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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Leber Begriffsklarung aufgefuhrt Die Leber lateinisch iecur griechisch Hepar altgriechisch ἧpar hḗpar ist das zentrale Organ des Stoffwechsels und die grosste Druse des Korpers bei Wirbeltieren Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Proteine z B Gerinnungsfaktoren die Verwertung von Nahrungsbestandteilen z B Speicherung von Glykogen und Vitaminen die Galleproduktion und damit einhergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten Medikamenten und Giftstoffen siehe dazu Enterohepatischer Kreislauf Nahrstoffe die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden gelangen uber die Pfortader Vena portae zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt Sie besteht aus einer linken und rechten Leberhalfte Lage der Leber 2 im menschlichen KorperBeim Menschen liegt die Leber im rechten Oberbauch direkt unter dem Zwerchfell und ragt mit den linken Anteilen bis in die linke Halfte des Oberbauchs Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Aufbau der Leber 2 1 Menschliche Leber 2 1 1 Versorgung 2 1 2 Lymphabfluss 2 1 3 Funktionelle Aufteilung der menschlichen Leber 2 2 Leber bei anderen Saugetieren 3 Leberbander 4 Feinbau der Leber 5 Leistungen der Leber 6 Leberenzyme 7 Schaden und Krankheiten Hepatopathien 8 Redensarten 9 Leber als Lebensmittel 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer altgermanische Name mittelhochdeutsch leber e althochdeutsch lebara lasst sich nicht sicher deuten Die Benennung kann eine substantivierte Adjektivbildung zu kleben bleiben sein und wurde dann eigentlich die Klebrige die Olige die Fette bedeuten Andererseits kann das Wort eine Bildung zum Verb leben sein da die Leber bis ins 17 Jahrhundert als Blut bildendes Organ und wie das Herz als Sitz des Lebens galt 1 Das wahrscheinlich mit lateinisch iecur verwandte altgriechische Wort hḗpar zu altindisch yakṛt bzw avestisch yakarɚ geht auf eine indogermanische Wurzel H i equ ṛ zuruck 2 3 Aufbau der Leber BearbeitenMenschliche Leber Bearbeiten nbsp Leber eines Menschen Grenze zwischen den Halften grun markiert nbsp Leber eines Schafes Eingeweideflache mit der GallenblaseDie menschliche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g und ist ein weiches gleichmassig strukturiertes Organ das sich grosstenteils im rechten Oberbauch befindet Sie lasst sich in zwei grosse Leberlappen unterteilen Der rechte Leberlappen Lobus dexter liegt unter dem Zwerchfell und ist mit diesem teilweise verwachsen Er ist grosser als der linke Leberlappen Lobus sinister der bis in den linken Oberbauch reicht Ausserdem gibt es zwei weitere kleinere Leberlappen den quadratischen Lappen Lobus quadratus und den geschwanzten Lappen Lobus caudatus Die Eingeweideflache des rechten Leberlappens weist eine Eindellung durch die rechte Niere auf den Niereneindruck Impressio renalis Versorgung Bearbeiten An der Unterseite der Leber liegt die sogenannte Leberpforte Porta hepatis uber die die Pfortader und die Leberarterien in die Leber eintreten und uber die der Gallengang sie verlasst Die Leberarterie Arteria hepatica propria transportiert das sauerstoffreiche Blut vom Herzen die Pfortader fuhrt Blut mit Nahrungsbestandteilen aus Magen und Darm mit Abbauprodukten der Milz sowie mit Hormonen der Bauchspeicheldruse zur Leber Dabei wird die Leber zu etwa 25 mit sauerstoffreichem Blut der Leberarterie und zu etwa 75 mit dem Blut der Pfortader versorgt Lymphabfluss Bearbeiten Die Leber produziert 25 50 der Lymphe des Ductus thoracicus der die gesamte Lymphe der unteren Korperhalfte aufnimmt 4 Die Menge steigt bei Erkrankungen die eine Leberstauung verursachen wie Herzinsuffizienz noch an 5 Die Lymphe entsteht in den Lebersinusoiden im Disseschen Raum und erreicht die ersten Kapillaren der Lymphgefasse in den Periportalfeldern Die Lymphgefasse konvergieren zum Leberhilus und munden in die Leberlymphknoten Von dort fliesst die Lymphe uber ein Netzwerk von peripankreatischen und paraaortalen Lymphknoten in die Cisterna chyli Zusatzlich gibt es sublobulare Lymphgefasse die entlang der Lebenvenen zur Vena cava inferior fliessen Eine geringe Menge kapsularer Lymphgefasse befindet sich an der cranialen convexen Leberkapsel und fliess direkt ins Mediastinum 6 Funktionelle Aufteilung der menschlichen Leber Bearbeiten nbsp Lebersegmente in axialen SchnittbildernDie menschliche Leber wird nach Claude Couinaud 1922 2008 in acht Segmente unterteilt 7 Diese traditionelle Unterteilung wurde in neueren Untersuchungen jedoch infrage gestellt die individuell variierend 9 bis 44 sekundare Aste der Pfortader nachwiesen 8 Eine Anekdote behauptet Couinaud habe sich bei der Nummerierung der Segmente an den Pariser Arrondissements orientiert Er selbst verwies diese Behauptung in den Bereich moderner Sagen 9 Trotz der relativen Ungenauigkeit der traditionellen Segmenteinteilung wird sie bis heute unverandert als Standard benutzt zur anatomischen und chirurgischen Orientierung Da die menschliche Leber in Gegensatz zu der vieler Tiere nur wenige Fissuren zeigt ist die Zweiteilung durch das Ligamentum falciforme hepatis siehe Leberbander sehr auffallig Sie hat zu der alteren anatomischen Einteilung in einen linken und rechten Lappen gefuhrt Die funktionelle und eigentliche Grenze die Rex Cantlie Linie verlauft senkrecht von Gallenblase bis zur unteren Hohlvene und teilt die Leber auf in zwei Leberhalften Hemihepata 10 Durch die Aufzweigung der Pfortader wird die Leber horizontal in eine obere kraniale und eine untere kaudale Segmentgruppe eingeteilt Linke Leberhalfte Segment 1 Lobus caudatus Segment 2 kranialer Teil des Segmentum laterale Segment 3 kaudaler Teil des Segmentum laterale Segment 4 Lobus quadratus Segment 4a kranialer Teil Segment 4b kaudaler Teil Rechte Leberhalfte Segment 5 kaudaler Teil des Segmentum anterius Segment 6 kaudaler Teil des Segmentum posterius Segment 7 kranialer Teil des Segmentum posterius Segment 8 kranialer Teil des Segmentum anteriusEine Expertengruppe der International Hepato Pancreato Biliary Association veroffentlichte im Jahr 2000 eine Neudefinition der anatomischen Lebereinteilungen die Brisbane Terminologie genannt wurde 11 Diese Terminologie verbreitete sich weltweit und wird allgemein benutzt Neu ist Die Verwendung von arabischen Zahlen anstatt romischen fur die Segmentzuordnung Die Einfuhrung des Begriffes Sektor womit eine funktionelle Einheit zweier ubereinander liegender Segmente definiert wird Leber bei anderen Saugetieren Bearbeiten Die Leber nimmt beim Hund etwa 4 beim Schwein 3 und bei Pflanzenfressern bis zu 1 5 der Korpermasse ein Die Saugetierleber ist prinzipiell in den linken Leberlappen Lobus sinister den rechten Leberlappen Lobus dexter den quadratischen Lappen Lobus quadratus und den geschwanzten Lappen Lobus caudatus gegliedert Bei Raubtieren sind rechter und linker Leberlappen nochmals unterteilt Lobus dexter lateralis und medialis sowie Lobus sinister lateralis und medialis und der Lobus caudatus besitzt zwei Fortsatze Processus caudatus und Processus papillaris Beim Schwein sind rechter und linker Leberlappen ebenfalls unterteilt ein Processus papillaris ist jedoch nicht ausgebildet Beim Pferd ist nur der linke Leberlappen unterteilt ein Processus papillaris fehlt Bei Wiederkauern sind rechter und linker Leberlappen ungegliedert der Lobus caudatus besitzt einen Processus caudatus und einen Processus papillaris In die Eingeweideflache druckt sich bei Wiederkauern der Netzmagen in die Leber ein und verursacht eine seichte Eindellung Impressio reticularis ebenso der Blattermagen Impressio omasica 12 Leberbander BearbeitenDie Leber ist uber mehrere Bander in der Bauchhohle befestigt Diese Bander stellen keine Bindegewebsstrukturen dar sondern Doppelfalten Duplikaturen des Bauchfells Ligg triangulare dextrum et sinistrum Lig coronarium Lig falciforme hepatis Lig teres hepatis rundes Leberband Uberrest der Nabelvene Lig venosum obliterierter Ductus venosus der Nabelvene Lig hepatogastricum Lig hepatoduodenale Lig hepatocolicum Mit dem Zwerchfell ist der hintere dorsale Leberrand uber das Ligamentum coronarium verbunden Das Ligamentum coronarium geht beidseits in das dreieckige Ligamentum triangulare dextrum bzw sinistrum uber welche die sogenannte nackte Flache der Leber Area nuda mit direktem Kontakt zum Zwerchfell ohne zwischenliegendes Bauchfell umkreisen Auf der Zwerchfellseite zieht vom Ligamentum coronarium das Ligamentum falciforme hepatis sichelformiges Leberband rechtwinklig zur Bauchseite ventral Das Ligamentum falciforme hepatis zieht ursprunglich bis zum Bauchnabel denn es stellt beim Fetus das Gekrose der Nabelvene dar Die Nabelvene selbst verschliesst sich unmittelbar nach der Geburt und bleibt als rundlicher bindegewebiger Strang erhalten der als Ligamentum teres hepatis durch den freien Rand des Ligamentum falciforme hepatis zieht und als Ligamentum venosum hepatis die Venae hepaticae bzw die Portalvene erreicht Zur Bauchhohlenseite ist die Leber mit dem Magen und dem Duodenum uber das kleine Netz Omentum minus verbunden Die Appendix fibrosa fixiert den linken Leberlappen zusatzlich am Zwerchfell Feinbau der Leber Bearbeiten nbsp Glisson Trias der menschlichen Leber nbsp Glisson Trias der Rattenleber 1 Arteria interlobularis 2 Vena interlobularis 3 Ductus biliferus Masson Goldner Farbung nbsp Schematische Darstellung eines Zentralvenen Leberlappchens Die Glisson Trias befinden sich jeweils zwischen den Sechsecken Bild unten rechts Sie bestehen aus Ductus biliferi interlobulares grun Arteria interlobularis rot und Vena interlobularis lila 13 nbsp Vergrosserung der schematischen Darstellung eines Zentralvenen Leberlappchens Die Leberlappen sind nochmals in winzige Leberlappchen max 1 2 mm unterteilt Diese sind im Anschnitt sechseckige Gebilde die vorwiegend aus Leberzellen Hepatozyten bestehen Die Hepatozyten haben meist mehrere Zellkerne und sind in Strangen angeordnet Leberzellbalken An den Eckpunkten benachbarter Leberlappchen liegen die Portalfelder In diesen Feldern verlauft jeweils eine Arteria interlobularis ein Ast der Leberarterie eine Vena interlobularis ein Ast der Pfortader und ein Gallengang Ductus biliferus Diese Gefasse bezeichnet man als Glisson Trias Glissonsches Dreieck Die Glisson Trias ist beim Menschen im Mikroskop weniger ausgepragt zu erkennen als bei manchen Tieren z B Schwein Ratte s Abb Zwischen den Leberzellen liegen die erweiterten Kapillaren der Leber Lebersinusoide angeordnet Diese Sinusoide sind von einem diskontinuierlichen Endothel Basallamina fehlt ausgekleidet und enthalten spezielle Makrophagen die Kupffer Zellen alte Bezeichnung Kupffer sche Sternzelle Die Sinusoide transportieren das Blut der Pfortader zusammen mit dem Blut aus der Leberarterie durch die Leberlappchen in Richtung der Lappchenzentren wo es jeweils von einer Zentralvene Vena centralis aufgenommen wird Die Zentralvenen vereinigen sich zu grosseren Venen Venae sublobulares und munden schliesslich in die meist drei Lebervenen Venae hepaticae Den Spaltraum zwischen den Endothelzellen der Lebersinusoide und den Leberzellen nennt man den Disse Raum nach Josef Disse in dem der eigentliche Stoffaustausch zwischen Blut und Hepatozyten stattfindet Im Disse Raum befindet sich Blutplasma weiterhin die sog Ito Zellen die Vitamin A enthalten und der Fettspeicherung dienen Ausserdem gelten sie als Produzenten der intralobularen Bindegewebsfasern und erlangen pathophysiologische Bedeutung im Rahmen der Leberzirrhose 14 Die Gallenkapillaren sind innerhalb der Leberlappchen nur Vertiefungen der Leberzellen erst nach dem Austritt aus den Lappchen bekommen sie eine eigene Wand und werden zu den Gallengangen mit einem einschichtig prismatischen Epithel Aus den kleinen Gallengangen eines Portalfeldes fliesst die Galle uber grossere Gallengange aus der Leber Neben der oben beschriebenen Einteilung der Leber in die klassischen Zentralvenen Lappchen Lobulus ist die Einteilung in Leberazini Singular Leberazinus hilfreich Hierbei handelt es sich eher um eine funktionelle als um eine histologische Betrachtungsweise Die mittlere Achse eines Azinus stellt ein Bundel mit den terminalen Zweigen der Versorgung also den Gefassen des Glisson Trias dar die ja am Rand des klassischen Lappchens verlaufen Der Vorteil dieser Einteilung ist dass sie berucksichtigt dass ein Versorgungsbundel das Blut in beide benachbarten Lappchen entlassen kann 15 Die am nachsten am Versorgungsbundel liegenden Hepatozyten werden am besten mit Sauerstoff und Nahrstoffen beliefert weshalb dieser Bereich als Zone 1 des Azinus bezeichnet wird Weiter zum Zentrum des klassischen Lappchens liegen dann die Zonen 2 und 3 16 Leistungen der Leber BearbeitenVon 1850 bis 1857 fuhrte Claude Bernard Studien uber Glykogen und Zuckerbildung in der Leber durch Erste bedeutende Tierversuche zur wissenschaftlichen Erforschung der Leberfunktion wurden von 1885 bis 1888 von Oskar Minkowski und Bernhard Naunyn durchgefuhrt und publiziert 17 Die Leber ist eng in die Steuerung des Glukose Fett und Eiweissstoffwechsels eingebunden Glukose wird vom Darmblut aufgenommen und kontrolliert an den restlichen Korper weitergegeben Ein Uberschuss wird als Glykogen gespeichert Bei Energiebedarf wird der Speicherstoff zu Glukose gewandelt Die Leber beeinflusst gesteuert durch Hormone wie Insulin und Glucagon den Blutzucker spiegel und kann ihn von der Nahrungsmittelzufuhr unabhangig konstant halten Insulin bewirkt in der Leber die Umwandlung des Zuckers in die Speicherform Glykogen und hemmt den Abbau von Fett Das Hormon Glucagon regt seinerseits die Leber zum Glykogenabbau an und agiert somit als Gegenspieler Antagonist vom Insulin Syntheseleistungen Gluconeogenese Neubildung von Traubenzucker aus z B Glycerin Lactat Pyruvat und manchen Aminosauren Ketonkorper synthese Synthese von Cholesterin und den hieraus abgeleiteten Gallensauren Synthese von Fettsauren Synthese von Bluteiweissen wie Albumin Globuline ausser Gamma Gerinnungsfaktoren Akute Phase Proteine Speicherung von Glucose in Form von Glykogen Fett in Form von Lipoproteinen einigen Vitaminen Blut Bildung der GalleAbbau und Entgiftung hierbei sind besonders die Cytochrom P450 abhangigen Enzyme beteiligt von geschadigten und alten Erythrozyten durch Kupffer Zellen Leberspezifische Makrophagen Bilirubin Abbauprodukt des Hamoglobins Ammoniak zu Harnstoff Steroidhormonen Medikamenten Giften Blutbildung beim Fetus bis zum 7 Schwangerschafts monat hepato lienale Periode die Regulierung des Vitamin und Spurenelement stoffwechselsDie Leber hat im Vergleich zu anderen Organen des Korpers eine relativ ausgepragte Fahigkeit zur Regeneration Stirbt ein Teil ab wird die Leber verletzt oder sonst beschadigt so kann das betroffene Gewebe wieder neu gebildet werden Voraussetzung fur eine Neubildung ist dass die Ursache der Verletzung entfernt wurde weniger als funfzig Prozent der funktionellen Masse des Organs geschadigt wurden und die Leber ihre Regenerationsfahigkeit bei der Verletzung hat aufrechterhalten konnen Diese Eigenschaft wird bei Lebertransplantationen oft ausgenutzt Vernarbungen wie beispielsweise bei Hautverletzungen treten hierbei nicht auf Die Regenerationsfahigkeit der Leber schlagt sich bereits in der griechischen Mythologie nieder In der Sage des Prometheus wird dieser zur Strafe fur die Ubergabe des Feuers an die Menschen an einem Felsen festgeschmiedet Ein Adler hackt taglich einen Teil seiner Leber heraus der bis zum nachsten Tag nachwachst Leberenzyme Bearbeiten Hauptartikel Leberenzyme Die Blutuntersuchung der Leberenzyme gibt bei Lebererkrankungen Hinweise auf Art und Ausmass der Erkrankung Leberwerte Enzyme werden wie uberall im Korper auch in der Leber benotigt um die Stoffwechselleistungen der Leber aufrechtzuerhalten Im Normalfall sind diese Eiweisse Bestandteile des Zytoplasmas der Leberzellen Hepatozyten Jedoch werden diese Enzyme auch von anderen Geweben produziert und sind nicht ausnahmslos der Leber zuzuordnen Bei Schadigung der Leberzellen treten diese Enzyme im Blutserum erhoht auf Je nach dem welche Enzyme erhoht sind kann man oft auf die Art der Erkrankung schliessen Die Hohe des Enzymanstiegs im Serum entspricht dabei dem Ausmass der Schadigung der Leberzellen Da diese Enzyme nur ins Blut gelangen wenn Leberzellen zerstort werden ist vor allem eine zu hohe Konzentration ein Indikator fur eine Erkrankung der Leber Die Leberwerte konnen im kleinen Blutbild kontrolliert werden Ursache von Zellschaden konnen unter anderem Virusinfektionen Alkohol Vergiftungen oder Tumoren sein Alle Enzyme in den Leberzellen kommen auch in anderen Korperzellen vor wie zum Beispiel im Herzen und in der Skelettmuskulatur Dennoch sind manche Enzyme nur bei Leberzellschaden im Serum flussiger Bestandteil des Blutes ohne Fibrinogen erhoht Oft gemessene Leberenzyme sind GOT AST ASAT Glutamat Oxalacetat Transaminase Aspartat Aminotransferase Erhoht bei Vergiftung durch Alkohol oder andere toxische Stoffe bei Entzundung und Leberstauung besonders bei akuten Lebererkrankungen GPT ALT ALAT Glutamat Pyruvat Transaminase Alanin Aminotransferase Analysiert wird der Quotient AST ALT Ein Wert zwischen 0 8 und 1 0 deutet auf einen leichten Leberschaden hin liegt der Wert uber 1 0 gilt das als Indikator fur einen schweren Leberschaden Mogliche Ursachen sind ein Tumor Entzundung oder Vergiftung der Leber Gamma GT g GT GGT Gamma Glutamyl Transferase Eine Erhohung dieses Wertes im Blutbild ist Folge einer Vergiftung oder eines Gallenstaus in der Leber AP Alkalische Phosphatase Wird ein erhohter Wert im Blutbild gemessen kann dies ein Hinweis auf ein Leberkarzinom Leberzirrhose Hepatitis oder Gallenstau sein Die Gamma GT ist hier der empfindlichste Parameter fur Schaden der Leberzellen und des Gallengangsystems 18 Schaden und Krankheiten Hepatopathien BearbeitenAlpha 1 Antitrypsin Mangel Fettleber infolge einer Leberverfettung Speckleber Amyloidose Hepatitis Leberentzundung weitere entzundliche Lebererkrankungen Entzundungen der Leber wie Leberabszess und Lebertuberkulose Gelbsucht Ikterus Hamochromatose Eisenspeicherkrankheit Leberegel Leberkokzidiose Leberkolik bei Cholezystolithiasis 19 Lebersarkoidose Leberzirrhose Leberverhartung Leberatrophie Pfortaderhochdruck mit Osophagusvarizen Pfortaderthrombose Eine Leberschrumpfung kann zur Schrumpfleber fuhren 20 Eine Lebervergrosserung fuhrt zur Hepatomegalie Lebersternchen Eppinger Sternchen Spider naevi 21 Stauungsleber Leberveranderung infolge einer Leberstauung 22 23 Leberversagen Leberinsuffizienz Leberdystrophie und Lebernekrose hepatische Enzephalopathie Hirnleistungsstorungen bis zum Leberkoma Coma hepaticum hepatorenales Syndrom als Folge einer Bauchwassersucht 24 oder Leberwassersucht 25 immunologische Lebererkrankungen Autoimmunhepatitis Lebermetastasen Parasitosen der Leber wie die Leber Echinokokkose Lebertumore gutartig oder bosartig Leberzellkarzinom Leberkarzinom Leberkrebs Carcinoma hepatis Leberabszesse Hepatapostema 26 Caroli Syndrom Gallengangsveranderungen Byler Syndrom syn progressive familiare intrahepatische Cholestase PFIC Alagille Syndrom Porphyrie Reye Syndrom Mottenfrassnekrose Leberzellnekrose Morbus Meulengracht Morbus Gilbert Morbus Wilson Kupferspeicherkrankheit Toxische Leberschaden durch Vergiftungen traumatische Schadigung Ruptur Lazeration Hamatom Venenverschlusskrankheit VOD Xanthomatose Zystenleber Leberveranderung durch viele Leberzysten Die Geschichte der Leberchirurgie begann im 19 Jahrhundert 27 Redensarten BearbeitenDa man fruher die Leber als den Sitz der Gefuhle in der Antike insbesondere negative Emotionen wie Hass Neid und Zorn 28 und der Temperamente sowie als Urheber des Blutes und von Trieben ansah 29 wurde sie zum Gegenstand mehrerer Redensarten 30 Heute noch gilt die Leber von der ja die Galle ausgeht als Sitz des Zorns 31 Beispiele fur entsprechende Redensarten mir lauft kriecht eine Laus uber die Leber bedeutet ich argere mich 31 oder ich bin schlecht gelaunt 32 frei von der Leber weg reden bedeutet offen sprechen 32 oder ohne Hemmungen sagen was man meint und denkt oder sich keinen Zwang auferlegen 31 die beleidigte Leberwurst spielen bedeutet ohne triftigen Grund beleidigt oder gekrankt sein eine trockene Leber haben bedeutet gerne Alkohol trinken 32 31 Leber als Lebensmittel BearbeitenDie Leber verschiedener Tiere eignet sich fur den Verzehr und ist Bestandteil vieler Kuchen siehe Leber Lebensmittel Als Arznei und Starkungsmittel wird Lebertran verwendet der aus verschiedenen Fischarten gewonnen wird Siehe auch BearbeitenHepatologie Leberpunktion LiMAx Test Calot Dreieck Campolon Kratzauskultation Leberhautzeichen Leberfleck Hautveranderungen Leberparenchym Gallenfarbstoffe Gallenstein Leberbalsam Leberblumchen Lebermoos Pflanzen Leberbrand Viehkrankheit 32 Leberschau Hepatoskopie Sauferleber bei einer AlkoholkrankheitLiteratur BearbeitenWolfgang F Caspary u a Hrsg Therapie von Leber und Gallekrankheiten Springer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 540 67390 3 Helmut Denk u a Pathologie der Leber und Gallenwege Spezielle pathologische Anatomie Band 10 Springer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 540 65511 5 Hansludwig Hagen Die physiologische und psychologische Bedeutung der Leber in der Antike Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 1961 Erwin Kuntz Hans Dieter Kuntz Praktische Hepatologie Historie Morphologie Biochemie Diagnostik Klinik Therapie Barth Heidelberg 1998 ISBN 3 335 00568 6 Ellen Schmidt u a Hrsg Lebererkrankungen Pathophysiologie Diagnostik Therapie Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2000 ISBN 3 8047 1640 7 Hans Adolf Kuhn Krankheiten der Leber In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 847 875 Renate Lullmann Rauch Taschenlehrbuch Histologie Georg Thieme Verlag Stuttgart 2006 Nikolaus Mani Die historischen Grundlagen der Leberforschung I Die Vorstellungen uber Anatomie Physiologie und Pathologie der Leber in der Antike II Die Geschichte der Leberforschung von Galen bis Claude Bernard Basel und Stuttgart 1959 und 1967 Basler Veroffentlichungen zur Geschichte der Medizin und der Biologie 9 und 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leber Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Leber Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikiquote Leber Zitate nbsp Wiktionary Leber Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary hepatisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Grundlagen der Leberfunktion leberinfo de elektronenmikroskopische Abbildungen der Leber EM Atlas im Internet Diseases of the Liver engl Sonographiebilder Ultraschall Atlas der Leber SonoAtlas Ein Ultraschallatlas der LeberEinzelnachweise Bearbeiten Das Herkunftsworterbuch Der Duden in zwolf Banden Band 7 2 Auflage Dudenverlag Mannheim 1989 S 409 Leber In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 7 Auflage Trubner Strassburg 1910 S 281 daten digitale sammlungen de Alois Walde Lateinisches etymologisches Worterbuch 3 Auflage besorgt von Johann Baptist Hofmann 3 Bande Heidelberg 1938 1965 Band 1 S 673 Johann Baptist Hofmann Etymologisches Worterbuch des Griechischen R Oldenbourg Verlag Munchen 1950 S 108 f Osamu Ohtani Yuko Ohtani Lymph circulation in the liver In Anatomical Record Hoboken N J 2007 Band 291 Nr 6 Juni 2008 ISSN 1932 8494 S 643 652 doi 10 1002 ar 20681 PMID 18484610 A E Dumont R H Clauss G E Reed D A Tice LYMPH DRAINAGE IN PATIENTS WITH CONGESTIVE HEART FAILURE COMPARISON WITH FINDINGS IN HEPATIC CIRRHOSIS In The New England Journal of Medicine Band 269 31 Oktober 1963 ISSN 0028 4793 S 949 952 doi 10 1056 NEJM196310312691804 PMID 14056641 Christopher L Smith Mandi Liu Madhumitha Saravanan Aaron G Dewitt David M Biko Liver lymphatic anatomy and role in systemic lymphatic disease In 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Eingeweiden charakterisierten zornigen und rachsuchtigen aber auch mit dem Herz liebenden und dem Gehirn planvoll denkenden Medea bei Euripides und zur nachwachsenden Leber des Prometheus als Quelle von dessen Auflehnung und Frevel Jerry Stannard Medieval hepatic therapy and some folk medical survivals In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 6 1988 S 207 223 Der Duden in zwolf Banden Band 11 Redewendungen Dudenverlag Mannheim 1992 S 443 a b c d Der Sprach Brockhaus Eberhard Brockhaus Verlag Wiesbaden 1949 S 365 a b c d Deutsches Worterbuch Schulerbildungswerk Verlag Hans Witte 3 Auflage Freiburg im Breisgau 1965 S 520 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4034933 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leber amp oldid 237533072