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UbergeordnetBiologischer ProzessUntergeordnetKnospungSchizogonieGene OntologyQuickGO Die Zellteilung oder Cytokinese auch Zytokinese von altgr kytos kytos Zelle und kinhsis kinesis Bewegung ist der biologische Vorgang der Teilung einer Zelle Das Plasma und andere Bestandteile der Mutterzelle werden auf die Tochterzellen aufgeteilt indem zwischen ihnen Zellmembranen eingezogen oder ausgebildet werden Dabei entstehen meistens zwei manchmal auch mehr Tochterzellen Zeitserienaufnahmen einer Zellteilung von Dictyostelium discoideum einem Schleimpilz Die Teilung tierischer Zellen lauft ahnlich ab Zeitangabe in Sekunden relativ zum Beginn der Anaphase Massstab oben 5 µm Bei eukaryotischen Zellen geht einer Zellteilung in den meisten Fallen eine Kernteilung Mitose voraus Doch konnen Zellteilungen und Kernteilungen auch unabhangig voneinander stattfinden zum Beispiel bei der Endoreplikation wo sich nach einer Kernteilung die Zelle nicht teilt Die Kernteilung oder Karyokinese wird daher von der Zellteilung oder Zytokinese unterschieden 1 2 3 4 5 6 Da in vielen Eukaryoten die Tochterzellen Kopien aller wesentlichen Zellbestandteile erhalten mussen ist die Zellteilung stark reguliert Im Speziellen muss sichergestellt sein dass das Genom vollstandig repliziert wurde Bei Organismen mit Zellkernen den Eukaryoten ist die Zellteilung in der Regel mit einer direkt zuvor stattfindenden Kernteilung Mitose oder Meiose zeitlich und regulatorisch gekoppelt Die Zellteilung kann dabei schon eingeleitet werden wahrend die Kernteilung durchgefuhrt wird Kernteilung und Zellteilung werden zum Zellzyklus zusammengefasst 7 8 Zellen die sich im Zellzyklus befinden bei denen sich also Zellwachstum und Zellteilung fortwahrend abwechseln werden als proliferierend bezeichnet Die Anzahl der Zellteilungen pro Zeitspanne ist die Teilungsrate Sie ist fur den jeweiligen Zelltyp spezifisch Bei einzelligen Lebewesen entspricht die Zeitdauer zwischen zwei Teilungen der Generationszeit Zellen von Eukaryoten die sich nach Differenzierung nicht mehr teilen werden als postmitotisch bezeichnet so etwa Neuronen Beispiele fur eine Zellteilung die nicht Teil des normalen Zellzyklus ist sind Knospung und Schizogonie Inhaltsverzeichnis 1 Prokaryoten 2 Eukaryoten 2 1 Tiere 2 2 Pflanzen 2 3 Pilze 2 4 Antiklin periklin 3 Geschichte 4 Quellen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseProkaryoten BearbeitenDa die Prokaryoten zu denen die Bakterien und Archaea zahlen keinen Zellkern besitzen findet hier keine Mitose statt Hier heften sich die Bakterienchromosomen nach der Replikation an die Zellmembran und uber eine Einschnurung dieser Membran folgt eine Teilung durch die zwei Tochterzellen entstehen Diese sind meist in Grosse und Gestalt einander gleich Bei manchen Arten erfolgt die Zellteilung jedoch durch Knospung auch Sprossung so dass eine kleine Tochterzelle die Knospe entsteht und eine grossere die den Hauptteil der ursprunglichen Zelle erhalt Eukaryoten BearbeitenBei den Eukaryoten beginnt die Zellteilung gewohnlich wahrend der spaten Phasen der Kernteilung also der Anaphase oder der Telophase siehe Abbildungen Sie muss aber nicht im direkten Anschluss an eine Mitose oder Meiose erfolgen Auch eine erneute Replikation des Erbguts also der DNA kann in bestimmten Fallen ohne zwischengeschaltete Zellteilung stattfinden etwa bei Polytanchromosomen Tiere Bearbeiten nbsp Tierisches Gewebe mit proliferierenden Zellen Bildmitte rechts Zelle mit einsetzender Zellteilung gegen Ende einer vorausgegangenen Kernteilung die Chromosomen sind in der Telophase der Mitose noch kondensiert sichtbar Beginnende Zytokinese mit Einschnuren des Plasmas durch den kontraktilen Ring Bei tierischen Zellen kommt es bei der Teilung in zwei Tochterzellen zur Bildung eines kontraktilen Ringes in der Hohe der Metaphaseplatte die Zellmembran wird zwischen den Tochterkernen nach innen gezogen Der kontraktile Ring besteht aus Aktin und Myosinfilamenten Die Kontraktion verlauft ahnlich wie Muskelkontraktionen uber den sogenannten molekularen Ruderschlag bei dem sich die Filamente gegeneinander verschieben Bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster finden sich Ausnahmen von der Regel dass auf eine Verdopplung des Genoms eine Zellteilung folgt Am Beginn der Embryonalentwicklung kommt es zunachst zu einer raschen Abfolge von synchronen mitotischen Kernteilungen ohne dass sich zwischen den Kernen Zellmembranen ausbilden Die Kerne wandern an die Oberflache es bildet sich ein synzytiales Blastoderm Synzytium bezeichnet eine vielkernige Zelle Nach einigen weiteren Kernteilungen werden schliesslich Zellmembranen zwischen den Kernen ausgebildet und die nachste Entwicklungsphase die Gastrulation beginnt In den Larven der Fliege kommt es zur Ausbildung von Polytanchromosomen bei denen eine Vervielfachung des Genoms innerhalb eines Zellkerns stattfindet Nicht alle Synzytien entstehen durch Kernteilungen ohne Zellteilungen Beispielsweise Muskelfasern entstehen durch die Fusion einkerniger Zellen unter Erhaltung aller Kerne Pflanzen Bearbeiten Bei pflanzlichen Zellen erfolgt die Cytokinese indem eine neue Zellwand gebildet wird Dies geschieht durch Verschmelzung von Golgi Vesikeln in der Teilungsebene von innen nach aussen fortschreitend uber eine vesikulare Zwischenstufe den Phragmoplasten Parallel zur Zellwand wird dabei eine neue Zellmembran angelegt In beiden bleiben jedoch kleine Lucken die Plasmodesmen erhalten durch welche alle Zellen der Pflanze im sogenannten Symplasten miteinander verbunden bleiben und eine Stoffverteilung durch alle Zellen hindurch moglich ist Pilze Bearbeiten nbsp Zellen der Backerhefe Rechts oben ist das Sprossen einer Tochterzelle zu sehen Entsprechend der grossen Vielfalt der Pilze kommen hier unterschiedliche Zellteilungsmechanismen vor Bei der Backer und Bierhefe Saccharomyces cerevisiae auch Sprosshefe genannt entsteht eine Tochterzelle durch Sprossung aus der Mutterzelle Bei der Spalthefe Schizosaccharomyces pombe erfolgt die Teilung dagegen durch Spaltung in zwei gleich grosse Zellen Beim Schleimpilz Dictyostelium discoideum schnurt ein kontraktiler Ring die gleich grossen Tochterzellen voneinander ab ahnlich wie bei tierischen Zellen Antiklin periklin Bearbeiten Die Begriffe antiklin und periklin beschreiben in der Entwicklungsbiologie die Orientierung einer Zellteilung zur nachsten Oberflache des Organs in dem diese Zellteilung stattfindet Zellteilungen die senkrecht zur nachsten Oberflache erfolgen nennt man antiklin Findet die Zellteilung parallel zur Oberflache statt so bezeichnet man diese als periklin Geschichte BearbeitenAls Begrunder der modernen Embryologie gilt der deutsche Arzt Robert Remak Er beschrieb 1842 die drei Keimblatter Ektoderm Mesoderm und Endoderm Er erkannte vor Rudolf Virchow und Theodor Schwann den Zellkern als Grundstruktur der Zellteilung Remak beschrieb die Grundstruktur des Axons und das Remak Ganglion Spater arbeitete er auf dem Gebiet der Galvanotherapie Quellen BearbeitenK Munk Hrsg Grundstudium Biologie Biochemie Zellbiologie Okologie Evolution Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2000 ISBN 3 8274 0910 1 Siehe auch BearbeitenZellproliferationWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Zellteilung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Adolf Remane Volker Storch Ulrich Welsch Kurzes Lehrbuch der Zoologie Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 437 20337 1 S 38 39 auf zwei Kerne Zwischen beide schiebt sich irisblendenartig das Plasmalemm so dass zwei Zellen entstehen Cytokinese Zellteilung Bruce Alberts Alexander Johnson Julian Lewis Martin Raff Keith Roberts Peter Walter Molecular Biology of the Cell 4 Auflage Garland Science 2002 Cell division occurs during M phase which consists of nuclear division mitosis followed by cytoplasmic division cytokinesis im Web hier R Sauermost Hrsg Lexikon der Biologie auf CD Rom Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2004 ISBN 3 8274 0356 1 Cytokinese w von cyto griech kinesis Bewegung Zytokinese Zellteilung wahrend bzw nach der Mitose Kernteilung ablaufende Zellplasmateilung Kernteilung und Zellplasmateilung mussen nicht notwendigerweise gekoppelt sein Gerhard Wagenitz Worterbuch der Botanik Teil der Studienhilfe und Worterbuch zur 35 Auflage des Strasburger Lehrbuch der Botanik Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2002 ISBN 3 8274 1070 3 Zellteilung f Cytokinese f E cell division E cytokinesis F division cellulaire F cytokinese f Vorgang der Zellvermehrung bei dem bei den Pflanzen im Allgemeinen unmittelbar nach einer Kernteilung das Plasma der Zelle durch das Einziehen einer Wand geteilt wird P H Raven R F Evert S E Eichhorn Biologie der Pflanzen 6 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 015462 5 englisch Biology of Plants Ubersetzt von R Langenfeld Heyser u a Zellteilung im Anschluss an die Kernteilung stattfindende Teilung des Protoplasten in zwei gleiche Teile Cytokinese Erwin Hentschel Gunther Wagner Zoologisches Worterbuch 3 Auflage Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1986 Cytokinese die gr he kinesis die Bewegung die Zellteilung R Wehner W Gehring Zoologie 24 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2007 ISBN 978 3 13 367424 9 Friedrich W Stocker Nauen Gerhard Dietrich Hrsg Brockhaus abc Biologie Band 2 Me Z 6 uberarbeitete und erweiterte Auflage F A Brockhaus Verlag Leipzig 1986 ISBN 3 325 00073 8 Normdaten Sachbegriff GND 4190668 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zellteilung amp oldid 227194344