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Hermann Boehm 18 Januar 1884 in Rybnik 11 April 1972 in Kiel war ein deutscher Generaladmiral im Zweiten Weltkrieg Hermann Boehm 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruhe Laufbahn 1 2 Zwischenkriegszeit 1919 bis 1939 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit Bearbeiten nbsp 50 Jahr Feier der Torpedowaffe 1937 in Wilhelmshaven links Admiral Tillessen in der Mitte Admiral von Trotha und rechts der Kommandierende Admiral BoehmFruhe Laufbahn Bearbeiten Boehm trat am 1 April 1903 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine Grundausbildung auf dem Schulschiff Stein Wahrend des Ersten Weltkriegs diente Kapitanleutnant Boehm seit 19 September 1914 als Kommandant auf verschiedenen Torpedobooten So kommandierte er wahrend der Skagerrakschlacht das Torpedoboot G 41 und 1917 das Boot V 69 Seine Leistungen wahrend des Krieges wurden durch die Verleihung beider Klassen des Eisernen Kreuzes des Ritterkreuzes des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und des Friedrich August Kreuzes gewurdigt Zwischenkriegszeit 1919 bis 1939 Bearbeiten 1919 wurde Boehm zunachst verabschiedet 1920 jedoch in der Reichsmarine reaktiviert und bis 1933 vorwiegend in Stabsverwendungen eingesetzt Am 3 Oktober 1933 wurde Boehm fur ein Jahr Kommandant des Linienschiffs Hessen bis er im Herbst 1934 zum Konteradmiral befordert und zum Befehlshaber der Aufklarungsstreitkrafte ernannt wurde In der Anfangsphase des Spanischen Burgerkrieges vom 25 August 1936 bis 3 August 1937 befehligte er zeitgleich die deutschen Seestreitkrafte vor der spanischen Kuste Am 1 April 1937 wurde Boehm Vizeadmiral und zum Kommandierenden Admiral der Marinestation der Nordsee ernannt Anfang 1938 wurde er Admiral und im November des gleichen Jahres Flottenchef Flottenkommando Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im August 1939 horte Boehm mit anderen Militarvertretern eine Rede Hitlers in dessen Wohnsitz auf dem Obersalzberg siehe Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22 August 1939 Hitler umriss seine Kriegsplane zum bevorstehenden Uberfall auf Polen Boehm schrieb wahrend der Ansprache einige Notizen die spater wahrend der Nurnberger Prozesse neben anderen Aufzeichnungen zur Rekonstruktion dieser Rede sowie als Beweismittel fur die Aggressionsabsichten der deutschen Staatsfuhrung zu diesem Zeitpunkt verwendet wurden Fur uns besteht die Alternative zu handeln oder auf die Dauer vernichtet zu werden Bald nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Boehm von seinem bisherigen Kommando entbunden und holte am 21 Oktober 1939 seine Flagge als Flottenchef ein Er war darauf fur mehrere Monate ohne Verwendung beurlaubt nbsp Admiral Hermann Boehm in Norwegen in Januar 1943Nach der Besetzung Norwegens im April 1940 Unternehmen Weserubung wurde Boehm am 10 April 1940 zum Kommandierenden Admiral in Norwegen d h zum Befehlshaber der deutschen Besatzungskrafte ernannt In dieser Stellung die er bis 1943 beibehielt war er in einem standigen Konflikt mit dem Leiter der deutschen Zivilverwaltung in Norwegen Gauleiter Josef Terboven NSDAP Die Gegnerschaft beider Manner begann als Terboven im Juli 1940 die Abgeordneten des norwegischen Parlamentes unter Androhung der Errichtung eines Reichsprotektorates in Norwegen dazu zwingen wollte seiner Forderung nach Absetzung des norwegischen Konigshauses nachzugeben Boehm der Bedenken gegen dieses Manover das er als Komodie bezeichnet hatte liess Hitler anschliessend durch den Oberbefehlshaber der Marine Erich Raeder uber diesen Plan informieren der die Ausfuhrung verbot und stattdessen die Schaffung eines Kabinetts aus Fachleuten befahl Spatestens seit September 1940 als Terboven in einer Rundfunkansprache anlasslich der Bildung der von Hitler angeordneten Fachleute Regierung dem norwegischen Parlament unaufrichtiger Weise wegen der versuchten Absetzung des Konigs im Juli Vorwurfe machte und so tat als ob er nichts damit zu tun gehabt habe und die Parlamentarier dies aus eigener Initiative unternommen hatten sei jede gedeihliche Zusammenarbeit zwischen ihm und Terboven unmoglich gewesen Seit ihrer Zusammenstosse im Jahr 1940 habe Terboven so Boehm ihn als seinen grossten Feind angesehen und alles versucht um ihn und seinen Mitarbeiter Schreiber aus Norwegen zu verdrangen So denunzierte Terboven Boehm wiederholt bei Hitler bzw erhob falsche Anschuldigungen gegen ihn In seinem Bericht an Hitler uber den Ausnahmezustand in Trondheim am 6 Oktober 1942 bei dem Terboven 34 Norweger hatte erschiessen lassen bezichtigte er ihn beispielsweise der Sabotage seiner Terbovens Massnahmen Boehm reichte demgegenuber bis 1942 uber Raeder mehrere Beschwerdeschriften gegen Terboven bei Hitler ein in denen er sich gegen dessen Politik in Norwegen wandte und Alternativen prasentierte Wahrend seiner Zeit in Norwegen wurde Boehm am 1 April 1941 zum Generaladmiral befordert Am 20 November 1941 erhielt er in der ersten Verleihungsrunde der Kriegsmarine das neu gestiftete Deutsche Kreuz in Gold verliehen 1 Wenige Wochen nach der Ablosung Raeders durch Karl Doenitz als Oberbefehlshaber der Marine wurde Boehm im Marz 1943 von seinem Posten in Norwegen abberufen Seine offizielle Verabschiedung folgte am 31 Mai 1943 und am 1 Juni 1943 wurde er schliesslich zur Verfugung der Kriegsmarine gestellt Zum 1 Marz 1944 wurde Boehm reaktiviert Er wurde nun bis zum 31 Marz 1945 in der Inspektion des Bildungswesens der Kriegsmarine verwendet und darauf endgultig entlassen Nachkriegszeit Bearbeiten Als die Anklagen gegen die Hauptkriegsverbrecher im September 1945 erhoben wurden lebte Boehm in seinem Haus in Marutendorf heute Ortsteil von Achterwehr im Kreis Rendsburg Eckernforde 2 Boehm hatte zu den militarischen Fuhrern der Wehrmacht gehort die bei Hitlers Ansprache vor den Oberbefehlshabern am 22 August 1939 auf dem Obersalzberg anwesend waren Deren Inhalt spielte nun eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Anklage gegen Grossadmiral Raeder seinerzeit Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Von dieser belastenden Rede gab es ein Protokoll das jedoch nicht zeitgleich sondern erst spater angefertigt wurde und das seitens der Anklage zunachst vorgelegt spater aber als inoffiziell bezeichnet wurde Als einziges vor Gericht anerkanntes und glaubwurdiges Dokument wurde eine handschriftliche Aufzeichnung gewertet die Generaladmiral Boehm noch am Abend des gleichen Tages von der Rede Hitlers angefertigt hatte Dieses Papier stellte Boehm Walter Siemers dem Verteidiger von Grossadmiral Raeder zur Verfugung mit dem gleichzeitigen Angebot als Zeuge aufzutreten In die Prozessakten ist dieses Papier als Raeder Exhibit 27 eingegangen 3 Schriften BearbeitenNorwegen zwischen England und Deutschland Klosterhaus Verlag Lippoldsberg 1956 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 1499 3 S 126 127 Rolf Johannesson Offizier in kritischer Zeit Verlag Mittler amp Sohn GmbH Herford und Bonn 1989 ISBN 3813203018 Eberhard Kliem Generaladmiral Hermann Boehm Ein deutscher Marineoffizier im 20 Jahrhundert Isensee Verlag Oldenburg 2011 ISBN 978 3 89995 798 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Boehm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Zeugenschrifttum Online ZS 12 Boehm Hermann PDF Datei 13 91 MB Eidesstattliche Erklarung Niederschriften Korrespondenz Boehms etc Zeitungsartikel uber Hermann Boehm in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass Bundesarchiv N 172Einzelnachweise Bearbeiten Horst Scheibert Die Trager des Deutschen Kreuzes in Gold Kriegsmarine Luftwaffe Waffen SS und Des Deutschen Kreuzes in Silber Heer Kriegsmarine Luftwaffen Waffen SS Podzun Pallas Verlag 1984 ISBN 978 3 7909 0223 5 S 23 google com abgerufen am 24 April 2022 Eberhard Kliem Generaladmiral Hermann Boehm Ein deutscher Marineoffizier im 20 Jahrhundert Isensee Verlag Oldenburg 2011 S 252 Protokolle des Nurnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher 16 Mai 1946 Nachmittagssitzung auf zeno org Vgl auch Boehms Stellungnahme in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jahrgang 19 1971 Heft 3 S 294 300 sowie Winfried Baumgarts Erwiderung S 301 304 Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich HausserFlottenchefs der Kriegsmarine Hermann Boehm Wilhelm Marschall Gunther Lutjens Otto Schniewind Wilhelm Meendsen Bohlken Normdaten Person GND 124301991 lobid OGND AKS VIAF 67395780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boehm HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Generaladmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 18 Januar 1884GEBURTSORT RybnikSTERBEDATUM 11 April 1972STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Boehm Admiral amp oldid 238091157