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Quarks kwɔrks kwɑːks oder kwɑrks sind Elementarteilchen und fundamentale Bestandteile der Materie Quarks verbinden sich zu zusammengesetzten Teilchen die Hadronen genannt werden Hierzu gehoren die Protonen und Neutronen die Bestandteile der Atomkerne Aufgrund eines Phanomens das als Confinement bekannt ist werden Quarks nie isoliert gefunden sondern nur gebunden in Hadronen oder in Quark Gluon Plasmen Quarks innerhalb eines Protons Ein Proton besteht aus zwei Up Quarks einem Down Quark sowie den Gluonen die die Krafte vermitteln die sie mit einander verbinden Die Farb ladungen der einzelnen Quarks willkurlich Rot Blau und Grun genannt wechseln durch Gluonen austausch fortwahrend wobei sich die Farben insgesamt stets aufheben weiss Klassifikation Elementarteilchen Statistik Fermionisch Generation 1 2 3 Wechselwirkungen Elektromagnetismus Gravitation stark schwach Symbol q displaystyle q Antiteilchen Antiquark q displaystyle bar q Theoretisiert Murray Gell Mann 1964 George Zweig 1964 Entdeckt SLAC c 1968 Arten 6 up down strange charm bottom und top Elektrische Ladung 2 3 e displaystyle tfrac 2 3 e 1 3 e displaystyle tfrac 1 3 e Farbladung Ja Spin Baryonenzahl Quarks sind die einzigen Elementarteilchen im Standardmodell der Teilchenphysik die allen vier fundamentalen Wechselwirkungen starke Wechselwirkung Elektromagnetismus schwache Wechselwirkung Gravitation unterliegen sowie die einzigen Teilchen deren elektrische Ladungen keine ganzzahligen Vielfachen der Elementarladung sind Es gibt sechs Arten von Quarks die als Flavours bezeichnet werden up down charm strange top und bottom Protonen und Neutronen sind aus Up und Down Quarks zusammengesetzt den Quarks mit der mit Abstand geringsten Masse Die schwereren Quarks treten nur in sehr kurzlebigen Hadronen auf die bei hochenergetischen Kollisionen z B mit kosmischer Strahlung und in Teilchenbeschleunigern entstehen und durch die Schwache Wechselwirkung zerfallen Zu jedem Quark Flavour gibt es das entsprechende Antiteilchen Antiquark dessen elektrische Ladung und andere Quantenzahlen entgegengesetzte Vorzeichen haben Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 1 1 Flavours 1 2 Masse 1 3 Spin 1 4 Paritat 1 5 Farbladung 1 6 Elektrische Ladung 1 7 Baryonenzahl 1 8 Grosse 2 Einordnung im Standardmodell 3 Starke Wechselwirkung 3 1 Farbladung 3 2 Bildung von Hadronen 3 3 Kopplung durch Gluonen 3 4 Confinement und Asymptotische Freiheit 3 5 Valenzquarks und Seequarks 3 6 Konstituentenquarks und Stromquarks 3 7 Quark Gluon Plasma 4 Schwache Wechselwirkung 5 Geschichte 5 1 Modell mit drei Quarks u d s 5 2 Substruktur von Proton und Neutron 5 3 Charm Quark 5 4 Bottom Quark 5 5 Top Quark 6 Etymologie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenGene ration Name Sym bol Ladung Flavour Quanten zahl Masse 1 MeV Anm 1 1 Down d 1 3 e Iz 1 2 00000 4 67 0 17 0 48 displaystyle 0 17 0 48 nbsp Up u 2 3 e Iz 1 2 00000 2 16 0 26 0 49 displaystyle 0 26 0 49 nbsp 2 Strange s 1 3 e S 1 0000 93 4 3 4 8 6 displaystyle 3 4 8 6 nbsp Charm c 2 3 e C 1 00 1270 203 Bottom b 1 3 e B 1 00 4180 20 30 displaystyle 20 30 nbsp Top t 2 3 e T 1 172760 300Flavours Bearbeiten Die Quarks treten in sechs Flavours englisch Geschmacksrichtung amerik Englisch flavor auf genannt up u down d strange s charm c bottom b und top t Diese Flavours werden durch die Quantenzahlen Isospin I Strangeness S Charm C Bottomness B und Topness T beschrieben Die Flavours unterscheiden sich bezuglich der Masse der elektrischen Ladung und der schwachen Wechselwirkung andere Eigenschaften wie Spin und Farbladung haben alle Flavours gleichermassen Die sechs Flavours werden in drei Generationen gruppiert Alle Suchen nach einer vierten Generation von Quarks und anderen elementaren Fermionen sind gescheitert und es gibt starke indirekte Hinweise darauf dass nicht mehr als drei Generationen existieren Antiteilchen von Quarks werden Antiquarks genannt und durch einen Querstrich uber dem Symbol fur das entsprechende Quark bezeichnet z B u fur ein up Antiquark Wie bei der Antimaterie im Allgemeinen haben Antiquarks die gleiche Masse mittlere Lebensdauer und Spin wie ihre jeweiligen Quarks aber die elektrische Ladung und andere Ladungen haben das entgegengesetzte Vorzeichen Masse Bearbeiten nbsp Massen der Quarks im Vergleich dargestellt als Kugeln nicht Kreise mit proportionalem Volumen Proton grau und Elektron rot sind in der unteren linken Ecke als Massstab dargestellt Die sechs Flavours Sorten von Quarks haben sehr unterschiedliche Massen Die Masse von Up und Down Quark betragt nur wenige MeV c2 das Top Quark als mit grossem Abstand schwerstes Quark hat eine Masse von 173 GeV c2 Die drei Quarks mit der geringsten Masse d u s werden summarisch als leichte Quarks bezeichnet 2 Spin Bearbeiten Der Spin ist eine intrinsische Eigenschaft von Elementarteilchen und seine Richtung ist ein wichtiger Freiheitsgrad Er wird manchmal als die Rotation eines Objekts um seine eigene Achse visualisiert daher der Name Spin obwohl diese Vorstellung auf subatomaren Skalen etwas irrefuhrend ist da Elementarteilchen als punktformig angesehen werden Quarks haben den Spin ℏ wobei ℏ die reduzierte Planck Konstante ist Sie sind also Fermionen Teilchen mit halbzahligem Spin Paritat Bearbeiten Als Fermionen haben Quark und Antiquark entgegengesetzte intrinsische Paritat Da Quarks nur als qq Paare erzeugt und vernichtet werden konnen ist die Wahl des Vorzeichens beliebig Konventionsgemass schreibt man Quarks positive und Antiquarks negative Paritat zu Farbladung Bearbeiten Quarks besitzen eine so genannte Farbladung Dadurch unterliegen die Quarks wie weiter unten erlautert der starken Wechselwirkung Eine weitere Konsequenz ist dass Quarks nie isoliert auftreten konnen Confinement Elektrische Ladung Bearbeiten Quarks haben gebrochene elektrische Ladungswerte Up Charm und Top Quarks haben eine Ladung von 2 3 e wahrend Down Strange und Bottom Quarks eine Ladung von 1 3 e haben Die Antiquarks haben jeweils die entgegengesetzte Ladung zu ihren entsprechenden Quarks also 2 3 e bzw 1 3 e Quarks kombinieren sich aber immer so zu Hadronen dass die Gesamtladung ganzzahlig ist Die Kombination von drei Quarks Baryonen drei Antiquarks Antibaryonen oder einem Quark und einem Antiquark Mesonen fuhrt immer zu ganzzahligen Ladungen Die Hadronen Bestandteile der Atomkerne Neutronen und Protonen haben zum Beispiel die Ladungen 0 e bzw 1 e das Neutron besteht aus zwei Down Quarks und einem Up Quark das Proton aus zwei Up Quarks und einem Down Quark Baryonenzahl Bearbeiten Im Gegensatz zu Mesonen konnen Baryonen nicht beliebig erzeugt oder vernichtet werden sondern nur entweder in ein anderes Baryon umgewandelt werden oder paarweise als Baryon und Antibaryon entstehen oder annihilieren Dieses Verhalten wird mit einer Quantenzahl der Baryonenzahl B beschrieben die man den Baryonen B 1 und Antibaryonen B 1 zuordnet und die stets erhalten bleibt Daraus lasst sich direkt ein analoger Erhaltungssatz fur Quarks und Antiquarks ableiten denen man entsprechend die Baryonenzahl 1 3 und 1 3 zuordnet Eine Nichterhaltung der Baryonenzahl z B durch Umwandlung eines Quarks in Nicht Quarks wird in theoretischen Erweiterungen des Standardmodells diskutiert hat aber bislang keine experimentelle Grundlage Grosse Bearbeiten In der Quantenchromodynamik QCD werden Quarks als punktformige Entitaten betrachtet mit einer Grosse von Null Bislang konnten keine Hinweise fur eine von Null abweichende Grosse gefunden werden Experimentelle Befunde liefern eine obere Grenze von 10 19 m was dem 10 4 Fachen der Grosse eines Protons entspricht Quarks sind nach heutigem Wissensstand elementar Es gibt zwar Uberlegungen dass Quarks und Leptonen aus noch elementareren Bausteinen so genannten Praonen zusammengesetzt sein konnten analog zu den Atomen und zu den Hadronen die ursprunglich auch als elementar galten Dies ist aber reine Spekulation es gibt keinerlei experimentelle Hinweise auf eine Substruktur Einordnung im Standardmodell Bearbeiten nbsp Elementarteilchen des Standardmodells Sechs der Teilchen im Standardmodell sind Quarks in blau dargestellt Jede der ersten drei Saulen bildet eine Generation von Materie Quarks Austauschteilchen Leptonen Higgs BosonDas Standardmodell ist der theoretische Rahmen der alle bekannten Elementarteilchen beschreibt Dieses Modell enthalt neben den sechs Flavours von Quarks auch die Leptonen Zwischen Leptonen und Quarks bestehen auffallige Parallelen Beide sind Spin Teilchen unterliegen damit als Fermionen dem Pauli Ausschlussprinzip das besagt dass keine zwei identischen Fermionen gleichzeitig den gleichen Quantenzustand einnehmen konnen Beide kann man in drei Generationen einteilen die jeweils aus zwei Leptonen bzw zwei Quarks bestehen die sich in der elektrischen Ladung um 1 e unterscheiden Die Summe der Ladungen aller Teilchen einer Generation ist Null zum Beispiel in der 1 Generation Elektron Elektron Neutrino jeweils drei Farbzustande von Up und Down Quark 1 0 3 0 Auch bezuglich der schwachen Wechselwirkung verhalten sich Leptonen und Quarks analog Gewohnliche Materie besteht aus Quarks der ersten Generation up und down sowie Elektronen Schwerere Quarks konnen nur in hochenergetischen Kollisionen z B mit kosmischer Strahlung entstehen und zerfallen schnell Man nimmt an dass sie in den ersten Sekundenbruchteilen nach dem Urknall vorhanden waren als sich das Universum in einer extrem heissen und dichten Phase befand Untersuchungen von schwereren Quarks werden unter kunstlich geschaffenen Bedingungen z B in Teilchenbeschleunigern durchgefuhrt Mit Farbladung elektrischer Ladung Flavour und Masse sind Quarks die einzigen bekannten Elementarteilchen die an allen vier fundamentalen Wechselwirkungen der heutigen Physik beteiligt sind starke Wechselwirkung Elektromagnetismus schwache Wechselwirkung und Gravitation Starke Wechselwirkung BearbeitenFarbladung Bearbeiten nbsp Alle Arten von Hadronen qqq q q q qq haben insgesamt die Farbladung Null Siehe auch Farbladung und starke Wechselwirkung Quarks besitzen eine Eigenschaft die Farbladung genannt wird Es gibt drei Arten von Farbladungen die willkurlich als blau grun und rot bezeichnet werden Jede von ihnen wird durch eine Antifarbe erganzt antiblau antigrun und antirot Jedes Quark tragt eine Farbe wahrend jedes Antiquark eine Antifarbe tragt Teilchen mit Farbladung unterliegen einer Kraft die als starke Wechselwirkung bezeichnet wird Die Theorie die diese Wechselwirkung beschreibt wird Quantenchromodynamik QCD genannt Eine Farbladung und ihre Antifarbe z B grun und antigrun heben sich zu einem ungeladenen weissen Zustand auf Dies ist analog zur elektromagnetischen Wechselwirkung bei der eine positive und eine negative Ladung insgesamt zu einem ungeladenen System fuhren Eine Kombination aus den drei Farben oder aus den drei Antifarben ist ebenfalls weiss Dies erinnert an das additive Farbmodell in der Grundlagenoptik und war der Grund fur die Bezeichnung Farbladung Bildung von Hadronen Bearbeiten Aus Quarks zusammengesetzte Teilchen werden Hadronen genannt Man unterscheidet dabei zwischen Mesonen Hadronen mit ganzzahligem Spin und Baryonen Hadronen mit halbzahligem Spin Es ist eine empirische und mittlerweile theoretisch gut untermauerte Tatsache dass nur farbneutrale weisse Teilchen isoliert existieren konnen Dies sind Quark Antiquark Kombinationen qq Mesonen Kombinationen aus drei Quarks qqq Baryonen oder drei Antiquarks q q q Antibaryonen nicht aber einzelne Quarks Dieses Phanomen nennt man Confinement siehe Abschnitt unten Ein Nebeneffekt dieser Einschrankung ist dass Hadronen immer ganzzahlige elektrische Ladungen tragen Es ist eine dreistellige Anzahl von Hadronen bekannt siehe Liste der Baryonen und Liste der Mesonen die sich durch unterschiedliche Valenzquarks und unterschiedliche Quantenzahlen Bahndrehimpuls Spinrichtung radiale Anregung erklaren lassen Die mit Abstand wichtigsten Baryonen sind das Proton und das Neutron die Bausteine des Atomkerns Im fruhen 21 Jahrhundert wurden exotische Hadronen mit anderer Zusammensetzung entdeckt Tetraquarks qqq q und Pentaquarks qqqqq Auch diese sind farbneutral Kopplung durch Gluonen Bearbeiten Wie von der Quantenchromodynamik beschrieben wird die starke Wechselwirkung durch Gluonen vermittelt masselose Vektor Eichbosonen die an die Farbladung der Quarks koppeln Im Standardrahmen der Teilchenwechselwirkung Teil einer allgemeineren Formulierung die als Storungstheorie bekannt ist werden Gluonen standig zwischen Quarks durch einen virtuellen Emissions und Absorptionsprozess ausgetauscht Confinement und Asymptotische Freiheit Bearbeiten Hauptartikel Confinement und Asymptotische Freiheit Gluonen tragen Farbladung und sind daher selbst in der Lage andere Gluonen zu emittieren und zu absorbieren Dadurch unterscheidet sich die Kraft zwischen Farbladungen fundamental von der Kraft zwischen elektrischen Ladungen Sie nimmt mit wachsendem Abstand zu und nahert sich einer Konstanten Ein Quark als einzelnes Teilchen ganz herauszulosen wurde unendlich viel Energie erfordern Dieses Phanomen ist als Confinement Einschliessung bekannt Quarks treten niemals isoliert auf Umgekehrt wird die chromodynamische Bindungskraft zwischen Quarks um so schwacher je naher sie sich kommen Man nennt dies asymptotische Freiheit Wird ein Quark in einer hochenergetischen Kollision erzeugt oder aus einem Hadron herausgeschlagen wird die Feldenergie mit wachsendem Abstand schliesslich so gross dass Paare von Quarks und Antiquarks erzeugt werden Diese Paare verbinden sich mit den zu trennenden Quarks wodurch neue Hadronen entstehen Dieser Prozess wird Hadronisierung genannt Valenzquarks und Seequarks Bearbeiten Im Quantenfeld der Gluonen das die Krafte zwischen den Quarks innerhalb eines Hadrons vermittelt werden bestandig virtuelle Quark Antiquark Paare Anm 2 erzeugt und vernichtet die man Seequarks Anm 3 nennt In Abgrenzung dazu bezeichnet man die zwei bzw drei reellen Quarks aus denen Mesonen und Baryonen aufgebaut sind und die deren Quantenzahlen bestimmen als Valenzquarks Der Einfluss der Seequarks lasst sich durch Messung der Strukturfunktionen mittels tief inelastischer Streuung bestimmen Bei Zufuhr von Energie konnen Seequarks zu reellen baryonischen oder mesonischen Teilchen hadronisieren 3 Konstituentenquarks und Stromquarks Bearbeiten Hauptartikel Konstituentenquark In Hadronen die aus leichten Quarks zusammengesetzt sind stammt ein grosser Teil der Masse nicht von den Valenzquarks sondern von den Gluonen und Seequarks des Kraftfelds Aquivalenz von Masse und Energie Ein Proton hat zum Beispiel eine Masse von etwa 938 MeV c2 zu der die Masse seiner drei Valenzquarks zwei u und ein d nur etwa 9 MeV c2 beitragt Aus diesem Grund verhalten sich die Valenzquarks wie Teilchen deutlich hoherer Masse Man bezeichnet diese schwereren effektiven Valenzquarks als Konstituentenquarks Nur in Experimenten mit sehr hohen Energien und sehr hohen Impulsubertragen ist die Ortsauflosung so gross dass die Valenzquarks aufgrund der asymptotischen Freiheit als freie Teilchen erscheinen Diese nackten Quarks nennt man Stromquarks Die Masse der u und d Konstituentenquarks liegt in der Grossenordnung von 350 MeV c2 2 Fur die schweren Flavours c und b hingegen ist der Unterschied zwischen Strom und Konstituentenquarkmasse vergleichsweise gering t Quarks bilden keine gebundenen Zustande 4 Die in der Tabelle angegebenen Massen sind die der Stromquarks Quark Gluon Plasma Bearbeiten Hauptartikel Quark Gluon Plasma nbsp Eine qualitative Darstellung des Phasen diagramms von Quark Materie Die genauen Details des Dia gramms sind Gegenstand der laufenden Forschung Unter hinreichend extremen Bedingungen konnten Quarks aus gebundenen Zustanden dekonfiniert werden und sich als thermalisierte freie Anregungen im grosseren Medium ausbreiten Im Zuge der asymptotischen Freiheit wird die starke Wechselwirkung bei steigenden Temperaturen schwacher Schliesslich wurde der Confinement in einem extrem heissen Plasma aus frei beweglichen Quarks und Gluonen effektiv verloren gehen Diese theoretische Phase der Materie wird als Quark Gluon Plasma bezeichnet Bei ausreichend hohen Baryonendichten und relativ niedrigen Temperaturen moglicherweise vergleichbar mit denen in Neutronensternen wird erwartet dass die Quarkmaterie zu einer Fermi Flussigkeit aus schwach wechselwirkenden Quarks entartet Diese Flussigkeit ware durch eine Kondensation von farbigen Quark Cooper Paaren gekennzeichnet wodurch die lokale SU 3 c Symmetrie gebrochen wurde Da Quark Cooper Paare Farbladung beherbergen ware eine solche Phase der Quark Materie farblich supraleitend d h Farbladung konnte sie widerstandslos durchdringen Schwache Wechselwirkung Bearbeiten nbsp Ubergangswahrscheinlichkeiten zwischen den Quarks aufgrund der schwachen Wechsel wirkung verdeutlicht durch die Intensitaten der LinienEin Quark eines Flavours kann sich durch die schwache Wechselwirkung und nur durch diese in ein Quark eines anderen Flavours umwandeln Eine solche Umwandlung ist nur moglich wenn sie mit einem Wechsel der elektrischen Ladung verbunden ist Dies wird durch den Austausch eines virtuellen W Bosons beschrieben Die Umwandlung von einem Quark in einen anderen Flavour mit gleicher Ladung flavour changing neutral current ist in fuhrender Ordnung ausgeschlossen Anm 4 Solche Umwandlungen treten bei der Umwandlung Zerfall von Hadronen auf wenn dabei eine Flavour Quantenzahl nicht erhalten bleibt Ein Beispiel ist der Zerfall L0 p p Die beteiligten Hadronen haben die Quarkzusammensetzung L0 dus p duu und p du Man kann diesen Prozess so deuten dass sich ein s Quark und ein u Quark umwandelt und uber ein virtuelles W Boson zusatzlich ein du Paar erzeugt wird Da solch eine Umwandlung nur uber die schwache Wechselwirkung moglich ist verlauft sie vergleichsweise langsam Das L0 hat eine Lebensdauer von 2 6e 10 s das ahnlich schwere D0 udd hingegen das uber die starke Wechselwirkung ebenfalls in ein Proton und ein Pion zerfallt hat eine Lebensdauer von nur 3e 23 s Wahrend der Prozess der Flavour Transformation fur alle Quarks gleich ist hat jedes Quark eine Vorliebe sich in das Quark seiner eigenen Generation zu verwandeln Die relativen Tendenzen aller Flavour Transformationen werden durch eine 3 3 Matrix beschrieben die Cabibbo Kobayashi Maskawa Matrix CKM Matrix Das Top Quark mit seiner enormen Masse hat die einzigartige Eigenschaft dass es in ein reelles W Boson und ein anderes Quark zu 96 3 ein b Quark 4 zerfallen kann Daher geschieht diese Umwandlung extrem schnell in der Grossenordnung 10 25 s und die Bildung von Hadronen mit t Quark ist nicht moglich Geschichte Bearbeiten nbsp Murray Gell Mann 2007 nbsp George Zweig 2015 Modell mit drei Quarks u d s Bearbeiten Das Quark Modell wurde 1964 unabhangig voneinander von den Physikern Murray Gell Mann 5 und George Zweig 6 vorgeschlagen Zu dieser Zeit gab es im Teilchenzoo neben anderen Teilchen eine Vielzahl von Hadronen Gell Mann und Zweig postulierten dass sie keine Elementarteilchen seien sondern aus Kombinationen von Quarks und Antiquarks bestunden Ihr Modell sah drei Flavours von Quarks vor up down und strange denen sie Eigenschaften wie Spin und elektrische Ladung zuschrieben Der Vorschlag kam kurz nach Gell Manns Formulierung eines Teilchen Klassifizierungssystems aus dem Jahr 1961 das als Achtfacher Weg bekannt ist oder technisch ausgedruckt als SU 3 Flavour Symmetrie die die Struktur rationalisiert Der Physiker Juval Ne eman hatte im selben Jahr unabhangig ein dem Achtfachen Weg ahnliches Schema entwickelt Ein fruher Versuch der Teilchenorganisation war im Sakata Modell vorhanden Auch der Schweizer Physiker Andre Petermann postulierte 1963 die Existenz der Quarks Sein Manuskript wurde aber erst 1965 veroffentlicht und sein Beitrag geriet in Vergessenheit 7 Die anfangliche Reaktion der Physikgemeinde auf diesen Vorschlag war gemischt Es gab insbesondere Streit daruber ob das Quark eine physikalische Entitat oder eine blosse Abstraktion war die verwendet wurde um Konzepte zu erklaren die zu der Zeit nicht vollstandig verstanden wurden Substruktur von Proton und Neutron Bearbeiten nbsp Feynman Diagramm der tief inelastischen Streuung eines geladenen Leptons l Elektron Myon an einem Hadron h Das virtuelle Photon g schlagt aus dem Hadron ein Quark q heraus Der experi mentelle Nachweis solcher Streu Ereignisse zeigte dass Protonen aus anderen Teilchen zusammengesetzt sind Anzeichen auf eine komplexe Struktur von Proton und Neutron hatte es schon vor der Entwicklung der Quarktheorie gegeben Streuexperimente ergaben einen Formfaktor der auf eine raumliche Ausdehnung hinwies und das magnetische Moment ergab einen Lande Faktor der deutlich von dem Wert g 2 fur punktformige Teilchen abwich 8 1968 zeigten Experimente mit tief inelastischer Streuung am Stanford Linear Accelerator Center SLAC dass das Proton viel kleinere punktformige Objekte enthielt und daher kein Elementarteilchen war Die Physiker zogerten damals diese Objekte eindeutig mit Quarks zu identifizieren und nannten sie stattdessen Partonen ein Begriff der von Richard Feynman gepragt wurde Die am SLAC beobachteten Objekte wurden spater als Up und Down Quarks identifiziert als die anderen Flavours entdeckt wurden Dennoch blieb Parton als Sammelbegriff fur die Bestandteile der Hadronen Quarks Antiquarks und Gluonen in Gebrauch In der Folge konnte man durch die Analyse der Strukturfunktionen nachweisen dass die Teilchen Spin 1 2 und drittelzahlige elektrische Ladungen hatten Die Existenz des Strange Quarks wurde indirekt durch die Streuexperimente am SLAC bestatigt Es war nicht nur ein notwendiger Bestandteil des Drei Quark Modells von Gell Mann und Zweig sondern lieferte auch eine Erklarung fur das Kaon das 1947 in der kosmischen Strahlung entdeckt wurde und die Hyperonen Charm Quark Bearbeiten In weniger als einem Jahr nach seiner Veroffentlichung wurden Erweiterungen des Gell Mann Zweig Modells vorgeschlagen Sheldon Lee Glashow und James Bjorken sagten die Existenz eines vierten Flavour des Quarks voraus den sie Charm nannten Der Zusatz wurde vorgeschlagen weil er eine bessere Beschreibung der schwachen Wechselwirkung erlaubte die Anzahl der bekannten Quarks mit der Anzahl der bekannten Leptonen ausglich und eine Massenformel implizierte die die Massen der bekannten Mesonen korrekt reproduzierte In einer Arbeit aus dem Jahr 1970 prasentierten Glashow John Iliopoulos und Luciano Maiani den sogenannten GIM Mechanismus um die experimentelle Nichtbeobachtung von flavour andernden Neutralstromen zu erklaren Dieses theoretische Modell setzte die Existenz des noch unentdeckten Charm Quarks voraus Charm Quarks wurden im November 1974 November Revolution fast gleichzeitig von zwei Teams erzeugt eines am SLAC unter Burton Richter 9 und eines am Brookhaven National Laboratory unter Samuel Ting 10 Die Charm Quarks wurden mit Charm Antiquarks in Mesonen gebunden beobachtet Die beiden Parteien hatten dem entdeckten Meson zwei verschiedene Symbole zugewiesen J und ps so wurde es formell bekannt als J ps Meson Die Entdeckung uberzeugte die Physikergemeinschaft endgultig von der Gultigkeit des Quarkmodells Bottom Quark Bearbeiten In den folgenden Jahren erschienen eine Reihe von Vorschlagen zur Erweiterung des Quarkmodells auf sechs Quarks Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa stellten 1973 fest dass die experimentelle Beobachtung der CP Verletzung erklart werden konnte wenn es ein drittes Quarkpaar gabe 11 Die Arbeit von Haim Harari aus dem Jahr 1975 war die erste die die Begriffe top und bottom fur die zusatzlichen Quarks pragte 1977 wurde das Bottom Quark von einem Team am Fermilab unter der Leitung von Leon Lederman beobachtet Dies war zugleich ein starker Hinweis auf die Existenz des Top Quarks Ohne das Top Quark ware das Bottom Quark ohne Partner gewesen Top Quark Bearbeiten Hauptartikel Top Quark Theoretische Analysen anderer Experimente lieferten in den folgenden Jahren immer genauere Voraussagen fur die Masse des Top Quarks Es wurde deutlich dass sie weit hoher sein musste als die Masse der anderen Quarks 1995 wurde das Top Quark von den Teams CDF und DO am Fermilab schliesslich nachgewiesen Seine Masse war fast so gross wie die eines Goldatoms 12 Etymologie BearbeitenEine Zeit lang war Gell Mann unschlussig uber eine tatsachliche Schreibweise fur den Begriff den er pragen wollte bis er in James Joyce Buch Finnegans Wake erschienen 1939 das Wort Quark fand Three quarks for Muster Mark Sure he hasn t got much of a bark And sure any he has it s all beside the mark Das Wort heisst im Englischen krachzen und der Satz handelt von einem Vogelchor der den Konig Marke aus der Tristan Sage verspottet 13 14 Ins Reich der Legende gehort hingegen die im deutschen Sprachraum gleichwohl verbreitete Geschichte 15 Joyce hatte das Wort Quark ursprunglich auf einer Reise durch Deutschland gehort und ubernommen 16 Gell Mann ging in seinem 1994 erschienenen Buch The Quark and the Jaguar naher auf den Namen und die Aussprache des Quarks ein In 1963 when I assigned the name quark to the fundamental constituents of the nucleon I had the sound first without the spelling which could have been kwork Then in one of my occasional perusals of Finnegans Wake by James Joyce I came across the word quark in the phrase Three quarks for Muster Mark Since quark meaning for one thing the cry of the gull was clearly intended to rhyme with Mark as well as bark and other such words I had to find an excuse to pronounce it as kwork But the book represents the dream of a publican named Humphrey Chimpden Earwicker Words in the text are typically drawn from several sources at once like the portmanteau words in Through the Looking Glass From time to time phrases occur in the book that are partially determined by calls for drinks at the bar I argued therefore that perhaps one of the multiple sources of the cry Three quarks for Muster Mark might be Three quarts for Mister Mark in which case the pronunciation kwork would not be totally unjustified In any case the number three fitted perfectly the way quarks occur in nature Zweig bevorzugte den Namen Ass fur das von ihm theoretisierte Teilchen aber die Terminologie von Gell Mann setzte sich durch nachdem das Quarkmodell allgemein akzeptiert worden war Die Quark Flavours erhielten ihre Namen aus mehreren Grunden Die Up und Down Quarks sind nach den Up und Down Komponenten des Isospins benannt die sie tragen Die Strange Quarks erhielten ihren Namen weil sie als Komponenten der seltsamen Teilchen entdeckt wurden die in der kosmischen Strahlung entdeckt wurden Jahre bevor das Quark Modell vorgeschlagen wurde diese Teilchen wurden als seltsam angesehen weil sie eine ungewohnlich lange Lebensdauer hatten Glashow der das charmed quark zusammen mit Bjorken vorschlug wird mit den Worten zitiert Wir nannten unser Konstrukt das charmed quark denn wir waren fasziniert und erfreut uber die Symmetrie die es in die subnukleare Welt brachte Die von Harari gepragten Namen bottom und top wurden gewahlt weil sie logische Partner fur up und down Quarks sind Alternative Namen fur bottom und top Quarks sind beauty bzw truth aber diese Namen sind weitgehend aus dem Gebrauch gefallen Wahrend truth sich nie durchgesetzt hat werden Beschleunigerkomplexe die sich der massiven Produktion von bottom Quarks widmen manchmal beauty factories genannt Siehe auch BearbeitenQuarkonium QuarksternLiteratur BearbeitenHarald Fritzsch Quarks Urstoff unserer Welt Piper Munchen 2006 ISBN 3 492 24624 9 Hans G Dosch Jenseits der Nanowelt Leptonen Quarks und Eichbosonen Springer Berlin 2005 ISBN 3 540 22889 6 Maurice Jacob The quark structure of matter World Scientific Singapore 1992 ISBN 981 02 0962 2 David Blaschke Heavy quark physics Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 21921 8 S W Lovesey Theory of Neutron Scattering from Condensed Matter Oxford University Press 1986 ISBN 0 19 852029 8 Donald H Perkins Introduction to High Energy Physics Addison Wesley Reading Massachusetts 1982 ISBN 0 201 05757 3 John S Rigden Rabi Scientist and Citizen Basic Books New York 1987 ISBN 0 465 06792 1 Sergei Vonsovsky Magnetism of Elementary Particles Mir Publishers Moscow 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Quark Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Quark Physik Album mit Bildern 1969 Physik Nobelpreis Vortrag von Murray Gell Mann 1976 Physik Nobelpreis Vortrag von Burton Richter 1976 Physik Nobelpreis Vortrag von Samuel C C Ting 2008 Physik Nobelpreis Vortrag von Makoto Kobayashi 2008 Physik Nobelpreis Vortrag von Toshihide Maskawa The Top Quark And The Higgs Particle von T A Heppenheimer Eine Beschreibung des CERN Experiments zur Zahlung der Quarkfamilien Anmerkungen Bearbeiten In der Teilchenphysik wird oft in naturlichen Einheiten gerechnet wobei Massen aufgrund der Aquivalenz von Masse und Energie E0 mc2 in der Energieeinheit Elektronenvolt eV angegeben werden Dabei entspricht 1 MeV einer Masse von ca 1 8 10 30 kg Aus der Quantenelektrodynamik ist analog das Auftreten virtueller Elektron Positron Paare bekannt Vakuumpolarisation die aber nur einen sehr kleinen Einfluss haben Im Fall der starken Wechselwirkung hingegen ist der Einfluss des Quark Sees weit starker Der Begriff Seequark leitet sich vom Dirac See ab In Prozessen hoherer Ordnung ist Flavour Anderung ohne Ladungsanderung moglich Ein Beispiel hierfur ist das Pinguin Diagramm Einzelnachweise Bearbeiten R L Workman et al Particle Data Group 2022 Review of Particle Physics Quarks Summary Tables Particle Data Group abgerufen am 16 Juni 2022 englisch a b P A Zyla et al Particle Data Group 2020 Review of Particle Physics Quarks Summary Tables In Prog Theor Exp Phys 2020 083C01 2020 Particle Data Group abgerufen am 6 Juni 2021 englisch J Steinberger Learning about Particles Hrsg Springer 2005 ISBN 978 3 540 21329 1 S 130 ff archive org a b P A Zyla et al Particle Data 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beispielsweise in der Zeit vom 16 September 2020 Quarks sind so real wie der Papst abgerufen am 2 Oktober 2020 Normdaten Sachbegriff GND 4048005 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quark Physik amp oldid 237052668