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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der r Prozess r fur englisch rapid schnell ist einer der Prozesse der Nukleosynthese Er ist ein Neutroneneinfangprozess der im Gegensatz zum langsamen s Prozess bei hohen Neutronen Dichten und Temperaturen ablauft Dabei werden durch einen hohen Neutronenfluss instabile neutronenreiche Atomkerne aufgebaut die rasch zu stabilen neutronenreichen Kernen der schweren Elemente von Eisen bis Blei sowie den instabilen langlebigen Isotopen von Bismut Thorium Uran und Plutonium zerfallen Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Vorkommen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenBei extrem hohem Neutronenfluss konnen in Sekundenbruchteilen sehr viele Neutronenanlagerungen an ein und demselben Atomkern stattfinden insbesondere auch an kurzlebigen Zwischenprodukten noch bevor ein radioaktiver b Zerfall auftritt Bei jeder Neutronenanlagerung wird Energie in Form von Gammaquanten frei Neutronenzahl N und Massenzahl A erhohen sich jeweils um 1 ein neues Isotop desselben Elements entsteht Bei den anschliessenden b Zerfallen der instabilen Isotope wird je ein Neutron durch Aussendung eines Elektrons e und eines Elektron Antineutrinos n e displaystyle overline nu text e nbsp in ein Proton umgewandelt Dadurch entsteht ein Atomkern eines anderen Elements mit gleicher Massenzahl aber um 1 erhohter Ordnungszahl Z Protonenzahl und um 1 erniedrigter Neutronenzahl N das Atom wandert also im Periodensystem Der Prozess wird nur durch drei Faktoren gebremst durch geschlossene Neutronenschalen bei Isotopen mit Neutronenzahlen N um 50 82 und 126 korrespondierend mit Massenzahlen A von etwa 70 90 130 138 und 195 208 bei denen die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Neutronenanlagerung sinkt und daher den dafur benotigten Zeitraum vergrossert Tatsachlich ist die Haufigkeit dieser Isotope etwas erhoht was als Bestatigung der Theorie des r Prozesses angesehen werden kann bei einer Grenze an der die Bindungsenergie neu anzulagernder Neutronen Null wird B n 0 displaystyle B text n 0 nbsp so dass kein weiteres Neutron eingefangen werden kann und der Kern erst einen Betazerfall abwarten muss durch die Abnahme der Kernstabilitat mit zunehmender Massenzahl Der r Prozess endet deshalb bei Kernen bei denen mit kurzer Halbwertszeit die spontane Kernspaltung eintritt die also von selbst in zwei leichtere Kerne zerfallen Dies ist bei Massenzahlen A um 260 der Fall etwa im Gebiet der Elemente Curium bis Rutherfordium Vorkommen BearbeitenDie fur den r Prozess erforderlichen Neutronenflusse in der Grossenordnung von mehr als 10 Trilliarden 1022 Neutronen pro Quadratzentimeter pro Sekunde 1 treten nur bei aussergewohnlichen astronomischen Ereignissen auf Der Ort des r Prozesses ist noch nicht mit Sicherheit bekannt Zurzeit werden hauptsachlich diskutiert das Verschmelzen zweier Neutronensterne Kilonova Supernova Explosionen Durch eine detaillierte Spektralanalyse der Kilonova AT2017gfo konnte der eindeutige Nachweis erbracht werden dass Strontium in grosseren Mengen uber den r Prozess gebildet wurde 2 Dennoch ist nicht ausgeschlossen dass der r Prozess auch wahrend Supernovae am Ende des Lebenszyklus eines Sterns ablauft Dabei wird durch die Stosswelle die ihren Ausgang am inkompressiblen entarteten Neutronenkern im Zentrum des Sterns nimmt siehe Neutronenstern neutronenreiches Material von dessen Aussenbereich mitgerissen und in den Weltraum geschleudert Die relativ geringe Haufigkeit von im r Prozess synthetisierten Elementen setzt jedoch voraus dass entweder nur ein geringer Anteil von Supernovae diese an den Weltraum abgibt oder dass jede Supernova nur eine geringe Menge davon abgibt Siehe auch Bearbeitenp Prozess s ProzessLiteratur BearbeitenKlaus Blaum Hendrik Schatz Kernmassen und der Ursprung der Elemente Wie die Welt entstanden ist und was Prazisionsmessungen an kurzlebigen Radionukliden uns daruber verraten Physik Journal 5 2006 Nr 2 S 35 Margaret Burbidge Geoffrey Burbidge William Alfred Fowler Fred Hoyle Synthesis of the Elements in Stars Rev Mod Phys 29 1957 547 C E Rolfs W S Rodney Cauldrons in the Cosmos Univ of Chicago Press 1988 Heinz Oberhummer Kerne und Sterne Barth 1993Einzelnachweise Bearbeiten https www pro physik de nachrichten die schnelle quelle schwerer elemente Darach Watson Camilla J Hansen Jonatan Selsing Andreas Koch Daniele B Malesani Identification of strontium in the merger of two neutron stars In Nature Band 574 Nr 7779 Oktober 2019 ISSN 0028 0836 S 497 500 doi 10 1038 s41586 019 1676 3 nature com abgerufen am 15 November 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R Prozess amp oldid 237948165