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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu der allen lebenden Zellen eigenen Umhullung siehe Zellmembran Eine Zellwand ist eine aus Polymeren aufgebaute Hulle die die Zellen von Pflanzen Bakterien Pilzen Algen und manchen Archaeen umgibt Tiere und Protozoen haben keine Zellwande Die Zellwand liegt ausserhalb der Zellmembran die ihrerseits das Zellinnere enthalt Sie wird als Abscheidungsprodukt lebender Zellen gebildet Die Zellwand bietet Struktur und Schutz und wirkt zudem als Filter Eine Hauptfunktion der Zellwand ist es als Druckbehalter zu wirken sie verhindert ein Platzen der Zelle wenn aufgrund des osmotischen Gradienten Wasser eindringen sollte Aufbau einer pflanzlichen Zelle In Grun ist die Zellwand dargestellt Bakterienzelle gelb die Zellwand UbergeordnetZellperipherieUntergeordnetZellwand bei Bakterien Pilzen Pflanzen SporenMikrofibrilleLignin Suberin Hemicellulose NetzwerkEndosporenhulleExosporiumGene OntologyQuickGO Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 1 1 Festigkeit der Zellwande 2 Pflanzliche Zellwande 2 1 Aufbau der pflanzlichen Zellwand 2 1 1 Mittellamelle 2 1 2 Primarwand 2 1 3 Sekundarwand 2 1 4 Tertiarwand 2 2 Entstehung der pflanzlichen Zellwand 2 3 Chemische Zusammensetzung 2 3 1 Pektin 2 3 2 Hemicellulose 2 3 3 Cellulose 2 3 4 Zellwandproteine 2 4 Durchlassigkeit 3 Bakterielle Zellwande 4 Zellwande bei Pilzen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenDie Zellwande verschiedener Organismen dienen ahnlichen Zwecken Die Wand gibt Zellen Starrheit und Festigkeit was Schutz gegen mechanische Beanspruchung bietet Vielzelligen Organismen ermoglicht sie es eine Form aufzubauen und zu erhalten Morphogenese Die Zellwand begrenzt auch den Eintritt grosser potentiell toxischer Molekule Sie erlaubt des Weiteren ein osmotisch stabiles Milieu zu erzeugen da ubermassige Wasseraufnahme aus der Umgebung verhindert wird was ein Platzen der Zelle zur Folge hatte und die Zellwand Wasser speichern kann Zusammensetzung Eigenschaften und Form der Zellwand konnen sich wahrend des Zellzyklus andern und sind abhangig von Wachstumsbedingungen Festigkeit der Zellwande Bearbeiten Die Festigkeit der Zellwande wird oft uberschatzt In den meisten Zellen ist die Zellwand flexibel sie wird sich eher verbiegen als eine bestimmte Form zu halten besitzt dafur aber eine erhebliche Zugfestigkeit Die Stabilitat entsteht aus einem Zusammenspiel zwischen Turgor und Zugfestigkeit der Zellwand Sobald der Turgor durch Wassermangel welken nachlasst beginnen Blatter und Stangel in unverholzten nicht lignifizierten Pflanzen zu hangen Nach John Howland ist ein guter Vergleich fur die Zellwand ein Weidenkorb in dem ein Ballon aufgeblasen ist die Plasmamembran der von innen Druck ausubt den Turgor Ein solcher Korb ist sehr fest und widerstandsfahig gegenuber mechanischen Beschadigungen 1 Pflanzliche Zellwande Bearbeiten nbsp Aufbau der ZellwandPflanzliche Zellwande haben zwei Hauptfunktionen Sie dienen einerseits der Zelle als formgebendes Element und sorgen fur Stabilitat Ausserdem halt die Zellwand dem Turgordruck stand der den Protoplasten mit circa 0 5 1 MPa gegen die Zellwand druckt 2 Sie umschliessen die Zelle komplett und schutzen sie Pflanzliche Zellwande bestehen aus Zellulosefibrillen die in eine Matrix aus Pektinen Hemizellulosen Proteinen und zum Teil auch Lignin eingebunden sind Durch die Zellwande hindurch sind die einzelnen Zellen uber Plasmodesmen verbunden Die Gesamtheit aller Zellwande und der Zellzwischenraume wird Apoplast genannt und entsteht durch Abgabe von Stoffen aus dem lebenden Teil der Zelle Aufbau der pflanzlichen Zellwand Bearbeiten von aussen nach innen Mittellamelle Primarwand Sekundarwand TertiarwandMittellamelle Bearbeiten Die Mittellamelle besteht grosstenteils aus Pektinen die in die noch flussige Zellplatte im Bereich des Phragmoplasten eingelagert werden Sie hat Gel Charakter und ist von geringer Ausdehnung Primarwand Bearbeiten Die Primarwand besteht aus Pektinen Zellulose Hemizellulose und Proteinen vor allem aus Glykoproteinen wie Extensine Nach der Zellteilung wird Zellulose in Form von Mikrofibrillen auf die Mittellamelle aufgelagert und es bildet sich eine Primarwand Die Fibrillen bilden dabei keine Struktur Daher ist die Primarwand elastisch wodurch die Pflanzenzelle nicht in ihrem Wachstum eingeschrankt ist Im Kollenchymgewebe kommt es zur teilweisen Verdickung der Primarwand Die Zelle bleibt jedoch nach wie vor lebensfahig Cellulose ist in der primaren und noch wachsenden Zellwand mit einem Anteil von 8 14 vertreten Sie liegt in Form von Mikrofibrillen vor die wirr durcheinander angeordnet sind als Streuungstextur Diese Fibrillen sind in eine Matrix eingelagert die hauptsachlich aus Hemicellulose und Pektin besteht Die haufigste Hemizellulose in der primaren Zellwand ist Xyloglucan Die Hemicellulosestrange sind mit jeweils mehreren Cellulosefibrillen verbunden sowie die Cellulosefibrillen untereinander beide jeweils uber Wasserstoffbruckenbindungen Dadurch ergibt sich ein Netzwerk In dieses sind die restlichen Komponenten als Unterstruktur eingebunden uber Ca2 und Mg2 Ionen vernetzte Pektine und uber Isodityrosin Brucken vernetzte Extensine Die gelartigen Matrixpolymere und die darin eingelagerten gerustbildenden Cellulosefibrillen fuhren zu einem sehr reissfesten und trotzdem plastisch verformbaren Verbundmaterial Auch durch die Reversibilitat der vernetzenden Wasserstoffbruckenbindungen ist ein Umbau des Netzes moglich 3 Der Aufbau der Zellwande der Graser Poales weicht massiv von dem hier beschriebenen ab Xyloglucan und Pektin kommen seltener vor und sind teilweise durch Glucuronarabinoxylan eine Hemizellulose ersetzt Sie stehen damit als Typ II Zellwand im Gegensatz zur Typ I Zellwand die bei typischen Dikotyledonen vorkommen sowie den meisten Monokotylen und Gymnospermen 4 Wahrend des Wachstums erweitert sich die primare Zellwand nach einer Ansauerung durch Auxin durch eine Turgor angetriebene Bewegung der festen Cellulosemikrofibrillen innerhalb der schwacheren Hemizellulose Pektin Matrix katalysiert durch Expansine Der stabile Endzustand der primaren Zellwand wird als Sakkoderm bezeichnet Sekundarwand Bearbeiten Die Sekundarwand wird erst gebildet wenn die Zelle ihr Wachstum beendet hat Sie besteht grosstenteils aus dichtgepackten Zellulosemikrofibrillen und Hemizellulosen die in Mineralsubstanzen und vor allem in Lignine eingepackt sind Dabei werden die Mikrofibrillen parallel zueinander aufgelagert Mehrere Schichten uberkreuzen sich dabei In der Sekundarwand gibt es Aussparungen Tupfel die die Verbindung zwischen einzelnen Zellen erlauben Kommt es zur Verholzung der Sekundarwand so stirbt die Zelle ab Bildung von Sklerenchym Sekundare Zellwande sind typisch fur das Xylem Es gibt auch abdichtende Sekundarwandschichten z B bei Epidermiszellen die Cuticula die ein Austrocknen der Pflanze verhindern Sie enthalten Cutin Wachse oder im Falle von Kork auch Suberin Sekundare Zellwande enthalten eine breite Palette zusatzlicher Verbindungen die ihre mechanischen Eigenschaften und Durchlassigkeit verandern So sind die Wande der Korkzellen in der Rinde der Baume mit Suberin impragniert ebenso ist der aussere Teil der primaren Zellwand der Pflanzenepidermis in der Regel mit Cutin und Wachs impragniert und bildet eine Permeabilitatsbarriere Suberin bildet auch die Permeabilitatsbarriere in primaren Wurzeln bekannt als Casparischer Streifen Sekundare Wande vor allem in Grasern konnen auch mikroskopische Siliciumdioxid Kristalle enthalten die die Wand starken und vor Pflanzenfressern schutzen Die Zellwande einiger Pflanzengewebe funktionieren auch als Lager fur Kohlenhydrate die wieder monomerisiert und aufgenommen werden konnen um Stoffwechsel und Wachstum zu unterstutzen Beispielsweise sind die Zellwande des Endosperms in den Samen von Getreide und Grasern reich an Glucanen und anderen Polysacchariden die leicht durch Enzyme wahrend der Keimung der Samen zu einfachen Zuckern abgebaut werden konnen um den wachsenden Embryo zu ernahren Cellulose Mikrofibrillen konnen hingegen nicht ohne weiteres von den Pflanzen verdaut werden Die wichtigsten Polymere aus denen Holz besteht uberwiegend sekundare Zellwand sind Cellulose 35 50 Xylan 20 35 eine Hemizellulose Lignin 10 25 ein komplexes Phenolpolymer das Zwischenraume in der Zellwand zwischen Cellulose Hemizellulose und Pektin ausfullt und sie hydrophober und fester machtTertiarwand Bearbeiten Die innerste Schicht wird auch tertiare Zellwand genannt Sie ist dunn aber besonders resistent und deckt die Zellwand nach innen ab sie hat eine warzige Oberflache und ist reich an Pektinen und Hemizellulosen Sie unterscheidet sich von der Sekundarwand in Zusammensetzung und Textur 3 4 Entstehung der pflanzlichen Zellwand Bearbeiten Nur wahrend einer Zellteilung werden neue Zellwande gebildet Dabei entsteht zuerst in der Aquatorialebene der Phragmoplast und aus diesem die Zellwandplatte Diese entsteht durch das Zusammenfliessen vieler Golgi Vesikel und bleibt nach der Fertigstellung der Zellwand als Mittellamelle erhalten Nun werden von beiden Seiten Mikrofibrillen in einer Streuungstextur regellos aufgelagert und bilden so die Primarwande Die einzelnen Fibrillen sind uber Wasserstoffbrucken miteinander verbunden Da die Zelle noch wachst kommt es zum Flachenwachstum der Zellwand Die Dehnungsfahigkeit der Zellwand ist in der Streustruktur der Fibrillen begrundet Durch die Dehnung kommt es zur Wandverdunnung was mit der Auftragung weiterer Fibrillen ausgeglichen wird Das Wachstum der Primarwand endet mit der maximalen Ausdehnung der Zelle Nach dem Flachenwachstum der Zellwand setzt nun das Dickenwachstum ein Es werden Mikrofibrillen parallel und schichtweise aufgetragen wobei die Fibrillen anliegender Schichten sich meist kreuzen Paralleltextur Die so entstehende Sekundarwand macht den Grossteil der Zellwand aus und gibt ihr Stabilitat Sie ist jedoch nicht wie die Primarwand dehnungsfahig Gegen Ende des Wachstums der Zellwand wird eine letzte Schicht die Abschlusslamelle oder Tertiarwand aufgetragen Diese besteht aus Hemicellulose und Protopektin Chemische Zusammensetzung Bearbeiten nbsp Verteilung der chemischen Hauptbestandteile innerhalb der Zellwand der Koniferen CML Mittellamelle und angrenzende Primarwande S1 und S2 Sekundarwandschichten S3 Tertiarwand Am starksten am Aufbau der pflanzlichen Zellwand beteiligt sind die Kohlenhydrate Cellulose Hemicellulose und Pektin Deren Anteile unterscheiden sich zum Teil stark Diese drei Stoffe sind Fraktionen sie umfassen also zahlreiche verschiedene Polysaccharide Im Wesentlichen bestehen sie nur aus sieben verschiedenen glycosidisch verknupften Monosacchariden D Glucose D Galactose D Galacturonsaure L Rhamnose L Fucose D Xylose L Arabinose Weitere Stoffe wie Lignin und Suberin konnen hinzu kommen einen geringen Teil machen ausserdem Polypeptide aus 5 10 Die Zellwand besteht also hauptsachlich aus den folgenden Stoffgruppen Pektin Bearbeiten Hauptartikel Pektin Pektine lassen sich mit relativ milden Medien aus der Zellwand losen z B mit heissem Wasser und Komplexbildnern oder mit Kaliumchlorat und Salpetersaure Schulzesches Gemisch oder nach einer Einwirkung spezifischer Enzyme Pektinasen Die cellulosehaltigen Zellwande widerstehen dieser Behandlung nicht jedoch die pektinhaltige Mittellamelle sodass sich die Zellen auch voneinander trennen Mazeration Chemisch gesehen handelt es sich bei Pektin um eine heterogene Fraktion nach einer Extraktion kann man unterscheiden zwischen Homogalacturonanen 1 4 a D Galacturonane Polygalacturonsaure Rhamnogalacturonanen verzweigte Mischpolymere aus Galacturonsaure und Rhamnose mit verschiedenen zusatzlichen Zuckerresten Arabinanen 1 5 a L Arabinosylketten und Galactanen 1 4 b D Galactosylketten Die Carboxygruppen des Pektins sind durch Ca2 und Mg2 uber Salzbrucken miteinander verknupft Einige Carboxygruppen liegen jedoch als Ester mit Methanol vor und konnen somit keine Salzbrucken mehr bilden Diese Salzbrucken sind als Bindung relativ reversibel sodass Pektin elastisch und leicht veranderlich ist Es wird zwischen Protopektin unterschieden welches den grossten Teil des Mittellamelle ausmacht und hauptsachlich aus Galacturonsaure und Rhamnose besteht sowie Pektin welches aus hochmethyliertem Galacturonan besteht und in den Zellwanden vieler Fruchte in grosseren Mengen vorkommt 3 4 Hemicellulose Bearbeiten Hauptartikel Hemicellulose Hemicellulosen lassen sich aus der Zellwand durch eine alkalische Behandlung losen Ihr Name kommt daher dass man sie fruher falschlicherweise fur ein Zwischenprodukt der Cellulose Synthese gehalten hat Hemicellulose macht den Hauptteil der Matrix in der Primarwand aus Bei Hemicellulosen handelt es sich ebenso wie beim Pektin um ein heterogenes Gemisch verschiedener Polysaccharide dessen Zusammensetzung stark variieren kann Hauptbestandteil sind meist Xyloglucane es kommen aber auch Arabinogalactane und Glucomannane vor Zusammengesetzt sind sie aus Pentosen wie D Xylose und L Arabinose und Hexosen wie D Glucose D Mannose und D Galactose 3 4 Cellulose Bearbeiten Hauptartikel Cellulose Cellulose ist ein lineares unverzweigtes Polymer aus b D Glucose Monomeren Der Cellulose Anteil betragt in Primarwanden ca 10 und kann in Sekundarwanden uber 90 betragen Cellulosemolekule liegen in parallelen Bundeln vor den Elementarfibrillen bzw Micellarstrangen die zu Mikrofibrillen geordnet sind die wiederum zu Makrofibrillen gebundelt sein konnen Durch Wasserstoffbruckenbindungen werden die Fibrillen fest zusammen gehalten und konnen einen hohen Anteil parakristalliner Regionen besitzen Die Fibrillen besitzen eine hohe Reissfestigkeit die mit der von Stahl vergleichbar ist Durch die Parakristallinitat sind sie anders als Matrixmaterial kaum hydratisiert In der Primarwand sind die Cellulose Fibrillen zufallig in der Ebene angeordnet dies nennt sich Streutextur In der Sekundarwand hingegen werden die Fibrillen schichtweise aufgetragen parallel und zur jeweils nachsten Schicht in der Ausrichtung ein wenig gedreht Dies nennt sich Paralleltextur 5 4 Cellulose ist wasserunloslich und kann somit nicht im Golgi Apparat synthetisiert werden und durch Vesikel in die Zellwand transportiert werden wie Pektine Hemicellulosen und Zellwandproteine Stattdessen wird Cellulose durch den Enzymkomplex Cellulose Synthase direkt als Elementarfibrille in die Zellwand synthetisiert Cellulose Synthase ist ein Transmembranprotein das als hexamerer Rosettenkomplex auftritt meist in Rosettenfeldern Die fur die Synthese notige Glucose wird in Form von Uridindiphosphoglucose UDPG im Cytoplasma geliefert Die Ausrichtung der Cellulose Fibrillen wichtig fur Zellwachstum und differenzierung erfolgt durch das Cytoskelett an dem sich die Cellulose Synthase wie auf Schienen bewegt Pflanzen selbst konnen Cellulose nicht abbauen Pflanzenfresser und manche Pilze jedoch besitzen das dafur notige Enzym Cellulase Technisch wird Cellulose durch Schwefelsaure wieder in Glucose aufgespalten Holzverzuckerung 3 4 Zellwandproteine Bearbeiten Neben zahlreichen Enzymen wie z B Hydrolasen Esterasen Peroxidasen und Transglycosylasen die am Auf und Umbau der Zellwand beteiligt sind besonders in Primarwanden machen Strukturproteine 1 5 den Hauptteil der Zellwandproteine aus Es wird unterschieden zwischen glycinreichen Proteinen GRP prolinreichen Proteinen PRP Arabinogalactan Proteinen AGP und hydroxyprolinreichen Glykoproteinen HRGP Die hydroxyprolinreichen Glykoproteine HRGP sind wohl am weitesten verbreitet und am besten untersucht Jede Klasse von Glykoproteinen ist durch eine charakteristische stark repetitive Proteinsequenz definiert Die meisten sind glykosyliert enthalten Hydroxyprolin Hyp und werden in der Zellwand vernetzt 5 Der relative Anteil von Kohlenhydraten sekundaren Verbindungen und Proteinen variiert zwischen verschiedenen Pflanzen Zelltyp und Alter 6 7 Durchlassigkeit Bearbeiten Die primare Zellwand der meisten Pflanzenzellen ist semipermeabel und erlaubt den Durchtritt von kleinen Molekulen und Proteinen durch Gel Permeations Chromatographie wurde die maximale Grosse auf 30 60 kDa geschatzt Vor allem Wasser und Kohlendioxid werden in der gesamten Pflanze von Zellwand zu Zellwand durch apoplastischen Transport verteilt Der pH Wert ist ein wichtiger Faktor fur den Transport von Molekulen durch Zellwande 8 Bakterielle Zellwande BearbeitenDie bakterielle Zellwand trennt die eigentliche Zelle mit ihrer umgebenden Zellmembran von der Umgebung Die Zellwand ist einerseits robust genug um die Zellgeometrie aufrechtzuerhalten um so als Schutz vor widrigen Umweltbedingungen zu dienen Andererseits ist sie aber auch flexibel genug um Zellwachstum Zellteilung und Transportvorgange in die Zelle hinein und aus der Zelle heraus nicht zu behindern Durch die hohe Konzentration loslicher Stoffe im Cytoplasma entsteht in der Zelle ein osmotischer Druck von bis zu 1 5 MPa welcher von der Zellwand kompensiert werden muss Ausserdem dient die Zellwand dem Schutz vor Phagen und bei pathogenen Bakterien gegen das Immunsystem ihrer Wirte und muss aggressiven Metaboliten konkurrierender Mikroorganismen standhalten Bakterien konnen mit der sogenannten Gramfarbung grob nach ihrem Zellwandaufbau klassifiziert werden Der Farbstoff Gentianaviolett ist bei grampositiven Bakterien aufgrund ihrer vielschichtigen Zellwand nicht auswaschbar daher erscheinen diese Bakterien blau wohingegen die gramnegativen Bakterien mit sehr dunner Zellwand aufgrund der Auswaschung des Farbstoffes gar nicht gefarbt sind Diese konnen dann mit dem Farbstoff Fuchsin rotlich eingefarbt werden Grampositive und gramnegative Bakterien unterscheiden sich im Aufbau ihrer Zellwande Bei grampositiven besteht sie aus vielen Schichten des sogenannten Mureins Peptidoglycan in welches Lipo teichonsauren und Proteine eingelagert sind nbsp gram negative BakterienzellwandBei gramnegativen Bakterien liegt der Zellmembran innere Membran nur eine dunne Peptidoglykanschicht auf auf der eine zweite aussere Zellmembran aufgelagert ist die sich in Chemie und Aufbau von der inneren Zellmembran unterscheidet Diese aussere Membran durchziehen Proteine wie Porine und sie weist aussen Lipopolysaccharide LPS auf weswegen sie auch als Lipopolysaccharidschicht bezeichnet wird Das Lipid A der LPS kann als Endotoxin wirken und ist ein Virulenzfaktor pathogener Bakterien Je nach Spezies werden zusatzliche Proteinschichten siehe S Layer bei Archaea Kapseln oder Schleimschichten ausgebildet Zellwande bei Pilzen BearbeitenDie Zellwande die bei manchen Pilzen die Zellen umgeben bestehen aus Chitin aus welchem auch das Exoskelett von Insekten aufgebaut ist Ahnlich wie bei Pflanzen dienen die Zellwande auch hier der Versteifung damit die Zellen ihre Form halten konnen Literatur BearbeitenAndreas Bresinsky Christian Korner Joachim W Kadereit Gunther Neuhaus Uwe Sonnewald Strasburger Lehrbuch der Botanik Begrundet von E Strasburger Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 36 Aufl ISBN 978 3827414557 Biologie Neil A Campbell Jane B Reece Spektrum Akademischer VerlagWeblinks Bearbeitenwww biologie uni hamburg de Max Planck Gesellschaft Enzyme fur Zellwandsynthese sind uber Artgrenzen hinweg konserviert 11 Juli 2011Einzelnachweise Bearbeiten John L Howland The Surprising Archaea Discovering Another Domain of Life Oxford University Press Oxford 2000 ISBN 0 19 511183 4 S 69 71 Strasburger S 91 a b c d e Weiler Elmar Lutz Nover 2008 Allgemeine und molekulare Botanik Thieme Verlag S 94 98 a b c d e f Peter Schopfer Axel Brennicke 2006 Pflanzenphysiologie Elsevier Munchen 2006 ISBN 978 3 8274 1561 5 S 23 30 Weiler Elmar Lutz Nover 2008 Allgemeine und molekulare Botanik Thieme Verlag S 240 Peter Schopfer Axel Brennicke 2006 Pflanzenphysiologie Elsevier Munchen 2006 ISBN 978 3 8274 1561 5 S 240 Laurence Moire Alain Schmutz Antony Buchala Bin Yan Ruth E Stark and Ulrich Ryser Glycerol Is a Suberin Monomer New Experimental Evidence for an Old Hypothesis In Plant Physiol 119 Jahrgang Nr 3 1999 S 1137 1146 doi 10 1104 pp 119 3 1137 PMID 10069853 PMC 32096 freier Volltext plantphysiol org C Michael Hogan 2010 Abiotic factor Encyclopedia of Earth eds Emily Monosson and C Cleveland National Council for Science and the Environment Washington DC Normdaten Sachbegriff GND 4190675 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zellwand amp oldid 229957889