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Dieser Artikel stellt die Massendichte dar Fur weitere Bedeutungen siehe Dichte Begriffsklarung Mit dichte zusammengesetzte Worter bezeichnen auch andere Grossen die auf das Volumen eine Flache eine Lange ein Frequenzintervall oder Anderes bezogen werden siehe unter dem Lemma des zusammengesetzten Worts Physikalische GrosseName MassendichteFormelzeichen r rho Rho Grossen undEinheitensystem Einheit DimensionSI kg m 3 M L 3Siehe auch Wichte spezifisches Gewicht relative Dichte spezifische Dichte spezifisches VolumenDie Dichte r rho Rho auch Massendichte genannt ist der Quotient aus der Masse m m eines Korpers und seinem Volumen V V Flussigseife gefarbtes Wasser Speiseol und Alkohol bilden einen Dichteturm d h die Flussigkeiten ordnen sich nach ihrer Dichte an r m V rho frac m V Sie wird oft in Gramm pro Kubikzentimeter oder in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben Bei flussigen Korpern ist auch die Einheit Kilogramm pro Liter Kilogramm pro Kubikdezimeter ublich Die Dichte ist durch das Material des Korpers bestimmt und als intensive Grosse unabhangig von seiner Form und Grosse Im Allgemeinen dehnen sich Stoffe mit steigender Temperatur aus wodurch ihre Dichte sinkt Eine Ausnahme bilden Stoffe mit einer Dichteanomalie wie z B Wasser Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung zu anderen Begriffen 2 Ortsabhangige Dichte 3 Dichte von Losungen 4 Dichten von Pulvern und porosen Materialien 5 Ausdehnungskoeffizienten 6 Messung 6 1 Dichtebestimmung durch Auftrieb 6 2 Weitere Methoden 7 Beispiele 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAbgrenzung zu anderen Begriffen BearbeitenWahrend bei der Dichte die Masse im Verhaltnis zum Volumen steht gibt die Wichte die Gewichtskraft im Verhaltnis zum Volumen an ist also abhangig vom Schwerefeld Die relative Dichte ist das Verhaltnis der Dichte zur Dichte eines Normals also eine Grosse der Dimension Zahl Der Kehrwert der Dichte wird spezifisches Volumen genannt und spielt vor allem in der Thermodynamik der Gase und Dampfe eine Rolle Das Verhaltnis der Dichte eines Stoffes zur Dichte im Normzustand wird als relative Dichte bezeichnet Definiert werden diese Unterschiede in der DIN 1306 Dichte Begriffe Angaben Die Dichte ist eine Quotientengrosse Ortsabhangige Dichte BearbeitenDie Dichte ergibt sich aus den Massen der Atome aus denen das Material besteht und aus ihren Abstanden In homogenem Material zum Beispiel in einem Kristall ist die Dichte uberall gleich Sie andert sich normalerweise mit der Temperatur und bei kompressiblen Materialien wie z B Gasen auch mit dem Druck Daher ist beispielsweise die Dichte der Atmosphare ortsabhangig und nimmt mit der Hohe ab Mit d m mathrm d m werde die Masse in einem gewissen Kontrollvolumen d V mathrm d V bezeichnet Bei stetig verteilter Masse kann man einen Grenzubergang durchfuhren Man lasst das Kontrollvolumen um einen Punkt x mathbf x immer kleiner werden und kann so die Massendichte r x rho mathbf x am Punkt x mathbf x durch r x d m d V displaystyle rho mathbf x frac mathrm d m mathrm d V definieren Die skalarwertige Funktion x r x displaystyle mathbf x to rho mathbf x wird auch als Dichtefeld bezeichnet Fur einen homogenen Korper dessen Massendichte in seinem Inneren uberall denselben Wert r 0 rho 0 hat ist die Gesamtmasse M M das Produkt von Dichte und Volumen V V d h es gilt M r 0 V displaystyle M rho 0 V Bei inhomogenen Korpern ist die Gesamtmasse allgemeiner das Volumenintegral M V r x d V displaystyle M int V rho mathbf x mathrm d V uber die Massendichte In der ersten Ausgabe der DIN 1306 Dichte und Wichte Begriffe vom August 1938 wurde die Dichte im heutigen Sinn als mittlere Dichte genormt und die ortsabhangige Dichte in einem Punkt als Dichte schlechthin definiert Die Dichte ohne den Zusatz mittlere in einem Punkte eines Korpers ist der Grenzwert dem die mittlere Dichte in einem den Punkt enthaltenden Volumen zustrebt wenn man dieses so weit verkleinert denkt dass es klein wird gegen die Abmessungen des Korpers aber noch gross bleibt gegen die Gefugeeinheiten seines Stoffs In der Ausgabe vom August 1958 wurde dann die mittlere Dichte in Dichte umbenannt mit der Erlauterung Masse Gewicht und Volumen werden an einem Korper bestimmt dessen Abmessungen gross sind gegen seine Gefugebestandteile Dichte von Losungen BearbeitenDie Summe der Massenkonzentrationen der Bestandteile einer Losung ergibt die Dichte der Losung indem man die Summe der Massen der Bestandteile durch das Volumen der Losung teilt r 1 V i m i 1 V i r i V i displaystyle rho frac 1 V sum i m i frac 1 V sum i rho i V i Dabei sind die m i m i die einzelnen Teilmassen V i V i die einzelnen Teilvolumina und V V das Gesamtvolumen Dichten von Pulvern und porosen Materialien BearbeitenBei porosen Materialien muss man zwischen der Skelett oder Reindichte bei der die Masse auf das Volumen ohne die Poren bezogen wird und der scheinbaren Dichte unterscheiden die sich auf das Gesamtvolumen einschliesslich der Poren bezieht Bei Pulvern Schuttgutern und Haufwerken hangt die scheinbare Dichte auch davon ab ob das Material lose aufgeschuttet oder gestampft wurde Dementsprechend unterscheidet man zwischen der Schuttdichte und der Ruttel oder Stampfdichte Das Verhaltnis zwischen Schuttvolumen und Stampfvolumen heisst auch Hausner Faktor Ausdehnungskoeffizienten Bearbeiten Hauptartikel Ausdehnungskoeffizient Aus Dichtewerten berechnete mittlere Ausdehnungskoeffizienten Die Veranderung der Umgebungsbedingungen fuhrt zu einer Anderung der Dichte Der Ausdehnungskoeffizient ist im Allgemeinen nicht konstant sondern abhangig von den Umgebungsbedingungen beispielsweise der Temperatur Fur zwei Temperaturen T 0 T 0 und T 2 T 2 mit T 2 gt T 0 displaystyle T 2 gt T 0 lasst sich ein mittlerer statistischer Volumenausdehnungskoeffizient g mittl displaystyle gamma text mittl berechnen aus dem sich der Quotient der beiden Dichten r 0 rho 0 und r 2 rho 2 berechnen lasst 1 r 0 r 2 1 g mittl T 2 T 0 displaystyle frac rho 0 rho 2 1 gamma text mittl cdot T 2 T 0 Messung BearbeitenDichtebestimmung durch Auftrieb Bearbeiten An einem eingetauchten Korper angreifende KrafteNach dem Prinzip von Archimedes erfahrt ein vollstandig in einem Fluid einer Flussigkeit oder einem Gas eingetauchter Korper eine Auftriebskraft die gleich der Gewichtskraft des Volumens des verdrangten Stoffes ist Um die zwei Unbekannten Dichte und Volumen zu bestimmen sind zwei Messungen erforderlich Taucht man einen beliebigen Korper mit dem Volumen V K V mathrm K vollstandig in zwei Fluide mit bekannten Dichten r 1 rho 1 und r 2 rho 2 ein ergeben sich resultierende Krafte F 1 F 1 und F 2 F 2 die mittels einer einfachen Waage messbar sind Die gesuchte Dichte r K rho mathrm K des Korpers lasst sich daraus wie folgt bestimmen Ausgehend von den Formeln fur die Gewichtskraft F G F mathrm G des Korpers und die Auftriebskraft F A i F mathrm A i des Korpers in Fluid i i F G V K r K g F mathrm G V mathrm K cdot rho mathrm K cdot g F A i V K r i g F mathrm A i V mathrm K cdot rho i cdot g mit der Schwerebeschleunigung g g misst eine Waage fur den in Fluid i i eingetauchten Korper die Kraft F i F G F A i F i F mathrm G F mathrm A i Aus diesen zwei Gleichungen fur die Fluide i 1 2 i 1 2 kann man das unbekannte Volumen V K V mathrm K eliminieren und erhalt die Losung r K F 1 r 2 F 2 r 1 F 1 F 2 rho mathrm K frac F 1 cdot rho 2 F 2 cdot rho 1 F 1 F 2 Falls eine Dichte sehr viel kleiner als die andere ist r 1 r 2 rho 1 ll rho 2 etwa bei Luft und Wasser vereinfacht sich die Formel zu r K F 1 F 1 F 2 r 2 rho mathrm K frac F 1 F 1 F 2 cdot rho 2 Falls man nur eine Flussigkeit z B Wasser mit Dichte r 1 rho 1 hat lasst sich stattdessen das Volumen des Korpers durch das Volumen des Wassers bestimmen das bei vollstandigem Eintauchen verdrangt wird indem man beispielsweise den Uberlauf aus einem vollen Gefass mit einem Messzylinder misst Aus obiger Gleichung F 1 F G F A 1 V K g r K r 1 F 1 F mathrm G F mathrm A 1 V mathrm K cdot g cdot rho mathrm K rho 1 erhalt man durch Umformen r K r 1 F 1 V K g rho mathrm K rho 1 frac F 1 V mathrm K cdot g Nach dieser Methode bestimmte schon Archimedes die Dichte der Krone eines Konigs der bezweifelte dass diese wirklich aus reinem Gold bestehe rK 19320 kg m3 Auf dieser Auftriebswagung von Flussigkeiten beruhen das Araometer Spindel und die Mohrsche Waage Weitere Methoden Bearbeiten Pyknometer Dichtebestimmung von Festkorpern oder Flussigkeiten durch Messen der verdrangten Flussigkeitsvolumina Isotopenmethode Dichtebestimmung durch Strahlungsabsorption Biegeschwinger Dichtebestimmung insbesondere von durchstromender Flussigkeit durch Schwingungsmessung Resistograph Dichtebestimmung von Holz uber Festigkeit Schwebemethode Dichtebestimmung durch Gleichgewichtsbestimmung mit Hilfe einer SchwerflussigkeitEine einfache Abschatzung der Dichte lasst sich mit der Girolami Methode erhalten Beispiele BearbeitenDie Dichte einzelner Stoffe und Materialien ist auf der jeweiligen Wikipedia Seite zu finden Die Dichte von elementaren Reinstoffen ist auch in der Liste der chemischen Elemente aufgefuhrt Material MassendichteInterstellare Materie 102 1011 Atome m3 10 13 10 4 g km3Gase 0 09 kg m3 Wasserstoff 0 18 kg m3 Helium 1 29 kg m3 Luft 1 78 kg m3 Argon 12 4 kg m3 Wolfram VI fluorid Holz 200 kg m3 1 200 kg m3Flussigkeiten 616 kg m3 Isopentan 1000 kg m3 Wasser 1 834 kg m3 Schwefelsaure H2SO4 3 119 kg m3 Brom Br2 bis ca 5 000 kg m3 diverse Schwerflussigkeiten 13 595 kg m3 Quecksilber Hg Metalle 534 kg m3 Lithium 7874 kg m3 Eisen Fe 19 302 kg m3 Gold 22 590 kg m3 Osmium Beton 800 bis 2 000 kg m3 Leichtbeton 2 400 kg m3 Normalbeton 2 600 bis 4 500 kg m3 Schwerbeton Sterne 1 400 kg m3 unsere Sonne 1 1 106 kg m3 Sterne mit Heliumbrennen 1013 kg m3 Kernfusion schwerer Elemente 1017 bis 2 5 1018 kg m3 Neutronenstern Atomkerne 2e 17 kg m3Literatur BearbeitenDIN 1306 Dichte Begriffe AngabenWeblinks Bearbeiten Wiktionary Dichte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Erklarung Versuche und Aufgaben zur Dichte auf Schulerniveau LEIFI Eintrag zu density r In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook D01590 Version 2 3 3 Bei Wikibooks gibt es die Tabelle mit Dichten fester Stoffe Tabelle mit Dichten von Flussigkeiten und die Tabelle mit Dichten von Gasen Einzelnachweise Bearbeiten Bierwerth Tabellenbuch Chemietechnik Europa Lehrmittel 2005 S 61 Formel zur Temperaturabhangigkeit der Dichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dichte amp oldid 234799007