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Aonothem Arathem System Alter mya spater spater spater jungerArchaikumDauer 1500Ma NeoarchaikumDauer 300 Ma 2500 2800MesoarchaikumDauer 400 Ma 2800 3200PalaoarchaikumDauer 400 Ma 3200 3600EoarchaikumDauer 400 Ma 3600 4000fruher HadaikumDas Archaikum auch Archaikum oder die Erdurzeit ist ein Aon der Geologischen Zeitskala Es erstreckt sich von ca 4000 bis ca 2500 Millionen Jahren vor heute Veraltete Teil Synonyme fur dieses Erdzeitalter sind Azoikum und Archaozoikum Dem Archaikum geht das Hadaikum voran und es wird vom Proterozoikum bzw von dessen erster Periode dem Siderium abgelost Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Untergliederung 3 Geologische Zeugnisse und Implikationen fur Biosphare und Atmosphare 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHistorisches BearbeitenDer Terminus Archaikum oder vielmehr dessen englisches Pendant Archean sowie der noch heute teilweise benutzte Begriff Archaozoikum Archeozoic wurden im Jahre 1872 von dem US amerikanischen Geologen James Dwight Dana gepragt 1 2 Im ursprunglichen Dana schen Sinne bezeichneten Archaikum und Archaozoikum die gesamte geologische Zeit vor Beginn des Palaozoikums waren also gleichbedeutend mit dem heute dafur allgemein gebrauchlichen Terminus Prakambrium Dana hatte festgestellt dass sich auch in pra palaozoischen Sedimentgesteinen Hinweise darauf finden dass zu dieser Zeit auf der Erde bereits Leben existierte Er schuf daher die Bezeichnungen Archaeozoikum Zeit des ersten Lebens bzw Archaikum um den 1845 3 eingefuhrten Begriff Azoikum Zeit ohne Leben fur die pra palaozoische Zeit zu ersetzen mit der Einschrankung dass nur jene archaischen Gesteine dem Archaozoikum zuzurechnen sind die nachweislich einer Periode entstammen in der es Leben gab Whatever part of the Archaean beds are proved to belong to an era in which there was life will be appropriately styled the Archeozoic James D Dana On the Green Mountain Quartzite 1872 Fussnote auf S 253 2 Erst mehr als 50 Jahre spater erfolgte erstmals die Unterscheidung von Archaikum und Proterozoikum innerhalb des Prakambriums 4 wobei dem Archaikum wiederum die Bedeutung als azoisches Zeitalter zukam und das Proterozoikum mit dem Archaozoikum im ursprunglichen Dana schen Sinne ident war In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts erfolgte schliesslich die Abtrennung des Hadaikums als jener Zeitraum der fruhen Erdgeschichte fur den es keine geologischen Zeugnisse gibt Untergliederung BearbeitenDie Aren des Archaikums sind bisher offiziell nicht unterteilt Aon Archaikum 4000 2500 mya Ara Neoarchaikum 2800 2500 mya Ara Mesoarchaikum 3200 2800 mya Ara Palaoarchaikum 3600 3200 mya Ara Eoarchaikum 4000 3600 mya Geologische Zeugnisse und Implikationen fur Biosphare und Atmosphare BearbeitenIn den Beginn des Archaikums wird der Isua Gneis aus der Gegend von Nuuk in Gronland datiert Erst seit 1999 sind Gesteine bekannt die schon vor diesem Aon also im Hadaikum gebildet wurden Das bisher alteste sicher datierte Gestein ist der Acasta Gneis mit 4030 mya aus dem westlichen Kanadischen Schild 2008 sind weitere Datierungen aus dem Hadaikum bekannt geworden die aus dem Nuvvuagittuq Grunsteingurtel im ostlichen Kanadischen Schild stammen Der erste hypothetische Grosskontinent Ur konnte sich vor 3 Milliarden Jahren aus diesen ersten hadaischen Festlandinseln Kratonen gebildet haben Innerhalb des Archaikums ereigneten sich einige der grossten bislang nachgewiesenen Impakte durch Meteoriten So fand man im Jahr 2014 im Barberton Grunsteingurtel Sudafrika Spharulen Impaktglaser die auf den Einschlag eines 37 bis 58 km durchmessenden Impaktors schliessen lassen der unseren Planeten vor etwa drei Milliarden Jahren traf und weitreichende Folgen fur die damalige Okosphare gehabt haben durfte 5 Obwohl lange Zeit angenommen wurde dass aus dem Archaikum keine Fossilien erhalten sind hat sich herausgestellt dass schon innerhalb kurzester Zeit nach der Bildung stabiler Krustenbestandteile Evolutionsprozesse vorerst die Chemische Evolution ab 3 800 mya begonnen haben Makromolekule waren in der Lage sich durch Anlagerung anderer Molekule zu vergrossern und sich selbst zu reproduzieren Im fruhen Archaikum kann dieser Zeitpunkt als der Beginn des Lebens auf der Erde angesetzt werden Die altesten bisher gefundenen Chemofossilien also fossile Spuren von Lebewesen sind mikroskopische Faden in Gesteinen die erstmals in Sudafrika entdeckt als Uberreste von 3 5 Mrd Jahre alten Cyanobakterien bzw Blaualgen gelten konnten Spater folgen dann eindeutig biogene Fossilreste in Form von Stromatolithen die noch aus dem Archaikum stammen Naturgemass ist die Menge der findbaren Fossilien und Gesteine aus diesem Aon minimal da die meisten Landmassen aus dieser Zeit die solche Spuren tragen konnten vollig zu feinstem Sand erodiert sind metamorphosiert Grundlage von Sedimentgesteinen wurden oder im Erdmantel aufschmolzen Nur in den altesten seit ihrer Entstehung unveranderten Kratonen den Archonen besteht die Chance mittels Tiefenbohrungen in mehreren tausend Metern solche Funde zu machen Solche Archone sind zum Beispiel die Kola Halbinsel Simbabwe der Kanadische Schild Teile von China oder West Australien Die Atmosphare im fruhen Archaikum enthielt noch keinen freien Sauerstoff Die Photosynthese der ersten Prokaryoten oxidierte vorerst die Minerale des Urozeans und erst gegen Ende des Archaikums 2500 mya wurde Sauerstoff an die Atmosphare abgegeben Grosse Teile des damals entstandenen subkontinentalen lithospharischen Mantels scheinen heute noch an Ort und Stelle vorhanden zu sein Dieser Umstand ist in zweierlei Hinsicht uberraschend zum einen da derartige Gesteinsschichten die heute entstehen eine zu grosse Dichte besitzen um direkt unter den Kontinenten zu bleiben und weiter in den Erdmantel absinken zum anderen weil sie sich derart lange an dieser Position gehalten haben Wahrscheinlich entstanden diese Teile des lithospharischen Mantels an den archaischen mittelozeanischen Rucken oder durch Manteldiapire welche deutlich heisser waren als heute und daher eine an Forsterit also Magnesium reichere Mineralogie besitzen Diese rigiden Gesteinsschichten konnen aber nicht wie es heute der Fall ist subduziert werden und wurden deswegen schlichtweg unter die bereits bestehende Lithosphare geschoben 6 7 Literatur BearbeitenWolfgang Oschmann Evolution der Erde Geschichte der Erde und des Lebens Haupt Verlag Bern 2016 ISBN 978 3 8252 4401 9 UTB 4401 S 53 66 Einfuhrung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Archaikum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Archaikum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Emergence of an aerobic biosphere during the Archean Proterozoic transition Challenges of future research Von V A Melezhik et al In GSA Today Volume 15 Issue 11 November 2005 International Stratigraphic Chart 2018 International Commission on StratigraphyEinzelnachweise Bearbeiten James D Dana Corals and coral islands Dodd amp Mead Publishers New York 1872 S 373 HathiTrust a b James D Dana Green Mountain Geology On the Quartzite American Journal of Science and Arts 3 Serie 3 Band Nummern 13 18 1872 S 250 256 BHL Roderick Impey Murchison Edouard de Verneuil Alexander von Keyserling The geology of Russia in Europe and the Ural Mountains Bd 1 John Murray u a London u a 1845 S 10 HathiTrust Wilmarth M Grace The geologic time classification of the United States Geological survey compared with other classifications Government Printing Office Washington D C 1925 S 127 HathiTrust Urzeit Impakt Kochende Meere flussiges Gestein Abgerufen am 25 Marz 2017 N T Arndt N Coltice H Helmstaedt M Gregoire Origin of Archean subcontinental lithospheric mantle Some petrological constraints In Lithos Continental Lithospheric Mantle The Petro Geophysical Approach Band 109 Nr 1 April 2009 S 61 71 doi 10 1016 j lithos 2008 10 019 Coupled evolution of Archean continental crust and subcontinental lithospheric mantle Hugh Rollinson Normdaten Sachbegriff GND 4278975 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archaikum amp oldid 232232692