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Als Generalstab wird in der deutschen Militargeschichte haufig die Gesamtheit aller speziell ausgebildeten Generalstabsoffiziere bezeichnet die der obersten militarischen Fuhrung zuarbeiten Andererseits wird damit auch eine bestimmte Dienststelle bezeichnet die hochste militarische Kommandobehorde vieler Streitkrafte Ihr Leiter ist der Generalstabschef Der Generalstab ist heute in den meisten Landern dem Verteidigungsministerium nachgeordnet Die entsprechende Kommandobehorde von Seestreitkraften ist in vielen Staaten der Admiralstab bzw die Admiralitat Der Grosse Generalstab der Koniglich Preussischen Armee 1870 71Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Vorgeschichte 3 Entstehung und Bedeutung des Generalstabs in Deutschland 3 1 Preussen 3 1 1 Generalstabschefs 3 2 Deutsches Reich 3 2 1 Deutsches Kaiserreich 3 2 1 1 Innere Gliederung 3 2 1 2 Generalstabschefs 3 2 2 Weimarer Republik 3 2 2 1 Innere Gliederung 3 2 2 2 Chefs des Truppenamts 3 2 3 Zeit des Nationalsozialismus 3 2 3 1 Generalstabschefs des Heeres 3 2 3 2 Generalstabschefs der Luftwaffe 3 2 3 3 Chefs des Stabes der Seekriegsleitung ab 1944 Chef der Seekriegsleitung 3 3 Bundesrepublik Deutschland 3 3 1 Generalstabsoffiziere i G 3 4 Deutsche Demokratische Republik 4 Osterreich 5 Schweiz 6 Weitere Lander 6 1 Vereinigte Staaten 6 2 Israel 6 3 Japan 6 4 Vereinigtes Konigreich 6 5 Russland Sowjetunion 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenDer Generalstab setzt die Auftrage der politischen Fuhrung in militarische Massnahmen um Zu den Aufgaben eines Generalstabs konnen gehoren Personalplanung militarische Spionage Einsatzplanung Einsatzfuhrung Mobilmachungs und Aufmarschplanung Logistik Ausbildung StreitkrafteplanungVorgeschichte BearbeitenAnstoss fur die Entwicklung von Generalstaben war das verstarkte Aufkommen Stehender Heere in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Die Heere waren bereits im Dreissigjahrigen Krieg so stark geworden die Kriegsschauplatze so ausgedehnt dass es fur den Souveran schwierig wurde allein zu befehligen In Preussen in England unter Richard Cromwell in Osterreich und anderen suddeutschen Staaten wurden zu dieser Zeit Fruhformen von Generalstaben eingerichtet Das Bild wandelte sich endgultig als mit der Franzosischen Revolution der Krieg der Fursten und Konige zum Volkskrieg wurde und Massenheere an verschiedenen oft weit auseinander gelegenen Schauplatzen kampften Damit war es unmoglich geworden dass ein Feldherr allein befehligte und jetzt war ein Feldzug bei dem Millionen Soldaten zu mobilisieren waren nicht mehr aus dem Augenblick heraus zu organisieren Entstehung und Bedeutung des Generalstabs in Deutschland BearbeitenPreussen Bearbeiten Der Grosse Kurfurst organisierte seinen Generalquartiermeisterstab Ende des 17 Jahrhunderts nach dem Muster der schwedischen Armee Die Aufgabe des Stabes war es den Ingenieursdienst der Armee zu betreuen die Marschrouten zu uberwachen und Lager und befestigte Stellungen auszuwahlen In Preussen kam mit Blick auf die Erfolge Friedrichs des Grossen eine entsprechende Entwicklung der Heeresorganisation nur langsam voran So entwickelten sich Vorlaufer des Generalstabs im 18 Jahrhundert und wurden 1803 durch Christian von Massenbach und Levin von Geusau konkret Vor allem Massenbach setzte sich fur ein militarisches Organ ein das nicht mehr nur Hilfsaufgaben loste In diesem Zug bildete sich aus der lockeren Schar von Adjutanten und Ingenieuroffizieren die seit 1787 als Generalquartiermeisterstab firmierte wenigstens auf dem Papier eine burokratische Organisation zustandig fur Landesaufnahme Militarwissenschaften und Operationsplanung Ausschlaggebend durften auch die Erfolge Napoleons gewesen sein der in Frankreich bereits auf einen Stab von Fachleuten zuruckgriff den man einen Generalstab im Sinne der Neuzeit nennen konnte In Preussen kam der Gedanke aber erst nach der Niederlage gegen Frankreich im Rahmen der Preussischen Heeresreform nach 1806 zum Durchbruch Gerhard von Scharnhorst entwarf als Vertreter einer Gruppe junger reformorientierter Offiziere weitreichende Plane Dazu gehorte die Auflosung des alten Quartiermeisterstabs und die Schaffung eines Kriegsministeriums und 1808 eines Generalstabs als Organ des Ministeriums Als Eingangsschule dazu grundete Scharnhorst die Preussische Kriegsakademie Uber die Generalstabsoffiziere bei den ebenfalls neu formierten Truppenbrigaden verfugte der Generalstab uber Kommunikationskanale in das Heer hinein Wenige Jahre nach seiner Grundung in den Befreiungskriegen 1813 1815 trat der preussische Generalstab erstmals in Aktion Dessen Chef Scharnhorst hatte den Operationsplan fur die preussische Armee entworfen nach seinem Tod fuhrte August Neidhardt von Gneisenau sein Werk fort Paris wurde 1814 nach Gneisenaus Plan genommen Nach den Befreiungskriegen wurden der Generalstab weiter entwickelt Dazu gehorte die Erforschung der Kriegsgeschichte die Planung moglicher Kriege entsprechend der politischen Lage die Verbesserung von Landkarten die Untersuchung von Verwaltungs und Nachschubfragen und die Uberwachung des Ausbaus des Strassennetzes nach militarischen Gesichtspunkten Der Generalstab erhielt die Aufgabe alle Personalfragen des Heeres zu bearbeiten und eine Mobilmachung vorzubereiten Jeder Infanterie Division wurde ein Generalstabler als Verbindungsoffizier zugeteilt und die Auftragstaktik mit selbststandig entscheidenden Offizieren weiterentwickelt Viele Staaten sandten Offiziere nach Berlin damit sie die Arbeit des Grossen Generalstabes studierten oder baten um Entsendung preussischer Generalstabler als Instrukteure Der preussische Erfolg in der Schlacht bei Koniggratz 1866 wird auch auf die Arbeit des Generalstabs unter Helmuth von Moltke zuruckgefuhrt auf deren Grundlage drei preussische Armeen getrennt in Bohmen einruckten und prazise erst auf dem Schlachtfeld zusammentrafen um das gegnerische Heer zu schlagen Unter Moltke wurde ebenfalls 1866 mit der Einrichtung des Nachrichten Bureaus im preussischen Generalstab die Grundlage fur einen modernen Militarnachrichtendienst gelegt Zuvor hatten solche Abteilungen lediglich fur die Dauer von Kriegen oder Feldzugen bestanden und sich die Militarspionage ansonsten meist auf die weniger organisierten Werkzeugen der Militarattaches und Offiziers Erkundungsreisen beschrankt Das Nachrichten Bureau blieb aber dauerhaft bestehen 1889 erfolgte die Umbenennung in Abteilung III b 1 Generalstabschefs Bearbeiten Seit der Einfuhrung der dienstlichen Bezeichnung Generalleutnant Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Muffling 11 Januar 1821 bis 21 Januar 1829 General der Infanterie Johann Wilhelm von Krauseneck 29 November 1829 bis 13 Mai 1848 General der Kavallerie Karl Friedrich Wilhelm von Reyher 13 Mai 1848 bis 7 Oktober 1857 Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke 29 Oktober 1857 bis 10 August 1888Deutsches Reich Bearbeiten Deutsches Kaiserreich Bearbeiten Kaiser Wilhelm Mitte und seine Heerfuhrer Postkarte von 1915 Kluck Emmich Ecken oben links und rechts Bulow Kronprinz Rupprecht Kronprinz Wilhelm Herzog Albrecht Heeringen 1 Reihe Francois Beseler Hindenburg Stein 2 Reihe Tirpitz Prinz Heinrich 3 Reihe Lochow Haeseler Woyrsch Einem 4 Reihe Mackensen Ludendorff Falkenhayn Zwehl 5 Reihe Der preussische Generalstab der Armee fuhrte mit zukommandierten Generalstabsoffizieren aus Sachsen Wurttemberg und Bayern im Grossen Generalstab die militarische Planung im Reich durch Der Generalstab wurde unterteilt in den zentralen den Grossen Generalstab in Berlin und in die Truppengeneralstabe bei den Korps Kommandos bzw Generalkommandos und die Generalstabsoffiziere bei den Divisionen Der Chef des Grossen Generalstabes nannte sich Chef des Generalstabes und war gleichzeitig Fachvorgesetzter aller Generalstabsoffiziere Schon in Preussen hatte der Generalstab seit Moltke eine besondere auch politische Bedeutung Er war ausserst einflussreich da er seit 1883 zusammen mit den Kommandierenden Generalen und den Oberbefehlshabern Immediatrecht beim Kaiser als Oberster Kriegsherr Deutsches Reich und Chef der Armee Preussen und damit faktisch die Moglichkeit hatte militarische Entscheidungen vorbei an Kanzler und Reichstag zu treffen Das gilt als eine der Keimzellen der Katastrophe des Ersten Weltkrieges da die militarische Planung damit nicht zwangslaufig einer politischen Kontrolle unterworfen war siehe hierzu auch Primat der Politik So konnte sich der Schlieffenplan zum einzigen Kriegsplan und geradezu zum Dogma entwickeln ohne dass massgebliche Politiker des Reiches auch nur eingeweiht waren Auch die Fuhrung der Kaiserlichen Marine kannte diese Heeresplanung nicht Innere Gliederung Bearbeiten Der Grosse Generalstab gliederte sich in mehrere Abteilungen zustandig war die 1 Abteilung mit Russland 2 Abteilung als deutsche Abteilung auch Aufmarschabteilung genannt Sie bestand aus zwei Sektionen Die 1 Sektion hatte alle das deutsche Heer betreffenden Fragen zu bearbeiten soweit sie seine kriegsmassige Entwicklung in Friedenszeiten betrafen Dazu gehort seine Ausbildung Bewaffnung Ausrustung und Organisation Ebenso erstreckte sich ihr Arbeitsgebiet auf den Grenzschutz und den Aufmarsch des Heeres im Mobilmachungsfall 2 Sektion bearbeitete alle Fragen die sich auf die Verteidigungsfahigkeit und Armierung deutscher Festungen bezogen Spater ab ca 1908 kam noch die technische Sektion dazu Sie hatte sich mit der immer wichtiger werdenden Militartechnik zu befassen Eisenbahnabteilung 3 Abteilung befasste sich mit Frankreich und England 4 mit den Festungen dieser Staaten 5 mit Italien und Osterreich Ungarn 6 war die Manoverabteilung zur Planung der KaisermanoverWeitere Abteilungen hatten die Politik und das Militar der anderen Staaten der Erde aus der Presse Diplomatie sowie Militar und Agentenberichten zu beobachten sowie auszuwerten Weitere Abteilungen zur Unterstutzung waren die Kriegsgeschichtliche Abteilung Abteilung Korps und Generalstabsreisen Preussische LandesaufnahmeDiese hatte das Land trigonometrisch und topographisch zu vermessen Karten anzufertigen und auf dem neuesten Stand zu halten Ebenso hatte sie Karten vom Ausland zu sammeln und zu vervielfaltigen Die Verantwortung lag im Grossen Generalstab ausser beim Chef des Generalstabes selbst bei dem alle Arbeiten zusammenliefen beim Oberquartiermeister OQ I Dieser war Vorgesetzter aller Abteilungsleiter Der Stab der 8 Armee unter HindenburgMit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde aus den preussischen sachsischen wurttembergischen und bayerischen Generalstaben die Oberste Heeresleitung OHL gebildet also ein vergrosserter und erweiterter Grosser Generalstab Die Leitung lag beim preussischen Chef des Generalstabes der Armee Helmuth von Moltke d J und Erich von Falkenhayn waren die Chefs der Ersten bzw Zweiten OHL Nach der Ablosung Falkenhayns wurde die Dritte OHL gebildet Dies waren Paul von Hindenburg dem als nahezu gleichberechtigtem Partner Erich Ludendorff zur Seite stand Daher wurde fur Ludendorff die Bezeichnung Erster Generalquartiermeister eingefuhrt Nach der Entlassung Ludendorffs folgte ihm Groener in diese Stellung Generalstabschefs Bearbeiten Generalfeldmarschall Helmuth Graf von Moltke 29 Oktober 1857 bis 10 August 1888 Moltke war der letzte preussische Generalstabschef und der erste Chef des Grossen Generalstabes General der Kavallerie Alfred Graf von Waldersee 10 August 1888 bis 7 Februar 1891 General der Kavallerie Alfred Graf von Schlieffen 7 Februar 1891 bis 1 Januar 1906 Generaloberst Helmuth von Moltke d J 1 Januar 1906 bis 14 September 1914 General der Infanterie Erich von Falkenhayn 14 September 1914 bis 29 August 1916 Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg 29 August 1916 bis 3 Juli 1919 Erster Generalquartiermeister als standiger Vertreter General der Infanterie Erich Ludendorff 29 August 1916 bis 26 Oktober 1918 Generalleutnant Wilhelm Groener 30 Oktober 1918 bis 15 Juli 1919Weimarer Republik Bearbeiten Die Reichswehr durfte nach den Bestimmungen des Vertrags von Versailles keinen Generalstab besitzen Artikel 160 des Vertrags bestimmte Der deutsche Generalstab und alle ahnlichen Formationen werden aufgelost und durfen unter keiner Gestalt neu gebildet werden Die Rolle des Generalstabs ubernahm das Truppenamt eine Tarnbezeichnung im Reichswehrministerium Ausser im Truppenamt gab es in den beiden Gruppenkommandos und in den zehn Divisionsstaben einen Generalstab Die Generalstabs Offiziere wurde jedoch nicht mehr als solche bezeichnet sondern hiessen Fuhrerstabsoffiziere Die Generalstabsausbildung firmierte unter der Bezeichnung Fuhrergehilfenausbildung und wurde dezentral in den Wehrkreisen durchgefuhrt Insgesamt gab es in der Zeit der Weimarer Republik etwa 250 300 Stellen fur Generalstabsoffiziere was sich bei der Aufrustung der Wehrmacht ab 1933 als storend bemerkbar machte 2 Innere Gliederung Bearbeiten Das Truppenamt setzte sich aus folgenden vier Abteilungen zusammen 3 Die Abteilung T 1 auch Abteilung Landesverteidigung genannt ubernahm die Aufgaben der einstigen Aufmarsch und Operationsabteilung T 2 Organisation T 3 auch Heeresstatistische Abteilung beschaftigte sich mit dem Studium fremder Heere T 4 AusbildungTeile der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Generalstabs setzten ihre Arbeit im neu gegrundeten Reichsarchiv fort Chefs des Truppenamts Bearbeiten Generalmajor Hans von Seeckt 1 Oktober 1919 bis 26 Marz 1920 Generalmajor Wilhelm Heye 28 Marz 1920 bis Februar 1923 Generalmajor Otto Hasse Februar 1923 bis Oktober 1925 Generalmajor Georg Wetzell Oktober 1925 bis Dezember 1926 Generalmajor Werner von Blomberg Januar 1927 bis 30 September 1929 Generalleutnant Kurt Freiherr von Hammerstein Equord 1 Oktober 1929 bis 31 Oktober 1930 Generalmajor Wilhelm Adam 31 Oktober 1930 bis 30 September 1933Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Handbuch fur den Generalstabsdienst im Kriege 1939 Mit Wirkung vom 1 Juni 1935 wurde das Truppenamt in Generalstab des Heeres umbenannt 4 Chef des Generalstabes des Heeres wurde am 1 Juli 1935 Generalleutnant Ludwig Beck der schon seit dem 1 Oktober 1933 das Truppenamt im Reichswehrministerium leitete Chef des Generalstabes der Luftwaffe wurde am 1 Marz 1935 Generalmajor Walther Wever der ebenfalls schon vorher seit dem 1 September 1933 Chef des Luftwaffen Kommando Amts im Reichsluftfahrtministerium und damit Chef des getarnten Generalstabs der Luftwaffe war Zur gleichen Zeit wurde die Marineleitung in Oberkommando der Marine umbenannt der bisherige Chef der Marineleitung Admiral Erich Raeder wurde Oberbefehlshaber der Marine Ob d M die fortan als Kriegsmarine bezeichnet wurde Die Marine kannte keinen Admiralstab sondern nur die Seekriegsleitung die 1938 eingefuhrt wurde Der Inhaber dieser Kommandostelle hiess zunachst Chef des Stabes der Seekriegsleitung ab Mai 1944 Chef der Seekriegsleitung Im Zuge der Blomberg Fritsch Krise im Februar 1938 erlangte Hitler den unmittelbaren Oberbefehl uber die Wehrmacht und schuf sich zugleich einen eigenen militarischen Stab das Oberkommando der Wehrmacht OKW mit General Wilhelm Keitel als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht an der Spitze Seitdem fungierten besondere Stabe im OKW sowie in den Oberkommandos der Wehrmachtteile Generalstab der Luftwaffe und Admiralstab als Generalstab Die eigentliche Stabsarbeit wurde dabei vom Wehrmachtfuhrungsamt WFA im Oberkommando der Wehrmacht mit seinen verschiedenen Abteilungen geleistet Das WFA 1940 umbenannt in Wehrmachtfuhrungsstab WFSt wurde mit kurzer Unterbrechung 1939 bis zum Kriegsende von Alfred Jodl als Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht gefuhrt Die Struktur und die Aufgabenverteilung des Generalstabs im Kriegsfall wurden in der geheimen Vorschrift H Dv g 92 Handbuch fur den Generalstabsdienst im Kriege 1 8 1939 geplant und festgelegt Das OKW bzw der Wehrmachtfuhrungsstab war aber entgegen dem was der Name suggerierte nicht der oberste militarische Stab fur die gesamte Wehrmacht Der jeweilige Hauptkriegsschauplatz also ab 1941 die Fuhrung des Krieges gegen die Sowjetunion lag in den Handen des Oberkommandos des Heeres lediglich die ubrigen Kriegsschauplatze lagen in der Zustandigkeit des Wehrmachtfuhrungsstabes Generalstabschefs des Heeres Bearbeiten General der Artillerie Ludwig Beck 1 Oktober 1933 bis 31 Oktober 1938 Generaloberst Franz Halder 31 Oktober 1938 bis 24 September 1942 Generaloberst Kurt Zeitzler 24 September 1942 bis 10 Juli 1944 Generalleutnant Adolf Heusinger 10 bis 20 Juli 1944 mit der stellvertretenden Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Generaloberst Heinz Guderian 21 Juli 1944 bis 28 Marz 1945 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt General der Infanterie Hans Krebs 29 Marz bis 1 Mai 1945 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel 1 bis 13 Mai 1945 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Generaloberst Alfred Jodl 13 bis 23 Mai 1945 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Generalstabschefs der Luftwaffe Bearbeiten Generalleutnant Walther Wever 1 Marz 1935 bis 3 Juni 1936 Generalleutnant Albert Kesselring 3 Juni 1936 bis 31 Mai 1937 General der Flieger Hans Jurgen Stumpff 1 Juni 1937 bis 31 Januar 1939 Generaloberst Hans Jeschonnek 1 Februar 1939 bis 19 August 1943 General der Flieger Gunther Korten 4 September 1943 bis 22 Juli 1944 General der Flieger Werner Kreipe 2 August bis 28 Oktober 1944 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt General der Flieger Karl Koller 1 November 1944 bis 8 Mai 1945 Generaloberst Hans Jurgen Stumpff 8 bis 23 Mai 1945 mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt Chefs des Stabes der Seekriegsleitung ab 1944 Chef der Seekriegsleitung Bearbeiten Admiral Otto Schniewind 31 Oktober 1938 bis 12 Juni 1941 Admiral Kurt Fricke 13 Juni 1941 bis 21 Februar 1943 Admiral Wilhelm Meisel 21 Februar 1943 bis 22 Juli 1945Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Nach 1945 war durch das Potsdamer Abkommen eine eigenstandige deutsche Armee und der Generalstab verboten Bei der Wiederbewaffnung wurde der Begriff Generalstab in der Bundeswehr nicht mehr verwendet Gleichwohl existieren die oben genannten Aufgaben eines Generalstabs auch in der Bundeswehr Ihre oberste Fuhrungsbehorde war bis 2012 der Fuhrungsstab der Streitkrafte Fu S im Bundesministerium der Verteidigung BMVg An der Spitze des Fu S stand der Generalinspekteur der Bundeswehr als hochster Soldat der Bundeswehr In der Zeit bis 1990 hatte die Bundesrepublik Deutschland die operative Fuhrung des Feldheeres der NATO ubertragen Hochste nationale Fuhrungsebene war das Korps Auslandseinsatze der Bundeswehr die nicht unter der Fuhrung der NATO oder einer anderen internationalen Organisation stehen werden durch das Einsatzfuhrungskommando gefuhrt Generalstabsoffiziere i G Bearbeiten Hauptartikel Offizier im Generalstabsdienst In der Bundeswehr wurden ab 1957 die Offiziere die fur Verwendungen als Offizier im Generalstabsdienst oder als Admiralstabsoffiziere vorgesehenen waren nach Teilstreitkraften getrennt in einem zweijahrigen Lehrgang an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr FuAkBw in Hamburg ausgebildet Seit 2004 werden die Offiziere unabhangig vom Uniformtragerbereich in einem gemeinsamen Lehrgang ausgebildet dem Nationalen Lehrgang Generalstabs Admiralstabsdienst LGAN Bestimmte Dienstposten sind als Generalstabsdienstposten gekennzeichnet In militarischen Staben im Heer von der Brigadeebene an aufwarts unterstutzen Generalstabsoffiziere den Truppenfuhrer als Fuhrergehilfen Sie dienen ausserdem in vielen anderen leitenden Positionen des BMVg an Akademien und Schulen oder als Militarattaches Offiziere des Heeres und der Luftwaffe die auf Generalstabsdienstposten dienen fuhren bei ihrem Dienstgrad den Zusatz i G mit der Bedeutung im Generalstabsdienst bis 1945 bedeutete i G im Generalstab und sind durch ausserliche Zeichen an der Uniform karmesinrote Kragenspiegel karmesinrote Unterlegung der Schulterklappe kenntlich Die meisten von ihnen aber nicht alle haben an der Generalstabsausbildung an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr teilgenommen Die Marine kennt weder Dienstgradzusatze noch Kennzeichnungen von Admiralstabsoffizieren In allen Teilstreitkraften und Uniformtragerbereichen ist die Auswahl und Absolvierung der der Generalstabsausbildung bestimmend fur den weiteren Verwendungsaufbau Nahezu alle Generale und Admirale haben diese Ausbildung durchlaufen Deutsche Demokratische Republik Bearbeiten Die Nationale Volksarmee NVA der DDR verfugte im Gegensatz zu allen anderen Warschauer Pakt Armeen wahrend ihrer gesamten Existenz uber keinen Generalstab und es gab weder einen Generalstabsdienst noch eine eigenstandige Generalstabsausbildung Stattdessen begnugte man sich mit einem Hauptstab Spatere Bemuhungen den Hauptstab in Generalstab umzubenennen scheiterten am Veto der Sowjetunion 5 Osterreich BearbeitenDer Chef des Generalstabes in Osterreich ist der oberste Berater des Bundesministers fur Landesverteidigung in allen militarischen Angelegenheiten und reprasentiert die militarische Fuhrung des Bundesheeres im In und Ausland Er ist beratendes Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates und Vorsitzender des Arbeitsausschusses M im Rahmen der Umfassenden Landesverteidigung und militarischer Berater der Bundesheer Beschwerdekommission sowie Reprasentant des Bundesheeres im EU Militarausschuss im Koordinierungsausschuss der Euro Atlantischen Partnerschaft sowie in einschlagigen multinationalen Gremien Ihm obliegt die Dienst und Fachaufsicht uber die Streitkrafte und die Nachrichtendienste sowie die Akademien die Waffen und Fachschulen die Militarmission die Militarberatungen und die Buros der Verteidigungsattaches Der Chef des Generalstabes bedient sich dabei seines Generalstabes Bis 2002 war die Bezeichnung dieses Postens Generaltruppeninspektor Im osterreichischen Bundesheer fuhren die Offiziere mit Generalstabsausbildung den Zusatz dG des Generalstabsdienstes z B MjrdG Alle Truppenoffiziere werden fruhestens funf Jahre nach der Ausmusterung zum Leutnant einem mehrstufigen Auswahlverfahren unterzogen Der Generalstabslehrgang dauert sechs Semester Eine Generalstabsausbildung fur Milizoffiziere ist nicht vorgesehen Siehe auch Hauptartikel Generalstabsausbildung Osterreich zu Osterreich Ungarn k u k StabswesenSchweiz Bearbeiten Hauptartikel Generalstab Schweiz Der Generalstab war unter verschiedenen Namen bis zur Armeereform XXI die fur die Planung und oberste Leitung verantwortliche Organisationseinheit der Schweizer Armee und stand unter der Fuhrung des Generalstabschefs im Range eines Korpskommandanten Auch nach der Armeereform besteht das Korps der Generalstabsoffiziere die in der Generalstabsschule zu Fuhrungsgehilfen der hoheren Fuhrung ausgebildet werden Weitere Lander BearbeitenVereinigte Staaten Bearbeiten In den Vereinigten Staaten beraten die Joint Chiefs of Staff kurz JCS deutsch etwa Vereinigte Stabschefs oder auch Vereinigter Generalstab den Prasidenten den Verteidigungsminister und die Vorsitzenden des United States Homeland Security Council und des United States National Security Council in militarischen Fragen Der Vorsitzende diese Gremiums der Chairman of the Joint Chiefs of Staff CJCS wird am 1 Oktober der ungeraden Jahre vom Prasidenten mit Zustimmung des Senats ernannt Daruber hinaus hat jede der vier Teilstreitkrafte einen Generalstab deren Chefs Commandant of the Marine Corps Chief of Naval Operations Chief of Staff of the Army und Chief of Staff of the Air Force Mitglieder des Joint Chiefs of Staff sind Der erste CJCS war der General of the Army Omar N Bradley 1949 Nach der 1986 durch den Goldwater Nichols Act durchgefuhrten Reorganisation der militarischen Kommandokette haben die Joint Chiefs of Staff keinerlei operative Befehlsgewalt uber die US Streitkrafte mehr vielmehr ist ihre Aufgabe dafur zu sorgen dass die Bereitschaft jedes Teilbereiches der Streitkrafte sichergestellt ist Die operative Befehlskette lauft vom US Prasidenten uber den US Verteidigungsminister bis zu den einzelnen Kommandeuren der Unified Combatant Commands Israel Bearbeiten Die israelischen Streitkrafte Tzahal haben einen Generalstab hebr מטה הכללי der vom ranghochsten Offizier hebr ראש המטה הכללי gefuhrt wird zurzeit 2016 ist dies Rav Aluf Generalleutnant Gadi Eizenkot 6 Japan Bearbeiten Hauptartikel Generalstab Japan Japan hatte mehrere Generalstabe die 1945 von der US Besatzung aufgelost wurden Der Sambō Hombu des Heeres wurde 1878 nach preussischem Vorbild geschaffen 1884 folgte der Gunreibu fur die Marine Zur Koordinierung beider wurde 1893 das Daihon ei gegrundet das auch als Kaiserlicher Generalstab bezeichnet wird Fur die 1954 gegrundeten Selbstverteidigungsstreitkrafte wurden die Heeres Stabsabteilung 陸上幕僚監部 Rikujō Bakuryō Kambu engl Ground Staff Office die Marine Stabsabteilung 海上幕僚監部 Kaijō Bakuryō Kambu engl Maritime Staff Office und die Luftwaffen Stabsabteilung 航空幕僚監部 Kōku Bakuryō Kambu engl Air Staff Office sowie die koordinierende Gemeinsame Stabsabteilung 統合幕僚監部 Tōgō Bakuryō Kambu engl Joint Staff Office im Verteidigungsministerium eingerichtet Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Das Vereinigte Konigreich hat einen Vereinigten Generalstab Chiefs of Staff Committee der sich vor allem aus den Stabschefs der Teilstreitkrafte zusammensetzt und von einem gemeinsamen Vorsitzenden dem Chief of the Defence Staff geleitet wird Erster Inhaber dieser erst 1965 geschaffenen Position war Grossadmiral Louis Mountbatten 1 Earl Mountbatten of Burma derzeit ist es General Sir Nick Houghton Daruber hinaus hat jede der Teilstreitkrafte einen eigenen Generalstab Der Stabschef der Royal Navy wird als Erster Seelord bezeichnet der Stabschef der British Army als Chief of the General Staff und der Stabschef der Royal Air Force als Chief of the Air Staff Vor 1965 wurden die Aufgaben des Generalstabschefs der gesamten britischen Streitkrafte vom jeweiligen Stabschef der British Army wahrgenommen der 1904 1909 als Chief of the General Staff und danach bis 1964 als Chief of the Imperial General Staff bezeichnet wurde Seit der Schaffung des Vereinigten Generalstabs im Jahr 1965 lautet der Titel des Stabschefs des Heeres wieder Chief of the General Staff Russland Sowjetunion Bearbeiten In der Sowjetunion bestand seit 1918 ein Gesamtrussischer Hauptstab seit 1921 als Stab und seit 1935 als Generalstab der Roten Arbeiter und Bauernarmee bezeichnet Nach einigen weiteren Namensanderungen hiess er ab 1955 bis zum Ende der Sowjetunion Generalstab der Streitkrafte der UdSSR Die Russischen Streitkrafte fuhrten ihn nach 1991 weiter Das Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers Russisch Stavka Verhovnogo Glavnokomanduyushego Transkription Stawka Werchownowo Glawnokomandujuschtschewo kurz Stawka war bereits im russischen Kaiserreich eine Einrichtung die einem Generalstab ahnlich ist Sie unterstand direkt dem Zaren und wurde 1914 eingerichtet In der Sowjetunion wurde die Stawka 1918 aufgelost und nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion 1941 parallel zum Generalstab gefuhrt Siehe auch BearbeitenK u k Stabswesen Ranghochste Offiziere des Bundesheeres seit 1956Literatur BearbeitenTrevor N Dupuy Der Genius des Krieges Das deutsche Heer und der Generalstab 1807 1945 Ares Verlag Graz 2009 ISBN 978 3 902475 51 0 Waldemar Erfurth Die Geschichte des deutschen Generalstabes von 1918 bis 1945 Muster Schmidt Gottingen 1957 ISBN 978 3 941960 20 6 Gerhard Forster Heinz Helmert Helmut Otto Helmut Schnitter Der preussisch deutsche Generalstab 1640 1965 Dietz Berlin Ost 1966 Othmar Hackl Generalstab Generalstabsdienst und Generalstabsausbildung in der Reichswehr und Wehrmacht 1919 1945 Studien deutscher Generale und Generalstabsoffiziere in der Historical Division der US Army in Europa 1946 1961 Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2551 0 Walter Gorlitz Kleine Geschichte des deutschen Generalstabes 2 Auflage Haude amp Spener Berlin 1977 Heinz Helmert Kriegspolitik und Strategie Politische und militarische Ziele der Kriegfuhrung des Preussischen Generalstabes vor der Reichsgrundung 1859 1869 Deutscher Militarverlag Ost Berlin 1970 geheime Vorschrift H Dv g 92 Handbuch fur den Generalstabsdienst im Kriege 1939 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Generalstab Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Website der FuAkBw Joint Chief of Staff US Generalstab Generalstab Der Gefreite schlief Artikel in Der Spiegel 40 1950 vom 4 Oktober 1950 uber den Generalstab und seine GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Markus Loffelmann Mark Alexander Zoller Nachrichtendienstrecht Kompendien fur Studium Fortbildung und Praxis 1 Auflage Nomos Verlag Baden Baden 2022 ISBN 978 3 8487 6723 6 S 23 doi 10 5771 9783748908456 Vgl Gorlitz S 244 f Vgl Gorlitz S 244 f Vgl Gorlitz S 302 Klaus Froh und Rudiger Wenzke Die Generale und Admirale der NVA ein biographisches Handbuch Ch Links Verlag 2007 S 11 Gadi Eizenkot neuer Generalstabschef Israels DiePresse com 16 Februar 2015 abgerufen am 8 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Generalstab amp oldid 230318473