenburg der Botlek Komplex fertiggestellt 1967 der Eemhaven Westlich von Rozenburg entstand vor allem in den 1960er Jahren der Europoort Komplex der im Suden vom Brielse Meer ehemalige Brielse Maas und dem Hartelkanal im Norden vom Calandkanal und dem Neuen Wasserweg begrenzt wird Die westlichste Hafenerweiterung die Maasvlakte Maasflache wurde in den 1970ern aufgeschuttet und liegt grosstenteils bereits im Meer also westlich des ehemaligen Astuarbereiches Maasmond wird heute noch der kleine Meeresbereich der Maasvlakte und dem Damm bei Hoek van Holland genannt 1 Weitere wichtige Hafen besitzen Antwerpen Amsterdam Moerdijk Nijmegen Terneuzen und Vlissingen Am Kap bei Hoek van Holland endet mit Kilometer 1032 auch die Kilometrierung von Rhein Waal Merwede Noord und Neuer Maas die an der Konstanzer Brucke uber den Seerhein beginnt Der starkste Binnenschiffsverkehr findet heute auf den Strecken Rotterdam Noord Waal Rhein und auf dem Schelde Rhein Kanal statt 1 Maasfahre Meeswijk Berg1940 existierten in den Niederlanden noch 21 Flussfahren 1 Heute gibt es nur noch einige wenige Flussfahren vor allem an Rhein Lek und Maas Die Flusse werden fur den Landverkehr nicht nur mit Brucken uberspannt sondern nicht selten auch untertunnelt Bekannte Brucken sind die Haringvlietbrug die Moerdijkbrug uber den Hollands Diep die Prins Willem Alexanderbrug uber die Waal und die Zeelandbrug uber die Oosterschelde Das Deltagebiet ist seit Jahrhunderten eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt Bedeutende Grossstadten sind unter anderem Antwerpen Amersfoort Amsterdam Apeldoorn Arnhem Den Haag Dordrecht Haarlem Haarlemmermeer s Hertogenbosch Leiden Nijmegen Rotterdam Utrecht und Zwolle bekannte Mittelstadten sind beispielsweise Alphen aan den Rijn Deventer Gorinchem Kampen Katwijk Lelystad Maassluis Middelburg Terneuzen Tiel Vlissingen und Zutphen Die heutigen zentralen Orte des Deltabereiches sind Zwolle Apeldoorn Arnhem Nijmegen s Hertogenbosch Middelburg Rotterdam Dordrecht Den Haag Utrecht Amsterdam Haarlem Alkmaar Breda und Antwerpen Alle diese Orte liegen mit Ausnahme Antwerpens in den Niederlanden 1 Politische Geschichte und Grenzen Bearbeiten Germania inferior im Rahmen der romischen Provinzen der Grenzverlauf falschlicherweise entlang des Lek anstatt des Oude Rijn Wahrend des Gallischen Krieges Julius Caesars fiel das Deltagebiet um 55 v Chr unter romische Herrschaft Seit Drusus Feldzugen richteten die Romer eine dauernde militarische Prasenz ein Bei der Ankunft der Romer lebten im Deltagebiet verschiedene Bevolkerungsgruppen vor allem Bataver im Osten Cananefaten im Westen und Friesen im Norden Durch den Deltabereich zog sich der Grenzsaum zwischen keltischer Bevolkerung in Sudmitteleuropa und germanischer in Nordeuropa Vor allem in der ersten Halfte des ersten Jahrhunderts n Chr pendelte die Reichsgrenze zwischen Rhein und Elbe wurde zeitweise entlang der Ems fixiert Vom Deltagebiet aus wurden Feldzuge nach Osten unternommen 72 n Chr wurde die Linie Rhein Nederrijn Oude Rijn Reichsgrenze die rechten Ufer bildeten einen Grenzsaum Entlang der Grenze wurden zahlreiche Kastelle und Legionslager Niedergermanischer Limes sudlich davon Civitates errichtet 89 n Chr wurde die Provinz Germania Inferior Niedergermanien gegrundet deren Hauptstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium Koln war Nach Berendsen war der Oude Rijn in der uberwiegenden Zeit des Romischen Reiches Grenzfluss desselben 84 276 zerstorten mit dem Sammelnamen Franken bezeichnete Germanen den niedergermanischen Rheinlimes die Romer wichen fortan auf ein System der Tiefenverteidigung aus Die Nordgrenze der spateren Provinz Germania I lag etwas sudlicher als die von Niedergermanien moglicherweise entlang des Lek oder der Waal eventuell ein Hinweis auf die Verlagerung der Wassermengen weg vom Oude Rijn zu Lek und vom Nederrijn Lek zur Waal fand sich entlang von Rhein und Waal bis Heerewaarden und folgte dann der Maas sowie dem Ostrand der sudwestlichen Astuare zur Scheldemundung Die Reichsgrenze verlor aber ihre schutzende Funktion was zu einem starken Bevolkerungsruckgang im Delta fuhrt Um 350 erfolgte die Invasion und Ansiedlung von frankischen spater Salfranken Salier genannten Bevolkerungsgruppen anstelle der Bataver im ostlichen Delta sowie sudlich des Deltas Die Salfranken wurden romische Bundesgenossen und entwickelten sich so zu einem germanischen Soldatenstand mit der Hauptaufgabe der Verteidigung der gesamten nordostlichen Reichsgrenze Wahrend der bis um 400 dauernden romischen Herrschaft lebten in den Dorfern des Deltas germanische keltische und romische Siedler In den Marschgebieten wurde vor allem Viehzucht betrieben in der weiter landeinwarts gelegenen Geest dagegen uberwiegend Ackerbau Zwischen Marsch bzw Cananefaten oder Salfranken im Westen und Geest bzw Batavern im Osten befanden sich vielerorts nahezu siedlungsfreie Moore Die Reichsgrenze entlang des Oude Rijn bis 276 hat wirtschaftlich wohl keine grosse Wirkung gehabt denn nordlich wie sudlich davon lebten Cananefaten mit beidseitig gleicher materieller Kultur Bataver und Friesen beides Germanen waren zeitweise romische Bundesgenossen Zwischen 400 und 450 ubernahmen die Salier die politische Macht dehnten sich in der Folge nach Suden bis zur Somme aus und vereinigten die diversen entstandenen frankischen Konigreiche Ende des 5 Jahrhunderts Der Schwerpunkt der frankischen Macht wurde aus dem Deltabereich nach Suden verlegt Tournai an der Maas Im Deltabereich war bereits ab 450 ein erneuter starker Bevolkerungsruckgang und die Ausbreitung des Waldes feststellbar Erst im 7 Jahrhundert nahm die Bevolkerung in diesem nordlichen Grenz Schutz Saum der Salfranken wieder zu Das westliche Delta war bereits ab dem 6 Jahrhundert von aus dem Norden kommenden Friesen besiedelt vielleicht auch von Danen Saxones Eucii und Warnen Varini Im fruhen 8 Jahrhundert brachten die Franken die Friesen bis zur Flie unter ihre Kontrolle Von den frankischen Reichsteilungen war das Deltagebiet unmittelbar betroffen Bei der Reichsteilung von 843 kam das Delta zum Mittelreich Lotharingien Westerschelde und Schelde bildeten die Grenze zum Westreich die IJssel teilweise jene zum Ostreich Nach der Reichsteilung von 870 verlief die Grenze zwischen Ost und Westfranken durch das sudwestliche Deltagebiet Maas Ostteil Haringsvliet Oude Maas Almere 879 wurde diese Grenze an Schelde und Westerschelde verlegt wo schon 843 bis 870 die Grenze zwischen West und Mittelreich verlief Das Rhein Maas Delta zur Zeit der Vereinigten Niederlande um 1658Im 10 und 11 Jahrhundert gehorte das sudliche Deltagebiet zum Herzogtum Niederlothringen das nordliche zu Friesland Im Sudwesten reichte die franzosische Grafschaft Flandern in das Deltagebiet hinein Im 11 Jahrhundert wurde die Grafschaft Holland ursprunglich Grafschaft Westfriesland von Friesland das langere Zeit bis zur heutigen belgischen Grenze gereicht hatte abgetrennt Neue Westgrenze Frieslands wurde das Almere Im Laufe der Zeit entwickelten sich die folgenden wichtigen politischen Territorien Herzogtum Brabant Grafschaft Seeland Bistum Utrecht Herzogtum Geldern Grafschaft Kleve Im 16 Jahrhundert kam nahezu das gesamte Gebiet unter die Herrschaft der spanischen Habsburger Nordlich der heutigen belgisch niederlandischen Grenze trennten sich bald die unabhangigen Vereinigten Niederlande ab sudlich davon etablierten sich die Spanischen Niederlande ab 1714 Osterreichische Niederlande Im 17 Jahrhundert wurde die Hollandische Wasserlinie angelegt Sie wurde mittels absichtlichem Uberschwemmen der Moorgebiete durch Deichdurchstich erzeugt und diente zur Verteidigung Innerhollands in Kriegsfallen Sie wurde weiter ausgebaut und 1939 1940 letztmals benutzt 1795 fielen die Osterreichischen Niederlande an Frankreich die Vereinigten Niederlande wurden von der Revolutionsregierung in Paris durch die Batavische Republik ersetzt 1798 fielen die restlichen Gebiete westlich des Rheins an Frankreich 1806 wurde anstelle der Batavischen Republik das Konigreich Holland eingerichtet 1810 wurde das Kaiserreich Frankreich jedoch auf ihr Gebiet und das des heutigen Norddeutschlands ausgedehnt 1815 wurde im Wiener Kongress das Vereinigte Konigreich der Niederlande geschaffen das in etwa die heutigen Staaten Belgien und Niederlande umfasste Die Grenze zu Preussen wurde im Bereich der fruheren Herzogtumer Kleve und Julich einen Kanonenschuss ostlich der Maas eingerichtet 1831 wurde sudlich der fruheren Nordgrenze der Spanischen Niederlande das Konigreich Belgien gegrundet nordlich das Konigreich der Niederlande Somit waren im Wesentlichen die heutigen Staatsgrenzen erreicht Die Lage der niederlandischen Provinzgrenzen im Vergleich zu den Flusslaufen des DeltasDie heutigen Niederlande sind in mehrere Provinzen eingeteilt deren Grenzen sich an denen fruherer Territorien orientieren So entsprechen die Provinzen Noord Holland und Zuid Holland der fruheren Grafschaft bzw dem Staat Holland und die Provinz Utrecht dem fruheren Hochstift Weite Teile des ostlichen Deltabereiches liegen in der Provinz Gelderland die IJssel bildet auf weite Strecken die Grenze zur Provinz Overijssel die Maas zur Provinz Noord Brabant Die Waal bildet in Gelderland nirgendwo die Provinzgrenze Zentrale Teile des westlichen Deltabereiches liegen in der Provinz Zuid Holland der Grevelingen bildet die Grenze zur Provinz Zeeland Hollands Diep und Neue Merwede jene zu Nordbrabant Die Provinz Utrecht liegt mitten im Delta ihre Sudgrenze zu den Provinzen Gelderland und Sudholland verlauft entlang von Nederrijn und Lek Fur den nordlichen Deltabereich sind noch zu nennen die Provinzen Noord Holland zwischen Nordsee und IJsselmeer Flevoland im Bereich der Neulandflachen der Zuiderzee und Friesland nordostlich des IJsselmeer Von den 12 niederlandischen Provinzen haben somit nur drei keinen Anteil an der holozanen Deltalandschaft namlich Limburg Drenthe und Groningen Wahrend der Anteil Nordrhein Westfalens verschwindend gering ist und sich auf kleine Flachen im Bereich der Rheinteilung beschrankt ist der Anteil Belgiens etwas grosser und erstreckt sich von der Provinz Westflandern an der Nordseekuste uber die Provinz Ostflandern zur Provinz Antwerpen um die Scheldemundung Kulturgeschichtliches BearbeitenEinige Orte und Institutionen sind nach den Deltaflussen benannt worden Einige der Orte liegen weit entfernt von den heutigen Gewassern und verweisen darauf dass im Delta uber Jahrhunderte hydrographische und onomastische Anderungen erfolgten Im Bereich der Rheinteilung Rijnwaarden Im Bereich der Waal Valburg West Maas en Waal Nerijnen Nieuwaal Lingewaal Im Bereich der Alten Maas Binnenmaas Maasdam Westmaas Klaaswaal Im Bereich des Maasmond Zwartewaal Maassluis Im Bereich der Maas Maasland Gemeinde Midden Delfland Oude Maasdijk Maasdriel Waalwijk Im Bereich des Nederrijn Rhenen Rijn en Lek Im Bereich der Gelderschen IJssel Rhienderen Rheden Im Bereich des Lek Rijnhuizen Tull en t Waal Nederlek Lekkerkerk Krimpen aan den Lek Nieuw Lekkerland Lexmond Leksmond Im Bereich des Krummen Rheins Rijnestein Rijnauwen Rijnsweerd Im Bereich des Oude Rijn Alphen aan den Rijn Rijndijk Katwijk aan den Rijn Rijnsburg Im Bereich der Vecht Nigtevecht Im Bereich der Hollandischen IJssel IJsselstein IJssellaan Nieuwerkerk aan den IJssel Ouderkerk aan den IJssel Capelle aan den IJssel Krimpen aan den IJssel Das Bewusstsein dass es sich beim Maasastuar bzw der Region um Rotterdam um das Mundungsgebiet des Rheins handelt kam im Namen der am 5 November 1960 gegrundeten Planungsgemeinschaft Rijnmond Rheinmundung zum Ausdruck Rijnmond ist eine aus 23 Gemeinden bestehende offentlich rechtliche Korperschaft und umfasst 536 km davon Rotterdam 186 km 1 Weblinks Literatur Quellen BearbeitenWeblinks Rhine Meuse delta studies Universitat Utrecht archiviert vom Original am 24 Dezember 2008 abgerufen im 1 Januar 1 englisch Die Internationale Kommission fur die Hydrologie des Rheingebiets CHR KHR Internationale Kommission zum Schutz des Rheins IKSR Rijkswaterstaat Helpdesk Water fruher RIZA Standardwerke Hendrik J A Berendsen The Rhine Meuse delta at a glance PDF 2005 archiviert vom Original am 7 Januar 2014 abgerufen am 18 Januar 2009 Fehler bei Vorlage Parametername unbekannt Vorlage Cite web subtitle Vorlage Cite web temporar Hendrik J A Berendsen Esther Stouthamer Palaeogeographic development of the Rhine Meuse delta Assen 2001 Download mancher Anhange und Anlagen unter Palaeogeographic evolution amp avulsions abgerufen am 18 Januar 2009 Appendix 3 Channel belts in the Rhine Meuse delta u a mit ausfuhrlichen Angaben zu den uber 200 definierten Flussbetten Stand Dezember 2005 PDFSeit 1990 Piet H Nienhuis Environmental History of the Rhine Meuse Delta Dordrecht 2008 Theo E Wong u a Hrsg Geology of the Netherlands Amsterdam 2007 Bestandsaufnahme Bearbeitungsgebiet Deltarhein PDF 1 6 MB Niederlandisches Ministerium fur Wasserwirtschaft Internationale Kommission zum Schutz des Rheins IKSR 2005 Hendrik J A Berendsen De vorming van het land Inleiding in de geologie en de geomorfologie 42004 Fysische geografie van Nederland 1 Wolfgang Schirmer Wolfgang Boenigk Landschaftsgeschichte im europaischen Rheinland Munster 2004 K E Behre Eine neue Meeresspiegelkurve fur die sudliche Nordsee Transgressionen und Regressionen in den letzten 10 000 Jahren In Probleme der Kustenforschung im sudlichen Nordseegebiet 28 2003 S 9 63 Mark Cioc The Rhine An Eco Biography 1815 2000 Seattle London 2002 H Engel Fortschreibung der Monographie des Rheingebietes fur die Zeit 1971 1990 1997 Henk J T Weerts Complex confining layers Architecture and hydraulic properties of Holocene and Late Weichselian deposits in the fluvial Rhine Meuse delta Utrecht 1996 Henk Meijer Die Niederlande und das Wasser Utrecht u Den Haag 1996 Hans M Schmidt u a Hrsg Der Rhein le Rhin de Waal Ein europaischer Strom in Kunst und Kultur des 20 Jahrhunderts Koln 1995 Katalog der gleichnamigen Ausstellung Henk Meijer Kleine Geographie der Niederlande Utrecht u Den Haag 1994 Manfred Fenzl Der Rhein Hamburg 1994 Torbjorn E Tornqvist Fluvial sedimentary geology and chronology of the Holocene Rhine Meuse Delta Utrecht 1993 Rudolf Strasser Die Veranderungen des Rheinstroms Dusseldorf 1992 Oskar Bar Geographie Europas 1991 K R Nippes Bibliographie des Rheingebietes 1991 1945 1989 Siedlungsforschung Band 7 Bonn 1989 mehrere Aufsatze zum Rhein Maas Delta Dieter Kelletat Physische Geographie der Meere und der Kusten Stuttgart 1989 Waldo H Zagwijn Nederland in het Holoceen Den Haag 1986 Dieter Kelletat Deltaforschung Verbreitung Morphologie Entstehung und Okologie von Deltas Darmstadt 1984 Hendrik J A Berendsen Geological changes in the western Netherlands during the period 1000 1300 A D Leidschendam u a 1984 Hendrik J A Berendsen De genese van het landschap in het zuiden van de provincie Utrecht Een fysisch geografische studie Utrecht 1982 darin u a Karten zu den drastischen Flusslaufveranderungen um Utrecht zwischen 3700 v u Z und 1200 n u Z S 146 147 u 187 192 Orson van de Plassche Sea level change and water level movements in the Netherlands during the Holocene In Mededelingen Rijks Geologische Dienst 36 1 1982 S 1 93 Ingo Buhlmann Der Deltaplan Paderborn 1981 Orson Van De Plassche Holocene water level changes in the Rhine Meuse Delta In Geologie en Mijnbouw Vol 59 Nr 4 1980 S 343 351 Internationale Kommission fur die Hydrologie des Rheingebiets CHR KHR Das Rheingebiet Hydrologische Monographie Den Haag 1978 Hermann Hambloch Die Beneluxstaaten Darmstadt 1977 S 16 21 u 49 55 W H Zagwijn The palaeogeographic evolution of the Netherlands during the Quaternary In Geologie en Mijnbouw 5 1974 S 369 385 Leendert P Louwe Kooijmans The Rhine Meuse delta Four studies on its prehistoric occupation and holocene geology Leiden 1974 Franz Xaver Michels Entstehungsgeschichte In Beitrage zur Rheinkunde 25 1973 S 3 24 Maria K Elisabeth Gottschalk Stormvloeden en rivieroverstromingen in Nederland 3 Bande Zeitraum bis 1700 Assen 1971 1977 Jack Bax J Breadvelt Die Mundung des Rheins In Welt am Oberrhein 10 4 1970 S 198 206 C Kruit Is the Rhine Delta a delta In Verhand Kon Nederl Geol Mijnb Gen Vol 21 1963 S 259 266 Atlas van Nederland s Gravenhage 1963 ff De Jong in Geologie en Mijnbouw Vol 39 1960 S 654 660 J P Bakker in Verhandlungen des dt Geographentages 1957 31 Samojlov Die Flussmundungen Gotha 1956 Vor 1945 Lucien Febvre Der Rhein und seine Geschichte 1931 Ubersetzung 2006 u a Geschiedkundige Atlas van Nederland 1 Kartenwerk und mehrere Textbande s Gravenhage 1913 ff Arnold Norlind Die geographische Entwicklung des Rheindeltas bis um das Jahr 1500 Lund 1912 Nachdruck Osnabruck 1985 nur von musealem Interesse F Andriessen Die Verlegung der Maasmundung In P M Petermanns Mitteilungen 1891 S 195 197 mit Karte H Blink Der Rhein in den Niederlanden Stuttgart 1889 Sonstige Aktuelle und historische topographische Karten der Niederlande Beitrage zur Rheinkunde Mitteilungen des Vereins Rhein Museum e V Koblenz Koblenz 1926 ff Zeitschrift Anmerkungen Bearbeiten a b Berendsen Stouthamer 2001 S 13 Anm Bereits kalibrierte Datierungen sind in der Literatur entsprechend gekennzeichnet z B cal BP Dennoch ist nicht immer klar gewesen ob es sich bei den vorgefundenen BP Angaben um kalibrierte oder unkalibrierte Angaben handelte weswegen im Ernstfall die Quelle zu konsultieren ist Die Abweichungen sind vor allem fur das Holozan relevant Beispielsweise Buhlmann 1981 S 7 Frank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 4 Aufl 2009 ISBN 978 3 8252 8103 8 S 204 Abs 17 2 7 Astuardelta Ein Astuardelta vereinigt die Eigenschaften eines Deltas mit denen eines Astuars in dem es mehrere Mundungsarme gibt die wegen der Einwirkung der Gezeiten meerwarts trichterformig verbreitert sind auch das vereinte Delta des Rheins und der Maas ist von diesem Typ Beispielsweise De Jong 1960 Kruit 1963 und Van De Plassche 1980 Vergleiche Berendsen Stouthamer 2001 S 7 Berendsen 2005 S 17 Abb 11 Vgl Berendsen 2005 S 7 12 Vgl Berendsen 2005 S 15 Berendsen 2001 S 7 Marcel de Wit Robert Leander Adri Buishand Extreme discharges in the Meuse basin PDF 2 16 MB S 2Anm Der in der Literatur am haufigsten zu findende Wert von 250 m s bezieht sich auf den Pegel Borgharen an der Belgisch Niederlandischen Grenze Bereits 1917 versuchte Ernst Oehlmann den komplizierten Bezeichnungen der verschiedenen Zweige und Hauptstromungen zu erklaren Sehe Die Mundungen von Rhein Maas und Schelde In Dr A Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt 63 Jahrgang 1917 S 81 83 Berendsen Stouthamer 2001 S 184 geo uu nl Memento des Originals vom 23 Dezember 2008 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geo uu nl abgerufen am 18 Januar 2009 a b c Berendsen Stouthamer 2001 S 107 geo uu nl Memento des Originals vom 24 Dezember 2008 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geo uu nl abgerufen am 18 Januar 2009 Konnte man auch mit Flussgurtel oder Flusslaufgurtel ubersetzen da Berendsen Stouthamer auch river channel verwenden Vgl Berendsen Stouthamer 2001 S 184 u a Berendsen Stouthamer 2001 S 37 44 49 55 57 184 Berendsen 2005 S 6 Abb 2a u 7 Berendsen Stouthamer 2001 S 8 u 107 Berendsen 2005 S 6 Abb 2b 7 8 Abb 3 u 9 Abb 4a Eiszeit der in seiner Entwicklung meist eis und frostfreie Planet ist an seinen Polkappen vereist a b Berendsen 2005 S 8 Teilweise Berendsen Stouthamer 2001 S 107 Berendsen 2005 S 5 7 Berendsen 2005 S 12 Lexikon der Geographie Heidelberg u a 2002 Band 3 S 91 94 Vgl Berendsen 2005 S 8 Berendsen Stouthamer 2001 S 8 Berendsen 2005 S 6 Abb 2c 7 8 Berendsen 2005 S 9 Abb 4 11 Abb 6a Berendsen 2005 S 6 8 Berendsen 2005 S 9 Abb 4 Teilweise Berendsen Stouthamer 2005 S 107 108 Berendsen 2005 S 10 11 Berendsen 2005 S 8 Die Zeitangaben sind unsicher Vgl Lexikon der Geographie Heidelberg u a 2002 Band 3 S 91 94 Berendsen 2005 S 10 Berendsen 2005 S 10 Abb 5d 11 Berendsen Stouthamer 2001 S 59ff a b Berendsen 2005 S 11 12 Berendsen Stouthamer 2001 S 63ff 108 251 Vgl Lexikon der Geographie Heidelberg u a 2002 Band 3 S 91 94 Zeitangaben fur das Holozan sind wie schon die fur die vorausgegangenen Epochen problematisch da unterschiedliche Gliederungen bestehen bzw die stratigraphischen Einordnungen in der Diskussion sind Berendsen 2005 14 15 Berendsen Stouthamer 2001 S 13 u 101 Berendsen 2005 S 5 Abb 1 Berendsen 2005 S 13 14 Berendsen Stouthamer 2001 S 13 77 92 109 Berendsen 2005 S 10 Abb 5d 16 17 Dieser Absatz und das gesamte Kapitel nach Berendsen 2005 S 20 22 Berendsen Stouthamer 2001 S 3 76 91 97 105 107 u 109 Eventuell unkalibrierte C 14 Jahre BP Before Present 1950 die von tatsachlichen Kalenderjahren je mehr abweichen desto alter sie sind Fur den in der Tabelle behandelten Zeitraum jedoch kaum von Bedeutung vgl Kapitel Datierung Berendsen 2005 S 16 18 Berendsen Stouthamer 2001 S 91 92 109 Berendsen Stouthamer 2001 S 108 Berendsen 2005 S 22 a b Berendsen Stouthamer 2001 S 71 72 108 Berendsen Stouthamer 2001 S 72 73 108 Berendsen Stouthamer 2001 S 15 a b c Berendsen Stouthamer 2001 S 84 86 Berendsen Stouthamer 2001 S 73 74 108 Berendsen 2005 S 23 a b Berendsen Stouthamer 2001 S 17 Berendsen Stouthamer 2001 S 16 Abb 2 10a S 84 86 Berendsen 2005 S 24 25 auch Abb 19a Berendsen Stouthamer 2001 S 74 108 109 Berendsen 2005 S 24 Abb 19a Berendsen Stouthamer 2001 S 16 Abb 2 10a a b Berendsen Stouthamer 2001 S 74 85 a b c d e f g h i j k Berendsen 2005 S 26 a b c d Berendsen Stouthamer 2001 S 75 a b Berendsen 2005 S 24 25 Berendsen Stouthamer 2001 S 74 75 Berendsen 2005 S 24 Abb 19b Berendsen Stouthamer 2001 S 16 Abb 2 10b Berendsen Stouthamer 2001 S 75 91 109 Berendsen Stouthamer 2001 S 75 76 109 Berendsen Stouthamer 2001 S 85 86 Vgl Berendsen 2005 S 24 Abb 19c Berendsen Stouthamer 2001 S 16 Abb 2 10c Vgl Berendsen 2005 S 24 Abb 19d Berendsen Stouthamer 2001 S 16 Abb 2 10d Berendsen Stouthamer 2001 S 75 76 Berendsen Stouthamer 2001 S 18 56 76 Norlind 1912 S 149 153 Vgl Berendsen 2005 S 26 Berendsen Stouthamer 2001 S 17 18 56 75 76 91 109 a b c Berendsen Stouthamer 2001 S 76 91 Norlind 1912 S 200 Vgl Berendsen 2005 S 26 Berendsen Stouthamer 2001 S 18 76 91 Vgl Berendsen Stouthamer 2001 S 76 Berendsen Stouthamer 2001 S 18 92 a b Berendsen Stouthamer 2001 S 76 Berendsen Stouthamer 2001 S 56 76 91 Berendsen 2005 S 27 Norlind 1912 S 40 Berendsen 2005 S 26 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw Beleg fehlt noch Rhein Maas Delta Flusse Rhein MaasFlussarme Geldersche IJssel Nederrijn Oude Rijn Hollandse IJssel Lek Waal Oude Maas Noord Nieuwe Maas Spui Nieuwe Waterweg Bergsche Maas Merwede Nieuwe MerwedeMundungsgebiete IJsselmeer Markermeer Hollands Diep Haringvliet Volkerak Grevelingen Oosterschelde Normdaten Geografikum GND 4116988 8 lobid OGND AKS VIAF 249010914 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhein Maas Delta amp oldid 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