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Ursuppe ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Eine weitere Bedeutung von Ursuppe wird unter Ursuppe Spiel behandelt Als chemische Evolution oder Abiogenese bezeichnet man die Entstehung von Lebewesen aus anorganischen und organischen Stoffen 1 2 Sie begann im Hadaikum bis vor etwa 4 Milliarden Jahren dem ersten Abschnitt des Prakambriums Im Eoarchaikum dem zweiten Abschnitt des Prakambriums begann die Evolution zellularer Organismen Es entstanden Prokaryoten Seither bildet sich Leben aus Leben Biogenese Die unbekannte Mischung anorganischer Substanzen welche die Entstehung von Leben ermoglichte wird haufig als Ursuppe englisch primordial soup Urschleim oder auch Urschlamm bezeichnet wobei diese Vorstellung jedoch umstritten ist Kennzeichen der chemischen Evolution ist die spontane Strukturbildung durch Autokatalyse einschliesslich der Entstehung der Homochiralitat Voraussetzung sind Fliessgleichgewichte fernab des thermodynamischen Gleichgewichts Als wahrscheinlicher Antrieb gelten thermische und chemische Gradienten heisser Quellen im Meeresboden Zum Ablauf der chemischen Evolution existieren diverse Hypothesen Sie werden hauptsachlich durch Experimente gestutzt die auf geologischen Erkenntnissen uber die damalige chemische Zusammensetzung der Erdatmosphare der Hydrosphare und der Lithosphare sowie klimatische Bedingungen beruhen So konnte zwar bereits die chemische Entstehung komplexer Molekule beobachtet werden die fur biologische Ablaufe notwendig sind jedoch noch keine Bildung eines lebenden Systems Die Experimente reichen momentan nicht zur Formulierung einer geschlossenen Theorie aus die erklaren kann wie das Leben entstand 3 Sicher scheint zu sein dass sich nur eine Form von Leben namlich die auf Nukleinsauren RNA und DNA beruhende durchgesetzt hat falls weitere existiert haben sollten bzw uberhaupt moglich sind Wesentliche Indizien fur diese Theorie sind die Gleichheit der Bausteine der zwei wesentlichsten lebenstypischen Makromolekule in allen bekannten Lebensformen die funf Nukleotide als Bausteine der Nukleinsauren und die 21 Aminosauren als Bausteine der Proteine und der universell gultige genetische Code Inhaltsverzeichnis 1 Voruberlegungen 1 1 Biomolekule 1 2 Rolle der Erdatmosphare 1 3 Die Rolle des Wassers fur die Evolution des Lebens 2 Hypothesen und Experimente zur chemischen Evolution 2 1 Erste Theorien zum Urschleim 2 2 Oparin Haldane Hypothese 2 3 Das Miller Urey Experiment 2 4 Weitere Reaktionen und Reaktionsnetzwerke 2 5 Mitwirkung von Mineralen und Gesteinen 2 6 Eisen Schwefel Welt 2 7 Chemische Evolution in der kontinentalen Kruste 2 8 Die Bildung von Makromolekulen 2 9 Bildung prabiotischer Strukturen Zellvorlaufer 2 9 1 Koazervate 2 9 2 Mikrospharen 2 9 3 Protozellen 2 9 4 Prazellen sukzessive Zellenbildung Zellularisierung 2 10 Die RNA Welt 2 11 Anreicherung 3 Alternativ betrachtete Moglichkeiten 3 1 Biomolekule aus dem Weltall 3 2 Biomolekule aus Impaktereignissen 3 3 Lebensformen aus dem Weltall 3 4 Ante Organismen 4 Forscher auf dem Gebiet der Chemischen Evolution 5 Kritik 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVoruberlegungen BearbeitenHypothesen zur chemischen Evolution mussen verschiedene Aspekte erklaren Die abiogene Entstehung der Biomolekule das heisst ihre Entwicklung aus nichtlebenden beziehungsweise nichtorganischen Vorlaufern Kosmochemie Die Entstehung sich selbst replizierender und variierender chemischer Informations Systeme das heisst die Entstehung von Zellen vermutlich in Koevolution mit Viren Die Entstehung der gegenseitigen Abhangigkeit von Funktion Enzyme und Information RNA DNA Die Umweltbedingungen der Erde vor 4 5 bis 3 5 Milliarden Jahren oder moglicherweise auf vergleichbaren anderen Himmelskorpern in unserem oder anderen Planetensystemen wie Monde Exoplaneten Exo Monde oder gar Planemos jetzt oder fruher Altere Vorstellungen zur Spontanzeugung waren 1860 durch Experimente von Louis Pasteur nun auch fur die Mikrobiologie widerlegt 4 Die neuen Wissenschaften der Zellbiologie Virologie und der Biochemie Molekularbiologie konnten zwar die Evolutionstheorie erharten erhellten aber auch die enorme Komplexitat der Lebensvorgange sodass eine Beantwortung der Frage nach dem Beginn hoffnungslos schien und zunachst weitgehend ausgeblendet wurde 5 Noch steht ein einheitliches Modell zur chemischen Evolution aus moglicherweise weil grundlegende Prinzipien noch nicht entdeckt wurden Biomolekule Bearbeiten nbsp Entstehung und Funktion von BiomolekulenDie prabiotische Entstehung der komplexen organischen Molekule kann in drei Schritte unterteilt werden Entstehung einfacher organischer Molekule Alkohole Sauren Heterozyklen wie Purine und Pyrimidine aus anorganischen Stoffen Entstehung der Grundbausteine Einfachzucker Aminosauren Pyrrole Fettsauren Nukleotide komplexer organischer Molekule aus einfachen organischen Molekulen Entstehung der komplexen organischen Molekule aus den Grundbausteinen Die Elementaranalyse dieser Molekule fuhrt zu der Frage welche anorganischen Verbindungen zu ihrer Entstehung notwendig waren Zusammensetzung der Biomolekule C H O N S PKohlenhydrate X X X Lipide X X X X XProteine X X X X XNukleotide X X X X XPorphyrine X X X Xmogliche anorganische Quelle der Elemente reduziert oxidiertKohlenstoff C Methan CH4 Kohlenstoffdioxid CO2 Kohlenstoffmonoxid CO Wasserstoff H Wasserstoff H2 Wasser H2O Sauerstoff O Wasser H2O Sauerstoff O2 Stickstoff N Ammoniak NH3 Nitrate NO3 Schwefel S Schwefelwasserstoff H2S Sulfate SO42 Phosphor P Phosphin PH3 Phosphate PO43 Alle Hypothesen gehen davon aus dass neben Wasser und Phosphat zunachst nur die reduzierten Formen der heute ublichen chemischen Verbindungen in ausreichender Menge zur Verfugung standen da die Uratmosphare kaum molekularen Sauerstoff enthielt Als Energiequelle werden UV Strahlen und Blitze angenommen 6 Nach einigen sehr beachtenswerten neueren Theorien kame die notige Energie fur die Entstehung von Bio Molekulen alternativ dazu auch aus anaeroben Redoxprozessen zwischen reduzierten vulkanischen Gasen und sulfidischen Mineralien wie Pyrit FeS2 Rolle der Erdatmosphare Bearbeiten Hauptartikel Entwicklung der Erdatmosphare Die Erdatmosphare war zur Zeit der Abiogenese kuhl siehe das sogenannte Paradoxon der schwachen jungen Sonne Sie hatte reduzierenden Charakter war also weitgehend frei von molekularem Sauerstoff und ohne Ozonschicht In der Atmosphare sammelte sich bei heissen Temperaturen Wasserdampf Dieser kondensierte und Wasser sammelte sich an der Oberflache der Erde Die Rolle des Wassers fur die Evolution des Lebens Bearbeiten nbsp H2O ist eine chemische Verbindung die auf der Erde unter naturlichen Bedingungen in allen drei Aggregatzustanden vorkommt Leben wie wir es kennen bzw definieren benotigt Wasser als universelles Losungsmittel Es hat Eigenschaften die nach akzeptiertem naturwissenschaftlichem Verstandnis die Entstehung von Leben ermoglichen siehe auch anthropisches Prinzip Moglicherweise kann Leben unabhangig von Wasser entstehen und existieren viele Wissenschaftler nehmen aber an dass die Anwesenheit von flussigem Wasser in einem bestimmten Gebiet oder auf einem bestimmten Planeten wie dem Mars unsere Art Leben nicht nur ermoglicht sondern sein Entstehen sogar sehr wahrscheinlich macht Fur die Entstehung des Lebens sind folgende Eigenschaften des Wassers relevant Wasser ist in einem Temperaturbereich flussig in dem organische Molekule stabil sind Wasser ist als polares Medium fur chemische Reaktionen besonders geeignet da es eine homogene Durchmischung ermoglicht Protonen fur Katalysen zur Verfugung stellen kann und eine hohe Warmekapazitat hat und somit uberschussige Reaktionswarme aufnimmt Die Anomalie des Wassers verhindert dass Gewasser vom Grund aus vereisen und sorgt fur einen Bereich gleichmassiger Temperatur Wasser in dem Stoffe gelost sind wie Meerwasser bildet beim Ausfrieren Bereiche unterschiedlicher Stoffkonzentrationen die von Eismembranen umgeben sind Nach der umstrittenen Meereis Hypothese des Physikers Hauke Trinks seien so nicht nur Biomolekule sondern auch das Leben entstanden Hypothesen und Experimente zur chemischen Evolution BearbeitenErste Theorien zum Urschleim Bearbeiten Nachdem die vormodernen Uberlegungen der Spontanzeugung widerlegt waren vertraten dennoch Biologen wie Jean Baptiste de Lamarck die Uberzeugung dass es zumindest eine Urzeugung gegeben haben musse Auch Lorenz Oken vertrat 1805 die Theorie dass alles Leben aus Ansammlungen kleiner Blaschen bestunde dies war der Vorlaufer der Zelltheorie und mit Urschleim gefullt sei welcher sich aus anorganischer Materie zusammensetzte Diese deutschen Fachbegriffe wurden durch Oken gepragt 7 Oparin Haldane Hypothese Bearbeiten In den 1920er Jahren veroffentlichten der britische Wissenschaftler J B S Haldane und der sowjetische Biochemiker Aleksandr Oparin unabhangig voneinander eine der bekanntesten Hypothesen zur Evolution Die Theorie besagt dass die Bedingungen der Erde schon damals bestimmte chemische Reaktionen begunstigten Beide Forscher waren der Ansicht dass organische Molekule aus abiogenen Materialien unter Einwirkung einer ausseren Energiequelle z B die sehr intensive ultraviolette Strahlung gebildet werden konnen und dass die Uratmosphare die unter anderem Ammoniak Wasserdampf und einen geringen Anteil freien Sauerstoff enthielt dabei reduzierend gewirkt haben konnte Beide vermuteten auch dass die ersten Lebensformen im warmen Urozean auftraten und nicht autotroph sondern heterotroph waren 8 Oparin glaubte dass sich das Leben aus Koazervaten spontan gebildeten kugelformigen Aggregaten aus Lipidmolekulen entwickelte die durch elektrostatische Krafte zusammengehalten wurden und die Vorlaufer der Zellen gewesen sein konnten Oparins Arbeit mit Koazervaten bestatigte dass Enzyme welche fundamental fur biochemische Reaktionen des Stoffwechsels sind eingeschlossen in einer Membranhulle effizienter arbeiteten als freischwimmend in wassrigen Losungen Haldane der mit Oparins Koazervaten nicht vertraut war glaubte dass sich zuerst einfache organische Molekule bildeten die durch Einwirkung von ultraviolettem Licht zunehmend komplexer wurden bis sich letztendlich Zellen herausbildeten Haldanes und Oparins Ideen bildeten die Grundlage fur einen Grossteil der Forschung die sich in den nachsten Jahrzehnten mit der Abiogenese beschaftigte 8 Das Miller Urey Experiment Bearbeiten Hauptartikel Miller Urey Experiment nbsp Der Versuchsaufbau des Miller Urey Experiments1953 wurde vom Chemiker Stanley Miller und von Harold C Urey durch das Ursuppen Experiment diese Hypothese uberpruft In dem Versuch zeigten sie dass in einer den angenommenen prabiotischen Bedingungen ahnlichen Umgebung mittels Zufuhr von Energie Blitzen aus anorganischen Verbindungen Wasser Ammoniak und Wasserstoff sowie Methan komplexere organische Verbindungen wie Aminosauren und niedere Carbon und Fettsauren entstehen konnen In spateren meist komplizierter aufgebauten Ursuppenversuchen konnten sowohl alle wesentlichen Bausteine der Lebewesen Aminosauren Lipide Purine Nucleotidbasen und Zucker als auch die komplizierten organischen Verbindungen Porphyrine und Isoprene erzeugt werden Obwohl damit die grundsatzliche Moglichkeit der naturlichen Bildung organischer Molekule gezeigt war wird die Bedeutung dieses Resultats fur den tatsachlichen Ablauf der Entstehung irdischen Lebens heute vielfach kritisch gesehen In dem Ursuppen Experiment wurde damals davon ausgegangen dass die irdische Atmosphare chemisch reduzierenden Charakter hatte was dem damaligen Wissensstand entsprach Heute wird dagegen oftmals von einer nur schwach reduzierenden oder gar neutralen Atmosphare zu dieser Zeit ausgegangen allerdings ist die Frage noch nicht abschliessend geklart und es werden auch lokale chemische Inhomogenitaten der atmospharischen Verhaltnisse diskutiert etwa in der Umgebung von Vulkanen Zwar konnte durch spatere Experimente gezeigt werden dass auch unter solchen veranderten atmospharischen Bedingungen organische Molekule entstehen sogar solche die beim ursprunglichen Experiment nicht entstanden sind wobei aber die Ausbeute stark vermindert ist Deswegen wird oft argumentiert dass andere Moglichkeiten der Herkunft organischer Molekule zumindest eine zusatzliche Rolle gespielt haben mussen Angefuhrt werden hierbei meist die Entstehung organischer Molekule im Weltall und deren Transfer zur Erde durch Meteoriten oder auch die Entstehung in der Umgebung sogenannter Schwarzer Raucher Als ein weiteres Argument gegen den Ursprung der biologischen organischen Molekule gemass dem Ursuppenversuch wird oftmals angefuhrt dass in diesem Versuch ein Racemat das heisst ein Gemisch aus L Aminosauren und D Aminosauren entstand Viele in lebenden Organismen vorkommende Aminosauren sind jedoch L konfiguriert siehe Biologische Chiralitat Es musste also einen naturlichen Prozess geben der chirale Molekule bestimmter Handigkeit bevorzugt selektiert Von Astrobiologen wird darauf hingewiesen dass dies einfacher im Weltall zu erklaren sei da photochemische Prozesse mit zirkular polarisierter Strahlung wie sie beispielsweise durch Pulsare erzeugt wird in der Lage sind nur chirale Molekule bestimmter Handigkeit zu zerstoren Tatsachlich wurden in Meteoriten chirale organische Molekule gefunden bei denen die Haufigkeit der L Form um bis zu 9 uberwog 9 Allerdings wurde 2001 gezeigt dass auch selbstreplizierende Peptidsysteme in der Lage sind effektiv homochirale Produkte aus einem ursprunglichen Racemat zu verstarken was nach Ansicht dieser Forscher die Auffassung der irdischen Entstehung der Handigkeit biologischer Molekule unterstutzt 10 Grundsatzliche Zweifel an den Bedingungen des Ursuppenexperiments aussert Gunter Wachtershauser Auch andere Studien kommen zu dem Schluss dass die urzeitlichen Bedingungen der fruhen Erde nicht denen der im Experiment simulierten entsprachen 11 Weitere Reaktionen und Reaktionsnetzwerke Bearbeiten Aus den beim Miller Urey Experiment auftretenden Zwischenprodukten Formaldehyd CH2O und Cyanwasserstoff HCN lassen sich unter den simulierten Bedingungen der Erde vor 4 5 Milliarden Jahren weitere Biomolekule herstellen So gelang Juan Oro 1961 die Synthese von Adenin Edukte Produkte2 CH2O HCN H2O Serin5 CH2O Ribose5 HCN AdeninEr demonstrierte auch die Bildung von Adenin und Guanin durch Warmepolymerisation von Ammoniumcyanid in wassriger Losung 12 Aus Ribose Adenin und Triphosphat entsteht das Adenosintriphosphat ATP welches in den Organismen als universeller Energietrager und als Baustein als Monophosphat der Ribonukleinsauren RNA genutzt wird Eine Software AllChemy 13 fur synthetische chemische Reaktionsnetzwerke zur Erforschung der Abiogenese kann teils experimentell validierte Entstehungsrouten fur biochemisch relevante Stoffe vorhersagen 14 15 Zudem gibt es auch Forschungsmodelle mit chemischen kontinuierlichen Reaktionsnetzwerken in welchen simple Stoffe unter modellierten Bedingungen in Wasser unter Strahlung etwa zu wichtigen Ausgangsstoffen fur RNA reagieren 16 17 Mitwirkung von Mineralen und Gesteinen Bearbeiten In winzigen Hohlraumen der Gesteine sind die organischen Molekule vor UV Strahlung geschutzt Kristalloberflachen konnen als Matrix fur wachsende Makromolekule dienen Dabei konnen die Kristalloberflachen bestimmte Molekulformen bevorzugen L und D Aminosauren werden auf einem Calcit Kristall an unterschiedlichen Stellen angelagert Aharon Katchalssky Weizmann Institut Israel konnte in wassriger Losung mit Hilfe des Tonminerals Montmorillonit Proteine mit einer Kettenlange von mehr als 50 Aminosauren in nahezu 100 prozentiger Ausbeute erzeugen Metallionen konnen als Katalysatoren oder als Elektronendonatoren fungieren oder in Biomolekule eingebaut werden Tonminerale weisen oft eine elektrische Ladung auf und konnen so geladene organische Molekule anziehen und festhalten Eisen Schwefel Welt Bearbeiten Eine besonders intensive Form der Mitwirkung von Mineralen und Gesteinen bei der prabiotischen Synthese organischer Molekule kann sich auf der Oberflache von Eisensulfid Mineralen abgespielt haben Ur Sandwich englisch primordial sandwich Die Theorie von Miller Urey weist namlich schwerwiegende Begrenzungen auf besonders in Hinblick auf das Fehlen einer Erklarung fur die Polymerisation der gebildeten monomeren Bausteine der Biomolekule Ein alternatives Szenario fur die fruhe Evolution des Lebens wurde daher seit Anfang der 1980er Jahre von Gunter Wachtershauser entwickelt der fur seine alternative Theorie schnell die Unterstutzung des Philosophen Karl Popper gewinnen konnte Danach ware das Leben auf der Erde an der Oberflache von Eisen Schwefel Mineralen entstanden also Sulfiden die sich heute noch durch geologische Prozesse an Tiefsee Vulkanen bilden zur Fruhzeit der Erde noch wesentlich haufiger aufgetreten und wohl auch auf vielen Exoplaneten Exo Monden und Planemos vorhanden sein mussen Auch in unserem Sonnensystem wird bei einigen der grosseren Monde der Gasplaneten unter der Eisschicht ein extraterrestrischer Ozean vermutet Der grosse Vorteil dieses Konzepts gegenuber allen anderen Theorien ist dass damit erstmals die Moglichkeit besteht die Bildung komplexer Bio Molekule an eine kontinuierlich verfugbare und verlassliche Energieversorgung zu koppeln Die Energie kommt durch die Reduktion von Schwefel in Eisen Schwefel Mineralen wie Pyrit FeS2 mit elementarem Wasserstoff H2 zustande Reaktionsschema FeS2 H2 FeS H2S und liefert genug Energie um eine prabiotische Ammoniaksynthese und auch um endergone Synthesereaktionen fur monomere Bausteine von Biomolekulen und fur deren Polymerisierung anzutreiben Ahnlich wie Eisen Ionen bilden auch andere Schwermetall Ionen mit Schwefelwasserstoff unlosliche Sulfide siehe Schwefelwasserstoffgruppe Zusatzlich bieten Pyrit und andere Eisen Schwefel Minerale positiv geladene Oberflachen an denen sich die uberwiegend negativ geladenen Biomolekule organische Sauren Phosphatester Thiolate anlagern oft durch Komplexbildungsreaktionen konzentrieren und miteinander reagieren konnen Hierfur erforderliche Stoffe wie Schwefelwasserstoff Kohlenmonoxid und Eisen II Salze gelangen aus der Losung zudem direkt an die Oberflache dieser Eisen Schwefel Welt ESW Wachtershauser zieht fur seine Theorie die heute noch bestehenden Grundmechanismen des Stoffwechsels heran und leitet aus diesen ein in sich konsistentes Szenario der Synthese komplexer organischer Molekule und Biomolekule organische Sauren Aminosauren Zucker Nucleinbasen Lipide aus einfachen anorganischen Vorlaufer Molekulen ab die in vulkanischen Gasen zu finden sind NH3 H2 CO CO2 CH4 H2S Im Gegensatz zur Miller Urey Hypothese wird keine Kraft von aussen in Form von Blitzen oder UV Strahlung benotigt zudem laufen die ersten einfachen chemischen Umsetzungen bei erhohter Temperatur viel schneller ab ohne dadurch wie etwa enzym katalysierte biochemische Reaktionen behindert zu werden Da bei Tiefseevulkanen Temperaturen bis 350 C erreicht werden kann man sich die Entstehung des Lebens bei diesen hohen Temperaturen gut vorstellen Erst spater nach der Entstehung temperatursensitiver Katalysatoren Vitamine Proteine muss sich die weitere Evolution in kuhleren Nischen vollzogen haben nbsp Anaerobe Bakterien deren archaischer Stoffwechsel Eisen und Schwefel einbezieht existieren noch heute Stoffwechselprodukt Eisensulfid Das Wachtershauser Szenario passt deshalb auch gut zu den beobachteten Verhaltnissen in schwarzen Rauchern der Tiefsee weil in diesen Strukturen durch steile Temperaturgradienten von innen nach aussen eine solche Einnischung leicht moglich erscheint Auch sind die gegenwartig lebenden Mikroorganismen die als die ursprunglichsten angesehen werden zugleich die thermophilsten mit einem bisherigen Temperaturmaximum fur das Wachstum bei 113 C Ausserdem haben Eisen Schwefel Zentren eine wichtige Funktion in vielen aktuellen Enzymen z B der Atmungskette Dies konnte auf die ursprungliche Beteiligung von Fe S Mineralen an der Evolution des Lebens hindeuten zumal diese auch heute noch Stoffwechselprodukte anaerober Bakterien darstellen Die These der chemoautotrophen Entstehung des Lebens in schwarzen Rauchern wird insbesondere von den Forschern William Martin und Michael Russell vertreten 18 Im Ubrigen ist hier wegen der weitgehenden Unabhangigkeit vom Licht eines Zentralgestirns die Entstehung von Leben auch in grosserer Entfernung von diesem oder ganz ohne ausserhalb der klassischen habitablen Zone denkbar Chemische Evolution in der kontinentalen Kruste Bearbeiten Einen vollig anderen Ansatz zur chemischen Evolution und zur Entstehung des Lebens verfolgen der Geologe Ulrich Schreiber und der Physikochemiker Christian Mayer von der Universitat Duisburg Essen mit einem Modell das als Reaktionsumgebung die Erdkruste in den Mittelpunkt ruckt 19 Sie beziehen damit einen Reaktionsraum ein der bisher nicht betrachtet wurde wasser und gasfuhrende Bruchzonen tektonische Storungszonen innerhalb der ersten kontinentalen Krustenkomplexe Kratone Die kontinentale Kruste ist machtiger und kuhler als die ozeanische und wesentlich heterogener aufgebaut Spannungen innerhalb der Kruste fuhren zu bis in den Erdmantel reichende Storungszonen durch die die Mantelgase aufsteigen In offenen Storungszonen kommen alle erforderlichen Ausgangsstoffe die fur die organische Chemie des Lebens benotigt werden im Uberfluss vor Phosphat aus aufgelosten Apatiten CO H2 CO2 N2 NH3 HCN Schwefel und Borverbindungen alle Alkali und Erdalkalimetalle Eisensulfide sowie alle metallischen Katalysatoren Reaktionen von CO und H2 vergleichbar mit der Fischer Tropsch Synthese fuhren in allen Tiefenstockwerken mit unterschiedlichsten pH Werten Druck und Temperaturbedingungen zu langkettigen Molekulen welche die Basis fur Zellbestandteile bilden Weiterhin stellt die hydrothermale Chemie Aminosauren organische Basen und Zucker zur Verfugung Neben allen notwendigen Ausgangsstoffen gibt es weitere entscheidende Vorteile fur den Bildungsort der kontinentalen Kruste Er war geschutzt vor UV Strahlung und dem in der Fruhphase auftreffenden Partikelstrom des Sonnenwinds Spate Meteoriteneinschlage betrafen nie die gesamte kontinentale Kruste Die Gase die bis heute in Mofetten Mineralbrunnen Kaltwassergeysire an der Erdoberflache austreten sind ab einer Tiefe von 800 1000 Metern uberkritisch abhangig vom Druck und der Zusammensetzung Das bedeutet sie stellen einen Zwischenzustand zwischen einer Flussigkeit und einem Gas dar Entscheidend ist dass zum Beispiel Kohlendioxid in diesem Phasenzustand wie ein organisches Losungsmittel wirkt in dem hydrophobe organische Substanzen gelost werden und miteinander sowie an der Grenzflache zum Wasser mit hydrophilen Komponenten reagieren konnen Die Storungsflachen besitzen unzahlbare Ecken und Vorsprunge an denen die uberkritischen Gase gefangen werden Hierdurch entstehen zahllose Mikroautoklaven in denen Reaktionen stattfinden konnen die an der Oberflache nicht moglich sind und das bei einer Lebensdauer der Storungszonen von Millionen Jahren Die interessanteste Zone findet sich in etwa 1000 Meter Tiefe wo der Phasenubergang vom uberkritischen zum unterkritischen Kohlendioxid erwartet werden kann Hier konzentrieren sich unpolare organische Substanzen auf da das Kohlendioxid seine Losemitteleigenschaft verliert Diese organischen Substanzen konnten in Quarz Kristallen die in dieser Umgebung wachsen nachgewiesen werden 20 Durch Druckschwankungen Erdgezeiten oder CO2 gesteuerte Kaltwassergeysire kommt es daruber hinaus zu periodischen Phasenubergangen welche Aufbau und Zerfall von Vesikeln herbeifuhren 21 Die Vesikel schliessen dabei organische Komponenten in hoher Konzentration ein und akkumulieren amphiphile Substanzen zum Beispiel Vorlaufer von Lipiden oder amphiphile Peptide in ihren Membranen 22 Ausserdem konnte gezeigt werden dass unter diesen Bedingungen eine effiziente molekulare Evolution moglich ist 23 Die Begrenzungen der Storungsflachen sind sehr heterogen Neben neu gebildeten Tonmineralen und frischen bebenbedingten Mikrorissen in allen Mineraltypen treten Tapeten von Eisensulfid Mineralen und Schwermetallen auf Somit lassen sich die oben genannten Modelle zum Beispiel das der Eisen Schwefel Welt problemlos integrieren oder anknupfen Die Bildung von Makromolekulen Bearbeiten Biomakromolekule sind Proteine und Nukleinsauren Die Verlangerung der Molekulketten Polymerisation benotigt Energie und erfolgt unter Wasserabspaltung Kondensationsreaktion Umgekehrt liefert die Spaltung der Makromolekule Hydrolyse Energie Da das chemische Gleichgewicht so weit auf der Seite der Monomere liegt dass diese Reaktionen thermodynamisch irreversibel in Richtung der Polymer Hydrolyse verlaufen kann es keine Polymer Synthese ohne ein zugeschaltetes Energie lieferndes System geben Auch durch theoretische Hilfskonstrukte wie Abdampfen von Wasser Zugabe von Salz entzieht Wasser oder Ausfallung der Produkte andert sich dieses Problem nur unwesentlich Die Entstehung von Leben ist also sehr wahrscheinlich an die Kopplung an eine verlassliche Energiequelle gebunden die fur die Polymersynthese genutzt werden kann M o n o m e r e n n 1 H 2 O n M o n o m e r e W a r m e displaystyle mathrm Monomere n n 1 H 2 O rightarrow n Monomere W ddot a rme nbsp aber E n e r g i e n M o n o m e r e M o n o m e r e n n 1 H 2 O displaystyle mathrm Energie n Monomere rightarrow Monomere n n 1 H 2 O nbsp Als Energiequelle wird heute in der Biochemie vor allem ATP genutzt dessen Bildung allerdings bereits die Anwesenheit von Enzymen voraussetzt Unter den Bedingungen der Proto Erde kann man sich andererseits auch die Energetisierung der Polymersynthese durch hydrolytische Spaltung von Polyphosphat vorstellen das auch heute noch von einigen Enzymen anstelle von ATP genutzt wird Allerdings ist es auch bei Polyphosphaten schwierig vorstellbar dass diese in den notwendigen Mengen zur Verfugung standen da sie zwar spontan gebildet werden konnen wenn phosphathaltige Losungen eingedampft werden aber auch relativ schnell wieder spontan hydrolysieren wenn sie wieder in Losung kommen Aus diesen Uberlegungen heraus musste man als Entstehungsort des Lebens eine seichte Meeresbucht fordern die regelmassig austrocknet und wieder uberflutet wird Dadurch wurden aber auch alle wasserabhangigen Prozesse immer wieder unterbrochen und die Lebensentstehung zumindest stark verzogert Schliesslich kann man sich aber auch ein ganz anderes System vorstellen in dem sowohl die Synthese der Bausteine als auch die energieabhangige Bildung von Polymeren als kontinuierlicher Prozess in ununterbrochener Kopplung an eine verlassliche Energiequelle stattfindet namlich anaerobe Redoxreaktionen mit Metallsulfiden Diese werden durch vulkanische Tatigkeit auch heute noch in grossen Mengen am Grund der Ozeane freigesetzt wo sie unter anderem Strukturen wie die schwarzen Raucher ausbilden die von diversen Mikroorganismen und hoheren Tieren dicht bevolkert werden Das Gleichgewicht der Polymersynthese wird durch Erhohung der Konzentration der Bausteine Monomere und durch Entwasserung der Produkte zugunsten der Bildung der Polymere verschoben Voraussetzung dafur ist eine Kompartimentierung das heisst die Abgrenzung von Reaktionsraumen voneinander die nur noch in begrenztem Stoffaustausch zur Umwelt stehen In der konventionellen Theorie wurde dies in flachen kleinen Gewassern Tumpeln mit hoher Verdunstungsrate angesiedelt was als Grundidee noch auf Charles Darwin zuruckgeht Allerdings werden auch heute noch in vulkanischen Gebieten der Tiefsee in den grossen Strukturen schwarzer Raucher ausgefallte Metallsulfide in Form kleiner Kavernen beobachtet die ebenfalls ein attraktives Szenario einer Umwelt darstellen wo alle Reaktionen von der Monomersynthese uber die Aufkonzentrierung und Polymerisation der Monomere mit einem eingebauten Energiekonservierungssystem ablaufen konnen Weitere Losungsansatze wurden in Betracht gezogen haben aber alle schwerwiegende Limitationen und sind nicht gut mit den Bedingungen auf der fruhen Erde in Einklang zu bringen Meist wird dabei fur einen oder mehrere Schritte Wasserausschluss gefordert der im Chemielabor einfach zu erreichen ist schwerer aber auf der Protoerde Eines dieser Systeme ist die Polymerisation von Carbodiimiden R N C N R oder Dicyan N C C N in wasserfreiem Medium Hier wird die Kondensation der Bausteine mit der Reaktion von Carbodiimid gekoppelt wobei die notwendige Energie entsteht H X O H H X O H E n e r g i e X X H 2 O displaystyle mathrm H X OH H X OH Energie leftrightharpoons X X H 2 O nbsp H X OH Monomeres zum Beispiel Aminosaure oder Ribose R N C N R H 2 O R N H C O N H R E n e r g i e displaystyle mathrm R N C N R H 2 O rightarrow R NH CO NH R Energie nbsp wenn R H entsteht hier Harnstoff Zwar bildet sich Dicyan unter UV Einwirkung aus Cyanwasserstoff in austrocknenden Tumpeln wurde allerdings auch das leichtfluchtige Molekul verloren gehen Wird ein trockenes Gemisch von Aminosauren einige Stunden auf 130 C erhitzt bilden sich proteinahnliche Makromolekule Sind Polyphosphate zugegen genugen 60 C Diese Bedingungen konnen sich ergeben wenn Wasser mit gelosten Aminosauren in Kontakt mit heisser vulkanischer Asche kommt Erhitzt man ein Nukleotidgemisch in Gegenwart von Polyphosphaten auf 55 C entstehen zwar Polynukleotide allerdings findet die Verknupfung eher uber die 5 und 2 C Atome der Ribose statt da sie leichter erfolgt als die in allen Organismen vorhandene 5 3 Verknupfung Aus beiden Typen von Polynukleotiden bilden sich Doppelhelices vergleiche Bau der DNA Allerdings ist die 5 3 Doppelhelix stabiler als die 5 2 Helix Fehlt am 2 C Atom der Ribose die Hydroxygruppe liegt die Desoxyribose vor Jetzt konnen sich nur 5 3 Verknupfungen bilden wie sie fur die DNA typisch sind Bildung prabiotischer Strukturen Zellvorlaufer Bearbeiten Zellen erhalten ihre Funktion dadurch aufrecht dass sie mehrere Reaktionsraume Kompartimente bilden in denen die Stoffwechselvorgange voneinander getrennt ablaufen und unerwunschte Reaktionen vermieden werden konnen gleichzeitig konnen so Konzentrationsgradienten aufgebaut werden Es gibt mehrere Hypothesen anhand derer hergeleitet wurde dass sich solche Strukturen bereits vor dem Entstehen von Zellen herausbilden konnten Koazervate Bearbeiten Vor allem Alexander Iwanowitsch Oparin 1894 1980 beschaftigte sich mit der Moglichkeit des Stoffwechsels in Koazervaten von lateinisch coacervatio Aufhaufung Er konnte zeigen dass abgegrenzte Raume mit einem einfachen Stoffwechsel prinzipiell durch Selbstorganisation entstehen konnen vorausgesetzt dass Katalysatoren mit spezifischen Eigenschaften vorhanden sind Da die verwendeten Substanzen dem Repertoire der heute lebenden Organismen entstammen sind Oparins Koazervate nicht als Vorlaufer von Zellen zu sehen sondern als Analogie Modelle fur die Entstehung von Vorlaufer Zellen Gibt man zu kolloidalen Losungen von Biomakromolekulen Salz hinzu bilden sich kleine Tropfchen mit einem Durchmesser zwischen 1 und 500 µm die die Polymere in hoher Konzentration enthalten Oparin untersuchte Gemische aus Eiweissen Histon und Albumin Eiweissen und Kohlenhydraten Histon und Gummi arabicum und Eiweissen und Polynukleotiden Histon oder Clupein und DNA oder RNA Enthalten Tropfchen aus Histon und Gummi arabicum das Enzym Phosphorylase so konnen diese Tropfchen Glucose 1 phosphat aus der Umgebung aufnehmen zu Starke umwandeln und speichern Das freigesetzte Phosphat diffundiert nach aussen Das Tropfchen wird durch die Zunahme an Starke grosser bis es in kleinere Tropfchen zerfallt die wieder Phosphorylase enthalten konnen allerdings weniger als das Ausgangstropfchen Damit verlangsamt sich auch der Stoffwechsel Hier wird deutlich dass zu einem Erhalt der Eigenschaften einer Zelle die Regeneration der Enzymausstattung nach erfolgter Teilung notwendig ist Wird auch das Starke abbauende Enzym Amylase hinzugegeben ergeben sich Koazervate mit einem zweistufigen Stoffwechsel Aufnahme von Glucose 1 phosphat Aufbau von Starke Abgabe von Phosphat Spaltung der Starke und Abgabe von Maltose Mikrospharen Bearbeiten Im Jahr 1970 konnte Sydney Fox nachweisen dass sich aus den proteinartigen Produkten Proteinoide die beim Erwarmen trockener Aminosauregemische entstehen siehe oben auch durch Selbstaggregation wachsende Tropfchen ergeben konnen sogenannte Mikrospharen Sie grenzen sich von der Umgebung durch eine semipermeable Membran ab und nehmen weiteres proteinartiges Material aus der Umgebung auf Dadurch wachsen sie weiter und zerteilen sich wieder in kleinere Tropfchen Des Weiteren fand Fox dass diese Systeme enzymatische Eigenschaften haben Glucose abbauen oder sich wie Esterasen oder Peroxidasen verhalten ohne dass von aussen Enzyme hinzugefugt worden waren 24 Protozellen Bearbeiten Jack Szostak und Mitarbeiter am Massachusetts General Hospital Boston konnten 2008 in Modellversuchen zeigen dass sogenannte Protozellen das heisst Vesikel bestehend aus einfachen Fettsauren Fettalkoholen und Fettsaure Glycerinester folgende Eigenschaften in Kombination zeigen Sie sind thermostabil zwischen 0 und 100 C sie konnen DNA und RNA Polymere im Innern einschliessen sie erlauben die Denaturierung Trennung der Polynukleotidstrange bei erhohter Temperatur ohne Verlust der Einzelstrange aus der Protozelle sie konnen unspezifisch das heisst ohne Transmembran Transportsysteme z B Proteine und sehr schnell geladene Molekule wie Nukleotide aufnehmen 25 Solche Vesikel bilden sich ebenfalls spontan unter dem Einfluss periodischer Druckschwankungen in der Erdkruste Diese Vorgange konnten in einer Druckzelle unter Einstellung der naturlichen Bedingungen nachvollzogen werden wobei uni und multilamellare Membranvesikel gebildet wurden 21 In Gegenwart von Aminosauren fuhrt eine periodische Bildung von Vesikeln zu einer molekularen Evolution von Peptiden welche die Vesikel stabilisieren und damit ihr langeres Uberdauern ermoglichen 22 23 Solche Vesikel konnten bereits einfache Funktionalitaten entwickeln die bis hin zu primitivem Stoffwechsel fuhren 23 Schliesslich konnen sie durch die Konvektion der fluiden Phase an die Oberflache gelangen und dort einer nachfolgenden Evolution unter geanderten Randbedingungen unterliegen Prazellen sukzessive Zellenbildung Zellularisierung Bearbeiten Nach Otto Kandler 26 27 28 gab es keine erste Zelle oder erste einzelne Vorlauferzelle als Vorfahre der drei Domanen des Lebens Carl Woese et al 1990 29 vielmehr war die Zellenbildung Zellularisierung cellularization ein sukzessiver Prozess evolutionarer Verbesserungen nbsp Die fruhe Diversifizierung des Lebens zu 3 Domanen mit Kandlers Prazellen Theorie Kandler 1998 S 22 28 Dabei fuhrte die fruhe Evolution des Lebens nach seiner chemischen Entstehung Eisen Schwefel Welt nach Gunter Wachtershauser 30 siehe oben uber einfache Stoffwechsel und Replikationsvorgange zur fruhen Diversifizierung des Lebens durch die Entwicklung einer multiphanotypischen Population von Prazellen pre cells d h nicht festgelegten evolvierenden ersten Lebensformen mit unterschiedlichen Eigenschaften und verbreitetem genetischen Austausch horizontaler Gentransfer Aus der Population dieser Prazellen entwickelten sich dann die founder groups A B C und daraus die Vorlauferzellen hier proto cells genannt der drei Domanen des Lebens Erst die Abgrenzung von der Umgebung durch schutzende Hullen z B Membranen Wande ermoglichte eine Entwicklung zu stabileren Formen Dabei war z B die Bildung von festen rigiden Zellwanden durch die Erfindung von Peptidoglycan bei den Bakterien Domane Bacteria wohl die Voraussetzung fur ihr erfolgreiches Uberleben ihre Ausbreitung und Besiedelung praktisch aller Habitate der Geosphare und Hydrosphare Kandler 1998 28 Die drei Domanen entstanden nacheinander aus der Prazellen Population zuerst die Bacteria dann die Archaea und zuletzt die Eukarya Die quasi zufallige Verteilung evolutionar bedeutsamer Eigenschaften auf die drei Domanen und das gleichzeitige Vorhandensein grundlegender Eigenschaften z B genetischer Code proteinbildende Aminosauren etc Einheit des Lebens in allen drei Domanen sind so erklarbar ebenso die enge Verwandtschaft zwischen Archaea und Eukarya Eine zusammenfassende grafische Darstellung des Szenarios der fruhen Evolution auf der Basis von Kandlers Prazellen Theorie findet sich in der nebenstehenden Abbildung 28 die Nummern zeigen dabei die einzelnen Entwicklungsschritte bzw die evolutionaren Verbesserungen an und werden unter weitere Einzelheiten genauer erklart Die RNA Welt Bearbeiten Hauptartikel RNA Welt Hypothese Die RNA Welt Hypothese geht auf die Ergebnisse aus dem Miller Urey Experiment zuruck Sie wurde erstmals 1967 von Carl Woese formuliert 31 Sie besagt dass fruheres Leben allein auf Ribonukleinsauren RNA basierte sowohl zur Informationsspeicherung als auch zur Katalyse chemischer Reaktionen Diese Funktionen werden heute durch das chemisch stabilere Informationsspeichermedium DNA bzw funktionell flexiblere Proteine realisiert Nach der RNA Welt Hypothese seien die ersten zellularen Lebensformen Ribozyten gewesen Als ein Hinweis auf die Existenz der RNA Welt werden Ribosomen und die katalytisch aktive ribosomale RNA angesehen die evolutionare Uberbleibsel chemische bzw molekulare Fossilien dieser Zeit darstellen konnten 32 Anreicherung Bearbeiten Das Reaktionsgleichgewicht zwischen Monomeren und Dimeren von RNA oder anderen organischen Molekulen liegt bei den auch damals geringen Konzentrationen im freien Ozean auf der Seite der Monomere Eine Autokatalyse und damit die Entstehung von Leben ist dort unmoglich Ein Mechanismus zur Anreicherung ist notwendig Vorgeschlagen wurde eine Kombination von thermischer Konvektion und Thermophorese in porosen Mineralen heisser Quellen 33 sowie zyklische Taubildung und Verdunstung 34 Alternativ betrachtete Moglichkeiten BearbeitenBiomolekule aus dem Weltall Bearbeiten Relativ kleine Impaktoren geben ihre kinetische Energie uberwiegend in der Atmosphare ab und schlagen mit wenigen km s ein was Biomolekule uberstehen konnen 35 In etlichen Meteoriten wurden einfache organische Molekule nachgewiesen unter anderem Aminosauren und Vorlaufer von Zuckermolekulen und Mechanismen fur ihre Entstehung unter Weltraumbedingungen wurden vorgeschlagen und simuliert 36 37 38 So konnte die Schweizer Astrophysikerin Kathrin Altwegg im Rahmen des Rosetta Teilprojektes ROSINA auf dem Kometen Tschurjumow Gerassimenko Aminosauren nachweisen 39 Die Zufuhr aus dem All kann jedoch nur nennenswert zur Konzentration solcher Molekule beigetragen haben wenn deren Lebensdauer in der Biosphare ungewohnlich gross ist Das ist nicht der Fall Gerade Minerale in Meteoriten sind katalytisch aktiv und fordern damit nicht nur den Auf sondern auch den Abbau komplexer Molekule auf der Zeitskala von Stunden 40 Beachtet man die Homochiralitat irdischer Biomolekule L Aminosauren und D Zucker so ware eventuell eine mogliche Erklarung dass die Aminosauren aus dem Weltall stammen da bei einigen dieser meteoritischen Aminosauren ein Uberschuss des L Typ um bis zu mehr als 9 nachgewiesen wurde 9 Diese Verteilung ist allerdings auch durch anorganische Feststoff Katalysatoren auf der Erde erklarbar 41 Biomolekule aus Impaktereignissen Bearbeiten Fur grossere Impaktoren wird diskutiert dass in der Schockwelle aus den Hauptbestandteilen der fruhen Atmosphare CO2 und N2 Biomolekule entstanden sind 42 Lebensformen aus dem Weltall Bearbeiten Die noch spekulativere Panspermie Hypothese besagt dass durch Animpfen der Erde mit niederen bakterienahnlichen Lebensformen aus dem Weltall die ersten Lebewesen auf die Erde kamen Dies verschiebt aber die Entstehung von Leben nur an einen anderen Ort und ist keine Erklarung fur die Entstehung des Lebens an sich Ante Organismen Bearbeiten Komplexitatsforscher warfen 2023 die These auf das sich verhaltensahnliche Wechselwirkungen bereits vor Metabolismen entwickelt haben konnten Demnach hatten anorganische Systeme bereits lebensahnlich interagiert was allmahlich zu Organismen gefuhrt habe 43 Forscher auf dem Gebiet der Chemischen Evolution BearbeitenAlexander Oparin Koazervate siehe unten Harold C Urey und Stanley L Miller 1953 Entstehung einfacher Biomolekule in einer simulierten Uratmosphare siehe unten Sidney W Fox Mikrospharen aus Protenoiden siehe unten Thomas R Cech Universitat von Colorado und Sidney Altman Yale Universitat New Haven Connecticut 1981 autokatalytisches RNA Splicing Ribozyme vereinigen Katalyse und Information in einem Molekul Sie vermogen sich aus einer langeren RNA Kette selbst herauszuschneiden und die verbleibenden Enden wieder zusammenzufugen Walter Gilbert Harvard Universitat Cambridge entwickelt 1986 die Idee der RNA Welt siehe unten Hans Kuhn Max Planck Institut fur biophysikalische Chemie Karl Friedrich Bonhoeffer Institut in Gottingen entwickelte ein Modell zur Entstehung eines ersten replizierenden Oligomers an einem ganz speziellen Ort auf der prabiotischen Erde unter der Bedingung eines ganz besonderen zyklischen Wechsels von Temperatur und vielen anderen speziellen zufallig an diesem Ort herrschenden Gegebenheiten Gunter von Kiedrowski Ruhr Universitat Bochum veroffentlichte 1986 das erste selbstreplizierende System auf der Grundlage eines Hexanukleotids DNA wichtige Beitrage zum Verstandnis der Wachstumsfunktionen selbstreplizierender Systeme Manfred Eigen Max Planck Institut fur biophysikalische Chemie Gottingen Evolution von RNA Protein Ensembles Hyperzyklus Julius Rebek jr MIT Cambridge stellt ein kunstliches Molekul her Aminoadenosintriazidester das sich in Chloroformlosung selbst repliziert Allerdings sind die Kopien identisch mit der Vorlage so dass eine Evolution fur diese Molekule nicht moglich ist John B Corliss Goddard Space Flight Center der NASA Hydrothermale Schlote der Meere liefern Energie und Chemikalien die eine von Meteoriten Einschlagen weitgehend ungestorte chemische Evolution ermoglichen Heute noch sind sie Lebensraum fur die in vielen Merkmalen sehr urtumlichen Archaebakterien Archaea Gunter Wachtershauser Munchen Die ersten sich selbst replizierenden Strukturen mit Stoffwechsel seien auf der Oberflache von Pyrit entstanden Das Eisensulfid des Pyrits habe hierzu die notwendige Energie geliefert Mit den wachsenden und wieder zerfallenden Pyritkristallen hatten diese Systeme wachsen und sich vermehren konnen und die verschiedenen Populationen seien unterschiedlichen Umweltbedingungen Selektionsbedingungen ausgesetzt gewesen A G Cairns Smith Universitat Glasgow und David C Mauerzall Rockefeller Universitat New York sehen in Tonmineralien ein System das zunachst selbst einer chemischen Evolution unterworfen ist wodurch viele verschiedene sich selbst replizierende Kristalle entstehen Diese Kristalle ziehen auf Grund ihrer elektrischen Ladung organische Molekule an und katalysieren die Synthese komplexer Biomolekule wobei der Informationsgehalt der Kristallstrukturen zunachst als Matrize dient Diese organischen Gebilde werden immer komplexer bis sie sich ohne Hilfe der Tonmineralien vermehren konnen Wolfgang Weigand Mark Dorr et al Friedrich Schiller Universitat Jena zeigen 2003 dass Eisensulfid die Synthese von Ammoniak aus molekularem Stickstoff katalysieren kann Nick Lane Department of Genetics Evolution and Environment University College London hat in einem Laborreaktor unter den Bedingungen der alkalinen hydrothermalen Schlote an Eisensulfidmembranen einfache organische Verbindungen Formiat Formaldehyd Ribose Desoxyribose erzeugt Kritik BearbeitenDie Hypothesen zur chemischen Evolution und insbesondere deren optimistische Interpretationen hinsichtlich der Klarung der Entstehung des Lebens werden zum Teil kritisch gesehen So kommt zum Beispiel der Experte fur Polymerchemie Prof Hans R Kricheldorf nach Analyse der gangigen Hypothesen zur chemischen Evolution zu folgendem Schluss Die zahlreichen Kenntnislucken Negativergebnisse und Gegenargumente machen es beim augenblicklichen Kenntnisstand schwer aus distanzierter wissenschaftlicher Sicht die ehemalige Existenz einer zu Leben fuhrenden chemischen Evolution zu akzeptieren Trotz zahlreicher Fortschritte insbesondere im Rahmen der RNA Welt Hypothese reichen die bislang vorliegenden Ergebnisse bei Weitem nicht aus eine chemische Evolution bis hin zu lebenden Organismen ausreichend zu begrunden 44 Siehe auch BearbeitenHerkunft des irdischen Wassers Kohlenstoffchauvinismus Palaontologie Quasispezies Rare Earth Hypothese Alternative Erklarungen unter EvolutionstheorieLiteratur BearbeitenIris Fry The Emergence of Life on Earth A Historical and Scientific Overview Rutgers University Press 2000 ISBN 0 8135 2740 6 Leslie E Orgel Prebiotic Chemistry and the Origin of the RNA World In Critical Reviews in Biochemistry and Molecular Biology Band 39 2004 S 99 123 doi 10 1080 10409230490460765 online Horst Rauchfuss Chemische Evolution und der Ursprung des Lebens Springer Verlag 2006 ISBN 3 540 27666 1 online Robert Shapiro Ein einfacher Ursprung des Lebens In Spektrum der Wissenschaft November 2007 ISSN 0170 2971 S 64 72 Sven P Thoms Ursprung des Lebens Fischer Taschenbuch Verlag 2005 ISBN 3 596 16128 2 Uwe Meierhenrich Amino Acids and the Asymmetry of Life Springer 2008 ISBN 978 3 540 76885 2 Gunter Wachtershauser Die Entstehung des Lebens in einer vulkanischen Eisen Schwefel Welt Von chemischer Notwendigkeit zum genetischen Zufall In Oliver Betz Heinz Rudiger Kohler Hrsg Die Evolution des Lebendigen Attempto 2008 ISBN 978 3 89308 399 2 Muriel Gargaud u a Young Sun Early Earth and the Origins of Life Lessons for Astrobiology Springer 2012 ISBN 978 3 642 22551 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche William F Martin u a Energy at life s origin In Science Band 344 2014 S 1092 1093 doi 10 1126 science 1251653 Jef Akst RNA World 2 0 In The Scientist 1 Marz 2014 Nick Lane Der Funke des Lebens Konrad Theiss Verlag Darmstadt 2017 Inhaltsverzeichnis unter https d nb info 1118389840 04 45 Weblinks BearbeitenWie das Leben auf die Erde kam SWR2 Radio Akademie Evolution Fluss des Lebens PDF 67 kB Wie dunn war die Ursuppe aus der Fernseh Sendereihe alpha Centauri ca 15 Minuten Erstmals ausgestrahlt am 8 Okt 2000 Die chemische Evolution Hat es sie gegeben und wenn ja wie sah sie aus Uberblicksartikel mit allen gangigen Argumenten pro und contra PDF Datei ca 640 kB Schritte zum Leben Moderne Erkenntnisse uber die Entstehung des Lebens Michael Marshall The secret of how life on earth began auf BBC Earth vom 31 Oktober 2016Einzelnachweise Bearbeiten Martina Preiner Schone alte RNA Welt In Spektrum de 2016 S 1 spektrum de Abiogenese In Lexikon der Biochemie Abgerufen am 26 November 2017 Springer Verlag GmbH Leben durch chemische Evolution Eine kritische Bestandsaufnahme von Experimenten und Hypothesen 1 Auflage 2019 Berlin Heidelberg 2019 ISBN 978 3 662 57978 7 D Huizuga Zur Abiogenesis Frage In E F W Pfluger Hrsg Archiv fur die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Band 7 Cohen Bonn 1873 S 549 574 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Iris Frey im Interview mit Chris Impey Hrsg Talking about Life Conversations on Astrobiology Cambridge 2010 ISBN 978 0 521 51492 7 S 13 21 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Horst Rauchfuss Chemische Evolution und der Ursprung des Lebens Springer 2006 ISBN 3 540 27666 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Uta Henschel Portrat Lorenz Oken Ein Forscher wird entdeckt In Geo Magazin April 2001 S 158 176 a b Kara Rogers Abiogenesis In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 26 November 2017 a b J R Cronin S Pizzarello Enantiomeric excesses in meteoritic amino acids In Science Band 275 1997 S 951 955 PMID 9020072 doi 10 1126 science 275 5302 951 A Saghatelian Y Yokobayashi u a A chiroselective peptide replicator In Nature Band 409 Nummer 6822 Februar 2001 ISSN 0028 0836 S 797 801 doi 10 1038 35057238 PMID 11236988 PDF freier Volltextzugriff Paolo A 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