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Dieser Artikel stellt das physikalische Fachgebiet dar Fur andere Bedeutungen siehe Optik Begriffsklarung Die Optik von altgriechisch ὀptikos optikos zum Sehen gehorend das Sehen betreffend ὀptikh texnh optikḗ techne Lehre vom Sehen auch Lehre vom Licht genannt ist ein Gebiet der Physik und beschaftigt sich mit der Ausbreitung von Licht sowie dessen Wechselwirkung mit Materie insbesondere im Zusammenhang mit optischen Abbildungen Tafel mit optischen Geratschaften 1728 CyclopaediaUnter Licht wird in der Regel der sichtbare Teil des elektromagnetischen Spektrums im Bereich 380 nm und 780 nm 790 THz bis 385 THz verstanden Die Optik befasst sich mitunter auch mit den angrenzenden unsichtbaren Bereichen der elektromagnetischen Strahlung Infrarot Ultraviolett Viele Gesetzmassigkeiten und Methoden der klassischen Optik gelten auch ausserhalb dieser Bereiche das erlaubt eine Ubertragung der Erkenntnisse der Optik auf zum Beispiel die Rontgenstrahlung siehe Rontgenoptik sowie Mikrowellen und kurzere Funkwellen Geladene Teilchen werden im elektrischen Feld oder im Magnetfeld abgelenkt oder gebundelt und es konnen Abbildungen erzeugt werden siehe Elektronenoptik Inhaltsverzeichnis 1 Teilbereiche der Optik 1 1 Geometrische Optik 1 2 Wellenoptik 1 3 Oberflachenphanomene 2 Das menschliche Auge 3 Geschichte der Sehhilfen 4 Technische Optik 5 Bekannte Optiker 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTeilbereiche der Optik Bearbeiten nbsp Die erste optische Abhandlung von Johannes Kepler Ad Vitellionem paralipomena quibus astronomiae pars optica traditur 1604Es werden zwei klassische Zugange zur Lichtausbreitung unterschieden Die Wellenoptik und die geometrische Optik Grundlage der Wellenoptik ist die Wellennatur des Lichts Die Gesetzmassigkeiten der geometrischen Optik gelten fur den Fall dass die Abmessungen des optischen Systems sehr gross sind gegenuber der Wellenlange des Lichts Bei geringen Abmessungen der Komponenten gegenuber der Wellenlange spricht man von der Mikrooptik Eine wichtige Teildisziplin der Optik ist die Quantenoptik die sich mit den Wechselwirkungen von Licht und Materie beschaftigt Dabei spielt besonders der gequantelte Charakter des Lichts eine bedeutende Rolle Daneben sind die nichtlineare Optik bei der das Licht im Gegensatz zur linearen Optik das umgebende Medium beeinflusst und dadurch zusatzliche Effekte bewirkt und die Fourieroptik von theoretischem und technischem Interesse Ein interdisziplinarer Teilbereich ist die atmospharische Optik in der Leuchterscheinungen in der Erdatmosphare untersucht werden Geometrische Optik Bearbeiten Hauptartikel Geometrische Optik nbsp Beispiel eines Strahlengangs anhand des Kepler FernrohrsIn der geometrischen Optik wird Licht durch idealisierte Strahlen angenahert Der Weg des Lichtes etwa durch ein optisches Instrument wird durch Verfolgen des Strahlenverlaufs konstruiert Das snelliussche Brechungsgesetz beschreibt die Brechung des Lichtes an Grenzflachen zwischen transparenten Medien mit verschiedenem Brechungsindex an Oberflachen von Linsen oder Prismen Bei Reflexion an Spiegeln und bei der Totalreflexion gilt die Regel dass der Einfallswinkel dem Reflexionswinkel gleich ist Mittels dieser Methode lassen sich Abbildungen beispielsweise durch Linsen oder Linsensysteme Mikroskop Teleskop Objektiv und die dabei auftretenden Abbildungsfehler behandeln Eine wichtige Naherung ist die paraxiale Optik welche aus einer Linearisierung des Snelliusschen Brechungsgesetzes abgeleitet werden kann und wichtige Begriffe wie Brennweite und Abbildungsmassstab definiert Wellenoptik Bearbeiten Hauptartikel Wellenoptik nbsp Beugung am Spalt gemass dem Huygensschen PrinzipAls Wellenoptik wird der Bereich der Optik bezeichnet der von der Wellennatur des Lichts handelt Sie erklart Phanomene die durch die geometrische Optik nicht erklart werden konnen da bei ihnen die Welleneigenschaft des Lichtes relevant sind Beispielsweise ist in der geometrischen Optik im Prinzip eine ideale Abbildung moglich wohingegen die Wellenoptik zeigt dass durch Beugungseffekte der Auflosung eine prinzipielle Grenze gesetzt ist dies ist unter anderem bei fotolithografischen Prozessschritten bei der Herstellung moderner integrierter Schaltungen zu beachten Wichtige Elemente der Wellenoptik sind Interferenz zwischen einander uberlagernden Wellenfronten Beugung die sich zeigt wenn Licht sich durch kleine Spalten oder an Kanten entlang ausbreitet Beugungsintegral Polarisation des Lichts Streuung des Lichts an Partikeln die in dem Volumen durch das das Licht fallt verteilt sind Die Wellenoptik kann auch Effekte beschreiben die von der Wellenlange des Lichts abhangen man spricht dabei allgemein von Dispersion Beispiel Warum ist der Himmel blau Je nach oben genanntem Mechanismus mussen sehr verschiedene Modelle zur Beschreibung genutzt werden die zu sehr unterschiedlichen Wellenlangenabhangigkeiten fuhren Auf der Wellenoptik bauen die Kristalloptik und die Magnetooptik auf Oberflachenphanomene Bearbeiten nbsp Lichtbrechung im Prismenspektrometer Teilreflexion an beiden brechenden Flachen als NebeneffektDie Wechselwirkung von Licht mit wirklichen d h nicht idealisierten Oberflachen ist fur die visuelle Wahrnehmung des Menschen bedeutsam ist aber bislang nur unvollstandig verstanden Bedeutsam ist die Remission also die Absorption eines Teil des Lichts sowie die Reflexion Transmission beziehungsweise Streuung des restlichen Spektralanteils Reflexion und Transmission lassen sich durch die Brechung des Lichts an den Grenzflachen beschreiben Wiederum ist eine Wellenlangenabhangigkeit der meisten Mechanismen zu beachten also deren Dispersion Manche Oberflachen wie etwa die menschliche Haut sind in den obersten Hautschichten teilweise transparent so dass optisch keine reflektierende Flache sondern eine reflektierende Schicht vorliegt Eine abstrakte Beschreibung der optischen Vorgange an derartigen Oberflachen ist kompliziert und einer der Grunde dass computergenerierte Bilder kunstlich wirken konnen Das menschliche Auge BearbeitenDas Auge ist das optische Sinnesorgan des Menschen es wertet den Reiz von Licht unterschiedlicher Wellenlange an den Photorezeptoren zu Aktionspotentialfolgen der Ganglienzellen der Netzhaut aus Die physiologische Optik befasst sich mit der Optik und dem Aufbau des Auges In der Medizin spricht man bei der das Auge betreffenden Medizin von der Augenoptik oder Optometrie als der Messung der Sehweite Der Vorgang des Sehens lasst sich mithilfe der Optik nur teilweise erklaren Das Gehirn spielt dabei eine grosse Rolle denn es verarbeitet Informationen erst zu dem was wir als Sehen bezeichnen Dieser Teil fallt aber der Biologie zu Alle durchsichtigen Teile des Auges wirken zusammen wie eine einzige Sammellinse und entwerfen ein stark verkleinertes verkehrtes wirkliches Bild Geschichte der Sehhilfen BearbeitenSiehe auch Brille Geschichte nbsp Franzosische Scherenbrille im Empire Stil um 1805Mit der Entstehungsgeschichte von Sehhilfen sind die auf Gotland gefundenen Visby Linsen aus dem 11 Jahrhundert verbunden Einige dieser Linsen konnen sich in der Abbildungsqualitat mit heutigen Linsen messen Die Herkunft der Visby Linsen ist trotz genauer Analyse unklar die Verarbeitung von Bergkristall war aber bereits im 11 Jahrhundert weit verbreitet Der arabische Gelehrte Ibn Al Haitham 996 1038 schrieb uber das Sehen die Refraktion Augenoptik und die Reflexion in seinem Buch Schatz der Optik 1 2 Um 1240 wurde das Buch ins Lateinische ubersetzt Genial war seine Uberlegung das Auge mit geschliffenen Linsen zu unterstutzen Europaische Monche griffen diesen Gedanken auf und fertigten spater als im Orient halbkugelige Plankonvexlinsen fur Sehhilfen Lesesteine Technische Optik Bearbeiten Hauptartikel Technische Optik Das Design die Auslegung und die Fertigung optischer Systeme wird als technische Optik bezeichnet und zahlt im Unterschied zur physikalischen Optik zu den Ingenieurwissenschaften da hier die konkrete Konstruktion und Herstellung optischer Gerate sowie die Konzeption spezifischer Strahlengange im Vordergrund stehen Bedeutende Vertreter dieser Fachrichtung waren unter anderen Johannes Kepler Eustachio Divini 3 1610 1685 Joseph von Fraunhofer und Ernst Abbe Sie stellt eine inhaltliche Verknupfung der Teilgebiete Optische Messtechnik Lasertechnik und theoretische Optik einschliesslich Mikrooptik Lichttechnik oder Faseroptik dar Anwendung findet die technische Optik unter anderem in der Projektionstechnik Holografie und Fotografie sowie in der Spektroskopie Im Folgenden sind die wichtigsten Bauelemente Komponenten und Gerate aufgelistet Optische Bauelemente Strahlungsquelle Linse Fresnel Zonenplatte Filter Planplatten Wellenplatte Spiegel Prisma Beugungsgitter Blende Empfanger Projektionsflache Filmebene StrahlungsdetektorOptische Komponenten Kondensor Objektiv Fresnel Linse Doppelprisma Ulbricht Kugel verschiedene aktive Komponenten Modulatoren spezielle Lichtquellen und optische DetektorenOptische Gerate Ophthalmometer Lupe Lesestein Brillen Fernrohr Fernglas Spektiv Mikroskop Spektroskop Laser Polarimeter Stereoskop Laserlink Polarisator Anomaloskop Kamera Entfernungsmesser Kamera Refraktometer Lidar Tachymeter TeleskopBekannte Optiker BearbeitenBekannte Optiker waren Ernst Abbe Alhazen Laurent Cassegrain John Dollond Peter Dollond Benjamin Franklin Joseph von Fraunhofer Hans Joachim Haase Hans Lipperhey Zacharias Janssen Christiaan Huygens Johannes Kepler Antoni van Leeuwenhoek Johann Nathanael Lieberkuhn Dmitri Dmitrijewitsch Maksutow Isaac Newton Josef Maximilian Petzval Hermann Pistor Carl Pulfrich Christoph Scheiner Bernhard Schmidt Ludwig Seidel und August Sonnefeld Siehe auch BearbeitenKunststoffoptik Visuelle Wahrnehmung Optische Tauschung Brillouin Streuung Opazitat TarnkappeLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Barfuss Populares Lehrbuch der Optik Katoptrik und Dioptrik 2 Auflage 1860 Digitalisat in der Google Buchsuche Joachim Rienitz Historisch physikalische Entwicklungslinien optischer Instrumente Von der Magie zur partiellen Koharenz Pabst Lengerich 1999 ISBN 3 934252 13 3 Ludwig Bergmann Clemens Schaefer Optik 10 Auflage De Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 017081 7 Lehrbuch der Experimentalphysik Band 3 Max Born Emil Wolf Principles of Optics 7 Auflage Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 64222 1 Heinz Haferkorn Optik 4 Auflage Wiley VCH Weinheim 2003 ISBN 3 527 40372 8 Eugene Hecht Optik 4 Auflage Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 27359 0 Dietrich Kuhlke Optik 2 Auflage Deutsch Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 8171 1741 8 Gerd Litfin Technische Optik in der Praxis 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg ISBN 3 540 21884 X Olivier Darrigol A History of Optics From Greek Antiquity to the Nineteenth Century Oxford University Press 2012 ISBN 978 0 19 964437 7Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Optik Lern und Lehrmaterialien nbsp Wiktionary Optik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Formelsammlung Optik Lern und Lehrmaterialien nbsp Wikibooks Digitale bildgebende Verfahren Lern und Lehrmaterialien nbsp Commons Optik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Abu Ali Al Hasan Ibn Al Haytham Kitab al Manazir deutsch Schatz der Optik Ian P Howard Basic Mechanisms Porteous Toronto 2002 ISBN 0 9730873 0 7 S 16 ff Seeing in Depth Band 1 S A Bedini A G Bennett A treatise on optics by Giovanni Christoforo Bolantio In Ann Sc Band 52 1995 S 103 126 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Optik amp oldid 236166025