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Hans Friderichs 16 Oktober 1931 in Wittlich ist ein deutscher Politiker FDP und Manager Er war von 1972 bis 1977 Bundesminister fur Wirtschaft Hans Friderichs 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Ehrungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Abitur 1950 absolvierte Friderichs ein Studium der Rechtswissenschaft in Marburg Graz und Mainz In Marburg wurde er Mitglied des Corps Teutonia 1 Die Ausbildung beendete er 1959 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen 1957 erfolgte seine Promotion zum Dr jur Er war dann bis 1963 Geschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer fur Rheinhessen in Bingen Nach der Ermordung des Vorstandssprechers der Dresdner Bank Jurgen Ponto durch RAF Terroristen trat Friderichs 1977 in den Vorstand der Dresdner Bank ein und amtierte hier von 1978 bis 1985 als Vorstandssprecher Der direkte Wechsel von der Politik in die Wirtschaft wurde kritisiert der einstige Wirtschaftsminister Friderichs hatte damit plotzlich ein rund zehnmal hoheres Gehalt als der deutsche Bundeskanzler 2 Im Jahr 1983 geriet Friderichs ins Zwielicht der Flick Spenden Affare Das Magazin Der Spiegel hatte aufgedeckt dass der Flick Konzern Gelder an Parteien und ihnen nahestehende gemeinnutzige Organisationen gezahlt hatte ohne dass die Zahlungen beim Finanzamt korrekt abgerechnet worden waren 1983 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen Bestechlichkeit Als sie 1985 eine Anklage wegen Steuerhinterziehung nachschob trat Friderichs als Vorstandssprecher zuruck Am 16 Februar 1987 sprach ihn das Bonner Landgericht mit einem Freispruch dritter Klasse 3 zwar vom Vorwurf der Bestechlichkeit frei verurteilte ihn aber wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe in Hohe von 61 500 Mark 4 Die Richter urteilten es bestehe der erhebliche Verdacht dass der Flick Konzern Friderichs die angeklagten Barzahlungen tatsachlich hat zukommen lassen 3 In seine Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender der Minol AG 1992 fiel die Leuna Affare Friderichs gehort den Aufsichtsraten der Goldman Sachs Investment Management GmbH der Leica Camera AG und der Schneider Electric S A an Von November 2007 bis Mai 2009 war er Aufsichtsratsvorsitzender der adidas AG Ausserdem bekleidet er dieses Amt bei der Allit AG Kunststofftechnik in Bad Kreuznach 5 Von 1991 bis 1992 war er Mitglied des Kuratoriums der Friedrich Naumann Stiftung Friderichs ist Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Stadt Wittlich und Mitglied im Grundungsvorstand der im Juni 2005 in Mainz gegrundeten Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck Friderichs war bis zum 31 Dezember 2013 Vorsitzender des Hochschulrates der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 6 und war zudem Vorsitzender des Hochschulkuratoriums der JGU Im Sommer 2006 scheiterte der Wahlvorschlag fur die Prasidentenwahl der Universitat Zwei der drei vorgeschlagenen Kandidaten zogen ihre Kandidatur vorzeitig zuruck Der erneute Vorschlag des Kuratoriums unter Friderichs Vorsitz stiess auf Kritik da wiederum nur externe Kandidaten herangezogen und dem Kuratorium zudem von studentischen Senatsmitgliedern Verfahrensfehler vorgeworfen wurden 7 Partei Bearbeiten nbsp Hans Friderichs 1975 Seit 1956 ist Friderichs Mitglied der FDP Von 1963 bis 1964 war er Stellvertretender Bundesgeschaftsfuhrer Von 1964 bis 1969 war er Bundesgeschaftsfuhrer der FDP Von 1974 bis 1977 amtierte er als Stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP Abgeordneter BearbeitenFriderichs war von 1960 bis 1964 Mitglied des Kreistages von Bingen und dort Vorsitzender der FDP Fraktion Von 1965 bis 1969 war er Mitglied des Deutschen Bundestages Am 13 Dezember 1972 wurde er aufgrund der Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Wahlprufungsgerichts Rheinland Pfalz Abgeordneter des Rheinland Pfalzischen Landtages 8 Das Bundesverfassungsgericht hatte das Landeswahlgesetz teilweise fur verfassungswidrig erklart Sein Landtagsmandat legte er aber bereits am 9 Januar 1973 nieder fur ihn ruckte Max Gunther Piedmont ins Parlament nach Bei der Bundestagswahl 1976 wurde er erneut in den Bundestag gewahlt dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 8 November 1977 angehorte Das Abgeordnetenmandat ubernahm Helmut Schafer Offentliche Amter Bearbeiten1969 wurde Friderichs vom damaligen Rheinland Pfalzischen Ministerprasidenten Helmut Kohl zum Staatssekretar im Ministerium fur Landwirtschaft Weinbau und Forsten des Landes Rheinland Pfalz ernannt und behielt als Vertreter der FDP dieses Amt auch nach dem Ausscheiden der FDP aus der damaligen CDU FDP Koalition des rheinland pfalzischen Landtages noch inne nachdem die CDU bei den Landtagswahlen im Fruhjahr 1971 die absolute Mehrheit gewonnen hatte und die Regierung alleine stellte Nach der Bundestagswahl 1972 wurde er am 15 Dezember 1972 im zweiten Kabinett von Bundeskanzler Willy Brandt zum Bundesminister fur Wirtschaft ernannt Dieses Amt behielt er auch unter dem seit 1974 amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt Am 7 Oktober 1977 gab Friderichs uberraschend sein Amt auf und wechselte in den Vorstand der Dresdner Bank Zusammen mit Klaus von Dohnanyi ist er der derzeit einzige noch lebende Bundesminister a D unter Willy Brandt Ehrungen Bearbeiten1974 Alexander Rustow Plakette 1977 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 9 1976 Columbus Ehrenpreis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten 10 1978 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 11 2008 Ehrenmitglied der Wirtschaftsjunioren Rhein Hessen 2016 Verdienstorden des Landes Rheinland PfalzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Friderichs Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Beruhmte Corpsstudenten In die corps de Archiviert vom Original am 4 April 2010 abgerufen am 14 Februar 2015 Hart aber fair ARD Sendung vom 19 Marz 2012 a b Machtige Helfer Comeback des Steuersunders Hans Friderichs In Der Spiegel Nr 47 1988 online UnternehmenBildergalerien In handelsblatt com Archiviert vom Original am 19 Februar 2008 abgerufen am 14 Februar 2015 Impressum Allit AG Kunststofftechnik Memento vom 23 November 2012 im Internet Archive In allit de Hochschulrat Memento vom 4 Juni 2011 im Internet Archive In uni mainz de Zwei Kandidaten furs Prasidentenamt Memento vom 13 Marz 2007 im Internet Archive In main rheiner de Urteil des Bundesverfassungsgerichts BVerfGE 34 81 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB VDRJ Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 30 Nr 172 13 September 1978 Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland Ludwig Erhard parteilos 1949 1963 Kurt Schmucker CDU 1963 1966 Karl Schiller SPD 1966 1972 Helmut Schmidt SPD 1972 Hans Friderichs FDP 1972 1977 Otto Graf Lambsdorff FDP 1977 1982 Manfred Lahnstein SPD 1982 Otto Graf Lambsdorff FDP 1982 1984 Martin Bangemann FDP 1984 1988 Helmut Haussmann FDP 1988 1991 Jurgen Mollemann FDP 1991 1993 Gunter Rexrodt FDP 1993 1998 Werner Muller parteilos 1998 2002 Wolfgang Clement SPD 2002 2005 Michael Glos CSU 2005 2009 Karl Theodor zu Guttenberg CSU 2009 Rainer Bruderle FDP 2009 2011 Philipp Rosler FDP 2011 2013 Sigmar Gabriel SPD 2013 2017 Brigitte Zypries SPD 2017 2018 Peter Altmaier CDU 2018 2021 Robert Habeck B90 Grune seit 2021 Siehe auch Liste der deutschen Wirtschaftsminister und Bundesministerium fur Wirtschaft und KlimaschutzKabinett Brandt II 15 Dezember 1972 bis 7 Mai 1974 Willy Brandt SPD Walter Scheel FDP Hans Dietrich Genscher FDP Gerhard Jahn SPD Helmut Schmidt SPD Hans Friderichs FDP Josef Ertl FDP Walter Arendt SPD Georg Leber SPD Katharina Focke SPD Lauritz Lauritzen SPD Horst Ehmke SPD Hans Jochen Vogel SPD Egon Franke SPD Klaus von Dohnanyi SPD Erhard Eppler SPD Egon Bahr SPD Werner Maihofer FDP Siehe auch Kabinett Brandt IIKabinett Schmidt I 16 Mai 1974 bis 14 Dezember 1976 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Werner Maihofer FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Friderichs FDP Josef Ertl FDP Walter Arendt SPD Georg Leber SPD Katharina Focke SPD Kurt Gscheidle SPD Karl Ravens SPD Egon Franke SPD Hans Matthofer SPD Helmut Rohde SPD Erhard Eppler SPD Egon Bahr SPD Kabinett Schmidt II 16 Dezember 1976 bis 4 November 1980 Helmut Schmidt SPD Hans Dietrich Genscher FDP Werner Maihofer FDP Gerhart Baum FDP Hans Jochen Vogel SPD Hans Apel SPD Hans Matthofer SPD Hans Friderichs FDP Otto Graf Lambsdorff FDP Josef Ertl FDP Herbert Ehrenberg SPD Georg Leber SPD Antje Huber SPD Kurt Gscheidle SPD Karl Ravens SPD Dieter Haack SPD Egon Franke SPD Volker Hauff SPD Helmut Rohde SPD Jurgen Schmude SPD Marie Schlei SPD Rainer Offergeld SPD Bundesgeschaftsfuhrer der FDP Lothar Weirauch 1950 1954 Werner Stephan 1955 1959 Karl Hermann Flach 1959 1962 Hans Dietrich Genscher 1962 1964 Hans Friderichs 1964 1969 Hermann Rudolf Marx 1969 komm Volrad Deneke 1969 1971 Joachim Stancke 1971 1973 Harald Hofmann 1973 1976 Gunter Verheugen 1977 1978 Fritz Fliszar 1979 1983 Rolf Berndt 1983 1995 Hans Jurgen Beerfeltz 1995 2009 Gabriele Renatus 2009 2013 Jorg Paschedag 2013 2014 Marco Buschmann 2014 2017 Marco Mendorf 2017 2019 Michael Zimmermann seit 2020 Vorstandsvorsitzende der Dresdner Bank AG Eugen Gutmann Henry Nathan Carl Goetz Karl Emil August Rasche Erich Vierhub Jurgen Ponto Helmut Haeusgen Hans Friderichs Wolfgang Roller Jurgen Sarrazin Bernhard Walter Bernd Fahrholz Herbert Walter Martin Blessing Normdaten Person GND 118535498 lobid OGND AKS LCCN n87908476 VIAF 22676357 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friderichs HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FDP und ManagerGEBURTSDATUM 16 Oktober 1931GEBURTSORT Wittlich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Friderichs amp oldid 239102127