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Klassifikation nach ICD 10M35 9 1 Krankheit mit Systembeteiligung des Bindegewebes nicht naher bezeichnetICD 10 online WHO Version 2019 Autoimmunerkrankung Autoimmunkrankheit und Autoimmunitat sind in der Medizin ubergeordnete Begriffe fur Krankheiten denen eine gestorte Selbsttoleranz des Organismus zugrunde liegt Die Intoleranz des Immunsystems gegenuber bestimmten korpereigenen Stoffen fuhrt dabei zur Bildung von Antikorpern und autoreaktiven T Zellen Im weiteren Wortsinne werden auch Immunreaktionen gegen das Mikrobiom also Angriffe auf zum Korper gehorende Mikroorganismen den Autoimmunerkrankungen zugerechnet Autoimmunreaktionen ahneln oft Immunreaktionen gegen Krankheitserreger daneben konnen Immunkomplexe oder Rezeptoren aktivierende oder blockierende Antikorper zur symptomatischen Krankheit fuhren In westlichen Landern sind etwa funf bis zehn Prozent der Bevolkerung von einer Autoimmunkrankheit betroffen die haufigsten sind Schuppenflechte Psoriasis rheumatoide Arthritis Typ I Diabetes Multiple Sklerose Morbus Crohn und autoimmune Schilddrusenerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis 2 Viele Autoimmunerkrankungen sind bei Frauen haufiger oder klassischer ausgepragt als bei Mannern 3 4 Viele Autoimmunerkrankungen sind bisher unzureichend verstanden und nicht kausal behandelbar sie bleiben oft lebenslang bestehen und konnen entzundungshemmend oder immunsuppressiv behandelt werden um die Beschwerden zu lindern oder die Zerstorung der betroffenen Organe hinauszuzogern oder ganz aufzuhalten Als Prototyp aller Autoimmunerkrankungen gilt der systemische Lupus erythematodes 5 Inhaltsverzeichnis 1 Grunduberlegungen 2 Entstehung 2 1 Genetische Pradisposition 2 2 Umweltfaktoren 2 3 Geschlecht orientierte Veranlagung und Verbreitung 2 3 1 Zusatzliche Gendosis von Immunregulatorgenen auf dem X Chromosom 2 3 2 Hormonschwankungen beeinflussen das Immunsystem 3 Schadigungsmechanismen 4 Antikorper Diagnostik 5 Therapie 6 Forschungsgeschichte 7 Klassifikation 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGrunduberlegungen BearbeitenImmunzellen verfugen uber Mechanismen mit denen sie Viren Zellen Parasiten und auch einzelne chemische Strukturen angreifen und ggf zerstoren konnen Dafur ist es notig Krankheitserreger zu erkennen ohne zugleich auch korpereigene Strukturen nutzliche Mikroorganismen kommensale Flora oder harmlose Fremdstoffe auf Haut und Schleimhauten anzugreifen Immunzellen prufen ihre Umgebung mittels molekularer Rezeptoren Starke Bindung an eine Struktur ein Antigen aktiviert die Zelle und leitet defensive Massnahmen ein insbesondere wenn auch andere Zellen z B T Helferzelle einen Erreger erkannt haben und daruber mittels Entzundungsmediatoren informieren Schon die Unterscheidung zwischen korpereigenen und korperfremden Zellen ist ein nicht zu unterschatzendes Problem da Krankheitserreger einer sehr raschen Evolution unterliegen sodass komplexere Lebewesen kaum in der Lage sind uber eine klassische Koevolution geeignete Rezeptoren zur Erkennung samtlicher Erreger mitzuentwickeln Gleichwohl existieren einige konservierte Pathogen assoziierte molekulare Muster PAMPs die von vielen Krankheitserregern exprimiert und von Immunzellen uber Mustererkennungsrezeptoren PRRs auch erkannt werden zur effektiven Bekampfung vieler Erreger sind jedoch spezifischere Rezeptoren notwendig Der Mensch besitzt neben der angeborenen auch eine adaptive Immunitat in Form von B und T Zellen Jede dieser Zellen exprimiert genau einen Rezeptor der durch zufallige Rekombination und somatische Hypermutation ihrer DNA zustande kommt So entsteht zunachst eine grosse Vielfalt von Immunzellen deren Antikorper gegen alles Mogliche gerichtet sind Zellen die bereits wahrend der Reifung aktiviert werden reagieren vermutlich auf korpereigene Strukturen und werden deshalb aussortiert so entsteht die zentrale Toleranz Entweder werden die T und B Zell Rezeptoren von autoreaktiven Zellen geandert receptor editing oder in autoreaktiven Zellen wird der programmierte Zelltod Apoptose induziert 6 Diese Prozesse der zentralen Immuntoleranz finden im Thymus T Zellen bzw im Knochenmark B Zellen statt Es ist aber keinesfalls so dass Rezeptoren nur binden oder nicht binden konnten vielmehr geht es um die Wahrscheinlichkeit und Starke der Bindung es sind alle Abstufungen moglich Wurden samtliche Zellen entfernt die korpereigene Strukturen auch nur schwach binden konnten auch manche Krankheitserreger nicht mehr erkannt werden zwischen Selbsttoleranz und Abwehrstarke muss also ein Kompromiss gefunden werden Die Existenz einiger autoreaktiver Zellen und Antikorper ist normal manche autoreaktive T Zellen sogenannte regulatorische T Zellen werden gar so umprogrammiert dass sie bei Aktivierung Immunreaktionen in ihrer Umgebung unterdrucken 7 Die zentrale Toleranz wird durch Mechanismen der peripheren Immuntoleranz erganzt an dieser Stelle wird auch die Toleranz gegenuber der kommensalen Flora und gegenuber harmlosen Fremdstoffen ausgebildet Durch Teilung kann eine einzelne Immunzelle einen grossen Klon von Zellen des gleichen Rezeptors hervorbringen Hierfur ist neben der Bindung an ein Antigen aber eine Kostimulation uber Entzundungsmediatoren ausgeschuttet von Zellen der angeborenen Immunitat nach Erkennung von PAMPs notig im Falle von B Zellen den spateren antikorperproduzierenden Plasmazellen zudem die direkte Interaktion mit aktivierten T Zellen B und T Zellen die harmlose Strukturen erkennen erhalten normalerweise keine Kostimulation und werden weil die Zahl der Immunzellen begrenzt ist von sich teilenden Zellpopulationen verdrangt Eine Bindung ohne Kostimulation kann zudem den Tod Apoptose oder zumindest die Lahmung der Zelle induzieren Anergie oder regulatorische T Zellen hervorbringen Schliesslich gibt es immunprivilegierte Orte Gehirn Auge Hoden an denen besonders hohe Hurden Blut Hirn Schranke Blut Hoden Schranke zur Einleitung einer Entzundung bestehen sodass dort normalerweise keine B oder T Zellen aktiviert werden konnen Manche autoreaktive Zellen werden schon deswegen nicht aktiviert weil ihre Zielstrukturen normalerweise nicht in ausreichender Konzentration zuganglich sind etwa weil sie sich intrazellular befinden zur Toleranz tragt daher auch das schnelle Abraumen abgestorbener Zellen durch Fresszellen Makrophagen bei Die Mechanismen der zentralen und peripheren Immuntoleranz gewahrleisten zusammen dass Immunreaktionen fast immer auf schadliche Eindringlinge begrenzt bleiben Eine einzelne autoreaktive Zelle die zufallig all diese Hurden uberwindet kann jedoch eine Autoimmunreaktion in Gang setzen deren entzundlicher Verlauf Hurden der peripheren Toleranz zu Fall bringen kann Ausschuttung von Entzundungsmediatoren Anlockung von Immunzellen Aufhebung von Immunprivilegien Verfugbarkeit und Prasentation auch intrazellularer Antigene durch massenhaften Zelltod Dadurch konnen weitere autoreaktive Zellen aktiviert werden die dasselbe Antigen uber neue Teilstrukturen angreifen epitope spreading 8 Unbekannt ist wieso viele Autoimmunerkrankungen schubweise verlaufen statt sich immer weiter selbst zu verstarken manche nur einmalig fur kurze Zeit auftreten oder nach Jahren spontan ausheilen Entstehung BearbeitenDie Entstehung von Autoimmunerkrankungen kann am ehesten mit einem Risikofaktormodell engl Bad luck and bad genes ungefahr Pech und schlechte Gene beschrieben werden Genetische Faktoren einerseits und Umwelt und andere Faktoren starker Stress Infektionen Schwangerschaft andererseits beeinflussen das Erkrankungsrisiko ohne dass eine bestimmte genetische Ausstattung oder eine bestimmte Umwelt eine Autoimmunerkrankung sicher bewirken oder verhindern konnte Dieses Risikomodell ist vermutlich nicht allein Ausdruck unseres unvollstandigen Wissens zur Entstehung einer Autoimmunerkrankung ist Zufall Pech erforderlich wie am Beispiel einer autoreaktiven B Zelle die von einer autoreaktiven T Zelle zur autoantikorperproduzierenden Plasmazelle aktiviert wird zu sehen ist Zunachst mussen zwei Zellen der zentralen Toleranz entgehen die zufallig dasselbe korpereigene Antigen erkennen Beide Zellen mussen nun zufallig zur gleichen Zeit auf das Epitop treffen und dabei noch kostimulatorische Signale erhalten Schliesslich mussen sich beide Zellen zufallig in einem Lymphknoten treffen um uberhaupt miteinander interagieren zu konnen Genetische Pradisposition Bearbeiten Genomweite Assoziationsstudien haben fur viele Autoimmunkrankheiten gezeigt dass sie gehauft bei Vorliegen bestimmter Genvarianten auftreten Die betroffenen Gene kodieren regelmassig fur Rezeptoren von Entzundungsmediatoren und Proteine der intrazellularen Signalverarbeitung besonders haufig aber fur MHC Molekule in fur die Krankheit charakteristischen Allelen T Zellen erkennen anders als B Zellen nicht direkt Strukturen potentieller Eindringlinge sondern nur Peptide kurze Aminosauresequenzen die ihnen von anderen Zellen auf bestimmten Membranproteinen ebenjenen MHC Molekulen prasentiert werden Alle Korperzellen bauen standig einen Teil ihrer Proteine ab um Fragmente daraus auf MHC Molekulen der Klasse 1 zu prasentieren so ist gewahrleistet dass auch intrazellulare Erreger sich nicht vor dem Immunsystem verstecken konnen Professionell antigenprasentierende Zellen Makrophagen dendritische Zellen und B Zellen fressen phagozytieren verdachtige Zellen und Zelltrummer und prasentieren bei der Verdauung entstehenden Peptide uber MHC Molekule der Klasse 2 MHC Molekule kommen in der Bevolkerung in grosser Vielfalt vor da die genetisch festgelegte Ausformung der Bindungstasche nur die Prasentation passender Peptide ermoglicht Wie die verschiedenen Varianten von MHC Molekulen zu den unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen beitragen ist noch unverstanden Umweltfaktoren Bearbeiten Ein Umweltfaktor sind Infektionen mit Erregern die korpereigenen Strukturen ahneln Solche Erreger sind nicht selten da fur Krankheitserreger ein Selektionsdruck besteht sich dem Wirtsorganismus anzugleichen um weniger leicht als fremd erkannt zu werden diese Strategie wird auch als molekulare Mimikry bezeichnet In der Immunreaktion gegen das Pathogen werden autoreaktive Immunzellen aktiviert deren Vermehrung zwar akut nutzlich ist Autoimmunreaktionen aber wahrscheinlicher macht auch Jahre spater noch da Gedachtniszellen gebildet werden Zudem konnen die wahrend der akuten Infektion in grosser Menge gebildeten Antikorper kreuzreaktiv sein also korpereigene Zellen mit ausreichender Affinitat binden sodass diese antikorpervermittelt zerstort werden Ein Beispiel ist das rheumatische Fieber bei dem nach einer Infektion mit b hamolysierenden Streptokokken durch kreuzreaktive Antikorper auch das Herz angegriffen wird Aktuelle Kohortenstudien mit Versichtertendaten von RKI und Uniklinik Dresden zeigen dass eine uberstandene COVID19 Infektion das Risiko fur das erstmalige Auftreten von Autoimmunerkrankungen signifikant erhoht Insbesondere vaskulare Autoimmunerkrankungen wie Morbus Wegner Morbus Behcet oder Arteriitis temporalis aber auch haufigere Erkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis Rheumatoide Arthritis oder Morbus Basedow konnen im Rahmen des Symptomkomplexes von Post COVID Long COVID neu auftreten 9 10 11 12 13 Manche Autoimmunerkrankungen zeigen eine auffallige Haufung in Industrienationen Eine mogliche Erklarung liefert die Hygiene Hypothese die sich mit den Wechselwirkungen zwischen Bakterien und unserem Immunsystem beschaftigt Durch zu wenig Auseinandersetzung mit Bakterien in der Umwelt konnte die Entstehung von Immunerkrankungen gefordert werden Eine weitere Facette dieser These beschaftigt sich mit der Zusammensetzung der Darmbakterien und deren Auswirkung auf das Immunsystem Frauen werden prinzipiell haufiger von Autoimmunerkrankungen betroffen wofur in der Regel die weiblichen Hormone Ostrogene als Grund angefuhrt werden Eine Studie an Mausen lasst jedoch vermuten dass auch die unterschiedliche Zusammensetzung der Darmbakterien von Frauen und Mannern eine mogliche weitere Ursache dafur sein konnte 14 Geschlecht orientierte Veranlagung und Verbreitung Bearbeiten Ca 5 10 der Bevolkerung leidet an einer Autoimmunerkrankung wobei uber 70 davon Frauen sind 15 Die Grunde fur diese Gegebenheit sind noch nicht geklart Die haufigsten Erklarungsmodelle beziehen sich auf das zusatzliche weibliche X Chromosomen sowie auf Geschlechtshormone Zusatzliche Gendosis von Immunregulatorgenen auf dem X Chromosom Bearbeiten Frauen haben im Gegensatz zu Mannern zwei X Chromosomen Man ging lange davon aus dass die Transkription aller Gene von einem der beiden X Chromosomen in weiblichen Zellen komplett inaktiviert ist X Inaktivierung Neuere Befunde allerdings zeigen dass in einer oft zelltyp spezifischen Weise einige Gene dieser Inaktivierung entgehen escape from X inactivation Dies betrifft in besonderem Masse Gene welche die Immunantwort steuern z B CD40L IRAK 1 TLR7 CXORF21 and XIAP Studien zeigen dass eine erhohte Aktivitat dieser Gene dazu beitragt Frauen widerstandsfahiger gegen Infektionen aber auch anfalliger fur Autoimmunerkrankungen zu machen 16 Hormonschwankungen beeinflussen das Immunsystem Bearbeiten Starke Schwankungen von Geschlechtshormonen sind ein haufiger Ausloser trigger fur Autoimmunerkrankungen und verstarken bestehende Autoimmunerkrankungen Dies beobachtet man sowohl am Ende der Pubertat nach einer Schwangerschaft als auch wahrend und nach der Menopause Ostrogene verstarken die humorale Immunantwort wahrenddessen Androgene z B Testosteron und Progesterone immunsuppressiv wirken 17 Zusatzliche Ausloser wie Stress bewirken die Ausschuttung von Stresshormonen z B das Glukocorticoid Cortisol welche ebenfalls immunsuppressiv wirken Hinzu kommt dass Hormone gegenseitig in Wechselwirkung treten und ihre Wirkung verstarken bzw abschwachen In der Gelenkflussigkeit von Patientinnen mit rheumatischer Arthritis findet man erhohte Konzentrationen von Ostrogenen und dadurch erhohte entzundungsforderliche Zytokine TNF alpha IL 1 und IL 6 18 Neue Studien zeigen dass eine erhohte Expression des Transkriptionsfaktors VGLL3 in Frauen zu einer erhohten Expression von entzundungsforderlichen Genen fuhrt 19 20 Schadigungsmechanismen BearbeitenAutoimmunreaktionen beinhalten das Zusammenspiel verschiedener Zelltypen T Zellen B Zellen Fresszellen Granulozyten und loslicher Faktoren Antikorper Komplementsystem sowohl der erworbenen als auch der angeborenen Immunitat in ihrer Komplexitat unterscheiden sie sich nicht von Immunreaktionen gegen Krankheitserreger Auch die Schadigungsmechanismen sind oft dieselben beispielsweise antikorperabhangige Zytotoxizitat durch Aktivierung von Komplement oder naturlichen Killerzellen oder T Zell Zytotoxizitat Analog zur Allergie lassen sich Autoimmunerkrankungen nach ihrer Pathogenese grob in drei Gruppen einteilen Typ II Schadigung von Zellen vermittelt durch Autoantikorper die an deren Oberflache oder extrazellulare Matrix binden Beispiel autoimmunhamolytische Anamien Typ III Antikorper verklumpen losliche Antigene im Blut Die entstehenden Immunkomplexe lagern sich in kleinen Blutgefassen ab und aktivieren dort das Komplementsystem Beispiel IgA Vaskulitis fruher Purpura Schonlein Henoch Typ IV Direkte Schadigung durch autoreaktive T Zellen Beispiel rheumatoide Arthritis Eine Besonderheit sind Antikorper die in die interzellulare Kommunikation eingreifen indem sie an Rezeptoren binden und diese aktivieren oder blockieren Beispielsweise kommt es beim Morbus Basedow zu einer ubermassigen Hormonproduktion in der Schilddruse weil Autoantikorper gegen den TSH Rezeptor diesen durch ihre Bindung aktivieren Antikorper gegen den nikotinergen Acetylcholinrezeptor fuhren dagegen bei der Myasthenia gravis zu einer Muskelschwache indem sie die Kommunikation zwischen Nerv und Muskel blockieren Als Rheumafaktor werden Antikorper gegen den konstanten Teil von IgG Antikorpern bezeichnet Anti Neutrophile cytoplasmatische Antikorper ANCA sind Antikorper gegen neutrophile Granulozyten die diese Immunzellen wohl auch aktivieren konnen Einige Autoimmunerkrankungen gehen auffallend haufig miteinander einher was durch ahnliche Pathomechanismen zu erklaren versucht wird Fur manche Autoimmunkrankheiten scheinen Antikorper fur andere Subgruppen von T Zellen von besonderer Bedeutung zu sein solche Erkenntnisse bieten Ansatze fur spezifischere Therapien Autoantikorper sind viel leichter nachzuweisen als autoreaktive Zellen wenn sich ein Autoantikorper als geeignet zur Diagnose einer bestimmten Autoimmunerkrankung erwiesen hat bedeutet dies noch nicht dass dieser Antikorper die Erkrankung auslost zu ihrem Verlauf beitragt oder einen wesentlichen Schadigungsmechanismus darstellt Antikorper Diagnostik Bearbeiten nbsp AntikorperAusschlaggebend ist jeweils die Hohe der vorhandenen serologischen Autoantikorpertiter als Kriterium fur die Diagnose einer Autoimmunerkrankung denn Autoantikorper sind meist physiologisch beispielsweise ANA dsDNA Antikorper und Anti Phospholipid Antikorper Ein Uberschreiten eines gegebenen Titers gilt dann als pathologisch Manche Autoantikorper sind nicht physiologisch und von vornherein als pathologisch zu werten beispielsweise ANCA und Endomysiale Antikorper Ferner sind erhohte oder vorhandene Autoantikorpertiter nicht zwingend notwendig fur die Diagnose einer Autoimmunerkrankung da eine Autoimmunerkrankung anhand von serologischen und klinischen Kriterien gestellt wird Alleine erhohte oder vorhandene pathologische Autoantikorpertiter reichen fur eine Diagnose nicht aus da diese anhand eines Scores Erreichen einer gewissen Punktezahl gestellt wird Therapie BearbeitenAutoimmunerkrankungen werden je nach betroffenem Organ von den jeweiligen Facharzten etwa Internisten Rheumatologen Dermatologen Neurologen Endokrinologen oder Nuklearmedizinern behandelt Die Behandlung ist symptomatisch oder beinhaltet eine Pharmakotherapie mit entzundungshemmenden speziell immunsuppressiven Medikamenten die allgemein Immunreaktionen auch gegen Krankheitserreger hemmen Unter den Immunsuppressiva ist Cortison als korpereigenes Hormon akut am besten vertraglich langfristig jedoch durch das Risiko eines Cushing Syndroms belastet Modernere Medikamente die gezielt in die Kommunikation zwischen Immunzellen eingreifen und so besser an die konkrete Krankheit angepasst sind werden klinisch als Biologicals bezeichnet Dabei handelt es sich um gentechnisch hergestellte Proteine oft Antikorper oder davon abgeleitet die Entzundungsmediatoren abfangen oder Rezeptoren auf Immunzellen blockieren Eine Heilung ist bisher nur durch radikale Zerstorung des Immunsystems mit anschliessender Stammzelltransplantation moglich dieses Verfahren ist aber so gefahrlich dass es nur in Ausnahmefallen angewandt wird Ein Ende der Autoimmunreaktion bei fortbestehender Autoimmunitat lasst sich erreichen indem das Antigen vollstandig operativ entfernt wird was aber nur bei Organen infrage kommt deren Funktion entbehrlich ist oder ersetzt werden kann Beim Typ 1 Diabetes gelingt der Autoimmunreaktion selbst die vollstandige Beseitigung des Antigens insulinproduzierende b Zellen therapiert wird nur der Funktionsverlust durch Insulingabe Stand Januar 2021 wird an Therapien auf Basis der mRNA Technik gearbeitet 21 Forschungsgeschichte BearbeitenDer erste Forscher der den Unterschied zwischen selbst und fremd erkannte war der deutsche Mikrobiologe Paul Ehrlich Er wollte ursprunglich um 1900 herausfinden was mit Blut das nach inneren Blutungen zuruckbleibt geschieht Daher startete er einen Versuch in dem er Ziegen Schafsblut injizierte Das Erstaunliche war dass das Immunsystem die fremden Blutzellen Erythrozyten sogleich vernichtete Als Ehrlich spater den Versuch mit artgleichen Tieren durchfuhrte geschah dasselbe Das Immunsystem wehrte sich gegen die fremden Blutzellen Erst als er eine Ziege mit ihrem eigenen Blut behandelte erkannte Ehrlich dass der Korper in der Lage ist korperfremd und korpereigen zu unterscheiden Die Ziege zerstorte bei diesem Versuch die injizierten Blutzellen nicht obwohl Ehrlich das Blut eine gewisse Zeit aufbewahrte Ehrlich stellte infolge dieser Experimente das biologische Prinzip des Horror autotoxicus Furcht vor Selbstzerstorung dem zufolge Immunreaktionen gegen den Korper nicht auftreten weil sie mit dem Leben nicht vereinbar waren Die Existenz von Autoimmunerkrankungen wurde auch aufgrund dieses Lehrsatzes erst Jahrzehnte spater wissenschaftlich anerkannt Klassifikation BearbeitenEs sind hunderte Autoimmunkrankheiten bekannt wovon etwa 400 als entzundlich rheumatische Erkrankung bezeichnet werden Es muss angenommen werden dass praktisch jedes Organ oder Gewebe Ziel einer Autoimmunerkrankung sein kann Man kann diese Krankheiten in drei Gruppen aufteilen Organspezifische Krankheiten Zu ihnen zahlen Krankheiten bei denen spezifische Organe Gewebsstrukturen vom Immunsystem angegriffen werden Systemische Krankheiten oder nicht organspezifische Krankheiten Systemisch entzundliche rheumatische Erkrankungen wie Kollagenosen die funf bis zehn Prozent der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ausmachen gehoren in diese Gruppe Typische Autoantikorper sind hier die Antinuklearen Antikorper ANA die gegen Strukturen des Zellkerns teilweise aber auch des Zytoplasmas gerichtet sind Intermediare Krankheiten Sie sind Mischformen oder Ubergangsformen Eine breite Immunantwort wird bei diesem Krankheitstyp ausgelost Erkrankung Betroffenes GewebeAlopecia areata HaareAutoimmunenteropathie Enterozyten des Dick und DunndarmesAutoimmunhepatitis LeberAPECED Bauchspeicheldruse Nebennierenrinde ThymusBulloses Pemphigoid Hemidesmosomen basaler Keratinozyten der Haut zusatzlich oft MundschleimhautChronische Typ A Gastritis Mangel an Vitamin B12 fuhrt zu Pernizioser Anamie Mageneosinophile Granulomatose mit Polyangiitis GefasseCIDP Myelinschicht der Nerven des peripheren NervensystemsColitis ulcerosa Dickdarm oder MastdarmDermatomyositis Muskeln und HautDiabetes mellitus Typ 1 Betazellen der BauchspeicheldruseDermatitis herpetiformis Duhring Haut DunndarmEndokrine Orbitopathie AugenEpidermolysis bullosa acquisita HautGlomerulonephritis NierenGluten Ataxie Purkinjezellen im KleinhirnGoodpasture Syndrom Basalmembranen von Nieren und LungenGranulomatose mit Polyangiitis u a Nieren Lungen HNO BereichGuillain Barre Syndrom Myelinschicht der Nerven des peripheren NervensystemsHashimoto Thyreoiditis SchilddruseIdiopathische thrombozytopenische Purpura ThrombozytenLichen sclerosus HautLichen ruber planus HautLichen planus mucosae SchleimhautLineare IgA Dermatose HautLupus erythematodes Innere Organe und HautMikroskopische Polyangiitis Haut Niere LungeMorbus Basedow TSH Rezeptoren der SchilddruseMorbus Behcet BlutgefasseMorbus Crohn VerdauungstraktMorbus Bechterew Wirbelsaule IrisMultiple Sklerose Myelinscheiden im zentralen NervensystemMyasthenia gravis Acetylcholinrezeptoren an der motorischen EndplatteNarkolepsie Orexin Hypocretin bildende Nervenzellen im GehirnPANDAS Basalganglien des GehirnsPemphigus foliaceus HautPemphigus seborrhoicus HautPemphigus vulgaris Keratinozyten der Mundschleimhaut v a aber HautPolychondritis Gelenkknorpel sowie Ohr und NasenknorpelPolymyalgia rheumatica Schulter und BeckenmuskulaturPolymyositis MuskelnPsoriasis HautPyoderma gangraenosum Dermatitis ulcerosa HautRheumatisches Fieber Bindegewebe der Gelenke Herzgewebe Basalganglien des Gehirns HautRheumatoide Arthritis Bindegewebe der Gelenke SehnenRiesenzellarteriitis GefasseSAPHO Syndrom Skelett Gelenkentzundung Hyperostosen Knochenentzundungen Haut Akne Sarkoidose Morbus Boeck Lymphknoten Lunge BindegewebeSjogren Syndrom Speicheldrusen TranendrusenSklerodermie Bindegewebe unter der HautStiff Man Syndrom Nervenzellen des zentralen NervensystemsSympathische Ophthalmie AugenSystemischer Lupus erythematodes Haut Gelenke Niere ZNS GefassePurpura Schonlein Henoch Haut Niere Gastrointestinaltrakt GelenkeVitiligo MelanozytenZoliakie DunndarmLiteratur BearbeitenAndrea Kamphuis 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