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Heinrich Gottfried Otto Richard von Vietinghoff genannt Scheel 6 Dezember 1887 in Mainz 23 Februar 1952 in Pfronten Ried Allgau war ein deutscher Generaloberst im Zweiten Weltkrieg Heinrich von Vietinghoff 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 1 3 Verhaltnis zum Widerstand 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Heinrich von Vietinghoff gen Scheel entstammte dem alten westfalischen Uradelsgeschlecht von Vietinghoff Er war der alteste Sohn des preussischen Generalleutnants der Artillerie Heinrich von Vietinghoff genannt Scheel 1857 1917 und dessen Ehefrau Leona geborene Grafin von Schmettow 1861 1942 Vietinghoff heiratete am 6 Januar 1920 in Berlin Elfriede Wagner 1892 1989 die Tochter des Obersten Ludwig Wagner und der Marie Schwarzmann Seine Ehefrau war in erster Ehe mit dem Fabrikdirektor Adolf Schwarzmann verheiratet der nur knapp 16 Monate nach der Heirat am 5 August 1912 in Stuttgart verstorben war Militarkarriere Bearbeiten nbsp Italien Vietinghoff besichtigt getarnten PanzerNachdem er am 27 Januar 1907 zum Leutnant Patent vom 14 Juni 1905 ernannt worden war nahm er am Ersten Weltkrieg teil und avancierte bis Ende Juli 1915 zum Hauptmann Fur sein Wirken wahrend des Krieges wurden ihm neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern das Ritterkreuz II Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern das Mecklenburgische Militarverdienstkreuz II Klasse das Sachsen Meiningische Kreuz fur Verdienste im Kriege und das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen Die Verbundeten zeichneten Vietinghoff mit dem Orden der Eisernen Krone und dem Osterreichischen Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration dem Eisernen Halbmond sowie dem Offizierskreuz des Bulgarischen Militarverdienstordens aus 1 Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr ubernommen war im Reichswehrministerium und ab 1924 im Stab des Gruppenkommandos 1 tatig Seine nachste Verwendung fand er als Chef der 1 Kompanie im 9 Preussisches Infanterie Regiment in Potsdam Am 1 Marz 1926 erfolgte die Ernennung zum Major Von 1929 bis 1931 war Vietinghoff erneut im Reichswehrministerium tatig am 1 Februar 1931 wurde er zum Oberstleutnant befordert und als Bataillonskommandeur in das 14 Badisches Infanterie Regiment versetzt Der 1 April 1933 brachte die Beforderung zum Oberst und 1935 die Versetzung als Kommandeur zur neu gebildeten 1 Schutzen Brigade der 1 Panzerdivision Am 1 April 1936 wurde Vietinghoff Generalmajor und ab 1 Oktober 1937 Inspekteur der Panzertruppen und der Heeresmotorisierung wo am 1 Marz 1938 die nachste Beforderung zum Generalleutnant erfolgte Am 24 November 1938 ubernahm er das Kommando uber die schlesische 5 Panzer Division Mit dieser nahm er 1939 am Uberfall auf Polen teil wo er die Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen erhielt Mit dem 26 Oktober 1939 wurde Vietinghoff Fuhrer und am 1 Juni 1940 Kommandierender General des XIII Armeekorps Am 1 Juni 1940 wurde er zum General der Panzertruppe befordert und erhielt am 24 Juni 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 2 Ab dem 1 November 1940 war er Kommandierender General des neuen XXXXVI Armeekorps mot Mit diesem Korps kampfte Vietinghoff im April 1941 auf dem Balkan und ab dem 22 Juni 1941 an der Ostfront Er erhielt am 22 April 1942 das Deutsche Kreuz in Gold 2 Am 10 Juni 1942 wurde er fur den verwundeten Generaloberst Walter Model stellvertretender Oberbefehlshaber der 9 Armee und bestand die schweren Abwehrkampfe bei Rshew und Wjasma Anschliessend ubernahm er am 1 Dezember 1942 fur den erkrankten Generaloberst Curt Haase die Fuhrung der 15 Armee an der Kanalkuste im Westen ab 9 Februar 1943 als Oberbefehlshaber Am 15 August 1943 wurde Vietinghoff im Westen durch Generaloberst Salmuth abgelost und ubernahm die neu gebildete 10 Armee in Suditalien wo er am 1 September 1943 zum Generaloberst befordert wurde Am 16 April 1944 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 456 Verleihung verliehen 2 Zwischen dem 23 Oktober 1944 und dem 15 Januar 1945 vertrat er Generalfeldmarschall Albert Kesselring nach dessen schwerem Unfall als Oberbefehlshaber Sudwest und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C Ende Januar 1945 wurde von Vietinghoff vorubergehend zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Kurland ernannt kehrte aber Anfang Marz 1945 nach Italien zuruck wo er am 10 Marz 1945 nochmals die Heeresgruppe C ubernahm Gleichzeitig wurde er damit auch Oberbefehlshaber Sudwest Ende April 1945 nahm er Verbindung zu den Alliierten auf und unterzeichnete am 29 April 1945 in Caserta die Kapitulation seiner Truppen sog Operation Sunrise Als Generalfeldmarschall Kesselring davon erfuhr liess er ihn verhaften Er wurde durch General der Infanterie Friedrich Schulz abgelost Nachdem die Ereignisse nicht mehr aufzuhalten waren liess er ihn am 2 Mai 1945 wieder frei Auf seinen Befehl hin wurden durch Hauptmann Wichard von Alvensleben 139 hochrangige politische Sonderhaftlinge aus siebzehn europaischen Nationen sowie eine Gruppe von Sippenhaftlingen des 20 Juli darunter Alexander von Stauffenberg aus der Hand von SS und SD befreit 3 Einer der Haftlinge Oberst Bogislaw von Bonin hatte zuvor heimlich Kontakt zu Vietinghoff aufgenommen nachdem er und einige andere der Sippenhaftlinge erfahren hatten dass die SS den Befehl hatte sie umzubringen mit einer Bombe unter dem Haftlingsbus um es wie einen Unfall aussehen zu lassen 4 Nach Kriegsende kam er in alliierte Kriegsgefangenschaft aus der er 1948 entlassen wurde Nach dem Krieg beschaftigte sich Vietinghoff mit der Frage einer deutschen Wiederbewaffnung Er gehorte der Expertengruppe an die im Oktober 1950 im Auftrag der Regierung Adenauer Kabinett Adenauer I die Himmeroder Denkschrift uber einen westdeutschen Beitrag zur europaischen Verteidigung verfasste Am 23 Februar 1952 starb er in Pfronten wo er auch begraben 5 ist Verhaltnis zum Widerstand Bearbeiten Der Widerstandskampfer Rudolf Pechel veroffentlichte 1947 in der Schweiz eine Schrift uber den deutschen Widerstand in der er uber Kontakte Vietinghoffs zu Major Achim Oster berichtet dem Sohn Hans Osters zur Jahreswende 1944 1945 6 Demnach hatten Vietinghoff Oster Rottiger der mit Vietinghoff zusammen am 30 April von Kesselring des Postens enthoben und vor ein Kriegsgericht zitiert wurde sowie die zwei Oberste Josef Moll und Horst Pretzell geplant Adolf Hitler zu einem letzten Treffen mit Mussolini es hatte keines mehr seit dem 20 Juli 1944 gegeben zu bewegen und Hitler dann zu verhaften um ihn den Westalliierten zu uberstellen Nach Pechel war der britische Feldmarschall Harold Alexander in die Plane eingeweiht allerdings habe Hitler das wohl fur Mitte Januar geplante Treffen kurz zuvor abgesagt Auf welche Quelle sich Pechel der sich bis zum 11 April selbst als Insasse im KZ Sachsenhausen befand bezieht ist unklar am wahrscheinlichsten ist dass er uber seine Bekanntschaft mit Friedrich Wilhelm Heinz einem Vertrauten Osters nach dem Krieg von dem Vorhaben erfuhr 7 Dass Vietinghoff der Opposition nicht grundsatzlich abgeneigt war geht z B auch aus einem Brief hervor den er nach dem Krieg an Theophil Wurm richtete Wurm hatte aus Vietinghoffs Sicht kritisiert dass die Generalitat nichts gegen Hitler unternommen habe Vietinghoff reagierte indem er auf 23 hingerichtete deutsche Generale verwies die nach Alaric Searle mit dem Attentat vom 20 Juli in Verbindung standen 8 Schriften Bearbeitenmit P Hattenkofer A Massignani M Dal Lago G Trivelli Hrsg La fine della guerra in Italia Kriegsende in Italien 2 Aufl Mediafactory Verlag 2018 seine Kriegserinnerungen in Italienisch 9 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band XXIV S 453 Band 111 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1996 ISSN 0435 2408 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich von Vietinghoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass Bundesarchiv N 574Einzelnachweise Bearbeiten Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1924 S 120 a b c Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 759 Die Befreiung der Sonder und Sippenhaftlinge in Sudtirol In mythoselser de Abgerufen im 1 Januar 1 Robert Fox We Were There An Eyewitness History of the Twentieth Century Profile Books 2010 ISBN 978 1 84765 189 1 google de abgerufen am 2 November 2019 Foto des Grabs auf i1 wp com R Pechel Deutscher Widerstand Zurich 1947 S 247 Es wurde ein Plan ausgearbeitet im Fruhjahr 1945 sich der Person Hitlers zu bemachtigen Fur diesen Zeitpunkt war eine neue Zusammenkunft zwischen Hitler und Mussolini in Bozen geplant Mit Wissen des Generalobersts v Vietinghoff und des Generals der Panzer Rottger wollten die Obersten Moll und Pretzell Hitler bei dem Aufenthalt in Bozen verhaften und ihn lebend den Englandern ausliefern Eingeweiht war der Sohn des hingerichteten General Oster der nach dem 20 Juli vom Major im Generalstab zum Schutzen degradiert war und sich nach der italienischen Front durchgeschlagen hatte Es haben Verhandlungen wegen der Auslieferung Hitlers mit dem englischen General Alexander stattgefunden Nur durch die Tatsache dass Hitler das Treffen in Bozen absagte ist der gut vorbereitete Plan nicht zur Ausfuhrung gekommen Helmut R Hammerich Stets am Feind Der Militarische Abschirmdienst MAD 1956 1990 Vandenhoeck amp Ruprecht 2019 ISBN 978 3 647 36392 9 google de abgerufen am 23 April 2020 Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Verrater Vorbilder Verbrecher Kontroverse Deutungen des 20 Juli 1944 seit 1945 Frank amp Timme GmbH 2016 ISBN 978 3 7329 0276 7 google de abgerufen am 23 April 2020 Heinrich von Vietinghoff Scheel La fine della guerra in Italia Kriegsende in Italien Mediafactory 2018 ISBN 978 88 98849 83 3 google de abgerufen am 8 Dezember 2019 Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 124960057 lobid OGND AKS VIAF 8334808 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vietinghoff Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Vietinghoff genannt Scheel Heinrich Gottfried Otto Richard von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generaloberst im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 6 Dezember 1887GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 23 Februar 1952STERBEORT Pfronten Ried Allgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Vietinghoff amp oldid 236852909