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Der Begriff p Prozess p fur Proton wird in der wissenschaftlichen Literatur zur Erforschung des astrophysikalischen Ursprungs der Elemente Nukleosynthese auf zwei Arten gebraucht Ursprunglich war damit ein Protonenanlagerungsprozess gemeint der gewisse protonenreiche Isotope der schweren Elemente von Selen bis Quecksilber erzeugt 1 2 Diese Nuklide werden p Kerne genannt Obwohl gezeigt wurde dass der ursprunglich vorgeschlagene p Prozess die p Kerne nicht erzeugen kann wurde der Begriff spater manchmal ganz allgemein als Oberbegriff fur jeden Nukleosyntheseprozess verwendet der p Kerne erzeugt 3 Die Vermischung der zwei Bedeutungen fuhrt oft zu Verwirrung Daher wird in der neueren wissenschaftlichen Literatur angeregt den Begriff p Prozess nur fur den eigentlichen astrophysikalischen Nukleosyntheseprozess zu verwenden wie es bei anderen Prozessen ebenfalls ublich ist also fur Protonenanlagerung bei bestimmten Bedingungen 4 Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Historisches 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenUm protonenreiche Kerne zu erzeugen konnen Protonen vom Atomkern eines anderen Elements mit geringerer Protonenzahl dem Saatkern eingefangen werden Die ursprungliche Idee zur Erzeugung der p Kerne war daher dass solche Protonenanlagerungen auf in Sternen bereits vorhandenen schweren Elementen stattfinden die vorher im s und oder r Prozess erzeugt wurden 1 2 Jedoch kann ein solcher Protoneneinfang kaum p Kerne erzeugen weil mit zunehmender Protonenzahl im Atomkern der Coulombwall hoher wird den jedes neu hinzuzufugende Proton uberwinden muss je hoher der Coulombwall desto mehr Energie braucht ein Proton damit es in den Atomkern eindringen und dort eingefangen werden kann Die mittlere Energie der Protonen ist durch die Temperatur des stellaren Plasmas bestimmt Wird die Temperatur jedoch zu hoch werden Protonen durch Photodesintegration schneller aus den Atomkernen geschlagen als sie angelagert werden konnen Als Ausweg bote sich das Vorhandensein einer grossen Zahl von Protonen an sodass die effektive Zahl der Einfange pro Sekunde gross ist selbst wenn die Temperatur nicht stark erhoht wird Diese Bedingungen werden in den relevanten astrophysikalischen Umgebungen z B Kernkollaps Supernovae jedoch nicht vorgefunden 3 4 Historisches BearbeitenDer p Prozess wurde ursprunglich als Syntheseprozess der p Kerne vorgeschlagen und man nahm an er laufe in der Wasserstoff Hulle von massereichen Sternen ab die als Kernkollaps Supernovae explodieren 1 2 Spater wurde jedoch gezeigt dass dort die benotigten Bedingungen nicht erreicht werden 5 Auch in den damaligen Arbeiten wurden bereits Alternativen zum reinen Protoneneinfang uberlegt z B ein reiner Photodesintegrationsprozess heute g Prozess genannt oder eine Kombination aus p Prozess und Photodesintegration 2 Siehe auch BearbeitenKernreaktionen nukleare AstrophysikWeblinks BearbeitenNukleare Astrophysik Elementsynthese im UniversumEinzelnachweise Bearbeiten a b c E M Burbidge G R Burbidge W A Fowler Fred Hoyle Synthesis of the Elements in Stars In Reviews of Modern Physics Band 29 Nr 4 1957 S 547 650 doi 10 1103 RevModPhys 29 547 a b c d A G W Cameron Nuclear Reactions in Stars and Nucleogenesis In Publications of the Astronomical Society of the Pacific Vol 69 1957 S 201 222 bibcode 1957PASP 69 201C a b M Arnould S Goriely The p process of stellar nucleosynthesis astrophysics and nuclear physics status In Physics Reports Band 384 2003 S 1 84 a b T Rauscher Origin of p Nuclei in Explosive Nucleosynthesis In Proceedings of Science PoS NIC XI 059 2010 arxiv 1012 2213 J Audouze J W Truran P process nucleosynthesis in postshock supernova envelope environments In The Astrophysical Journal Vol 202 1975 S 204 213 doi 10 1086 153965 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title P Prozess amp oldid 234930325