www.wikidata.de-de.nina.az
Als Nahrstoffe bezeichnet man verschiedene organische und anorganische Stoffe die von Lebewesen zu deren Lebenserhaltung aufgenommen und im Stoffwechsel verarbeitet werden Die Vielfalt und die unterschiedlichen Bedurfnisse der Lebewesen lassen sich dennoch auf wesentliche Nahrstoffgruppen zusammenfassen Dabei dienen vor allem die Art Herkunft Verwendung sowie der mengenmassige Bedarf der Nahrstoffe als Grundlage einer Kategorisierung Nach einer anderen Definition werden nur energiereiche Stoffe als Nahrstoffe bezeichnet die im Organismus zu energiearmeren Stoffen abgebaut werden und dabei uberwiegend der Energieversorgung des Korpers dienen Mineralstoffe und Vitamine zahlen dann nicht zu den Nahrstoffen 1 Auf kauflichen Lebensmittelverpackungen findet sich haufig eine Kennzeichnung des Nahrwerts in Form einer Nahrwerttabelle Ihr spezifischer Energieinhalt wird dort als Brennwert angegeben Inhaltsverzeichnis 1 Pflanzen 2 Tiere 2 1 Kohlenhydrate 2 2 Fette 2 3 Proteine 2 4 Mineralstoffe 2 5 Vitamine 2 6 Wasser 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweisePflanzen Hauptartikel Nahrstoff Pflanze In der Bodenkunde und in der agrarwissenschaftlichen Disziplin der Pflanzenernahrung Phytotrophologie werden die Pflanzennahrstoffe nach den benotigten chemischen Elementen bezeichnet Kohlenstoff Sauerstoff und Wasserstoff stehen in Form von Kohlenstoffdioxid und Wasser praktisch unbegrenzt zur Verfugung alle anderen Elemente werden vor allem in Form geloster anorganischer Verbindungen und Ionen als Mineralstoffe aufgenommen Diese werden nach dem Gehalt an der Trockenmasse der Pflanzen oder dem taglichen Bedarf eingeteilt Makroelemente oder Hauptnahrelemente und Mikroelemente oder Spurenelemente TiereBei der tierischen Ernahrung mit dem Spezialfall der Ernahrung des Menschen unterscheidet man zwischen Makronahrstoffen Kohlenhydrate Fette Proteine und Mikronahrstoffen Vitamine Mineralstoffe Viele Nahrstoffe konnen unter Energieverbrauch aus anderen hergestellt werden einige mussen mit der Nahrung aufgenommen werden diese nennt man essenzielle Nahrstoffe Kohlenhydrate Hauptartikel Kohlenhydrate Kohlenhydrate dienen hauptsachlich der schnellen Energieversorgung des tierischen Organismus Sie konnen in der Gluconeogenese synthetisiert werden und gelten deshalb nicht als essenziell Kurzfristig wird Glucose als Glykogen in der Leber und im Muskelgewebe gespeichert Wenn die Versorgung der Gewebe mit Kohlenhydraten grosser ist als ihr Verbrauch wird der Uberschuss in Fett umgewandelt und gespeichert Die Energiefreisetzung erfolgt im Normalfall in der nicht oxidativen Glycolyse und im oxidativen Citrat Zyklus Die Energiedichte von Kohlenhydraten betragt rund 17 2 kJ g 4 1 kcal g Nichtverdauliche Kohlenhydrate erfullen eine wichtige Funktion als Ballaststoffe Viele Pflanzen werden gezielt als Kohlenhydratquelle angebaut Die in der Ernahrung wichtigsten Kohlenhydrate sind Starke aus allen Arten Getreide und Getreideprodukten Brot Nudeln Kartoffeln Bohnen Cellulose unter anderem aus Grasern fur Wiederkauer durch bakteriellen Abbau im Pansen als Futtermittel verwertbar fur den Menschen ist sie unverdaulich Ballaststoff Saccharose aus Zuckerrohr und Zuckerrube Fruchtzucker aus Obst und Honig Traubenzucker aus Honig und als Bestandteil anderer Zucker Milchzucker aus Milch und MilchproduktenFette Hauptartikel Fette Flussige fette Ole und feste Fette sind mit einem zu Kohlenhydraten und Proteinen etwa doppelt so hohem Brennwert von ca 39 kJ g 9 3 kcal g ein guter Energielieferant und zusammen mit Glykogen ein wichtiger Energiespeicher im Korper Zur Energiegewinnung wird ein Fettmolekul in Glycerin und drei Fettsauren gespalten letztere werden uber die b Oxidation weiter abgebaut und in den Citratzyklus eingefugt Zweifach ungesattigte Fettsauren konnen vom Korper nicht hergestellt werden und mussen mit der Nahrung aufgenommen werden Die bekanntesten Beispiele sind die Omega 3 und Omega 6 Fettsauren Wichtige Quellen fur Speisefette sind zahlreiche Nutzpflanzen und Tiere Pflanzenole Rapsol Sonnenblumenol Leinol Palmol Olivenol Kokosol ErdnussolTierische Fette Tran von Walen und Robben Talg von Rindern und Schafen Schmalz von Schweinen und Gansen Butter und Butterschmalz Fettfische wie Hering Sardine und Sardelle Lachs Makrele oder AalProteine Hauptartikel Protein Proteine Eiweisse werden vor allem im Baustoffwechsel zu korpereigenen Stoffen umgebaut Neben Strukturproteinen wie in Muskeln sind hier auch Enzyme zu nennen Dazu werden die Proteine zuerst in die Grundbausteine die Aminosauren gespalten und dann zu neuen Proteinen zusammengesetzt die Effektivitat dieses Umbaus wird mit der biologischen Wertigkeit beschrieben Viele Aminosauren konnen aus anderen synthetisiert werden andere mussen als essentielle Aminosauren mit der Nahrung aufgenommen werden Proteine werden auch zur Energiegewinnung herangezogen und in den Citratzyklus eingespeist ein Gramm liefert wie Kohlenhydrate auch etwa 17 2 kJ 4 1 kcal Energie Proteine werden aus unterschiedlichsten Lebensmitteln wie Nutzpflanzen Tieren oder Milchprodukten bezogen Fleisch Fisch Eier Milchprodukte Hulsenfruchte wie Linsen Bohnen Erbsen oder Sojabohne Getreide Weizen Roggen Hafer Reis Hirse Pseudogetreide Buchweizen Quinoa Amaranth Kartoffeln lediglich 2 dafur sehr viele essentielle Aminosauren Algen SprossenMineralstoffe Hauptartikel Mineralstoff Die Mineralstoffe sind anorganische Substanzen die sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen Sie sind wie die Vitamine essentielle Stoffe die mit der Nahrung aufgenommen werden mussen aber dem Korper keine Energie liefern Mengenelemente SpurenelementeVitamine Hauptartikel Vitamin Vitamine sind organische Verbindungen die der Organismus nicht als Energietrager sondern fur andere lebenswichtige Funktionen benotigt die jedoch der Stoffwechsel nicht bedarfsdeckend synthetisieren kann Vitamine mussen mit der Nahrung aufgenommen werden sie gehoren zu den essentiellen Stoffen Pflanzen benotigen keine Vitamine sie konnen alle fur sie notwendigen organischen Stoffe selbst synthetisieren Wasser Hauptartikel WasserSiehe auchSekundare Pflanzenstoffe Nahrungserganzungsmittel Nahrstoffanreicherung Lebensmittel LiteraturLincoln Taiz Eduardo Zeiger Physiologie der Pflanzen 1 Auflage Spektrum Akademischer Verlag 2000 ISBN 3 8274 0537 8 Roger Eckert Tierphysiologie 4 durchgesehene Auflage Georg Thieme Verlag 2002 ISBN 3 13 664004 7 Einzelnachweise Thews Mutschler Vaupel Anatomie Physiologie und Pathophysiologie des Menschen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1999 S 313 Normdaten Sachbegriff GND 4171097 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nahrstoff amp oldid 232432354