www.wikidata.de-de.nina.az
Wasserstoff ist ein chemisches Element mit dem Symbol H fur lateinisch Hydrogenium Wasserbildner und der Ordnungszahl 1 Im Periodensystem steht das Element Wasserstoff in der 1 Periode und in der 1 IUPAC Gruppe Eigenschaften 1s1 1 H PeriodensystemAllgemeinName Symbol Ordnungszahl Wasserstoff H 1Elementkategorie NichtmetalleGruppe Periode Block 1 1 sAussehen farbloses Gas H2 CAS Nummer 12385 13 6 H 1333 74 0 H2 EG Nummer 215 605 7ECHA InfoCard 100 014 187Massenanteil an der Erdhulle 0 9 9 Rang 1 Atomar 2 Atommasse 1 008 1 00784 1 00811 3 4 uAtomradius berechnet 25 53 pmKovalenter Radius 31 pmVan der Waals Radius 120 pmElektronenkonfiguration 1s11 Ionisierungsenergie 13 598 434 49 8 eV 5 1 312 05 kJ mol 6 Physikalisch 2 Aggregatzustand gasformig H2 Dichte gasformig 0 0899 kg m 3 bei 273 K 7 flussig 0 0709 kg l bei 20 324 KMagnetismus diamagnetisch xm 2 2 10 9 8 Schmelzpunkt 14 01 K 259 14 C Siedepunkt 21 15 K 9 252 C Molares Volumen fest 11 42 10 6 m3 mol 1Verdampfungsenthalpie 0 90 kJ mol 9 Schmelzenthalpie 0 558 kJ mol 1Schallgeschwindigkeit 1270 m s 1 bei 298 15 KSpezifische Warmekapazitat 14304 J kg 1 K 1Warmeleitfahigkeit 0 1805 W m 1 K 1Chemisch 2 Oxidationszustande 1 0 1Normalpotential 0 VElektronegativitat 2 2 Pauling Skala IsotopeIsotop NH t1 2 ZA ZE MeV ZP1H 99 9885 70 Stabil2H D 0 0115 70 Stabil3H T 10 15 12 33 a b 0 019 3HeWeitere Isotope siehe Liste der IsotopeNMR Eigenschaften Spin Quanten zahl I g inrad T 1 s 1 Er 1H fL beiB 4 7 Tin MHz1H 1 2 26 752 107 1 00 200 112H 1 0 4 107 107 9 65 10 3 0 30 723H 1 2 28 535 107 1 21 213 32SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 10 ggf erweitert 7 GefahrH und P Satze H 220 280P 210 377 381 403 7 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Wasserstoff Protium Deuterium TritiumWasserstoff ist mit einem Massenanteil von etwa 70 das haufigste chemische Element im Universum jedoch nicht auf der Erde wo sein Massenanteil an der Erdhulle nur 0 87 betragt 11 Der Grossteil des Wasserstoffs auf der Erde ist im Wasser gebunden der Verbindung mit Sauerstoff deren Masse zu 11 aus Wasserstoff besteht Wasserstoff kommt gebunden an andere Elemente in samtlichen Pflanzen und lebenden Organismen vor und ausserdem ist das Element Wasserstoff Bestandteil fast aller chemischen Substanzen mit denen sich die Organische Chemie und die Biochemie beschaftigen Wasserstoff ist das chemische Element mit der geringsten Atommasse Sein haufigstes Isotop enthalt kein Neutron sondern besteht aus nur einem Proton und einem Elektron Es existieren zwei weitere naturlich vorkommende Wasserstoffisotope von denen das nicht radioaktive Deuterium 0 0156 des naturlichen Wasserstoffs ausmacht wahrend das in den oberen Schichten der Atmosphare gebildete radioaktive Tritium nur in kleinsten Mengen vorkommt 11 12 Unter Bedingungen die normalerweise auf der Erde herrschen siehe Normalbedingungen liegt das gasformige Element Wasserstoff nicht als atomarer Wasserstoff mit dem Symbol H vor sondern als molekularer Wasserstoff mit dem Symbol H2 als ein farb und geruchloses Gas Wenn z B bei Redoxreaktionen Wasserstoff neu gebildet wird tritt das Element vorubergehend atomar als H auf und wird als naszierender Wasserstoff bezeichnet In dieser reaktiven Form reagiert Wasserstoff besonders gut mit anderen Verbindungen oder Elementen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorkommen 2 1 Vorkommen im Universum 2 2 Irdische Vorkommen 3 Gewinnung 3 1 Molekularer Wasserstoff 3 2 Atomarer Wasserstoff 4 Physikalische Eigenschaften 4 1 Aggregatzustande 4 2 Atom und kernphysikalische Eigenschaften 4 3 Isotope 4 4 Kernspinzustande im H2 Molekul 4 5 Klimaschadlichkeit 5 Chemische Eigenschaften 5 1 Besonderheiten 5 2 Molekularer Wasserstoff 5 3 Nascierender Wasserstoff 5 4 Atomarer Wasserstoff 5 5 Wasserstoffbruckenbindung 6 Verwendung 6 1 Wasserstoff als Energiespeicher 6 1 1 Herstellung von Wasserstoff 6 1 2 Speicherung von Wasserstoff 6 1 3 Brandlast und Explosionsgefahr 6 1 4 Energiedichten im Vergleich 6 2 Kernfusion 6 2 1 Kernfusion in der Sonne und in Sternen 6 2 2 Fusionswaffen 6 2 3 Fusionsreaktoren 7 Biologische Bedeutung 8 Medizinische Bedeutung 9 Bedeutung im Leistungssport 10 Sicherheitshinweise 11 Nachweis 12 Verbindungen 12 1 Salzartige Verbindungen 12 2 Metallartige Verbindungen 12 3 Kovalente Verbindungen 12 3 1 Saure Base Verhalten 12 3 2 Oxide 12 3 3 Kohlenwasserstoffe 13 Siehe auch 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseGeschichteEntdeckt wurde Wasserstoff vom englischen Chemiker und Physiker Henry Cavendish im Jahre 1766 als er mit Metallen Eisen Zink und Zinn und Sauren experimentierte Cavendish nannte das dabei entstandene Gas wegen seiner Brennbarkeit inflammable air brennbare Luft Er untersuchte das Gas eingehend und veroffentlichte seine Erkenntnisse 13 Auf ahnliche Weise Einwirkung von Sauren auf Metalle hatten allerdings schon im 17 Jahrhundert Theodore Turquet de Mayerne um 1620 und Robert Boyle um 1670 ein Gas erzeugt das sie Knallgas genannt hatten Eine genauere Analyse erfolgte aber erst durch Antoine Laurent de Lavoisier der erkannte dass bei der Verbrennung des Gases Wasser entstand und deshalb das brennbare Gas als hydrogene bezeichnete lateinisch hydrogenium Wasser erzeugender Stoff davon kurz Hydrogen von altgriechisch ὕdwr hydōr Wasser und gen und ihm damit seinen heutigen Namen gab Cavendish hatte inzwischen eine Beobachtung von Joseph Priestley aufgreifend erkannt dass bei der Verbrennung von Wasserstoff Wasser entsteht veroffentlicht erst 1784 14 Lavoisier erfuhr von den Experimenten von Cavendish beim Besuch von dessen Assistenten Charles Blagden 1783 Cavendish war Anhanger der Phlogistonlehre und sein Wasserstoff war fur ihn ein Kandidat fur diese hypothetische Substanz Lavoisier aber zeigte in aufsehenerregenden Experimenten dass das Gas ein eigenstandiges Element war und ein Bestandteil des Wassers das man damals vielfach noch selbst fur elementar hielt gemass der alten Vier Elemente Lehre Lavoisier fuhrte seine Experimente quantitativ aus unter Verwendung der von ihm postulierten Massenerhaltung Er leitete Wasserdampf in einer abgeschlossenen Apparatur uber gluhende Eisenspane und liess die entstandenen Gase an anderer Stelle kondensieren Dabei stellte er fest dass die Masse des kondensierten Wassers etwas geringer war als die der ursprunglich eingesetzten Masse Dafur war ein Gas entstanden dessen Masse zusammen mit dem Gewichtszuwachs des oxidierten Eisens genau der verloren gegangenen Wassermenge entsprach Sein eigentliches Experiment war also erfolgreich Henry Cavendish Entdecker des Wasserstoffs Antoine Laurent de Lavoisier Er gab dem Wasserstoff seinen Namen Lavoisier untersuchte das entstandene Gas weiter und fuhrte die als Knallgasprobe bekannte Untersuchung durch wobei das Gas verbrannte Er nannte es daher zunachst wie Cavendish brennbare Luft im Franzosischen in umgekehrter Wortstellung air inflammable Als er in weiteren Experimenten zeigte dass sich aus dem Gas umgekehrt Wasser erzeugen lasst taufte er es hydro gene griechisch hydro Wasser genes erzeugend Das Wort bedeutet demnach Wassererzeuger Die deutsche Bezeichnung lasst auf die gleiche Begriffsherkunft schliessen Nachdem man gemass der Schule von Lavoisier lange Sauerstoff fur den Saurecharakter verantwortlich gemacht hatte anderte sich dies als Humphry Davy 1808 Chlorwasserstoff darstellte und nachwies dass darin kein Sauerstoff enthalten war Danach erkannte man dass statt Sauerstoff Wasserstoff fur den Saurecharakter verantwortlich war Vorkommen Der Saturn mit seinen Ringen aus Eis und Staub Der Planet selbst besteht grosstenteils aus Wasserstoff und Helium Wasserstoff ist das haufigste chemische Element in der Sonne und den grossen Gasplaneten Jupiter Saturn Uranus und Neptun die uber 99 99 der Masse des Sonnensystems in sich vereinen Wasserstoff stellt 75 der gesamten Masse beziehungsweise 93 aller Atome des Sonnensystems Im gesamten Weltall wird unter Nichtbeachtung dunkler Materie ein noch hoherer Anteil an Wasserstoff vermutet Vorkommen im Universum Kurz nach der Entstehung des Universums waren nach der mutmasslichen Vernichtung der Antimaterie durch ein geringes Ubermass der Materie und der Kondensation eines Quark Gluon Plasmas zu Baryonen nur mehr Protonen und Neutronen nebst Elektronen vorhanden Bei den vorherrschenden hohen Temperaturen vereinigten sich diese zu leichten Atomkernen wie 2H und 4He Die meisten Protonen blieben unverandert und stellten die zukunftigen 1H Kerne dar Nach ungefahr 380 000 Jahren war die Strahlungsdichte des Universums so gering geworden dass sich Wasserstoff Atome einfach durch Zusammenschluss der Kerne mit den Elektronen bilden konnten ohne gleich wieder durch ein Photon auseinandergerissen zu werden Mit der weitergehenden Abkuhlung des Universums formten sich unter dem Einfluss der Gravitation und ausgehend von raumlichen Dichteschwankungen allmahlich Wolken aus Wasserstoffgas die sich zunachst grossraumig zu Galaxien und darin zu Protosternen zusammenballten Unter dem wachsenden Druck der Schwerkraft setzte schliesslich die Kernfusion ein bei der Wasserstoff zu Helium verschmilzt So entstanden erste Sterne und spater die Sonne Sterne bestehen weit uberwiegend aus Wasserstoff Plasma Die Kernfusion von Wasserstoff 1H zu Helium 4He erfolgt hauptsachlich uber die Zwischenstufen Deuterium 2H und Helium 3He oder uber den Bethe Weizsacker Zyklus Die dabei frei werdende Energie ist die Energiequelle der Sterne Der in unserer Sonne enthaltene Wasserstoff macht den grossten Teil der gesamten Masse unseres Sonnensystems aus Die Gasplaneten bestehen zu grossen Teilen aus Wasserstoff Unter den extremen Drucken die in grossen Tiefen in den grossen Gasplaneten Jupiter und Saturn herrschen kann er in metallischer Form existieren Dieser metallische Kern ist elektrisch leitfahig und erzeugt vermutlich das Magnetfeld der Gasplaneten Ausserhalb von Sternensystemen kommt Wasserstoff in Gaswolken vor In den so genannten H I Gebieten liegt das Element atomar und nichtionisiert vor Diese Gebiete emittieren Strahlung von etwa 1420 MHz die sogenannte 21 cm Linie auch HI oder Wasserstofflinie genannt die von Ubergangen des Gesamtdrehimpulses herruhrt Sie spielt eine wichtige Rolle in der Astronomie und dient dazu Wasserstoffvorkommen im All zu lokalisieren und zu untersuchen Ionisierte Gaswolken mit atomarem Wasserstoff nennt man dagegen H II Gebiete In diesen Gebieten senden Sterne hohe Mengen ionisierender Strahlung aus Mit Hilfe der H II Gebiete lassen sich Ruckschlusse auf die Zusammensetzung der interstellaren Materie ziehen Wegen standiger Ionisation und Rekombination der Atome senden sie mitunter sichtbare Strahlung aus die oft so stark ist dass man diese Gaswolken mit einem kleinen Fernrohr sehen kann Irdische Vorkommen Auf der Erde ist der Massenanteil wesentlich geringer Bezogen auf die Erd Gesamtmasse ist der Anteil etwa 0 03 15 Ausserdem liegt der irdische Wasserstoff im Gegensatz zu den Vorkommen im All uberwiegend gebunden und nur selten in reiner Form als unvermischtes Gas vor Die bekannteste Verbindung ist das Wasser Neben diesem sind Erdgase wie Methan sowie Erdol wichtige wasserstoffhaltige Verbindungen auf der Erde In mehr als der Halfte aller bisher bekannten Minerale ist Wasserstoff meist als Kristallwasser enthalten 16 Der grosste Anteil des Wasserstoffs an der Erdoberflache kommt in der Verbindung Wasser vor In dieser Form bedeckt er uber zwei Drittel der Erdoberflache Die gesamten Wasservorkommen der Erde belaufen sich auf circa 1 386 Milliarden km Davon entfallen 1 338 Milliarden km 96 5 auf Salzwasser in den Ozeanen Die verbliebenen 3 5 liegen als Susswasser vor Davon befindet sich wiederum der grosste Teil im festen Aggregatzustand in Form von Eis in der Arktis und Antarktis sowie in den Permafrostboden vor allem in Sibirien Der geringe restliche Anteil ist flussiges Susswasser und findet sich meist in Seen und Flussen aber auch als Grundwasser In der Erdatmosphare liegt Wasserstoff hauptsachlich als gasformiges Wasser Wasserdampf vor Wie viel Wasserdampf eine Volumeneinheit Luft enthalt hangt neben dem Vorhandensein von Wasser von der Lufttemperatur ab Beispielsweise kann Luft von 30 C Temperatur bis zu einem Volumenanteil von 4 2 Wasserdampf aufnehmen Die relative Luftfeuchtigkeit betragt dann 100 da der Sattigungsdampfdruck des Wassers erreicht ist Die Haufigkeit von molekularem Wasserstoff in der Atmosphare betragt nur 0 55 ppm Dieser niedrige Anteil kann mit der hohen thermischen Geschwindigkeit der Molekule und dem hohen Anteil an Sauerstoff in der Atmosphare erklart werden Bei der mittleren Temperatur der Atmosphare bewegen sich die H2 Teilchen im Durchschnitt mit fast 2 km s Das ist rund ein Sechstel der Fluchtgeschwindigkeit auf der Erde Aufgrund der Maxwell Boltzmann Verteilung der Geschwindigkeiten der H2 Molekule gibt es aber dennoch eine betrachtliche Zahl von Molekulen welche die Fluchtgeschwindigkeit erreichen Die Molekule haben jedoch nur eine extrem geringe freie Weglange sodass nur Molekule in den oberen Schichten der Atmosphare tatsachlich entweichen Weitere H2 Molekule kommen aus darunter liegenden Schichten nach und es entweicht wieder ein bestimmter Anteil bis letztlich nur noch Spuren des Elements in der Atmosphare vorhanden sind Zudem wird der Wasserstoff in den unteren Schichten der Atmosphare durch eine photoaktivierte Reaktion mit Sauerstoff zu Wasser verbrannt Bei einem geringen Anteil stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Neuproduktion durch Bakterien und photonische Spaltung des Wassers ein Gewinnung Hauptartikel Wasserstoffherstellung Molekularer Wasserstoff Kleinere Mengen Wasserstoff konnen bei Schauversuchen durch Reaktionen von verdunnten Sauren mit unedlen Metallen wie Zink gewonnen werden Fur die Reaktion gilt schematisch verdunnte Saure unedles Metall H 2 g Metallsalz displaystyle text verdunnte Saure text unedles Metall rightarrow H 2 g text Metallsalz Bei dieser Reaktion handelt es sich um eine Redoxreaktion in der das Zink als Reduktionsmittel wirkt und die Protonen der Saure durch Abgabe von Elektronen zum elementaren Wasserstoff reduziert wahrend das Zink nach Abgabe der Elektronen als kationisches Zink mit dem Anion der Saure ein Zinksalz bildet Wenn bei dieser Reaktion die Temperatur erhoht wird oder wenn gar an Stelle von Zink Alkalimetalle als sehr starke Reduktionsmittel verwendet werden dann bildet sich Wasserstoff bereits mit Wasser als einer nur sehr schwachen Saure Das ist der Grund dafur dass Metallbrande niemals mit Wasser geloscht werden durfen denn gebildeter Wasserstoff wurde dann als Brandverstarker wirken 11 Das wichtigste grosstechnische Verfahren zur industriellen Gewinnung von molekularem Wasserstoff ist die um 1920 entwickelte Dampfreformierung Bei dieser Reaktion werden unter hoher Temperatur und hohem Druck Kohlenwasserstoffe wie Methan und andere als Reduktionsmittel fur die Protonen des Wassers eingesetzt Dabei entsteht zunachst ein sogenanntes Synthesegas ein Gemisch aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff Das Mengenverhaltnis der Reaktionsprodukte kann anschliessend mit der sogenannten Wassergas Shift Reaktion zu Gunsten von Wasserstoff zwar noch verbessert werden jedoch entsteht dabei unerwunschtes Kohlendioxid und der Wirkungsgrad Erdgas zu Wasserstoff erreicht nur etwa 60 bis 70 11 Derzeit gewinnt im Rahmen der Debatte um die Vermeidung von Kohlendioxid und um die Power to Gas Strategie die Wasserelektrolyse als Methode zur Herstellung von Wasserstoff immer mehr an Bedeutung Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser in einer elektrochemischen Redoxreaktion durch Zufuhr von elektrischer Energie in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt 2 H 2 O l Elektrolyse 2 H 2 g O 2 g mathrm 2 H 2 O l overrightarrow text Elektrolyse 2 H 2 g O 2 g Wasser wird durch elektrischen Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten Atomarer Wasserstoff Atomarer Wasserstoff kann durch Zufuhr der Dissoziationsenergie aus dem molekularen Element erzeugt werden Methodisch wird dieses bewerkstelligt durch Erhitzung auf mehrere tausend Grad elektrische Entladung bei hoher Stromdichte und niedrigem Druck Bestrahlung mit Ultraviolettlicht Beschuss mit Elektronen bei 10 bis 20 Elektronenvolt oder Mikrowellenstrahlung Allerdings reagiert atomarer Wasserstoff z B an Behalterwanden sehr schnell wieder zu molekularem Wasserstoff Es stellt sich somit ein Fliessgleichgewicht ein das in der Regel weit auf der Seite des molekularen Wasserstoffs liegt H 2 2 H D H R 0 436 0 k J m o l 104 204 k c a l m o l displaystyle mathrm H 2 rightleftarrows 2 H qquad Delta H R 0 436 0 mathrm kJ mol 104 204 mathrm kcal mol 17 Durch Energiezufuhr dissoziiert molekularer Wasserstoff in die atomare Form Diese Reaktion beginnt ab 1500 K und ist vollstandig bei 3000 K Zur Darstellung von grosseren Mengen atomaren Wasserstoffs sind das Woodsche Darstellungsverfahren Robert Williams Wood 1898 und dasjenige von Irving Langmuir die Langmuir Fackel besonders geeignet Physikalische Eigenschaften Wasserstoff in einer EntladungsrohreWasserstoff ist das Element mit der geringsten Dichte Molekularer Wasserstoff H2 ist etwa 14 4 mal weniger dicht als Luft Flussiger Wasserstoff wiegt 70 8 Gramm pro Liter Sein Schmelzpunkt liegt bei 14 02 K 259 C der Siedepunkt bei 21 15 K 252 C Wasserstoff ist in Wasser und anderen Losungsmitteln schlecht loslich Fur Wasser betragt die Loslichkeit 19 4 ml l 1 6 mg l 7 bei 20 C und Normaldruck Dagegen ist die Loslichkeit genauer maximale Volumenkonzentration in Metallen deutlich hoher Einige thermodynamische Eigenschaften Transportphanomene sind aufgrund der geringen Molekulmasse und der daraus resultierenden hohen mittleren Geschwindigkeit der Wasserstoffmolekule 1770 m s bei 25 C von besonderer Bedeutung wie z B beim Oberth Effekt Raketentreibstoff Der Joule Thomson Koeffizient von Wasserstoff ist bei Raumtemperatur negativ Joule Thomson Effekt Das bedeutet dass sich dieser bei der Entspannung von hoheren Drucken bei dieser Temperatur im Gegensatz zu den meisten anderen Gasen nicht abkuhlt sondern erwarmt Wasserstoff besitzt bei Raumtemperatur das hochste Diffusionsvermogen die hochste Warmeleitfahigkeit und die hochste Effusionsgeschwindigkeit aller Gase Eine geringere Viskositat weisen nur drei oder mehratomige reale Gase wie Butan auf Die Mobilitat des Wasserstoffs in einer festen Matrix ist bedingt durch den geringen Molekulquerschnitt ebenfalls sehr hoch So diffundiert Wasserstoff durch Materialien wie Polyethylen und gluhendes Quarzglas Ein sehr wichtiges Phanomen ist die ausserordentlich hohe Diffusionsgeschwindigkeit in Eisen Platin und einigen anderen Ubergangsmetallen da es dort dann zur Wasserstoffversprodung kommt In Kombination mit einer hohen Loslichkeit treten bei einigen Werkstoffen extrem hohe Permeationsraten auf Hieraus ergeben sich technische Nutzungen zur Wasserstoffanreicherung aber auch technische Probleme beim Transportieren Lagern und Verarbeiten von Wasserstoff und Wasserstoffgemischen da nur Wasserstoff diese raumlichen Begrenzungen durchwandert siehe Sicherheitshinweise vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Sichtbarer Bereich des Wasserstoff Spektrums Es sind 6 Linien der Balmer Serie sichtbar 389 nm kaum zu sehen 397 nm schwach zu sehen 410 nm 434 nm violett 486 nm turkis und 656 nm rotlich Wasserstoff hat ein Linienspektrum und je nach Temperatur des Gases im sichtbaren Bereich ein mehr oder weniger ausgepragtes kontinuierliches Spektrum Letzteres ist beim Sonnenspektrum besonders ausgepragt Die ersten Spektrallinien im sichtbaren Bereich zusammengefasst in der so genannten Balmer Serie liegen bei 656 nm 486 nm 434 nm und 410 nm Daneben gibt es weitere Serien von Spektrallinien im Infrarot Paschen Serie Brackett Serie und Pfund Serie und eine im Ultraviolettbereich Lyman Serie des elektromagnetischen Spektrums Eine besondere Bedeutung in der Radioastronomie hat die 21 Zentimeter Linie HI Linie in der Hyperfeinstruktur In einem magnetischen Feld verhalt sich H2 sehr schwach diamagnetisch Das bedeutet die Dichte der Feldlinien eines extern angelegten Magnetfeldes nimmt in der Probe ab Die magnetische Suszeptibilitat ist bei Normdruck x m chi m 2 2e 9 und typischerweise einige Grossenordnungen unter der von diamagnetischen Festkorpern Gegenuber elektrischem Strom ist H2 ein Isolator In einem elektrischen Feld hat er eine Durchschlagsfestigkeit von mehreren Millionen Volt pro Meter Der empirische Atomradius von atomarem Wasserstoff betragt 25 pm der kovalente Radius 31 pm und der Van der Waals Radius 120 pm 6 In hochstangeregten Wasserstoffatomen Rydberg Zustanden wie sie unter den Vakuumbedingungen interstellarer Nebel vorkommen befinden sich deren Elektronen auf Bahnen mit Atomradien von bis zu 0 339 Millimetern 18 Aggregatzustande Tank fur flussigen Wasserstoff im Museum Autovision in AltlussheimBei Temperaturen unterhalb von 21 15 K 252 C kondensiert Wasserstoff zu einer klaren farblosen Flussigkeit Dieser Zustand wird als LH2 abgekurzt engl liquid flussig Unterhalb von 14 02 K 259 2 C bildet Wasserstoff einen kristallinen Festkorper mit hexagonal dichtester Kugelpackung hcp dort ist jedes Molekul von zwolf weiteren umgeben Am Gefrierpunkt bildet sich beim Abkuhlen ein schlammartiges Zweiphasengemisch ein sogenannter Slush Anders als bei Helium tritt beim Verflussigen von einfachem Wasserstoff 1H keine Suprafluiditat auf prinzipiell kann aber das Isotop Deuterium 2H suprafluid werden Der Tripelpunkt des Wasserstoffs bei dem seine drei Aggregatzustande gleichzeitig vorkommen ist einer der Fixpunkte der Internationalen Temperaturskala Er liegt bei einer Temperatur von exakt 13 8033 K 19 und einem Druck von 7 042 kPa 19 Der kritische Punkt liegt bei 33 18 K 19 und 13 0 bar 19 die kritische Dichte betragt 0 03012 g cm 17 die niedrigste kritische Dichte aller Elemente Unter extremen Drucken wie sie innerhalb von Gasplaneten herrschen wird wahrscheinlich metallischer Wasserstoff d h in metallischer Form ausgebildet Dabei wird er elektrisch leitend vgl Leitungsband Atom und kernphysikalische Eigenschaften Hauptartikel Wasserstoffatom Ein einzelnes Wasserstoffatom besteht aus einem positiv geladenen Kern und einem negativ geladenen Elektron das uber die Coulomb Wechselwirkung an den Kern gebunden ist Dieser besteht stets aus einem einzelnen Proton Hauptisotop 1H und seltener je nach Isotop einem oder zwei zusatzlichen Neutronen 2H bzw 3H Isotop Das Wasserstoffatom 1H spielte aufgrund seines einfachen Aufbaus in der Entwicklung der Atomphysik als Modellatom eine herausragende Rolle Orbitale des Wasserstoffatoms fur verschiedene n und l QuantenzahlenSo entstand 1913 aus Untersuchungsergebnissen am Wasserstoff das bohrsche Atommodell mit dessen Hilfe eine vergleichsweise einfache Beschreibung vieler Eigenschaften des Wasserstoffatoms moglich ist Man stellt sich dazu vor dass das Elektron den Kern auf einer bestimmten Kreisbahn umlauft Nach Bohr kann das Elektron auch auf andere im Abstand zum Kern genau definierte Bahnen springen so auf weiter aussen liegende wenn ihm die dazu notige Energie zugefuhrt wird z B durch Stosse im erhitzten Gas oder in der elektrischen Gasentladung Beim Rucksprung von einer ausseren auf eine innere Bahn wird jeweils eine elektromagnetische Strahlung oder Welle einer bestimmten der frei werdenden Energie entsprechende Wellenlange abgegeben Mit diesem Modell lassen sich die Spektrallinien des H Atoms erklaren die im sichtbaren Licht bei Wellenlangen von 656 nm 486 nm 434 nm und 410 nm liegen Balmer Serie im ultravioletten Bereich liegt die Lyman Serie mit Wellenlangen von 122 nm 103 nm 97 nm und 95 nm Wichtige Serien im Infraroten sind die Paschen Serie 1 9 mm 1 3 mm 1 1 mm und 1 mm und die Brackett Serie 4 1 mm 2 6 mm 2 2 mm und 1 9 mm in allen Serien sind hier nur die ersten vier Linien angegeben Das Bohrsche Modell reicht aber bei der Betrachtung von Details und fur andere Atome zur Erklarung der dabei beobachteten bzw gemessenen Phanomene nicht aus Physikalisch korrekter ist die quantenmechanische Beschreibung die dem Elektron anstelle der flachen bohrschen Bahnen raumlich ausgedehnte Atomorbitale zuschreibt Das H Atom ist das einzige fur das sich das Eigenwertproblem sowohl der nichtrelativistischen Schrodingergleichung als auch der relativistischen Diracgleichung analytisch das heisst ohne den Einsatz numerischer Verfahren losen lasst Das ist sonst nur fur die ebenfalls ausgiebig untersuchten wasserstoffahnlichen Ionen moglich denen lediglich ein Elektron verblieben ist He Li2 usw bis U91 Andere quantenmechanische Phanomene bewirken weitere Effekte Die Feinstruktur der Spektrallinien kommt u a daher dass Bahndrehimpuls und Spin des Elektrons miteinander koppeln Berucksichtigt man daruber hinaus den Kernspin kommt man zur Hyperfeinstruktur Eine sehr kleine aber physikalisch besonders interessante Korrektur ist die Lambverschiebung durch elektromagnetische Vakuumfluktuationen Durch all diese Korrekturen wird bereits das Spektrum des Wasserstoffs zu einem komplexen Phanomen dessen Verstandnis viel theoretisches Wissen in Quantenmechanik und Quantenelektrodynamik erfordert Isotope Es existieren drei naturlich vorkommende Isotope des Wasserstoffs Von allen Elementen unterscheiden sich beim Wasserstoff die Isotope in ihren chemischen Reaktionsfahigkeiten am deutlichsten voneinander Das liegt an dem vergleichsweise grossen Unterschied der Atommasse Deuterium 2H doppelt Tritium 3H dreimal so schwer wie Wasserstoff 1H Das einfachste Wasserstoff Isotop 1H besitzt lediglich ein Proton im Kern und wird daher gelegentlich Protium genannt Es hat mit einer relativen Haufigkeit von 99 98 den weitaus grossten Anteil am irdisch vorkommenden Wasserstoff Es ist nicht radioaktiv also stabil Das Isotop 2H hat neben dem Proton ein Neutron im Kern Man bezeichnet es als Deuterium Fur Deuterium gibt es das D als ein eigenes Elementsymbol Verwendung findet es z B als Bestandteil von Losungsmitteln fur die 1H NMR Spektroskopie da es dabei kein storendes Nebensignal liefert Es macht 0 015 aller Wasserstoffatome aus Deuterium ist ebenfalls stabil Das Isotop 3H hat neben dem Proton zwei Neutronen im Kern Man bezeichnet es als Tritium mit dem Elementsymbol T Es hat nur einen verschwindenden Anteil am gesamten in der Natur vorkommenden Wasserstoff Es ist radioaktiv und zerfallt durch Betazerfall b mit einer Halbwertszeit von 12 32 Jahren in 3He Tritium wird durch Kernreaktionen in der oberen Erdatmosphare standig als kosmogenes Radionuklid gebildet 20 Im Gleichgewicht von naturlicher Produktion und Zerfall befinden sich ca 3 5 kg Tritium in der Biosphare Tritium kann in Oberflachenwassern und in Lebewesen nachgewiesen werden Die schwereren Isotope 4H 5H 6H und 7H haben sehr kurze Lebensdauern in der Grossenordnung von 10 22 s bis 10 21 s Kernspinzustande im H2 Molekul Hauptartikel Ortho und Parawasserstoff Unter normalen Bedingungen ist Wasserstoffgas H2 ein Gemisch von Molekulen die sich durch die Symmetrie ihrer Kernspins voneinander unterscheiden ortho und para Wasserstoff kurz o und p Wasserstoff Bei o Wasserstoff haben die Kernspins symmetrische Konfiguration daher Gesamtspin S 1 und fur die Molekulrotation nur ungerade Quantenzahlen J 1 3 Beim p Wasserstoff nehmen die Kernspins einen antisymmetrischen Zustand ein bilden also den Gesamtspin S 0 und haben fur die Molekulrotation nur gerade Quantenzahlen J 0 2 p Wasserstoff mit J 0 ist die energiearmste Form also der Grundzustand Der erste angeregte Zustand ist bei 15 1 meV Energie o Wasserstoff mit J 1 Nahe dem absoluten Nullpunkt T 0 K findet man im thermodynamischen Gleichgewicht ausschliesslich p Wasserstoff fur nicht zu kaltes Wasserstoffgas ein Gemisch aus der p und der o Form Da es fur Gesamtspin S 0 nur einen Spinzustand gibt bei symmetrischen Kernspins S 1 aber drei Zustande verschiedener Orientierung im Raum uberwiegen diese ab etwa T gt 200 K im Gleichgewicht im Verhaltnis ortho para Wasserstoff von bis zu 3 1 Weiter kann der Anteil der o Form im thermodynamischen Gleichgewicht nicht gesteigert werden Im reinen Gas dauert bei tiefen Temperaturen die Einstellung des Gleichgewichts Monate da die Wechselwirkungen zwischen den Kernen und der Hulle extrem schwach sind Fur diese Zeiten liegt damit praktisch eine Mischung von zwei unterschiedlichen Gasen vor Trotz gleicher chemischer Zusammensetzung H2 unterscheiden sie sich sogar makroskopisch durch deutlich verschiedenen Temperaturverlauf der spezifischen Warme Abgesehen hiervon sind die physikalischen Eigenschaften von o und p Wasserstoff aber nur geringfugig verschieden Beispielsweise liegen der Schmelz und Siedepunkt der p Form etwa 0 1 K unter denen der o Form Bei der industriellen Herstellung von flussigem Wasserstoff spielt der Ubergang zwischen o und p Wasserstoff eine wichtige Rolle weil bei der Temperatur der Verflussigung das Gleichgewicht schon stark zur p Form hin tendiert und sich spatestens im flussigen Zustand dann schnell einstellt Damit die dabei frei werdende Warme nicht gleich einen Teil der gewonnenen Flussigkeit wieder verdampfen lasst beschleunigt man die Einstellung des neuen Gleichgewichts schon im gasformigen Zustand durch den Einsatz von Katalysatoren Klimaschadlichkeit Die Klimaschadlichkeit von Wasserstoff ist bisher nur wenig untersucht Die Schatzungen reichen vom 1 9 bis zum 44fachen der Wirkung von Kohlenstoffdioxid 21 Eine 2023 publizierte Studie ermittelte uber den Zeithorizont von 100 Jahren ein Treibhauspotential von 11 6 2 8 womit es 11 6 mal starker wirkt als Kohlenstoffdioxid 22 Dabei ist Wasserstoff allerdings kein direktes Klimagas denn er absorbiert keine Infrarotstrahlung Stattdessen beeinflusst es das Vorkommen anderer Treibhausgase sodass es indirekt Einfluss auf den Treibhauseffekt nimmt Wenn H2 in die Atmosphare gelangt reagiert es mit dem dort vorkommenden Hydroxylradikal und bildet Wasser Dadurch steht zum einen zunachst weniger Hydroxylradikal zur Verfugung welches eine wichtige Reinigungsfunktion hat um Methan und andere Treibhausgase mit noch hoherer Klimawirkung als Wasserstoff abzubauen Zum anderen entsteht dabei Wasserdampf welcher in der Stratosphare ebenfalls eine hohe Klimawirkung hat Laut einer von der britischen Regierung in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 2022 soll eine Tonne Wasserstoff uber einen Zeitraum von 100 Jahren die Atmosphare der Erde etwa elf Mal so stark erwarmen wie eine Tonne CO2 Allerdings kommen die Autoren ebenfalls zu dem Schluss dass auch in den pessimistischsten Szenarien die schadlichen Effekte weit weniger gravierend sind als diejenigen die das durch die Nutzung von klimaneutral hergestelltem Wasserstoff eingesparte CO2 haben wurde 23 Trotz der klimaschadlichen Wirkung wird H2 nicht in der Liste der Klimagase des Pariser Klimaschutzabkommens und den Inventaren der Klimarahmenkonventionen 12 aufgefuhrt Es kann deshalb nicht in nationalen Klimabilanzen verrechnet werden 21 Chemische EigenschaftenBesonderheiten Im Periodensystem steht Wasserstoff in der I Hauptgruppe weil er 1 Valenzelektron besitzt Ahnlich wie die ebenfalls dort stehenden Alkalimetalle hat er in vielen Verbindungen die Oxidationszahl 1 Allerdings ist sein Valenzelektron auf der K Schale die nur maximal 2 Elektronen haben kann und somit die Edelgaskonfiguration bereits mit 2 Elektronen und nicht mit 8 wie bei den anderen Schalen erreicht Durch Aufnahme eines Elektrons von sehr unedlen Metallen kann Wasserstoff die Edelgaskonfiguration des Heliums erreichen und hat dann die Oxidationszahl 1 Diese Verbindungen haben einen Halogenidcharakter und werden als Hydride bezeichnet Diese Stellung quasi in der Mitte zwischen zwei Edelgaskonfigurationen in der er die gleiche Anzahl Elektronen aufnehmen oder abgeben kann ist eine Eigenschaft die der IV Hauptgruppe ahnelt was seine Elektronegativitat erklart die eher der des ebenfalls in der Mitte stehenden Kohlenstoffs als der des Lithiums gleicht Aufgrund dieser gemassigten Elektronegativitat sind die fur die I Hauptgruppe typischen Bindungen des Wasserstoffs in der Oxidationszahl 1 keine Ionenbindungen wie bei den Alkalimetallen sondern kovalente Molekulbindungen Zusammenfassend sind die Eigenschaften des Wasserstoffs fur die I Hauptgruppe atypisch da aufgrund der Tatsache dass die K Schale nur 2 Elektronen aufnehmen kann Eigenschaften anderer Gruppen hinzukommen Molekularer Wasserstoff Valenzstrichformel des WasserstoffmolekulsBei Zundung reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff und Chlor heftig ist sonst aber vergleichsweise bestandig und wenig reaktiv Bei hohen Temperaturen wird das Gas reaktionsfreudig und geht mit Metallen und Nichtmetallen gleichermassen Verbindungen ein Mit Chlor reagiert Wasserstoff exotherm unter Bildung von gasformigem Chlorwasserstoff der in Wasser gelost Salzsaure ergibt Beide Gase reagieren dabei mit gleichen Stoffmengenanteilen C l 2 g H 2 g 2 H C l g displaystyle mathrm Cl 2 g H 2 g rightarrow 2 HCl g je ein Chlor und Wasserstoffmolekul reagieren zu zwei ChlorwasserstoffmolekulenDiese Reaktion ist unter dem Namen Chlorknallgasreaktion bekannt die sich schon durch die Bestrahlung mit Licht zunden lasst Fur die Knallgasreaktion Wasserstoff und Sauerstoff bedarf es einer Zundung O 2 g 2 H 2 g 2 H 2 O g displaystyle mathrm O 2 g 2 H 2 g rightarrow 2 H 2 O g je ein Sauerstoff und zwei Wasserstoffmolekule reagieren zu zwei WassermolekulenDie aggressivste Reaktion bei niedrigen Temperaturen geht jedoch Wasserstoff mit Fluor ein Wird Wasserstoffgas bei 200 C auf gefrorenes Fluor geleitet reagieren die beiden Stoffe sofort explosiv miteinander F 2 s H 2 g 2 H F g displaystyle mathrm F 2 s H 2 g rightarrow 2 HF g je ein Fluor und Wasserstoffmolekul reagieren zu zwei FluorwasserstoffmolekulenWird der molekulare Wasserstoff ionisiert so spricht man vom Diwasserstoff Kation Dieses Teilchen tritt z B in Niedertemperatur Plasmaentladungen in Wasserstoff als haufiges Ion auf H 2 e H 2 2 e mathrm H 2 e rightarrow H 2 2 e Ionisation durch ein schnelles Elektron im PlasmaNascierender Wasserstoff Wasserstoff in statu nascendi d h im Zustand des Entstehens unmittelbar nach einer Wasserstoff erzeugenden Reaktion existiert fur Sekundenbruchteile in Form der einzelnen sehr reaktiven H Atome Je zwei der Atome reagieren dann zum Molekul das sich aber nach dem Zusammenschluss fur kurze Zeit noch in einem angeregten Zustand befindet Nascierender Wasserstoff kann abweichend vom normalen chemischen Verhalten verschiedene Reaktionen bewirken die mit molekularem Wasserstoff nicht moglich sind So gelingt es zum Beispiel nicht mit Hilfe von im Kippschen Apparat erzeugtem Wasserstoffgas in einer angesauerten violetten Kaliumpermanganatlosung KMnO4 oder gelben Kaliumdichromatlosung K2Cr2O7 den die Reduktion anzeigenden Farbwechsel hervorzurufen Mit direkt in diesen Losungen durch Zugabe von Zinkpulver erzeugtem Wasserstoff in statu nascendi gelingt diese reduktive Farbanderung M n O 4 3 H 5 H M n 2 4 H 2 O displaystyle mathrm MnO 4 3 H 5 H rightarrow Mn 2 4 H 2 O Nascierender Wasserstoff vermag unter sauren Bedingungen violette Permanganatlosung zu entfarben C r 2 O 7 2 14 H 6 H 2 C r 3 7 H 2 O 6 H mathrm Cr 2 O 7 2 14 H 6 H rightarrow 2 Cr 3 7 H 2 O 6 H Unter sauren Bedingungen wird gelbe Dichromatlosung grun durch die reduzierende Wirkung des nascierenden Wasserstoffs Atomarer Wasserstoff Um molekularen Wasserstoff in die Atome zu zerlegen muss Energie von 436 22 kJ mol 4 52 eV pro Molekul aufgewendet werden der Chemiker spricht von Enthalpie beim Zusammenschluss zu Wasserstoffmolekulen wird diese Energie wieder freigesetzt 2 H H 2 D H R 0 436 22 k J m o l displaystyle mathrm 2 H rightleftarrows H 2 qquad Delta H R 0 436 22 mathrm kJ mol Diese Energie ist unter Standardbedingungen weit hoher als die thermische Energie k B T 0 24 e V textstyle k mathrm B cdot T approx 0 24 mathrm eV daher liegt das Gleichgewicht vollkommen auf der rechten Seite der dargestellten Gleichung Eine Anwendung findet diese Reaktion beim Arcatom Schweissen Im Weltraum liegt bei niedrigen Temperaturen in der Regel molekularer Wasserstoff vor In der Nahe heisser Sterne wird molekularer Wasserstoff jedoch von deren Strahlung aufgespalten so dass dort die atomare Form uberwiegt oder auch die Atome ionisiert werden H II Gebiet Innerhalb von Sternen liegt Wasserstoff infolge der dort herrschenden hohen Temperaturen nicht atomar vor sondern als Plasma Die Oberflache der Sonne hat jedoch nur eine Temperatur von ca 5500 C was einer thermischen Energie von 0 5 eV entspricht weit unter der Energie von 4 5 eV die zur Auflosung der molekularen Bindung erforderlich ist Bei dieser Temperatur ist daher der grosste Teil des Wasserstoffes nicht ionisiert und sogar molekular Im Aussenbereich der Sonne der Korona herrschen hingegen Temperaturen um eine Million Kelvin Daher sind im Sonnenlicht die Ubergange der Elektronen im atomaren Wasserstoff erkennbar Wasserstoffbruckenbindung Eine wichtige Eigenschaft des Wasserstoffs ist die so genannte Wasserstoffbruckenbindung eine anziehende elektrostatische Kraft zwischen zwei Molekulen Ist Wasserstoff an ein stark elektronegatives Atom wie Fluor oder Sauerstoff gebunden so befindet sich sein Elektron eher in der Nahe des Bindungspartners Es tritt also eine Ladungsverschiebung auf und das H Atom wirkt nun positiv polarisiert Der Bindungspartner wirkt entsprechend negativ Kommen sich zwei solche Molekule nahe genug tritt eine anziehende elektrische Kraft zwischen dem positiven H Atom des einen Molekuls und des negativen Teils des jeweiligen Partners auf Das ist eine Wasserstoffbruckenbindung Da die Wasserstoffbruckenbindung mit nur 17 kJ mol bis 167 kJ mol 24 schwacher ist als die Bindungskraft innerhalb eines Molekuls verbinden sich die Molekule nicht dauerhaft Vielmehr bleibt die Wasserstoffbrucke wegen standiger Bewegung nur Bruchteile einer Sekunde bestehen Dann losen sich die Molekule voneinander um erneut eine Wasserstoffbruckenbindung mit einem anderen Molekul einzugehen Dieser Vorgang wiederholt sich standig Die Wasserstoffbruckenbindung ist fur viele Eigenschaften verschiedener Verbindungen verantwortlich wie DNA oder Wasser Bei Letzterem fuhren diese Bindungen zu den Anomalien des Wassers insbesondere der Dichteanomalie VerwendungSiehe auch Wasserstoffhandel Jedes Jahr werden weltweit mehr als 600 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff rd 30 Mio t fur zahllose Anwendungen in Industrie und Technik gewonnen Wichtige Einsatzgebiete sind Energietrager Beim Schweissen als Raketentreibstoff Von seiner Verwendung als Kraftstoff fur Strahltriebwerke in Wasserstoffverbrennungsmotoren oder uber Brennstoffzellen verspricht man sich in absehbarer Zeit die Nutzung von Erdolprodukten ablosen zu konnen siehe Wasserstoffantrieb weil bei der Verbrennung vor allem Wasser entsteht doch kein Russ und kein Kohlenstoffdioxid Wasserstoff ist jedoch im Gegensatz zu Erdol keine Primarenergie Kohlehydrierung Durch verschiedene chemische Reaktionen wird Kohle mit H2 in flussige Kohlenwasserstoffe uberfuhrt So lassen sich Benzin Diesel und Heizol kunstlich herstellen Derzeit hat Kohlehydrierung wegen hoherer Kosten keine wirtschaftliche Bedeutung Das kann sich andern wenn die Olvorrate der Erde zur Neige gehen Kohlehydrierung wird oder wurde in der DDR und in Sudafrika erforscht und betrieben wo es reichlich Kohlevorkommen doch kein Erdol gibt Das Reduktionsmittel H2 kann mit Metalloxiden reagieren und ihnen dabei den Sauerstoff entziehen Es entsteht Wasser und das reduzierte Metall Dieses Verfahren der Verhuttung von Erzen und Zwischenprodukten wird genutzt um Metalle moglichst rein zu gewinnen etwa Wolfram Denn Kohle und Koks bringen Begleitstoffe wie Phosphor und Schwefel ein Ammoniakherstellung Mit dem Haber Bosch Verfahren wird aus Stickstoff und Wasserstoff Ammoniak hergestellt und daraus wichtige Dungemittel und Sprengstoffe Fetthartung Gehartete Fette werden aus Pflanzenol mittels Hydrierung gewonnen Dabei werden die Doppelbindungen in ungesattigten Fettsaure Resten der Glyceride mit Wasserstoff abgesattigt Die entstehenden Fette haben einen hoheren Schmelzpunkt wodurch das Produkt fest wird Auf diese Weise stellt man Margarine her Dabei konnen als Nebenprodukt gesundheitlich bedenkliche trans Fette entstehen Lebensmittelzusatzstoff Wasserstoff ist als E 949 zugelassen und wird selten als Treibgas Packgas u a verwendet 25 Kuhlmittel Aufgrund seiner hohen Warmekapazitat benutzt man gasformigen Wasserstoff in Kraftwerken und den dort eingesetzten Turbogeneratoren als Kuhlmittel Insbesondere setzt man H2 dort ein wo eine Flussigkeitskuhlung problematisch werden kann Die Warmekapazitat kommt dort zum Tragen wo das Gas nicht oder nur langsam zirkulieren kann Weil die Warmeleitfahigkeit ebenfalls hoch ist verwendet man stromendes H2 zum Abtransport von thermischer Energie in grosse Reservoire z B Flusse In diesen Anwendungen schutzt Wasserstoff die Anlagen vor Uberhitzung und erhoht die Effizienz Von Vorteil ist dabei dass Wasserstoff durch seine geringe Dichte die in die Reynoldszahl eingeht bis zu hoheren Geschwindigkeiten widerstandsarm laminar stromt als andere Gase Kryogen Wegen der hohen Warmekapazitat und des niedrigen Siedepunkts eignet sich flussiger Wasserstoff als Kryogen also als Kuhlmittel fur extrem tiefe Temperaturen Auch grossere Warmemengen konnen von flussigem Wasserstoff gut absorbiert werden bevor eine merkliche Erhohung in seiner Temperatur auftritt So wird die tiefe Temperatur bei ausseren Schwankungen aufrechterhalten Traggas In Ballons und Luftschiffen fand Wasserstoff eine seiner ersten Verwendungen Wegen der leichten Entzundlichkeit von H2 Luft Gemischen fuhrte dies jedoch wiederholt zu Unfallen Die grosste Katastrophe in diesem Zusammenhang ist wohl das Ungluck der Dixmude 1923 am bekanntesten wurde sicherlich die Hindenburg Katastrophe im Jahr 1937 In bemannten Zeppelinen wurde daraufhin der Wasserstoff durch Helium ersetzt Spielt der Sicherheitsaspekt keine Rolle beispielsweise bei Wetterballons wird weiterhin der vielfach kostengunstigere und leichtere Wasserstoff bevorzugt In der instrumentellen Analytik so beim Betrieb des Flammenionisationsdetektors FID in Gaschromatographen Die beiden naturlichen Isotope haben spezielle Einsatzgebiete Deuterium D H 2 26 findet in Form von schwerem Wasser in Schwerwasserreaktoren als Moderator Verwendung d h zum Abbremsen der bei der Kernspaltung entstehenden schnellen Neutronen auf thermische Geschwindigkeit Deuterierte Losungsmittel werden in der magnetischen Kernresonanzspektroskopie benutzt da Deuterium einen Kernspin von Eins besitzt und im NMR Spektrum des normalen Wasserstoff Isotops nicht sichtbar ist In der Chemie und Biologie helfen Deuteriumverbindungen bei der Untersuchung von Reaktionsablaufen und Stoffwechselwegen Isotopenmarkierung da sich Verbindungen mit Deuterium chemisch und biochemisch meist nahezu identisch verhalten wie die entsprechenden Verbindungen mit Wasserstoff Die Reaktionen werden von der Markierung nicht gestort der Verbleib des Deuteriums ist in den Endprodukten dennoch feststellbar Ferner sorgt der erhebliche Massenunterschied zwischen Wasserstoff und Deuterium fur einen deutlichen Isotopeneffekt bei den massenabhangigen Eigenschaften So hat das schwere Wasser einen messbar hoheren Siedepunkt als Wasser Das radioaktive Isotop Tritium T H 3 wird in Kernreaktoren in industriell verwertbaren Mengen hergestellt Ausserdem ist es neben Deuterium ein Ausgangsstoff bei der Kernfusion zu Helium In der zivilen Nutzung dient es in Biologie und Medizin als radioaktiver Marker So lassen sich beispielsweise Tumorzellen aufspuren In der Physik ist es einerseits selbst Forschungsgegenstand andererseits untersucht man mit hochbeschleunigten Tritiumkernen schwere Kerne oder stellt kunstliche Isotope her Mit Hilfe der Tritiummethode lassen sich Wasserproben sehr genau datieren Mit einer Halbwertszeit von etwa zwolf Jahren eignet es sich besonders fur die Messung relativ kurzer Zeitraume bis zu einigen hundert Jahren Unter anderem lasst sich so das Alter eines Weines feststellen Es findet Verwendung als langlebige zuverlassige Energiequelle fur Leuchtfarben im Gemisch mit einem Fluoreszenzfarbstoff vor allem in militarischen Anwendungen auch in Armbanduhren Weitere militarische Verwendung findet das Isotop in der Wasserstoffbombe und gewissen Ausfuhrungen von Kernwaffen deren Wirkung auf Spaltung beruht Wasserstoff als Energiespeicher Wasserstoff gilt als ein Energietrager der Zukunft 27 Siehe auch Wasserstoffwirtschaft Herstellung von Wasserstoff Hauptartikel Wasserstoffherstellung Siehe auch Technologien der Wasserstoffherstellung Als Energietrager ist Wasserstoff wie elektrische Energie keine Primarenergie sondern muss wie Strom aus Primarenergie hergestellt werden Wasserstoff als Energietrager verursacht kein Kohlendioxid wenn er mit erneuerbaren Energien wie Windenergie oder Sonnenenergie gewonnen wird sogenannter Gruner Wasserstoff Biowasserstoff verursacht in der Nettobilanz kein Kohlendioxid wenn Anbau und Verarbeitung der genutzten Biomasse CO2 neutral erfolgen Derzeit 2019 erfolgt die Wasserstoff Herstellung jedoch fast ausschliesslich aus fossiler Primarenergie uberwiegend durch Erdgas Reformierung Die unter dem Schlagwort Power to Gas oft favorisierte Gewinnung durch Wasser Elektrolyse mit uberschussigem erneuerbaren Strom gilt bei praktisch realisierten Wirkungsgraden von kaum uber 60 28 als relativ ineffizient und wirtschaftlich nicht konkurrenzfahig gegenuber Reformierung von Erdgas weil ausreichend billiger Strom Uberschuss tatsachlich nur fur einige Stunden im Jahr genutzt werden kann und sich bei so meist geringer Auslastung die erforderliche Anlagen Technik nur mit hohen Subventionen in Forschungs und Pilot Anlagen finanzieren lasst Das kann sich erst andern falls eine kunftig uberwiegend regenerativ umgestellte Strom Versorgung noch wesentlich mehr und nicht anderweitig verwertbare Uberschusse abwirft oder aber Erdgas als Rohstoff teurer als regenerative Stromerzeugung werden sollte bzw mit einer entsprechend hohen CO2 Abgabe belegt wird 29 Speicherung von Wasserstoff Hauptartikel Wasserstoffspeicherung Siehe auch Technologien der Wasserstoffspeicherung Wasserstoff enthalt mehr Energie pro Masse als jeder andere Brennstoff 141 8 MJ kg 39 39 kWh kg Brennwert 30 Damit entspricht 1 kg Wasserstoff 3 3 kg Benzin Der Energiegehalt pro Volumen ist dagegen relativ gering und erreicht selbst in flussigem Zustand nur 10 MJ L 2 79 kWh L was nur 31 der Energie pro Liter Benzin ist Die technischen Probleme bei der Speicherung von Wasserstoff entstehen vor allem durch dessen hohen Dampfdruck und dessen niedrigen Siedepunkt Verfahren wie Druck und Flussigwasserstoffspeicherung und die Speicherung in Metallhydriden befinden sich im kommerziellen Einsatz Weitere Verfahren sind noch im Stadium der Entwicklung oder der Grundlagenforschung Folgende Speichermethoden werden eingesetzt Speicherung als tiefkalter flussiger Wasserstoff in vakuumisolierten Behaltern 14 12 L kg bei 20 K 253 C hochstmogliche Speicherdichte Verflussigung energieintensiv Es entweicht standig etwas Gas Speicherung von gasformigem Wasserstoff in Hochdruck Behaltern benotigtes Tankvolumen 55 L kg bei 200 bar bis 25 L kg bei 700 bar 15 C keine Kuhlung bzw Warmeisolation notig Einlagerung von Wasserstoff bei geringerem Druck gebunden in Metallhydriden Kohlenstoffnanorohren oder flussigen organischen Wasserstoff Tragern LOHC hohere Sicherheit Handhabung vereinfacht Ein 200 kg schwerer Tank kann nur etwa 2 kg Wasserstoff speichern entspricht ca 9 Litern Benzin Der Wasserstoff muss teilweise durch Warmezufuhr aus der Bindung gelost werden um die volle Kapazitat nutzen zu konnen Brandlast und Explosionsgefahr Eine lokale Erhitzung eines Drucktanks kann unter der Wirkung des Betriebsdrucks zu einem lokalen mechanischen Versagen also einer lokalen Perforation der Tankwand fuhren Hier ausstromendes Wasserstoffgas kann Ladungstrennung also elektrostatische Aufladung erzeugen deren Entladungsfunken ein brennbares Wasserstoff Luft Gemisch entzunden kann Auch andere Zundquellen sind relevant Die Verbrennung ausserhalb des Tanks kann explosiv oder als Flamme erfolgen Durch die gesamtheitliche Erhitzung von Drucktank und Inhalt steigt der Innendruck etwa proportional zur absoluten Temperatur an bis beim Berstdruck der Tank platzt Die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren geht bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen davon aus dass aufgrund der hohen Behaltersicherheit ein Feuer geloscht werden kann bevor es zum Bersten der Druckgasbehalter kommt 31 Das Platzen eines Tanks aus Metall Druckgefass Type 1 kann zum Fragmentieren des Tanks fuhren sodass Teile der Tankwand voneinander wegfliegen Tanks aus Faserverbundwerkstoff Composites Type 2 bis 4 werden so konstruiert dass sie im Fall des Platzens moglichst nur aufreissen doch zusammenhangend bleiben Ein Sicherheitsventil soll vor dem Berstdruck ansprechen und Gas ablassen um den Druck zu reduzieren Benzin breitet sich im Fall eines Tanklecks am Boden oder auf einer Gewasseroberflache aus Benzindampf ist schwerer als Luft bleibt in Bodennahe konzentrierter und kann in Abflusse oder tieferliegende Geschosse rinnen Ausgetretener Wasserstoff hingegen strebt durch den Auftrieb nach oben und kann sich unter der Decke eines geschlossenen Raums ansammeln oder durch Abluftkanale stromen Bei einer fur Brennstoffzellen Pkw typischen geringen Speicherkapazitat von maximal 5 kg Wasserstoff mit ca 600 MJ 167 kWh Heizwert ist die Brandlast geringer als diejenige von 20 Liter Benzin 32 Energiedichten im Vergleich Brenn und Heizwerte Brennstoff Brennwert Masse Dichte Brennwert Vol Heizwert VolWasserstoff 30 39 39 kWh kg 141 8 MJ kg 0 090 kg m 0 3 54 kWh m 12 7 MJ m 0 3 0 kWh m 10 8 MJ m Methan CH4 33 13 90 kWh kg 0 50 0 MJ kg 0 720 kg m 10 00 kWh m 36 0 MJ m 0 9 0 kWh m 32 4 MJ m Erdgas H 34 13 90 kWh kg 0 50 0 MJ kg 0 800 kg m 11 10 kWh m 40 0 MJ m 10 kWh m 36 0 MJ m Diesel 35 12 50 kWh kg 0 45 0 MJ kg 0 830 kg L 10 50 kWh L 37 8 MJ L 0 9 80 kWh L 35 3 MJ LBenzin 32 12 00 kWh kg 0 43 0 MJ kg 0 750 kg L 0 9 00 kWh L 32 4 MJ L 0 8 30 kWh L 30 0 MJ LAuf das Volumen bezogen 36 Wasserstoff flussig also tiefkalt 2360 kWh m Benzin 8760 kWh m Erdgas 20 MPa 200 bar 2580 kWh m Wasserstoffgas 20 MPa 530 kWh m Wasserstoffgas Normaldruck 3 kWh m Kernfusion Hauptartikel Kernfusion Am 31 Oktober 1952 wurde erstmals von Menschenhand Energie im Megatonnen Massstab durch Kernfusion freigesetzt in der Wasserstoffbombe Ivy Mike Kernfusion in der Sonne und in Sternen Mit Wasserstoffbrennen wird die Kernfusion von Wasserstoff in Helium im Inneren von Sternen bezeichnet Diese Reaktion stellt in normalen Sternen wahrend des Grossteils ihres Lebenszyklus die wesentliche Energiequelle dar Sie hat trotz ihres historisch bedingten Namens nichts mit einer chemischen Verbrennung zu tun Der Prozess der Kernfusion kann beim Wasserstoffbrennen auf zwei Arten ablaufen bei denen auf verschiedenen Wegen jeweils vier Protonen die Atomkerne des Wasserstoffs in einen Heliumkern 4He umgewandelt werden die relativ direkte Proton Proton Reaktion der schwere Elemente Kohlenstoff Stickstoff Sauerstoff nutzende Bethe Weizsacker Zyklus CNO Zyklus Insgesamt wird beim Wasserstoffbrennen etwa 0 73 der Masse in Energie umgewandelt was man als Massendefekt bezeichnet Die aus der Massendifferenz erzeugte Energie ergibt sich aus der einsteinschen Beziehung E mc Sie resultiert aus der Kernbindungsenergie der Nukleonen der Kernbausteine Fusionswaffen 1952 testeten die Vereinigten Staaten die erste Wasserstoffbombe Brennstoff war das Isotop Deuterium In der Bombe liefen vor allem folgende Kernreaktionen ab D D 3 H e n 3 268 9 M e V mathrm D D rightarrow 3 He n 3 2689 MeV D D T p 4 032 7 M e V mathrm D D rightarrow T p 4 0327 MeV Das entstandene Tritium und Helium 3 konnen noch weiter reagieren T D 4 H e n 17 588 M e V mathrm T D rightarrow 4 He n 17 588 MeV 3 H e D 4 H e p 18 353 M e V mathrm 3 He D rightarrow 4 He p 18 353 MeV In Summe entstehen aus drei Deuteronen ein Heliumkern sowie ein Neutron und ein Proton Da Deuterium wie Wasserstoff schwer zu speichern ist wird bei den meisten Fusionswaffen inzwischen auf Lithium Deuterid LiD als Brennstoff zuruckgegriffen Durch die bei der Primarreaktion von Deuterium entstehenden Neutronen wird aus dem Lithium Tritium erbrutet n 6 L i 4 H e T mathrm n 6 Li rightarrow 4 He T n 7 L i 4 H e T n mathrm n 7 Li rightarrow 4 He T n Fusionsreaktoren Physiker forschen an einer friedlichen Nutzung der Kernverschmelzung zur Energiegewinnung in Kernfusionsreaktoren Am weitesten fortgeschritten sind Versuche die Reaktion in einem Plasma kontrolliert ablaufen zu lassen Die dazu notigen sehr hohen Temperaturen sind schwierig zu realisieren Anders als Wasserstoffbomben werden Reaktoren voraussichtlich nur die Deuterium Tritium Reaktion zur Energiegewinnung nutzen konnen Biologische BedeutungWasserstoff ist in Form verschiedenster Verbindungen essentiell fur alle bekannten Lebewesen An vorderster Stelle zu nennen ist hier Wasser welches als Medium fur alle zellularen Prozesse und fur alle Stofftransporte dient Zusammen mit Kohlenstoff Sauerstoff Stickstoff und seltener auch anderen Elementen ist er Bestandteil derjenigen Molekule aus der organischen Chemie ohne die jegliche uns bekannte Form von Leben schlicht unmoglich ist Wasserstoff spielt im Organismus aktive Rollen so bei einigen Koenzymen wie Nicotinamid Adenin Dinucleotid NAD NADH die als Reduktionsaquivalente oder Protonentransporter im Korper dienen und bei Redoxreaktionen mitwirken In den Mitochondrien den Kraftwerken der Zelle dient die Ubertragung von Wasserstoffkationen Protonen zwischen verschiedenen Molekulen der so genannten Atmungskette dazu einen Protonengradienten durch chemiosmotisches Membranpotenzial zur Generierung von energiereichen Verbindungen wie Adenosintriphosphat ATP bereitzustellen Bei der Photosynthese in Pflanzen und Bakterien wird der Wasserstoff aus dem Wasser dazu benotigt das fixierte Kohlendioxid in Kohlenhydrate umzuwandeln Bezogen auf die Masse ist Wasserstoff im menschlichen Korper das drittwichtigste Element Bei einer Person mit einem Korpergewicht von 70 kg sind rund 7 kg 10 Gew auf den enthaltenen Wasserstoff zuruckzufuhren Nur Kohlenstoff ca 20 Gew und Sauerstoff ca 63 Gew machen einen noch grosseren Gewichtsanteil aus Bezogen auf die Anzahl der Atome ist der sehr leichte Wasserstoff sogar das mit Abstand haufigste Atom im Korper eines jeden Lebewesens die 7 kg beim Menschen entsprechen 3 5 103 Mol Wasserstoff mit je 2 6 1023 Atomen das sind rund 4 2 1027 Wasserstoffatome Medizinische BedeutungIn biologischen Systemen reagiert molekularer Wasserstoff mit reaktiven Sauerstoffspezies und wirkt so als Antioxidans Im Tierversuch fuhrt die Anreicherung von Trinkwasser mit molekularem Wasserstoff nach Nierentransplantation zu einem besseren Uberleben des Transplantates zu einem verminderten Auftreten einer chronischen Schadigung des Transplantates zu einer Verminderung der Konzentration an reaktiven Sauerstoffspezies und zu einer Hemmung von Signalwegen welche die entzundliche Aktivitat verstarken proinflammatorische Signalwege 37 Bedeutung im LeistungssportAufgrund der Wirkung als Antioxidans hat Wasserstoff eine leistungssteigernde Wirkung bei anaeroben Belastungen Er kann sowohl niedrig dosiert im Training uber einen langeren Zeitraum verwendet werden als auch hochdosiert unmittelbar vor bzw wahrend des Wettkampfes z B in Halbzeitpausen 38 Er kann sowohl zum unmittelbaren Gebrauch Getranken beigefugt werden als auch in Gasform ahnlich wie bei Sauerstoff z B uber eine Maske eingeatmet werden 39 Nur die intravenose Verabreichung ist durch die Anti Doping Bestimmungen verboten 40 SicherheitshinweiseWasserstoff ist extrem entzundbar alte Bezeichnung hochentzundlich Er brennt mit reinem Sauerstoff oder Luft sowie mit anderen gasformigen Oxidationsmitteln wie Chlor oder Fluor mit heisser Flamme Da die Flamme kaum sichtbar ist kann man unabsichtlich hinein geraten 41 Gemische mit Chlor oder Fluor sind schon durch Ultraviolettstrahlung entzundbar siehe Chlorknallgas Ausser der nach GHS vorgeschriebenen Kennzeichnung siehe Info Box mussen H2 Druckgasflaschen nach DIN EN 1089 3 mit roter Flaschenschulter und rotem Flaschenkorper versehen sein Wasserstoff ist nicht als gesundheitsschadlich oder umweltgefahrdend eingestuft Daher ist kein AGW Wert festgelegt Atem oder Hautschutz sind nicht erforderlich Erst wenn hohe Konzentrationen eingeatmet werden konnen durch den Mangel an Sauerstoff ab etwa 30 Vol Bewegungsstorungen Bewusstlosigkeit und Ersticken auftreten 42 Durch rasch austretendes Gas konnen bei Kontakt mit der Haut Kalteverbrennungen auftreten Gemische aus Luft mit einem Volumenanteil von 4 bis 76 Wasserstoff sind entzundbar Ab einem Volumenanteil von 18 in Luft ist das Gemisch explosiv Knallgas Aufgrund der hohen Diffusionsneigung und der geringen Dichte verfluchtigt sich Wasserstoff in offener Umgebung haufig bevor es zur Bildung eines explosiven Gemischs kommt oder brennt in heissen Umgebungen beim Erreichen der Konzentrationsgrenze von 4 ab Die Zundtemperatur in Luft betragt 560 C Bei der Handhabung ist der Wasserstoff von Zundquellen dazu gehoren elektrostatische Entladungen fernzuhalten Die Lagerung der Behalter sollte fern von oxidierenden Gasen Sauerstoff Chlor und anderen oxidierenden brandfordernden Stoffen erfolgen Wasserstoff kann wegen seiner geringen Grosse durch viele Feststoffe hindurchdiffundieren das heisst Gas kann langsam durch ungeeignete Materialien austreten Die fur Gastanks und Leitungen verwendeten Materialien und starken berucksichtigen dies sodass keine grosseren Risiken bestehen als z B bei der Verwendung von Benzin 43 44 45 Wasserstofffahrzeuge mit Drucktanks konnen problemlos in Parkhausern und Tiefgaragen geparkt werden Es existiert keine gesetzliche Bestimmung die das einschrankt siehe dazu Wasserstoffspeicherung NachweisMolekularen Wasserstoff kann man durch die Knallgasprobe nachweisen Bei dieser Nachweisreaktion wird eine kleine beispielsweise wahrend einer Reaktion aufgefangene Menge eines Gases in einem Reagenzglas entzundet Wenn danach ein dumpfer Knall ein Pfeifen oder ein Bellen zu horen ist so ist der Nachweis positiv das heisst es war Wasserstoff in dem Reagenzglas Der Knall kommt durch die Reaktion von Wasserstoffgas mit dem Luftsauerstoff zustande 2 H 2 O 2 2 H 2 O mathrm 2 H 2 O 2 rightarrow 2 H 2 O exotherme Reaktion Wasserstoff reagiert mit Sauerstoff zu WasserMit der gleichen Reaktion verbrennt Wasserstoff mit einer schwach blaulichen Flamme wenn man ihn gleich an der Austrittsstelle entzundet Pfeifgas Die Knallgasprobe ist die klassische Methode zum Nachweis und ist besonders in Schulversuchen beliebt VerbindungenWasserstoff geht mit den meisten chemischen Elementen Verbindungen mit der allgemeinen Summenformel EHn n 1 2 3 4 ein Einige wenige dieser Elementwasserstoffe sind nur in Form so genannter Addukte bekannt wie Lm EHn L steht fur einen Liganden Die Folgende Abbildung bietet eine Ubersicht uber wichtige Grundreaktionen des Wasserstoffs Auf genaue Reaktionsbedingungen und Stochiometrie ist hier nicht geachtet Wasserstoff kann in Verbindungen sowohl positive als auch negative Ladungsanteile tragen Das ist abhangig davon ob der Bindungspartner eine hohere oder eine niedrigere Elektronegativitat als Wasserstoff 2 2 besitzt Zwischen den beiden Verbindungstypen lasst sich im Periodensystem keine scharfe Grenze ziehen da zum Beispiel das Saure Base Verhalten mit berucksichtigt werden muss Eine mehr oder weniger willkurliche Betrachtung besagt dass in den Wasserstoffverbindungen der Elemente Bor Silicium Germanium Zinn und Blei sowie allen links davon der Wasserstoff negativ polarisiert ist in Verbindungen mit Kohlenstoff Phosphor Arsen Antimon Bismut und allen Elementen rechts davon positiv Entsprechend lasst sich bei Monosilan SiH4 die Oxidationszahl fur Silicium auf 4 Wasserstoff dementsprechend 1 in Methan CH4 fur Kohlenstoff auf 4 Wasserstoff 1 festlegen Zur Darstellung von Wasserstoffverbindungen EHn werden hauptsachlich drei verschiedene Verfahren genutzt Die Umsetzung des entsprechenden Elements E mit Wasserstoff H2 Hydrogenolyse 1 x E x n 2 H 2 E H n frac 1 x mathrm E x frac n 2 mathrm H 2 rightleftarrows mathrm EH n Ein Element reagiert mit Wasserstoff bei Energiezufuhr zum entsprechenden Elementwasserstoff Die Reaktion von Metallverbindungen des Typs MnE mit Wasserstoffsauren H Protolyse M n E n H A n M A E H n mathrm M n mathrm E n mathrm HA rightleftarrows n mathrm MA mathrm EH n Eine Metallverbindung des Elements E reagiert mit einer Saure HA zum Elementwasserstoff und einem Metallsalz Die Umsetzung von Halogenverbindungen EHaln mit Hydriden H Hydridolyse E H a l n n H n H a l E H n mathrm EHal n n mathrm H rightleftarrows n mathrm Hal mathrm EH n Hydridionen setzen aus einer Halogenverbindung des Elements E den entsprechenden Elementwasserstoff frei Salzartige Verbindungen In Verbindung mit Metallen kann Wasserstoff jeweils ein Elektron aufnehmen so dass negativ geladene Wasserstoffionen Hydridionen H entstehen die mit Metallkationen Salze bilden Diese Verbindungen werden Hydride genannt Salzartige Elementwasserstoffe sind von den Alkali und mit Ausnahme von Beryllium den Erdalkalimetallen bekannt Ausserdem zahlt man die Dihydride des Europiums und Ytterbiums EuH2 und YbH2 dazu Metallhydride reagieren sehr heftig mit Wasser unter Freisetzung von molekularem Wasserstoff H2 und konnen sich an der Luft selbst entzunden wobei sich Wasser und das Metalloxid bilden In der Mehrzahl sind sie aber nicht explosiv Minerale die an Sauerstoff gebundenen Wasserstoff enthalten sind Hydrate oder Hydroxide Metallartige Verbindungen In metallartigen Wasserstoffverbindungen mit wenigen Ausnahmen sind das die Ubergangsmetallhydride ist atomarer Wasserstoff in der entsprechenden Metallstruktur eingelagert Man spricht in diesem Fall auch von Wasserstoff Einlagerungsverbindungen obwohl sich bei der Aufnahme des Wasserstoffs die Struktur des Metalls andert was eigentlich nicht der Definition fur Einlagerungsverbindungen entspricht Das Element besetzt die oktaedrischen und tetraedrischen Lucken in den kubisch bzw hexagonal dichtesten Metallatompackungen Die Loslichkeit von Wasserstoff steigt mit zunehmender Temperatur Man findet jedoch selbst bei Temperaturen uber 500 C selten mehr als einen Stoffmengenanteil von 10 Wasserstoff im betreffenden Metall Am meisten Wasserstoff konnen die Elemente Vanadium Niob und Tantal aufnehmen Bei Raumtemperatur sind folgende Stochiometrien zu beobachten VH0 05 NbH0 11 und TaH0 22 Ab 200 C findet man bei diesen Metallen eine 1 1 Stochiometrie MH vor Das kubisch raumzentrierte Kristallgitter bleibt dabei unangetastet Kovalente Verbindungen Verbindungen bei denen Wasserstoff der elektropositivere Partner ist haben einen hohen kovalenten Anteil Als Beispiele seien Fluorwasserstoff HF oder Chlorwasserstoff HCl genannt In Wasser reagieren diese Stoffe als Sauren da der Wasserstoff sofort als Proton H Ion von umgebenden Wassermolekulen abgespalten werden kann Isolierte H Ionen verbinden sich in wassriger Losung sofort mit Wassermolekulen zu H3O Ionen dieses Ion ist verantwortlich fur die saure Eigenschaft von wassrigen Chlorwasserstofflosungen Saure Base Verhalten Schematische Darstellung verschiedener Wasserstoffoxide Die Atomradien sind massstabsgetreu Die kovalenten Wasserstoffverbindungen der Elemente der IV bis VII Hauptgruppe des Periodensystems sowie Borwasserstoffe sind Sauren nach der Definition von Johannes Nicolaus Bronsted geben also Protonen an andere Verbindungen ab E H n E H n 1 H mathrm EH n rightleftarrows mathrm EH n 1 mathrm H Die Saurestarke der Verbindungen nimmt dabei in den Hauptgruppen von oben nach unten und in den Perioden von links nach rechts zu Ebenso steigt sie mit der Zahl der Element Element Bindungen bei Wasserstoffverbindungen eines bestimmten Elements So ist zum Beispiel Wasser H2O eine schwachere Saure als Wasserstoffperoxid H2O2 Ethan C2H6 in der Saurestarke schwacher als Ethen C2H4 und Ethin C2H2 Umgekehrt konnen kovalente Elementwasserstoffe als Basen fungieren Wasserstoffverbindungen der Elemente aus Hauptgruppe V bis VII konnen Protonen aufnehmen da sie uber freie Elektronenpaare verfugen E H n H E H n 1 mathrm EH n mathrm H rightleftarrows mathrm EH n 1 Ursache fur die Aciditat oder Basizitat einer wassrigen Losung ist die Stoffmengenkonzentration an Protonen H Ionen Den negativen dekadischen Logarithmus dieser Konzentration nennt man pH Wert Zum Beispiel bedeutet eine Konzentration von 0 001 mol H Ionen pro Liter Wasser pH 3 0 Dieses Beispiel trifft auf eine Saure zu Wasser ohne jeden Zusatz hat bei Normalbedingungen den pH 7 Basen haben pH Werte bis 14 Oxide Wasserstoffoxide auch Hydrogeniumoxide sind Verbindungen die nur aus Wasserstoff und Sauerstoff bestehen Von grosster Wichtigkeit ist das Wasser Wasserstoffoxid von technischer Bedeutung ist daneben Wasserstoffperoxid fruher Wasserstoffsuperoxid genannt Ein weiteres aber selteneres Oxid ist das Dihydrogentrioxid Von ausserordentlicher Bedeutung fur alles Leben auf der Erde sind auch Alkohole und Saccharide sowie Carbonsauren die nur Wasserstoff Sauerstoff und Kohlenstoff enthalten Kohlenwasserstoffe Wasserstoff bildet mit Kohlenstoff die kovalenten Kohlenwasserstoffe deren Studium sich die Kohlenwasserstoffchemie verschrieben hat Siehe auchGruner Wasserstoff Naturlicher WasserstoffLiteraturChemie Erwin Riedel Anorganische Chemie de Gruyter Berlin 2002 ISBN 3 11 017439 1 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 259 296 Harry H Binder Lexikon der chemischen Elemente das Periodensystem in Fakten Zahlen und Daten S Hirzel Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 7776 0736 3 Technik Peter Kurzweil Brennstoffzellentechnik 1 Auflage Vieweg Verlag Wiesbaden 2003 ISBN 3 528 03965 5 Udo Schelling Brennstoffzellen In Richard Zahoransky Hrsg Energietechnik 5 uberarb u erw Auflage Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 8348 1207 0 S 203ff Helmut Eichlseder Manfred Klell Wasserstoff in der Fahrzeugtechnik 1 Auflage Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0478 5 Rex A Ewing Hydrogen A Journey Into a World of Hydrogen Energy and Fuel Cells Pixyjack Press Masonville CO 2004 ISBN 0 9658098 6 2 Bedeutung Hoimar von Ditfurth Im Anfang war der Wasserstoff dtv Munchen 2002 ISBN 3 423 33015 5 Weblinks Commons Wasserstoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Wasserstoff Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikibooks Wikijunior Die Elemente Elemente Wasserstoff Lern und Lehrmaterialien Linkkatalog zum Thema Wasserstoff bei curlie org ehemals DMOZ Eine Wasserstoff und Deuterium Spektralrohre Betrieb mit 1 8 kV 18 mA und einer Frequenz von 35 kHz Einzelnachweise Harry H Binder Lexikon der chemischen Elemente das Periodensystem in Fakten Zahlen und Daten S Hirzel Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 7776 0736 3 Die Werte fur die Eigenschaften Infobox sind wenn nicht anders angegeben aus www webelements com Wasserstoff entnommen Angegeben ist der von der IUPAC empfohlene Standardwert da die Isotopenzusammensetzung dieses Elements ortlich schwanken kann ergibt sich fur das mittlere Atomgewicht der in Klammern angegebene Massenbereich Siehe Michael E Wieser Tyler B Coplen Atomic weights of the elements 2009 IUPAC Technical Report In Pure and Applied Chemistry 2010 S 1 doi 10 1351 PAC REP 10 09 14 IUPAC Standard Atomic Weights Revised 2013 Eintrag zu hydrogen in Kramida A Ralchenko Yu Reader J und NIST ASD Team 2019 NIST Atomic Spectra Database ver 5 7 1 Hrsg NIST Gaithersburg MD doi 10 18434 T4W30F physics nist gov asd Abgerufen am 11 Juni 2020 a b Eintrag zu hydrogen bei WebElements www webelements com abgerufen am 11 Juni 2020 a b c d Eintrag zu Wasserstoff in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 23 Oktober 2021 JavaScript erforderlich Robert C Weast Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics CRC Chemical Rubber Publishing Company Boca Raton 1990 ISBN 0 8493 0470 9 S E 129 bis E 145 Die Werte dort sind auf g mol bezogen und in cgs Einheiten angegeben Der hier angegebene Wert ist der daraus berechnete masseinheitslose SI Wert a b Yiming Zhang Julian R G Evans Shoufeng Yang Corrected Values for Boiling Points and Enthalpies of Vaporization of Elements in Handbooks In Journal of Chemical amp Engineering Data 56 2011 S 328 337 doi 10 1021 je1011086 Eintrag zu Hydrogen im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 August 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern a b c d Theodore L Brown H Eugene LeMay Bruce E Bursten Chemie Die zentrale Wissenschaft Pearson Studium 2007 ISBN 978 3 8273 7191 1 S 1087 1090 Jurgen Sultenfuss Das Radionuklid Tritium im Ozean Messverfahren und Verteilung von Tritium im Sudatlantik und im Weddellmeer Dissertation In Berichte zur Polarforschung Nr 256 1998 1 1 Das Isotop Tritium S 2 4 doi 10 2312 BzP 0256 1998 awi de PDF Ernst F Schwenk Sternstunden der fruhen Chemie Verlag C H Beck 1998 ISBN 3 406 45601 4 Martin Carrier Cavendishs Version der Phlogistonchemie oder Uber den empirischen Erfolg unzutreffender theoretischer Ansatze in J Mittelstrass Chemie und Geisteswissenschaften Akademie Verlag Berlin 1992 S 35 52 online The composition of the Earth PDF Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 28 September 2011 abgerufen am 16 Dezember 2019 H Hydrogen Webmineral Mineral Species sorted by the element englisch a b Eintrag zu Wasserstoff In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 2 Januar 2015 GIT Labor Fachzeitschrift Heft 9 2013 S 596 nach Jurgen Quadbeck Seeger Hrsg Chemie Rekorde Wiley VCH a b c d Eintrag zu Wasserstoff In P J Linstrom W G Mallard Hrsg NIST Chemistry WebBook NIST Standard Reference Database Number 69 National Institute of Standards and Technology Gaithersburg MD D Lal B Peters Cosmic ray produced radioactivity on the earth In Handbuch der Physik Band 46 2 Springer Berlin 1967 S 551 612 a b Umweltbundesamt Ist Wasserstoff treibhausgasneutral Tabelle 1 Treibhauspotentialwerte von Wasserstoff Maria Sand et al A multi model assessment of the Global Warming Potential of hydrogen In communications earth amp environment Band 4 2023 doi 10 1038 s43247 023 00857 8 Atmospheric implications of increased Hydrogen use George A Jeffrey An Introduction to Hydrogen Bonding Oxford University Press 1997 ISBN 0 19 509549 9 Verordnung EG Nr 1333 2008 in der konsolidierten Fassung vom 31 Oktober 2022 Anm Nur fur die 2 schwereren Isotope des Wasserstoffs werden eigene chemische Zeichen benutzt Wasserstoff als Energietrager der Zukunft Memento vom 26 Oktober 2012 im Internet Archive VDE abgerufen am 11 April 2012 energieagentur nrw Information der Energieagentur Nordrhein Westfalen zu Brennstoffzelle und Wasserstoff alkalische Elektrolyse Lurgi Verfahren abgerufen am 11 August 2020 Rudiger Paschotta Power to Gas ein Hype In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 a b Rudiger Paschotta Wasserstoff In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Wasserstoff und dessen Gefahren Ein Leitfaden fur Feuerwehren PDF Oktober 2008 S 7 abgerufen am 13 September 2020 Die Druckgasbehalter 200 700 bar Betriebsdruck fur wasserstoffbetriebene Fahrzeuge haben in der Regel keine Druckentlastungsventile sondern eine Schmelzsicherung Man geht davon aus dass aufgrund der hohen Behaltersi cherheit ein Feuer geloscht werden kann bevor es zum Bersten der Druckgasbe halter kommt a b Rudiger Paschotta Benzin In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 Rudiger Paschotta Methan In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 Rudiger Paschotta Erdgas In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 Rudiger Paschotta Dieselkraftstoff In energie lexikon info Abgerufen am 19 Dezember 2022 Stephan Glante Untersuchungen zur Synthese von ZIF 8 und Wasserstoffspeicherung in ausgewahlten metall organischen Gerustverbindungen opus4 kobv de 6 Juni 2019 abgerufen am 5 November 2022 Jon S Cardinal Jianghua Zhan Yinna Wang Ryujiro Sugimoto Allan Tsung Kenneth R McCurry Timothy R Billiar Atsunori Nakao Oral hydrogen water prevents chronic allograft nephropathy in rats In Kidney International Band 77 Nr 2 Januar 2010 S 101 109 doi 10 1038 ki 2009 421 PMID 19907413 Botek M Krejci J McKune A J et al 2019 Hydrogen Rich Water Improved Ventilatory Perceptual and Lactate Responses to Exercise Int J Sports Med 40 14 879 885 Aoki K Nakao A Adachi Tusdm et al 2012 Pilot study Effects of drinking hydrogen rich water on muscle fatigue caused by acute exercise in elite athletes In Med Gas Res 2 12 doi 10 1186 2045 9912 2 12 Arnd Kruger Wasserstoff Leistungssport 50 2020 2 S 29 32 Axel Stepken Wasserstoff So sicher wie Benzin Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive Medienforum Deutscher Wasserstofftag 2003 PDF 704 kB Helmut Eichlseder Manfred Klell Wasserstoff in der Fahrzeugtechnik 2010 ISBN 978 3 8348 0478 5 Spektakularer Test zeigt Wasserstoff im Auto muss nicht gefahrlicher sein als Benzin In wissenschaft de 3 Februar 2003 abgerufen am 8 September 2019 Sicherheitsaspekte bei der Verwendung von Wasserstoff Memento vom 6 Marz 2012 im Internet Archive Quelle Hycar Crashversuch der University of Miami auf YouTube Periodensystem der Elemente H HeLi Be B C N O F NeNa Mg Al Si P S Cl ArK Ca Sc Ti V Cr Mn Fe Co Ni Cu Zn Ga Ge As Se Br KrRb Sr Y Zr Nb Mo Tc Ru Rh Pd Ag Cd In Sn Sb Te I XeCs Ba La Ce Pr Nd Pm Sm Eu Gd Tb Dy Ho Er Tm Yb Lu Hf Ta W Re Os Ir Pt Au Hg Tl Pb Bi Po At RnFr Ra Ac Th Pa U Np Pu Am Cm Bk Cf Es Fm Md No Lr Rf Db Sg Bh Hs Mt Ds Rg Cn Nh Fl Mc Lv Ts OgAlkalimetalle Erdalkalimetalle Lanthanoide Actinoide Ubergangsmetalle Metalle Halbmetalle Nichtmetalle Halogene Edelgase Chemie unbekannt Dieser Artikel wurde am 7 Dezember 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 Einleitung Abschnitte 1 bis 6 source source Speichern 44 24 Minuten 26 439 MB Text der gesprochenen Version 25 April 2021 Teil 2 Abschnitte 7 bis 14 Infobox source source Speichern 51 48 Minuten 30 537 MB Text der gesprochenen Version 25 April 2021 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4064784 5 lobid OGND AKS LCCN sh85063416 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserstoff amp oldid 235795572