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Carl Pulfrich 24 September 1858 in Strasschen heute zu Burscheid 12 August 1927 in der Ostsee nahe Timmendorfer Strand war ein deutscher Physiker und Optiker Er gilt als einer der Begrunder der Stereofotogrammetrie Carl Pulfrich 1889 in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Pulfrich war der alteste Sohn eines Lehrers Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Mulheim an der Ruhr studierte er an der Universitat Bonn Physik Mathematik und Mineralogie und wurde 1881 mit der Arbeit Photometrische Untersuchungen uber Absorption des Lichtes in isotropen und anisotropen Medien promoviert Nach Ableistung des Militardienstes und einer einjahrigen Tatigkeit als Probelehrer an einem Essener Gymnasium wurde er am physikalischen Institut der Universitat Bonn Assistent bei Rudolf Clausius und nach dessen Tod 1888 bei Heinrich Hertz Nach seiner Habilitation in Experimentalphysik war Pulfrich Privatdozent in Bonn Ernst Abbe konnte ihn 1890 bewegen eine Tatigkeit bei Carl Zeiss in Jena aufzunehmen wo er bis zu seinem Tode blieb Ab 1892 leitete er die neu gegrundete Abteilung fur physikalische Messgerate Obwohl Carl Pulfrich auf dem linken Auge blind war und daher nicht raumlich sehen konnte beschaftigten sich die meisten seiner wissenschaftlichen Arbeiten mit dem raumlichen Sehen der Stereoskopie Nach eigener Aussage war die Erblindung die Spatfolge einer blutigen Augenverletzung in seiner Jugend Nach Angaben seines Kollegen Moritz von Rohr litt er seit 1905 auf dem linken Auge am Grauen Star Pulfrich heiratete 1891 Mathilde Doll Tochter des Geodaten Max Doll 1833 1905 und Schwester von Elisabeth der Ehefrau Heinrich Hertz Wahrend eines Erholungsurlaubs ertrank Carl Pulfrich in der Ostsee nachdem sein Kanu gekentert war Leistungen Bearbeiten nbsp Pulfrich Refraktometer Holzstich 1897 Carl Pulfrich verfasste uber 100 Veroffentlichungen und entwickelte oder vervollkommnete zahlreiche optische Gerate Sein Wirken umfasste drei Hauptphasen 1885 bis 1899 widmete er sich der Refraktometrie Brechzahlmessung danach bis 1920 der Stereoskopie und spater der Fotometrie In die erste Phase fallt die aus der Untersuchung des Brechungsindex von Kristallen erwachsene Konstruktion des Pulfrich Refraktometers Nach seinem Wechsel zu Zeiss vervollkommnete er zahlreiche auf Abbe zuruckgehende Gerate 1899 stellte er seinen ersten Raumbildentfernungsmesser vor dem 1901 der Stereokomparator folgte der in der Kartografie aber auch in der Astronomie erfolgreich eingesetzt wurde Eine Weiterentwicklung war der von Eduard von Orel 1877 1941 1 erfundene Stereoautograf mit dem es moglich war die automatische Kartierung einer Gegend aus zwei fotografischen Aufnahmen durchzufuhren Nach seiner Entdeckung des Pulfrich Effektes verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Arbeit in Richtung Fotometrie und Farbenlehre Ergebnis dieser Arbeiten war das Pulfrichsche Stufenfotometer das als Farb und Trubungsmesser weite Verbreitung fand Ehrungen Bearbeiten1917 verlieh die preussische Regierung Carl Pulfrich den Titel Professor Die Technische Hochschule Munchen ernannte ihn im August 1923 zum Ehrendoktor 1926 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt Er war Trager des Roter Adler Ordens IV Klasse und des Offizierskreuzes des Franz Joseph Ordens Seit 1968 wird der Carl Pulfrich Preis fur Leistungen auf dem Gebiet des Vermessungswesens vergeben In Jena ist eine Strasse nach Carl Pulfrich benannt und in der Antarktis der 1250 m hohe Pulfrich Peak auf der Arctowski Halbinsel 2020 wurde ein Krater auf dem Zwergplaneten Pluto nach Pulfrich benannt Damit wurde er fur seine Erfindung des Blinkkomparators geehrt mit dem Pluto 1930 entdeckt worden war 2 Werke BearbeitenUber eine Prufungstafel fur stereoskopisches Sehen In Zeitschrift fur Instrumentenkunde 21 1901 S 249 60 Uber neuere Anwendungen der Stereoskopie und uber einen hierfur bestimmten Stereokomparator In Zeitschrift fur Instrumentenkunde 22 1902 S 65 81 S 133 141 S 178 92 S 229 246 Auffindung eines neuen Planeten mit Hilfe des Stereokomparators In Astronom Nachr 159 1902 S 83ff Stereoskopisches Sehen und Messen Gustav Fischer Jena 1911 Uber Photogrammetrie aus Luftfahrzeugen und die ihr dienenden Instrumente Gustav Fischer Jena 1919 Die Stereoskopie im Dienste der isochromen und heterochromen Photometrie In Die Naturwissenschaften 10 1922 S 553 564 S 569 574 S 596 601 S 714 722 S 735 743 S 751 761 Die Stereoskopie im Dienste der Photometrie und Pyrometrie J Springer Berlin 1923Literatur BearbeitenHeinrich Kessler Anzeige des Todes von Carl Pulfrich In Astronom Nachr 231 1928 S 277 280 Franz Allmer Pulfrich Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 6 f Digitalisat Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie Band 8 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe K G Saur 2007 ISBN 978 3 598 25038 5 S 109Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Pulfrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carl Pulfrich in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen von C Pulfrich im Astrophysics Data System Messung mit dem Pulfrich Refraktometer Universitat Potsdam Pulfrich Effekt auf der Website der Southern Illinois University Carbondale englisch Einzelnachweise Bearbeiten Orel Eduard von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 243 f Direktlinks auf S 243 S 244 Pulfrich im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSNormdaten Person GND 116313013 lobid OGND AKS LCCN no95035612 VIAF 13054838 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pulfrich CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und OptikerGEBURTSDATUM 24 September 1858GEBURTSORT Strasschen heute zu BurscheidSTERBEDATUM 12 August 1927STERBEORT bei Timmendorfer Strand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Pulfrich amp oldid 238044823