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Antigenprasentierende Zellen ermoglichen die Erkennung von Pathogenen wie Krankheitserregern oder krankhaft veranderten Zellen in einem Organismus Tumorzellen und leiten deren Beseitigung durch eine zellulare Immunantwort ein indem sie T Zellen T Lymphozyten aktivieren Die antigenprasentierende Zelle stimuliert unreife T Zellen entweder zytotoxische T Zellen mit CD8 Rezeptor oder T Helferzellen mit CD4 Rezeptor zu werden Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Professionelle antigenprasentierende Zellen 2 1 Dendritische Zellen 2 2 Monozyten und Makrophagen 2 3 B Lymphozyten 3 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenAlle zellkernhaltigen Korperzellen haben die Fahigkeit zur Antigenprasentation uber MHC I Daneben weisen die sogenannten professionellen antigenprasentierenden Zellen des Immunsystems sowohl MHC I als auch MHC II auf dendritische Zellen Monozyten Makrophagen und B Lymphozyten Daneben werden Membranproteine auf Zelloberflachen und sezernierte Proteine ohne MHC Prasentation als B Zell Antigene erkannt Professionelle antigenprasentierende Zellen Bearbeiten Professionell bedeutet hierbei dass Antigenprasentation eine wesentliche Funktion dieser Zellen darstellt und dass nur sie eine Aktivierung von T Lymphozyten auslosen konnen die zuvor noch nicht mit dem entsprechenden Antigen in Kontakt gekommen sind Die Antigenprasentation lauft in diesem Fall uber sogenannte MHC Klasse II ab Im Gegensatz dazu prasentieren die meisten anderen Korperzellen Antigene uber MHC Klasse I womit sie im Falle einer Infektion oder tumorartigen Veranderung vom Immunsystem als pathogen erkannt werden Dendritische Zellen Bearbeiten Dendritische Zellen verfugen uber ein grosses Repertoire an Molekulen die eine Aktivierung von T Lymphozyten auslosen und beeinflussen konnen Dies verleiht ihnen in besonderem Masse die Fahigkeit eine schnelle und wirkungsvolle Immunantwort gegen eingedrungene Krankheitserreger in Gang zu setzen vor allem wenn es sich um eine erstmalige Infektion handelt Da sie zusatzlich vielfaltige entzundliche Signale aus dem umgebenden Gewebe wahrnehmen und an T Lymphozyten weiterleiten konnen beeinflussen sie entscheidend ob die sich entwickelnde Immunreaktion einen humoralen oder zellvermittelten Verlauf nimmt Dendritische Zellen kommen in allen Korpergeweben vor Im so genannten unreifen Zustand nehmen sie konstant Antigen in unterschiedlichen Formen auf abgestorbene Zellen uber Phagozytose in der Korperflussigkeit enthaltene Molekule uber Pinozytose und gezielt ausgewahlte Substanzen uber rezeptorvermittelte Endozytose Eine Infektion und die damit verbundene entzundliche Reaktion losen einen Reifeprozess bei Dendritischen Zellen aus in dessen Verlauf sie die Fahigkeit zur Aufnahme von neuem Antigen verlieren Das bereits aufgenommene Antigen wird nun jedoch wirkungsvoll und in grosser Dichte auf der Zelloberflache prasentiert Wahrend einer Entzundung wirken vielerlei Signale auf die dendritischen Zellen ein seien es bakterielle Substanzen oder vom Gewebe freigesetzte entzundliche Botenstoffe Diese regen dendritische Zellen zur Produktion von weiteren Faktoren an so dass das prasentierte Antigen in ein komplexes Muster von aktivierenden und hemmenden Signalen eingebunden wird welches eine genaue Anpassung der Immunantwort an die vorgefundene Infektion ermoglicht Mit Beginn der Reifung wandern dendritische Zellen aus den Korpergeweben in das nachstgelegene lymphatische Organ in dem es zu einem Kontakt mit T Lymphozyten kommt Erkennt ein T Lymphozyt mit seinem T Zell Rezeptor das prasentierte Antigen kommt es zu einer festen und lang anhaltenden Bindung an die Dendritische Zelle und zu einem vielfaltigen Signalaustausch der sicherstellt dass die nun folgende Immunantwort die aufgetretene Infektion so effizient wie moglich beseitigen kann Monozyten und Makrophagen Bearbeiten Makrophagen und ihre zellulare Vorstufe die Monozyten beseitigen beschadigtes Gewebe und phagozytieren eingedrungene Erreger Das dabei aufgenommene Antigen wird dann direkt im gleichen Gewebe prasentiert die Zellen wandern in der Regel nicht in lymphatische Organe aus Da die in den Geweben vorkommenden T Lymphozyten meist schon einmal Kontakt mit Antigen hatten sind Makrophagen vor allem an der Aufrechterhaltung einer bereits angelaufenen Immunreaktion oder an der Abwehr von Infektionen mit einem bereits bekannten Erreger beteiligt Einen einzigartigen Typ phagozitierender Zellen stellen die Mikrogliazellen des Zentralnervensystems dar deren Besonderheit es ist dass es sich bei ihnen sowohl um Gliazellen des Nervengewebes als auch um mononukleare Phagozyten handelt 1 B Lymphozyten Bearbeiten B Lymphozyten nehmen Antigene uber rezeptorvermittelte Endozytose mit Hilfe ihres B Zell Rezeptors auf Wird das so aufgenommene und anschliessend prasentierte Antigen von T Lymphozyten erkannt erfolgt eine gegenseitige Aktivierung von B und T Lymphozyten B Lymphozyten schutten daraufhin entweder grosse Mengen an Antikorpern aus die an das gleiche Antigen binden wie der B Zell Rezeptor oder sie verandern ihre Antikorper nach dem Zufallsprinzip so dass einige Zellen Antikorper mit erhohter Wirksamkeit bilden konnen Die Antigenprasentation durch B Zellen dient also vor allem der Steuerung der eigenen Antikorperproduktion Einzelnachweise Bearbeiten R M Ransohoff A E Cardona The myeloid cells of the central nervous system parenchyma In Nature Band 468 Nr 7321 2010 S 253 262 PMID 21068834 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antigenprasentierende Zelle amp oldid 231686771