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SPD ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter SPD Begriffsklarung aufgefuhrt Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD ist eine politische Partei in Deutschland Sozialdemokratische Partei DeutschlandsPartei vorsitzende Saskia EskenLars KlingbeilGeneral sekretar Kevin KuhnertStell vertretende Vorsitzende Klara GeywitzHubertus HeilThomas KutschatySerpil MidyatliAnke RehlingerBundes geschafts fuhrerin Jessika WischmeierBundes schatz meister Dietmar NietanGrundung 23 Mai 1863 ADAV 8 August 1869 SDAP 27 Mai 1875 Vereinigung 12 18 Oktober 1890 SPD Grundungs ort Leipzig ADAV Eisenach SDAP Gotha Vereinigung Halle Saale SPD Haupt sitz Willy Brandt HausWilhelmstrasse 14010963 BerlinJugend organisation JusosZeitung VorwartsParteinahe Stiftung Friedrich Ebert StiftungAus richtung SozialdemokratieProgressivismusEuropaischer Foderalismus 2 Farbe n Rot HKS 14 3 Bundestagssitze 206 736Sitze in Landtagen 462 1900Staatliche Zuschusse 56 110 142 99 Euro 2021 4 Mitglieder zahl 379 861 Stand 31 Dezember 2022 1 Mindest alter 14 JahreDurch schnitts alter 61 Jahre Stand 31 Dezember 2021 5 Frauen anteil 32 6 Prozent Stand 31 Dezember 2018 6 Internationale Verbindungen Progressive Allianz Vollmitglied Sozialistische Internationale Beobachterstatus Europaabgeordnete 16 96Europapartei Sozialdemokratische Partei Europas SPE EP Fraktion Progressive Allianz der Sozialdemokraten im Europaischen Parlament S amp D Website www spd deAls erste Vorlaufer der Partei gelten der 1863 gegrundete Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und die 1869 gegrundete Sozialdemokratische Arbeiterpartei die sich 1875 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands zusammenschlossen Ihren heutigen Namen gab sich die Partei 1890 Sie gilt als alteste noch bestehende Partei Deutschlands Von 1890 bis 1930 wurde sie bei allen Reichstagswahlen die stimmstarkste Partei und stellte in der Weimarer Republik mit Friedrich Ebert das erste demokratisch gewahlte Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte und neben Ebert auch mit Philipp Scheidemann Gustav Bauer und Hermann Muller vier Regierungschefs Sie war Grundungsmitglied der Zweiten Internationalen und der Sozialistischen Arbeiterinternationale Wahrend der nationalsozialistischen Diktatur war die SPD die zuvor als einzige Partei gegen das Ermachtigungsgesetz gestimmt hatte verboten und operierte daraufhin im Exil unter der Bezeichnung Sopade Nach dem Zweiten Weltkrieg im Oktober 1945 wiedergegrundet wurde die SPD in der Sowjetischen Besatzungszone mit der KPD zur SED zwangsvereinigt In Westdeutschland und damit spater in der wiedervereinigten Republik konnte sie sich mit dem Godesberger Programm mit dem die SPD ihr Bekenntnis zum Marxismus aufgab als eine von zwei grossen Volksparteien neben der CDU etablieren Die SPD ist seit Bestehen sowohl in der Bundesrepublik bis 1990 als auch im wiedervereinigten Deutschland bis mindestens zum Jahr 2020 die mitgliederstarkste Partei gewesen Sie war von 1966 bis 1982 von 1998 bis 2009 und ist seit 2013 erneut an der Bundesregierung beteiligt Sie war dabei entweder im Rahmen einer Grossen Koalition Juniorpartner der CDU oder stellte mit Willy Brandt Helmut Schmidt Gerhard Schroder oder Olaf Scholz selbst den Regierungschef Nachdem sie bei der Bundestagswahl 2021 zum vierten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg starkste Kraft geworden war bildete sie eine Ampelkoalition mit Bundnis 90 Die Grunen und der FDP Seit dem 8 Dezember 2021 ist Olaf Scholz Kabinett Scholz der vierte sozialdemokratische und der neunte Bundeskanzler Parteivorsitzende sind seit 2019 Saskia Esken und seit 2021 Lars Klingbeil Auf Landerebene ist sie als einzige Partei in allen Landesparlamenten in Fraktionsstarke vertreten Aktuell August 2023 ist sie in elf Landern an der Regierung beteiligt in sieben stellt sie den Regierungschef In einem Land regiert die SPD allein ansonsten bildet sie Koalitionsregierungen mit Bundnis 90 Die Grunen rot grune Koalition der CDU rot schwarze Koalition und der Linken rot rote Koalition sowie Koalitionen mit zwei weiteren Parteien rot rot grune Koalition Ampelkoalition Kenia Koalition schwarz rot gelbe Koalition Im Gegensatz zu fruheren Jahren gibt es zurzeit keine Koalition nur mit der FDP sozialliberale Koalition Die SPD ist Bestandteil der Sozialdemokratischen Partei Europas und sitzt als Teil der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europaischen Parlament wo sie mit sechzehn Mitgliedern die drittgrosste Partei ist Sie ist Mitglied bei der Progressiven Allianz und hat einen Beobachterstatus in der Sozialistischen Internationalen SI inne deren Grundungsmitglied sie war Inhaltsverzeichnis 1 Profil 1 1 Tradition 1 2 Grundsatze 1 3 Programmatik 1 3 1 Aussenpolitik 1 3 2 Sicherheits und Verteidigungspolitik 1 3 3 Bildungspolitik 1 3 4 Energiepolitik 1 3 5 Europapolitik 1 3 6 Familienpolitik 1 3 7 Innenpolitik 1 3 8 Sozialpolitik 1 3 9 Wirtschaftspolitik 1 3 10 Fluchtlingspolitik 2 Organisation 2 1 Gliederung 2 2 Parteitag 2 3 Parteivorstand 2 4 Daten der Landesverbande 2 5 Bundesschiedskommission 2 6 Arbeitsgemeinschaften 2 7 Arbeitskreise und Foren 2 8 Gleichstellung 2 9 Parteizeitung 2 10 Logo und Farben 2 10 1 Parteilogos 2 10 2 Sonderlogos 2 11 Finanzen 2 11 1 Einnahmen 2 11 2 Vermogen 2 12 Mitglieder 2 13 Innerparteiliche Stromungen 3 Geschichte 3 1 1863 bis 1918 Kaiserreich 3 1 1 1863 bis 1914 Grundung Sozialistengesetze 3 1 2 1914 bis 1919 Erster Weltkrieg Spaltung Novemberrevolution 3 2 1919 bis 1933 Weimarer Republik 3 3 1933 bis 1945 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 3 4 1945 bis 1949 Nachkriegszeit 3 4 1 In Westdeutschland 3 4 2 In Ostdeutschland 3 5 1949 bis 1990 Bonner Republik 3 5 1 1949 bis 1966 Opposition im Bundestag 3 5 2 1966 bis 1969 Erste Grosse Koalition 3 5 3 1969 bis 1974 Sozialliberale Koalition unter Willy Brandt 3 5 4 1974 bis 1982 Sozialliberale Koalition unter Helmut Schmidt 3 5 5 1982 bis 1990 Wieder in der Opposition 3 6 Seit 1990 Berliner Republik 3 6 1 1990 bis 1998 Gesamtdeutsche Opposition 3 6 2 1998 bis 2005 Rot Grun unter Bundeskanzler Gerhard Schroder 3 6 3 2005 bis 2009 Zweite Grosse Koalition 3 6 4 2009 bis 2013 Erneute Opposition 3 6 5 2013 bis 2017 Dritte Grosse Koalition 3 6 6 2018 bis 2021 Vierte Grosse Koalition 3 6 7 Seit 2021 Ampelkoalition unter Olaf Scholz 4 Wahlergebnisse 4 1 Reichstagswahlen 1871 1912 4 2 Wahlen in der Weimarer Republik 1919 1933 4 3 Bundestagswahlen seit 1949 4 4 Europawahlen seit 1979 5 Wahlerschaft 6 Personlichkeiten 6 1 Gegenwart 6 2 Parteivorsitzende 6 2 1 Vor 1945 6 2 2 1945 1990 6 2 2 1 Westzonen Bundesrepublik Deutschland 6 2 2 2 SBZ DDR 6 2 3 Seit 1990 6 3 Bundesgeschaftsfuhrer 6 4 Generalsekretare 6 5 Vorsitzende der SPD Bundestagsfraktion 6 6 Reichs bzw Bundesebene 6 7 Europaebene 6 8 Landesebene 7 Nahestehende Organisationen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseProfilTradition Die SPD sieht ihre Wurzeln in Judentum und Christentum Humanismus und Aufklarung marxistischer Gesellschaftsanalyse und den Erfahrungen der Arbeiterbewegung und sich selbst als linke Volkspartei 7 Die Bundeszentrale der Partei befand sich ab 1950 in einem provisorischen Bau auf dem Gelande des 1975 eingeweihten Erich Ollenhauer Hauses in Bonn das 1999 vom Willy Brandt Haus in Berlin als Bundeszentrale abgelost wurde 8 9 Grundsatze Das Selbstverstandnis der SPD das sie auch in ihren Parteiprogrammen zu tradieren versucht beinhaltet eine Konzentration auf politische Inhalte und langfristige Ziele die nicht zu Gunsten einer kurzfristigen Personenwirkung aufgegeben werden wollen Ihr Grundsatzprogramm begreift sie als moralische Rechtfertigung fur ihre Politik 10 nbsp August Bebel 1863 nbsp Ferdinand Lassalle 1860 Folgende Grundsatzprogramme wurden beschlossen 1869 Eisenacher Programm der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP 1875 Gothaer Programm Vereinigungsparteitag der beiden Arbeiterparteien ADAV und SDAP 1891 Erfurter Programm Mischung aus Marxismus und Revisionismus 1921 Gorlitzer Programm Trennung von SPD und USPD 1925 Heidelberger Programm Forderung nach Vereinigten Staaten von Europa 1959 Godesberger Programm Wandel von einer Arbeiter zur Volkspartei 1989 Berliner Programm Umwelt und Friedenspolitik 11 2007 Hamburger ProgrammZunachst war die SPD eine sozialistische Arbeiterpartei Zunehmend wandelt sie sich bis zum Godesberger Programm zu einer sozialdemokratischen Volkspartei Das derzeitige Parteiprogramm der SPD das Hamburger Programm wurde im Jahr 2007 beschlossen In ihm wird das Ziel festgeschrieben mit Hilfe der solidarischen Mehrheit zu regieren Der demokratische Sozialismus wird beschrieben als eine Ordnung von Wirtschaft Staat und Gesellschaft in der die burgerlichen politischen sozialen und wirtschaftlichen Grundrechte fur alle Menschen garantiert sind alle Menschen ein Leben ohne Ausbeutung Unterdruckung und Gewalt also in sozialer und menschlicher Sicherheit fuhren konnen sowie als Vision einer freien gerechten und solidarischen Gesellschaft deren Verwirklichung als dauernde Aufgabe hervorgehoben wird Die soziale Demokratie diene dabei als das Prinzip des Handelns Freiheit Gerechtigkeit und Solidaritat sind nach dem Hamburger Programm fur die SPD die Grundwerte des Demokratischen Sozialismus So ist die soziale Gerechtigkeit einer ihrer vorrangigen politischen Leitwerte Die koordinierte soziale Marktwirtschaft soll gestarkt werden ihre Ertrage dabei fair verteilt werden da dies als notwendig fur den Wohlstand der Gesamtbevolkerung angesehen wird Die SPD erachtet auch in der Zukunft einen starken Staat und einen handlungsfahigen Sozialstaat fur notwendig um schwachere Bevolkerungsgruppen schutzen zu konnen Dazu legt sie Wert auf eine Finanzpolitik die nicht auf Kosten zukunftiger Generationen ausgestaltet ist und langfristig die Staatsverschuldung beendet bzw zuruckfuhrt Unter dem Stichwort vorsorgender Sozialstaat werden Anderungen am Sozialsystem begrusst die die Eigenverantwortung starken sollen und im Rahmen der Agenda 2010 realisiert wurden Gesellschaftspolitisch tritt die SPD nach ihrem Programm fur Burgerrechte Offnung der Gesellschaft und Burgerbeteiligung ein Aussenpolitisch will sie durch den Ausgleich der Interessen den Frieden in der Welt starken Die Globalisierung soll durch eine demokratische Politik gestaltet werden Sie ist bemuht die Europaische Einigung zu erweitern und zu vertiefen Programmatik Aussenpolitik Die SPD sieht die Friedenssicherung und Volkerverstandigung im Zentrum ihrer Aussenpolitik Dabei baut sie auf Dialog und zivile Konfliktregelung auf 12 Sie mochte Menschenrechte sichern Dabei sieht sie sich selbst als Partner des Westens und der NATO Militareinsatze der Bundeswehr befurwortet die SPD nur wenn alle Mittel der Diplomatie ausreichend genutzt wurden und keine Losung erzielt worden ist Rustungsexporte an Diktaturen lehnt sie ab Sicherheits und Verteidigungspolitik Stellte die SPD bis in die jungere Vergangenheit auf eine aktive und pragmatische Sicherheits und Verteidigungspolitik ausgerichtete Regierungsmitglieder wie die fruheren Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt Georg Leber Hans Apel Peter Struck 13 bewegt sie sich trotz aktueller Regierungsbeteiligung verteidigungs und bundnispolitisch in Richtung einer pazifistischen zu Bundeswehr und Nato deutlich distanzierten Grundhaltung 14 Die militar und sicherheitspolitischen Auffassungen des SPD Bundestagsfraktionsvorsitzenden Rolf Mutzenich standen im Kontrast zur westausgerichteten NATO freundlichen Haltung des Aussenministers Heiko Maas 2017 2021 15 Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bildungspolitik Bildung wird von der SPD als Schlussel fur gesellschaftliche Teilhabe und Wohlstand gesehen Zentrales Ziel ist die Bildungsgerechtigkeit und die Aufstiegschance fur Kinder aus bildungsfernen Schichten Dem Kooperationsverbot von Bund und Landern steht sie kritisch gegenuber Als Moglichkeit das Bildungssystem durchlassiger zu machen sieht sie den Ausbau von Gesamtschulen an Die SPD lehnt Studiengebuhren strikt ab und hat diese in den von ihr regierten Bundeslandern abgeschafft beziehungsweise gar nicht eingefuhrt Fruhkindliche Bildung hat einen hohen Stellenwert innerhalb sozialdemokratischer Bildungspolitik Dabei mochte sie gerade Kinder aus Migrantenfamilien in die Gesellschaft integrieren Energiepolitik Die SPD lehnt Atomkraft ab Daraus resultierend hat sie unter der rot grunen Bundesregierung die Energiewende beschlossen und mochte den Wechsel von begrenzt verfugbaren Energiequellen zu unerschopflichen und von schadstoffhaltigen zu schadstoffarmen Ressourcen Arbeitsplatze in Industrie Handwerk und Dienstleistungsberufen sowie in der Land und Forstwirtschaft sollen dadurch entstehen Kohle und Gaskraftwerke sieht die SPD als Bruckenenergiemoglichkeit an um einen weiteren Anstieg der Energiekosten zu vermeiden Sie steht somit fur eine klimafreundliche Energiepolitik die moglichst kostengunstig sein soll Die Kosten sollten laut der SPD von allen gerecht bezahlt werden Europapolitik Die SPD versteht sich als progressive Europapartei Die europaische Integration soll vorangetrieben werden und nationale Souveranitaten an die Europaische Union abgegeben werden Das Europaische Parlament soll in seinen Rechten gestarkt werden zum Beispiel durch die Einfuhrung eines Vorschlagsrechtes Die Europaische Kommission soll zu einer richtigen Regierung ausgebaut werden Die Direktwahl des Kommissionsprasidenten wird unterstutzt Zur Vermeidung von Lohndumping sollen von dem jeweiligen Mitgliedsland abhangig europaweite Mindeststandards eingefuhrt werden In der Eurokrise unterstutzt die SPD die Rettungspolitik durch ESM und Fiskalpakt mochte jedoch gleichzeitig gezielte Investitionen in die Infrastruktur und Wirtschaft der Krisenlander um die Arbeitslosigkeit zu vermindern Familienpolitik Die Veranderung der Rollen von Mannern Frauen und des klassischen Familienbildes hin zu flexibleren und individuellen Lebensentwurfen erkennt die SPD an und begrusst diese Familien sollen in ihren individuellen Entwurfen gezielter gefordert werden Mittel sieht sie unter anderem in einem hoheren Entlastungsbeitrag fur Alleinerziehende und in einem Ausbau des Ehegattensplittings zu einem Partnertarif der Familien unabhangig von der gewahlten Lebensform fordert Dazu soll eine volle Gleichstellung von homosexuellen Lebenspartnern erreicht werden Die Ehe fur alle und das gemeinschaftliche Adoptionsrecht fur verheiratete gleichgeschlechtliche Paare wurden im Sommer 2017 durch die SPD befurwortet Innenpolitik Innenpolitik soll die Freiheit und Sicherheit der Burger respektieren und sichern Somit soll durch Innenpolitik das Zusammenleben in der Gesellschaft garantiert werden Kriminalitat soll bekampft werden und die Sicherheitsapparate ausgebaut werden ohne dass die Burgerrechte angetastet werden Die Integration von Einwanderern wird begrusst Dabei soll der Staat die Teilhabe und Chancengerechtigkeit der Migranten garantieren Die SPD mochte eine Willkommenskultur erreichen Im Ausland erworbene Bildungsabschlusse sollen somit auch in Deutschland anerkannt werden und die doppelte Staatsburgerschaft bekommen Asylsuchende sollen von Deutschland aufgenommen werden und Kommunen in ihrer finanziellen Last starker vom Bund unterstutzt werden Innerhalb der SPD wird ein Punktesystem als ein Einwanderungsrecht diskutiert Rechtspolitik soll eine moderne und tolerante Gesellschaft fordern Hierzu soll beispielsweise eine gesetzliche Frauenquote die Emanzipation der Frau fordern Die SPD unterstutzt direkte Burgerbeteiligung an der Demokratie und Volksabstimmungen auch auf Bundesebene Sozialpolitik Zentral innerhalb sozialdemokratischer Politik steht die Arbeits und Sozialpolitik Der Sozialstaat soll vorsorgend handeln und Menschen bei Krankheit Behinderung oder Arbeitslosigkeit unterstutzen Dabei setzt die SPD auf das Prinzip von fordern und fordern wonach Arbeitslosengeldempfanger finanzielle Sicherheit geniessen sollen und gleichzeitig durch Kurzungen der Leistung bei Ablehnung einer Arbeitsstelle zur Leistung gefordert werden Menschen sollen von ihrer Arbeit leben konnen weshalb die SPD einen Mindestlohn von 8 50 eingefuhrt hat der mittlerweile auf 9 19 angehoben wurde und zum 1 Oktober 2022 auf 12 steigen soll Arbeitsplatze sollen geschaffen werden und gerade Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt reintegriert werden Mieten sollen nur noch bis zu einem bestimmten Grad steigen durfen weshalb die SPD eine Mietpreisbremse fordert Wirtschaftspolitik Die SPD steht fur eine Wirtschaftspolitik bei der es um Gemeinwohl und Fortschritt geht Seit der Wirtschafts und Finanzkrise steht die SPD fur eine Regulierung der internationalen Finanzmarkte um das Primat der Politik uber die Wirtschaft wiederherzustellen Die deutsche soziale Marktwirtschaft soll international ausgebaut werden Dabei wird s o viel Wettbewerb wie moglich so viel regulierender Staat wie notig gefordert Deshalb muss der demokratische Staat handlungsfahig bleiben Okologische Nachhaltigkeit und eine gezielte Senkung der Schulden werden begrusst Fluchtlingspolitik Die SPD will Fluchtlingen helfen und ihnen Perspektiven bieten Sie setzt sich dafur ein legale Migrationswege fur Asylsuchende zu schaffen und die Fluchtursachen zu bekampfen Lander und Kommunen sollen bei der Unterbringung und Versorgung von Fluchtlingen und Asylsuchenden unterstutzt werden 16 Die SPD setzt sich fur einen gesteuerten Familiennachzug auch fur nur subsidiar Schutzberechtigte ein 17 Im EU Parlament setzt sich die SPD dafur ein dass der Familiennachzug auch auf erwachsene und verheiratete Geschwister ausgedehnt wird 18 19 Organisation nbsp Organisationsstruktur der SPDGliederung Die Mitglieder sind in rund 12 500 Ortsvereinen organisiert die regelmassig Mitgliederversammlungen abhalten und Delegierte in die Unterbezirksparteitage entsenden Die 12 500 Ortsvereine sind in 350 Unterbezirken organisiert die regelmassig Unterbezirksparteitage abhalten und Delegierte in die Landesparteitage entsenden Die 350 Unterbezirke sind wiederum in 20 Bezirken organisiert die regelmassig Bezirksparteitage abhalten von denen 600 Delegierte in den Bundesparteitag entsendet werden Ist ein SPD Bezirk deckungsgleich mit einem Bundesland nennt er sich Landesverband In Bundeslandern mit mehreren Bezirken bilden die Bezirke gemeinsam einen Landesverband Ausserdem entsendet jeder Bezirk Vertreter in den Parteirat Zusatzlich zu dieser Grundstruktur gibt es noch einige zusatzliche Gliederungsebenen die meistens aus kommunalpolitischer Zweckmassigkeit geschaffen wurden nicht uberall bestehen und teilweise nur eingeschrankte Rechte z B beim Antragsrecht zu den Parteitagen oder bei der Kassenfuhrung haben beispielsweise unter der Ortsvereinsebene die Sektionen Dazu gehoren insbesondere Kreisverbande als Untergliederung von Unterbezirken die mehr als einen Landkreis umfassen den Namen Kreisverband fuhren allerdings teilweise auch Unterbezirke selbst wenn ihr Zuschnitt genau einem Landkreis entspricht In Bayern Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen bestehen unterhalb der Ebene des Landesverbandes der dort jeweils dem Bezirk im oben verwendeten Sinne entspricht zusatzlich sogenannte Regionen oder begrifflich missverstandlich Bezirke In Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen bilden diese Regionen die alten Parteibezirke ab die bis zu ihrer Fusion zu einem Landesbezirk bestanden In Bayern entsprechen die Bezirksverbande den Regierungsbezirken die dort mit den Bezirkstagen eine eigenstandige kommunale Korperschaft bilden Parteitag Hauptartikel Liste der SPD Parteitage nbsp Ausserordentlicher Parteitag der SPD in Bonn am 14 Juni 1987 Wahl von Willy Brandt zum Ehrenvorsitzenden auf LebenszeitDer Bundesparteitag ist das oberste Organ der Partei Er bestimmt die Grundlinien der SPD Politik verabschiedet das Parteiprogramm wahlt den Parteivorstand die Kontrollkommission und das Bundesschiedsgericht Ausserdem beschliesst er uber das Organisationsstatut die Satzung der SPD Parteivorstand Hauptartikel SPD Parteivorstand nbsp SPD Bundesparteitag 2017 in BerlinDer Parteivorstand leitet die Amtsgeschafte zwischen den Parteitagen Zuletzt wurde er auf dem ordentlichen Bundesparteitag am 11 Dezember 2021 in Berlin von den Delegierten gewahlt Aus dem Parteivorstand geht als geschaftsfuhrender Vorstand das Parteiprasidium hervor dem die beiden Vorsitzenden die stellvertretenden Vorsitzenden der Generalsekretar der Schatzmeister und der Verantwortliche fur die Europaische Union sowie weitere aus der Vorstandsmitte gewahlte Beisitzer angehoren Vorsitzende Saskia Esken Lars KlingbeilStellvertretende Vorsitzende Klara Geywitz Hubertus Heil Thomas Kutschaty Serpil Midyatli Anke RehlingerGeneralsekretar Kevin KuhnertSchatzmeister Dietmar NietanVerantwortliche fur die Europaische Union Katarina BarleyPrasidiumsmitglieder Doris Ahnen Katja Pahle Michael RothBeisitzer Florian von Brunn Martin Dulig Ronja Endres Wiebke Esdar Yasmin Fahimi Kerstin Griese Gustav Horn Oliver Kaczmarek Georg Maier Bettina Martin Matthias Miersch Michelle Muntefering Aydan Ozoguz Boris Pistorius Jessica Rosenthal Sarah Ryglewski Dagmar Schmidt Alexander Schweitzer Andreas Stoch Dietmar WoidkeDaten der Landesverbande Landesverband Vorsitzender Mitglieder Stand Ende 2016 20 Mitgliederim Verhaltnis zu den Beitrittsberechtigten Ergebnis der letzten Wahl des Landesparlaments 21 22 Ergebnis der Bundestagswahl 2021 23 SPD Regierungschef nbsp Baden Wurttemberg nbsp Andreas Stoch 0 34 138 0 36 11 0 2021 21 6 nein nbsp Bayern nbsp Florian von Brunn 0 58 296 0 52 0 9 7 2018 18 0 nein nbsp Ronja Endres nbsp Berlin nbsp Franziska Giffey 0 17 145 0 55 18 4 2023 23 5 nein nbsp Raed Saleh nbsp Brandenburg nbsp Dietmar Woidke 00 5 995 0 27 26 2 2019 29 5 Dietmar Woidke Kabinett Woidke III seit 2013 nbsp Bremen nbsp Reinhold Wetjen 00 4 140 0 70 29 8 2023 31 5 Andreas Bovenschulte Senat Bovenschulte II seit 2019 nbsp Hamburg nbsp Melanie Leonhard 0 10 405 0 66 39 2 2020 29 7 Peter Tschentscher Senat Tschentscher II seit 2018 nbsp Nils Weiland nbsp Hessen nbsp Nancy Faeser 0 52 007 0 96 19 8 2018 27 6 nein nbsp Mecklenburg Vorpommern nbsp Manuela Schwesig 00 2 721 0 19 39 6 2021 29 1 Manuela Schwesig Kabinett Schwesig II seit 2017 nbsp Niedersachsen nbsp Stephan Weil 0 56 886 0 82 33 4 2022 33 1 Stephan Weil Kabinett Weil III seit 2013 nbsp Nordrhein Westfalen nbsp Sarah Philipp 108 205 0 69 26 7 2022 29 1 nein nbsp Achim Post nbsp Rheinland Pfalz nbsp Roger Lewentz 0 36 308 1 02 35 7 2021 29 4 Malu Dreyer Kabinett Dreyer III seit 2013 nbsp Saarland nbsp Anke Rehlinger 0 18 131 2 04 43 5 2022 37 3 Anke Rehlinger Kabinett Rehlinger seit 2022 nbsp Sachsen nbsp Kathrin Michel 00 4 295 0 12 0 7 7 2019 19 3 nein nbsp Henning Homann nbsp Sachsen Anhalt nbsp Juliane Kleemann 00 3 397 0 17 0 8 4 2021 25 4 nein nbsp Andreas Schmidt nbsp Schleswig Holstein nbsp Serpil Midyatli 0 16 911 0 67 16 0 2022 28 0 nein nbsp Thuringen nbsp Georg Maier 00 3 726 0 20 0 8 2 2019 23 4 neinBundesschiedskommission Die Bundesschiedskommission ist das oberste Parteischiedsgericht der SPD Es ist zur Schlichtung und Entscheidung von Streitigkeiten der SPD oder ihrer Gliederungen mit einzelnen Mitgliedern und Streitigkeiten uber die Auslegung und Anwendung der Satzung insbesondere Organisationsstatut Wahlordnung gebildet worden Sie dient der Absicherung der innerparteilichen Demokratie der Gewahrleistung der mitgliedschaftlichen Rechte der Parteimitglieder und der Sicherung der Ordnung der Partei 24 Vorsitzender ist Thorsten Jobs Arbeitsgemeinschaften Arbeitsgemeinschaften AG in der SPD AG der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten Jusos AG fur Arbeit AfA AG sozialdemokratischer Frauen ASF AG SPD 60 plus AG der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokratenim Gesundheitswesen ASG AG fur Bildung AfB AG sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen ASJ AG Selbstandige AGS AG fur Akzeptanz und Gleichstellung SPDqueer AG Migration und Vielfalt AG Selbst AktivDie SPD hat fur eine Reihe von Zielgruppen und Themenbereichen Arbeitsgemeinschaften eingerichtet diese haben Antragsrecht zu den Parteitagen der SPD und arbeiten teilautonom Mitglied bei den Jusos ist jedes SPD Mitglied automatisch das junger als 35 Jahre ist Der ASF gehoren alle weiblichen Mitglieder der SPD an der AG 60 plus automatisch alle SPD Mitglieder die alter als 60 Jahre sind Die Mitgliedschaft bei allen anderen Arbeitsgemeinschaften ist nicht automatisch oder verpflichtend Bei allen Arbeitsgemeinschaften besteht die Moglichkeit vollberechtigtes Mitglied zu werden ohne der SPD anzugehoren sogenannte Unterstutzermitgliedschaft Arbeitskreise und Foren nbsp Gemeinsame Tagung verschiedener Bundes Arbeitsgemeinschaften von links nach rechts Bjorn Engholm Annemarie Renger und Herbert WehnerFur einige Themengebiete und Zielgruppen bestehen in der SPD Arbeitskreise Foren und Projektgruppen Es gibt den Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten AvS den Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD AKC den Arbeitskreis judischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten AJS den Arbeitskreis muslimischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten AKMS und den Arbeitskreis Sakularitat und Humanismus in der SPD AKSH Diese funf Organisationen sind ahnlich den Arbeitsgemeinschaften organisiert mit Bundesvorstand Bundeskonferenzen und regionalen Unterorganisationen haben aber nicht deren Rechte Die Zielsetzung der Arbeitskreise ist eher intern orientiert sie sollen SPD Mitgliedern bestimmter Zielgruppen oder in bestimmten Themengebieten eine Zusammenarbeit ermoglichen einige der Arbeitskreise treten zudem nach aussen auf Die Foren haben dagegen das vorrangige Ziel die Vernetzung der SPD mit Organisationen in bestimmten Themengebieten auszubauen Im Unterschied dazu ist das Wirtschaftsforum der SPD kein Forum der Partei sondern ein der SPD nahestehender eingetragener Verein 25 Gleichstellung Um den Anteil von Frauen in Fuhrungspositionen zu erhohen wurde 1988 eine Geschlechterquote von 40 eingefuhrt Diese Quote besagt dass alle Vorstande und Delegationen jeweils zu mindestens 40 von jedem Geschlecht besetzt werden mussen Da sich in der SPD erheblich weniger Frauen als Manner als Mitglieder engagieren der Anteil der Frauen unter den Mitgliedern betragt 32 hat dies eine Benachteiligung von Mannern bei parteiinternen Wahlen zur Folge Aus diesem Grund wird vielfach auch von einer Frauenquote gesprochen Die Aufstellung der Bundestags und Europalisten erfolgt nach dem Reissverschlussverfahren bei dem Frauen und Manner abwechselnd aufgestellt werden Parteizeitung Die SPD gibt die Mitgliederzeitung Vorwarts heraus Deren Verlag ist als hundertprozentige Tochtergesellschaft im Besitz der Deutsche Druck und Verlagsgesellschaft Vorwarts wurde 1876 von Wilhelm Liebknecht und anderen zunachst als Tageszeitung gegrundet und spater zum Wochenmagazin umgebaut Seit 2016 erscheint sie zweimonatlich Logo und Farben Farblich uberragende Bedeutung in der Aussenkommunikation der SPD hat die Farbe rot die Logo und Corporate Design der Partei pragt Weiss Purpur Dunkelrot und Cyanblau erganzen das Farbschema 26 Parteilogos nbsp 1930er nbsp Um 1946 nbsp 1969 1982 nbsp seit 1989 27 nbsp Variante 2009 2011 28 Sonderlogos nbsp seit Bundesparteitag im Dezember 2019 alternatives Logo mit Rose nbsp seit Dezember 2019 Logo mit Claim In die neue Zeit nbsp zur Bundestagswahl 2021 Logo mit Claim Soziale Politik fur Dich Finanzen Einnahmen nbsp SPD Beitragsmarkenaus dem Jahr 1923Die Gesamteinnahmen der SPD betrugen 2014 161 826 665 18 Euro Zu ihren wichtigsten Einnahmequellen zahlen Mitgliedsbeitrage und staatliche Mittel Die Parteispenden sind bei der SPD traditionell niedrig Die SPD hat vergleichsweise hohe Einnahmen aus Unternehmenstatigkeit Beteiligungen und aus sonstigem Vermogen 29 Einnahmen der SPD im Jahr 2014 EUR AnteilMitgliedsbeitrage 49 984 619 90 0 30 89 Mandatstragerbeitrage und ahnliche regelmassige Beitrage 24 458 914 48 0 15 11 Spenden von naturlichen Personen 12 575 615 99 00 7 77 Spenden von juristischen Personen 0 2 532 489 27 00 1 57 Einnahmen aus Unternehmenstatigkeit und Beteiligungen 0 2 134 003 78 00 1 32 Einnahmen aus sonstigem Vermogen 0 7 706 715 27 00 4 76 Veranstaltungen Vertrieb von Druckschriften und Veroffentlichungen und sonstiger mit Einnahmen verbundener Tatigkeit 12 791 866 48 00 7 91 Staatliche Mittel 48 648 864 36 0 30 06 Sonstige Einnahmen 00 993 575 65 00 0 61 Summe 161 826 665 100 SpendenZwischen 30 und 40 der Spendeneinnahmen von juristischen Personen stammten aus Grossspenden von mehr als 20 000 je Spende Zu den grossten Spendern juristische Personen aufsummierte Spendensummen von 2000 bis 2008 ab 2007 nur Spenden ab 50 000 Euro 30 zahlten folgende Unternehmen und Verbande 1 371 143 Daimler Chrysler AG 0 657 522 BMW AG 0 638 393 Allianz SE 0 365 820 Porsche AG 0 302 115 Verband der Chemischen Industrie e V 0 300 000 Deutsche Bank AG 0 300 000 E ON AG 0 281 211 B TV Television GmbH amp Co KG 0 277 258 Sudwestmetall 0 250 000 Commerzbank AGVermogen Das Parteivermogen der SPD belauft sich auf uber 207 Millionen Euro 2014 Damit ist sie die wohlhabendste Partei Deutschlands Wie das Vermogen der meisten grossen Parteien ist dieses in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen 31 UnternehmensbeteiligungenDie SPD ist die einzige politische Partei in Deutschland die grosse Medienbeteiligungen unterhalt Uber die Medienholding Deutsche Druck und Verlagsgesellschaft ddvg halt die SPD Beteiligungen an uber 70 Zeitungen mit einer Gesamtauflage von uber 6 Mio Exemplaren und 12 Mio Lesern darunter die Neue Westfalische die 2016 zu 100 ubernommen wurde 32 An der Oko Test Holding AG ist die SPD mit 65 67 beteiligt Diese ist ihrerseits Alleineigentumerin der Oko Test Verlag GmbH Magazin Oko Test und der Oko Test Media GmbH 33 Von Mai 2004 bis 2006 hielt die ddvg einen 90 prozentigen Anteil an der Frankfurter Rundschau die Zeitung hatte finanzielle Schwierigkeiten Die Ubernahme war umstritten Kritiker ausserten die Befurchtung ein Kaufer konnte Einfluss auf die Berichterstattung nehmen 2006 verkaufte sie 50 der Anteile und eine Stimme an die Kolner Verlagsgruppe M DuMont Schauberg Der Jahresuberschuss der ddvg betrug 2008 15 5 Mio Euro und 2007 17 2 Mio Euro von denen 11 4 Mio an die SPD als Gesellschafterin ausgeschuttet wurden 34 Die SPD ist ausserdem uber Treuhander 35 an der Konzentration GmbH beteiligt die wiederum als Treuhanderin die Immobilien der SPD verwaltet 36 Mitglieder nbsp SPD Mitglieder nach Geschlecht Stand 2009Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Entwicklung der Mitgliederzahlen bei der SPD seit 1988 Das Mindestalter von 14 Jahren und die Bekennung zu den Zielen der Partei sind Mitgliedschaftsvoraussetzungen Mitglied werden konnen ausdrucklich auch Deutsche die dauerhaft im Ausland leben und Auslander die in Deutschland leben Nach der Bestandsangabe vom April 2018 hatte die SPD 457 700 Mitglieder 37 54 der SPD Mitglieder sind alter als 60 Jahre 8 sind junger als 30 Jahre 68 der Mitglieder sind mannlich 32 weiblich 38 34 Rentner 23 Beamte 15 Angestellte 8 Arbeiter 5 Arbeitslose 5 Hausfrauen 4 Selbstandige 2 Freiberufler 2 Schuler und 2 ohne Angaben 39 Sprachlich ist unter SPD Mitgliedern ein konsequentes gegenseitiges Duzen und seit den 1990er Jahren auch ein Nennen beim Vornamen ublich Zudem betrachten und bezeichnen sie sich gegenseitig als Genossen 40 Mitglieder der SPD werden umgangssprachlich als Sozis oder dann haufig etwas abwertend Sozen bezeichnet Mitgliederentwicklung nbsp Mitgliederentwicklung von 1946 bis 2011 nbsp Parteibuch der SPD und SPD Card viele Vergunstigungen mit der SPD Card gibt es seit 2007 nicht mehr 41 Unmittelbar nach Kriegsende ubernahm die SPD viele Mitglieder sozialistischer und sozialdemokratischer Exil und Widerstandsorganisationen Bei der ersten Bundestagswahl 1949 hatte sie bereits wieder um die 750 000 Mitglieder bis 1951 ein vorlaufiger Hochststand von etwa 820 000 Mitgliedern erreicht wurde Im Laufe der 1950er fiel diese Zahl und erreichte 1958 den Stand von etwa 590 000 Personen Seit den 1960ern erholten sich die Mitgliederzahlen der SPD wieder und uberschritten 1977 erstmals den Stand von einer Million In den 1980ern verlor die Partei Mitglieder blieb jedoch uber der Marke von 900 000 Personen Kurzzeitig verbuchte die SPD einen leichten Mitgliederzugewinn infolge der Deutschen Einheit Seit 1990 hat die SPD drastische Mitgliedereinbussen von mehr als der Halfte erlitten womit ihr 2020 noch 404 305 verblieben 42 43 44 Mit Stichtag 31 Dezember 2022 hatte die SPD noch 379 861 Mitglieder 45 Die Gewichtung der gesellschaftlichen Herkunft der Mitglieder hat sich unter anderem infolge der demografischen Entwicklung seit dem Ende der 1950er Jahre stark verschoben Bildeten bis dahin vorwiegend Arbeiter und kleine Angestellte die Mehrheit der Mitglieder so verschob sich dies in den Folgejahren zugunsten der Beamten und Rentner UnvereinbarkeitenMit einer Mitgliedschaft in der SPD ist oder war eine Mitgliedschaft in einer der folgenden Organisationen unvereinbar Bund freies Deutschland 46 Burschenschaftliche Gemeinschaft 47 Demokratischer Kulturbund Deutschlands 46 Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehorigen der ehemaligen Waffen SS 46 Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend 46 Scientology Kirche 48 Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes 46 dieser Beschluss wurde am 25 Oktober 2010 aufgehoben 49 Ein Zusammenarbeitsverbot besteht in Bezug auf folgende Organisationen Deutsche Kommunistische Partei und Freie Deutsche Jugend 46 Berlin Komitee fur Frieden Abrustung und Zusammenarbeit 46 Komitees gegen Berufsverbote 46 Ausserdem ist wie bei den meisten anderen Parteien in Deutschland eine Mitgliedschaft in einer bei Wahlen konkurrierenden Partei Burgervereinigung oder Gruppierung nicht zulassig 46 Innerparteiliche Stromungen Intern lasst sich die SPD unterteilen in eher linke Sozialdemokraten welche sich im Forum Demokratische Linke 21 und der Parlamentarischen Linken organisieren und gemassigt konservative Sozialdemokraten die sich im Seeheimer Kreis zusammengeschlossen haben Zuletzt hat sich mit dem Netzwerk Berlin zudem eine neue Generation zusammengeschlossen welche sich gegen die traditionalistische Flugelbildung stellt Wahrend die gemassigt konservativen Sozialdemokraten den von Gerhard Schroder eingeleiteten Reformkurs nahezu vorbehaltlos mittragen kampfen die linken Sozialdemokraten fur eine klassische linke und sozialstaatliche Politik von welcher die SPD ihrer Auffassung nach in den vergangenen Jahren vor allem durch die Agenda 2010 und einen als zu wirtschaftsliberal empfundenen Kurs abgeruckt ist Geschichte1863 bis 1918 Kaiserreich 1863 bis 1914 Grundung Sozialistengesetze Hauptartikel Geschichte der deutschen Sozialdemokratie nbsp Wilhelm Liebknecht nbsp Gesetz gegen die gemeingefahrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie 1878 nbsp Protokoll des Erfurter Parteitages von 1891 nbsp Stimmenanteile der Parteien bei den Reichstagswahlen 1871 1912 nbsp Reichstagsmandate der Parteien 1871 1912Die SPD hat mehrere in Betracht kommende Grundungsdaten Sie selbst beruft sich auf die Grundung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV durch Ferdinand Lassalle die am 23 Mai 1863 im Leipziger Pantheon stattfand Der ADAV wurde von 1871 bis 1875 von Wilhelm Hasenclever gefuhrt Seit 1869 gab es die von August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach gegrundete Sozialdemokratische Arbeiterpartei SDAP Oftmals wird das Jahr 1875 als das eigentliche Konstituierungsdatum genannt als am Ende des Vereinigungsparteitages vom 22 bis 27 Mai in Gotha sich der ADAV und die SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands SAP zusammenschlossen Das Sozialistengesetz von 1878 hatte das Ziel die Sozialdemokratie als politische Kraft auszuschalten und drangte die SAP fur zwolf Jahre faktisch in die Illegalitat Ab 1883 bestand mit Die Neue Zeit eine Theoriezeitschrift der Partei die zunachst verdeckt herausgegeben wurde Die von Karl Kautsky gegrundete Publikation sollte spater Schauplatz der wichtigsten theoretischen Debatten des Sozialismus und Marxismus Revisionismusstreit und weltweit stark beachtet werden Die Einstellung erfolgte 1923 Nach dem Ausserkrafttreten des Sozialistengesetzes im Herbst 1890 anderte die Partei ihren Namen in Sozialdemokratische Partei Deutschlands Ein Jahr spater verabschiedete sie auf ihrem Parteitag in Erfurt das gleichnamige Programm Die von Karl Kautsky und Eduard Bernstein entworfenen Leitlinien lehnten den Reformismus ab und naherten sich wieder starker an den Marxismus an Die fruhe SPD stand den Gewerkschaften nahe und war ideologisch wie die meisten sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien Europas im 19 Jahrhundert am revolutionaren Marxismus ausgerichtet Ende des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts stellte Eduard Bernstein seine Revisionismustheorie dem noch mehrheitlich revolutionar gesinnten Lager der SPD entgegen Die Revisionismustheorie setzte sich spatestens nach dem Ersten Weltkrieg in der Partei durch Im Wesentlichen beinhaltet diese Theorie die angestrebte sozialistische Umwandlung der Gesellschaft durch Reformen nach einer demokratisch legitimierten Regierungsubernahme durch Wahlen Eine ahnliche grundlegende Auseinandersetzung war die Massenstreikdebatte welche vor allem unter dem Eindruck europaischer Streikbewegungen insbesondere der russischen Revolution von 1905 entbrannte Hier setzte sich der linke Flugel um Rosa Luxemburg und teilweise der revisionistische mit den reformistischen Gewerkschaften um die Frage auseinander ob ein Streik als politisches Kampfmittel auch jenseits des Kampfes um Verbesserung der Arbeitsbedingungen angewandt werden kann Die Debatte wurde formal 1906 mit dem Einknicken vor den Gewerkschaften im Mannheimer Abkommen beendet Die historischen Auseinandersetzungen um die Sozialdemokraten Verfolgung Repressionen vor allem unter der Reichskanzlerschaft Otto von Bismarcks siehe Sozialistengesetz fuhrten dazu dass die Parteistruktur der SPD sich am intensivsten entwickelte und hohe Effizienz erlangte Der riesigen Bevolkerungsgruppe der Arbeiter wohnte durch ihre kritische soziale Lage ein hohes politisches Potenzial inne So wurde die SPD bald zur damals mitgliederstarksten Partei in Deutschland Der Staat empfand das als Bedrohung So forderte Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee der sich als politischer Offizier einen Namen gemacht hatte und ein reaktionarer Vertreter der Staatsmacht war ein gewaltsames Vorgehen der Staatsgewalt gegen die Sozialdemokraten Oder die Koniglich Preussische und Grossherzoglich Hessische Eisenbahn warnte in ihrem Amtsblatt vor sozialdemokratischen Flugblattern 50 Stimmenanteil und Zahl der Sitze der Sozialdemokratiebei den Reichstagswahlen 1871 1912 51 Jahr Stimmen SitzeADAV zusammen mit SDAP1871 3 2 2 3821874 6 8 9 397SAP1877 9 1 12 3971878 7 6 9 3971881 6 1 12 3971884 9 7 24 3971887 10 1 11 3971890 19 8 35 397SPD1893 23 3 44 3971898 27 2 56 3971903 31 7 81 3971907 28 9 43 3971912 34 8 110 397Die SPD gewann unter anderem wegen ihrer Gewerkschaftsnahe trotz Verfolgung und Unterdruckung wahrend der Bismarck Ara immer mehr an Einfluss bei den Arbeitern und deshalb auch im Reichstag Im Jahr 1890 unmittelbar nach der Aufhebung des Sozialistengesetzes kam die Partei schon auf 19 8 der Stimmen und war damit erstmals die wahlerstarkste Partei im Reich 1912 loste sie mit 34 8 110 Abgeordneten das Zentrum als starkste Fraktion im Reichstag ab Nach dem Tode Bebels 1913 der als Integrationsfigur und Vermittler zwischen dem revolutionaren und dem reformistischen Flugel der SPD galt ubernahm der deutlich gemassigte Friedrich Ebert die Fuhrung der Partei die er sich mit Hugo Haase teilte 1914 bis 1919 Erster Weltkrieg Spaltung Novemberrevolution Nachdem zuerst die SPD Grossdemonstrationen gegen einen drohenden Krieg veranstalten und ihre internationalen Kontakte zur Vermittlung nutzen wollte stimmte die SPD Reichstagsfraktion der Gewahrung von Kriegsanleihen fur den Ersten Weltkrieg letztendlich zu da sich in der SPD die Auffassung verbreitete dass ein Krieg unvermeidbar sei Einzig Karl Liebknecht Sohn Wilhelm Liebknechts der seit 1912 fur die SPD mit im Reichstag sass stimmte im Dezember 1914 gegen die Kredite nachdem er der ersten Abstimmung daruber aus Grunden der Parteiraison ferngeblieben war 1915 folgte ihm Otto Ruhle Nach einer Antikriegsdemonstration wurde Liebknecht 1916 verhaftet und zu Zuchthaus verurteilt aus dem er erst unmittelbar vor Kriegsende wieder entlassen wurde Viele Mitglieder der SPD waren wie der Parteivorsitzende Hugo Haase im Verlauf des Krieges zunehmend mit der kriegsbilligenden Haltung ihrer Partei der sogenannten Burgfriedenspolitik nicht einverstanden und grundeten die USPD Unabhangige SPD Der linksrevolutionare Spartakusbund der 1916 unter Federfuhrung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nach dem Ausschluss Liebknechts und anderer aus der SPD als Gruppe Internationale gegrundet worden war und gegen den Krieg agitiert hatte schloss sich ebenfalls der USPD an und bildete deren linken Flugel Zur USPD wanderten nicht nur die linken Antirevisionisten um Rosa Luxemburg ab sondern auch Karl Kautsky der langjahrige Herausgeber der Zeitschrift Die Neue Zeit sowie fuhrende Theoretiker des Reformflugels wie der Vater des Revisionismus Eduard Bernstein In der verbliebenen Mehrheits SPD MSPD beeinflussten statt Kautsky und Bernstein ab 1915 die ehemaligen linken Antirevisionisten der Lensch Cunow Haenisch Gruppe die dem deutsch russischen Publizisten Alexander Parvus nahestanden die theoretischen Debatten Ihr Ziel war es den erhofften deutschen Sieg im Ersten Weltkrieg zur Durchsetzung der sozialistischen Gesellschaftsordnung in Europa und zur Befreiung der osteuropaischen Volker vom Joch des Zarismus zu nutzen Heinrich Cunow Volkerkundler und Dozent an der Parteischule der SPD loste 1917 Kautsky als Herausgeber der Neuen Zeit ab Er sollte spater Mitautor des Gorlitzer und Heidelberger Programms der SPD werden Konrad Haenisch war nach 1918 zunachst preussischer Kultusminister dann Regierungsprasident in Wiesbaden und schliesslich einer der Begrunder des Reichsbanners Schwarz Rot Gold eines von der SPD dominierten uberparteilichen Bundnisses parlamentarisch demokratischen Parteien zum Schutz der Weimarer Republik gegen ihre Feinde an den politischen Randern Als vielen Sozialdemokraten ab 1917 bewusst wurde dass der Krieg in eine Niederlage fuhrt schwand der Einfluss der Gruppe Zum Ende des Ersten Weltkrieges als die militarische Fuhrung des Kaiserreichs die deutsche Niederlage schon eingeraumt hatte kam es 1918 im Anschluss an die Meuterei der Matrosen in Wilhelmshaven und Kiel zur Novemberrevolution in deren Folge der Kaiser abdankte und nach Holland floh Die MSPD unter Friedrich Ebert dem im Zuge der revolutionaren Ereignisse die Regierung von Prinz Maximilian von Baden ubergeben worden war gab mehr dem Druck der Ereignisse nach als dass sie auf eine Regierungsubernahme vorbereitet gewesen ware Uberlegungen Eberts auf eine Abschaffung der Monarchie zunachst zu verzichten um einen Burgerkrieg zu verhindern erwiesen sich als illusorisch Der Spartakusbund und Teile der USPD verfochten die Bildung einer Raterepublik wie sie ein Jahr zuvor bei der Oktoberrevolution in Russland durchgesetzt worden war Doch von den die Revolution tragenden aktiven revolutionaren Soldaten und Arbeiterraten hatte nur eine Minderheit das Vorbild des erfolgreichen Umsturzes der russischen Bolschewiki im Auge Sie strebten mehrheitlich vor allem ein Ende des Krieges und der Militarherrschaft an Mit diesem Ziel stellten sie sich zuerst hinter die SPD Fuhrung der sie vertrauten und forderten die Wiedervereinigung der Mehrheits SPD mit der unabhangigen SPD Die SPD Fuhrung bot daraufhin der USPD die Bildung eines Rates der Volksbeauftragten als neuer Regierung an Diese paritatisch mit MSPD und USPD Mitgliedern besetzte Revolutionsregierung unter der Fuhrung von Ebert und Haase verstand sich als Provisorium fur die revolutionare Umbruchphase und legte sich auf eine aus baldigen allgemeinen Wahlen hervorgehende Nationalversammlung als verfassungsgebendes Organ fest nbsp Philipp Scheidemann 1918 Schon Ende 1918 scheiterte die Koalition zwischen MSPD und USPD am Streit um den Einsatz von Militar gegen die Matrosen der Volksmarinedivision in Berlin Die nun allein die Regierung stellende MSPD empfand das eigenmachtige Vorgehen einzelner Rate als Verrat an den demokratischen Prinzipien der Arbeiterbewegung Versuche eine demokratische Volkswehr aufzubauen oder mehrheitssozialdemokratischen Freiwilligenverbanden eine Chance zu geben scheiterten Als wahrend des Spartakusaufstandes im Januar 1919 die Volksbeauftragtenregierung angegriffen wurde fiel die Entscheidung dem Militar der alten Offiziere und den neuen Freikorpsfuhrern zu vertrauen Mit der blutigen Niederschlagung des Spartakusaufstandes und der Munchner Raterepublik durch von Gustav Noske um den Jahreswechsel 1918 19 rekrutierte rechtsnationalistische Freikorps bis Mitte 1919 setzten sich die Mehrheitssozialdemokraten durch Dabei erhielt der spatere erste Reichswehrminister der Weimarer Republik Gustav Noske den Beinamen Bluthund den er sich im Grunde selber gab als er bei der Anforderung die Revolution niederzuschlagen sagte Einer muss den Bluthund abgeben Unter seiner politischen Verantwortung standen zahlreiche Morde die von den Freikorps an vielen bekannten und unbekannten auch vermeintlichen Revolutionaren begangen wurden darunter der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15 Januar 1919 ausgefuhrt von Freikorpssoldaten unter Fuhrung von Waldemar Pabst 52 Die Rolle Eberts Noskes und Scheidemanns wahrend der Monate der Novemberrevolution und ihrer Niederschlagung fuhrte bis in die Gegenwart zum historischen Vorwurf verschiedener parlamentarisch und vor allem ausserparlamentarisch aktiver linker Gruppen und Parteien an die SPD die Revolution und damit zu einem grossen Teil gerade ihre eigenen Anhanger verraten zu haben Aus dem Spartakusbund und weiteren linksrevolutionaren Gruppierungen wurde bis zum 1 Januar 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands KPD gegrundet Damit war es zur endgultigen Trennung zwischen dem revolutionaren und reformistischen Flugel der Sozialdemokratie gekommen Die zunachst noch relativ einflussreiche USPD die bei der Reichstagswahl 1920 in Anerkennung ihres Beitrags zum Widerstand gegen den Kapp Putsch noch 17 9 der Wahlerstimmen erreichen konnte schloss sich wenige Monate nach dieser Wahl mit ihrem starken linksrevolutionaren Flugel der KPD an VKPD und wurde in den Folgejahren zwischen der KPD und der SPD weiter zerrieben Sie spielte nach 1922 als nach einer weiteren Parteispaltung ein grosser Teil der USPD in die SPD zuruckgekehrt war bis zu ihrem Aufgehen in der 1931 gegrundeten SAP nur mehr eine marginale Rolle als Kleinpartei in der Weimarer Republik 1919 bis 1933 Weimarer Republik In der jungen Weimarer Republik stellte die SPD von 1919 bis 1925 mit Friedrich Ebert den Reichsprasidenten und war bis 1920 in allen Reichsregierungen Friedrich Ebert Philipp Scheidemann Gustav Bauer Hermann Muller vertreten Am 24 September 1922 erfolgte auf dem Vereinigungsparteitag in Nurnberg die Wiedervereinigung mit dem uberwiegenden Teil der USPD bis einschliesslich 1924 nahm die Partei unter dem Kurzel VSPD Vereinigte Sozialdemokratische Partei Deutschlands an Wahlen teil Fortan beteiligte sich die SPD nur noch an wenigen Reichsregierungen zuletzt 1928 bis 1930 am Kabinett Muller II Grosse Koalition unter Reichskanzler Hermann Muller wahrend sie in Preussen mit Otto Braun von 1920 bis 1932 fast durchgehend den Ministerprasidenten stellte Die SPD versuchte als konstruktive Opposition ihren Einfluss auf die Reichspolitik zu wahren da sie furchtete durch haufige Regierungsbeteiligungen noch mehr enttauschte Arbeiter Wahler an die KPD zu verlieren Ihre soziale Basis wahrend der Weimarer Republik stellten vor allem die gewerkschaftlich organisierten Facharbeiter dar Wahrend des Aufstiegs der NSDAP konnte die SPD zwar ihren Wahlerstamm halten den Stimmengewinnen der Nationalsozialisten die zu einem Gutteil aus dem Nicht und Jungwahlerreservoir kamen hatte sie allerdings wenig entgegenzusetzen Aufgrund ihrer organisatorischen Verkrustung der Unmoglichkeit einer Zusammenarbeit mit der KPD von der die SPD als sozialfaschistisch bezeichnet wurde und mit Ausnahme des Zentrums der Marginalisierung der burgerlichen Parteien fand sie fur den Widerstand gegen den heraufziehenden Nationalsozialismus keine Bundnispartner nbsp Friedrich Ebert 1923 nbsp SPD Wahlplakat 1919 Stimmenanteil der SPD bei der Wahl zur Nationalver sammlung 1919 und den Reichstagswahlen 1920 1933 53 Jahr Stimmen SitzeJanuar 1919 37 9 163 423Juni 1920 21 7 102 459Mai 1924 20 5 100 472Dezember 1924 26 0 131 493Mai 1928 29 8 153 491September 1930 24 5 143 577Juli 1932 21 6 133 608November 1932 20 4 121 584Marz 1933 18 3 120 647Die Tolerierungspolitik der SPD Reichstagsfraktion gegenuber der Regierung Bruning 1930 bis 1932 fuhrte vor allem bei Teilen der Parteijugend und beim linken Parteiflugel zu anwachsender Kritik an Partei und Fraktionsfuhrung und mundete 1931 in der Abspaltung eines Teils der Parteilinken welche sich als Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAP formierte 1932 wurde die SPD durch den Preussenschlag ihrer letzten Bastion beraubt 1933 bis 1945 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg nbsp Gedenktafel am Haus Wilskistrasse 78 in Berlin Zehlendorf nbsp Gedenktafel am Haus Krossener Strasse 22 in Berlin FriedrichshainAm 22 Marz 1933 wenige Wochen nach seiner Amtsubernahme als Reichskanzler des Deutschen Reiches stellte Adolf Hitler sein Ermachtigungsgesetz das den wichtigsten Schritt der Nationalsozialisten bei der Abschaffung des demokratischen Rechtsstaats auf formal legalem Wege darstellte dem Reichstag vor Diesen entscheidenden Schlag gegen die Verfassung und somit den Schritt zur Ausschaltung des Reichstages erkannte auch der SPD Vorsitzende Otto Wels Dieser kritisierte Hitler scharf und warf ihm Verfassungsbruch vor Trotz des Wahlterrors durch die SA entschieden sich die 94 anwesenden SPD Abgeordneten die nicht verhaftet oder geflohen waren geschlossen gegen die Gesetzesvorlage Die restlichen anwesenden 444 Parlamentarier stimmten zu Zwar wahrten die Neinstimmen der SPD die Ehre der demokratischen Parteien durch den personlichen Mut Weniger da aber alle burgerlichen Parteien diesem Gesetz zustimmten konnte Hitler sein Ziel erreichen und die Parteien auch formell aus der Legislative entfernen Die Sozialdemokraten gehorten wahrend der Zeit des Nationalsozialismus zu den ersten Gruppierungen die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden Nachdem die Einrichtungen der Partei bereits beschlagnahmt waren und ein grosser Teil des Parteivorstandes emigriert war stimmte am 17 Mai 1933 eine Rumpfgruppe der SPD Reichstagsfraktion unter dem Eindruck von Morddrohungen fur die aussenpolitische Erklarung Adolf Hitlers Aufgrund des Aufrufs der SPD Leitung zum Sturz des nationalsozialistischen Regimes verbot Reichsinnenminister Wilhelm Frick die SPD am 22 Juni 1933 als volks und staatsfeindliche Organisation in den darauf folgenden Tagen losten sich alle anderen Parteien mit Ausnahme der NSDAP selbst auf Am 7 Juli hob die Verordnung zur Sicherung der Staatsfuhrung des Reichsinnenministers Frick samtliche SPD Abgeordnetenmandate im Reichstag in den Landtagen und Gemeindeparlamenten auf 54 am 14 Juli schliesslich folgte das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien 55 Gegen einzelne SPD Mitglieder wurde ein Berufsverbot erlassen das Vermogen der Partei wurde beschlagnahmt Zahlreiche Sozialdemokraten wurden in der Folgezeit in Schutzhaft genommen oder verschleppt Viele Mitglieder die nicht ins Exil fluchten konnten oder wollten starben in Konzentrationslagern und Zuchthausern Eine Minderheit der Mitglieder der SPD leistete teilweise als Mitglieder illegal weitergefuhrter Partei oder Reichsbannerstrukturen teilweise in sich kritisch vom Parteivorstand abgrenzenden Gruppen wie Neu Beginnen den Revolutionaren Sozialisten Deutschlands der Sozialistischen Front oder dem Roten Stosstrupp Widerstand gegen das NS Regime Einzelne bekannte SPD Mitglieder wie Julius Leber Adolf Reichwein oder Wilhelm Leuschner waren an den Planungen die zum Aufstandsversuch am 20 Juli 1944 fuhrten beteiligt oder gehorten dem Kreisauer Kreis an Das Gros der Parteimitglieder blieb gegenuber der nationalsozialistischen Ideologie resistent und bewahrte einen Zusammenhalt untereinander war aber nicht an direkten Widerstandsaktivitaten beteiligt Die Exilorganisation SoPaDe wurde in Prag gegrundet und verlegte ihren Sitz spater nach Paris danach nach London 1945 bis 1949 Nachkriegszeit Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der Partei mit der Grundung eines Zentralausschusses am 15 Juni 1945 in Berlin und ortlichen Initiativen in allen Landesteilen Vorsitzender des Zentralausschusses war Otto Grotewohl andere prominente Vertreter waren Gustav Dahrendorf Annedore Leber Erich W Gniffke und Max Fechner Kurt Schumacher arbeitete von Hannover aus ausgehend vom Buro Dr Schumacher gegen die Anerkennung des Zentralausschusses in Berlin als nationalem Sammelpunkt und strebte eine ausschliesslich auf die Westzonen beschrankte SPD an Kontakte mit Sozialdemokraten in der SBZ hatte sein Buro nicht Auf der Wennigser Konferenz in Wennigsen vom 5 bis 8 Oktober 1945 erfolgte die Wiedergrundung der SPD Zu dem als erste zentrale Zusammenkunft von Sozialdemokraten bezeichneten Treffen kamen Sozialdemokraten aus allen Teilen Deutschlands sowie der Londoner Exilvorstand zusammen Schumacher setzte durch dass der Zentralausschuss nur fur die sowjetische Besatzungszone zustandig sein solle und er als Beauftragter fur die Westzonen eingesetzt wurde Nach Unterredungen und Briefwechseln zwischen Schumacher einerseits und Otto Brenner und Willi Eichler andererseits schlossen sich in den Westzonen weiterhin die meisten Mitglieder der von diesen reprasentierten Gruppen Sozialistische Arbeiterpartei SAP und Internationaler Sozialistischer Kampfbund ISK der SPD wieder an In Westdeutschland nbsp Kurt Schumacher erster Nachkriegsvorsitzender der SPD auf der Zwei DM MunzeVom 9 bis 11 Mai 1946 fand in Hannover in einem Saal der Hanomag der erste Parteitag nach dem Kriegsende statt Die 258 Delegierten stammten aus den drei Westzonen sowie aus den vier Berliner Sektoren Die Ostzone war nicht vertreten In seiner programmatischen Rede uber Aufgaben und Ziele der deutschen Sozialdemokratie wiederholte Kurt Schumacher die Kritik an der Politik der KPD SED und erhob fur den Parteitag den Vertretungsanspruch fur die Sozialdemokraten in der SBZ Nach Schumachers Rede sprach Viktor Agartz uber eine sozialistische Wirtschaftspolitik Auf dem Parteitag der zuvor das neue Organisationsstatut verabschiedet hatte wahlten die Delegierten Kurt Schumacher zum 1 Vorsitzenden und Erich Ollenhauer sowie Wilhelm Knothe zu stellvertretende Vorsitzenden 56 In Ostdeutschland Die KPD deren neue aus Moskau heimgekehrte Fuhrung zunachst scharf gegen die spontanen Initiativen zur Bildung einer einheitlichen Arbeiterpartei vorgegangen war anderte gegen Ende 1945 ihre Haltung und drangte die SPD zu einer Vereinigung der beiden Parteien was durch Repressalien seitens der sowjetischen Besatzungsmacht bestarkt wurde Die KPD wollte die Macht in Ostdeutschland und die SPD hatte dazu die erforderliche Basis von 600 000 Mitgliedern Otto Grotewohls Bemuhen um einen deutschlandweiten Parteitag der SPD der uber dieses Ansinnen einer Vereinigung beraten und entscheiden sollte wurde von Schumacher entschieden zuruckgewiesen Die Wiedererrichtung der Partei im nationalen Rahmen sei erst moglich nachdem eine gesamtdeutsche Regierung gebildet worden sei so Schumacher Stattdessen forderte er den Zentralausschuss auf die SPD in der sowjetischen Besatzungszone aufzulosen und eine separate SPD in den Westsektoren von Berlin zu bilden Ersteres erreichte er nicht letzteres organisierte er dann selber zusammen mit einigen Kreisvorsitzenden aus den Westsektoren Nachdem die Besatzungsmachte fur die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung von Gross Berlin 20 Oktober 1946 beide Arbeiterparteien zugelassen hatten erhielt die SPD 48 7 und die SED 19 8 der Stimmen Zuvor war es auf einem Parteitag am 21 und 22 April 1946 zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands in der SBZ gekommen 57 Dies geschah beim sogenannten Vereinigungsparteitag auf dem manche Delegierte der SPD aus der SBZ und Delegierte der KPD aus ganz Deutschland unter Kontrolle der Sowjets standen Zahlreiche ostdeutsche Sozialdemokraten die sich dem Druck nicht beugen wollten flohen in die Westzonen wie z B Wilhelm Korspeter und das spatere Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland Franz Unikower In vielen Fallen kam es zu Verhaftungen wie z B im Falle von Dieter Rieke Albert Thormann Werner Rudiger und Hugo Hose und Hinrichtungen von Sozialdemokraten durch Kommunisten wie z B im Falle des jungen Gunter Malkowski Die Ortsvereine der SPD im sowjetisch besetzten Sektor Berlins bestehend aus Mitgliedern die sich nicht der SED angeschlossen hatten existierten noch bis zum Mauerbau 1961 58 Im Zuge der Umwandlung der SED in eine Partei neuen Typs also eine hierarchisch strukturierte Kaderpartei bei der die nicht im Statut der SED vorgesehenen Parteikonferenzen eine entscheidende Rolle spielten wurden die in der SED verbliebenen Sozialdemokraten immer weiter in den Hintergrund gedrangt Viele fielen den von Josef Stalin angeordneten Sauberungen zum Opfer Zum Hintergrund und der weiteren Entwicklung siehe bei der Geschichte der SED 1949 bis 1990 Bonner Republik 1949 bis 1966 Opposition im Bundestag Bei den ersten Bundestagswahlen 1949 in der Bundesrepublik Deutschland lag die SPD unter Fuhrung Kurt Schumachers nur knapp hinter der CDU CSU unter der Fuhrung Konrad Adenauers Sie wurde damit Oppositionspartei was sie bis 1966 blieb In der Regierungszeit Adenauers wurde der SPD Parteivorstand von 1953 bis 1962 mithilfe zweier Informanten darunter Siegfried Ziegler durch die CDU ausspioniert In jener Zeitspanne gelangten so knapp 500 vertrauliche Berichte der SPD Fuhrung in das Kanzleramt an Adenauer 59 60 In Westdeutschland stand die SPD der von der Bundesregierung entworfenen sozialen Marktwirtschaft zunachst ausserst kritisch gegenuber und forderte die Verstaatlichung aller Grundstoffindustrien Im Gegensatz zu Adenauers Politik der Westintegration stellte die SPD das Wiedervereinigungsgebot uber eine zu enge Anlehnung an die USA und Westeuropa SPD Konzeptionen zur Deutschlandpolitik aus dieser Zeit halten eine politische Neutralitat Deutschlands fur moglich und sprechen sich strikt gegen eine Wiederbewaffnung des Landes aus Demgegenuber engagierte sich eine Gruppe von Remigranten um Brandt und Ernst Reuter vor allem von West Berlin aus fur eine starkere Westorientierung der SPD Unterstutzt wurden sie dabei von einer Gruppe liberaler amerikanischer Besatzungsoffiziere um Shepard Stone 61 Nach fur die Sozialdemokraten enttauschenden Wahlergebnissen bei den Bundestagswahlen 1953 und 1957 bei denen Erich Ollenhauer beide Male als Kanzlerkandidat Bundeskanzler Adenauer unterlag deutete sich ein Politikwechsel an Das Godesberger Programm von 1959 markierte programmatisch den praktisch langst vollzogenen Wandel von einer Arbeiterpartei zur Volkspartei Mit einer aussenpolitischen Grundsatzrede Wehners akzeptierte die SPD 1960 schliesslich die Westbindung und liess ihren Deutschlandplan von 1959 fallen Diese Offnung wirkte sich bei den Bundestagswahlen 1961 und 1965 positiv auf die Ergebnisse aus ein weiterer Grund war dass mit Berlins Regierendem Burgermeister Willy Brandt ein neuer Spitzenkandidat aufgestellt wurde In einem Beitrag fur ein von Martin Walser herausgegebenes rororo Taschenbuch pragte Gunter Grass 1961 die Bezeichnung alte Tante fur die SPD 62 1966 bis 1969 Erste Grosse Koalition Im Rahmen der Grossen Koalition von Dezember 1966 bis zur Bundestagswahl im September 1969 stellte die SPD erstmals in der Nachkriegszeit Regierungsmitglieder siehe Kabinett Kiesinger sie war unter Bundeskanzler Kiesinger Juniorpartner mit Willy Brandt als Aussenminister Die FDP konnte auf Grund ihrer geringen Sitzzahl kaum Oppositionsarbeit leisten Es entwickelte sich eine zunehmend sozialistisch revolutionar gesinnte ausserparlamentarische Opposition APO unter anderem aus der Studentenbewegung die organisatorisch vor allem vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund SDS getragen wurde Vor allem 1967 1968 kam es im Zuge der studentischen Proteste unter anderem gegen die geplante Notstandsgesetzgebung zu massiven Demonstrationen und teilweise militanten Krawallen gegen die Regierung der Grossen Koalition Auf der Agenda der ersten Grossen Koalition standen die Einfuhrung der Notstandsgesetze die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall das Stabilitatsgesetz und die Schaffung der Gemeinschaftsaufgaben Die ursprunglich von SPD und vor allem von der Union geplante Einfuhrung eines Mehrheitswahlsystems scheiterte am Widerstand der SPD Basis So hat die SPD 1968 auf ihrem Parteitag in Nurnberg fur eine Verschiebung der Wahlrechtsreform gestimmt welche danach aufgrund der Sozialliberalen Koalition nicht mehr realisiert wurde Wirtschaftspolitisch setzte die SPD vor allem mit ihrem Wirtschaftsminister Karl Schiller neue Akzente Das Stabilitatsgesetz setzte eine neue nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik in Deutschland um durch welche die Bundesrepublik ihre erste Rezession ab 1966 hinter sich lassen konnte Trotz all der grossen Differenzen zwischen den Regierungsparteien arbeitete die Regierung Kiesinger relativ geschlossen zusammen und konnte trotz der sehr kurzen Regierungszeit von noch nicht einmal einer vollen Legislaturperiode fast all ihre Vorhaben umsetzen Ein gutes Beispiel ist die Zusammenarbeit von Karl Schiller und dem damaligen Bundesfinanzminister Franz Josef Strauss CSU welche zusammen als Plisch und Plum bekannt wurden Nichtsdestotrotz wurde diese Koalition immer nur als Vernunftehe und Ubergangslosung betrachtet 1969 bis 1974 Sozialliberale Koalition unter Willy Brandt nbsp Willy Brandt links bei einem Treffen mit dem US Prasidenten Richard Nixon 1971 Bei der Wahl des deutschen Bundesprasidenten 1969 am 5 Marz wurde erstmals ein SPD Politiker Bundesprasident der bisherige Bundesjustizminister Gustav Heinemann Ermoglicht wurde diese Mehrheit von Willy Brandt und dem FDP Vorsitzenden Walter Scheel welche verhandelten dass die FDP Mitglieder der Bundesversammlung fur Heinemann stimmen Erst im 3 Wahlgang konnte sich Heinemann durchsetzen Er sprach bei seiner Antrittsrede von einem Stuck Machtwechsel Aufgrund des Ergebnisses der Bundestagswahl 1969 konnte die SPD zum ersten Mal den Bundeskanzler stellen SPD und FDP erhielten zusammen eine Mehrheit gegen CDU CSU Obwohl Helmut Schmidt und Herbert Wehner gegen eine solche Koalition votierten bildete Willy Brandt unter dem Motto Mehr Demokratie wagen eine sozialliberale Koalition mit der FDP und wurde daraufhin zum Bundeskanzler gewahlt Kabinett Brandt Unter Willy Brandt folgte im Rahmen der Ostvertrage eine Entspannungspolitik mit den Staaten des Warschauer Paktes sowie ein umfangreiches Reformprogramm in der Rechtspolitik der Bildungspolitik und der Familienpolitik Die sozialliberale Koalition wurde gerade wegen dieser Reformen von der Allgemeinheit nach 20 Jahren Regierungsbeteiligung der Unionsparteien als Aufbruch betrachtet Der weltweit beachtete Kniefall von Warschau am 7 Dezember 1970 am Mahnmal des Ghetto Aufstandes von 1943 leitete symbolisch die Entspannungspolitik ein die spater in die Ostvertrage mit Polen und der Sowjetunion mundete Hinzu kam der Grundlagenvertrag mit der DDR 1970 hatte er sich in Erfurt mit dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR Willi Stoph zunachst zum ersten deutsch deutschen Gipfeltreffen im Erfurter Hof und dann in Kassel getroffen Die Erfurter Willy Willy Rufe waren eindeutig auf Brandt bezogen und irritierten die DDR Machthaber Es folgte ein Abkommen mit der Tschechoslowakei Fur seine Ostpolitik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis Die neue Ostpolitik stiess bei einem Teil der Abgeordneten der Regierungskoalition auf Widerspruch Einige von ihnen wechselten zur oppositionellen CDU CSU die Koalition verlor dadurch ihre Mehrheit Der Versuch der Opposition Willy Brandt 1972 mittels eines konstruktiven Misstrauensvotums durch Rainer Barzel abzulosen misslang allerdings uberraschend Heute weiss man dass zwei Bundestagsmitglieder der Union vom ostdeutschen Ministerium fur Staatssicherheit Stasi bestochen worden waren Bei den darauf folgenden Neuwahlen errang die SPD den hochsten Stimmenanteil ihrer Geschichte und wurde erstmals starkste Bundestagsfraktion Im Zuge der Olkrise 1973 der 2 Rezession der deutschen Nachkriegsgeschichte und der Guillaume Affare in der der enge Brandt Mitarbeiter Gunter Guillaume als DDR Spion im Kanzleramt enttarnt wurde trat Willy Brandt im Mai 1974 als Kanzler zuruck fur die meisten vollig uberraschend blieb aber Parteivorsitzender Helmut Schmidt wurde Kanzler 1974 bis 1982 Sozialliberale Koalition unter Helmut Schmidt nbsp Helmut Schmidt als damaliger Bundeskanzler 1977 Schmidt setzte in seiner Regierungspolitik die Reformen von Willy Brandt fort und konnte gleichzeitig die erste Olkrise bezwingen wodurch die Bundesrepublik die daraus resultierende Rezession um einiges besser bewaltigen konnte als die meisten anderen Industrienationen Schmidt setzte sich bei den Bundestagswahlen 1976 gegen Helmut Kohl durch Die CDU CSU wurde starkste Kraft doch konnte die SPD zusammen mit der FDP die absolute Mehrheit der Bundestagsmandate erringen und somit die sozialliberale Koalition fortfuhren Im September und Oktober 1977 kam es zum sogenannten Deutschen Herbst welcher von Anschlagen der Rote Armee Fraktion RAF gepragt war Helmut Schmidt berief den Grossen Krisenstab dem Mitglieder aller Fraktionen des deutschen Bundestages angehorten wodurch er einen parteiubergreifenden Konsens herstellte Die Regierung verfolgte eine harte Linie gegenuber den Terroristen bei welcher sich der Staat nicht erpressen lassen sollte Bei der Bundestagswahl 1980 setzte sich die sozialliberale Koalition gegenuber den Unionsparteien gefuhrt von Franz Josef Strauss durch Am 17 September 1982 kundigte die FDP die Koalition jedoch auf Bezuglich der Grunde besteht in der Geschichtswissenschaft kein Konsens Wahrend etwa Henning Kohler die neoliberale Wende der FDP betont die Otto Graf Lambsdorff mit seinem Konzept fur eine Politik zur Uberwindung der Wachstumsschwache und zur Bekampfung der Arbeitslosigkeit markierte 63 glaubt Joachim Scholtyseck im Hintergrund sei die zunehmende Abkehr der SPD vom NATO Doppelbeschluss gegen die Linie von Helmut Schmidt gewesen 64 1982 bis 1990 Wieder in der Opposition Mit einem konstruktiven Misstrauensvotum wahlten grosse Teile der FDP zusammen mit der CDU CSU Helmut Kohl zum neuen Bundeskanzler Die ersten Jahre in der Opposition waren von einer inhaltlichen Neujustierung der Partei und dem Ziel sich inhaltlich der sich wandelnden Gesellschaft anzupassen gepragt wobei diese Neujustierung parteiintern bisweilen emotionale Debatten ausloste nbsp Hans Jochen Vogel auf einem SPD Parteitag 1988 Bei den Bundestagswahlen 1983 und 1987 unterlagen ihre Kanzlerkandidaten Hans Jochen Vogel und Johannes Rau gegen Helmut Kohl Am 7 Oktober 1989 wurde in Schwante bei Berlin die Sozialdemokratische Partei in der DDR SDP gegrundet die am Vereinigungsparteitag am 26 27 September 1990 in der SPD aufging Zu den Grundungsmitgliedern der SDP gehorten Angelika Barbe Martin Gutzeit Markus Meckel Stephan Hilsberg und Ibrahim Bohme nbsp Oskar Lafontaine bei einer Beratung der Ministerprasidenten mit Johannes Rau in Bonn 1986 Saarlands Ministerprasident Oskar Lafontaine kritisierte die geplante Ausdehnung des Geltungsbereichs der D Mark zum 1 Juli in der DDR da er im Falle der schnellen Wahrungsunion eine deutlich steigende Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland befurchtete 65 Zudem befurwortete er im Gegensatz zu Kohl 66 eine Steuererhohung 67 da seiner Ansicht nach sonst eine Finanzierung der deutschen Einheit ohne stark steigende Staatsverschuldung nicht moglich ware Entgegen dem stand der SPD Vorsitzende und innerparteiliche Konkurrent Hans Jochen Vogel mit einer positiven Haltung zur Wahrungsreform Eine skeptische Haltung zur schnellen wirtschaftlichen Wiedervereinigung erhielt in der Partei und den Umfragen zunachst Zuspruch und im Januar 1990 erzielte die SPD bei der Landtagswahl im Saarland unter Lafontaine mit 54 4 zudem ihr bis heute bestes Ergebnis im Saarland Lafontaine wurde daraufhin im Marz mit deutlicher Zustimmung auch von Hans Jochen Vogel zum Kanzlerkandidaten der SPD gekurt Die Situation anderte sich fur die SPD jedoch mit dem Einigungsprozess wahrend dessen Lafontaine aufgrund eines Attentates bei dem er lebensgefahrlich verletzt wurde zudem zeitweise ausfiel Kanzler Helmut Kohl erhielt wegen seiner Aussenpolitik unter anderem nach dem Staatsbesuch bei Gorbatschow und der Unterzeichnung des Zwei plus Vier Vertrages durchgangig Lob von den Medien und die SPD Kandidatur wurde bereits als aussichtslos beurteilt 68 In dieser Aufbruchsstimmung folgten Medien und Wahler insbesondere in Ostdeutschland zu einem grossen Teil dem optimistischen Vorstellungen Bluhende Landschaften der Regierung Zusatzlich ergab sich fur die SPD im Osten das Problem dass sie im Wahlkampf von Medien als SED nahe dargestellt wurde Angesichts der Situation setzte auch Richard Schroder als Fraktionsvorsitzender der Ost SPD auf Tempo bei der Realisierung einer Wahrungsunion um die Einheit schnellstmoglich zu erreichen 69 Auch Willy Brandt anderte seine zuvor skeptische Haltung und begrusste die schnelle Vereinigung Jetzt wachst zusammen was zusammengehort Der Historiker Heinrich August Winkler beschreibt die SPD wegen ihrer Haltung zur staatlichen Einheit Deutschlands als januskopfige Partei Ihr eines Gesicht war das patriotische von Willy Brandt das andere das postnationale das von Oskar Lafontaine 70 In der DDR erzielte die Sozialdemokratische Partei am 18 Marz 1990 bei der Wahl zur Volkskammer nur 21 7 der Stimmen Sie beteiligte sich danach vom 12 April bis 20 August 1990 als Juniorpartner an der ersten freien und demokratisch gewahlten Regierung der DDR unter Ministerprasident Lothar de Maiziere CDU Seit 1990 Berliner Republik 1990 bis 1998 Gesamtdeutsche Opposition Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl im wiedervereinigten Deutschland am 2 Dezember 1990 unterlag die SPD mit 33 5 der Stimmen der schwarz gelben Koalition Die seit dem 26 September 1990 vereinigte Partei erzielte dabei im Wahlgebiet West 35 7 und im Wahlgebiet Ost 24 3 Innerparteilich umstritten waren in den folgenden Oppositionsjahren die Positionen zum Asylrecht und zu Auslandseinsatzen der Bundeswehr wobei in den Medien die Position fur die Einschrankungen des Rechtes und der Zustimmung zu den Einsatzen uberwog Mit der sogenannten Petersberger Wende stimmte die SPD schlussendlich der Begrenzung der Asylbewerberzahlen und Bundeswehr Auslandseinsatzen zu Von Mai 1991 bis Mai 1993 war der schleswig holsteinische Ministerprasident Bjorn Engholm Bundesvorsitzender der SPD und auch designierter Kanzlerkandidat seiner Partei Er trat vorzeitig von seinen Amtern zuruck nachdem bekannt geworden war dass er im Rahmen der Barschel Affare eine Falschaussage gemacht hatte siehe auch Schubladenaffare In dieser Situation beschloss die Bundespartei ein vollig neues Verfahren zur Bestimmung des folgenden Parteivorsitzenden Das erste Mal wurde eine Mitgliederbefragung uber den Parteivorsitz unter den SPD Mitgliedern durchgefuhrt die Rudolf Scharping mit rund 40 vor Gerhard Schroder und Heidemarie Wieczorek Zeul gewann 71 72 Der Kanzlerkandidat Scharping trat im Wahlkampf zusammen mit Gerhard Schroder und Oskar Lafontaine als sogenannte Troika an Bestimmende Themen des Regierungsprogramms zur Wahl waren unter anderem Plane zur Verringerung der Arbeitslosigkeit und die Entwicklung hin zu einer okologischen Marktwirtschaft Die SPD kritisierte auch explizit dass die Kosten der Einheit zu einem grossen Teil den Sozialversicherungen aufgetragen wurden und wandte sich gegen Privatisierungsplane im Gesundheitswesen 73 Bei der Bundestagswahl 1994 erhielt die SPD 36 4 der Stimmen Sie konnte somit ihre Stimmen vermehren aber trotz der nach der ernuchternden Entwicklung der Einheit deutlich gesunkenen Popularitat von Kohl keine Mehrheit erreichen 1995 unterlag Scharping dann bei der Abstimmung um den Parteivorsitz dem damaligen saarlandischen Ministerprasidenten Oskar Lafontaine 1998 bis 2005 Rot Grun unter Bundeskanzler Gerhard Schroder nbsp Gerhard Schroder bei einer Wahlkampfrede zur Bundestagswahl 2005Erst bei der Bundestagswahl 1998 gelang der SPD mit dem damaligen Ministerprasidenten Niedersachsens Gerhard Schroder als Kanzlerkandidat die Ruckkehr an die Regierung diesmal in einer rot grunen Koalition mit Bundnis 90 Die Grunen Dies bedeutete ein Novum in der Geschichte Deutschlands Erstmals erhielten Parteien die sich traditionell als links der Mitte einstufen mehr als 50 der Stimmen Erstmals wurde eine Bundesregierung komplett abgewahlt Aufgrund der Tatsache dass zum ersten Mal Vertreter der neuen sozialen Bewegung an die Regierung gelangten sprach man schon bald vom Projekt Rot Grun das einen Wandel in der politischen Kultur Deutschlands verkorpern sollte 1998 1999 kam es zum Kosovokrieg in dessen Verlauf das Kabinett Schroder I erstmals einen Auslandseinsatz der Bundeswehr beschloss Der SPD Vorsitzende Oskar Lafontaine wurde Finanzminister trat jedoch wegen Differenzen mit Schroder im Marz 1999 von allen politischen und Parteiamtern zuruck Neuer SPD Vorsitzender wurde daraufhin Bundeskanzler Gerhard Schroder Am 23 Mai 1999 wurde Johannes Rau zum Bundesprasidenten gewahlt Damit stellte die SPD erstmals seit Gustav Heinemann wieder den Bundesprasidenten In der Rot Grunen Regierungszeit wurden Erneuerungen aller Politikfelder umgesetzt wie die Modernisierung des Staatsburgerschaftsrechts Steuerreform Rentenreform Atomausstieg Okosteuer Einfuhrung des Lebenspartnerschaftsinstitutes oder Reformen im Bildungsbereich Bei der Bundestagswahl 2002 trat der bayerische Ministerprasident Edmund Stoiber CSU als Kanzlerkandidat der Union gegen Bundeskanzler Schroder an Die SPD verlor 2 4 und die Grunen gewannen 1 9 Prozentpunkte rot grun erhielt 1 2 Prozentpunkte mehr Wahlerstimmen als Union und FDP zusammen Die PDS scheiterte an der Funf Prozent Hurde Trotz der annahernd gleichen Anzahl an Zweitstimmen mit den Unionsparteien SPD 18 488 668 CDU CSU 18 482 641 stellte die SPD auf Grund von Uberhangmandaten knapp die starkste Bundestagsfraktion 74 Die Regierung lehnte eine Teilnahme Deutschlands am Irakkrieg strikt ab wodurch Gerhard Schroder sich einen Ruf als Friedenskanzler erarbeitete 2003 wurde die Agenda 2010 vorgestellt Ein riesiges Reformpaket des deutschen Sozialsystems und Arbeitsmarktes welche bis 2005 umgesetzt wurde Sie sah unter anderen einen Sozialabbau und eine Liberalisierung der Wirtschaft vor um Arbeitslosigkeit zu bekampfen Sie wurde von grossen Teilen der SPD Anhangerschaft aufgrund des Sozialabbaus als negativ empfunden Heute sieht die SPD die Agenda als entscheidender Faktor fur die sich anschliessende positive wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands Inwieweit die Agenda 2010 tatsachlich dazu beigetragen hat ist jedoch umstritten auch andere Faktoren wie eine bereits vor der Agenda 2010 begonnene Lohnzuruckhaltung konnten ursachlich dafur gewesen sein 75 76 Nach verlorenen Landtagswahlen erhielt die SPD bei der Europawahl am 13 Juni 2004 mit 21 5 ihr bis dahin niedrigstes Ergebnis in einer bundesweiten Wahl seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland Stammwahler fuhlten sich durch die Politik der Agenda 2010 verprellt und blieben der Wahl fern Viele andere nahmen den Kurs der SPD welcher nicht nur bei anderen Parteien sondern auch innerhalb der SPD Mitgliedschaft auf Kritik stiess als zerstritten wahr Der seit Anfang der 1980er anhaltende Mitgliederschwund beschleunigte sich Teile des linken gewerkschaftsnahen Flugels spalteten sich nach hitzigen Debatten ab und grundeten 2004 zuerst den Verein Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit aus dem im Januar 2005 eine neue Partei WASG entstand die politisch links von der Neue Mitte SPD angesiedelt war Am 25 Mai 2005 unmittelbar nach der von der SPD verlorenen Landtagswahl in Nordrhein Westfalen NRW trat der ehemalige Parteivorsitzende Oskar Lafontaine wegen der nach seiner Auffassung mit den Grundsatzen der Sozialdemokratie nicht zu vereinbarenden Regierungspolitik Agenda 2010 Hartz IV aus der SPD aus und wurde wenige Wochen spater Mitglied der WASG nachdem diese ein Linksbundnis mit der PDS fur die Bundestagswahl im Herbst 2005 eingegangen war Eine vorzeitige Bundestagswahl war vom Bundeskanzler und der SPD Parteispitze nach der Niederlage bei der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen angekundigt worden Die Ziele der SPD fur die Wahlen am 18 September 2005 waren Verbleib in der Regierungsverantwortung und Fortfuhrung der Reformen unter starkerer Berucksichtigung sozialer Aspekte 2005 bis 2009 Zweite Grosse Koalition Nachdem die SPD bei der herbeigefuhrten Bundestagswahl annahernd so stark wie die Unionsparteien geworden war und die Union zusammen mit der FDP keine Koalition bilden konnte einigten sich CDU CSU und SPD nach langen Sondierungsgesprachen auf eine Grosse Koalition unter Angela Merkel als Bundeskanzlerin Zuvor waren auch andere Koalitionen im Gesprach gewesen So wurde eine Ampelkoalition aus SPD Grunen und FDP sowie die sogenannte Jamaika Koalition zwischen CDU CSU FDP und den Grunen diskutiert Eine rot rot grune Koalition aus SPD Linkspartei und Bundnis 90 Die Grunen wurde von allen Parteien ausgeschlossen Grunde fur den Verlust der rot grunen Mehrheit wurden hauptsachlich darin gesehen dass sich erstmals eine Partei links der SPD Linkspartei etablieren konnte nbsp Franz Muntefering als damaliger Bundesarbeitsminister und Vizekanzler 2005 2007 Nach der erfolgreichen Unterzeichnung des Koalitionsvertrages wurden von der von 397 Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewahlten Kanzlerin Angela Merkel acht Minister der SPD vorgeschlagen die in die Grosse Koalition gingen darunter Franz Muntefering als Arbeitsminister und Vizekanzler Nach der Ernennung durch Bundesprasident Horst Kohler bildeten die 8 Bundesminister der SPD nun mit den 7 anderen Bundesministern der Union und der Bundeskanzlerin Merkel das erste Kabinett Merkel Die Zweite Grosse Koalition nahm sich wie die erste besondere Hauptaufgaben vor um die Chancen durch absolute Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat zu nutzen Die erste war das Erreichen eines ausgeglichenen Haushaltes also eines Haushaltsplanes ohne Nettokreditaufnahme bis 2011 Eine Massnahme war das Anheben der Mehrwertsteuer auf 19 1 Januar 2007 das die SPD 2005 im Wahlkampf abgelehnt hatte In der Foderalismusreform wurde das Verhaltnis von Bund und Landern zueinander neu geordnet Ausserdem wurde mit dem Schacht Konrad das erste Endlager fur leicht und mittelstark radioaktive Abfalle beschlossen und damit fur 90 des in Deutschland erzeugten Atommulls Der brandenburgische Ministerprasident Matthias Platzeck der nach einem parteiinternen Streit um die Wahl des Generalsekretars den Parteivorsitz von Franz Muntefering ubernommen hatte trat am 10 April 2006 nach funf Monaten aus gesundheitlichen Grunden als SPD Vorsitzender zuruck Sein Nachfolger wurde der rheinland pfalzische Ministerprasident Kurt Beck bis dahin einer der stellvertretenden Vorsitzenden nbsp Frank Walter Steinmeier als damaliger Bundesaussenminister 2005 2009 2013 2017 Vizekanzler 2007 2009 und amtierender Bundesprasident seit 2017 Kurt Beck erklarte am 7 September 2008 im Rahmen einer Klausurtagung der Parteifuhrung seinen Rucktritt als Parteivorsitzender Sein Stellvertreter Frank Walter Steinmeier der am selben Tag als Kanzlerkandidat fur die Bundestagswahl 2009 nominiert worden war ubernahm kommissarisch den Parteivorsitz bis der vom Parteiprasidium nominierte Franz Muntefering auf einem Sonderparteitag zum neuen Vorsitzenden gewahlt wurde 77 Am 30 Juli 2009 stellte Steinmeier sein Team Steinmeier fur die Bundestagswahl vor dem neben den damaligen Bundesministern mit SPD Parteibuch lediglich zu dieser Zeit verhaltnismassig unbekannte Politiker angehorten 78 2009 bis 2013 Erneute Opposition Bei der Bundestagswahl am 27 September 2009 sackte die SPD von 34 2 auf 23 0 der Stimmen ab so dass eine Mehrheit fur eine Regierungskoalition aus CDU CSU und FDP moglich wurde Infolge der Wahlniederlage erklarte der Parteivorsitzende Franz Muntefering seinen Rucktritt zum Parteitag im November 2009 Zu seinem Nachfolger wurde der ehemalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gewahlt die bisherige stellvertretende Parteivorsitzende Andrea Nahles wurde neue Generalsekretarin Die ehemaligen Bundesminister Peer Steinbruck und Frank Walter Steinmeier schieden als stellvertretende Parteivorsitzende ebenfalls aus die Nachfolge traten Manuela Schwesig Klaus Wowereit Olaf Scholz und Hannelore Kraft an Zwei Jahre spater wurde die Riege der Vize Vorsitzenden um die turkischstammige Aydan Ozoguz erweitert 79 Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier wurde hingegen bereits zwei Tage nach der Bundestagswahl zum neuen Fraktionsvorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion gewahlt 80 Bei den folgenden Landtagswahlen konnte die SPD vornehmlich Erfolge erzielen In Nordrhein Westfalen Hamburg Schleswig Holstein und Niedersachsen vermochten Hannelore Kraft Olaf Scholz Torsten Albig und Stephan Weil ihre christdemokratischen Vorganger im Amt des jeweiligen Regierungschefs abzulosen In Baden Wurttemberg gelang es den Sozialdemokraten als Juniorpartner der Grunen eine Regierungsbeteiligung zu erreichen und die seit 1953 regierende CDU in die Opposition zu schicken Im Saarland konnte 2012 aus der Opposition heraus die Rolle des Juniorpartners der CDU ubernommen werden Bei den ubrigen Wahlen zu den Landesparlamenten vermochte die SPD ihren Status als Senior bzw Juniorpartner an der jeweiligen Landesregierung zu halten Allein bei der Landtagswahl in Rheinland Pfalz 2011 busste die Partei die absolute Mandatsmehrheit ein und fuhrt seitdem eine Koalition mit den Grunen 81 Somit verfugte die damalige schwarz gelbe Koalition keine Mehrheit im Bundesrat mehr Stattdessen herrscht momentan eine Mehrheit von SPD Grunen Linken und SSW Da die CDU in jungerer Zeit einen noch rasanteren Mitgliederverlust verzeichnet ist die SPD seit Juli 2012 wieder mitgliederstarkste Partei in Deutschland 82 nbsp Peer Steinbruck SPD Kanzlerkandidat fur die Bundestagswahl 2013Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz teilten Parteichef Sigmar Gabriel und Fraktionschef Frank Walter Steinmeier in Beisein des ehemaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbruck mit dass Steinbruck als Kanzlerkandidat 2013 gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel antreten wurde Er wurde am 1 Oktober 2012 vom SPD Parteivorstand einstimmig nominiert 83 84 Steinbruck kundigte an er strebe auf Bundesebene eine Neuauflage der rot grunen Koalition an 85 Bundnisse seiner Partei mit der Piratenpartei Deutschland oder der Partei Die Linke nach der Bundestagswahl 2013 schloss Steinbruck bereits im Vorfeld aus Zudem gab er an nicht erneut Minister unter Bundeskanzlerin Angela Merkel werden zu wollen 86 Am 9 Dezember wurde Steinbruck mit 93 zum Kanzlerkandidaten der SPD gewahlt 87 Im Jahr 2013 verliess die SPD zudem die Sozialistische Internationale SI nachdem sie die SI kritisiert hatte weil manche Mitgliedsparteien von Verbrechern gefuhrt wurden die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen waren 88 Sie hat seitdem nur einen Beobachterstatus innerhalb der Organisation inne Die SPD grundete daraufhin die Progressive Allianz 89 der sich weltweit zahlreiche weiteren Parteien anschlossen 2013 bis 2017 Dritte Grosse Koalition nbsp Sigmar Gabriel als damaliger SPD Parteivorsitzender 2009 2017 Bundeswirtschaftsminister 2013 2017 Bundesaussenminister 2017 2018 und Vizekanzler 2013 2018 Bei der Bundestagswahl 2013 konnte die SPD lediglich 25 7 der Stimmen auf sich vereinen was fur eine rot grune Regierung nicht ausreichte 90 Die FDP der bisherige Koalitionspartner der Unionsparteien CDU und CSU erlangte allerdings nicht genug Stimmen um im Bundestag zu verbleiben Somit suchte die Union eine neue Partei fur die Rolle des Koalitionspartners wodurch es zu Sondierungsgesprachen mit der SPD kam 91 Die SPD entschied vor der Bundestagswahl uber den Inhalt eines moglichen Koalitionsvertrags erstmals ein Mitgliedervotum durchzufuhren Dessen Ergebnis sollte umgesetzt werden wenn sich mindestens 20 der SPD Mitglieder an der Abstimmung beteiligen wurden 92 93 Hauptartikel Mitgliedervotum der SPD zum Koalitionsvertrag 2013 Nachdem sich bei einer Wahlbeteiligung der Parteimitglieder von uber 70 gut Dreiviertel der abgegebenen Stimmen fur eine Grosse Koalition ausgesprochen hatten trat die SPD erneut in eine Koalition mit der CDU CSU ein Am 17 Dezember 2013 wurde die neue Bundesregierung im Kabinett Merkel III vereidigt SPD Parteichef Sigmar Gabriel ubernahm die Position des Vizekanzlers und Bundeswirtschaftsministers Frank Walter Steinmeier wurde wie bereits 2005 bis 2009 erneut Bundesaussenminister Er fuhrte das Amt bis Ende Januar 2017 und trat dann aufgrund seiner Kandidatur bei der Wahl des Bundesprasidenten am 12 Februar 2017 vom Amt zuruck Sein Nachfolger wurde Sigmar Gabriel dessen Amt als Bundeswirtschaftsminister wiederum Brigitte Zypries ubernahm Die SPD konnte sich in dem Koalitionsvertrag in vielen Themen durchsetzen beispielsweise bei der Einfuhrung eines Mindestlohnes von 8 50 einer gesetzlichen Frauenquote von 40 in borsennotierten Unternehmen dem Netzausbau einer Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes EEG einer Pflegereform dem Elterngeld Plus dem Ausbau von Kindertagesstatten der Einfuhrung einer Mietpreisbremse der Abschaffung der Optionspflicht zugunsten der doppelten Staatsburgerschaft und einer Rentenreform u a Mindestrente Rente mit 63 nbsp Martin Schulz als damaliger EU Parlamentsprasident 2012 2017 Fur die Europawahl 2014 stellen die europaischen Parteifamilien erstmals europaweite Spitzenkandidaten fur das Amt des Kommissionsprasidenten bereit Fur die europaische Sozialdemokratie trat der Prasident des Europaischen Parlaments der deutsche Martin Schulz an Dabei stellte die SPD das zweitbeste Ergebnis nach der Union mit 27 3 und verbesserte sich damit um 6 5 im Vergleich zu 2009 Mit Beginn des Wahljahres 2017 verzichtete Sigmar Gabriel auf die Kanzlerkandidatur und sprach sich fur Martin Schulz als Spitzenkandidaten und SPD Vorsitzenden aus 94 Nach der Nominierung von Schulz durch den SPD Parteivorstand am 29 Januar 2017 legte die SPD in Umfragen bundesweit deutlich zu teilweise um bis zu 8 95 Innerhalb weniger Tage verzeichnete die SPD zudem mehrere tausend Parteieintritte 96 Der als Schulz Zug 97 bekannte Popularitatsschub hielt nur wenige Monate an die Landtagswahlen im Saarland Schleswig Holstein und Nordrhein Westfalen verlor die SPD 98 2018 bis 2021 Vierte Grosse Koalition Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt die SPD mit 20 5 ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl uberhaupt Unmittelbar nach dem Ergebnis erklarte die SPD fur eine Neuauflage der Grossen Koalition nicht zur Verfugung zu stehen und in die Opposition zu gehen 99 Aus der Landtagswahl in Niedersachsen am 15 Oktober ging die SPD als starkste Kraft hervor und fuhrt dort seither eine Koalition mit der CDU 100 Nachdem die Verhandlungen fur ein Schwarz Gelb Grunes Bundnis Jamaika Koalition aus CDU CSU FDP und Grunen am 19 November gescheitert waren erneuerte der SPD Vorstand zunachst seine Ablehnung in eine neue Regierung einzutreten 101 Nach einem Treffen zwischen Schulz und Bundesprasident Steinmeier erklarte der damalige Generalsekretar Hubertus Heil man werde sich Gesprachen nicht verschliessen 102 Am 30 November trafen sich die Parteispitzen von SPD CDU und CSU zu einem Gesprach mit dem Bundesprasidenten in dem die Moglichkeit einer Regierungsbildung erortert wurde 103 Nach funfeinhalb tagigen Sondierungsgesprachen legten die Parteispitzen am 12 Januar 2018 ein 28 seitiges Papier vor 104 Am 21 Januar stimmten auf einem Sonderparteitag der SPD in Bonn 56 4 der Delegierten fur die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU CSU 105 nbsp Die Spitzen von CDU CSU und SPD bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages 2018 2021Am 7 Februar 2018 einigten sich die Spitzen von Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag 106 Nach dem Rucktritt von Martin Schulz als Parteichef ubernahm am 13 Februar Olaf Scholz als dienstaltester Partei Vize bis zur Wahl eines Nachfolgers durch einen Bundesparteitag kommissarisch das Amt des SPD Parteivorsitzenden 107 Bei dem Mitgliedervotum dessen Ergebnis am 4 Marz 2018 verkundet wurde entschieden sich 66 der SPD Mitglieder fur eine Grosse Koalition 108 Am 9 Marz stellte die SPD ihre Minister im Kabinett Merkel IV vor das am 14 Marz vereidigt wurde 109 nbsp Andrea Nahles als damalige SPD Parteivorsitzende 2018 2019 Am 22 April 2018 wahlte ein erneuter SPD Sonderparteitag Andrea Nahles zur neuen Vorsitzenden In einer Kampfabstimmung gegen die Flensburger Oberburgermeisterin Simone Lange 27 5 erhielt Nahles rund 66 der Delegiertenstimmen das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte einer SPD Vorsitzendenwahl 110 allerdings das beste bei einer Wahl mit mehreren Kandidaten 111 Am 14 Oktober 2018 erzielte die SPD mit 9 7 bei der Landtagswahl in Bayern ihr bis dahin schlechtestes Wahlergebnis bei einer Landtagswahl in Deutschland 112 Auch bei der kurz darauf stattfindenden Landtagswahl in Hessen erlitt die SPD deutliche Verluste und wurde erstmals nur drittstarkste Kraft in Hessen Das anschliessende Wahljahr 2019 war ebenfalls von schweren Niederlagen fur die Partei gekennzeichnet Bei der Europawahl erzielte sie mit noch 15 8 Prozent das schlechteste gesamtdeutsche Ergebnis seit 1887 und ist erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik nur noch drittstarkste Kraft bei einer bundesweiten Wahl Die folgenden Landtagswahlen endeten ebenfalls ausnahmslos mit Verlusten fur die Partei wobei sie in Bremen erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg hinter der CDU lag und in Sachsen und Thuringen nur noch einstellige Ergebnisse hatte Mit 7 7 Prozent in Sachsen hat sie nicht nur ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis eingefahren sondern ist erstmals auch kleinste Fraktion in einem aus mehr als drei Fraktionen bestehenden Landesparlament 113 nbsp Norbert Walter Borjans und Saskia Esken als amtierendes SPD Parteivorsitzenden Duo 2019 2021 Nach dem am 3 Juni 2019 erfolgten Rucktritt von Andrea Nahles als Partei und Franktionschefin wurde die neue Parteispitze in einer Mitgliederbefragung ermittelt Bei der Stichwahl im November 2019 setzten sich Saskia Esken und Norbert Walter Borjans mit 53 1 zu 45 3 Prozent der Stimmen gegen Klara Geywitz und Olaf Scholz durch 114 Die formale Wahl erfolgte auf dem Bundesparteitag am 6 Dezember 2019 Esken wurde mit 75 9 Prozent der Delegiertenstimmen gewahlt und Walter Borjans mit 89 2 Prozent der Delegiertenstimmen 115 Die Wahl von Esken und Walter Borjans wird zuweilen als Linksruck charakterisiert 116 117 Gleichzeitig beschloss der Parteitag ein neues Sozialstaatskonzept um Hartz IV hinter uns zu lassen und den Sozialstaat im 21 Jahrhundert fortzuentwickeln 118 Damit will die Partei ihr Hartz IV Trauma hinter sich lassen und wieder als linke Partei wahrgenommen werden 119 Am 10 August 2020 nominierte der Parteivorstand Olaf Scholz auf Vorschlag der Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter Borjans als Kanzlerkandidaten fur die Bundestagswahl 2021 Er war zu dem Zeitpunkt der in Umfragen beliebteste SPD Politiker aber beim linken Parteiflugel umstritten 120 Seit 2021 Ampelkoalition unter Olaf Scholz nbsp Olaf Scholz mit dem unterzeichneten Koalitionsvertrag der Ampelparteien 2021 Bei der Bundestagswahl 2021 gewann die SPD 5 2 Prozentpunkte hinzu und wurde mit 25 7 Prozent erstmals seit 2002 starkste Kraft bei einer Bundestagswahl Sie verhandelte nach der Wahl mit Bundnis 90 Die Grunen und der FDP uber die Bildung einer Ampelkoalition Am 26 Oktober 2021 wurde mit Barbel Bas zudem zum jeweils dritten Mal eine Sozialdemokratin und eine Frau zur Bundestagsprasidentin gewahlt 121 Die neue Regierung wurde am 8 Dezember 2021 vereidigt und Olaf Scholz vom 20 Deutschen Bundestag zum neunten Bundeskanzler gewahlt er steht dem Kabinett Scholz vor Beim Bundesparteitag am 11 Dezember 2021 wurde Esken als Parteivorsitzende wiedergewahlt Ebenfalls zum Vorsitzenden gewahlt wurde der bisherige Generalsekretar Lars Klingbeil nachdem Walter Borjans auf eine erneute Kandidatur zum Parteivorsitz verzichtet hatte Mit dem Russischen Uberfall auf die Ukraine 2022 vollzog die SPD gefuhrte Bundesregierung eine erhebliche Anderung in ihrer Aussen und Sicherheitspolitik die Bundeskanzler Scholz am 27 Februar 2022 in einer Sondersitzung des Deutschen Bundestag vorstellte 122 123 Scholz sprach von einer Zeitenwende 124 Der SPD Vorsitzende Klingbeil sagte Die Zeitenwende ist da und sie muss ausbuchstabiert werden 125 Die Wahrnehmung der 100 Tage Bilanz der SPD gefuhrten Bundesregierung am 16 Marz 2022 wurde von den Ereignissen gepragt 126 127 128 WahlergebnisseReichstagswahlen 1871 1912 Reichstagswahlergebnisse 1871 1912 129 Jahr Stimmen Sitze1871 1 3 2 2 3821874 1 6 8 9 3971877 9 1 12 3971878 7 6 9 3971881 6 1 12 3971884 9 7 24 3971887 10 1 11 3971890 19 8 35 3971893 23 3 44 3971898 27 2 56 3971903 31 7 81 3971907 28 9 43 3971912 34 8 110 3971 Vorlauferparteien ADAV und SDAP zusammen Wahlen in der Weimarer Republik 1919 1933 Reichstagswahlergebnisse 1919 1933 130 Jahr Stimmenanteil Sitze1919 1 37 9 163 4231920 21 7 102 4591924 Mai 20 5 100 4721924 Dezember 26 0 131 4931928 29 8 153 4911930 24 5 143 5771932 Juli 21 6 133 6081932 November 20 4 121 5841933 18 3 120 6471 Wahlen zur Nationalversammlung Bundestagswahlen seit 1949 nbsp Grafische Ubersicht uber die Wahlergebnisse nbsp Zweitstimmenanteil der SPD bei der Bundestagswahl 2017 nach Wahlkreisen 7 8 15 gt 15 20 gt 20 25 gt 25 30 gt 30 37 8 Bundestagswahlergebnisse 131 Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Sitze Kanzlerkandidat1949 0 6 934 975 29 2 131 402 Kurt Schumacher1953 0 7 944 943 28 8 162 509 Erich Ollenhauer1957 0 9 495 571 31 8 181 519 Erich Ollenhauer1961 11 427 355 36 2 203 521 Willy Brandt1965 12 813 186 39 3 217 518 Willy Brandt1969 14 065 716 42 7 237 518 Willy Brandt1972 17 175 169 45 8 242 518 Willy Brandt1976 16 099 019 42 6 224 518 Helmut Schmidt1980 16 260 677 42 9 228 519 Helmut Schmidt1983 14 865 807 38 2 202 520 Hans Jochen Vogel1987 14 025 763 37 0 193 519 Johannes Rau1990 15 545 366 33 5 239 662 Oskar Lafontaine1994 17 140 354 36 4 252 672 Rudolf Scharping1998 20 181 269 40 9 298 669 Gerhard Schroder2002 18 488 668 38 5 251 603 Gerhard Schroder2005 16 194 665 34 2 222 614 Gerhard Schroder2009 0 9 990 488 23 0 146 622 Frank Walter Steinmeier2013 11 252 215 25 7 193 631 Peer Steinbruck2017 0 9 538 367 20 5 153 709 Martin Schulz2021 11 955 434 25 7 206 736 Olaf ScholzEuropawahlen seit 1979 nbsp Ergebnisse der SPD bei den Europawahlen 1979 2019Europawahlergebnisse 132 Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Sitze Spitzenkandidat 133 1979 11 370 045 40 8 35 81 Willy Brandt 134 1984 9 296 417 37 4 33 81 Katharina Focke 135 1989 10 525 728 37 3 31 81 Gerd Walter 136 1994 11 389 697 32 2 40 99 Klaus Hansch1999 8 307 085 30 7 33 99 Klaus Hansch2004 5 547 971 21 5 23 99 Martin Schulz2009 5 472 566 20 8 23 99 Martin Schulz 137 2014 7 999 955 27 3 27 96 Martin Schulz 138 2019 5 914 953 15 8 16 96 Katarina Barley 139 WahlerschaftDie SPD zieht Stimmen aus allen Bevolkerungsschichten auf sich dennoch ist in bestimmten Gruppen ein hoherer Anteil an der Wahlerschaft festzustellen Wahrend geschichtsbedingt fruher vor allem der kleine Mann die SPD wahlte ist der Anteil der Wahler die aus der Arbeiterklasse und einkommensarmen Schichten stammen heute weit niedriger als zu Grundungszeiten Auch der Anteil der Angestellten mit hoherem Schulabschluss und der Selbstandigen ist stetig gestiegen 140 Am besten schnitt die Partei in der Gruppe der uber 60 Jahrigen ab Frauen und Manner sind in der Wahlerschaft annahernd gleich stark vertreten 140 Geografisch ist eine Konzentration der Wahlerschaft auf eher protestantisch gepragte Gebiete im Westen und Norden der Republik festzustellen Durch die Starke der Union im Suden sowie den Erfolgen der Linkspartei im Osten konnte die SPD in diesen Gebieten kaum Fuss fassen Des Weiteren wird die SPD vermehrt von Menschen aus einem grossstadtischen Umfeld gewahlt Sie stellt 42 der 50 Burgermeister der einwohnerstarksten Stadte Deutschlands Stand 2019 Personlichkeiten Hauptartikel Liste prominenter Mitglieder der SPD Gegenwart Bundeskabinettsmitglieder Name Amt Beginn der Amtszeit Parl Staatssekretar bzw Staatsminister nbsp Olaf Scholz nbsp Bundeskanzler 8 Dezember 2021 Sarah Ryglewski SPD Reem Alabali Radovan SPD Carsten Schneider SPD Claudia Roth Grune nbsp Nancy Faeser nbsp Bundesministerin des Innern und fur Heimat 8 Dezember 2021 Mahmut Ozdemir SPD Johann Saathoff SPD Rita Schwarzeluhr Sutter SPD nbsp Hubertus Heil nbsp Bundesminister fur Arbeit und Soziales 14 Marz 2018 Kerstin Griese SPD Anette Kramme SPD nbsp Boris Pistorius nbsp Bundesministerin der Verteidigung 19 Januar 2023 Thomas Hitschler SPD Siemtje Moller SPD nbsp Karl Lauterbach nbsp Bundesminister fur Gesundheit 8 Dezember 2021 Sabine Dittmar SPD Edgar Franke SPD nbsp Svenja Schulze nbsp Bundesministerin fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 8 Dezember 2021 Niels Annen SPD Barbel Kofler SPD nbsp Klara Geywitz nbsp Bundesministerin fur Wohnen Stadtentwicklung und Bauwesen 8 Dezember 2021 Soren Bartol SPD Cansel Kiziltepe SPD nbsp Wolfgang Schmidt nbsp Bundesminister fur besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts 8 Dezember 2021Regierungschefs in den LandernDie SPD stellt derzeit sieben Ministerprasidenten bzw Burgermeister von Stadtstaaten Name Land Beginn der Amtszeit Kabinett bzw Senat Zugehorigkeit zu den Landesparlamenten nbsp Malu Dreyer nbsp nbsp Rheinland Pfalz 16 Januar 2013 Kabinett Dreyer III nbsp als Oppositionspartei vertreten als kleiner Koalitionspartner in der Regierung als grosser Koalitionspartner in der Regierung und den Regierungschef stellend als alleinige Regierungspartei nbsp Stephan Weil nbsp nbsp Niedersachsen 19 Februar 2013 Kabinett Weil III nbsp Dietmar Woidke nbsp nbsp Brandenburg 28 August 2013 Kabinett Woidke III nbsp Manuela Schwesig nbsp nbsp Mecklenburg Vorpommern 4 Juli 2017 Kabinett Schwesig II nbsp Peter Tschentscher nbsp nbsp Hamburg 28 Marz 2018 Senat Tschentscher II nbsp Andreas Bovenschulte nbsp nbsp Bremen 15 August 2019 Senat Bovenschulte II nbsp Anke Rehlinger nbsp nbsp Saarland 25 April 2022 Kabinett RehlingerFolgende Politiker sind in ihren Landern stellvertretender Ministerprasident unter einem Regierungschef der CDU oder der Linken Armin Willingmann in Sachsen Anhalt unter Reiner Haseloff CDU seit der Landtagswahl vom 6 Juni 2021 Martin Dulig in Sachsen unter Michael Kretschmer CDU seit der Landtagswahl vom 1 September 2019 Georg Maier in Thuringen unter Bodo Ramelow Die Linke seit der Landtagswahl vom 27 Oktober 2019 Franziska Giffey in Berlin unter Kai Wegner CDU seit der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus vom 12 Februar 2023Parteivorsitzende Vor 1945 Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die SPD von mehreren Vorsitzenden zugleich gefuhrt Daher uberschneiden sich die Amtszeiten nbsp Alwin Gerisch 1890 bis 1892 nbsp Paul Singer 1890 bis 1911 nbsp August Bebel 1892 bis 1913 nbsp Hugo Haase 1911 bis 1916 nbsp Friedrich Ebert 1913 bis 1919 nbsp Philipp Scheidemann 1917 bis 1919 nbsp Hermann Muller 1919 bis 1928 nbsp Otto Wels 1919 bis 1939 Exil ab 1933 nbsp Arthur Crispien 1922 bis 1933 von der USPD nbsp Hans Vogel 1931 bis 1945 Exil ab 1933 1945 1990 Westzonen Bundesrepublik Deutschland nbsp Kurt Schumacher 1945 bis 1952 bis 1946 Britische Besatzungszone nbsp Erich Ollenhauer 27 September 1952 bis14 Dezember 1963 nbsp Willy Brandt 16 Februar 1964 bis14 Juni 1987 nbsp Hans Jochen Vogel 14 Juni 1987 bis29 Mai 1991 SBZ DDR nbsp Otto Grotewohl 1945 bis 1946 Sowjetische Besatzungszone ab 1946 SED nbsp Stephan Hilsberg 7 Oktober 1989 bis23 Februar 1990 nbsp Ibrahim Bohme 23 Februar 1990 bis1 April 1990 nbsp Markus Meckel 8 April 1990 bis9 Juni 1990 kommissarisch nbsp Wolfgang Thierse 9 Juni 1990 bis26 September 1990 Seit 1990 Am 27 September 1990 vereinigte sich die SPD in der DDR mit ihrem westdeutschen Pendant nbsp Hans Jochen Vogel 27 September 1990 bis29 Mai 1991 nbsp Bjorn Engholm 29 Mai 1991 bis3 Mai 1993 nbsp Johannes Rau 3 Mai 1993 bis25 Juni 1993 kommissarisch nbsp Rudolf Scharping 25 Juni 1993 bis16 November 1995 nbsp Oskar Lafontaine 16 November 1995 bis12 Marz 1999 nbsp Gerhard Schroder 12 Marz 1999 bis21 Marz 2004 nbsp Franz Muntefering 21 Marz 2004 bis15 November 2005 und18 Oktober 2008 bis13 November 2009 nbsp Matthias Platzeck 15 November 2005 bis10 April 2006 nbsp Kurt Beck 10 April 2006 bis7 September 2008 nbsp Frank Walter Steinmeier 7 September 2008 bis18 Oktober 2008 kommissarisch nbsp Sigmar Gabriel 13 November 2009 bis19 Marz 2017 nbsp Martin Schulz 19 Marz 2017 bis13 Februar 2018 nbsp Olaf Scholz 13 Februar 2018 bis22 April 2018 kommissarisch nbsp Andrea Nahles 22 April 2018 bis3 Juni 2019 nbsp Malu Dreyer 3 Juni 2019 bis6 Dezember 2019 kommissarisch nbsp Thorsten Schafer Gumbel 3 Juni 2019 bis30 September 2019 kommissarisch nbsp Manuela Schwesig 3 Juni 2019 bis10 September 2019 kommissarisch nbsp Norbert Walter Borjans 6 Dezember 2019 bis11 Dezember 2021 nbsp Saskia Esken seit 6 Dezember 2019 nbsp Lars Klingbeil seit 11 Dezember 2021 Bundesgeschaftsfuhrer nbsp Hans Jurgen Wischnewski 2 Oktober 1968 bis18 Dezember 1971 nbsp Holger Borner 24 Januar 1972 bis12 Oktober 1976 nbsp Egon Bahr 15 Dezember 1976 bis23 Februar 1981 nbsp Peter Glotz 23 Februar 1981 bis15 Juni 1987 nbsp Anke Fuchs 15 Juni 1987 bis30 Mai 1991 nbsp Karlheinz Blessing 30 Mai 1991 bis16 August 1993 nbsp Gunter Verheugen 16 August 1993 bis29 September 1995 nbsp Franz Muntefering 16 Oktober 1995 bis2 November 1998 und6 September 1999 bis13 Dezember 1999 nbsp Ottmar Schreiner 2 November 1998 bis6 September 1999 nbsp Matthias Machnig 13 Dezember 1999 bis31 Dezember 2002 nbsp Franz Josef Lersch Mense 1 Januar 2003 bis21 Marz 2004 nbsp Kajo Wasserhovel 21 Marz 2004 bis 16 November 2005 und16 September 2008 bis15 November 2009 nbsp Martin Gorholt 16 November 2005 bis16 September 2008 nbsp Astrid Klug 15 November 2009 bis31 Mai 2012 nbsp Juliane Seifert 15 Mai 2016 bis23 Oktober 2017 nbsp Nancy Bohning 11 Dezember 2017 bis23 April 2018 nbsp Thorben Albrecht 23 April 2018 bis16 Dezember 2019 nbsp Jessika Wischmeier seit 16 Dezember 2019 Generalsekretare nbsp Franz Muntefering 7 Dezember 1999 bis20 Oktober 2002 nbsp Olaf Scholz 20 Oktober 2002 bis21 Marz 2004 nbsp Klaus Uwe Benneter 21 Marz 2004 bis15 November 2005 nbsp Hubertus Heil 15 November 2005 bis13 November 2009 und2 Juni 2017 bis8 Dezember 2017 nbsp Andrea Nahles 13 November 2009 bis26 Januar 2014 nbsp Yasmin Fahimi 26 Januar 2014 bis 11 Dezember 2015 nbsp Katarina Barley 11 Dezember 2015 bis 2 Juni 2017 nbsp Lars Klingbeil 8 Dezember 2017 bis11 Dezember 2021 nbsp Kevin Kuhnert seit 11 Dezember 2021 Vorsitzende der SPD Bundestagsfraktion Hauptartikel SPD Bundestagsfraktion nbsp Kurt Schumacher 6 September 1949 bis20 August 1952 nbsp Erich Ollenhauer 7 Oktober 1952 bis14 Dezember 1963 nbsp Fritz Erler 3 Marz 1964 bis22 Februar 1967 nbsp Helmut Schmidt 14 Marz 1967 bis22 Oktober 1969 nbsp Herbert Wehner 22 Oktober 1969 bis8 Marz 1983 nbsp Hans Jochen Vogel 8 Marz 1983 bis12 November 1991 nbsp Hans Ulrich Klose 12 November 1991 bis18 Oktober 1994 nbsp Rudolf Scharping 18 Oktober 1994 bis20 Oktober 1998 nbsp Peter Struck 20 Oktober 1998 bis 25 Juli 2002 und21 November 2005 bis29 September 2009 nbsp Ludwig Stiegler 25 Juli 2002 bis24 September 2002 nbsp Franz Muntefering 24 September 2002 bis21 November 2005 nbsp Frank Walter Steinmeier 29 September 2009 bis16 Dezember 2013 nbsp Thomas Oppermann 16 Dezember 2013 bis27 September 2017 nbsp Andrea Nahles 27 September 2017 bis4 Juni 2019 nbsp Rolf Mutzenich seit 4 Juni 2019 Reichs bzw Bundesebene StaatsoberhaupterDie nachfolgenden SPD Politiker waren oder sind Staatsoberhaupt Deutschlands nbsp Friedrich EbertReichsprasident 11 Februar 1919 bis28 Februar 1925 nbsp Gustav HeinemannBundesprasident 1 Juli 1969 bis30 Juni 1974 nbsp Johannes RauBundesprasident 1 Juli 1999 bis30 Juni 2004 nbsp Frank Walter SteinmeierBundesprasident seit 19 Marz 2017 Stellvertretende Staatsoberhaupter Hauptartikel Liste der Prasidenten des deutschen Bundesrates nbsp Niedersachsen nbsp Hinrich Wilhelm KopfBundesratsprasident 7 September 1951 bis6 September 1952 nbsp Hessen nbsp Georg August ZinnBundesratsprasident 7 September 1953 bis6 September 1954 nbsp Berlin nbsp Willy BrandtBundesratsprasident 1 November 1957 bis31 Oktober 1958 und1 November 1964 bis31 Oktober 1965 nbsp Bremen nbsp Wilhelm KaisenBundesratsprasident 1 November 1958 bis31 Oktober 1959 nbsp Niedersachsen nbsp Georg DiederichsBundesratsprasident 1 November 1958 bis31 Oktober 1959 nbsp Berlin nbsp Klaus SchutzBundesratsprasident 1 November 1967 bis31 Oktober 1968 nbsp Hamburg nbsp Herbert WeichmannBundesratsprasident 1 November 1968 bis31 Oktober 1969 nbsp Bremen nbsp Hans KoschnickBundesratsprasident 1 November 1970 bis31 Oktober 1971 und1 November 1981 bis31 Oktober 1982 nbsp Nordrhein Westfalen nbsp Heinz KuhnBundesratsprasident 1 November 1971 bis31 Oktober 1972 nbsp Niedersachsen nbsp Alfred KubelBundesratsprasident 1 November 1974 bis31 Oktober 1975 nbsp Hessen span