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Immunsystem von lateinisch immunis unberuhrt frei rein und altgriechisch systema bezeichnet in der Immunologie alle Molekule und Zellen die in einem Lebewesen an der Abwehr potenziell schadlicher Molekule und Zellen Immunreaktion beteiligt sind Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk bei hoher entwickelten Lebewesen in dem verschiedene Organe Zelltypen und Molekule interagieren Es verhindert bei Tieren und Pflanzen Gewebeschadigungen durch Pathogene Krankheitserreger und entfernt diese und auch korperfremde Substanzen aus deren Organismus ausserdem kann das Immunsystem krankhafte oder entartete Zellen wie z B Krebszellen zerstoren Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Mechanische und biochemische Barrieren 3 Unspezifisches und spezifisches Immunsystem 3 1 Angeborene oder unspezifische Immunabwehr 3 2 Adaptive oder spezifische Immunabwehr 4 Bestandteile 4 1 Zellulare Bestandteile 4 1 1 Granulozyten 4 1 2 Makrophagen 4 1 3 Naturliche Killerzellen 4 1 4 Dendritische Zellen 4 1 5 T Lymphozyten 4 1 5 1 T Helferzellen 4 1 5 2 Regulatorische T Zellen 4 1 5 3 Zytotoxische T Zellen 4 1 6 B Lymphozyten 4 2 Humorale Bestandteile 4 2 1 Antikorper 4 2 2 Komplementsystem 4 2 3 Interleukine 5 Ablauf einer Immunreaktion 6 Reifung und Alterung 7 Geschlechtsspezifische Unterschiede 7 1 Infektionen 7 2 Autoimmunerkrankungen 7 3 Malignome 7 4 Weiteres 8 Storungen und Erkrankungen 8 1 Immundefekte 8 2 Inadaquate Immunreaktionen 8 3 Krebserkrankungen 8 4 Sonstige Schwachpunkte 9 Einflusse 9 1 Negative Einflussfaktoren 9 2 Immunsuppression 9 3 Impfung 9 4 Positive Einflussfaktoren 9 5 Sonnenlicht und Vitamin D 10 Evolution 11 Einfluss auf die Partnerwahl bei Menschen 12 Einfluss auf die Partnerwahl bei Tieren 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenDas Immunsystem hat eine grosse Bedeutung fur die korperliche Unversehrtheit von Lebewesen denn praktisch alle Organismen sind standig den Einflussen der Umwelt ausgesetzt Manche dieser Einflusse stellen eine Bedrohung dar wenn Pathogene eindringen kann dies zu Funktionsstorungen und Infektionskrankheiten fuhren Typische Pathogene sind Bakterien Viren und Pilze sowie einzellige z B Protozoen wie Plasmodien oder mehrzellige Parasiten z B Bandwurmer Auch Veranderungen im Inneren des Korpers konnen die Existenz eines Lebewesens bedrohen wenn normale Korperzellen im Laufe der Zeit ihre gesunde Funktion verlieren dann sterben sie meist ab und mussen abgebaut werden Nekrose oder bauen sich dabei selbst ab Apoptose In seltenen Fallen konnen sie auch krankhaft entarten und zur Entstehung von Krebs fuhren Alle Lebewesen verfugen daher uber Abwehrmechanismen gegen Pathogene Die altesten Mechanismen sind die Resistenzfaktoren und die angeborene Immunabwehr Diese entstanden bereits sehr fruh in der Stammesgeschichte der Lebewesen und wurde seitdem weitgehend unverandert beibehalten Zusatzlich entwickelten die Wirbeltiere eine adaptive Immunabwehr Diese komplexe anpassungsfahige Komponente des Immunsystems schutzt Menschen und Tiere noch effektiver als die angeborene Immunantwort vor Infektionskrankheiten Die pflanzliche Immunantwort ist ein naturlicher Schutzmechanismus dessen Wirkungsweise der angeborenen Immunantwort von Tieren entspricht Da Pflanzen jedoch keine spezialisierten Immunzellen und keine durch Antikorper vermittelte adaptive Immunabwehr besitzen mussen sie zur Abwehr von Pathogenen wie Bakterien Nematoden Pilze oder Viren auf andere Abwehrmechanismen zuruckgreifen Es kommen beispielsweise Saponine oder antimikrobielle Peptide zum Einsatz die von den Pflanzen bereits vor einer Infektionen gebildet werden Saponine zerstoren z B die Plasmamembran von Pilzen Andere Abwehrmassnahmen leiten Pflanzen erst wahrend einer Infektion ein Abwehrsysteme gibt es aber nicht nur bei diesen Eukaryoten sondern auch bei Prokaryoten CRISPR und SPARTA 1 bei Bakterien und Archaeen gegen Viren und Plasmide und sogar bei Riesenviren MIMIVIRE bei den Mimiviridae gegen Virophagen Mechanische und biochemische Barrieren BearbeitenDie mechanischen und biochemischen Barrieren und Abwehrmechanismen des Korpers sind die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger Sie sorgen dafur dass die Pathogene erst gar nicht in den Korper eindringen konnen oder ihn moglichst schnell wieder verlassen Sie sind nicht zur Immunantwort befahigt und daher auch kein Teil des Immunsystems 2 Haut aussere Schicht als Barriere Talg Schweiss und Normalflora als Wachstumsbremsen fur pathogene Mikroorganismen Schleimhaut Bindefunktion des Schleims Augen Abtransportfunktion der Tranen antimikrobielles Enzym Lysozym bekampft Mikroorganismen Atemwege Bindefunktion des Schleims Abtransportfunktion der Flimmerharchen Mundhohle antimikrobielles Enzym Lysozym im Speichel bekampft Mikroorganismen Magen Magensaure die Salzsaure enthalt und Eiweiss abbauende Enzyme zerstoren fast alle Bakterien und Mikroorganismen Darm Infektabwehr durch anwesende Bakterien Darmflora Abtransportfunktion durch standige Entleerung und das sogenannte darmassoziierte Immunsystem Gut Associated Lymphoid Tissue GALT und antibakterielle Proteine Harntrakt Abtransportfunktion durch standige Harnausspulung sowie osmotische Effekte der hohen Harnstoffkonzentration Unspezifisches und spezifisches Immunsystem BearbeitenEs gibt zwei verschiedene Mechanismen des Immunsystems zum einen die angeborene und daher erregerunspezifische Abwehr zum anderen die erworbene erregerspezifische Abwehr Angeborene oder unspezifische Immunabwehr Bearbeiten Hauptartikel Angeborene Immunantwort Schon sehr fruh in der Stammesgeschichte der Lebewesen entwickelte sich die unspezifische oder angeborene Immunabwehr engl innate immunity Dazu zahlen anatomische und physiologische Barrieren wie Epithelien aber auch zellvermittelte Gegenwehr durch Phagozytose sowie allgemein entzundliche Reaktionen und das Komplementsystem Die angeborene Immunantwort findet innerhalb von Minuten statt ist aber durch die Erbinformation lebenslang festgelegt Adaptive oder spezifische Immunabwehr Bearbeiten Die adaptive oder spezifische Immunabwehr fruher auch als erworbenes Immunsystem bezeichnet entwickelte sich im Laufe der Stammesgeschichte der Wirbeltiere spater als die angeborene Immunabwehr Sie zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfahigkeit gegenuber neuen oder veranderten Pathogenen Krankheitserregern aus benotigt dafur aber deutlich langere Reaktionszeiten bis zu 14 Tagen Nach der Anpassung an neue oder veranderte Pathogene sind die Zellen der adaptiven Immunabwehr in der Lage spezifische Antigene der Angreifer zu erkennen gezielt zellulare Abwehrmechanismen gegen diese einzusetzen und speziell auf die Antigene der Angreifer zugeschnittene Antikorper zu bilden Neben den antigenprasentierenden Zellen APC wie z B den dendritischen Zellen sind zwei Zellgruppen wesentliche Elemente der adaptiven Immunabwehr zum einen die T Lymphozyten welche die adaptive Immunantwort sicherstellen und die B Lymphozyten unterstutzen und zum anderen die B Lymphozyten welche die humorale Immunantwort sicherstellen und fur jene Abwehrmassnahmen sorgen die sich uber sezernierte Antikorper gegen Pathogene in den Korperflussigkeiten lateinisch Humores richten Nach der Infektion bleiben spezifische Antikorper und Gedachtniszellen erhalten um bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger binnen kurzer Zeit eine angemessene Abwehrreaktion zu ermoglichen Das adaptive Immunsystem ersetzt nicht das angeborene Immunsystem sondern die verschiedenen Bestandteile des Immunsystems bedingen sich gegenseitig Erst durch ein gut koordiniertes Zusammenspiel der angeborenen und adaptiven Immunabwehr wird die komplexe Immunreaktion des Korpers ermoglicht 3 Erst in den Jahren 2005 2007 wurde das CRISPR Cas System in vielen Bakterien und Archaeen entdeckt Es ist ein vollstandiges adaptives Immunsystem gegen Viren und mobile DNA 4 5 6 Bestandteile BearbeitenDie Bestandteile des Immunsystems sind Zellen wie zum Beispiel Granulozyten naturliche Killerzellen NK Zellen oder T Lymphozyten Sie sind teilweise zu spezialisierten Organen Lymphatisches System zusammengefasst Proteine die als Botenstoffe oder zur Abwehr von Krankheitserregern dienen psychische Immunfaktoren Zellulare Bestandteile Bearbeiten nbsp neutrophiler Granulozyt wandert aus dem Blutgefass in das Gewebe ein sezerniert proteolytische Enzyme um interzellulare Verbindungen zu losen zur Verbesserung seiner Beweglichkeit und phagozytiert BakterienDie Zellen des Immunsystems zirkulieren in den Blutgefassen und Lymphbahnen und kommen in den Geweben des Korpers vor Dringt ein Krankheitserreger in den Korper ein so konnen die Abwehrzellen ihn bekampfen Neutrophile Granulozyten Monozyten Makrophagen und dendritische Zellen konnen beispielsweise durch Aufnahme und Verdauung Phagocytose den Erreger selbst vernichten oder durch die Produktion von Immunmodulatoren und Zytokinen die Immunreaktion des Organismus steuern und andere Abwehrzellen zum Ort der Entzundung locken Granulozyten Bearbeiten Hauptartikel Granulozyt Granulozyten von lateinisch Granulum Kornchen machen den Grossteil der weissen Blutkorperchen Leukozyten aus Sie konnen die Blutbahn verlassen und ins Gewebe einwandern Granulozyten haben in ihrem Zytoplasma zahlreiche Blaschen Vesikel oder Granula genannt die aggressive Stoffe enthalten mit denen Krankheitserreger unschadlich gemacht werden konnen Andere Stoffe beispielsweise Histamin spielen bei der Entzundungsreaktion und bei Allergien eine Rolle Die unterschiedlichen Gruppen von Granulozyten werden nach ihrer Farbereaktion in der Giemsa Farbung eingeteilt Die Neutrophilen Granulozyten auch Neutrophile machen 40 bis 50 Prozent der zirkulierenden Leukozyten aus Aktiviert durch Zytokine die vom Ort der Infektion ausgesondert werden wandern sie aus den Blutgefassen in das betroffene Gewebe ein Die Granula der Neutrophilen enthalten unter anderem saure Hydrolasen Defensine 30 des Inhalts Myeloperoxidase und Proteasen wie Elastase Kollagenase Neuraminidase und Cathepsin G Dieser Cocktail ermoglicht es den Neutrophilen sich einen Weg durch das Gewebe zu bahnen und zu den Bakterien vorzudringen Dort sind sie in der Lage Krankheitserreger beispielsweise Bakterien unter anderem durch Phagozytose zu vernichten Eosinophile Granulozyten auch Eosinophile machen etwa 3 5 Prozent der Zellen im Differentialblutbild aus Ihren Namen beziehen sie vom Farbstoff Eosin mit dem sie angefarbt werden konnen Auch Eosinophile sind zur Chemotaxis befahigt d h sie konnen sich in Richtung eines Entzundungsortes fortbewegen Eosinophile enthalten in ihren Granula basische Proteine zum Beispiel das Major Basic Protein die sie nach Stimulation durch Antikorper der IgE Klasse freisetzen Eosinophile spielen eine wichtige Rolle bei der Parasitenabwehr bei einem Befall mit Parasiten kommt es daher zu einer starken Vermehrung der Eosinophilen im Blut Auch bei Allergien ist die Anzahl der Eosinophile im Blut erhoht was darauf hinweist dass die Eosinophilen auch bei dieser Erkrankung eine wenig zutragliche Rolle spielen Basophile Granulozyten auch Basophile besitzen zahlreiche grobe unregelmassige Granula die unter anderem Histamin und Heparin enthalten Im Differentialblutbild machen sie nur einen geringen Anteil aus lt 2 Prozent Wenn ihre Rezeptoren durch an IgE gebundene Allergene stimuliert werden schutten Basophile toxische Mediatoren wie Histamin und Plattchenaktivierenden Faktor PAF aus Uber die physiologische Bedeutung der Basophilen besteht aber weitgehend Unklarheit Makrophagen Bearbeiten nbsp Ein Makrophage nimmt ein Antigen auf um es uber seinen MHC II Komplex einer T Helferzelle zu prasentieren Diese initiiert daraufhin die adaptive Immunantwort Hauptartikel Makrophage Makrophagen Riesenfresszellen stellen ebenfalls einen Teil der Patrouille des Immunsystems dar Makrophagen reifen aus Monozyten einkernige weisse Blutkorperchen mononukleare Leukozyten heran welche die Blutbahn verlassen Makrophagen halten sich im Gewebe auf dort erkennen und fressen phagozytieren sie eingedrungene Erreger Konnen die Erreger nicht durch die Makrophagen allein bekampft werden so konnen Makrophagen die adaptive Immunabwehr aktivieren Dazu werden die aufgenommenen Teile der Erreger im Inneren der Makrophagen in einzelne Peptide Epitope zerlegt und durch MHC II Molekule auf der Oberflache prasentiert Der Makrophage wird also zu einer Antigen prasentierenden Zelle Die Antigene konnen erst dadurch von T Helferzellen erkannt werden die daraufhin eine adaptive Immunantwort initiieren die letztendlich zur Vernichtung des Erregers fuhrt Makrophagen spielen ausserdem bei der Bekampfung und Beseitigung von schadlichen Substanzen und Abfallprodukten beispielsweise Teer aus Zigarettenrauch in der Lunge eine entscheidende Rolle weshalb sie gelegentlich auch als Mullabfuhr des Korpers bezeichnet werden Naturliche Killerzellen Bearbeiten Hauptartikel NK Zelle Die 1975 entdeckten Naturlichen Killerzellen NK Zellen sind Teil der angeborenen Immunabwehr 7 Obwohl NK Zellen keine antigenspezifischen Rezeptoren auf ihrer Oberflache tragen werden sie zu den Lymphozyten gezahlt da sie eine gemeinsame Vorlauferzelle im Knochenmark haben NK Zellen sind eine der ersten Verteidigungslinien im Kampf gegen Infektionen und Krebs weil sie infizierte Zellen vernichten konnen ohne vorher mit dem Krankheitserreger selbst in Kontakt gewesen zu sein Sie verwenden dazu einen Mechanismus der in den 1980er Jahren von dem schwedischen Immunologen Klas Karre entdeckt wurde und als Fehlendes Selbst englisch missing self bezeichnet wird 8 NK Zellen erkennen unter anderem den Haupthistokompatibilitatskomplex des Typs 1 MHC I Komplex der auf nahezu allen gesunden Korperzellen vorkommt Wird eine Zelle durch Viren infiziert oder wandelt sie sich in eine Tumorzelle um so geht unter Umstanden der MHC I Komplex auf der Oberflache verloren Das fein ausbalancierte Gleichgewicht von inhibierenden und aktivierenden Rezeptorsignalen wird dadurch zugunsten der NK Zell Aktivierung verschoben und die erkrankte Zelle fallt einer durch NK Zellen ausgelosten Immunreaktion anheim Dendritische Zellen Bearbeiten nbsp Eine dendritische Zelle Hauptartikel Dendritische Zelle Dendritische Zellen sind Zellen des Immunsystems die sich je nach Typ aus Monozyten oder Vorlaufern der T Zellen entwickeln Sie nehmen als Fresszellen Phagozyten Krankheitserreger auf wandern in den nachsten Lymphknoten und stimulieren die adaptive Immunabwehr indem sie die Antigene des zerlegten Erregers an ihrer Oberflache den T Lymphozyten prasentieren Es genugt eine dendritische Zelle um 100 bis 3 000 Antigen spezifische T Zellen zu aktivieren Dies macht sie effizienter als z B Monozyten 9 Dendritische Zellen sorgen auch fur immunologische Toleranz gegenuber Selbstantigenen Sie kommen vor allem in der Haut und in den Schleimhauten vor 10 Dendritische Zellen konnen auch mit B und NK Zellen interagieren 11 T Lymphozyten Bearbeiten nbsp Die zytotoxische T Zelle erkennt das Antigen das durch den MHC I Komplex der infizierten Zelle prasentiert wird nbsp Aktivierung der NK Zelle durch Fehlen des MHC I Komplexes Uberwiegen der aktivierenden Stimuli auf der infizierten Zelle Hauptartikel T Lymphozyt T Lymphozyten auch T Zellen genannt entstehen im Knochenmark aus den Lymphoblasten und wandern in den Thymus wo sie ausreifen daher das T von Thymus abhangig T Zellen tragen an ihrer Oberflache einen T Zell Rezeptor TCR mit dem jede T Zelle jeweils ein spezifisches Antigen erkennen kann Schlussel Schloss Prinzip Im Gegensatz zu den B Lymphozyten die auch freie Antigene erkennen erkennen T Zellen nur Antigene die im Komplex mit MHC Molekulen auf den Oberflachen von korpereigenen Zellen prasentiert werden Die unterschiedlichen Typen von T Zellen werden eingeteilt nach den Proteinen auf ihrer Zellmembran die gleichzeitig fur die Funktionen der Zellen wichtig sind T Helferzellen tragen beispielsweise das CD4 Protein die Abkurzung CD steht fur engl Cluster of differentiation die zytotoxischen T Zellen haben das CD8 Protein auf ihrer Oberflache T Helferzellen Bearbeiten Hauptartikel T Helferzelle Die T Helferzellen koordinieren die Immunreaktion Sie erkennen uber ihren spezifischen T Zell Rezeptor Antigene die ihnen von den antigenprasentierenden Zellen dendritische Zellen Makrophagen B Lymphozyten auf MHC II Komplexen dargeboten werden Diese Aktivierung veranlasst die T Helferzelle sich zu teilen und ihre Botenstoffe freizusetzen die Lymphokine der Zellen vom Subtyp TH1 fuhren dabei eher zur Verstarkung der zellularen Immunantwort wahrend TH2 Zellen mehr die Produktion von Antikorpern stimulieren Regulatorische T Zellen Bearbeiten Hauptartikel Regulatorische T Zelle Die Mitte der 1990er erstmals beschriebenen regulatorischen T Zellen tragen neben dem CD4 Rezeptor noch andere Proteine an ihrer Oberflache CD25 FoxP3 12 Ihre Aufgabe ist die Modulation der Immunreaktion Des Weiteren sind regulatorische T Zellen vermutlich fur die Unterdruckung einer uberschiessenden Immunantwort auf ansonsten harmlose Antigene und Toleranzentwicklung gegen korpereigene Strukturen zustandig Zytotoxische T Zellen Bearbeiten Hauptartikel Zytotoxische T Zelle Die zytotoxischen T Zellen konnen Antigene erkennen die ihnen mithilfe der MHC I Komplexe prasentiert werden korpereigene Zellen die durch Krankheitserreger zum Beispiel Viren befallen sind melden so ihren Zustand an das Immunsystem Die zytotoxischen T Zellen heften sich dann mit ihren T Zell Rezeptoren an diese Korperzellen bei diesem Vorgang spielt ihr CD8 Rezeptor eine entscheidende Rolle 13 Wenn sich noch weitere Rezeptoren zum Beispiel der CD28 Rezeptor der zytotoxischen T Zellen an das fremde Eiweiss geheftet haben beginnen sich die T Zellen schnell zu vermehren und schutten Substanzen aus welche die infizierte oder krankhaft veranderte Zelle absterben lassen sogenannte Apoptose programmierter Zelltod 14 B Lymphozyten Bearbeiten nbsp Eine B Zelle wird nach Antigenkontakt zur Plasmazelle die spezifische Antikorper produziert Hauptartikel B Lymphozyt B Lymphozyten oder kurz B Zellen gehoren ebenfalls zu den Leukozyten weisse Blutkorperchen Die Bezeichnung B Zellen stammte ursprunglich von ihrem Bildungsort in der Bursa Fabricii bei Vogeln Bei Saugetieren entstehen die B Zellen wie alle anderen Abwehrzellen auch im Knochenmark daher erhielt der Buchstabe B hier nachtraglich die Bedeutung bone marrow engl fur Knochenmark Bindet eine B Zelle an den Stoff Antigen der zu ihrem Rezeptor passt kann sie durch Lymphokine aktiviert werden die von aktivierten T Helferzellen ausgeschuttet werden Die derart aktivierten B Zellen konnen sich daraufhin zu antikorperproduzierenden Plasmazellen oder zu Gedachtniszellen entwickeln B Zellen sind im Gegensatz zu T Zellen in der Lage auch freie Antigene zu erkennen und sie einer Immunreaktion zuzufuhren Humorale Bestandteile Bearbeiten Die humoralen Bestandteile des Immunsystems von humor Flussigkeit bezeichnen verschiedene Plasmaproteine die passiv im Blut bzw der Lymph und Gewebsflussigkeit zirkulieren Sie sind im Gegensatz zu den Abwehrzellen nicht in der Lage aktiv an den Ort einer Infektion zu wandern Antikorper Bearbeiten nbsp Aufbau eines typischen IgG Antikorpers 1 Fab Abschnitt 2 Fc Abschnitt 3 schwere Ketten 4 leichte Ketten 5 Antigenbindungsstelle Paratop 6 hinge Region dt Scharnier S S Disulfidbrucke Hauptartikel Antikorper Zur Abwehr von in den Organismus eingedrungenen Bakterien Bakterientoxinen Viren oder anderen Fremdstoffen produzieren die B Lymphozyten und Plasmazellen massgeschneiderte Antikorper die bestimmte Proteine oder auch Zuckerketten Antigene an der Oberflache der Fremdstoffe erkennen und sich an diese heften konnen Antikorper haben prinzipiell drei Funktionen Die sogenannte Opsonierung Das heisst dass das Antigen durch den Fc Teil Teil der konstanten Kette des Antikorpers fur Phagozyten Fresszellen besser sichtbar gemacht wird Durch den Antigen Antikorperkomplex wird das sogenannte Komplementsystem aktiviert das zum einen wiederum als Opsonin Stoffe die Opsonieren wirkt zum anderen Chemotaxine Lockstoffe fur Zellen des Immunsystems freisetzt und einen sogenannten MAK Membran Angriffs Komplex bildet der Locher in Zellmembranen verursacht Antikorper wirken direkt inaktivierend auf den Eindringling durch Verkleben und Bildung von grossen Komplexen je nach Antikorperklasse und Anzahl der Antigendeterminanten Die einfachsten Antikorper die der sogenannten IgG Klasse bestehen aus zwei identischen schweren Ketten und zwei identischen leichten Ketten Die schweren Ketten sind unter anderem fur die Verankerung des Antikorpers auf der Oberflache von Granulozyten zustandig die leichten Ketten bilden zusammen mit den schweren Ketten die fur die Erkennung eines spezifischen Antigens verantwortliche Antigendeterminante im Fab Fragment Durch somatische Rekombination somatische Hypermutation und Kombination verschiedener leichter und schwerer Ketten konnen Antikorper mehr als 100 Millionen verschiedene Fab Fragmente bilden und damit eine Unzahl verschiedener Antigene erkennen Komplementsystem Bearbeiten Hauptartikel Komplementsystem Das Komplementsystem ist Teil der angeborenen Immunantwort es besteht aus einer Gruppe von uber 30 Plasmaproteinen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften Ein Teil der zum Komplementsystem gehorenden Proteine sind zum Beispiel Proteasen die sich an Mikroorganismen binden konnen und die Zellwande des Eindringlings schadigen wodurch der Eindringling zerstort wird Andere Proteine des Komplementsystems die Anaphylatoxine haben gefasserweiternde Wirkung und fordern die Entzundungsreaktion Viele Komplementfaktoren konnen ausserdem Abwehrzellen zum Ort der Infektion locken und sind in der Lage Fresszellen zu aktivieren die die Eindringlinge dann verschlingen Interleukine Bearbeiten Hauptartikel Interleukin Die zu den Zytokinen gehorenden Interleukine sind korpereigene Botenstoffe die von den Zellen des Immunsystems gebildet werden Man kennt heutzutage bereits eine grosse Zahl von Interleukinen IL 1 bis IL 35 Stand November 2009 die jeweils auf ganz unterschiedliche Abwehrzellen wirken manche regen beispielsweise Leukozyten zu Wachstum Reifung und Teilung an oder sorgen fur deren Aktivierung Ablauf einer Immunreaktion Bearbeiten Hauptartikel Immunreaktion nbsp Vereinfachtes Schema der Vorgange bei der primaren Immunantwort 15 Falls Erreger die mechanischen Barrieren uberwinden mit denen sich der Korper vor einer Infektion schutzt so hangt der Ablauf der Immunreaktion davon ab ob das Immunsystem bereits zuvor einmal einen Kontakt mit diesem bestimmten Erreger hatte Bei einer Erstinfektion beginnt die Immunreaktion meist mit den antigenprasentierenden Zellen hierzu gehoren z B Makrophagen oder dendritische Zellen diese Zellen sind als Teil der angeborenen Immunabwehr in der Lage typische Merkmale von Krankheitserregern zu erkennen ohne zuvor mit diesem Erreger Kontakt gehabt zu haben Sie konnen die Krankheitserreger aufnehmen phagozytieren und in ihrem Inneren einschliessen formlich fressen daher werden sie auch als Fresszellen bezeichnet Anschliessend prasentieren sie Bruchstucke der Erreger an ihrer Oberflache den Zellen der adaptiven Immunabwehr B und T Lymphozyten die daraufhin in einen aktivierten Zustand ubergehen Einige Abwehrzellen konnen daraufhin die Erreger durch Phagozytose oder die Ausschuttung aggressiver Substanzen direkt abtoten Andere beginnen mit der Produktion von Antikorpern die an die Erreger binden und diese einerseits bewegungsunfahig und damit unschadlich machen andererseits sie fur die Vernichtung durch weitere Abwehrzellen markieren Nach der ersten Infektion mit einem Erreger bleiben die Antikorper und sogenannte Gedachtniszellen erhalten um bei einer erneuten Infektion wesentlich schneller und effizienter auf den Eindringling reagieren zu konnen Ob nach einer Infektion tatsachlich auch eine Erkrankung auftritt hangt von einem komplexen Wechselspiel des Immunsystems mit dem Eindringling ab Eine Rolle spielen etwa die Menge der eingebrachten Erreger und deren krankmachenden Eigenschaften Virulenzfaktoren sowie der Zustand des Immunsystems der betroffenen Person So kann durch vorherigen Kontakt mit diesem Erreger bereits eine Immunitat bestehen die Erregerdosis oder virulenz fur einen Krankheitsausbruch zu gering sein oder das Immunsystem in der Lage sein trotz Infektion Krankheitssymptome zu verhindern Immunschutz durch inapparente Infektion stille Feiung Immunisierung ohne Impfung oder manifeste Erkrankung Bei intaktem Immunsystem und geringer Erregerdosis kann also eine Erkrankung wie beispielsweise eine Erkaltung entweder uberhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen Solange sich keine eindeutigen Symptome zeigen kann der Verlauf einer Infektion kaum oder gar nicht vorhergesagt werden Wenn ein Krankheitserreger oder eine Tumorzelle keine Immunantwort erzeugt dem Immunsystem also entkommt wird dies als Immunescape bezeichnet Reifung und Alterung BearbeitenDas Immunsystem eines Neugeborenen ist noch unreif 16 Es erhalt aber bereits vor der Geburt mutterliche IgG Antikorper uber die Plazenta Bei vielen Saugetieren konnen Antikorper die Plazenta gar nicht passieren die Aufnahme erfolgt dann uber das Antikorper reiche Kolostrum Der sogenannte Nestschutz hilft den Babys in den ersten Monaten Daruber hinaus kann Stillen durch unspezifische sIgAs die sich den Schleimhauten anlagern noch etwas langer vor Infektionen der oberen Atemwege und Magen Darmkeimen schutzen 16 Da die transplacentalen Antikorper im Blut des Babys mit einer Halbwertszeit von ungefahr 3 Wochen abgebaut werden stellt sich innerhalb 3 bis 12 Monate nach Geburt ein IgG Mangel im Serum ein infolgedessen erhoht sich das Infektionsrisiko 16 Dagegen steigt der eigene IgM Spiegel an was darauf hinweist dass das adaptive Immunsystem nach der Geburt unmittelbar aktiv wird IgG und IgA des Babys konnen etwa erst ab Monat 6 im Serum deutlich nachgewiesen werden und erhohen sich kontinuierlich bis nach mehreren Jahren die Werte von Erwachsenen erreicht werden Diese initiale Verzogerung liegt an der Unreife der T Zellen sodass der Klassenwechsel anfangs ineffizient ist 16 Das kindliche Immunsystem ist bei Geburt uberwiegend auf Anti Inflammation eingestellt Es sind keine NK Zellen nachweisbar es liegen unreife B Zellen vor und es gibt eine verstarkte T Suppressoraktivitat wegen dominant vorliegenden TH2 und regulatorischen T Zellen 16 Dies soll eine TH1 dominierte Antwort unterdrucken um den Korper vor Abstossungsreaktionen zu schutzen 17 Fur eine erfolgreiche Abwehr von Infektionserregern bedarf es daher einer Umstellung Durch die Besiedlung von Mikroorganismen werden Signale fur einen Wechsel ausgelost und das Immunsystem trainiert Auch Lebendimpfungen tragen dazu durch sogenannte heterologe Effekte bei diese konnen die Kindersterblichkeit starker als erwartet senken und die Haufigkeit von Infektionen auch gegenuber nicht geimpften Krankheiten reduzieren 16 Neuere Untersuchungen zeigen aber dass die T Zellen Neugeborener durchaus mit einer entzundlichen Reaktion reagieren konnen Pro Inflammation und nicht notwendigerweise unterdruckt werden 18 19 So setzen T Zellen Interleukin 8 IL 8 frei das u a neutrophile Granulozyten rekrutiert Diese gehen dann unspezifisch gegen schadlichen Eindringlinge vor IL 8 produzierende T Zellen sind in Erwachsenen dagegen selten vorhanden sodass sich T Zellen Neugeborener von denen Erwachsener qualitativ unterscheiden In den ersten Lebensmonaten beginnt das Immunsystem sich auf die Abwehr von Krankheitszellen vorzubereiten Dies geschieht durch einen Vorgang der negativen Selektion das heisst der Korper bildet zunachst durch zufallige genetische Rekombination viele Millionen unterschiedlicher Abwehrzellen von denen eine jede ein anderes Antigen erkennen kann Im Anschluss werden solche Zellen eliminiert die eine Immunreaktion auf korpereigene Strukturen veranlassen wurden Diesen Vorgang fasst man unter dem Begriff Selbsttoleranz zusammen Bei den T Zellen geschieht dies im Thymus der Reifungsstatte der T Zellen Hier differenzieren sich die T Zellen in die verschiedenen Typen wie CD4 und CD8 Zellen und werden anschliessend mit korpereigenen Substanzen konfrontiert Wenn eine T Zelle einen dazu passenden Rezeptor tragt und an die korpereigene Struktur bindet stirbt die T Zelle ab Das Immunsystem lernt so fremd von eigen zu unterscheiden Das Immunsystem erreicht bei Jugendlichen volle Funktionalitat 20 Statistisch gesehen sind Jugendliche oder Erwachsene seltener krank als Neugeborene Kleinkinder oder altere Personen da noch standig neue T Zellen im Thymus gebildet werden Die T Zellen Bildung nimmt aber allmahlich im Erwachsenenalter ab parallel zur Menge naiver T Zellen 20 Die Zusammensetzung des T Zellen Pools andert sich daher in eine ungunstige Richtung Mit fortschreitendem Lebensalter etwa ab 60 steigert sich die Anfalligkeit des Menschen gegenuber Krankheiten und anderen Storungen wieder 21 Dies liegt vor allem daran dass sich im Alter die Bildung von B und T Lymphozyten verringert Dies kann beispielsweise bei Influenza Infektionen problematisch werden da weniger influenzaspezifische T Zellen und eine geringere wirksame Menge Influenza Hamagglutinin spezifischer Antikorper sog r niedrigerer Antikorpertiter gebildet werden sei es nach einer Impfung oder nach einer Infektion 21 Die Immunoseneszenz betrifft innates und adaptives Immunsystem ist aber nicht notwendigerweise vom Lebensalter selbst abhangig 21 Des Weiteren sind die Abwehrzellen insgesamt weniger aktiv was zu einer Schwachung der Immunabwehr fuhrt einhergehend mit erhohtem Infekt und Krebsrisiko Zudem erhoht sich das basale Inflammationsniveau 21 Geschlechtsspezifische Unterschiede BearbeitenManner und Frauen haben grundsatzlich das gleiche Immunsystem Die Art und Starke der Immunreaktionen bei den Geschlechtern sind jedoch verschieden Dies fuhrt zur geschlechtsspezifischen Pravalenz Manifestation und Behandlungsergebnis von Malignomen sowie von autoimmunen und infektiosen Erkrankungen 22 Infektionen Bearbeiten Man findet dass das Immunsystem teilweise ostrogenabhangig ist 23 sodass Frauen vor einigen Viruserkrankungen moglicherweise besser geschutzt sind wie etwa Influenza A Viruserkrankungen 24 hierbei spielen jedoch auch noch andere Faktoren eine Rolle 25 Zellen des angeborenen Immunsystems der Frauen produzieren erheblich mehr Alpha Interferon bei einer HIV Exposition als die Zellen der Manner Auch hier wurde die Frage gestellt ob dies ein Ostrogen Effekt ist 26 Hepatitis B Folgeerkrankungen wie das Hepatozellulare Carcinom zeigen jedoch eine deutliche Pravalenz des mannlichen Geschlechts wofur ein direkter Einfluss von Sexualhormonen auf die Virusreplikation verantwortlich gemacht wird 27 Nicht nur die Auspragung von Viruserkrankungen sondern auch das Vorkommen und der Behandlungserfolg von parasitaren Erkrankungen Amobiasis Leishmaniose Helminthen Infektionen zeigen eine Abhangigkeit zuungunsten des mannlichen Geschlechts die auf eine direkte Androgenwirkung auf das Immunsystem zuruckgefuhrt wird 28 Eine der haufigsten Bakterieninfektionen des Menschen ist die Tuberkulose von der uberproportional viele Manner betroffen sind deren Behandlungserfolg zudem auch schlechter ist Die Ursachen hierfur werden untersucht 29 In den letzten Jahren hat auch die geschlechtsabhangige Modulation der durch eine Impfung erzeugten Immunantwort das Interesse der Immunologen auf sich gezogen 30 Autoimmunerkrankungen Bearbeiten Neben biochemischen gibt es auch genetische Unterschiede der Immunsysteme Einige an der Immunabwehr beteiligten Gene liegen auf dem bei Frauen doppelt vorhandenen X Chromosom Bei fehlender X Inaktivierung werden diese wie das des TLR 7 Toll like Rezeptor 7 verstarkt exprimiert 31 sodass das Immunsystem bei solchen Frauen uberaktiv ist was zu Autoimmunerkrankungen wie dem Systemischen Lupus erythematodes fuhren kann 22 Auch an anderen Autoimmunerkrankungen wie an der Primar biliaren Cholangitis und der Autoimmunhepatitis erkranken Frauen deutlich haufiger 32 Dasselbe gilt auch fur entzundliche Erkrankungen des Zentralnervensystems 33 wie die Multiple Sklerose Neuromyelitis optica Spektrum Erkrankungen und die durch neuronale Autoantikorper vermittelte Autoimmunenzephalitis Malignome Bearbeiten Geschlechtsabhangige Pravalenz und Manifestation von Erkrankungen sind nicht auf Infektions und Autoimmunkrankheiten beschrankt sondern betreffen auch Krebserkrankungen die als Todesursachen weltweit an der Spitze stehen 22 Viele solide Tumoren ausserhalb der Geschlechtsorgane sind bei Mannern haufiger und auch das Vorkommen hamatologischer Malignome zeigt geschlechtsabhangige Unterschiede 22 deren Mechanismen besonders auch im Hinblick auf die Leukamie und ihre Therapie mit Immuncheckpoint Inhibitoren diskutiert werden 34 Weiteres Bearbeiten Daruber hinaus hat auch das Verstandnis der entscheidenden Rolle einer Geschlechtsabhangigkeit des menschlichen Darm Mikrobioms bei der Regulation von Immunprozessen in den letzten Jahren zugenommen 22 Storungen und Erkrankungen BearbeitenWie bei allen biologischen Systemen konnen sich auch beim Immunsystem Fehler einschleichen So kann das Immunsystem seine Fahigkeit verlieren auf Erreger oder korpereigene Zellen angemessen zu reagieren je nach Ursache der Storung kommt es entweder zu einer zu schwachen oder gar fehlenden Immunantwort oder zu einer zu starken uberschiessenden Immunreaktion Auch die Zellen des Immunsystems konnen maligne entarten und eine Krebserkrankung auslosen Ebenso wird ein Einfluss von depressiven Storungen Stress und anderen psychischen Erkrankungen auf das Immunsystem vermutet Immundefekte Bearbeiten Hauptartikel Immundefekt Fehlen einzelne Komponenten der Immunantwort oder funktionieren diese nicht mehr richtig so kann das Immunsystem Krankheitserreger nicht mehr effektiv bekampfen und selbst Erkrankungen die normalerweise harmlos sind konnen lebensbedrohliche Verlaufe annehmen Immundefekte konnen angeboren oder erworben sein Die schwere kombinierte Immundefizienz SCID ist eine Gruppe von angeborenen Immundefekten die sich durch Beeintrachtigung sowohl der zellularen Immunabwehr als auch der humoralen Immunabwehr auszeichnen daher die Bezeichnung kombiniert Die erworbene Immunschwache AIDS wird durch das HI Virus ausgelost das sich durch den Befall der T Helferzellen erfolgreich der Immunabwehr entzieht Durch die Vermehrung des HI Virus werden jedoch immer mehr Abwehrzellen zerstort sodass meist nach einigen Jahren Inkubationszeit eine zunehmende Abwehrschwache eintritt und die Anzahl von Infekten und Tumorerkrankungen zunimmt Eine Neutropenie oder sogar Agranulozytose kann durch Nebenwirkungen bestimmter Medikamente z B Zytostatika oder durch Autoimmunerkrankungen ausgelost werden und fuhrt vor allem zu Schleimhautentzundungen und sogenannten opportunistischen Infekten durch ansonsten harmlose Krankheitserreger Weitere angeborene Immundefekte sind Morbus Behcet DiGeorge Syndrom selektiver Immunglobulin A Mangel und das Wiskott Aldrich Syndrom bei denen jeweils ein bestimmter Anteil der Immunabwehr gestort ist Inadaquate Immunreaktionen Bearbeiten Autoimmunerkrankungen Nicht immer funktionieren die Schutzmechanismen der Selbsttoleranz fehlerfrei sodass es zu gefahrlichen Autoimmunkrankheiten kommen kann bei denen das Immunsystem korpereigene Strukturen angreift Bei diesen Krankheiten ist das ublicherweise sehr gut ausbalancierte Gleichgewicht zwischen einerseits den potentiell selbstzerstorerisch wirkenden autoreaktiven T Zellen und andererseits den regulatorischen T Zellen gestort die die Ersteren eigentlich in Schach halten sollen Einige Beispiele fur Autoimmunerkrankungen sind Diabetes Typ I verursacht durch Antikorper gegen Beta Inselzellen der Bauchspeicheldruse Rheumatoide Arthritis bei der es durch eine Immunreaktion zu einer Entzundung der Gelenkinnenhaut kommt Multiple Sklerose verursacht durch Antikorper gegen die Myelinscheide von Nervenfasern Allergie Heuschnupfen Das Immunsystem kann die Fahigkeit verlieren auf fremde Eiweisse angemessen zu reagieren Die ubermassige Aktivierung von Basophilen und Eosinophilen insbesondere aber der ortsstandigen Mastzellen kann zur allergischen Reaktionen wie zum Beispiel Heuschnupfen fuhren Eine systematische Aktivierung dieser Zellen also die Aktivierung im ganzen Korper kann schwere Symptome bis hin zum anaphylaktischen Schock auslosen Zytokinsturm Eine Uberreaktion des Immunsystems bei der die sonst ubliche Regulierung der Bildung von Zytokinen nicht funktioniert Krebserkrankungen Bearbeiten nbsp Vergrosserte Lymphknoten bei einem Golden Retriever mit LymphknotenkrebsAuch die Zellen des Immunsystems konnen bosartig entarten und so zu Krebserkrankungen fuhren die meist den gesamten Korper befallen und sich vor allem in den Organen des Immunsystems abspielen und zur Abnahme der Immunabwehr und Verdrangung der normalen Blutbildung im Knochenmark fuhren Durch die grosse Zahl unterschiedlicher Zellen und deren Vorlaufer gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Krebserkrankungen mit ganz unterschiedlichen Symptomen und Krankheitsverlaufen die aber grob in zwei Gruppen eingeteilt werden konnen Geht der Krebs von den Vorlauferzellen im Knochenmark aus so spricht man von Leukamien die akut oder chronisch verlaufen konnen Bosartige Tumoren der Lymphknoten nennt man Lymphknotenkrebs oder malignes Lymphom Andererseits ist ein therapeutischer Ansatz bei Krebserkrankungen die Krebsimmuntherapie die Aktivierung des Immunsystems gegen Tumorzellen Sonstige Schwachpunkte Bearbeiten Haben Viren sich in eine Schicht eingehullt die der Korper nicht als fremd erkennt beispielsweise eine Schicht aus Lipiden so sind sie nicht erkennbar Einige Bakterien hullen sich in eine Schutzkapsel um die Aufnahme in Fresszellen zu erschweren z B Pneumokokken oder Meningokokken Bekapselte Bakterien haben eine hohere bakterielle Virulenz als unbekapselte Arten Im Gegensatz zu Krankheitserregern verursachen Tumorzellen keine Entzundungsreaktion es kommt daher nicht zu einer Aktivierung der Immunantwort Einige Tumoren haben die Eigenschaft sich regelrecht zu tarnen Wenn keine tumorassoziierten Antigene TAA von den Krebszellen gebildet werden erkennt das Immunsystem die Krebszelle daher nicht und es kommt zu Krebswachstum und oder Metastasierung 35 Das Immunsystem schutzt nach heutigem Kenntnisstand nicht vor Prionen infektiose Proteine sondern scheint im Gegenteil eine Rolle bei der Ausbreitung der Prionenerkrankung zu spielen So waren beispielsweise in einem Experiment Mause mit defektem Immunsystem immun gegen eingebrachte Prionen wahrend Tiere mit funktionierendem Immunsystem eine Erkrankung entwickelten 36 Einflusse BearbeitenBei einem intakten Immunsystem spricht man von Immunkompetenz Die Abwehrfunktion kann auf verschiedene Weise positiv oder negativ beeinflusst werden Negative Einflussfaktoren Bearbeiten Es gibt viele Verhaltensweisen und Umweltfaktoren denen ein negativer Einfluss auf das Immunsystem zugeschrieben wird z B Schlafmangel 37 38 kann den Stoffwechsel und das Immunsystem beeinflussen 38 39 Langzeitbelastung des Korpers mit Genussgiften Nikotin 38 Alkohol 40 und Drogen Ungesunde Ernahrung 41 bei der u a Mineralstoffe und Vitamine fehlen Chronischer Stress 42 43 bewirkt die Ausschuttung von Glucocorticoiden was die Produktion von Zytokinen 44 und damit die Aktivitat des adaptiven Immunsystems hemmt Angst 45 46 Aufnahme von Umweltgiften aus der Umgebung 47 Einwirkung ionisierender Strahlung akute Strahlenkrankheit und vermehrt auftretende Malignome nach Hiroshima und Tschernobyl Unterkuhlung Zu haufige erschopfende korperliche Belastungen Zwangsarbeit Leistungssport 48 Virusinfektionen die mit einer Immunsuppression einhergehen Masern HIV alle sonstigen Virusinfektionen Hohes Lebensalter bei hochbetagten Menschen lasst die Effizienz des Immunsystems nach siehe Immunoseneszenz Medikamentose Immunsuppression nach Organtransplantation oder bei Autoimmunkrankheiten Immunsuppression Bearbeiten Hauptartikel Immunsuppression In manchen Situationen ist eine Immunsuppression also eine medikamentose Hemmung oder sogar komplette Unterdruckung der Immunantwort notwendig Beispielsweise mindert eine immunsuppressive Therapie das Risiko fur Abstossungsreaktionen nach Organtransplantationen Patienten die an Autoimmunkrankheiten wie Rheuma Psoriasis oder Allergien leiden sind haufig uber viele Jahre hinweg auf Behandlungen angewiesen die ihr uberschiessendes Immunsystem regulieren Immunsupprimierte Menschen sind dabei anfalliger fur opportunistische Erreger wie Influenza Viren Pneumokokken Meningokokken oder auch Pilzinfektionen 49 Deshalb werden sie von der Standigen Impfkommission STIKO am Robert Koch Institut RKI als Risikogruppe fur diverse Infektionskrankheiten eingestuft 49 50 Das am langsten bekannte immunsuppressive Medikament ist Cortison die Vorstufe des korpereigenen Hormons Cortisol Neuere Wirkstoffe wie Tacrolimus oder Cyclosporin A sind jedoch teilweise deutlich wirksamer und oder haben geringere Nebenwirkungen Impfung Bearbeiten Hauptartikel Impfung Die Impfung dient als vorbeugende Massnahme die Immunabwehr gegen bestimmte bakterielle oder viralen Infektionskrankheiten vorzubereiten Bei der aktiven Immunisierung der haufigsten Form der Impfung wird das Immunsystem zu einer Immunantwort mit folgender Ausbildung einer Immunkompetenz angeregt ohne die Erkrankung selbst auszulosen Hierzu werden abgeschwachte Erreger tote Erreger oder bestimmte typische Eiweisse Proteine und Zuckermolekule also Bruchstucke des Erregers als Impfstoffe in den Korper eingebracht Die Reaktion des Organismus auf diese Antigene fuhrt zur Bildung spezifischer Antikorper und Gedachtniszellen die weiterhin im Blut und den Lymphbahnen zirkulieren dadurch bleibt der Schutz gegen diese Antigene lange erhalten Falls der Korper erneut mit dem Erreger in Kontakt kommt hat er durch die Gedachtniszellen eine sehr viel effizientere und schnellere Immunantwort zur Verfugung die die Erreger bekampft bevor es zu einer Erkrankung kommt Man unterscheidet nach Totimpfstoffen und Lebendimpfstoffen Wahrend Totimpfstoffe wie etwa gegen Meningokokken der Serogruppen A C W Y und B oder gegen Pneumokokken auch fur Menschen mit Immundefekt als sicher gelten sollten Lebendimpfstoffe z B gegen Varizellen oder Gelbfieber diesen Patienten nur nach einer arztlichen Einzelfallentscheidung verabreicht werden 49 Positive Einflussfaktoren Bearbeiten Die meisten wissenschaftlich fundierten Empfehlungen fur eine Starkung des Immunsystems genauer ausgeglichenes Immunsystem 51 haben vor allem die Vermeidung oder Reduzierung negativer Einflussfaktoren zum Ziel Die Ernahrung hat zwar eine Wirkung auf die Abwehrkrafte allerdings sind vor allem negative Effekte durch Mangel oder einseitige Ernahrung bekannt Daruber hinaus kann einzelnen Lebensmitteln kein gezielter positiver Einfluss bestatigt werden zumal sich die Darmflora von Mensch zu Mensch sehr unterscheidet 52 Unstrittig ist allerdings dass Personen mit therapiebedurftigen Problemen z B durch Laboruntersuchungen nachgewiesene Vitaminmangelerkrankungen wie Skorbut durch Vitamingaben behandelt werden oder dass im Krankheitsfall alle das Immunsystem potentiell schwachenden Faktoren ausgeschaltet werden konnen Moderater regelmassiger Sport hat neben der positiven Wirkung auf das Herz Kreislauf System auch einen positiven Effekt auf die Funktionalitat des Immunsystems 53 54 52 So vermag dieser die Schwere und Dauer von Erkaltungen und anderen Atemwegsinfekten moglicherweise zu reduzieren fur die Haufigkeit hat dieser aber wahrscheinlich keinen Einfluss 55 Vielen Haushaltsmitteln und Life Style Ratschlagen wie kalt duschen saunieren Huhnersuppe Echinacea Propolis etc konnte in wissenschaftlichen Untersuchungen kein positiver Einfluss auf das Immunsystem attestiert werden 56 57 58 Es gibt eine unubersehbare Anzahl von parawissenschaftlichen Empfehlungen und Life Style Ratschlagen wie ein Gesunder sein Immunsystem vorbeugend starken konnte nichts ist wissenschaftlich bewiesen Nachteilig ware hingehend ein uberschiessendes zu starkes Immunsystem was bei Autoimmunerkrankungen vorliegt 59 Die Redewendungen Starkung des Immunsystems bzw Starkung der Abwehrkrafte oder ein Boostern des Immunsystems werden haufig in rechtswidriger Weise als Claim in der Werbung fur Nahrungserganzungsmittel Functional Food und alternativmedizinische Heilmittel verwendet 60 Solche Verweise auf allgemeine nichtspezifische Vorteile eines Produktes sind nach EU Recht laut Artikel 10 Absatz 3 der Health Claims Verordnung verboten sofern ihnen nicht eine durch die Europaische Behorde fur Lebensmittelsicherheit genehmigte spezielle gesundheitsbezogene Angabe beigefugt ist 61 Fur eine Aufnahme in die entsprechende Positivliste genehmigter Angaben muss die Art und Weise in der das Produkt auf das Immunsystem wirkt angegeben und die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt werden Sonnenlicht und Vitamin D Bearbeiten Hauptartikel Vitamin D Sonnenlicht kann einen Einfluss auf das Immunsystem haben Bereits vor mehr als 100 Jahren war das tagliche Sonnenbad ein fester Bestandteil der Tuberkulosetherapie allerdings in Ermangelung von Antibiotika die erst um 1930 entdeckt und nach 1940 am Menschen erprobt wurden Hierbei spielt Vitamin D eine wichtige Rolle im Immunsystem 62 Die Forschung konnte den zugrundeliegenden Mechanismus darstellen Bestimmte Abwehrzellen besitzen auf ihrer Oberflache einen sogenannten Toll like Receptor dieser wird bei einer Bakterieninfektion aktiviert und veranlasst die Abwehrzelle eine Vorstufe von Vitamin D 25 Hydroxy Vitamin D zu produzieren 63 Gleichzeitig bildet dieselbe Zelle verstarkt einen weiteren Rezeptortyp aus der auf die Erkennung von Vitamin D spezialisiert ist Das Sonnenlicht wandelt die Vitamin D Vorstufe in das aktive Vitamin D um welches sich nun an den Rezeptor heftet Dadurch wird die Abwehrzelle dazu angeregt das antibakteriell wirkende Cathelizidin zu bilden Der Zusammenhang erklart auch warum Menschen mit dunkler Haut fur Infektionen wie beispielsweise die Hauttuberkulose besonders empfanglich sind In ihrem Blut finden sich in der Regel deutlich geringere Mengen der Vitamin D Vorstufe wobei diskutiert wird ob die zusatzliche Einnahme von Vitamin D Praparaten den Mangel ausgleichen kann 63 Der mogliche Zusammenhang von Vitamin D und Virus Infektionen ist Gegenstand der Forschung Eine tagliche niedrigdosierte Vitamin D Gabe 400 1000 IU Tag kann bei Kleinkindern oder Jugendlichen 1 16 Jahren einen schwachen Schutzeffekt vor akuten Atemwegsinfektionen acute respiratory infection entfalten Hohere Dosierungen zeigten keinen Vorteil andere Altersgruppen profitieren nicht 64 Neben anderen Faktoren ist die tageszeit und jahreszeitabhangige Hohe des Sonnenstands und entscheidend fur einen ausreichenden UV B Anteil im Sonnenlicht zur Bildung von Vitamin D3 Bildung im Winter kann nordlich des 51 Breitengrads Koln Erfurt Dresden zeitweise selbst zur Mittagszeit bei einem Ganzkorpersonnenbad kein Vitamin D3 in der Haut gebildet werden 65 was zu Vitamin D Mangel fuhren kann 66 Eine Schwachung des Immunsystems kann eine Folge der teilweise immunsuppressiven Wirkung der UV B Strahlen sein die die T Zell abhangige Immunantwort stort 67 Eine ubermassige UVB Belastung der Haut fordert die Entwicklung von bosartigen Hauttumoren wie Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen 68 und mindert die Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien Pilzen oder Viren deutlich Evolution BearbeitenDie komplexe Wechselbeziehung zwischen dem Wirtsorganismus und den Erregern kann unter evolutionaren Gesichtspunkten als ein Angreifer Verteidiger System angesehen werden Durch die Abwehrmassnahmen des Immunsystems kommt es zu einem starken Selektionsdruck unter dessen Einfluss sich die Erreger immer besser an den menschlichen Organismus anpassen mussen um weiter fortzubestehen Gleichzeitig uben Krankheitserreger oder Parasiten einen Selektionsdruck auf das Immunsystem des Wirts aus so kann es zu einer Koevolution von Parasit und Wirt kommen die zu einer Symbiose fuhren kann Dann konnen die ehemaligen Erreger den Wirt fur ihre Vermehrung nutzen ohne ihn zu schadigen Ein Beispiel fur eine solche erfolgreiche Koevolution sind die Mitochondrien welche ehemals als korperfremder Schadling in die Zellen von Eukaryoten eindrangen und die sich im Laufe der Jahrmillionen zu einer wichtigen Zellorganelle entwickelten 69 Bei Infektionen mit Krankheitserregern welche an den Menschen als ihren Reservoirwirt angepasst sind kann eine Erkrankung bei intaktem Immunsystem und geringer Erregerdosis entweder uberhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen Bei Infektionen mit an einen Wirt nicht oder nur wenig angepassten Erregern hangt es von vielen Faktoren Zustand des Immunsystems Aggressivitat der Erreger ab wie schwer eine Erkrankung verlauft und wie lange sie dauert oder ob der Erkrankte an den Folgen der Infektion sogar verstirbt Die Hohe der durchschnittlichen Letalitat einer Erkrankung lasst nach dieser Theorie beispielsweise Ruckschlusse zu wie gut oder schlecht Krankheitserreger an den Wirt angepasst sind Nach gangiger evolutionarer Betrachtungsweise sollten Parasiten und Krankheitserreger im Lauf ihrer Evolution eine verminderte Virulenz fur ihre Wirte entwickeln da virulente Parasiten und Krankheitserreger ihre Wirte und infolgedessen sich selbst eher zum Aussterben bringen 70 In vielen wissenschaftlichen Studien wurden Hinweise fur die Richtigkeit dieser Betrachtungsweise gefunden 71 Nach einer alternativen Perspektive allerdings wird die Selektion das Mass der Virulenz begunstigen sodass die Steigerungsrate des Parasiten oder Erregers maximiert wurde 70 Die evolutionare Theorie der Immunologie kann noch nicht abschliessend bewertet werden ahnlich der Theorie der Inselverzwergung wonach kleine Nagetiere zum Inselgigantismus neigen Etliche Wissenschaftler tendieren dazu dass Modelle bei denen mittlere Virulenz bevorzugt wird auf lange Sicht eine einfache Erklarung fur die Entwicklung einer reduzierten Virulenz bieten 70 Einfluss auf die Partnerwahl bei Menschen BearbeitenSiehe Genetisches MatchingEinfluss auf die Partnerwahl bei Tieren BearbeitenUntersuchungen mit Tieren am Max Planck Institut fur Immunbiologie erbrachten unter anderem Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem individuellen Immunsystem eines Lebewesens und der Partnerwahl Uber den Geruchssinn kann die genetische Individualitat und Verschiedenheit erfasst und bewertet werden Die Untersuchungen ergaben MHC Peptide erlauben dem Immunsystem durch die Analyse der MHC Peptidkomplexe an der Zelloberflache durch die T Zellrezeptoren Information uber den Status von einzelnen Zellen zu erlangen Und die Analyse der Struktur dieser Peptide ermoglicht uber olfaktorische Neuronen Informationen uber den genetischen Status eines Gegenubers zu gewinnen Dies ist moglich weil die Struktur der Ankerreste von Peptiden Ruckschlusse auf die Struktur von MHC Molekulen und damit Ruckschlusse auf die Kodierungskapazitat von Organismen erlauben 72 Literatur BearbeitenKenneth Murphy Casey Weaver Hrsg Janeway Immunologie 9 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2018 ISBN 978 3 662 56003 7 Die 5 englische Ausgabe ist online auf den Seiten des NCBI Bookshelf verfugbar online Gerd Rudiger Burmester Taschenatlas der Immunologie Grundlagen Labor Klinik 2 Auflage Thieme Stuttgart 2006 ISBN 3 13 115382 2 Abul K Abbas Cellular and Molecular Immunology 5 Auflage W B Saunders Company 2005 ISBN 1 4160 2389 5 englisch Barbara Broker Christine Schutt Bernhard Fleischer Grundwissen Immunologie 4 Auflage Springer 2019 ISBN 978 3 662 58329 6 doi 10 1007 978 3 662 58330 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Medizinische Mikrobiologie Immunologie Lern und Lehrmaterialien nbsp Wiktionary Immunsystem Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen ImmunDefektZentrum der Charite Berlin Deutsche Gesellschaft fur Immunologie DGfI Artikel uber Ursachen von Autoimmunerkrankungen Hygienehypothese Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive deutschlandfunk de 21 Mai 2017 Christine Westerhaus Wenn das Immunsystem aufs falsche Gleis geratEinzelnachweise Bearbeiten Balwina Koopal Ana Potocnik Sumanth K Mutte Cristian Aparicio Maldonado Simon Lindhoud Jacques J M Vervoort Stan J J Brouns Daan C Swarts Short prokaryotic Argonaute systems trigger cell death upon detection of invading DNA In Cell 4 April 2022 doi 10 1016 j cell 2022 03 012 Dazu Entirely New Immune System Discovered in Bacteria Auf SciTechDaily vom 15 April 2022 Quelle Wageningen University Vgl Diethard Gemsa Joachim Robert Kalden Klaus Resch Immunologie Thieme 1991 J A Borghans A J Noest R J De Boer How Specific Should Immunological Memory Be In The Journal of Immunology Nr 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