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Die Nukleosynthese von lateinisch nucleus Kern Atomkern und von altgriechisch syn8esis synthesis deutsch Aufbau Zusammenfugung auch als Nukleogenese oder Elemententstehung bezeichnet ist die Entstehung von Atomkernen und damit den chemischen Elementen Man unterscheidet zwischen derprimordialen Nukleosynthese kurz nach dem Urknall und der stellaren Nukleosynthese die hauptsachlich auf Kernfusion daneben auf r s und p Prozessen beruht Quellen der chemischen Elemente in unserem Sonnensystem Link fur genauen Prozentzahlen durch Uberstreichen mit der Maus Die primordiale Nukleosynthese setzte ein als die Temperatur im Universum so weit gesunken war dass Deuterium nicht mehr durch hochenergetische Photonen zerstort wurde Sie endete etwa drei Minuten nach dem Urknall Die stellare Nukleosynthese findet im Inneren aller Sterne statt Im Verlauf der Entwicklung eines Sterns gibt es charakteristische Kernfusionen zunachst entsteht Helium spater schwerere Elemente bis zum Eisen wobei Energie frei wird die der Stern als Strahlung abgibt die ihn zum Stern macht Fur die Kernfusion zu Elementen mit hoherer Ordnungszahl als Eisen wird dagegen Energie benotigt Sie entstehen nicht bei der stellaren Nukleosynthese sondern am Ende der Lebenszeit des Sterns bei dessen Sternexplosion zur Supernova das geschieht aber nur bei Sternen die dafur gross genug sind Die schweren Elemente werden dabei durch Protonen und Neutroneneinfangreaktionen in p r und s Prozessen erzeugt Elemente auf der Erde bis zum Eisen siehe PSE konnen im Laufe des Lebens unseres Sonnenvorgangers in seinem Inneren entstanden sein alle Elemente auf der Erde mit hoheren Ordnungszahlen als Eisen stammen aus dessen Supernovaexplosion Noch schwerere stets radioaktive Elemente entstehen kunstlich in Kernreaktoren und in gezielten Experimenten Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsorte chemischer Elemente Urknall und Sterne 1 1 Urknall Sternentstehung und entwicklung 1 2 Synthese leichter Nuklide in jungen Sternen 1 2 1 Weisse Zwerge 1 3 Synthese schwerer Nuklide 1 3 1 Supernovae 1 3 2 Kollidierende Neutronensterne 2 Entstehung der einzelnen chemischen Elementgruppen 2 1 Erste Fusionsprozesse nach dem Urknall 2 2 Erste stellare Kernfusion Wasserstoff fusioniert zu Helium 2 3 Heliumbrennen 2 4 Entstehung der Metalle 2 5 Das Kohlenstoffbrennen 2 6 Neonbrennen 2 7 Sauerstoffbrennen 2 8 Siliciumbrennen 2 9 Entstehung schwerster Elemente in Supernovae 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehungsorte chemischer Elemente Urknall und Sterne Bearbeiten nbsp Durchschnittliche Bindungsenergie pro Nukleon in Abhangigkeit von der Nukleonenzahl des AtomkernsDie Kerne chemischer Elemente schwerer als Wasserstoff entstehen laufend durch Kernreaktionen im Innern von Sternen Noch bevor erste Sterne entstehen konnten bildeten sich im Rahmen der primordialen Nukleosynthese bereits Deuterium Helium 3 Helium 4 sowie Spuren von Lithium 7 Diese Nukleosynthese ist Forschungsgegenstand der Nuklearen Astrophysik und spielt auf dem Gebiet der Kosmochemie eine bedeutende Rolle Bei der stellaren Nukleosynthese unterscheidet man zwischen zwei Untergruppen von chemischen Elementen bezuglich ihrer Entstehungsgeschichte Die erste Gruppe umfasst Nuklide die durch meist exotherme Fusionsreaktionen zwischen geladenen Teilchen im Inneren von Sternen aus den leichten Ausgangsmaterialien aufgebaut werden Aus diesen Reaktionen beziehen die Sterne ihre Energie da die Bindungsenergie eines Atomkerns pro Nukleon bei Eisen und Nickel ihr absolutes Maximum erreicht siehe Abbildung Durch die Proton Proton Reaktion und den Bethe Weizsacker Zyklus entstehen so Helium 4 Kerne in den Sternen Durch den Drei Alpha Prozess entstehen in massereicheren Sternen Kohlenstoff 12 Kerne Der exotherme Fusionsprozess endet etwa bei den Elementen Nickel und Eisen Die hochste Bindungsenergie erreicht das Isotop Nickel 62 Einige endotherme Prozesse finden auch im Inneren von Sternen statt und konnen noch schwerere Kerne erzeugen Es entsteht weitaus mehr Eisen 56 als Nickel 62 und der eigentliche Grund dafur und das Enden der Fusionskette liegt in den Details des Fusionsprozesses und dem starken Einfluss der Photodesintegration in diesem Bereich 1 Zur zweiten Gruppe gehoren die Elemente schwerer als Eisen Ihre Bildung Synthese durch Kernfusion erfordert Energiezufuhr Die notige Energie stammt unter anderem aus Sternen Explosionen Novae Supernovae u a der Verschmelzung von Neutronensternen 2 3 und radioaktiven Prozessen in AGB Sternen 4 Urknall Sternentstehung und entwicklung Bearbeiten nbsp Expansion des Universums nach dem Ur knall und der primordialen NukleosyntheseInnerhalb der ersten drei Minuten nach dem Urknall entstanden bei hohen Temperaturen und Dichten vor allem Wasserstoff Kerne und Helium Kerne siehe primordiale Nukleosynthese Aus den Wasserstoff und Helium Gaswolken bildeten sich durch Anziehungskrafte erste Sterne In diesen Sternen entstanden durch Fusionsprozesse schwerere Elemente Synthese leichter Nuklide in jungen Sternen Bearbeiten nbsp Orionnebel Hier entstehen aus Wasser stoff gas wolken junge heisse Sterne Die Fusion von Wasserstoff zu Helium setzt ein Der Wasserstoffvorrat der Sonne und der anderer Sterne erschopft sich mit der Zeit Wenn ein Stern in seinem Zentralbereich den grossten Teil des vorhandenen Wasserstoffs zu Helium gebrannt hat endet diese erste Brennphase Der Stern kann dann seinen inneren Druck nicht mehr aufrechterhalten und fallt unter dem Einfluss der eigenen Schwerkraft in sich zusammen Ab einer bestimmten Mindestmasse werden durch die Verdichtung und gleichzeitige Erhitzung Bedingungen erreicht unter denen weitere Fusionsprozesse in Gang kommen zunachst das so genannte Heliumbrennen Je nach Ausgangsmasse setzen noch weitere Fusionsprozesse ein siehe dazu Stern Letzte Brennphasen Thermonukleare Kernfusionsreaktionen hangen sehr stark von der Temperatur im Inneren des Sterns ab Daher bestimmt die Masse des Sterns in welchem Mass die schwereren Elemente im Laufe des Sternenlebens gebrannt werden konnen Leichtere Sterne kommen durch den geringeren Druck im Inneren oft uber das Heliumbrennen nicht hinaus Sterne wie unsere Sonne produzieren hauptsachlich die leichteren Elemente bis zum Kohlenstoff wahrend Sterne die deutlich schwerer sind als die Sonne samtliche Elemente bis hin zum Eisen erzeugen konnen Hier endet die positive Energiebilanz der Fusionsreaktionen Der innere Kern solcher Riesensterne besteht dann aus Eisen ihm folgen die anderen Elemente in Schichten nach aussen ein Wasserstoff Helium Gemisch bildet die ausserste Schicht Dass Sterne in ihrem Aufbau zuletzt einem Zwiebelschalenmuster entsprechen erkannte in den 1940er Jahren Fred Hoyle Seine Berechnungen zeigten dass Sterne mit der fortschreitenden Aufzehrung ihres nuklearen Brennstoffs in ihrem Aufbau zunehmend uneinheitlicher werden und dass dies wieder hohere Temperaturen und Dichten in ihrem Inneren bedingt Das Modell stimmt uberraschend gut mit den gemessenen Elementhaufigkeiten im Universum uberein Wie oft sich der Zyklus aus Kontraktion Aufheizung und Entzundung neuen schwereren Brennstoffs wiederholt hangt nur von der Masse des Sterns ab Die Sternentwicklung treibt die Nukleosynthese an und gleichzeitig treibt die Nukleosynthese wieder die Sternentwicklung Weisse Zwerge Bearbeiten Etwa beim Element Eisen kommt die Fusion zum Stillstand Eine Fusion von Eisen in noch schwerere Elemente kann keine Energie mehr freisetzen ist also als thermonuklearer Prozess nicht moglich Der Stern erlischt und zieht sich unter seiner eigenen Schwerkraft zusammen Sein weiteres Schicksal hangt von seiner ursprunglichen Masse ab Bei einer Masse in der Grossenordnung unserer Sonne oder darunter wird der Stern einen Teil seiner ausseren Hulle abstossen Er endet als schwach leuchtender Weisser Zwerg dessen weitere Abkuhlung noch Milliarden von Jahren dauern kann Synthese schwerer Nuklide Bearbeiten Supernovae Bearbeiten nbsp Der Homunkulusnebel ent stand vor 100 bis 150 Jahren durch Eruptionen des extrem massereichen Sterns Eta Carinae Schwere Sterne erzeugen ge gen Ende ihrer Leucht phase schwe rere Atomkerne und stossen diese in Form von Wolken aus Hatte der Stern anfanglich eine Masse von mehr als 8 Sonnenmassen schreitet die Kontraktion besonders schnell voran der Stern kollabiert Bei dieser schnellen Verdichtung wird die Gravitationsenergie also sehr schnell freigesetzt erhoht die Temperatur stark und bewirkt damit eine explosionsartige Ausweitung der moglichen Kernreaktionen im gesamten Sternvolumen Innerhalb von ein bis zwei Tagen nimmt die Helligkeit des bis dahin unscheinbaren Sterns so stark zu dass er wie von Tycho Brahe 1572 beschrieben siehe SN 1572 heller als alle Planeten erscheint und selbst am Tag mit blossem Auge beobachtbar ist eine Supernova Dieser Leuchtkraftausbruch dauert wenige Tage Der aussere Teil der Sternenmaterie manchmal mehr als die Halfte der gesamten Masse wird in den interstellaren Raum geschleudert In dieser explosiven Materiewolke entsteht die zweite Gruppe die Elemente die schwerer als Eisen sind Diese Reaktionen werden vor allem von Neutronen bewirkt die unter den im Sterninneren herrschenden Bedingungen freigesetzt werden und als ungeladene Teilchen vielfaltige Kernreaktionen auslosen konnen Atomkerne fangen in schnell aufeinander folgenden Schritten etliche Neutronen ein r Prozess In nachfolgenden Betazerfallen entstehen dann aus den neutronenreichen Kernen stabile Nuklide mit erhohter Protonenzahl die schweren Elemente jenseits des Eisens Die turbulenten Vorgange in einer Supernova sorgen also nicht nur dafur dass die Sterne die in ihnen gebildeten Elemente in den Weltraum freigeben sondern sie erzeugen gleichzeitig eine ganz neue Gruppe von schweren chemischen Elementen Supernovae sind damit die Motoren eines andauernden Transmutationsprozesses ihr Streumaterial bildet die Ausgangsmaterie fur die nachste Generation von Sternen und Planeten Mit zunehmendem Alter des Universums nimmt daher die Menge an schweren Elementen zu So hat die Supernova SN 2006gy in der Galaxie NGC 1260 150 Sonnenmassen gehabt und bei ihrer Explosion schatzungsweise 20 Sonnenmassen allein an Nickel in das Universum abgegeben In Supernovae bilden sich durch Spallation Zertrummerung von Atomkernen auch die leichten Elemente Lithium Beryllium und Bor die bei den Fusionsreaktionen im jungen Stern ubergangen wurden Kollidierende Neutronensterne Bearbeiten Die schwersten Nuklide entstehen hauptsachlich bei der Kollision von Neutronensternen Kilonovae Entstehung der einzelnen chemischen Elementgruppen BearbeitenUber die genauere Entstehung und Verteilung der einzelnen chemischen Elemente im Universum zeichnen Astro und Kosmochemie folgendes Bild Vor rund 13 8 Milliarden Jahren begann das Universum sich von einem einzigen Punkt aus auszudehnen Urknall Big Bang wobei es am Anfang unvorstellbare Energiemengen und dichte aufwies Temperatur um 1032 Kelvin Noch bevor es auch nur ein einziges Atom irgendeines Elementes gab nur 10 32 Sekunden nach dem Urknall kuhlte das Universum auf ca 1028 Kelvin ab Unter diesen Bedingungen konnten in dem heissen Energiebrei des jungen Universums erste Elementarteilchen entstehen die Quarks Gluonen und Leptonen Das Universum kuhlte sich weiter ab so weit dass die bisher als Plasma vorliegenden Quarks zu Protonen und Neutronen den Nukleonen kondensierten Dies geschah ca 10 7 Sekunden nach dem Urknall bei 1014 Kelvin Es entstanden aber auch Antineutron n und Antiproton p Materieteilchen und Antimaterieteilchen vernichten sich seither gegenseitig unter Umwandlung in Energie Beispiel p p Photonen Energie Dieser Vorgang kann auch in umgekehrter Richtung verlaufen Paarbildung im expandierenden Universum verminderte sich allerdings die Temperatur so dass der Vorgang nicht mehr thermisch ablauft Als das Universum jedoch eine Temperatur von weniger als 1014 Kelvin erreicht hatte und sich alle Antimaterieteilchen mit Materieteilchen vernichtet hatten blieb vermutlich durch einen Mechanismus ahnlich der CP Verletzung nur ein winziger Rest ein kleiner Uberschuss an Materie ubrig Die stabilsten und haufigsten Vertreter dieser normalen Materie sind Protonen Neutronen und Elektronen Erste Fusionsprozesse nach dem Urknall Bearbeiten Die primordiale Nukleosynthese ist die erste Aktion nach dem Urknall Aus den frei umherfliegenden Nukleonen entstanden nun etwa 10 2 Sekunden nach dem Urknall auch Kerne von schwerem Wasserstoff Deuterium D und Heliumisotopen He Nur die Atomkerne von Wasserstoff 1H und 2D und Helium 3He und 4He neben Spuren von Lithium 7Li wurden wahrend dieser primordialen Nukleosynthese gebildet in einem Verhaltnis von 25 Prozent Helium 4 und 75 Prozent Wasserstoff Die heute zu beobachtenden schwereren Elemente stammen also aus Fusionsreaktionen in Sternen und damit aus viel spaterer Zeit Die erste Fusion von Wasserstoff zu Helium geschah somit lange bevor sich aus dem Wasserstoffgas erste Fixsterne bilden konnten Die primordiale Nukleosynthese dauerte nur etwa drei Minuten und fand gleichzeitig uberall im gesamten Universum statt Die Temperatur betrug zu diesem Zeitpunkt noch 1010 Kelvin Danach fielen Temperatur und Dichte des Universums unter fur die fur eine Kernfusion erforderlichen Werte Funf Minuten nach dem Urknall ist die Teilchendichte des Universums dann so weit gesunken dass die primordiale Nukleosynthese endete Die noch ubrig gebliebenen freien Neutronen zerfielen im Verlauf der nachsten Minuten Als die Temperatur T displaystyle T nbsp unter die entsprechende Bindungsenergie E gt kBT der Hullenelektronen gesunken war vereinigten sich die Atomkerne mit Elektronen zu den ersten Atomen p e H Atom Wasserstoff Das Zeitalter der atomaren Materie begann mit dem chemischen Element Wasserstoff Dass die Haufigkeit von Lithium in den Atmospharen fruher Sterne um den Faktor zwei bis drei geringer ist als die gegenwartigen Modelle der kosmologischen Nukleosynthese vorhersagen die sich beim Haufigkeitsverhaltnis von Wasserstoff zu Helium als zuverlassig erwiesen haben wird als Primordiales Lithiumproblem bezeichnet Erste stellare Kernfusion Wasserstoff fusioniert zu Helium Bearbeiten Hauptartikel Wasserstoffbrennen Das All dehnt sich seit dem Urknall aus und kuhlt ab Es dauerte 1013 Sekunden 300 000 Jahre bis sich das Gasgemisch aus Wasserstoff H und einigen Prozent Helium He aufgrund der Gravitationswirkung zu dichten Wolken zusammenziehen konnte Dies ging mit einer so starken Temperaturerhohung einher dass in ihren Zentren schliesslich die notwendige Aktivierungsenergie fur weitere Fusionsprozesse zur Verfugung stand Sterne leuchteten auf wie im Orionnebel und in ihnen verschmolzen beim so genannten stellaren Wasserstoffbrennen die Atomkerne von Wasserstoff zu Helium die dafur notige Temperatur liegt bei ca 10 Millionen Kelvin Wenn Deuterium D beteiligt ist wird der entsprechende Prozess auch Deuteriumbrennen genannt Reaktionen Auswahl D D T p 0 4 03 MeVD T 4He n 17 588 MeV grosster Wirkungs querschnitt D D 3He n 0 3 268 MeVD 3He 4He p 18 34 MeVAuch in der Sonne finden unter Energiefreisetzung Fusionsreaktionen mit dem Produkt 4He statt und zwar in Form der Proton Proton Reaktion Zudem findet in der Sonne ein Kohlenstoff katalysierter Fusionszyklus statt der CNO oder Bethe Weizsacker Zyklus der etwa 1 6 Prozent der Energie des Sonnenhaushalts ausmacht Sterne mit weniger als 0 08 Sonnenmassen erreichen das Stadium der Wasserstoff Fusion ubrigens nie sie werden Braune Zwerge genannt Die Asche beider Formen des Wasserstoffbrennens ist Helium 4He Wenn der Wasserstoffvorrat unserer Sonne in rund 5 Milliarden Jahren ausgebrannt sein wird dann wird ihr Kern nur noch aus Helium bestehen Sie wird sich dabei so weit aufblahen dass sie die inneren Planeten Merkur und Venus verschluckt dass ihre Scheibe am irdischen Himmel uber 100 mal grosser sein wird als heute Heliumbrennen Bearbeiten Beteigeuze und Rigel im Wintersternbild Orion nbsp Beteigeuze rotlich oben linksRigel unten rechts fotogr Aufnahme nbsp Beteigeuze a oben links Rigel b unten rechts Sternkarte Hauptartikel Heliumbrennen Ein Beispiel ist Beteigeuze im Orion ein aufgeblahter Riesenstern Spektralklasse M2 700 bis 1000 facher Sonnendurchmesser er besteht fast nur noch aus Helium und weist kaum noch Wasserstoffvorrate auf Am Ende der Lebenszeit eines Sterns wenn der Wasserstoff aufgebraucht ist blaht ein Stern sich auf und im nun noch komprimierteren Zentrum setzt eine neue Kernreaktion ein Das Heliumbrennen Zusatzliche Energie kommt nun aus der Fusion von Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff durch den Drei Alpha Prozess Sterne der ersten Generation enthielten zunachst nur leichtere Elemente Isotope von Kohlenstoff Sauerstoff und schwereren Elementen kamen nur in Sternen spaterer Generationen vor Die Heliumfusion zu Metallen wie Kohlenstoff Sauerstoff und spater auch zu Silicium liefert weniger Energie als das Wasserstoffbrennen Sie benotigt hohere Drucke und Temperaturen als die Wasserstofffusion In der Astronomie bezeichnet man ubrigens anders als in der Chemie jedes chemische Element mit einer Ordnungszahl hoher als Helium als Metall und die Metallizitat gibt an wie hoch der Gehalt eines Sternes an Elementen ist die schwerer als Helium sind Nur Wasserstoff und Helium sind ja zusammen mit einigen Spuren von Lithium die einzigen Elemente welche im Universum nach dem Urknall vorhanden sind Alle weiteren Elemente stammen aus ehemaligen Sternen in denen sie durch Kernfusion erzeugt wurden oder aus Supernova Explosionen Die Metallizitat von Objekten des Weltraums kann daher auch als Indikator fur seine stellare Aktivitat aufgefasst werden Entstehung der Metalle Bearbeiten Schwerere Sterne konnen einen hoheren Gravitationsdruck aufbauen was die Fusion von schwereren Elementen bis zur Massenzahl 60 ermoglicht Im Zentrum von Sternen ab 0 4 Sonnenmassen wird nach dem Wasserstoffbrennen zunachst die Kernreaktion von Helium zu Kohlenstoff moglich Ab 0 7 Sonnenmassen wird die Kohlenstoff Fusion bei der je zwei Kohlenstoff Atome zu Neon Helium oder Natrium und Protonen sowie Magnesium und Protonen oder Neutronen fusionieren moglich Nach Wasserstoff und Helium sind daher die Elemente Kohlenstoff Neon Natrium und Magnesium die nachst haufigsten Grundstoffe im Universum gefolgt von den Elementen Sauerstoff Silicium Phosphor und Schwefel Im Zuge des Heliumbrennens entsteht auch Sauerstoff Ab etwa 1 4 Milliarden Kelvin verschmelzen je zwei Sauerstoff Atomkerne unter Abgabe von Helium Wasserstoff Protonen und Neutronen zu Silicium 28 Phosphor 31 oder den beiden Schwefelisotopen Schwefel 31 und 32 unter Umstanden auch zu Chlor und Argon Beteigeuze der rote Schulterstern im Sternbild Orion ist vermutlich ebenso ein solcher Stern wie Antares der tiefrot strahlende Hauptstern im Skorpion Beide gehoren zur Kategorie Roter Riese haben fast allen Wasserstoff verbraucht und das Heliumbrennen begonnen Kohlenstoff wird in ihm gebildet und auch im Sternenwind freigesetzt Sterne mit uber 10 Sonnenmassen erreichen Zentraltemperaturen in denen der Aufbau von Elementen bis hin zum Eisen moglich wird und zwar umso schneller je massereicher sie bei ihrer Bildung waren Ein Stern mit 20 Sonnenmassen setzt bei seiner Explosion als Supernova mehrere Sonnenmassen Materie in das All frei Aus den Resten einer solchen Supernova Explosion muss sich unsere Sonne einst als Stern der 3 oder 4 Generation gebildet haben die Kosmochemie versucht die Entstehung des Sonnensystems anhand der Haufigkeitsverteilung der Isotope aus jener Supernova Explosion zu rekonstruieren Bei Temperaturen von uber 4 Milliarden Kelvin entstanden hier auch noch schwerere Elemente als nur Eisen wobei schwere Atomkerne unter Energieaufnahme aus der Explosion beispielsweise zu Uranatomen verschmelzen Bei einer Atombombenexplosion oder im Kernkraftwerk kann aus den Brennelementen nur die Energie gewonnen werden die bei der Explosion von Supernovae in jene uberschweren Atomkerne eingebracht wurde Das Kohlenstoffbrennen Bearbeiten Hauptartikel Kohlenstoffbrennen Das Kohlenstoffbrennen ist eine Kernfusionsreaktion im Anschluss an das Heliumbrennen durch die in massereichen Sternen mit einer Ausgangsmasse von mindestens 4 Sonnenmassen durch Fusion von Kohlenstoff Energie und schwerere Elemente erzeugt werden Es tritt ein nachdem die Fusion leichterer Elemente zum Erliegen gekommen ist Es setzt hohe Temperaturen von uber 6 108 Kelvin und Dichten von uber 2 108 kg m voraus Beim Kohlenstoffbrennen werden in einer Reihe von Reaktionen jeweils zwei Kohlenstoffkerne 12C in andere Kerne umgewandelt so entstehen die Elemente 24Mg auch das Isotop 23Mg 23Na 20Ne und 16ODas Kohlenstoffbrennen setzt erst ein wenn das Heliumbrennen zum Stillstand gekommen ist Wahrend des Heliumbrennens wandeln die inzwischen roten aufgeblahten Riesensterne Helium He immer schneller in Kohlenstoff und Sauerstoff um bis nicht mehr genug Helium vorhanden ist um die Fusion aufrechtzuerhalten Der Kollaps setzt ein Der inaktive hauptsachlich aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehende Kern sturzt daraufhin durch die Gravitationskraft in sich zusammen was einen Temperatur und Dichteanstieg bewirkt bis schliesslich die Entzundungstemperatur fur das Kohlenstoffbrennen erreicht ist Durch den daraufhin erzeugten Strahlungsdruck stabilisiert sich der Kern und seine weitere Kontraktion wird vorubergehend gestoppt Durch die Temperaturerhohung im Inneren des Sterns kann in einer Schale um den Kernbereich wieder das Heliumbrennen einsetzen jetzt als so genanntes Schalenbrennen Neonbrennen Bearbeiten Hauptartikel Neonbrennen Wahrend des Kohlenstoffbrennens reichert sich der Kernbereich mit den Reaktionsprodukten Sauerstoff Magnesium und Neon Ne an bis nach einigen tausend Jahren der Kohlenstoff aufgebraucht ist und sich der Kern abkuhlt und wieder zusammenzieht Diese Kontraktion bewirkt einen Temperaturanstieg bis das Neonbrennen einsetzen kann Um den Kern des Sterns setzt dann wiederum das Schalenbrennen von Kohlenstoff weiter aussen von Helium und Wasserstoff ein Sterne mit Massen zwischen 4 und 8 Sonnenmassen werden dabei nun instabil und stossen ihre ausseren Hullen uber einen starken Sternwind ab wodurch ein planetarischer Nebel gebildet wird Zuruck bleibt der Kern des Sterns als weisser Zwerg bestehend aus Sauerstoff Neon und Magnesium Sterne mit Massen grosser als 8 Sonnenmassen fahren mit dem Neonbrennen fort und fusionieren schliesslich alle leichteren Elemente bis hin zu Eisen Die einzelnen Brennphasen gehen dabei immer schneller ineinander uber Sauerstoffbrennen Bearbeiten Hauptartikel Sauerstoffbrennen Das Sauerstoffbrennen betrifft Sterne mit einer Ausgangsmasse von mindestens 8 Sonnenmassen Es setzt ein nachdem die leichteren Elemente durch andere Fusionsprozesse umgewandelt wurden Voraussetzung fur das Sauerstoffbrennen sind hohe Temperaturen von mindestens 1 5 109 Kelvin und hohe Dichten von mindestens 1010 kg m3 Beim Sauerstoffbrennen fusionieren jeweils zwei Sauerstoffkerne 16O zu verschiedenen neuen Kernen darunter Schwefel S Phosphor P Silicium Si und Magnesium Mg Dabei werden zudem Gammaquanten Neutronen n Protonen oder Wasserstoffkerne 1H Proton und Alphateilchen Heliumkerne 4He frei Wahrend des vorangegangenen Neonbrennens bildete sich ein inaktiver Kern aus Sauerstoff und Magnesium im Zentralbereich des Sterns In Ermangelung weiteren Brennstoffs kommt das Neonbrennen zum Erliegen Der Strahlungsdruck reicht nun nicht mehr aus um der Gravitation der eigenen Masse entgegenzuwirken und der Kern wird weiter zusammengedruckt Dies bewirkt einen neuerlichen Temperatur und Dichteanstieg bis die Entzundungstemperatur fur das Sauerstoffbrennen erreicht ist und sich der Stern wieder stabilisiert Um den Kern setzt im so genannten Schalenbrennen wieder das Neonbrennen ein nach aussen folgen Schalen mit Kohlenstoff Helium und Wasserstoff Fusionsprozessen Das Sauerstoffbrennen wahrt nur wenige Jahre Wahrend dieser Zeit reichert sich der Kern mit Silicium an bis der Sauerstoff verbraucht ist Danach kuhlt der Kern erneut ab und wird durch die Gravitation komprimiert bis das letzte Brennstadium einsetzt das Siliciumbrennen Siliciumbrennen Bearbeiten Hauptartikel Siliciumbrennen Das Siliciumbrennen erfordert im Sternzentrum sehr hohe Temperaturen von mindestens 2 7 109 Kelvin und eine extrem hohe Dichte von mindestens 3 1010 kg m3 Aufgrund ihrer grossen Coulomb Abstossung konnen zwei 28Si Kerne nicht direkt miteinander reagieren 5 stattdessen werden die beim Sauerstoffbrennen erzeugten Kerne durch Photodesintegration von Photonen zerstort Die Bruchstucke lagern in einer Reihe von Schritten Alpha Teilchen Protonen oder Neutronen an Dadurch wird letztendlich das Eisenisotop 56Fe erreicht 6 Das Siliciumbrennen folgt auf das Sauerstoffbrennen welches bei Versiegen des Sauerstoffs im Zentralbereich des Sterns endet Wie auch am Ende der vorangegangenen Brennphasen wird der nun siliciumreiche Kern wegen des fehlenden Strahlungsdrucks durch die Gravitation weiter komprimiert Temperatur und Dichte steigen dadurch bis die Voraussetzungen fur das Siliciumbrennen erreicht ist Der Stern gelangt damit ein letztes Mal in ein hydrostatisches Gleichgewicht zwischen Gravitation und Strahlungsdruck Wahrend des Siliciumbrennens im Kern laufen weiterhin in Schalen um den Kern herum das Sauerstoff Neon Kohlenstoff Helium und Wasserstoffbrennen ab Das Siliciumbrennen stellt das Ende der thermonuklearen Brennprozesse dar Der Vorrat an Kernbrennstoff im Inneren wird beim Siliciumbrennen je nach Masse des Sterns in wenigen Stunden bis zu wenigen Tagen aufgebraucht und dem Gravitationskollaps folgt die gewaltigste Explosion die man im Universum kennt eine Supernova des Typs II Uberreste von Supernovae nbsp NGC 1952SST nbsp Supernova 1987A Entstehung schwerster Elemente in Supernovae Bearbeiten Hauptartikel Supernova Elemente mit grosseren Massenzahlen als 60 konnen hingegen durch stellare Brennprozesse nicht mehr entstehen Die Fusion der entsprechenden Kerne verbraucht Energie endotherm statt sie freizusetzen Da Elemente mit hoheren Massenzahlen existieren muss es weitere Moglichkeiten der Nukleosynthese geben Nachdem der Stern vollkommen ausgebrannt ist erlischt er nun endgultig Der stabilisierende Strahlungsdruck fallt weg und es kommt zum Kernkollaps er fallt unter Einwirkung seiner eigenen Schwerkraft zusammen Bei einer Masse die in der Grossenordnung unserer Sonne oder darunter liegt wird der Stern einen Teil seiner ausseren Hulle abstossen Er endet als schwach leuchtender Weisser Zwerg dessen weitere Abkuhlung Milliarden von Jahren dauert Bei einer Masse ab 8 Sonnenmassen fallt der Stern sehr viel schneller in sich zusammen Bei dieser Verdichtung wird viel Gravitationsenergie freigesetzt die fur eine betrachtliche Erhohung der Temperatur und damit fur eine explosionsartige Ausweitung der moglichen Kernreaktionen im gesamten Sternvolumen sorgt Innerhalb von ein bis zwei Tagen nimmt die Helligkeit des bis dahin unscheinbaren Sterns so gewaltig zu dass er zum Beispiel bei der von Tycho Brahe 1572 beschriebenen Supernova SN 1572 heller als alle Planeten erschien und selbst am Tag mit blossem Auge sichtbar war Dieser gewaltige Leuchtkraft Ausbruch dauert nur wenige Tage Bei einer solchen Supernova wird der aussere Teil der Sternmaterie manchmal mehr als die Halfte seiner Masse in den interstellaren Raum abgestossen In der explosiven Materiewolke entsteht die zweite Gruppe von Elementen die schwerer als Eisen sind Sie werden durch Neutronen s und r Prozess und Protonenanlagerung p Prozess gebildet An diesen Reaktionen sind vor allem die Neutronen beteiligt die im Inneren der Supernova in hoher Dichte freigesetzt werden und viele Kernreaktionen auslosen konnen Geraten Atomkerne in einen solchen Neutronenfluss so fangen sie wie in einem Kernreaktor in schnell aufeinander folgenden Schritten etliche Neutronen ein In nachfolgenden Betazerfallen entstehen aus den neutronenreichen Kernen stabile Isotope mit erhohter Protonenzahl die letzten schweren Elemente jenseits des Eisens Die Materiewolken der Supernovae sorgen dafur dass die in ihnen gebildeten neuen schweren Elemente in das Universum abgegeben werden Supernovae am Ende der stellaren Nukleosynthese sind damit die Quelle der Ausgangsmaterie fur die nachste Generationen von Galaxien Sternen und insbesondere die Planeten Literatur BearbeitenMargaret Burbidge Geoffrey Ronald Burbidge William Alfred Fowler Fred Hoyle Synthesis of the Elements in Stars In Reviews of Modern Physics Band 29 Nr 4 1957 S 547 650 doi 10 1103 RevModPhys 29 547 englisch Die Arbeit ist auch als B FH bekannt Claus E Rolfs William S Rodney Cauldrons in the Cosmos Nuclear Astrophysics Theoretical Astrophysics Series Univ of Chicago Pr Chicago 1988 ISBN 0 226 72456 5 Heinz Oberhummer Kerne und Sterne Einfuhrung in die Nukleare Astrophysik Barth Leipzig Berlin Heidelberg 1993 ISBN 3 335 00319 5 Vanessa Hill From lithium to uranium elemental tracers of the early chemical evolution Cambridge Univ Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 85199 8 Andrew McWilliam Michael Rauch Origin and evolution of the elements Cambridge Univ Pr Cambridge 2004 ISBN 0 521 75578 6 Bernard E J Pagel Nucleosynthesis and chemical evolution of galaxies Cambridge Univ Press Cambridge 1997 ISBN 0 521 55958 8 Einzelnachweise Bearbeiten M P Fewell The atomic nuclide with the highest mean binding energy In American Journal of Physics Band 63 Nr 7 1995 S 653 658 doi 10 1119 1 17828 englisch E Pian P D Avanzo S Benetti M Branchesi E Brocato Spectroscopic identification of r process nucleosynthesis in a double neutron star merger In Nature Band 551 Nr 7678 November 2017 S 67 70 doi 10 1038 nature24298 englisch nature com abgerufen am 21 November 2019 Darach Watson Camilla J Hansen Jonatan Selsing Andreas Koch Daniele B Malesani Identification of strontium in the merger of two neutron stars In Nature Band 574 Nr 7779 Oktober 2019 S 497 500 doi 10 1038 s41586 019 1676 3 englisch nature com abgerufen am 21 November 2019 Maria Lugaro Falk Herwig John C Lattanzio Roberto Gallino Oscar Straniero s Process Nucleosynthesis in Asymptotic Giant Branch Stars A Test for Stellar Evolution In The Astrophysical Journal Band 586 Nr 2 April 2003 S 1305 1319 doi 10 1086 367887 englisch iop org abgerufen am 21 November 2019 Bodansky David and Clayton Donald D and Fowler William A Nucleosynthesis During Silicon Burning In Physycal Review Letters Band 20 Nr 4 1968 S 161 164 doi 10 1103 PhysRevLett 20 161 englisch Hannu Karttunen Pekka Kroger Heikki Oja Markku Poutanen Karl Johan Donner Fundamental Astronomy 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg New York 2007 ISBN 978 3 540 34143 7 10 3 Stellar Energy Sources S 237 englisch finnisch Tahtitieteen perusteet Helsinki 2003 Stellare Nukleosynthese Wasserstoffbrennen Heliumbrennen Kohlenstoffbrennen Neonbrennen Sauerstoffbrennen Siliciumbrennen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nukleosynthese amp oldid 231713061