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Kurt Zeitzler 9 Juni 1895 in Gossmar Provinz Brandenburg 25 September 1963 in Hohenaschau im Chiemgau war ein deutscher Generaloberst und der letzte offizielle Generalstabschef des Heeres der Wehrmacht Kurt Zeitzler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenKurt Zeitzler stammt aus einer Spreewalder Pfarrersfamilie Nach Ablegen der Reifeprufung am humanistischen Gymnasium in Luckau trat er am 23 Marz 1914 als Fahnenjunker in das 4 Thuringische Infanterie Regiment Nr 72 in Torgau ein mit dem er wenig spater in den Ersten Weltkrieg zog Als Leutnant seit Dezember 1914 befehligte er unter anderem eine Pionierkompanie Bei Kriegsende war er Oberleutnant und Regimentsadjutant Nach seiner Ubernahme in die Reichswehr diente er unter anderem als Bataillonsadjutant und Zugfuhrer im 18 Infanterie Regiment Seine Fuhrergehilfenausbildung absolvierte er ab 1926 in verschiedenen Divisionsstaben und wurde im Januar 1928 zum Hauptmann befordert Ab 1929 diente er fur drei Jahre im Stab der 3 Division in Berlin und anschliessend als Kompaniechef im 9 Preussisches Infanterie Regiment in Berlin Lichterfelde Im Februar 1934 erfolgte die Versetzung ins Reichswehrministerium und wenig spater die Beforderung zum Major Seit Januar 1937 Oberstleutnant war Zeitzler hier zuletzt in der Abteilung Landesverteidigung des Wehrmachtfuhrungsamts im OKW tatig Im April 1939 ubernahm er dann als Kommandeur das Infanterie Regiment 60 in Ludenscheid und wurde am 1 Juni zum Oberst befordert Bei der Mobilmachung zum Uberfall auf Polen Ende August 1939 wurde er zum Chef des Generalstabes des neuaufgestellten XXII motorisierten Armeekorps unter Ewald von Kleist ernannt das auf dem rechten Flugel der 14 Armee zum Einsatz kam Im Westfeldzug 1940 organisierte er den Einsatz der nunmehrigen Panzergruppe Kleist der eine entscheidende Rolle bei der Durchfuhrung des Sichelschnittplans zukam Mit der im November 1940 unter von Kleist formierten Panzergruppe 1 nahm er im April 1941 am Balkanfeldzug teil und wurde hierfur am 18 Mai mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet 1 Beim Angriff auf die Sowjetunion bildete die Panzergruppe seit 5 Oktober 1 Panzerarmee die Speerspitze der in die Ukraine vorgehenden Heeresgruppe Sud Die Beforderung Zeitzlers zum Generalmajor erfolgte am 1 Februar 1942 Im April dieses Jahres wurde er unter Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt Chef des Generalstabes der Heeresgruppe D Oberbefehlshaber West im besetzten Frankreich Nach der Entlassung von Generaloberst Franz Halder am 24 September 1942 wurde er bei gleichzeitiger Beforderung zum General der Infanterie zu dessen Nachfolger als Chefs des Generalstabes des Heeres berufen Durch die Ernennung Zeitzlers zum Generalstabschef und somit engsten Berater fur die Ostfront erhoffte sich Hitler mehr Ruckhalt fur seine risikoreiche Kriegsfuhrung Als sich im Spatherbst 1942 ein Scheitern des deutschen Angriffes auf Stalingrad abzeichnete und speziell nach der Einkesselung der 6 Armee kam es zu schweren Konflikten mit Hitler da Zeitzler auf Drangen des Oberbefehlshabers der 6 Armee Generaloberst Friedrich Paulus mehrmals darum bat einem Ruckzug bzw spater Ausbruch aus dem Kessel zuzustimmen Dieses Ansinnen wurde von Hitler kategorisch zuruckgewiesen Zeitzler reduzierte daraufhin seine eigene Nahrungsaufnahme auf die Rationen der eingeschlossenen Truppen in Stalingrad Nachdem er auf diese Weise 12 kg an Gewicht verloren hatte befahl Hitler ihm dies einzustellen Nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad Anfang Februar 1943 gelang es Zeitzler Ruckzugsbefehle fur die im Frontbogen von Rschew westlich von Moskau und im Kessel von Demjansk kampfenden Truppen zu erhalten An den ursprunglichen Planungen fur das Unternehmen Zitadelle massgeblich beteiligt lehnte er es nach dessen Fehlschlag ab hierfur die Verantwortung zu ubernehmen da Hitler entgegen seinem Rat den Angriffstermin mehrfach verschoben hatte Am 30 Januar 1944 am selben Tag wie Alfred Jodl erfolgte seine Beforderung zum Generaloberst Als Zeitzler nach der auf die Schlacht von Kursk folgenden Serie von Niederlagen der Wehrmacht bis Mitte 1944 zuletzt dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte die Sinnlosigkeit weiterer Kampfhandlungen begriff bat er Hitler mehrfach vergeblich um seine Ablosung Daraufhin meldete sich Zeitzler Anfang Juli krank In seiner Vertretung amtierte der Leiter der Operationsabteilung des Generalstabs Generalleutnant Adolf Heusinger bis er durch das Attentat vom 20 Juli 1944 verletzt wurde Mit der Wahrnehmung der Geschafte wurde danach Generaloberst Heinz Guderian beauftragt An der Verschworung gegen Hitler die zu dem Attentat gefuhrt hatte war Zeitzler nicht beteiligt Sein Adjutant Gunther Smend hatte vergeblich versucht ihn zur Teilnahme zu bewegen Da jedoch mehrere seiner Untergebenen der Beteiligung uberfuhrt oder verdachtig waren sah sich Zeitzler genotigt in einem personlichen Brief an Hitler seine ungebrochene Treue zu beteuern Nachdem er Mitte August 1944 in die Fuhrerreserve versetzt worden war wurde ihm im November 1944 vom Heerespersonalchef Generalleutnant Wilhelm Burgdorf mitgeteilt dass auf Anweisung Hitlers eine weitere Verwendung nicht vorgesehen sei Am 31 Januar 1945 erfolgte die endgultige Verabschiedung Zeitzlers aus der Wehrmacht wobei ihm das weitere Tragen der Uniform untersagt wurde Seine Bemuhungen sich gegen diese Verfugung mit Hilfe Rundstedts und spater Albert Speers zu wehren blieben erfolglos Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Zeitzler bis Ende Februar 1947 in britischer Kriegsgefangenschaft Er trat als Zeuge der Verteidigung bei den Nurnberger Prozessen auf und stellte sich anschliessend der Operational History German Section der Historical Division der US Armee zur Verfugung 2 Zeitzler starb 1963 in Hohenaschau an Lungenkrebs 3 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 4 Friedrich Kreuz 4 Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz 4 Ritterkreuz des Bulgarischen Militarverdienstordens mit Schwertern 4 Wehrmacht Dienstauszeichnung IV bis I Klasse Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse Freiheitskreuz I Klasse mit Stern und SchwerternLiteratur BearbeitenFriedrich Christian Stahl Generaloberst Kurt Zeitzler In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Band 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 283 292 Einzelnachweise Bearbeiten Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 803 Othmar Hackl Generalstab Generalstabsdienst und Generalstabsausbildung in der Reichswehr und Wehrmacht 1919 1945 Studien deutscher Generale und Generalstabsoffiziere in der Historical Division der US Army in Europa 1946 1961 Biblio Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2551 0 S 67 ff Der Spiegel 40 1963 Gestorben a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Berlin 1930 S 146 Weblinks BearbeitenNachlass Bundesarchiv N 63Stabschefs der Teilstreitkrafte der Wehrmacht 1935 1945 Chefs des Generalstabes des Heeres Ludwig Beck Franz Halder Kurt Zeitzler Heinz Guderian m d W d G b Hans Krebs m d W d G b Alfred Jodl m d W d G b Chef des Generalstabes der Luftwaffe Walther Wever Albert Kesselring Hans Jurgen Stumpff Hans Jeschonnek Gunther Korten Werner Kreipe m d W d G b Karl KollerChefs des Stabes der Seekriegsleitung der Kriegsmarine Gunther Guse Otto Schniewind Kurt Fricke Wilhelm MeiselGeneraloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert 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