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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hans Apel Begriffsklarung aufgefuhrt Hans Eberhard Apel 25 Februar 1932 in Hamburg 6 September 2011 ebenda 1 war ein deutscher Okonom und Politiker SPD Apel war von 1972 bis 1974 Parlamentarischer Staatssekretar beim Bundesminister des Auswartigen von 1974 bis 1978 Bundesminister der Finanzen und von 1978 bis 1982 Bundesminister der Verteidigung Hans Apel 1978 Apel bei einem Vortrag in der Freien evangelischen Gemeinde Heidelberg 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 2 1 Partei 2 2 Abgeordneter 2 3 Offentliche Amter 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ingrid und Hans ApelHans Apel wurde im Arbeiterviertel Hamburg Barmbek geboren und evangelisch getauft Seine Mutter starb 1946 Im selben Jahr kehrte sein Vater ein Prokurist aus der Kriegsgefangenschaft zuruck nbsp Grabstein von Hans Apel auf dem Friedhof OhlsdorfNach dem Abitur 1951 auf dem Gymnasium Uhlenhorst Barmbek in Hamburg absolvierte Apel eine Lehre als Import und Exportkaufmann in der Mineralolindustrie und besuchte Abendkurse in Englisch und Franzosisch 1954 begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universitat Hamburg trat in den SDS ein und erwarb 1957 den Diplom Volkswirt 1961 wurde er bei Heinz Dietrich Ortlieb mit der Arbeit uber den britischen Wirtschaftswissenschaftler Edwin Cannan zum Dr rer pol promoviert Edwin Cannan und seine Schuler Die Neuliberalen an der London School of Economics Apel nahm am Gemeindeleben seiner Kirche teil und arbeitete zeitweise im Kirchenvorstand mit 1955 heiratete er die Buchhalterin Ingrid Schwingel die er in der Evangelischen Jugend kennengelernt hatte Sie lebten mit Unterbrechungen in Hamburg Volksdorf und bekamen die Tochter Ingrid und Hanne und vier Enkelkinder Hans Apel starb 2011 nach zweijahriger Krankheit Seine letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof Politische Karriere BearbeitenVon 1958 bis 1961 war Apel Sekretar der Sozialistischen Fraktion im Europaischen Parlament in Strassburg Ab 1962 war er Beamter beim Europaischen Parlament wo er als Abteilungsleiter zustandig fur die Wirtschafts und Finanzpolitik sowie fur die Verkehrspolitik war Apel sah sich selbst als Volksvertreter und stand bewusst im Telefonbuch Er zeigte sich stolz darauf als Wahlkampfer rund 10 000 Hausbesuche gemacht zu haben Als Unterstutzer der Linie von Bundeskanzler Helmut Schmidt und des NATO Doppelbeschlusses wurde er von Gruppierungen seiner Partei angefeindet und auf dem Kirchentag 1981 mit Tomaten beworfen 1990 schied Apel nach 25 Jahren aus dem Bundestag aus und zog sich aus der aktiven Politik zuruck Er arbeitete ehrenamtlich als Honorarprofessor fur Finanzpolitik an der Universitat Rostock und wurde im Auftrag der Treuhand Aufsichtsratsvorsitzender des Kombinats Schwarze Pumpe sowie 1994 der EKO Stahl Deren Abwicklung durch die Bundesregierung und die Treuhand sah er als einen dunklen Fleck der Wiedervereinigung an 2 1991 veroffentlichte er das Buch Die deformierte Demokratie in dem er mit Parteienherrschaft und klungel abrechnete In dem 1994 veroffentlichten Buch Der kranke Koloss Europa Reform oder Krise nahm er die damalige Europaische Gemeinschaft als eine teure Illusion ins Visier Ungewohnliche Einblicke in Hinterzimmer der Politik bietet Apels Buch Der Abstieg womit nicht nur der Abstieg der SPD in der Wahlergunst sondern auch sein eigener geschildert wird Die Entstehung des Schlagworts Rentenluge datiert der ehemalige Finanzminister auf den Oktober 1976 Damals erklarte Helmut Schmidt in einer Fernsehdiskussion Die Rente ist sicher Kommentar Apels Das war der Beginn der Rentenluge 3 Apel war schon als Schuler leidenschaftlicher Anhanger des Hamburger Fussballklubs FC St Pauli und seit 1947 Mitglied Von 1988 bis 1991 war er Vizeprasident und von 1997 bis 1998 Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins 4 5 Partei Bearbeiten nbsp Plakatekleben 1976 in Hamburg BarmbekAus Protest gegen die Wiederaufrustung trat Apel 1955 in die SPD ein Fur eine Weile bekam er als Juso Landesgeschaftsfuhrer ein kleines Buro im Kurt Schumacher Haus der Zentrale der Hamburger SPD 1957 gehorte er zu den Wahlhelfern von Helmut Schmidt 6 Apels politische Heimat war der SPD Kreis Hamburg Nord der zweitgrosste der sieben Hamburger SPD Kreise Von 1966 bis mindestens 1978 gehorte er dort als Beisitzer fur Propaganda zum geschaftsfuhrenden Kreisvorstand 7 Apel verstand sich als pragmatischer Politiker er wurde dem konservativen Flugel zugerechnet und entwickelte sich zum Sprecher des Seeheimer Kreises 8 Auf dem Landesparteitag der SPD Hamburg im Januar 1970 sprach er sich gemeinsam mit Jan Ehlers Peter Blachstein Jens Litten und Wilhelm Nolling dagegen aus dass sich der Axel Springer Verlag am Studio Hamburg einer 100 prozentigen Tochtergesellschaft des Norddeutschen Rundfunks beteiligt Der Landesparteitag beschloss daraufhin eine Resolution in der es unter anderem hiess Der Landesparteitag erwartet dass sich alle Entscheidungsgremien des NDR und seiner Tochtergesellschaften entschieden gegen die geplante Transaktion in der gegenwartigen Form wenden 9 Von 1970 bis 1988 gehorte er dem Bundesvorstand seiner Partei an von 1984 bis 1986 war er auch Mitglied des Prasidiums 1985 kandidierte er als Spitzenkandidat der Berliner SPD bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus fur das Amt des Regierenden Burgermeisters von Berlin konnte sich gegen den Amtsinhaber Eberhard Diepgen jedoch nicht durchsetzen Als er 1988 nicht wieder in den Parteivorstand gewahlt wurde legte Apel alle Parteiamter nieder Es blieb die Ehrenmitgliedschaft im SPD Bezirk Berlin Wedding 10 Abgeordneter Bearbeiten nbsp Hans Apel 1976 Apel war von 1965 bis 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages und gehorte von 1965 bis 1970 ausserdem dem Europaparlament an Er war von 1969 bis 1972 und erneut von 1983 bis zum 5 September 1988 stellvertretender Vorsitzender der SPD Bundestagsfraktion Von 1969 bis 1972 war er ausserdem Vorsitzender des Ausschusses fur Verkehr und fur das Post und Fernmeldewesen Hans Apel zog 1987 uber die Landesliste Hamburg und sonst stets als direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Hamburg Nord I bzw seit 1980 des Wahlkreises Hamburg Nord in den Bundestag ein Offentliche Amter Bearbeiten 1972 wurde Apel Parlamentarischer Staatssekretar fur Europafragen im Auswartigen Amt Nach dem Rucktritt von Willy Brandt wurde er am 16 Mai 1974 vom neuen Bundeskanzler Helmut Schmidt zum Bundesminister der Finanzen im Kabinett Schmidt I berufen Legendar wurde sein Ausspruch Ich dacht mich tritt ein Pferd mit dem er 1975 in einem ARD Fernsehinterview auf die Diskussion um die Steuerreform reagierte 11 Nach der Kabinettsumbildung im Fruhjahr 1978 ubernahm er als erster Ungedienter am 16 Februar 1978 die Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler schied er am 1 Oktober 1982 aus der Bundesregierung aus Auszeichnungen Bearbeiten1992 wurde Hans Apel zum Honorarprofessor im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universitat Rostock berufen 12 2004 verlieh ihm die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern KSBB den Walter Kunneth Preis Den nach dem Erlanger Theologen benannten Preis erhielt Apel insbesondere wegen seines Buches Volkskirche ohne Volk in dem er sich gegen den seiner Ansicht nach ausufernden Modernismus in der evangelischen Kirche gewandt hatte Apel selbst war 1999 aus diesem Grund aus der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche aus und in die Selbstandige Evangelisch Lutherische Kirche eingetreten Werke Auswahl BearbeitenTagebuch eines Bundestagsabgeordneten Kiepenheuer amp Witsch 1972 Volker Bredenberg Ich dacht mich tritt ein Pferd Bundesfinanzminister Dr Hans Apel steht Rede und Antwort auf 100 Fragen Eine geschriebene Talk Show Gloss Hamburg 1975 ISBN 3 87261 006 6 13 Der Abstieg Politisches Tagebuch 1978 1988 Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1990 ISBN 3 421 06559 4 nbsp Unterschrift Hans ApelDie deformierte Demokratie Parteienherrschaft in Deutschland Droemer Knaur Munchen 1991 ISBN 3 426 80000 4 Der kranke Koloss Europa Reform oder Krise Rowohlt Hamburg 1994 ISBN 3 498 00046 2 Staat ohne Mass Die Finanzpolitik in der Sackgasse Econ Dusseldorf 1997 ISBN 3 430 11066 1 Zerstorte Illusionen Meine ostdeutschen Jahre Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05412 6 Volkskirche ohne Volk Der Niedergang der Landeskirchen Brunnen Verlag Giessen 2003 ISBN 3 7655 1845 X Europa ohne Seele Brunnen Verlag Giessen 2007 ISBN 978 3 7655 1952 9 Hans mach Du das Lebenserinnerungen Brunnen Verlag Giessen 2010 ISBN 978 3 7655 1793 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Apel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Apel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ex Finanzminister Hans Apel ein Mahner und Macher Nachruf von Jan Haarmeyer im Hamburger Abendblatt vom 8 September 2011 Ein Interview mit Hans Apel ist im Historischen Archiv der EU in Florenz einsehbar Einzelnachweise Bearbeiten Ehemaliger SPD Bundesminister Apel ist tot Spiegel Online vom 7 September 2011 abgerufen am 7 September 2011 Hans Apel Hans mach du das S 177 Der Abstieg Politisches Tagebuch eines Jahrzehnts 5 Auflage DVA Stuttgart 1990 S 24 Ex Finanzminister Hans Apel in Hamburg gestorben Hamburger Abendblatt vom 7 September 2011 Nachruf im Hamburger Abendblatt vom 8 September 2011 abgerufen am 8 September 2011 Der Abstieg Politisches Tagebuch eines Jahrzehnts S 11 Jorn Westendorf SPD Kreis Hamburg Nord Jahresbericht 1976 77 Hrsg SPD Kreis Hamburg Nord Ehemaliger SPD Bundesminister Apel ist tot In Spiegel Online 7 September 2011 abgerufen am 22 Februar 2013 Studio Beteiligung wird uberpruft in Hamburger Abendblatt vom 26 Januar 1970 abgerufen am 22 Marz 2020 Hans Apel Der Abstieg Politisches Tagebuch eines Jahrzehnts 5 Auflage S 334 DVA Stuttgart 1990 Dudenredaktion Hrsg Zitate und Ausspruche Herkunft und aktueller Gebrauch Duden Bd 12 Dudenverlag 2002 S 260 Eintrag zu Hans Apel im Catalogus Professorum Rostochiensium Hans Apel In Der Spiegel Nr 23 1975 S 148 online Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland Fritz Schaffer CSU 1949 1957 Franz Etzel CDU 1957 1961 Heinz Starke FDP 1961 1962 Rolf Dahlgrun FDP 1962 1966 Kurt Schmucker CDU 1966 Franz Josef Strauss CSU 1966 1969 Alex Moller SPD 1969 1971 Karl Schiller SPD 1971 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 1974 Hans Apel SPD 1974 1978 Hans Matthofer SPD 1978 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Gerhard Stoltenberg CDU 1982 1989 Theo Waigel CSU 1989 1998 Oskar Lafontaine SPD 1998 1999 Werner Muller parteilos komm 1999 Hans Eichel SPD 1999 2005 Peer Steinbruck SPD 2005 2009 Wolfgang Schauble CDU 2009 2017 Peter Altmaier CDU komm 2017 2018 Olaf Scholz SPD 2018 2021 Christian Lindner FDP seit 2021 Siehe auch Bundesministerium der Finanzen und Liste der deutschen FinanzministerVerteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland Theodor Blank CDU 1955 1956 Franz Josef Strauss CSU 1956 1963 Kai Uwe von Hassel CDU 1963 1966 Gerhard Schroder CDU 1966 1969 Helmut Schmidt SPD 1969 1972 Georg Leber SPD 1972 1978 Hans Apel SPD 1978 1982 Manfred Worner CDU 1982 1988 Rupert Scholz CDU 1988 1989 Gerhard Stoltenberg CDU 1989 1992 Volker Ruhe CDU 1992 1998 Rudolf Scharping SPD 1998 2002 Peter Struck SPD 2002 2005 Franz Josef Jung CDU 2005 2009 Karl Theodor zu Guttenberg CSU 2009 2011 Thomas de Maiziere CDU 2011 2013 Ursula von der Leyen CDU 2013 2019 Annegret Kramp Karrenbauer CDU 2019 2021 Christine Lambrecht SPD 2021 2023 Boris Pistorius SPD seit 2023 Siehe auch Liste der deutschen Verteidigungsminister und Bundesministerium der VerteidigungKabinett Schmidt I 16 Mai 1974 bis 14 Dezember 1976 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Werner Maihofer FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Friderichs FDP Josef Ertl FDP Walter Arendt SPD Georg Leber SPD Katharina Focke SPD Kurt Gscheidle SPD Karl Ravens SPD Egon Franke SPD Hans Matthofer SPD Helmut Rohde SPD Erhard Eppler SPD Egon Bahr SPD Kabinett Schmidt II 16 Dezember 1976 bis 4 November 1980 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Werner Maihofer FDP Gerhart Baum FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Matthofer SPD Hans Friderichs FDP Otto Graf Lambsdorff FDP Josef Ertl FDP Herbert Ehrenberg SPD Georg Leber SPD Antje Huber SPD Kurt Gscheidle SPD Karl Ravens SPD Dieter Haack SPD Egon Franke SPD Volker Hauff SPD Helmut Rohde SPD Jurgen Schmude SPD Marie Schlei SPD Rainer Offergeld SPD Kabinett Schmidt III 6 November 1980 bis 1 Oktober 1982 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Gerhart Baum FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Matthofer SPD Manfred Lahnstein SPD Otto Graf Lambsdorff FDP Josef Ertl FDP Bjorn Engholm SPD Herbert Ehrenberg SPD Heinz Westphal SPD Antje Huber SPD Anke Fuchs SPD Volker Hauff SPD Kurt Gscheidle SPD Dieter Haack SPD Egon Franke SPD Andreas von Bulow SPD Jurgen Schmude SPD Rainer Offergeld SPD Normdaten Person GND 118649779 lobid OGND AKS LCCN n50022470 VIAF 232142151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Apel HansALTERNATIVNAMEN Apel Hans Eberhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Okonom und Politiker SPD MdB MdEPGEBURTSDATUM 25 Februar 1932GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 6 September 2011STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Apel amp oldid 231063902