www.wikidata.de-de.nina.az
Die Zelltheorie ist eine der fundamentalen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biologie Sie besagt dass alle Pflanzen und Tiere sowie ihre Organe so vielgestaltig sie auch sein mogen stets aus Zellen zusammengesetzt sind Diese Theorie zeitigte weitreichende Schlusse Wachstum ist ein Prozess bei dem immer mehr Zellen gebildet werden die stets wieder aus Zellen entstehen Auch bei der Fortpflanzung spielt die Zelle die wesentliche Rolle Neue Individuen entstehen stets aus lebenden Zellen durch Zellteilung niemals kann eine Urzeugung also die Entstehung von Zellen aus totem Material beobachtet werden Die Erkenntnisse der Zelltheorie fuhrten schliesslich zu einem Grundsatz der Biologie der in lateinischer Sprache erstmals von Rudolf Virchow 1855 1 so formuliert wurde omnis cellula e cellula jede Zelle entsteht aus einer Zelle Geschichte der Zelltheorie BearbeitenDie Entwicklung der Zelltheorie ist eng mit der Geschichte der Zellbiologie Cytologie verknupft Nach der Erfindung optischer Gerate wie dem Mikroskop konnte der anatomische Feinbau der Pflanzen untersucht werden 1665 pragte Robert Hooke als erster den Begriff Zelle cellula Kammerchen nachdem er diese im Gewebe des Korks beobachtet hatte spater fand er in anderen Pflanzen ahnliche Strukturen 1805 veroffentlichte Lorenz Oken seine Schrift Die Zeugung in der er seine Blaschentheorie vorstellte Er ubersetzte den Begriff cellula ins Deutsche als Zelle und postulierte dass diese Blaschen mit Urschleim gefullt seien In seinem Lehrbuch Phytotomie beschrieb 1830 der Mediziner und Botaniker Franz Julius Ferdinand Meyen den mikroskopischen Aufbau der Pflanzenorgane aus Zellen Im selben Jahr veroffentlichte Karl Heinrich Baumgartner seine Bildungskugeltheorie die ebenfalls als Vorlaufer der Zelltheorie betrachtet wird Die Zelltheorie wurde erstmals im Jahre 1838 von Matthias Schleiden fur die Pflanzen formuliert Im selben Jahr erweiterte Theodor Schwann diese Aussage auf tierische Organismen Die wesentliche Gemeinsamkeit aller Lebewesen wurde damit herausgestellt Diese Beobachtungen wurden in Schwanns Mikroskopische Untersuchungen uber die Ubereinstimmung in der Struktur und dem Wachstum der Tiere und Pflanzen zusammengefasst und 1839 veroffentlicht Schwann formulierte auch die Grundprinzipien der Embryologie indem er beobachtete dass ein Ei eine Einzelzelle ist die sich schliesslich zu einem vollstandigen Organismus entwickelt Die Theorie wurde in den 1850er Jahren von dem Berliner Arzt Rudolf Virchow fur die Medizin erweitert 1858 veroffentlichte Virchow seine Theorie der Zellularpathologie die besagt dass Krankheiten auf Storungen der Korperzellen basieren Diese Erkenntnis ist eine der Saulen der heutigen Pathologie Der Einfluss der Mikroorganismen auf die Entstehung von Krankheiten spielte fur Virchow aber noch keine Rolle Durch die Arbeiten Louis Pasteurs wurde die Moglichkeit der Urzeugung generatio spontanea endgultig ausgeschlossen Zentrale Aussagen BearbeitenDie heute allgemein akzeptierten Aussagen der Zelltheorie besagen Alle Organismen bestehen aus einer oder mehreren Zellen Zellen entstehen stets aus anderen Zellen durch Zellteilung Alle Zellen sind in ihrem Grundbauplan und biochemisch im Wesentlichen gleich aufgebaut Die Zelle ist die grundlegende Einheit fur die Struktur und Funktion der Organismen Der grundlegende Metabolismus findet innerhalb der Zellen statt Genetisches Material und Erbinformationen werden bei der Zellteilung weitergegeben Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Otremba Rudolf Virchow Begrunder der Zellularpathologie Eine Dokumentation Echter Verlag Wurzburg 1991 S 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zelltheorie amp oldid 227141942