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Ein Nuklid ist eine Art Sorte von Atomen charakterisiert durch die beiden Zahlen die angeben aus wie vielen Protonen und wie vielen Neutronen ihre Atomkerne bestehen Bisweilen wird in den Begriff auch der Energiezustand des Atomkerns mit eingeschlossen namlich dann wenn er hinreichend langlebig ist d h Kernisomere werden als eigene Nuklide gezahlt 1 Nuklide mit gleicher Protonenzahl gehoren zum selben chemischen Element und werden als die Isotope dieses Elements bezeichnet Nuklid ist insofern eine Verallgemeinerung des alteren Begriffs Isotop Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schreibweisen 3 Klassen von Nukliden 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Begriff Nuklid wurde 1947 von Truman Kohman vorgeschlagen 2 1952 formulierten Glasstone und Edlund in ihrem Buch The elements of nuclear reactor theory 3 den Unterschied zwischen den Begriffen Nuklid und Isotop Obwohl die Mehrheit der Elemente als eine Mischung aus Isotopen naturlich existieren treten etwa 20 nur als einzelne Spezies auf Aus diesem und anderen Grunden hat man es als wunschenswert empfunden den Terminus Nuklid einzufuhren Er wird verwendet um eine zu beschreibende Atomspezies durch die Zusammensetzung ihres Atomkerns zu beschreiben das heisst durch die Anzahl von Protonen und Neutronen die sie enthalt Ein Isotop ist folglich eines aus einer Gruppe von zwei oder mehreren Nukliden die die gleiche Anzahl von Protonen besitzen das heisst die gleiche Ordnungszahl aber eine unterschiedliche Anzahl von Neutronen Von einem Element wie Fluor von dem nur eine Spezies in der Natur existiert sagt man es bilde ein einziges stabiles Nuklid Schreibweisen BearbeitenIm Fliesstext kann ein Nuklid durch das Elementsymbol mit angehangter Massenzahl bezeichnet werden z B Fe 56 Formelmassig wird ein Nuklid X wie folgt bezeichnet 4 Z A X z displaystyle Z A mathrm X z nbsp Dabei ist X displaystyle mathrm X nbsp das Elementsymbol A displaystyle A nbsp die Massenzahl Nukleonenzahl d h die Gesamtzahl der Protonen und Neutronen und Z displaystyle Z nbsp die Ordnungszahl Kernladungszahl d h die Zahl der Protonen Das etwaige Hochzeichen z displaystyle z nbsp rechts oben am Elementsymbol bezeichnet entweder einen Ionisationszustand Ionenladung z B 2 oder einen energetischen Anregungszustand z B in Form eines Sternchenzeichens displaystyle ast nbsp oder einer Energie wie 4 4 MeV des Atoms oder je nach dem Zusammenhang des Atomkerns Rechts unten kann ein stochiometrischer Index also die Zahl solcher Atome im Molekul einer Verbindung angeschrieben werden In der Kernphysik wird rechts unten gelegentlich die Neutronenzahl des Kerns angegeben beispielsweise im Kerndatenbetrachter JANIS 4 der NEA 5 Kernisomere werden durch den Kleinbuchstaben m fur metastabil ohne Zwischenraum hinter der Massenzahl gekennzeichnet 4 6 zur Unterscheidung mehrerer Isomere eines Kerns kann dem m eine Zahl nachgestellt sein z B 152m1Eu Beispiele 27 60 C o displaystyle 27 60 mathrm Co nbsp 47 110 m A g displaystyle mathrm 110m 47 Ag nbsp teilweise auch 47 110 A g m displaystyle mathrm 47 110 Ag m nbsp 7 in vereinfachten Schreibweisen 60Co oder Co 60 110mAg 110Agm oder Ag 110m In den vereinfachten Schreibweisen wird die Kernladungszahl fortgelassen sie ist ja bereits durch das Elementsymbol festgelegt In alterer Literatur vor etwa 1960 findet man auch rechts oben angeschriebene Massenzahlen also z B 27Co60 oder Co60 Klassen von Nukliden BearbeitenDie verschiedenen Nuklide ein und desselben chemischen Elements also mit gleicher Anzahl an Protonen werden als Isotope dieses Elements bezeichnet Bis zur internationalen Einfuhrung des Begriffs Nuklid ca 1950 wurde Isotop verwirrend auch in der allgemeinen Bedeutung Atomsorte gebraucht zuweilen geschieht dies noch heute 2018 Nuklide mit gleicher Massenzahl heissen Isobare von griechisch fur gleich schwer Nuklide mit gleicher Neutronenzahl Isotone Isomere sind Nuklide deren Atomkerne sich bei gleicher Ladung und gleicher Massenzahl in verschiedenen inneren Zustanden befinden Instabile Nuklide sind radioaktiv und werden Radionuklide genannt Bezeichnung Charakteristikum Beispiele BemerkungenIsotope gleiche Protonenzahl 6 12 C 6 13 C displaystyle 6 12 mathrm C 6 13 mathrm C nbsp Isotone gleiche Neutronenzahl 6 13 C 7 14 N displaystyle 6 13 mathrm C 7 14 mathrm N nbsp Isobare gleiche Massenzahl 7 17 N 8 17 O 9 17 F displaystyle 7 17 mathrm N 8 17 mathrm O 9 17 mathrm F nbsp siehe BetazerfallSpiegelkerne Neutronenzahl und Protonenzahl vertauscht 1 3 H 2 3 H e displaystyle 1 3 mathrm H longleftrightarrow 2 3 mathrm He nbsp Spezialfall der IsobareIsomere unterschiedliche innere Zustande 43 99 T c 43 99 m T c displaystyle 43 99 mathrm Tc 43 99 mathrm m mathrm Tc nbsp nur langlebige ZustandeIn der Natur existieren 245 Nuklide die nach derzeitigem Kenntnisstand fur stabil gehalten werden 8 und etwa 80 Radionuklide Uber 3000 weitere Radionuklide wurden kunstlich erzeugt 9 Bei manchen traditionell als stabil angesehenen Nukliden ist die Halbwertszeit so lang dass ihr Zerfall erst in heutiger Zeit entdeckt wurde oder noch in Experimenten gesucht wird Dadurch kann die Anzahl der als stabil geltenden Nuklide mit der Zeit abnehmen Nuklidkarten geben eine Ubersicht uber Massenzahlen Protonen und Neutronenzahlen und meist auch Zerfallsarten und Halbwertszeiten der bekannten Nuklide Siehe auch BearbeitenNuklidkarte Liste der IsotopeWeblinks BearbeitenNuklidkarte mit allen bekannten NuklidenEinzelnachweise Bearbeiten nuclide In Alan D McNaught Andrew Wilkinson IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book 2 Auflage Blackwell Scientific Publications Oxford 1997 ISBN 0 9678550 9 8 doi 10 1351 goldbook N04257 englisch korrigierte Fassung erstellt von M Nic J Jirat B Kosata mit Aktualisierungen von A Jenkins 2006 Truman Paul Kohman Proposed New Word Nuclide In American Journal of Physics Bd 15 Nr 4 1947 S 356 357 doi 10 1119 1 1990965 Samuel Glasstone Milton C Edlund The elements of nuclear reactor theory MacMillan London 1952 S VII 416 S 3 a b Norm DIN 1338 Formelschreibweise und Formelsatz Marz 2011 S 8 Abschnitt 3 5 Atomphysikalische und chemische Angaben an den Symbolen der Elemente Janis 4 Java based Nuclear Data Information System Norm DIN 6814 4 Begriffe in der radiologischen Technik Teil 4 Radioaktivitat Oktober 2006 S 13 Anhang A Erlauterungen zur Schreibweise von Nukliden Symbols Units Nomenclature and Fundamental Constants in Physics PDF Nicht mehr online verfugbar IUPAP 1987 S 9 archiviert vom Original am 18 Marz 2015 abgerufen am 10 Marz 2015 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot iupap org Nudat Datenbank J Magill G Pfennig R Dreher Z Soti Karlsruher Nuklidkarte 8 Auflage Nucleonica GmbH Eggenstein Leopoldshafen 2012 ISBN 92 79 02431 0 Wandkarte bzw ISBN 978 3 00 038392 2 Faltkarte ISBN 92 79 02175 3 Begleitbroschure Normdaten Sachbegriff GND 4133540 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nuklid amp oldid 235028260