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Hans Georg Friedrich Ludwig Robert von Friedeburg 15 Juli 1895 in Strassburg 23 Mai 1945 in Flensburg Murwik war ein deutscher Marineoffizier Er war ab 1943 Kommandierender Admiral der Unterseeboote im Zweiten Weltkrieg und im Mai 1945 als Generaladmiral und Nachfolger Karl Donitz fur wenige Tage Oberbefehlshaber der Kriegsmarine In dieser Funktion war von Friedeburg der einzige Mitunterzeichner beider Kapitulationsurkunden der Wehrmacht Kurz nach der Kapitulation nahm er sich am Tag seiner Verhaftung durch britische Militarpolizisten das Leben Hans Georg von Friedeburg 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Reichsmarine 1 3 Kriegsmarine 1 4 Tod 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenEr entstammte der badischen Offiziersfamilie von Friedeburg und war der Sohn des spateren preussischen Generalmajors Ludwig von Friedeburg 1862 1924 und dessen Ehefrau Elisabeth Adelheid Agnes Hedwig geborene von Kayser 1872 1947 1 Kaiserliche Marine Bearbeiten Friedeburg trat am 1 April 1914 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein Im Ersten Weltkrieg nahm er im Dezember 1914 zum Fahnrich zur See ernannt und auf das Grosslinienschiff SMS Kronprinz versetzt an der Skagerrakschlacht gegen die britische Flotte teil Kurz darauf am 13 Juli 1916 wurde er zum Leutnant zur See ernannt Im Dezember 1917 kam von Friedeburg zur U Boot Waffe wo er nach entsprechender sechsmonatiger Ausbildung von Juni 1918 bis zum Ende des Krieges Wachoffizier auf U 114 war Fur seine Leistungen wurde von Friedeburg mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie dem Ritterkreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen mit Schwertern ausgezeichnet 2 Reichsmarine Bearbeiten Von Dezember 1918 bis Oktober 1919 diente er als Wachoffizier auf dem Kleinen Kreuzer Regensburg Er wurde in die Reichsmarine ubernommen und dann bis Ende Mai 1920 auf dem Kleinen Kreuzer Konigsberg verwendet 3 Von Juni bis September 1920 war er Adjutant bei der Schiffsstammdivision der Nordsee dann wurde er zum Oberleutnant zur See befordert und als Adjutant auf den Kleinen Kreuzer Hamburg das Flaggschiff des Befehlshabers der Sicherung der Nordsee versetzt Von Februar bis September 1922 diente von Friedeburg als Zugfuhrer beim Kustenschutzbataillon II dann bis Juni 1924 als Adjutant des Bataillons Nach verschiedenen Lehrgangen war er von Dezember 1924 bis zum 30 Juni 1927 Wach und Torpedooffizier auf dem nunmehr als Schulschiff fungierenden Kreuzer Hamburg unterbrochen von einer zweimonatigen Abkommandierung im April und Mai 1925 als Ausbilder an der Torpedoschule in Murwik Seine Beforderung zum Kapitanleutnant erfolgte am 1 Juli 1925 Nach kurzzeitigen Kommandierungen zur Marinestation der Nordsee Juli August 1927 und der Marineschule Murwik September 1927 durchlief er vom 6 Oktober 1927 bis zum 22 April 1929 die Admiralstabsoffiziersausbildung und wurde danach als Marineverbindungsoffizier zum Wehrkreiskommando I und der 1 Division in Konigsberg versetzt Am 16 Juni 1932 wurde er Referent im Wehrmachtamt des Reichswehrministeriums unter dem seit 1 Juni 1932 amtierenden Minister Kurt von Schleicher Am 1 Februar 1933 wurde er zum Marine Adjutanten im Reichswehrministerium unter dem neuen Minister Werner von Blomberg ernannt und in dieser Dienststellung am 1 April 1933 zum Korvettenkapitan ernannt Kriegsmarine Bearbeiten Am 30 September 1936 wurde von Friedeburg als Erster Offizier auf den Leichten Kreuzer Karlsruhe versetzt Dort erfolgte am 1 Januar 1937 seine Beforderung zum Fregattenkapitan Vom 17 Marz bis zum 1 November 1938 diente er als Stabsoffizier beim Befehlshaber der deutschen Seestreitkrafte die im Spanischen Burgerkrieg an der internationalen Seeblockade zur Durchsetzung eines Waffenembargos gegen Spanien eingesetzt waren danach bis zum 5 Februar 1939 als Stabsoffizier beim Befehlshaber der Sicherung der Nordsee Am 1 Januar 1939 wurde er zum Kapitan zur See befordert Am 6 Februar 1939 wurde von Friedeburg dem Fuhrer der U Boote zur Verfugung gestellt Dort ubernahm er fur wenige Wochen 6 Juni 8 Juli 1939 das Kommando uber das U Boot U 27 und wurde dann Stabsoffizier fur besondere Aufgaben in der Organisationsabteilung beim Fuhrer der U Boote Kommodore Karl Donitz Am 25 September 1939 wurde er Chef dieser Abteilung Zwei Jahre spater am 12 September 1941 wurde er 2 Admiral der U Boote Am 1 September 1942 wurde von Friedeburg zum Konteradmiral ernannt und am 1 Februar 1943 folgte seine Ernennung zum Kommandierenden Admiral der U Boote Am 1 September 1943 wurde er Vizeadmiral Zwei Monate spater am 1 November 1943 Admiral Nach Hitlers Suizid und Donitz Nachfolge als Reichsprasident am 1 Mai 1945 erfolgte von Friedeburgs Beforderung zum Generaladmiral mit Rangdienstalter vom 1 Februar 1944 und seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Im Januar 1945 ordnete von Friedeburg aufgrund Vorruckens der Roten Armee das Unternehmen Hannibal an womit die Verwundeten und Fluchtlingstransporte durch die Kriegsmarine begannen In den letzten Kriegstagen wurde in Flensburg Murwik im sogenannten Sonderbereich Murwik die letzte Reichsregierung unter Karl Donitz eingerichtet Am Abend des 4 Mai 1945 unterzeichnete von Friedeburg im Auftrag von Karl Donitz 4 auf dem Timeloberg am Ortsrand von Wendisch Evern im Beisein des Generalfeldmarschalls Montgomery die Teilkapitulation der Wehrmacht fur Nordwestdeutschland Danemark und die Niederlande also fur den weitaus grossten Teil jenes Territoriums das zu diesem Zeitpunkt noch von deutschen Truppen gehalten wurde 5 Am 7 Mai war er als einer der Unterhandler anwesend bei der Unterzeichnung der bedingungslosen Gesamtkapitulation der Wehrmacht durch Generaloberst Alfred Jodl im operativen Hauptquartier der SHAEF in Reims und in der Nacht vom 8 zum 9 Mai war er als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Mitunterzeichner der ratifizierenden Kapitulationsurkunde im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin Karlshorst Tod Bearbeiten nbsp Grabmal von Hans Georg von Friedeburg Geburts und Sterbedatum mit der in der NS Zeit oft verwendeten Elhaz RuneVon Friedeburg war am 23 Mai 1945 mit Donitz und Jodl zusammen von der Alliierten Uberwachungskommission fur das Oberkommando der Wehrmacht und der Marine auf der Patria vorgeladen Dort wurde den Vorgeladenen durch den US Generalmajor Rooks verkundet dass die Geschaftsfuhrende Reichsregierung aufgelost sei und sie verhaftet seien Fur von Friedeburg war dies die vierte Kapitulation in drei Wochen 6 Er begab sich im Gegensatz zu Donitz und Jodl nicht in Kriegsgefangenschaft sondern nahm sich an diesem Tag nachdem er in sein Quartier in der Kaserne Meierwik zuruckgekehrt war mittels einer Zyankalikapsel das Leben 7 Er wurde auf dem Friedhof Adelby in Flensburg beigesetzt Als seinen Nachfolger bestimmten die Alliierten Walter Warzecha der die Demobilisierung der deutschen Marinetruppen organisierte Familie BearbeitenSein alterer Sohn Ludwig von Friedeburg 1924 2010 war jungster U Boot Kommandant der Kriegsmarine Er wurde nach dem Krieg ein bekannter Soziologe im Kreis von Max Horkheimer und Theodor W Adorno im Frankfurter Institut fur Sozialforschung Er engagierte sich politisch in der SPD von 1969 bis 1974 war er hessischer Kultusminister Sein jungerer Sohn Friedrich von Friedeburg 1926 1991 war ebenfalls U Boot Fahrer nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Journalist Er war beteiligt am Schutz Helgolands gegen die englischen Plane eines Bombenubungsziels 1962 wurde er von der Public Relations Society of America mit dem Silbernen Amboss fur die beste Leistung der Offentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen ausgezeichnet Er war Pressesprecher verschiedener Industrieunternehmen zuletzt der Braun AG 8 Auszeichnungen BearbeitenSpanienkreuz Wehrmacht Dienstauszeichnung IV bis I Klasse Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse Kriegsverdienstkreuz 1939 II und I Klasse mit Schwertern Deutsches Kreuz in Silber am 6 Juni 1942 Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern am 17 Januar 1945Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschbuch der Briefadeligen Hauser 1916 Zehnter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1915 S 244 Heinz Ludger Borgert Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Band 2 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 089 1 S 55 62 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Georg von Friedeburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Angaben zu seiner Karriere Memento vom 26 Oktober 2009 auf WebCite auf Axis Biographical Research englisch Nachlass Bundesarchiv N 374Fussnoten Bearbeiten Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 10 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1942 DNB 986919810 S 109 Nr 3107 Reichswehrministerium Hrsg Rangliste der Deutschen Reichsmarine E S Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 46 Beide Schiffe mussten im Juni 1920 an Frankreich ausgeliefert werden Die Zeit Die 21 Tage der Regierung Donitz Seite 2 vom 8 November 1951 abgerufen am 25 April 2016 Die Kapitulation auf dem Timeloberg Memento vom 4 November 2013 im Internet Archive pdf 16 S 455 kB Gerhard Paul und Broder Schwensen Hrsg Mai 45 Kriegsende in Flensburg 2015 Seite 124 Gerhard Paul und Broder Schwensen Hrsg Mai 45 Kriegsende in Flensburg 2015 Seite 129 Ehrungen Friedrich von Friedeburg Der Spiegel vom 6 Juni 1962 abgerufen am 10 Januar 2013Generaloberste und Generaladmirale von Wehrmacht und Waffen SSGeneraloberste des Heeres Adam von Arnim Beck Blaskowitz Dietl Dollmann von Falkenhorst Friessner von Fritsch Fromm Guderian Haase Halder von Hammerstein Equord Harpe Heinrici Heitz Hilpert Hoepner Hollidt Hoth Hube Jaenecke Jodl Lindemann von Mackensen Raus Reinhardt Rendulic Ruoff von Salmuth Schmidt von Schobert Strauss von Viettinghoff Weiss ZeitzlerGeneraloberste der Luftwaffe Dessloch Grauert Jeschonnek Keller Korten Loerzer Lohr Rudel Student Stumpff Udet WeiseGeneraladmirale der Kriegsmarine Albrecht Boehm Carls von Friedeburg Kummetz Marschall Saalwachter Schniewind Schultze Warzecha WitzellSS Oberst Gruppenfuhrer und Generaloberste der Waffen SS Dietrich Hausser Normdaten Person GND 123561582 lobid OGND AKS LCCN no2002101632 VIAF 20592671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedeburg Hans Georg vonALTERNATIVNAMEN Friedeburg Hans Georg Friedrich Ludwig Robert von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generaladmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 15 Juli 1895GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 23 Mai 1945STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Georg von Friedeburg amp oldid 238873829