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Eduard Ritter von Orel 5 November 1877 in Schloss Miramare bei Triest 24 Oktober 1941 in Bozen Sudtirol war ein osterreichisch italienischer Militarkartograf der osterreichischen Armee und Erfinder des Stereoautografen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Ritter von Orel ist der erstgeborene Sohn des osterreichischen Marineoffiziers und Verwalters von Schloss Miramare Eduard Orel 1841 1892 und seiner Ehefrau Auguste Braun 1879 Sein Halbbruder war der Eisenbahntechniker Hofrat und Abteilungs Prasident des Reichsbahnzentralamtes Walther von Orel 1882 1950 Er absolvierte von 1892 bis 1896 die k u k Infanteriekadettenschule in Triest und wurde 1897 zum Leutnant befordert 1901 wurde er an die Mappeurschule des Militargeographischen Instituts in Wien versetzt wo er seine Ausbildung zum Kartographen mit Auszeichnung abschloss Anschliessend wurde er als Hochgebirgsfotograf beschaftigt 1907 erfand Orel den Stereoautografen womit erstmals die Hohenschichtlinien automatisch durch optisches Abtasten der Fotos Stereo Bildpaare gezeichnet werden konnten was eine Umwalzung innerhalb des gesamten Kartenwesens bedeutete 1908 entstand ein erstes Modell unter der Bezeichnung Autostereograph und Orel wandte sich an das Unternehmen Carl Zeiss Jena fur die weitere Produktion die 1909 begann Orel wurde 1910 mit der Leitung der neugegrundeten Abteilung Photogrammetrie innerhalb des Militargeographischen Instituts Wiens betraut 1911 erfolgte die Beforderung zum Hauptmann Ein Jahr spater schied von Orel aus dem Institut aus nachdem seine Erfindung auf Ausstellungen in Dresden und Buenos Aires prasentiert und pramiert worden war Er grundete in Zusammenarbeit mit der Firma Carl Zeiss das Stereophotogrammetrische Vermessungsinstitut Stereographik GmbH in Wien und entwickelte sein Modell des Stereoautographen kontinuierlich fort Daraus entstand der Zeiss von Orels Stereoautograph Modell 1911 und Modell 1914 der in ganz Europa erfolgreich vertrieben wurde Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er als Offizier zur besonderen Verwendung reaktiviert und beim k u k Generalstab eingesetzt wo er die kriegsphotogrammetrische Abteilung am Militargeographischen Institut ubernahm Zunachst an der russisch deutschen Front eingesetzt machte er u a Ballonaufnahmen von der Festung Brest Anschliessend wurde er an die serbischen Kriegsschauplatze beordert um entsprechend seinem Fachgebiet technische Spezialaufgaben zu erfullen 1918 kurz vor Ende des Krieges wurde er zum Major befordert Bei Kriegsende war er in der 25 Abteilung des Kriegsministeriums in Wien tatig und befasste sich mit der stereophotogrammetrischen Aufnahme des Bergwerksgebietes von Lubija in Bosnien Nach Kriegsende bemuhte er sich vergeblich die Stereographik nach dem Ruckzug von Zeiss Jena aus Osterreich wieder aufzubauen Ihm blieb der geschaftliche Erfolg jedoch versagt und 1937 musste die Stereographik nach schrittweiser Entlassung der Mitarbeiter endgultig aufgelost werden Da er in Miramare seit 1919 italienisch geboren war erhielt er die italienische Staatsburgerschaft und damit eine bescheidene Pension als Major der Reserve 1919 lehnte die osterreichische Regierung eine Eingabe des Ingenieur und Architekten Vereins ab ihm den Ingenieurtitel zu verleihen In Deutschland untersuchte er Moglichkeiten zur photogrammetrischen Bestimmung der Navigationseigenschaften von Luftfahrzeugen In Neuseeland nahm er Kustenlinien photogrammetrisch auf Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte er in Bozen wo er einen Mazen in dem Grossindustriellen Leo von Pretz fand In seinem Auftrag entwickelte er 1935 ein Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Abteilen und Zufuhren von Papierbogenlagen zu Schreibmaschinen od dgl 1 die spater als perforiertes Endlospapier mit Durchschlagen in den ersten computergesteuerten Druckern weltweit Verwendung fand Zuletzt lebte er vollig zuruckgezogen in Bozen 2 3 4 Ehrungen BearbeitenDie Deutsche Technische Hochschule Prag verlieh ihm 1926 die Ehrendoktorwurde und ein Jahr spater wurde er als Ehrenmitglied in die Deutsche Gesellschaft fur Photogrammetrie aufgenommen 1938 wurde er zum Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft fur Photogrammetrie ernannt 2 Seit 1965 ist im Berliner Ortsteil Staaken die Orelzeile nach ihm benannt 4 Im Wiener Stadtteil Donaufeld ist seit 1971 die Orelgasse zu seinen Ehren gewidmet Er ist auf dem Stadtfriedhof Bozen in einem Ehrengrab begraben 3 Werke BearbeitenAutosterograph 1908 Der Stereoautograph als Mittel zur automatischen Verwertung von Komparatordaten In Mitteilungen des K u K Militargeographischen Institutes Band 30 Verlag des K u K Militargeographischen Instituts Wien 1911 Uber die Anwendung des Steroautographischen Verfahrens fur Mappierungszwecke In Mitteilungen des K u K Militargeographischen Institutes Band 31 Verlag des K u K Militargeographischen Instituts Wien 1912 Der Stereoautograph In Internationales Archiv fur Photogrammetrie 4 1913 14 Photogrammetrische Bestimmung der Navigationseigenschaften von Luftfahrzeugen In Bildmessung und Luftbildwesen 1929 Literatur BearbeitenFranz Allmer Orel Eduard von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 243 f Direktlinks auf S 243 S 244 Franz Allmer Dr Ing h c Eduard Ritter von Orel dem Erfinder des Stereoautographen zum 100 Geburtstag In Mitteilungen der geodatischen Institute der Technischen Universitat Graz Graz 1977 Franz Allmer Orel Eduard von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 583 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Dr Ing Eduard von Orel Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Abteilen und Zufuhren von Papierbogenlagen zu Schreibmaschinen od dgl Hrsg Osterreichisches Patentamt Patentschrift Nr 152626 25 Februar 1938 Digitalisat 1 a b Franz Allmer Orel Eduard von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 243 f Direktlinks auf S 243 S 244 a b Franz Allmer Orel Eduard von In Neue Deutsche Biographie 1999 abgerufen am 15 September 2020 a b Orelzeile In KAUPERTS Strassenfuhrer durch Berlin Abgerufen am 15 September 2020 Normdaten Person GND 136984797 lobid OGND AKS VIAF 81238913 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Orel Eduard vonKURZBESCHREIBUNG osterreichisch italienischer Militarkartograf der osterreichischen Armee und Erfinder des StereoautografenGEBURTSDATUM 5 November 1877GEBURTSORT Schloss Miramare bei TriestSTERBEDATUM 24 Oktober 1941STERBEORT Bozen Sudtirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard von Orel amp oldid 238536819