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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stern Begriffsklarung aufgefuhrt Unter einem Stern altgriechisch ἀsthr ἄstron aster astron und lateinisch aster astrum stella sidus fur Stern Gestirn ahd sterno astronomisches Symbol versteht man in der Astronomie einen massereichen selbstleuchtenden Himmelskorper aus sehr heissem Gas und Plasma wie zum Beispiel die Sonne Daneben wird ein von der Sonne angestrahlter Planet unseres Sonnensystems gemeinsprachlich auch Stern genannt etwa Abendstern obgleich er kein Stern wie die Sonne ist Ein Stern wie die Sonne gibt neben Licht auch Strahlung im extrem ultravioletten Bereich ab Falschfarbendarstellung der Sonnenemission bei 30 nm Dass nahezu alle mit dem blossen Auge sichtbaren selbstleuchtenden Himmelskorper sonnenahnliche Objekte sind die nur wegen ihrer weiten Entfernung punktformig erscheinen ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der modernen Astronomie Etwa drei Viertel der Sterne sind Teil eines Doppelstern oder Mehrfachsystems viele haben ein Planetensystem Gemeinsam entstandene Sterne bilden ofter Sternhaufen Unter gunstigen Bedingungen konnen mehrere Tausend Sterne freiaugig unterschieden werden Sie gehoren alle zur gleichen Galaxie wie die Sonne zur Milchstrasse die aus uber hundert Milliarden Sternen besteht Diese Galaxis gehort gemeinsam mit ihren Nachbargalaxien zur Lokalen Gruppe einem von abertausend Galaxienhaufen Sterne konnen unterschiedliche Grosse Leuchtkraft und Farbe haben wie Bellatrix als Blauer Riese Algol B als Roter Riese die Sonne und OGLE TR 122b ein Roter Zwerg unten daneben die Gasplaneten Jupiter und Saturn Sterne entstehen aus Gaswolken in bestimmten Gebieten H II Gebiet aus gasformigen Molekulwolken durch lokale starke Verdichtung in mehreren Phasen Sie werden von der Schwerkraft ihrer eigenen Masse zusammengehalten und sind daher annahernd kugelformig Wahrend ein Stern im Inneren mehrere Millionen Grad heiss ist beim Kern der Sonne knapp 16 000 000 Kelvin liegt bei den meisten die Oberflachentemperatur etwa zwischen 2 000 K und 20 000 K bei der Photosphare der Sonne knapp 6 000 K Weisse Zwerge konnen als freigelegte Sternkerne Temperaturen bis zu 100 000 K an ihrer Oberflache erreichen Von der gluhenden Sternoberflache geht nicht nur eine intensive Strahlung wie Licht aus sondern auch ein Strom geladener Plasmateilchen Sternwind weit in den Raum und bildet so eine Astrosphare Sterne konnen sich in Masse und Volumen erheblich unterscheiden wie auch hinsichtlich Leuchtkraft und Farbe im Verlauf der Entwicklung eines Sterns verandern sich diese Eigenschaften Eine orientierende Klassifizierung der Sterne wird schon allein mit den beiden Merkmalen absolute Helligkeit und Spektraltyp moglich Die Eigenschaften von Sternen sind auch von Bedeutung bei der Frage ob ein sie umkreisender Planet Leben tragen konnte oder nicht siehe habitable Zone Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Ubersicht 3 Sterne aus der Sicht des Menschen 3 1 Sternbilder und Sternbezeichnungen 3 2 Scheinbare Bewegung des Sternenhimmels 3 3 Verteilung der Sterne am Himmel 4 Vorkommen und Eigenschaften 4 1 Raumliche Verteilung und Dynamik der Sterne 4 2 Zustandsgrossen der Sterne 5 Sternentwicklung 5 1 Entstehung 5 2 Hauptreihenphase 5 3 Spatstadien 5 3 1 Letzte Brennphasen 5 3 2 Nukleosynthese und Metallizitat 6 Doppelsterne 7 Veranderliche Sterne 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeEtymologie BearbeitenAlthochdeutsch sterno mittelhochdeutsch stern e schwedisch stjarna stehen neben anders gebildetem althochdeutsch sterro und mittelhochdeutsch sterre englisch star Aussergermanisch sind z B griechisch astḗr lateinisch stella verwandt Die Worter gehen auf indogermanisch ste r Stern zuruck 1 Ubersicht BearbeitenDie meisten Sterne bestehen zu 99 aus Wasserstoff und Helium in der Form von heissem Plasma Ihre Strahlungsenergie wird im Sterninnern durch die stellare Kernfusion erzeugt und gelangt durch intensive Strahlung und Konvektion an die Oberflache Etwa 90 der Sterne die Hauptreihensterne sind wie die Sonne in einem stabilen Gleichgewicht zwischen Gravitation Strahlungs und Gasdruck in dem sie viele Millionen bis Milliarden Jahre verbleiben Himmelskorper im Grossenvergleich 1 Merkur lt Mars lt Venus lt Erde 2 Erde lt Neptun lt Uranus lt Saturn lt Jupiter 3 Jupiter lt Wolf 359 lt Sonne lt Sirius 4 Sirius lt Pollux lt Arktur lt Aldebaran 5 Aldebaran lt Rigel lt Antares lt Beteigeuze 6 Beteigeuze lt Granatstern lt VV Cephei A lt VY Canis MajorisDanach blahen sie sich zu Riesensternen auf und schrumpfen schliesslich zu Weissen Zwergen als die sie langsam abkuhlen Auch diese sehr kompakten Endstadien der Sternentwicklung sowie die noch dichteren Neutronensterne werden zu den Sternen gezahlt obwohl sie nur mehr aufgrund ihrer Restwarme Strahlung abgeben Der nachste und am besten erforschte Stern ist die Sonne das Zentrum des Sonnensystems Noch im Mittelalter war unbekannt dass die Sonne ein normaler Stern ist doch ahnten bereits antike Naturphilosophen dass sie heisser als ein gluhender Stein sein musse Die Sonne ist der einzige Stern auf dem von der Erde aus Strukturen deutlich zu erkennen sind Sonnenflecken Sonnenfackeln und Sonneneruptionen Nur einige relativ nahe Uberriesen wie Beteigeuze oder Mira werden in modernsten Teleskopen als Scheiben sichtbar die grobe Ungleichformigkeiten erkennen lassen konnen Alle anderen Sterne sind dafur zu weit entfernt sie erscheinen mit den zur Verfugung stehenden optischen Instrumenten als Beugungsscheibchen punktformiger Lichtquellen Fruher wurde zur Abgrenzung gegenuber Schweifsternen Kometen und Wandelsternen Planeten der Begriff der Fixsterne gebraucht Doch liegen die Positionen von Sternen am Himmel nicht fest sondern ihre Sternorter verschieben sich langsam gegeneinander Die messbare Eigenbewegung ist verschieden gross und kann bei einem vergleichsweise nahen Stern wie Barnards Pfeilstern rund zehn Bogensekunden pro Jahr betragen 10 3 a In zehntausend Jahren werden daher manche der heutigen Sternbilder deutlich verandert sein Mit blossem Auge sind am gesamten Himmel je nach Dunkelheit und atmospharischen Bedingungen etwa 2000 bis 6000 Sterne zu erkennen in Stadtnahe jedoch weniger als 1000 Der Anblick dieser scheinbar strukturlosen Lichtpunkte tauscht leicht daruber hinweg dass Sterne nicht nur hinsichtlich ihrer Entfernung sondern auch bezuglich der Variationsbreiten von Temperaturen Leuchtkraft Massendichte Volumen und Lebensdauer immense Wertebereiche uberspannen So wurde man die aussersten Schichten von roten Riesensternen nach den Kriterien irdischer Technik als Vakuum bezeichnen wahrend Neutronensterne dichter als Atomkerne sein konnen bei einer Massendichte von 4 1015 kg m woge ein Loffel mit 12 cm davon etwa soviel wie das gesamte Wasser im Bodensee 48 km Den uberaus verschiedenen Erscheinungsformen von Sternen entsprechen erhebliche Unterschiede ihrer inneren Struktur zwischen den tiefenabhangig gegliederten Zonen finden oft turbulente Austauschvorgange statt Dieser Artikel bietet einen groben Uberblick und verweist auf weiterfuhrende Artikel Sterne aus der Sicht des Menschen BearbeitenSterne haben in allen Kulturen eine wichtige Rolle gespielt und die menschliche Vorstellung inspiriert Sie wurden religios interpretiert und zur Kalenderbestimmung spater auch als Navigationssterne benutzt In der Antike stellten sich die Naturphilosophen vor dass die Fixsterne aus gluhendem Gestein bestehen konnten weil normales Kohlenfeuer fur die auf so grosse Entfernung wirkende Hitze nicht auszureichen schien Dass Sterne hingegen nur aus Gas bestehen wurde erst vor etwa 300 Jahren erkannt unter anderem durch verschiedene Deutungen der Sonnenflecke und durch die im 19 Jahrhundert aufkommende Spektralanalyse bestatigt Die ersten physikalisch fundierten Hypothesen zur Bildung von Sternen stammen von Kant und Laplace Beide gingen von einem Urnebel aus doch unterschieden sich ihre postulierten Bildungsvorgange Haufig werden beide Theorien jedoch zusammengefasst als Kant Laplace Theorie Sternbilder und Sternbezeichnungen Bearbeiten Die im westlichen Kulturkreis bekannten Sternbilder gehen teilweise auf die Babylonier und die griechische Antike zuruck Die zwolf Sternbilder des Tierkreises bildeten die Basis der Astrologie Aufgrund der Prazession sind die sichtbaren Sternbilder heute jedoch gegen die astrologischen Tierkreiszeichen um etwa ein Zeichen verschoben Ausnahme die vedische indische Astrologie Viele der heute bekannten Eigennamen wie Algol Deneb oder Regulus entstammen dem Arabischen und Lateinischen Etwa ab 1600 nutzte die Astronomie die Sternbilder zur namentlichen Kennzeichnung der Objekte in den jeweiligen Himmelsregionen Ein noch heute weit verbreitetes System zur Benennung der jeweils hellsten Sterne eines Sternbildes geht auf die Sternkarten des deutschen Astronomen Johann Bayer zuruck Die Bayer Bezeichnung eines Sterns besteht aus einem griechischen Buchstaben gefolgt vom Genitiv des lateinischen Namens des Sternbilds in dem der Stern liegt so bezieht sich beispielsweise g Lyrae auf den dritthellsten Stern im Sternbild Leier Ein ahnliches System wurde vom britischen Astronomen John Flamsteed eingefuhrt Die Flamsteed Bezeichnung eines Sterns besteht aus einer vorangestellten aufsteigend nach Rektaszension geordneten Zahl und wiederum dem Genitiv des lateinischen Namens des Sternbilds wie zum Beispiel bei 13 Lyrae Die Flamsteed Bezeichnung wird oft dann gewahlt wenn fur einen Stern keine Bayer Bezeichnung existiert Die meisten Sterne werden aber lediglich durch ihre Nummer in einem Sternkatalog identifiziert Am gebrauchlichsten ist hierfur der SAO Katalog mit rund 250 000 Sternen In Buchform 100 Sterne pro Seite umfasst er etwa 2 500 Seiten in 4 Banden ist aber auch als Datenbank verfugbar Es gibt eine Reihe von Firmen und sogar einige Sternwarten die zahlenden Kunden anbieten Sterne nach ihnen zu benennen Diese Namen werden jedoch von niemandem ausser der registrierenden Firma und dem Kunden anerkannt Die Internationale Astronomische Union die offiziell fur Sternbenennungen zustandige Stelle hat sich deutlich von dieser Praxis distanziert Scheinbare Bewegung des Sternenhimmels Bearbeiten Da sich die Erde im Laufe eines Tages einmal um sich selbst dreht und im Laufe eines Jahres einmal um die Sonne kreist andert sich der Anblick des Himmels mit Sternen und Sternbildern fur den Beobachter auf der Erde sowohl im Verlauf einer Nacht wie auch mit den Jahreszeiten Blickrichtung nach Norden Anklicken fur Animation Fur den Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde nordlich des Erdaquators gilt Bei Blickrichtung nach Norden dreht sich wahrend der Nacht der Sternhimmel im Gegenuhrzeigersinn um den Polarstern Bei Blickrichtung nach Suden verlaufen die scheinbaren Sternbahnen andersherum weil der Beobachter andersherum steht Die Sterne und der Sternhimmel bewegen sich im Uhrzeigersinn von links Osten nach rechts Westen Auch im Ablauf eines Jahres gilt die gleiche nur 365 mal langsamere Bewegung wenn man immer zur selben Uhrzeit auf den Himmel schaut im Norden gegen den Uhrzeiger im Suden von links nach rechts Der Sternenhimmel kann dabei ausgenommen die Stellungen der Planeten und des Mondes sehr ahnliche Bilder zeigen Beispielsweise ist der Anblick am 31 Oktober um 4 00 Uhr fast gleich dem am 31 Dezember um 24 00 Uhr oder dem am 2 Marz um 20 00 Uhr Das bedeutet dass eine Uhrzeit Veranderung von vier Stunden ein sechstel Tag einer Kalender Veranderung von rund 60 Tagen ein sechstel Jahr entspricht Fur den Beobachter auf der Sudhalbkugel der Erde sudlich des Erdaquators gilt Bei Blickrichtung nach Suden dreht sich der Sternenhimmel im Uhrzeigersinn um den Himmelssudpol Bei Blickrichtung nach Norden verlaufen die scheinbaren Sternbahnen andersherum Die Sterne bewegen sich im Gegenuhrzeigersinn von rechts Osten nach links Westen Auch im Verlauf eines Jahres ergibt sich bei Blick nach Suden die gleiche Bewegung nur langsamer im Uhrzeigersinn Bei Blick nach Norden ist die scheinbare Bewegung wieder im Gegenuhrzeigersinn von rechts nach links Verteilung der Sterne am Himmel Bearbeiten Der erdnachste Stern ist die Sonne Der nachste Fixstern in klassischem Sinn ist Proxima Centauri er befindet sich in einer Entfernung von 4 22 Lichtjahren Lj Der nach der Sonne am hellsten erscheinende Stern ist Sirius mit einer scheinbaren Helligkeit von 1 46m gefolgt von etwa 20 Sternen erster Grosse Die Leuchtkraft des 8 6 Lj entfernten Sirius ist etwa 25 mal starker als die der Sonne und uber tausendmal schwacher als die von Deneb Alle mit blossem Auge erkennbaren Sterne gehoren der Milchstrasse an Sie konzentrieren sich zusammen mit uber 100 Milliarden schwacheren freiaugig nicht sichtbaren Sternen in einem Band quer uber den Nachthimmel das die Ebene der Milchstrasse markiert Der am weitesten vom Sonnensystem entfernte bekannte Stern ist Earendel in einer Entfernung von 12 9 Milliarden Lichtjahren im Sternbild Walfisch der Anfang 2022 mit dem Hubble Weltraumteleskop entdeckt werden konnte 2 Bild eines Sterns bei hoher Vergrosserung hier der etwa 330 Lj entfernte R Leonis Zu sehen sind neben dem unaufgelosten Bild des Sterns auch die Beugungsscheibchen der Punktquelle Sterne erscheinen wegen ihrer riesigen Entfernung nur als Lichtpunkte am Himmel die bei der Abbildung durch das Auge oder Teleskop zu Beugungsscheibchen verschmieren Je grosser die Apertur desto kleiner sind die Beugungsringe siehe Bild Nur die beiden recht nahen Riesensterne Beteigeuze und Mira liegen mit einem scheinbaren Durchmesser von ca 0 03 an der Auflosungsgrenze des Hubble Weltraumteleskops und erscheinen dort als unstrukturierte Flache Das Flackern der Sterne die Szintillation das meist beim Beobachten mit blossem Auge sichtbar ist beruht auf Turbulenzen in der Erdatmosphare Es hat nichts mit den Leuchteigenschaften der Sterne zu tun Mit blossem Auge sind unter optimalen Bedingungen Sterne der sechsten Grossenklasse erkennbar Am irdischen Nachthimmel sind dies maximal 5000 das heisst auf der sichtbaren Himmelshalfte rund 2000 Diese Zahl gilt fur vollig klare Luft und sinkt durch die industrielle und stadtische Lichtverschmutzung oft auf nur 300 bis 500 in den Stadtzentren sogar auf 50 bis 100 Sterne Vorkommen und Eigenschaften BearbeitenDie Astronomie hat in den letzten hundert Jahren zunehmend auf Methoden der Physik zuruckgegriffen So beruht ein grosser Teil des Wissens uber Sterne aus theoretischen Sternmodellen deren Qualitat an der Ubereinstimmung mit den astronomischen Beobachtungen gemessen wird Umgekehrt ist die Erforschung der Sterne aufgrund der enormen Vielfalt der Phanomene und der Spannweite der beteiligten Parameter auch fur die physikalische Grundlagenforschung von grosser Bedeutung Raumliche Verteilung und Dynamik der Sterne Bearbeiten Die Milchstrasse Allein in diesem spektakularen Feld hat die 2MASS Analyse Software fast 10 Millionen Sterne identifiziert und ihre Eigenschaften gemessen Fast alle Sterne finden sich in Galaxien Galaxien bestehen aus einigen Millionen bis zu Hunderten von Milliarden Sternen und sind ihrerseits in Galaxienhaufen angeordnet Nach Schatzungen der Astronomen gibt es im gesamten sichtbaren Universum etwa 100 Milliarden solcher Galaxien mit insgesamt etwa 70 Trilliarden 7 1022 Sternen Aufgrund der Gravitation umkreisen Sterne das Zentrum ihrer Galaxie mit Geschwindigkeiten im Bereich von einigen Dutzend km s und benotigen typischerweise fur einen Umlauf mehrere 100 000 Jahre bis 200 Millionen Jahre vgl Galaktisches Jahr Zum Zentrum hin stellen sich jedoch deutlich kurzere Umlaufzeiten ein Die Sterne sind innerhalb einer Galaxie nicht vollig gleichmassig verteilt sondern bilden teilweise offene Sternhaufen wie beispielsweise die Plejaden auch Siebengestirn genannt oder Kugelsternhaufen die sich im Halo von Galaxien befinden Daruber hinaus stehen sie im galaktischen Zentrum deutlich dichter als in den Randbereichen Die langste Liste von bekannten Sternen der Tycho 2 Katalog 3 zahlt 2 539 913 Sterne Stand 2015 und listet deren Position Bewegung und photometrische Information Bis zur Magnitude 11 0 halt man den Katalog fur 99 9 vollstandig Er ist das Ergebnis der Hipparcos Satellitenmission und deren systematischer Durchmusterung des Himmels Die Nachfolgemission zu Hipparcos ist die Gaia Satellitenmission Dieser Satellit sammelt seit 2013 Daten und soll den bestehenden Datensatz erheblich erweitern Zustandsgrossen der Sterne Bearbeiten Farben Helligkeits Diagramm schematisch Die logarithmische Helligkeitsskala erstreckt sich uber mehr als vier Zehnerpotenzen Links befindet sich der blaue und rechts der rote Spektralbereich Das eingezeichnete Linienfeld markiert Spektralklassen B0 bis M0 und Helligkeitsklassen Ia bis V Sterne lassen sich mit wenigen Zustandsgrossen nahezu vollstandig charakterisieren Die wichtigsten nennt man fundamentale Parameter Dazu zahlen Oberflachentemperatur Schwerebeschleunigung an der Oberflache Masse wichtigster Parameter meist in Einheiten der Sonnenmassesowie je nach Zusammenhang Radius Dichte absolute Helligkeit Leuchtkraft Metallizitat Haufigkeit chemischer Elemente schwerer als Helium Rotationsgeschwindigkeit EigenbewegungDie Oberflachentemperatur die Schwerebeschleunigung und die Haufigkeit der chemischen Elemente an der Sternoberflache lassen sich unmittelbar aus dem Sternspektrum ermitteln Ist die Entfernung eines Sterns bekannt beispielsweise durch die Messung seiner Parallaxe so kann man die Leuchtkraft uber die scheinbare Helligkeit berechnen die durch Fotometrie gemessen wird Aus diesen Informationen konnen schliesslich der Radius und die Masse des Sterns berechnet werden Die Rotationsgeschwindigkeit v am Aquator kann nicht direkt bestimmt werden sondern nur die projizierte Komponente v sin i v cdot sin i mit der Inklination i die die Orientierung der Rotationsachse beschreibt Mehr als 99 Prozent aller Sterne lassen sich eindeutig einer Spektralklasse sowie einer Leuchtkraftklasse zuordnen Diese fallen innerhalb des Hertzsprung Russell Diagramms HRD oder des verwandten Farben Helligkeits Diagramms in relativ kleine Bereiche deren wichtigster die Hauptreihe ist Durch eine Eichung anhand der bekannten Zustandsgrossen einiger Sterne erhalt man die Moglichkeit die Zustandsgrossen anderer Sterne unmittelbar aus ihrer Position in diesem Diagramm abzuschatzen Die Tatsache dass sich fast alle Sterne so einfach einordnen lassen bedeutet dass das Erscheinungsbild der Sterne von nur relativ wenigen physikalischen Prinzipien bestimmt wird Im Verlauf seiner Entwicklung bewegt sich der Stern im Hertzsprung Russell Diagramm Die zugehorige Bahn eines Sternes in diesem Diagramm ist weitgehend durch eine einzige Grosse festgelegt namlich seine anfangliche Masse Dabei verharren die Sterne die meiste Zeit auf der Hauptreihe entwickeln sich im Spatstadium zu Roten Riesen und enden teilweise als Weisse Zwerge Diese Stadien werden im Abschnitt uber die Sternentwicklung naher beschrieben Der Wertebereich einiger Zustandsgrossen uberdeckt viele Grossenordnungen Die Oberflachentemperaturen von Hauptreihensternen reichen von etwa 2200 K bis 45 000 K ihre Massen von 0 07 bis 120 Sonnenmassen und ihre Radien von 0 1 bis 25 Sonnenradien Rote Riesen sind deutlich kuhler und konnen so gross werden dass die komplette Erdbahn in ihnen Platz hatte Weisse Zwerge haben Temperaturen bis zu 100 000 K sind aber nur so klein wie die Erde obwohl ihre Masse mit der der Sonne vergleichbar ist Die Masse von Sternen der Hauptreihe kann durch die Masse Leuchtkraft Relation abgeschatzt werden Die Eigenbewegung eines Sterns schliesslich ist der Geschwindigkeitsvektor in Bezug auf die Position der Sonne Typische Eigenbewegungen liegen zwischen 10 und 100 Kilometern pro Sekunde Diese ist meist auch eine Eigenschaft der Umgebung des Sterns d h Sterne befinden sich meist in Ruhe in ihrer eigenen Umgebung Das ruhrt daher dass Sterne in Gruppen aus grossen Gaswolken entstehen Durch zufallige Prozesse wie beispielsweise Sternbegegnungen in dichten Kugelsternhaufen oder mogliche Supernova Explosionen in ihrer Umgebung konnen Sterne uberdurchschnittliche Eigengeschwindigkeiten erhalten so genannte runaway stars oder Hyperschnelllaufer Die jeweilige Geschwindigkeit geht aber nie uber Werte von wenigen hundert Kilometern pro Sekunde hinaus Die erste Entdeckung von Sternen die aufgrund ihrer Eigenbewegung die Milchstrasse verlassen werden wurde in den letzten Jahren gemacht Momentan sind elf dieser Sterne bekannt die grossteils durch nahe Begegnungen mit dem Schwarzen Loch im galaktischen Zentrum ihren Impuls bekommen haben 4 5 Sternentwicklung BearbeitenEntstehung Bearbeiten Hauptartikel Sternentstehung Ein grosser Anteil der Sterne ist im Fruhstadium des Universums vor uber 10 Milliarden Jahren entstanden Aber auch heute bilden sich noch Sterne Die typische Sternentstehung verlauft nach folgendem Schema Aufnahmen eines entstehenden Sterns oben ein leuchtender Jet von 12 Lichtjahren Lange in einer optischen Aufnahme in der unteren Infrarotaufnahme die Staubscheibe deren Rand als Balken in der Mitte eines dunklen Doppelkegels erkennbar ist Schematische Ubersicht der Lebensphasen eines SternesAusgangspunkt fur die Sternentstehung ist eine Gaswolke meist Molekulwolke die uberwiegend aus Wasserstoff besteht und die aufgrund ihrer eigenen Schwerkraft kollabiert Das geschieht wenn die Schwerkraft den Gasdruck dominiert und damit das Jeans Kriterium erfullt ist Ausloser konnen z B die Druckwelle einer nahen Supernova Dichtewellen in der interstellaren Materie oder der Strahlungsdruck bereits entstandener Jungsterne sein Durch die weitere Verdichtung der Gaswolke entstehen einzelne Globulen raumlich eng begrenzte Staub und Gaswolken aus denen anschliessend die Sterne hervorgehen Dabei entstehen die Sterne selten isoliert sondern eher in Gruppen Die Periode der Kontraktion dauert insgesamt etwa 10 bis 15 Millionen Jahre Bei der weiteren Kontraktion der Globulen nimmt die Dichte zu und wegen der freiwerdenden Gravitationsenergie wie des damit erhohten Gravitationsdrucks steigt die Temperatur weiter an Virialsatz die kinetische Energie der Teilchen entspricht der Temperatur Der freie Kollaps kommt zum Stillstand wenn die Wolke im Farben Helligkeits Diagramm die so genannte Hayashi Linie erreicht die das Gebiet abgrenzt innerhalb dessen uberhaupt stabile Sterne moglich sind Danach bewegt sich der Stern im Farben Helligkeits Diagramm zunachst entlang dieser Hayashi Linie bevor er sich auf die Hauptreihe zubewegt wo das sogenannte Wasserstoffbrennen einsetzt das heisst die stellare Kernfusion von Wasserstoff zu Helium durch den Bethe Weizsacker Zyklus oder die Proton Proton Reaktion Als Folge des Drehimpulses der Globule bildet sich eine Scheibe aus die den jungen Stern umkreist und aus der er weiter Masse akkretiert Aus dieser Akkretionsscheibe konnen ein oder mehrere Sterne sowie Planeten entstehen Diese Phase der Sternentwicklung ist jedoch bisher noch nicht so gut verstanden Aus der Ebene der Scheibe wird die Ekliptik Bei der Akkretion aus der Scheibe bilden sich auch in beide Richtungen der Polachsen Materie Jets siehe Bild die eine Lange von uber 10 Lichtjahren erreichen konnen Massereiche Sterne entstehen seltener als massearme Dies wird beschrieben durch die Ursprungliche Massenfunktion Je nach Masse ergeben sich verschiedene Szenarien der Sternentstehung Oberhalb einer gewissen Grenzmasse konnen Sterne durch den Akkretionsprozess vermutlich gar nicht entstehen da diese Sterne bereits im Akkretionsstadium einen dermassen starken Sternwind produzieren wurden dass der Massenverlust die Akkretionsrate ubersteigen wurde Sterne dieser Grosse wie beispielsweise die blauen Nachzugler engl blue stragglers entstehen vermutlich durch Sternkollisionen Massereiche und damit heisse Sterne mit mehr als 8 Sonnenmassen kontrahieren vergleichsweise schnell Nach der Zundung der Kernfusion treibt die UV reiche Strahlung die umgebende Globule schnell auseinander und der Stern akkretiert keine weitere Masse Sie gelangen deshalb sehr schnell auf die Hauptreihe im Hertzsprung Russell Diagramm Der mit 265 Sonnenmassen schwerste bislang entdeckte Stern mit Kurzbezeichnung R136a1 ist etwas uber eine Million Jahre alt und befindet sich in einem Sternhaufen im Tarantelnebel der Grossen Magellanschen Wolke 6 Bei seiner Entstehung konnte der Stern bis zu 320 Sonnenmassen gehabt haben 7 Sterne zwischen etwa 3 und 8 Sonnenmassen durchlaufen eine Phase in der sie Herbig Ae Be Sterne genannt werden In dieser Phase befindet sich der Stern schon auf der Hauptreihe akkretiert aber noch einige Zeit Masse Massearmere Sterne zwischen 0 07 und 3 Sonnenmassen bleiben nach der Zundung der Kernfusion noch einige Zeit in die Globule eingebettet und akkretieren weiter Masse In dieser Zeit sind sie nur im infraroten Spektralbereich erkennbar Wahrend sie sich der Hauptreihe annahern durchlaufen sie das Stadium der T Tauri Sterne Objekte zwischen 13 und 75 Jupitermassen oder 0 07 Sonnenmassen erreichen ebenfalls die notige Temperatur um eine Kernfusion zu zunden allerdings nicht die Fusion von Wasserstoff sondern nur die von primordial in geringen Mengen vorhandenem Deuterium ab 65 Jupitermassen auch von Lithium Diese Objekte werden Braune Zwerge genannt und sind hinsichtlich ihrer Masse zwischen den planetaren Gasriesen bis 13 MJ und Sternen angesiedelt Da der Brennstoffvorrat nicht ausreicht die Kontraktion nennenswert aufzuhalten werden Braune Zwerge als substellare Objekte bezeichnet 8 Aktives Sternentstehungsgebiet NGC604 mit einem Durchmesser von 1 300 Lichtjahren im Dreiecksnebel M33Aus einer Globule kann sowohl ein Doppel oder Mehrfachsternsystem als auch ein einzelner Stern entstehen Wenn sich Sterne in Gruppen bilden konnen aber auch unabhangig voneinander entstandene Sterne durch gegenseitigen Einfang Doppel oder Mehrfachsternsysteme bilden Man schatzt dass etwa zwei Drittel aller Sterne Bestandteil eines Doppel oder Mehrfachsternsystems sind Im Fruhstadium des Universums standen fur die Sternentstehung nur Wasserstoff und Helium zur Verfugung Diese Sterne zahlt man zur so genannten Population III sie waren zu massereich und somit zu kurzlebig um bis heute zu existieren Die nachste Generation Population II Sterne genannt existieren noch heute man findet sie vor allem im Halo der Milchstrasse aber auch in Sonnennahe wurden sie nachgewiesen Sterne die spater entstanden sind enthalten von Anfang an einen gewissen Anteil an schweren Elementen die in fruheren Sterngenerationen durch Kernreaktionen erzeugt wurden und beispielsweise uber Supernova Explosionen die interstellare Materie mit schweren Elementen anreicherten Die meisten Sterne in der Scheibe der Milchstrasse gehoren dazu Man bezeichnet sie als Sterne der Population I Ein Beispiel fur eine aktive Sternentstehungsregion ist NGC 3603 im Sternbild Kiel des Schiffs in einer Entfernung von 20 000 Lichtjahren Sternentstehungsprozesse werden im Infraroten und im Rontgenbereich beobachtet da diese Spektralbereiche durch die umgebenden Staubwolken kaum absorbiert werden anders als das sichtbare Licht Dazu werden Satelliten eingesetzt wie beispielsweise das Rontgenteleskop Chandra Hauptreihenphase Bearbeiten Das Farben Helligkeits Diagramm gleichzeitig entstandener Sterne unterschiedlicher Massen enthalt einen Abzweigepunkt der das Alter der Gruppe widerspiegelt Oberhalb dieses Punktes haben sich die Sterne bereits von der Hauptreihe fortentwickelt Hauptartikel Hauptreihe Der weitere Verlauf der Sternentwicklung wird im Wesentlichen durch die Masse bestimmt Je grosser die Masse eines Sternes ist desto kurzer ist seine Brenndauer Die massereichsten Sterne verbrauchen in nur wenigen hunderttausend Jahren ihren gesamten Brennstoff Ihre Strahlungsleistung ubertrifft dabei die der Sonne um das Hunderttausendfache oder mehr Die Sonne dagegen hat nach 4 6 Milliarden Jahren noch nicht einmal die Halfte ihrer Hauptreihenphase hinter sich gebracht Die massearmen Roten Zwerge entwickeln sich noch wesentlich langsamer Da die Roten Zwerge ein Alter von mehreren 10 Milliarden bis hin zu Billionen von Jahren erreichen und das Universum erst etwa 14 Milliarden Jahre alt ist hat von den massearmsten Sternen auch noch kein einziger die Hauptreihe verlassen konnen Neben der Masse ist der Anteil an schweren Elementen von Bedeutung Neben seinem Einfluss auf die Brenndauer bestimmt er ob sich beispielsweise Magnetfelder bilden konnen oder wie stark der Sternwind wird der zu einem erheblichen Massenverlust im Laufe der Sternentwicklung fuhren kann Die folgenden Entwicklungsszenarien beziehen sich auf Sterne mit solaren Elementhaufigkeiten wie sie fur die meisten Sterne in der Scheibe der Milchstrasse ublich sind In den magellanschen Wolken beispielsweise zwei Zwerggalaxien in der Nachbarschaft der Milchstrasse haben die Sterne jedoch einen deutlich geringeren Anteil an schweren Elementen Sterne verbringen nach ihrer Entstehung den grossten Teil ihrer Brenndauer etwa 90 Prozent ihrer Lebenszeit auf der Hauptreihe Wahrend dieser Dauer wird im Kern der Sterne gleichmassig Wasserstoff zu Helium fusioniert Die schwereren Sterne sind dabei heisser und heller und befinden sich links oben im Farben Helligkeits Diagramm die leichteren rechts unten bei den kuhleren mit geringerer Leuchtkraft Im Verlauf dieser Hauptreihenphase werden die Sterne langsam grosser heisser und heller und bewegen sich in Richtung der Riesensterne Dies trifft auch auf die Sonne zu die heute etwa 40 Prozent heller ist als bei ihrer Entstehung Die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium findet dabei in einem Zentralbereich des Sternes statt der nur wenige Prozent seines Gesamtvolumens einnimmt jedoch etwa die Halfte seiner Masse enthalt Die Temperatur betragt dort uber 10 Millionen Kelvin Dort sammeln sich auch die Fusionsprodukte an Der Energietransport an die Sternoberflache dauert mehrere hunderttausend Jahre Er findet uber Strahlungstransport Warmeleitung oder Konvektion statt Den Bereich der die Strahlung in den Weltraum abgibt nennt man die Sternatmosphare Ihre Temperatur betragt mehrere tausend bis mehrere zehntausend Kelvin So weist beispielsweise ein Stern mit 30 Sonnenmassen eine typische Oberflachentemperatur von 40 000 K auf Er gibt daher fast ausschliesslich UV Strahlung ab und nur etwa 3 sichtbares Licht Spatstadien Bearbeiten Letzte Brennphasen Bearbeiten Planetarischer Nebel Messier 57 Ringnebel mit einem Durchmesser von etwa einem Lichtjahr Nebel um den extrem massereichen Stern Eta Carinae mit einem Langsdurchmesser von etwa 0 5 LichtjahrenBei genugend hoher Temperatur und ausreichend hohem Druck beginnen die beim Wasserstoffbrennen erbruteten Heliumkerne im Kern des Sterns zu fusionieren Das Wasserstoffbrennen wird dabei nicht ausgesetzt sondern lauft in einer Schale um den Helium brennenden Kern weiter Damit einher geht dass der Stern die Hauptreihe im Hertzsprung Russell Diagramm verlasst Das Zunden des Heliumbrennens ist aber nur fur Sterne hinreichender Masse moglich ab 0 3 Sonnenmassen siehe unten leichtere Sterne gluhen nach Abschluss des Wasserstoffbrennens aus Die weitere Entwicklung verlauft fur massearme und massereiche Sterne deutlich verschieden Dabei bezeichnet man Sterne bis zu 2 3 Sonnenmassen als massearm Massearme Sterne bis zu 0 3 Sonnenmassen fuhren die Fusion des Wasserstoffs in einer wachsenden Schale um den erloschenen Kern fort Sie erloschen nach dem Ende dieses so genannten Schalenbrennens vollstandig Durch die Temperaturabnahme im Zentrum geben sie der Schwerkraft nach und kontrahieren zu Weissen Zwergen mit Durchmessern von einigen tausend Kilometern Dadurch steigt die Oberflachentemperatur zunachst stark an Im weiteren Verlauf kuhlen die Weissen Zwerge jedoch ab und enden schliesslich als Schwarze Zwerge Massearme Sterne zwischen 0 3 und 2 3 Sonnenmassen wie die Sonne selbst erreichen durch weitere Kontraktion die zum Heliumbrennen notwendige Temperatur und Dichte in ihrem Kern Bei der Zundung des Heliumbrennens spielen sich innerhalb von Sekunden dramatische Prozesse ab bei denen der Leistungsumsatz im Zentrum auf das 100 Milliarden Fache der heutigen Sonnenleistung ansteigen kann ohne dass an der Oberflache davon etwas erkennbar ist Diese Vorgange bis zur Stabilisierung des Heliumbrennens werden als Heliumflash bezeichnet Beim Heliumbrennen entstehen Elemente bis zum Sauerstoff Gleichzeitig findet in einer Schale um den Kern noch Wasserstoffbrennen statt Durch den Temperatur und Leistungsanstieg expandieren die Sterne zu Roten Riesen mit Durchmessern von typischerweise dem Hundertfachen der Sonne Dabei werden oft die ausseren Hullen der Sterne abgestossen und bilden Planetarische Nebel Schliesslich erlischt auch das Heliumbrennen und die Sterne werden zu Weissen Zwergen wie oben beschrieben Massereiche Sterne zwischen 2 3 und 3 Sonnenmassen erreichen nach dem Heliumbrennen das Stadium des Kohlenstoffbrennens bei dem Elemente bis zum Eisen entstehen Eisen ist in gewissem Sinne die Sternenasche da aus ihm durch Fusion keine weitere Energie gewonnen werden kann Durch Sternwind oder die Bildung Planetarischer Nebel verlieren diese Sterne jedoch einen erheblichen Teil ihrer Masse Sie geraten so unter die kritische Grenze fur eine Supernova Explosion und werden ebenfalls zu Weissen Zwergen Massereiche Sterne uber 3 Sonnenmassen verbrennen in den letzten Jahrtausenden ihres Lebenszyklus praktisch alle leichteren Elemente in ihrem Kern zu Eisen Auch diese Sterne stossen einen grossen Teil der Masse in ihren ausseren Schichten als Sternwind ab Die dabei entstehenden Nebel sind oft bipolare Strukturen wie zum Beispiel der Homunkulusnebel um h Carinae Gleichzeitig bilden sich um den Kern im Sterninneren Schalen nach Art einer Zwiebel in denen verschiedene Fusionsprozesse stattfinden Die Zustande in diesen Schalen unterscheiden sich dramatisch Das sei exemplarisch am Beispiel eines Sternes mit 18 Sonnenmassen dargestellt der die 40 000 fache Sonnenleistung und den 50 fachen Sonnendurchmesser aufweist Ubersicht uber die Fusionsprozesse innerhalb massereicher SterneFusions material Fusionsvorgang Nukleosynthese Temperatur Mio K Dichte kg cm Fusions dauerH Wasserstoffbrennen 40 0 006 10 Mio JahreHe Heliumbrennen 190 1 1 1 Mio JahreC Kohlenstoffbrennen 740 240 10 000 JahreNe Neonbrennen 1 600 7 400 10 JahreO Sauerstoffbrennen 2 100 16 000 5 JahreSi Siliciumbrennen 3 400 50 000 1 WocheFe Kern Kernfusion schwerster Elemente 10 000 10 000 000 Die Grenze zwischen der Helium und der Kohlenstoffzone ist hinsichtlich des relativen Temperatur und Dichtesprungs vergleichbar mit der Erdatmosphare uber einem Lavasee Ein erheblicher Teil der gesamten Sternmasse konzentriert sich im Eisenkern mit einem Durchmesser von nur etwa 10 000 km Sobald er die Chandrasekhar Grenze von 1 44 Sonnenmassen uberschreitet kollabiert er innerhalb von Sekundenbruchteilen wahrend die ausseren Schichten durch freigesetzte Energie in Form von Neutrinos und Strahlung abgestossen werden und eine expandierende Explosionswolke bilden Unter welchen Umstanden als Endprodukt einer solchen Supernova vom Typ II ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch entsteht ist noch nicht genau bekannt Dabei durfte neben der Masse aber auch die Rotation des Vorlaufersterns und dessen Magnetfeld eine besondere Rolle spielen Moglich ware auch die Bildung eines Quarksterns dessen Existenz jedoch bisher lediglich hypothetisch ist Ereignet sich die Supernova in einem Doppelsternsystem bei dem Massetransfer von einem Roten Riesen zu einem Weissen Zwerg stattfindet Typ Ia konnen Kohlenstofffusionsprozesse den Stern sogar vollstandig zerreissen Nukleosynthese und Metallizitat Bearbeiten Elemente schwerer als Helium werden fast ausschliesslich durch Kernreaktionen im spaten Verlauf der Sternentwicklung erzeugt in der so genannten Nukleosynthese Bei den im thermischen Gleichgewicht ablaufenden Fusionsreaktionen im Plasma konnen alle Elemente bis zur Kernladungszahl von Eisen entstehen Schwerere Elemente bei denen die Bindungsenergie pro Nukleon wieder ansteigt werden durch Einfangen von Nuklearteilchen in nichtthermischen Kernreaktionen gebildet Hauptsachlich entstehen schwere Elemente durch Neutroneneinfang mit nachfolgendem b Zerfall in kohlenstoffbrennenden Riesensternen im s Prozess oder in der ersten explosiven Phase einer Supernova im r Prozess Hierbei steht s fur slow und r fur rapid Neben diesen beiden haufigsten Prozessen die im Endergebnis zu deutlich unterscheidbaren Signaturen in den Elementhaufigkeiten fuhren finden auch Protoneneinfang und Spallation statt Die entstandenen Elemente werden zum grossen Teil wieder in das interstellare Medium eingespeist aus dem weitere Sterngenerationen entstehen Je haufiger dieser Prozess bereits durchlaufen wurde umso mehr sind die Elemente die schwerer als Helium sind angereichert Fur diese Elemente hat sich in der Astronomie der Sammelbegriff Metalle eingeburgert Da sich diese Metalle einigermassen gleichmassig anreichern genugt es oft statt der einzelnen Elementhaufigkeiten die Metallizitat anzugeben Sterne deren relative Haufigkeitsmuster von diesem Schema abweichen werden als chemisch pekuliar bezeichnet Spatere Sternengenerationen haben folglich eine hohere Metallizitat Die Metallizitat ist daher ein Mass fur das Entstehungsalter eines Sternes Doppelsterne Bearbeiten Hauptartikel Doppelstern Ein Doppelstern oder Doppelsternsystem besteht aus zwei Sternen die scheinbar oder tatsachlich am Himmel nahe beisammenstehen Wenn sie gravitativ aneinander gebunden sind bewegen sie sich periodisch um ihren gemeinsamen Schwerpunkt Man unterscheidet folgende Arten doppelter Sterne bzw Sternpaare Optische Doppelsterne scheinbare Doppelsterne zwei Sterne die von der Erde aus in fast gleicher Richtung am Himmel erscheinen die sich aber gravitativ nicht gegenseitig beeinflussen Geometrische Doppelsterne raumliche Doppelsterne Sterne die einander raumlich nahe aufgrund ihrer hohen Relativgeschwindigkeiten jedoch nicht aneinander gebunden sind Physikalische Doppelsterne oder Doppelsternsysteme sind zwei Sterne die aufgrund ihrer raumlichen Nahe gravitativ gebunden sind und sich nach den Kepler schen Gesetzen um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen Uber die Halfte aller Sterne im Universum sind Teil eines Doppelsternsystems Ein Mehrfachsternsystem besteht aus mehr als zwei physikalisch gebundenen Sternen Veranderliche Sterne Bearbeiten Hauptartikel Veranderlicher Stern Die scheinbare und oft auch die absolute Helligkeit mancher Sterne unterliegt zeitlichen Schwankungen erkennbar in den Lichtkurven Man unterscheidet folgende Typen von veranderlichen Sternen Bedeckungsveranderliche Dabei handelt es sich um Doppelsterne die sich wahrend ihres Umlaufs aus irdischer Perspektive zeitweise verdecken Rotationsveranderliche Dabei ist die beobachtete Veranderung auf die Rotation des Sterns zuruckzufuhren da er nicht in alle Richtungen gleich hell strahlt z B Pulsare Pulsationsveranderliche Dabei verandern sich die Zustandsgrossen mehr oder weniger periodisch und damit auch die Leuchtkraft Die meisten Sterne durchlaufen solche instabile Phasen wahrend ihrer Entwicklung in der Regel aber erst nach dem Hauptreihenstadium Wichtige Typen sind Cepheiden Ihrer Periode lasst sich exakt eine bestimmte Leuchtkraft zuordnen Sie sind daher bei der Entfernungsbestimmung als so genannte Standardkerzen von Bedeutung Mirasterne Ihre Periode ist langer und unregelmassiger als die der Cepheiden RR Lyrae Sterne Sie pulsieren sehr regelmassig mit vergleichsweise kurzer Periode und haben etwa die 90 fache Leuchtkraft der Sonne Kataklysmisch Veranderliche Dabei handelt es sich ublicherweise um Doppelstern systeme bei denen ein Massetransfer von einem Roten Riesen zu einem Weissen Zwerg stattfindet Sie zeigen Ausbruche in Abstanden von wenigen Stunden bis zu mehreren Millionen Jahren Supernova Uberrest Cassiopeia ASupernovae Bei Supernovae gibt es mehrere Typen von denen Typ Ia ebenfalls ein Doppelsternphanomen ist Nur die Typen Ib Ic und II markieren das Ende der Evolution eines massereichen Sterns Eruptiv Veranderliche Sie erleiden fur kurze Zeiten Ausbruche die sich oft in mehr oder weniger unregelmassigen Abstanden wiederholen Beispiele sind z B UV Ceti Sterne T Tauri Sterne Rontgendoppelsterne sind Doppelsternsysteme die Rontgenstrahlung aussenden Dabei empfangt ein kompakter Partner durch Akkretion Materie von einem anderen Stern Dadurch ahneln die Rontgendoppelsterne den kataklysmischen Veranderlichen Siehe auch BearbeitenSternaufbau Sternoberflache Gestirn Astronomisches Objekt Klassifizierung der Sterne Liste der Sterne Liste der Doppel und Mehrfachsterne Liste sehr grosser Sterne Liste der nachsten Sterne Liste der hellsten Sterne Celestia freie 3D Echtzeit Weltraumsimulation OpenGL Literatur BearbeitenS W Stahler amp F Palla The Formation of Stars WILEY VCH Weinheim 2004 ISBN 3 527 40559 3 H H Voigt Abriss der Astronomie 4 Auflage Bibliographisches Institut Mannheim 1988 ISBN 3 411 03148 4 H Scheffler Hans Elsasser Physik der Sterne und der Sonne 2 Auflage BI Wiss Verl Mannheim 1990 ISBN 3 411 14172 7 Rudolf Kippenhahn A Weigert Stellar structure and evolution Springer Berlin 1990 ISBN 3 540 50211 4 englisch N Langer Leben und Sterben der Sterne Becksche Reihe Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39720 4 D Prialnik An Introduction to the Theory of Stellar Structure and Evolution Cambridge University Press Cambridge 2000 ISBN 0 521 65065 8 J Bennett M Donahue N Schneider M Voith Astronomie Kapitel 14 16 Hrsg Harald Lesch 5 Auflage 1170 S Pearson Studienverlag Munchen Boston Harlow Sydney Madrid 2010 Thassilo von Scheffer Die Legenden der Sterne 1939 Weblinks Bearbeiten Commons Stern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Stern Zitate Wiktionary Stern Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sternentstehung bei www 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709 Siehe auch DWDS Stern und Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 7 Auflage Trubner Strassburg 1910 S 442 Andrea Gianopoulos Record Broken Hubble Spots Farthest Star Ever Seen 29 Marz 2022 abgerufen am 23 Juni 2022 E Hog C Fabricius V V Makarov S Urban T Corbin G Wycoff U Bastian P Schwekendiek u a The Tycho 2 Catalogue of the 2 5 million brightest stars In Astronomy amp Astrophysics 355 Jahrgang 2000 S L27 L30 bibcode 2000A amp A 355L 27H Norbert Przybilla et al HD 271791 An Extreme Supernova Runaway B Star Escaping from the Galaxy arxiv 0811 0576v1 doi 10 1086 592245 Brown et al MMT Hypervelocity Star Survey arxiv 0808 2469v2 Massereichste Sterne ubertreffen bisher angenommenes Maximum um das Doppelte Carolin Liefke Rekordstern weit grosser als gedacht Stern mit 300 Sonnenmassen entdeckt Max Planck Institut fur Astronomie Pressemitteilung vom 21 Juli 2010 beim Informationsdienst Wissenschaft idw online de abgerufen am 23 Dezember 2014 V Joergens Origins of Brown Dwarfs In Reviews in Modern Astronomy 18 Jahrgang 2005 S 216 239 arxiv astro ph 0501220v2 bibcode 2005RvMA 18 216J englisch Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 39 42 min 19 1 MiB Text der gesprochenen Version 30 September 2014 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Dieser Artikel wurde am 6 Mai 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4057342 4 lobid OGND AKS LCCN sh85127415 NDL 00566683 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stern amp oldid 235034523