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Bundeskanzler der Bundesrepublik DeutschlandLogo des BundeskanzlersStandarte des BundeskanzlersAmtierendOlaf Scholzseit dem 8 Dezember 2021BundeskanzleramtAnrede Herr Bundeskanzlerbzw Frau Bundeskanzlerin informell Exzellenz im internationalen Schriftverkehr 1 Amtssitz Bundeskanzleramt in Berlin Palais Schaumburg in BonnVorsitzender von BundesregierungMitglied von Europaischer RatAmtszeit 4 Jahre siehe Ende der Amtszeit Wiederwahl unbegrenzt moglich Vorlaufer ReichskanzlerStellvertreter VizekanzlerLetzte Wahl 8 Dezember 2021Nachste Wahl Turnusgemass 2025Wahl durch BundestagSchaffung des Amtes 24 Mai 1949Erster Amtsinhaber Konrad AdenauerGehalt 350 000 EUR jahrlich 2 Website www bundeskanzler deDer Bundeskanzler Abkurzung BK 3 ist der Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland Der Bundeskanzler und die Bundesminister bilden zusammen die deutsche Bundesregierung Der Regierungschef bestimmt laut Verfassung die Richtlinien der Politik der Bundesregierung In der Praxis muss er allerdings die Vorstellungen seiner eigenen Partei und der Koalitionspartner berucksichtigen Im Verteidigungsfall hat der Bundeskanzler die Befehls und Kommandogewalt uber die Streitkrafte Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundesprasidenten vom Bundestag gewahlt anschliessend vom Bundesprasidenten ernannt und durch den Bundestagsprasidenten vereidigt Der Bundeskanzler schlagt dem Bundesprasidenten die Bundesminister vor ohne diesen Vorschlag darf der Bundesprasident niemanden zum Bundesminister ernennen Ohne Mitwirkung des Bundesprasidenten ernennt der Bundeskanzler einen der Bundesminister zum verfassungsmassigen Stellvertreter welcher auch als Vizekanzler bezeichnet wird wobei diese Bezeichnung offiziell nicht existent ist Vor Ablauf der Legislaturperiode kann ein Bundeskanzler nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgelost werden Dazu muss der Bundestag mit absoluter Mehrheit einen Nachfolger wahlen Fur den Fall dass ein Bundeskanzler stirbt oder zurucktritt gibt es keine Regelung mit dem Ende der Kanzlerschaft endet auch die Bundesregierung Die Verfassung kennt aber die Regelung dass der Bundesprasident einen Bundesminister bittet bis zur Ernennung eines Nachfolgers weiterhin die Geschafte zu fuhren In der Vergangenheit hat man diese Regelung als Vorbild dafur genommen dass ein Bundesminister geschaftsfuhrend als Bundeskanzler amtierte Der Bundeskanzler gilt als der politisch machtigste deutsche Amtstrager Man spricht zuweilen sogar von einer Kanzlerdemokratie Er steht jedoch in der deutschen protokollarischen Rangfolge nach dem Bundesprasidenten als Staatsoberhaupt sowie dem Bundestagsprasidenten erst an dritter Stelle 4 Amtierender Bundeskanzler ist Olaf Scholz SPD Er wurde am 8 Dezember 2021 zum neunten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewahlt und anschliessend vom Bundesprasidenten ernannt Er steht an der Spitze einer Koalition aus SPD Bundnis 90 Die Grunen und FDP Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Monarchischer Bundesstaat bis 1918 1 2 Weimarer Republik 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Verfassungsrechtliche und politische Stellung 2 1 Rolle innerhalb der Bundesregierung 2 1 1 Richtlinienkompetenz und Kollegialprinzip 2 1 2 Bestellung der Bundesminister 2 1 3 Stellvertretung 2 1 4 Unmittelbar unterstehende Behorden 2 2 Wahl 2 2 1 Wahlbarkeit 2 2 2 Wahlverfahren 2 2 3 Ernennung und Amtseid 2 2 4 Rolle im Wahlkampf zur Wahl des Bundestages 2 3 Zusammenarbeit mit Bundestag und Bundesrat 2 4 Verteidigungsfall 2 4 1 Bundeskanzler Ub 2 5 Rechtliche Sondervorschriften 2 6 Dienstsitze 2 7 Hoheitszeichen 2 8 Amtsbezuge 2 9 Ende der Amtszeit 2 9 1 Allgemeines 2 9 2 Konstruktives Misstrauensvotum 2 9 3 Vertrauensfrage 3 Protokollarisches 4 Beurteilung des Amtes 5 Der Ausdruck Bundeskanzlerin 6 Deutsche Bundeskanzler seit 1949 6 1 Konrad Adenauer 1949 1963 6 2 Ludwig Erhard 1963 1966 6 3 Kurt Georg Kiesinger 1966 1969 6 4 Willy Brandt 1969 1974 6 5 Helmut Schmidt 1974 1982 6 6 Helmut Kohl 1982 1998 6 7 Gerhard Schroder 1998 2005 6 8 Angela Merkel 2005 2021 6 9 Olaf Scholz seit 2021 7 Bundeskanzler die zugleich Bundesaussenminister waren 8 Statistisches 8 1 Allgemeines und Amtszeit 8 2 Parteien 8 3 Titel und Amter 8 4 Alter 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Bundeskanzler als Person 10 2 Bundeskanzler als politische Institution und Funktion 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Karl zu Leiningen war 1848 der erste gesamtdeutsche Regierungschef der Vorsitzende des Ministerrates in der Provisorischen Zentralgewalt Der eigentliche starke Mann im Kabinett Leiningen und zumindest de facto sein Nachfolger war hingegen der Osterreicher Anton von Schmerling Der Ausdruck Kanzler kommt aus dem Mittelalter Am feudalen Hof war der Kanzler der Leiter der herrschaftlichen Schreibstube der Kanzlei Unter den Bediensteten des Herrschers hatte der Kanzler die hochste Autoritat und war damit mit den agyptischen Staatsschreibern vergleichbar Die sprachhistorische Herkunft leitet sich aus dem mittellateinischen Substantiv cancelli ab der Kanzler ist eine Person die in einem durch Schranken oder Gitter cancelli abgetrennten Raum arbeitet und insbesondere Beglaubigungen ausstellt Andere Titel trugen deutsche Regierungschefs nur in der kurzen verfassungslosen Zeit 1918 19 Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten bzw Reichsministerprasident Spater in der DDR 1949 1990 lautete der Titel Vorsitzender des Ministerrates In der deutschen Verfassungsgeschichte gehorte bereits im Heiligen Romischen Reich das Amt des Erzkanzlers zu den Erzamtern Es wurde bis 1806 als das Alte Reich endete als Erzkanzler fur Deutschland vom Kurfursten von Mainz ausgeubt Der Deutsche Bund 1815 1866 hatte als Organ nur den Bundestag keine gesonderte Exekutive und keinen Kanzler etwa als ausfuhrenden Beamten Im entstehenden Deutschen Reich der Revolutionszeit 1848 1849 gab es die erste gesamtdeutsche Regierung die Provisorische Zentralgewalt Die vorlaufige Verfassungsordnung das Zentralgewaltgesetz sprach nur von Ministern die der Reichsverweser einsetzte Die Minister trafen sich im Ministerrat dem ein Reichsministerprasident vorsass Monarchischer Bundesstaat bis 1918 Der Norddeutsche Bund mit Bundesverfassung vom 1 Juli 1867 hatte einen einzigen verantwortlichen Minister auf Bundesebene den Bundeskanzler Im Jahr 1871 wurde das Amt fur das Deutsche Kaiserreich in Reichskanzler umbenannt Die Bezeichnung Kanzler ruhrt daher dass das Amt ursprunglich als ein Beamter gedacht war der als eine Art Geschaftsfuhrer die Beschlusse des Bundesrates ausfuhrte Der 1862 zum preussischen Ministerprasidenten ernannte Otto von Bismarck wurde am 14 Juli 1867 norddeutscher Bundeskanzler Das Amt wurde 1871 umbenannt in Reichskanzler eine Neuernennung fand nicht statt Bismarck blieb bis 1890 Reichskanzler Der Reichskanzler des Kaiserreiches wurde vom Deutschen Kaiser ernannt und entlassen Ernannt wurden meist hohe Beamte Ein Reichskanzler musste in der Praxis mit dem Parlament zusammenarbeiten dem Reichstag Die Wahlergebnisse hatten aber allenfalls indirekten Einfluss auf die Entlassung eines Kanzlers Erst seit Oktober 1918 besagte die Verfassung ausdrucklich dass der Kanzler das Vertrauen des Reichstags benotige Der Reichskanzler war Vorgesetzter der Staatssekretare kein Kollege auch wenn sich in der Praxis eine Art kollegiale Regierung herausbildete Die Verfassung stattete das Amt des Reichskanzlers ansonsten nur mit dem Vorsitz im Bundesrat aus Sitz und Stimme im Bundesrat und damit Einfluss auf die gesetzgeberische Kraft des Bundesrates erhielt der Kanzler nur weil er fast immer auch zum preussischen Ministerprasidenten und Bundesratsmitglied ernannt wurde Weimarer Republik Hauptartikel Reichskanzler Weimarer Republik Auch der Reichskanzler der Weimarer Republik ab 1919 wurde vom Staatsoberhaupt ernannt und entlassen dem Reichsprasidenten Der Reichskanzler musste zurucktreten wenn der Reichstag ihm das Vertrauen entzog Der Reichskanzler war damit sowohl vom Reichsprasidenten als auch vom Reichstag abhangig In Artikel 56 der Weimarer Verfassung heisst es Der Reichskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und tragt dafur gegenuber dem Reichstag die Verantwortung Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Reichsminister den ihm anvertrauten Geschaftszweig selbststandig und unter eigener Verantwortung gegenuber dem Reichstag Dieser Artikel stimmt fast exakt mit den ersten beiden Satzen des Artikels 65 des Grundgesetzes fur die Bundesrepublik Deutschland 1949 uberein Allerdings schrankten die Rechte des Reichsprasidenten diese Richtlinienkompetenz ein Ausserdem bestanden die Regierungskoalitionen meist aus mehr als zwei oder drei Parteien Der Reichstag konnte eine Regierung sturzen ohne gleichzeitig einen neuen Regierungschef wahlen zu mussen kein konstruktives Misstrauensvotum Im Nachhinein sah man im Nebeneinander von einem starken Reichsprasidenten und einem schwachen Reichskanzler einen Grund dafur dass die Republik unterging Reichsprasident Hindenburg ernannte am 30 Januar 1933 den Nationalsozialisten Adolf Hitler zum Reichskanzler Er nutzte seine Befugnisse in der Folge um Hitlers Alleinherrschaft zu verwirklichen Nach dem Tod Hindenburgs 1934 vereinte Hitler die Amter von Reichskanzler und Reichsprasident unter der Bezeichnung Fuhrer und Reichskanzler Nach dem Zweiten Weltkrieg Der Parlamentarische Rat entschied daher 1949 die Stellung des kunftigen Bundesprasidenten zu schwachen Gestarkt wurden hingegen das Parlament und auch der Bundeskanzler Insbesondere die Vorschriften uber die Wahl des Bundeskanzlers das konstruktive Misstrauensvotum und die Vertrauensfrage waren der tatsachlichen Machtposition des Bundeskanzlers forderlich Hinzu kam die Auspragung der Kanzlerdemokratie unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer Dessen sehr starke Interpretation der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers wurde von seinen Nachfolgern verteidigt und fuhrt dazu dass der Bundeskanzler bis heute als machtigster Politiker im politischen System der Bundesrepublik gilt In der Deutschen Demokratischen Republik kam es zu einer ahnlichen Tendenz Der Staatsprasident hatte nur eine reprasentative Rolle und das Parlament bzw die Regierung wurden gestarkt im Vergleich zur Weimarer Reichsverfassung aus der man teils wortgleich Inhalt ubernommen hatte Der Regierungschef Ministerprasident genannt hatte ebenfalls eine herausragende Rolle im Kabinett bildete die Regierung und gab die Richtlinien der Politik vor Benannt wurde der Ministerprasident laut Verfassung Art 92 von der starksten Fraktion im Parlament Wegen der tatsachlichen Macht der Partei SED waren solche und andere Bestimmungen der Verfassung allerdings ohne Gewicht Verfassungsrechtliche und politische StellungRolle innerhalb der Bundesregierung Richtlinienkompetenz und Kollegialprinzip Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1962 als Gast des franzosischen Staatsprasidenten Charles de Gaulle bei einer Messe in der Kathedrale von Reims source source source source source source source source source source source source source source track Video Was macht ein e Bundeskanzler in Der Bundeskanzler besitzt nach Artikel 65 Satz 1 des Grundgesetzes GG die Richtlinienkompetenz Er bestimmt die Richtlinien der Politik und tragt dafur die Verantwortung Er hat damit das Recht die grundlegenden Richtungsentscheidungen der Bundesregierung zu treffen Derselbe Artikel schreibt aber auch das Ressortprinzip Satz 2 und das Kollegialprinzip Satz 3 vor 5 Ersteres bedeutet dass die Bundesminister ihre Ministerien in eigener Verantwortung leiten Der Bundeskanzler kann hier nicht ohne Weiteres in einzelnen Sachfragen eingreifen und seine Ansicht durchsetzen Er muss jedoch nach der Geschaftsordnung der Bundesregierung uber alle wichtigen Vorhaben im Ministerium unterrichtet werden Das Kollegialprinzip besagt dass Meinungsverschiedenheiten der Bundesregierung vom Kollegium entschieden werden der Bundeskanzler muss sich also im Zweifel der Entscheidung des Bundeskabinetts beugen 6 Gleichwohl hat der Bundeskanzler hier aber ein besonderes Gewicht kann er doch von seinem Recht auf Bestellung und Abberufung der Bundesminister Gebrauch machen was in der Praxis bisher aber nur sehr selten vorkam Der Bundeskanzler kann die Zahl und Zustandigkeiten der Ministerien regeln Art 64 Absatz 1 und Art 65 des Grundgesetzes sowie 9 der Geschaftsordnung der Bundesregierung Er leitet damit im administrativen Sinne die Geschafte der Bundesregierung Beschrankt wird seine Organisationsgewalt durch die im Grundgesetz vorgeschriebene Errichtung des Bundesministeriums der Verteidigung Art 65a Bundesminister fur Verteidigung des Bundesministeriums der Justiz Art 96 Abs 2 Satz 4 Geschaftsbereich des Bundesjustizministers und des Bundesministeriums der Finanzen Art 108 Abs 3 Satz 2 Bundesminister der Finanzen Auch wenn Ressort und Kollegialprinzip in der Praxis standig angewandt werden so ruckt die auch als Kanzlerprinzip bezeichnete Richtlinienkompetenz den Bundeskanzler als den bedeutendsten politischen Akteur in den Blickpunkt der Offentlichkeit Seine Aussagen werden stark beachtet aussert er sich zu einer Sachfrage anders als der zustandige Fachminister so hat haufig trotz der Gultigkeit des Ressortprinzips der Fachminister das Nachsehen will er nicht wegen schlechter Teamarbeit vom Bundeskanzler intern oder gar offentlich gerugt werden Der Bundeskanzler war oft gleichzeitig Vorsitzender seiner Partei Adenauer 1950 1963 Erhard 1966 Kiesinger 1967 1969 Kohl 1982 1998 und Merkel 2005 2018 in der CDU Brandt 1969 1974 und Schroder 1999 2004 in der SPD und geniesst damit nicht nur als Bundeskanzler sondern auch als Parteivorsitzender hohes Medieninteresse und starken Einfluss innerhalb der Partei und Fraktion die seine Regierung stutzt Allerdings haben alle Bundeskanzler auch in den Zeiten in denen sie nicht den Parteivorsitz bekleideten faktisch eine wichtige Rolle in der regierungstragenden Fraktion innegehabt um deren Zusammenwirken mit dem Kabinett zu fordern 7 Der Bundeskanzler muss in der Regel auf einen Koalitionspartner Rucksicht nehmen auch wenn deren Fraktion deutlich kleiner ist Seine Ausserungen mogen in seiner Partei auf einmutige Zustimmung treffen die Akzeptanz des Koalitionspartners der damit trotz geringerer Grosse nahezu gleichberechtigt ist kann aber noch nicht automatisch als erreicht angesehen und muss eventuell durch Zugestandnisse gesichert werden Der Bundeskanzler kann aber auch in seiner eigenen Partei nicht diktatorisch regieren da auch seine Parteiamter regelmassig in demokratischer Wahl bestatigt werden und die Abgeordneten trotz Fraktionsdisziplin nicht unbedingt der Linie des Bundeskanzlers folgen mussen Schliesslich hangt es auch von der Person des Bundeskanzlers und den politischen Gegebenheiten ab wie er den Begriff der Richtlinienkompetenz ausgestaltet Konrad Adenauer als erster Bundeskanzler nutzte die Richtlinienkompetenz unter den Ausnahmebedingungen eines politischen Neubeginns stark aus Mit seiner Amtsfuhrung legte Adenauer den Grundstein fur die sehr weit reichende Interpretation dieses Begriffes Schon unter Ludwig Erhard sank die Machtfulle des Bundeskanzlers bis schliesslich in Kurt Georg Kiesingers Grosser Koalition der Bundeskanzler weniger der starke Mann als vielmehr der wandelnde Vermittlungsausschuss war Wahrend Adenauer und Helmut Schmidt sehr strategisch mit ihrem Stab im Wesentlichen dem Kanzleramt arbeiteten bevorzugten Brandt und Kohl einen Stil der informelleren Koordination In beiden Modellen kommt es bei der Bemessung der Einflussmoglichkeiten des Bundeskanzlers auf die Starke des Koalitionspartners und auf die Stellung des Bundeskanzlers in seiner Partei an Aufgrund dieser politischen Einschrankungen der durch die Verfassung definierten Position des Bundeskanzlers halten viele Politikwissenschaftler die Richtlinienkompetenz fur das am meisten uberschatzte Konzept des Grundgesetzes Der letzte Fall in dem die Ausubung der Richtlinienkompetenz als solche offiziell dokumentiert ist war eine am 17 Oktober 2022 von Olaf Scholz erlassene Verfugung 8 uber die vorubergehende Fortsetzung des Leistungsbetriebs der drei letzten am Netz befindlichen deutschen Kernkraftwerke im Rahmen der Bewaltigung der insbesondere durch den Energiekonflikt mit Russland verscharften Energiekrise im Jahr 2022 vorausgegangen war dem ein monatelanger Streit zwischen den Koalitionaren der Ampel Regierung 9 Da der Bundeskanzler sich bei innenpolitischen Fragen starker auf die Ministerien verlassen muss kann er sich haufig in der Aussenpolitik profilieren Alle Bundeskanzler haben das diplomatische Parkett durchaus auch im mehr oder weniger stillen Machtkampf mit dem Aussenminister der seit 1966 immer einer anderen Partei angehort als der Bundeskanzler genutzt um neben den Interessen der Bundesrepublik auch sich selbst in positivem Licht darzustellen Besonders Bundeskanzler Adenauer der von 1951 bis 1955 selbst das Aussenministerium fuhrte konnte hier starken Einfluss nehmen Die Bundesregierung und der Bundeskanzler haben das alleinige Recht Entscheidungen der Exekutive zu treffen Aus diesem Grund bedarf jede formliche Anordnung des Bundesprasidenten bis auf die Ernennung und Entlassung des Bundeskanzlers die Auflosung des Bundestages nach dem Scheitern der Wahl eines Bundeskanzlers und das Ersuchen zur Weiterausubung des Amtes bis zur Ernennung eines Nachfolgers der Gegenzeichnung des Bundeskanzlers oder des zustandigen Bundesministers Bestellung der Bundesminister Bundeskanzler Ludwig Erhard bei einer Kabinettssitzung 1965 Nach Artikel 64 des Grundgesetzes schlagt der Bundeskanzler dem Bundesprasidenten die Bundesminister vor der sie ernennt Der Bundesprasident muss sie nach der in der Staatsrechtslehre uberwiegenden Meinung ernennen ohne die Kandidaten selbst politisch prufen zu konnen Ihm wird allerdings in der Regel ein formales Prufungsrecht zugestanden Er kann etwa prufen ob die designierten Bundesminister Deutsche sind Der Bundestag hat dabei ebenfalls kein Mitspracherecht Auch bei der Entlassung von Bundesministern konnen weder der Bundesprasident noch der Bundestag in rechtlich bindender Weise mitreden auch hier liegt die Entscheidung ganz beim Bundeskanzler die Entlassung wird wieder durch den Bundesprasidenten durchgefuhrt 10 Selbst die Aufforderung des Bundestages an den Bundeskanzler einen Bundesminister zu entlassen ist rechtlich unwirksam 11 allerdings wird der Minister wenn tatsachlich die Mehrheit des Bundestages und damit auch Mitglieder der die Bundesregierung tragenden Koalition gegen ihn sind haufig von sich aus zurucktreten Der Bundestag kann die Minister nur zusammen mit dem Bundeskanzler durch ein Konstruktives Misstrauensvotum ablosen Diese zumindest formal uneingeschrankte Personalhoheit des Bundeskanzlers uber sein Kabinett spricht fur die starke Stellung des Bundeskanzlers Bundeskanzler Schroder hat 2002 von dieser Personalhoheit sehr deutlich Gebrauch gemacht als er gegen dessen ausdrucklichen Willen den Verteidigungsminister Rudolf Scharping aus seinem Amt entlassen liess Angela Merkel liess Bundesumweltminister Norbert Rottgen am 16 Mai 2012 ebenfalls gegen seinen Willen entlassen Der Bundeskanzler muss jedoch bei der Ernennung meist auf Koalitionsvertrage und innerparteilichen Proporz Rucksicht nehmen bei Entlassungen gilt das insbesondere bei Ministern des Koalitionspartners noch starker Hier schreiben die Koalitionsvereinbarungen stets vor dass eine Entlassung nur mit Zustimmung des Koalitionspartners erfolgen kann Hielte sich der Bundeskanzler nicht an diesen rechtlich zwar nicht bindenden politisch aber hochst bedeutsamen Vertrag ware die Koalition sehr schnell zu Ende Insgesamt unterliegt die Personalfreiheit des Bundeskanzlers durch die politischen Rahmenbedingungen erheblichen Beschrankungen Ferner kann ein neues Bundesministerium nur im Rahmen des Haushaltsplanes eingerichtet werden der Zustimmung im Bundestag finden muss Stellvertretung Hauptartikel Vizekanzler Deutschland Der Bundeskanzler ernennt gemass Artikel 69 Absatz 1 des Grundgesetzes ohne Mitwirkung des Bundesprasidenten einen Bundesminister zu seinem Stellvertreter Inoffiziell spricht man auch vom Vizekanzler Das ist in der Regel der wichtigste Politiker des kleineren Koalitionspartners Haufig fielen das Amt des Aussenministers und die Vizekanzlerschaft zusammen dies war jedoch nie eine verbindliche Kombination sondern nur eine Tradition seit 1966 mit Unterbrechungen 1982 1992 93 2005 2007 2011 2017 und seit 2018 Es ist auch moglich dass der Vizekanzler der gleichen Partei wie der Bundeskanzler angehort wie zum Beispiel Ludwig Erhard 1957 1963 Gegenwartiger Stellvertreter des Bundeskanzlers ist Robert Habeck Bundnis 90 Die Grunen Dabei handelt es sich stets nur um die Vertretung der Funktion nicht um die des Amtes Der Stellvertreter vertritt also nur den Kanzler beispielsweise wenn dieser auf einer Reise ist und der Stellvertreter eine Kabinettssitzung leitet Es ist in der Rechtswissenschaft strittig ob der Bundesprasident wurde der Bundeskanzler zum Beispiel durch eine schwere Krankheit dauerhaft amtsunfahig oder sturbe er gar den Vizekanzler gleichsam automatisch zum geschaftsfuhrenden Bundeskanzler ernennen musste oder aber auch einen anderen Bundesminister mit der Aufgabe betrauen konnte In jedem Fall musste unverzuglich ein neuer Bundeskanzler vom Bundestag gewahlt werden Bislang ist ein solcher Fall von Kanzlerrucktritten abgesehen allerdings noch nie eingetreten Steht auch der Stellvertreter nicht zur Verfugung so geht seine Rolle nach der Vertretungsreihenfolge der Geschaftsordnung der Bundesregierung auf einen besonders bezeichneten Bundesminister uber Im Kabinett Scholz ist dies Christian Lindner Ist kein solcher Minister bezeichnet geht die Rolle auf das dienstalteste Mitglied der Bundesregierung uber Sind mehrere Minister gleich lange im Amt entscheidet das hohere Lebensalter Unmittelbar unterstehende Behorden Leiter des Bundeskanzleramtes ist nicht der Bundeskanzler selbst sondern ein von ihm ernannter Bundesminister oder Staatssekretar Das Bundeskanzleramt hat fur jedes Ministerium spiegelbildlich ein Referat und stellt dem Bundeskanzler damit fur jedes Fachgebiet eine kompetente Mitarbeiterschaft zur Verfugung Dem Bundeskanzler untersteht auch direkt das Presse und Informationsamt der Bundesregierung Dieses hat die Aufgabe die Offentlichkeit uber die Politik der Bundesregierung zu unterrichten und umgekehrt den Bundesprasidenten und die Bundesregierung notigenfalls rund um die Uhr uber die aktuelle Nachrichtenlage zu informieren Das Amt muss streng zwischen Ausserungen der Bundesregierung und Ausserungen der die Bundesregierung tragenden Parteien trennen Ausserdem fallt der Bundesnachrichtendienst BND direkt in den Geschaftsbereich des Bundeskanzlers Der Etat des Bundesnachrichtendienstes ist im Etat des Bundeskanzleramtes enthalten wird aber aus Geheimhaltungsgrunden nur als Gesamtsumme veranschlagt sog Reptilienfonds Der direkte Zugriff auf den Geheimdienst bringt dem Bundeskanzler in innenpolitischen Fragen keinerlei Wissensvorsprung da der BND nur im Ausland operieren darf Allenfalls in aussen und sicherheitspolitischen Fragen entsteht ein gewisser Vorteil fur den Bundeskanzler Wahl Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger spricht auf einer Weihnachtsfeier im Bundeskanzleramt 1967 Siehe auch Abstimmungen uber den deutschen Bundeskanzler Wahlbarkeit Das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes stellen keine ausdrucklichen Voraussetzungen fur die Wahlbarkeit passives Wahlrecht zum Amt des Bundeskanzlers auf In der verfassungsrechtlichen Literatur wird aber ganz uberwiegend davon ausgegangen dass hierfur die Regelungen zur Wahlbarkeit zum Bundestag entsprechend gelten 12 Damit wurde gelten dass zum Bundeskanzler nur gewahlt werden kann wer Deutscher im Sinne von Artikel 116 Grundgesetz ist das 18 Lebensjahr vollendet hat und dem nicht durch gerichtliches Urteil das Wahlrecht entzogen wurde 13 auch Betreuung oder Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wurden disqualifizieren 14 Erforderlich ist aber nur die Wahlbarkeit zum Bundestag nicht die tatsachliche Mitgliedschaft im Bundestag auch wenn bislang mit einer Ausnahme Kurt Georg Kiesinger alle Bundeskanzler gleichzeitig Mitglieder des Bundestages waren Das fur das Amt des Bundesprasidenten vorgeschriebene Mindestalter von 40 Jahren 15 gilt nicht fur den Bundeskanzler Allerdings waren bisher trotzdem alle Bundeskanzler bei Amtsantritt sogar alter als 50 Jahre Wahlverfahren Schaubild zur Wahl des Bundeskanzlers Es sind bis zu drei Phasen moglich die entweder mit der Ernennung eines Bundeskanzlers oder letztlich mit Neuwahlen zum Bundestag enden Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundesprasidenten vom Deutschen Bundestag gewahlt 16 1949 wurde in Artikel 63 des Grundgesetzes erstmals in der deutschen Verfassungsgeschichte das Wahlverfahren fur den Kanzler sehr detailliert festgelegt Anders als in fruheren deutschen Verfassungen wird der Regierungschef nicht vom Staatsoberhaupt bestimmt sondern vom Parlament Die Ernennung durch den Bundesprasidenten kann erst nach Wahl durch den Bundestag erfolgen Nach dem Grundgesetz erfolgt die Wahl ohne Aussprache also ohne vorherige Debatte im Bundestag Ahnlich ist es bei der Wahl des Bundesprasidenten durch die Bundesversammlung Ausserdem ist die Wahl des Bundeskanzlers geheim das ergibt sich allerdings nicht aus dem Grundgesetz sondern aus der Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages 4 und 49 Das Grundgesetz sieht maximal drei Wahlphasen vor um je nach Mehrheitsverhaltnissen im Bundestag die Kanzlerschaft zu bestimmen Allerdings hat in der Geschichte der Bundesregierung bislang stets die erste Wahlphase ausgereicht 1 Wahlphase Ist das Amt des Bundeskanzlers vakant etwa durch den Zusammentritt eines neuen Bundestages aber auch durch Tod Rucktritt oder Amtsunfahigkeit des alten Bundeskanzlers schlagt der Bundesprasident innerhalb einer angemessenen Frist dem Bundestag einen Kandidaten fur das Amt des Bundeskanzlers vor In dieser Entscheidung ist der Bundesprasident rechtlich frei Politisch ist jedoch schon lange vor dem Vorschlag klar uber wen der Bundestag abstimmen wird da der Bundesprasident vor seinem Vorschlag eingehende Gesprache mit den Partei und Fraktionsspitzen fuhrt Bisher ist auch stets der von der mehrheitsfuhrenden Koalition ins Spiel gebrachte Nachfolgekandidat vom Bundesprasidenten vorgeschlagen worden Der Kandidat benotigt zu seiner Wahl die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages also die absolute Mehrheit 2 Wahlphase Wahlt der Bundestag den vom Bundesprasidenten vorgeschlagenen Kandidaten nicht so beginnt eine zweite Wahlphase Dieser Fall ist in der Geschichte der Bundesrepublik bisher noch nie eingetreten Diese Phase dauert maximal zwei Wochen In dieser Zeit kann ein Wahlvorschlag aus der Mitte des Bundestags kommen Laut Geschaftsordnung muss der Kandidatenvorschlag mindestens ein Viertel der Abgeordneten hinter sich haben Uber die vorgeschlagenen Kandidaten wird dann abgestimmt Denkbar ist sowohl eine Einzelwahl nur ein Kandidat als auch eine Mehrpersonenwahl In jedem Fall benotigt ein Kandidat zur Wahl wiederum die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages Die Anzahl der Wahlgange ist innerhalb von zwei Wochen unbegrenzt 17 3 Wahlphase Wird auch wahrend der zweiten Wahlphase kein Kandidat mit absoluter Mehrheit gewahlt so muss der Bundestag nach Ablauf der zwei Wochen unverzuglich erneut zusammentreten und einen weiteren Wahlgang durchfuhren Das ist die dritte Wahlphase Dabei gilt als gewahlt wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt Bei Stimmengleichheit finden erneute Wahlgange statt bis ein eindeutiges Ergebnis erzielt worden ist Erhalt der Gewahlte die absolute Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Bundestages so muss der Bundesprasident ihn binnen sieben Tagen ernennen Erhalt der Gewahlte nur die relative Mehrheit der Stimmen so ist das einer der wenigen Falle in denen dem Bundesprasidenten echte politische Machtbefugnisse zuwachsen Er kann sich nun frei entscheiden ob er den Gewahlten ernennt und damit moglicherweise einer Minderheitsregierung den Weg ebnet oder aber den Bundestag auflost und so vorgezogene Neuwahlen stattfinden lasst Art 63 Abs 4 GG 16 Bei dieser Entscheidung durfte der Bundesprasident erwagen ob eine Minderheitsregierung Aussichten darauf hat kunftig im Parlament ausreichend Unterstutzung zu finden Ausserdem kann berucksichtigt werden ob eine Neuwahl die Mehrheitsverhaltnisse entscheidend verandern wurde oder ob sie uberhaupt zur politischen Stabilitat beitragen durfte Dieses Wahlverfahren gilt grundsatzlich auch im Verteidigungsfall Die Wahl eines Bundeskanzlers durch den Gemeinsamen Ausschuss ist jedoch gesondert geregelt indem nur die oben beschriebene erste Wahlphase analog angewendet wird Das Grundgesetz macht keine Aussage uber das weitere Verfahren wenn der Gemeinsame Ausschuss den vom Bundesprasidenten Vorgeschlagenen nicht wahlt Es ist jedoch davon auszugehen dass die Vorschriften des oben genannten Artikels 63 Grundgesetz fur eine solche Wahl analog gelten Der Bundeskanzler muss weder Mitglied des Bundestages noch einer politischen Partei sein allerdings muss er das passive Wahlrecht zum Bundestag besitzen Gemass dem Grundsatz der Unvereinbarkeit darf er weder ein anderes besoldetes Amt bekleiden noch einen Beruf oder ein Gewerbe ausuben kein Unternehmen leiten und nicht ohne Zustimmung des Bundestages dem Aufsichtsrat eines auf Gewinn orientierten Unternehmens angehoren Art 66 GG Ernennung und Amtseid Nach der Wahl wird der Bundeskanzler vom Bundesprasidenten ernannt Normalerweise mussen alle Handlungen des Bundesprasidenten von einem Mitglied der Bundesregierung gegengezeichnet werden Die Ernennung und Entlassung des Bundeskanzlers ist eine der wenigen Ausnahmen Art 58 GG Darauf folgt die Vereidigung durch den Bundestagsprasidenten Art 64 GG Der neue Bundeskanzler schwort dabei vor dem Bundestag folgenden Eid Ich schwore dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen seinen Nutzen mehren Schaden von ihm wenden das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen meine Pflichten gewissenhaft erfullen und Gerechtigkeit gegen jedermann uben werde So wahr mir Gott helfe Art 56 GG Der Eid kann auch ohne religiose Beteuerung abgeleistet werden Gerhard Schroder und Olaf Scholz sind bisher die einzigen Bundeskanzler die von dieser Moglichkeit Gebrauch machten Rolle im Wahlkampf zur Wahl des Bundestages Bundeskanzler Willy Brandt beim Treffen mit DDR Ministerprasident Willi Stoph in Erfurt 1970 Spatestens seit 1961 und der Kandidatur Willy Brandts gegen Konrad Adenauer stellen die beiden grossen Volksparteien CDU CSU und SPD Kanzlerkandidaten auf Obwohl dieses Amt in keinem Gesetz und keiner Parteisatzung definiert ist spielt es im Wahlkampf eine ausserordentlich grosse Rolle Der Kanzlerkandidat der jeweils siegreichen Partei bzw Koalition wird in aller Regel schliesslich Bundeskanzler Der Kanzlerkandidat reprasentiert gerade im uber die Massenmedien gefuhrten Wahlkampf sehr stark seine Partei Seit der Bundestagswahl 2002 finden zwischen den amtierenden Bundeskanzlern und ihren Herausforderern aus dem US amerikanischen Prasidentschaftswahlkampf ubernommene Rededuelle statt Auf diese Weise wurde die Fokussierung auf die Kanzlerkandidaten und weg von programmatischen Fragen weiter forciert Entsprechend versuchte die FDP bei der Bundestagswahl 2002 mit einem eigenen Kanzlerkandidaten ihrem Vorsitzenden Guido Westerwelle zusatzliche Stimmen zu gewinnen Westerwelle bezeichnete diesen Versuch im Nachhinein als Fehler 2021 stellten Bundnis 90 Die Grunen mit Annalena Baerbock erstmals eine Kanzlerkandidatin auf nach Angela Merkel erst die zweite Frau welche von einer im Bundestag vertretenen Partei zur Kanzlerkandidatin ernannt wurde Die britische Tradition dass die grosste Oppositionspartei im Wahlkampf ein Schattenkabinett aufstellt hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt Kanzlerkandidat Willy Brandt hatte 1961 einen entsprechenden Versuch gemacht In Deutschland muss eine Partei jedoch nach der Wahl meist eine Koalition eingehen und kann daher nicht allein uber ein Kabinett entscheiden In der heutigen Zeit stellt meist die grosste Oppositionspartei ein Kompetenzteam mit prominenten Politikern zusammen deren Bereiche zum Teil recht allgemein benannt werden Aussen und Sicherheitspolitik Zusammenarbeit mit Bundestag und Bundesrat Der Bundestag kann jederzeit die Herbeirufung oder die Anwesenheit des Bundeskanzlers oder eines Bundesministers verlangen Im Gegenzug haben der Bundeskanzler und die Mitglieder der Bundesregierung das Recht bei jeder Sitzung des Bundestages oder eines seiner Ausschusse anwesend zu sein Sie haben sogar jederzeitiges Rederecht Die gleichen Rechte und Pflichten bestehen im Verhaltnis zum Bundesrat Spricht der Bundeskanzler im Bundestag als solcher und nicht etwa als Abgeordneter seiner Bundestagsfraktion so wird seine Redezeit nicht auf die vereinbarte Gesamtredezeit angerechnet Verteidigungsfall Hauptartikel Verteidigungsfall Deutschland Seit 1956 sieht das Grundgesetz vor dass wahrend des Verteidigungsfalls die Befehls und Kommandogewalt uber die Streitkrafte vom Bundesminister fur Verteidigung an den Bundeskanzler ubergeht Diese auch als lex Churchill 18 bezeichnete Vorschrift ist in Artikel 115b des Grundgesetzes bis 1968 in Artikel 65 a Absatz 2 enthalten und soll dafur sorgen dass in Zeiten ausserordentlicher Krisen der Bundeskanzler als starker Mann bzw als starke Frau alle Faden in der Hand halt Aufgrund der Verlangerung der Wahlperiode des Bundestages im Verteidigungsfall verlangert sich auch die Amtszeit des Bundeskanzlers entsprechend Artikel 115h Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 69 Absatz 2 des Grundgesetzes Jedoch kann auch im Verteidigungsfall der Bundeskanzler durch ein konstruktives Misstrauensvotum nach Artikel 67 durch den Bundestag oder nach Artikel 115h durch den Gemeinsamen Ausschuss mit Zweidrittelmehrheit abgelost werden Bundeskanzler Ub Im Rahmen diverser Manover in den Jahren 1966 bis 1989 FALLEX und WINTEX zog die Bundesregierung in den Regierungsbunker in Bad Neuenahr Ahrweiler ein 19 20 Es war jedoch ublich dass der Bundeskanzler dort nicht personlich anwesend war sondern sich vertreten liess Der Bundeskanzler bestellte hierzu einen Vertrauten der fur die Dauer der Ubung als Bundeskanzler Ub bezeichnet wurde Wahrend der Amtszeit von Helmut Kohl war dies Waldemar Schreckenberger 21 Rechtliche Sondervorschriften Der Bundeskanzler hat als Mitglied der Bundesregierung das Recht als Zeuge in Straf und Zivilprozessen an seinem Amtssitz oder seinem Aufenthaltsort vernommen zu werden 50 der Strafprozessordnung bzw 382 der Zivilprozessordnung Der Bundeskanzler als solcher hat keinen Anspruch auf Immunitat ist der Bundeskanzler jedoch gleichzeitig Abgeordneter so geniesst er wie jedes Mitglied des Bundestages dieses Privileg Wer die Bundesregierung oder ein Mitglied der Bundesregierung also etwa den Bundeskanzler notigt Befugnisse nicht oder in einem bestimmten Sinne auszuuben wird nach den 105 oder 106 des Strafgesetzbuches gesondert bestraft Dienstsitze Bundeskanzleramt in Berlin 2010 Kanzleramtsgebaude in Bonn 2007 Palais Schaumburg in Bonn zweiter Dienstsitz des BundeskanzleramtesVon 1949 bis 1999 hatte der Bundeskanzler seinen Dienstsitz in Bonn zunachst im Palais Schaumburg spater im 1976 neu gebauten Bundeskanzleramt Nach dem Umzug der Regierung nach Berlin 1999 residierte er zunachst im fruheren Gebaude des Staatsrates der DDR und das Palais Schaumburg wurde sein zweiter Dienstsitz Seit 2001 haben der Kanzler und das Bundeskanzleramt ihren Hauptdienstsitz im neu entstandenen Bundeskanzleramtsgebaude in Berlin Hoheitszeichen Als Hoheitszeichen fuhrt der Bundeskanzler an seiner Dienstlimousine eine quadratisch geformte Standarte die auf den Bundesfarben Schwarz Rot Gold im Zentrum den Bundesschild zeigt Als weiteres Hoheitszeichen wird am Bundeskanzleramt wie bei allen Bundesbehorden die Bundesdienstflagge gehisst Amtsbezuge Der Bundeskanzler erhalt Amtsbezuge nach dem Bundesministergesetz Diese setzen sich aus dem Grundgehalt und Zulagen sowie Zuschlagen zusammen Dabei entspricht das Grundgehalt nach 11 des Bundesministergesetzes 22 dem 5 3 fachen des Grundgehalts der Besoldungsgruppe 11 der Besoldungsordnung B Jedoch wird der Betrag gekurzt nach Massgabe des Gesetzes uber die Nichtanpassung von Amtsgehalt und Ortszuschlag der Mitglieder der Bundesregierung und der Parlamentarischen Staatssekretare Nach Angaben des Bundesinnenministeriums erhielt die Bundeskanzlerin im April 2021 ein Amtsgehalt von 19 121 82 Euro monatlich zuzuglich eines Ortszuschlages von 1200 71 Euro im Monat und einer Dienstaufwandsentschadigung von 12 271 Euro im Jahr 23 Seine Einkunfte muss der Bundeskanzler versteuern allerdings muss er wie Beamte keine Beitrage zur Arbeitslosen und zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlen Die private Nutzung von bundeseigenen Transportmitteln und die Miete seiner Dienstwohnung werden dem Bundeskanzler von der Bundesrepublik Deutschland in Rechnung gestellt 24 Ein ehemaliger Bundeskanzler hat nach 14 ff des Bundesministergesetzes Anspruch auf Ubergangsgeld langstens fur zwei Jahre sowie nach Erreichen der Altersgrenze auf eine Versorgung deren Hohe von der Amtsdauer abhangt und eine Mindestamtszeit von vier Jahren erfordert In der Staatspraxis werden auch Leistungen zur Wahrnehmung nachwirkender Aufgaben gewahrt z B fur ein Buro und Personal soweit der jeweilige Bundeshaushalt das vorsieht was aber nach 3 Absatz 2 der Bundeshaushaltsordnung keinen Anspruch begrundet Nach dem Beschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 22 Mai 2022 25 soll die Gewahrung bei ehemaligen Bundeskanzlern voraussetzen dass eine fortwirkende Verpflichtung aus dem Amt wahrgenommen wird Der ehemalige Bundeskanzler Schroder hat gegen die damit begrundete Verweigerung weiterer Mittel fur sein Buro in einem Gebaude des Bundestags 26 Klage beim Verwaltungsgericht Berlin erhoben 27 die mit Urteil vom 4 Mai 2023 abgewiesen wurde Nach der Urteilsbegrundung erwachst ehemaligen Bundeskanzlern weder aus dem Haushaltsgesetz noch aus Gewohnheitsrecht ein Anspruch auf eine Ausstattung mit Mitarbeitern Die Ausweisung und Besetzung von Stellen in solchen Organisationseinheiten diene allein offentlichen Interessen und begrunde kein subjektives Recht der ehemaligen Bundeskanzler Soweit diesen Raume in den Gebauden des Bundestags durch die Fraktionen zur Verfugung gestellt werden konne kein Anspruch bestehen gegen die beklagte Bundesrepublik Deutschland vertreten durch das Bundeskanzleramt weil die Fraktionen selbst rechtsfahig seien und verklagt werden konnten Die Beklagte konne nicht verfugen uber Bundesmittel die den Fraktionen zugewiesen seien 28 Dagegen kann die vom Verwaltungsgericht zugelassene Berufung eingelegt werden 29 Ende der Amtszeit Allgemeines Bundeskanzler Helmut Schmidt erhalt den ersten Band der Kabinettsprotokolle 1982 anlasslich seiner letzten RegierungssitzungDie Amtszeit des Bundeskanzlers endet mit seinem Tod seiner Amtsunfahigkeit der Ablosung durch konstruktives Misstrauensvotum seinem Rucktritt oder der konstituierenden Sitzung des neu gewahlten Bundestages spatestens 30 Tage nach der Wahl Art 39 Abs 2 GG In den beiden letzten Fallen ubt der Bundeskanzler in der Regel auf Ersuchen des Bundesprasidenten nach Art 69 Absatz 3 des Grundgesetzes das Amt des Bundeskanzlers bis zur Ernennung seines Nachfolgers geschaftsfuhrend weiter aus Wahrend das weitere Prozedere fur die Falle der Beendigung einer Kanzlerschaft teilweise verfassungsrechtlich genau normiert ist fehlt es fur einzelne Beendigungssituationen an eindeutigen Regelungen sowohl im Grundgesetz selbst wie in nachgeordneten Rechtsnormen Geschaftsordnung der Bundesregierung Zu diesen nicht normierten Beendigungsfallen gehort der Tod eines Bundeskanzlers und auch die Beendigung des Amtes durch Rucktritt oder durch das Zusammentreten eines neu gewahlten Bundestages in der Konstellation dass der Bundesprasident nicht von seinem Recht nach Artikel 69 Absatz 3 den bisherigen Amtsinhaber zur Weiterfuhrung der Geschafte bis zur Ernennung eines neuen Kanzlers zu verpflichten Gebrauch macht wie beim Rucktritt Willy Brandts 1974 geschehen Nach uberwiegender Meinung in der Rechtsliteratur 30 musse dem Bundesprasidenten in solchen Fallen in Analogie zu Artikel 69 Absatz 3 eine ausserordentliche Ernennungsbefugnis zuerkannt werden da die Verfassung von ihrer Struktur her ein ununterbrochenes Funktionieren aller Verfassungsorgane einfordert und sonst unaufschiebbare Massnahmen nicht getroffen werden konnten Ohne einen amtierenden Bundeskanzler aber existiert keine Bundesregierung Art 62 GG und mit der Amtsbeendigung eines Bundeskanzlers verlieren auch alle Regierungsmitglieder ihre Amter Art 69 Absatz 2 GG Streitig unter Juristen ist weiterhin ob der Bundesprasident in solchen Situationen in der Auswahl des neuen Bundeskanzlers auf die Person des bisherigen auch als solcher nicht mehr im Amt befindlichen Vizekanzlers beschrankt ist die herrschende Meinung u a Herzog in Maunz Durig Art 69 Rn 59 geht von einer Auswahlbeschrankung aus Walter Scheel war 1974 auch zuvor Vizekanzler als er von Bundesprasident Gustav Heinemann mit der vorubergehenden Amtsfuhrung betraut wurde 31 Eindeutig ist weiterhin nicht ob in diesen Fallen der Terminus geschaftsfuhrender Bundeskanzler rechtlich uberhaupt der richtige ist Nach wortlicher Auslegung des Artikel 69 Absatz 3 des Grundgesetzes konnen nur die bisherigen Amtsinhaber zum geschaftsfuhrenden Bundeskanzler oder zu geschaftsfuhrenden Bundesministern verpflichtet werden 32 Aus ahnlichem Grunde wird Konrad Adenauer nicht als Bundesaussenminister fur den Zeitraum nach dem Rucktritt Heinrich von Brentanos 1961 gefuhrt obwohl der das Amt faktisch geschaftsfuhrend wieder ubernahm aber im Gegensatz zu Helmut Schmidt 1982 nicht offiziell Aussenminister wurde Erst eine analoge Auslegung des Artikel 69 Absatz 3 konnte in dieser Fallkonstellation die Bezeichnung geschaftsfuhrender Bundeskanzler rechtfertigen ansonsten ist er rechtlich ohne Zusatzbezeichnung ausschliesslich ein Bundeskanzler Der Rucktritt des Bundeskanzlers wahrend der Legislaturperiode selbst ist im Grundgesetz auch nicht vorgesehen oder geregelt Dennoch wird er verfassungsrechtlich fur zulassig erachtet Die bisherigen Rucktritte der Bundeskanzler Adenauer Erhard und Brandt waren daher auch nicht Gegenstand grosserer verfassungsrechtlicher Debatten Der Rucktritt bietet auch einen Weg zu Neuwahlen Findet bei der nach dem Rucktritt anstehenden Wahl des Bundeskanzlers gemass Artikel 63 des Grundgesetzes kein Kandidat die absolute Mehrheit so kann der Bundesprasident Neuwahlen anordnen er muss das jedoch nicht tun Konstruktives Misstrauensvotum Hauptartikel Misstrauensvotum Bundeskanzler Helmut Kohl am 19 Dezember 1989 auf dem Altmarkt in DresdenEine der wichtigsten Entscheidungen des Parlamentarischen Rates zur Starkung der Position des Bundeskanzlers war die Einfuhrung des konstruktiven Misstrauensvotums Der Bundeskanzler kann nach Artikel 67 des Grundgesetzes nur durch eine Mehrheit im Parlament gesturzt werden wenn sich diese Mehrheit gleichzeitig auf einen Nachfolger fur ihn geeinigt hat Dadurch wird verhindert dass die Regierung durch eine sie ablehnende aber in sich nicht einige Mehrheit gesturzt wird In der Weimarer Republik war das durch das gemeinsame Wirken von extrem rechten und extrem linken Kraften haufig gegeben was zu kurzen Amtsperioden der Reichskanzler und damit zu allgemeiner politischer Instabilitat fuhrte Der Antrag muss nach der Geschaftsordnung des Bundestages von mindestens einem Viertel seiner Mitglieder eingebracht werden Dabei muss der Antrag den Bundesprasidenten zu ersuchen den Bundeskanzler zu entlassen gleichzeitig ein Ersuchen an den Bundesprasidenten enthalten eine namentlich benannte Person zum Nachfolger zu ernennen Damit wird sichergestellt dass die neu formierte Mehrheit sich zumindest auf einen gemeinsamen Bundeskanzlervorschlag geeinigt hat und damit erwarten lasst dass sie uber ein gemeinsames Regierungsprogramm verfugt Der Antrag bedarf zu seiner Annahme wiederum der Kanzlermehrheit also der absoluten Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Bundestages Will der Gemeinsame Ausschuss wahrend des Verteidigungsfalles den Bundeskanzler per konstruktivem Misstrauensvotum sturzen so bedarf dieser Antrag der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses Mit der Erhohung dieser Mehrheit sollte die Moglichkeit eines faktischen Staatsstreiches durch den Gemeinsamen Ausschuss erschwert werden Der Wechsel eines Koalitionspartners oder auch nur einzelner Koalitionsabgeordneter zur Opposition ist nach den Vorschriften des Grundgesetzes legitim Er steht jedoch in der offentlichen Wahrnehmung stets im Ruch des Verrates da nach Argumentation der vom Wechsel jeweils negativ betroffenen politischen Gruppe die Wahler bei ihrer Wahlentscheidung darauf hatten vertrauen konnen dass sie mit der Wahl einer Partei auch einen bestimmten Kanzlerkandidaten wahlten Der nachtragliche Wechsel sei eine demokratietheoretisch nicht hinnehmbare Tauschung des Wahlers Das Bundesverfassungsgericht hat sich dieser Argumentation in einem Urteil 33 zur Vertrauensfrage aus dem Jahr 1983 entgegengestellt und demokratische Legitimation mit verfassungsrechtlicher Legitimitat gleichgesetzt Das konstruktive Misstrauensvotum ist in der Geschichte der Bundesrepublik bisher zweimal zur Anwendung gekommen 1972 versuchte die CDU CSU Fraktion erfolglos Bundeskanzler Willy Brandt zu sturzen und Rainer Barzel zum Kanzler zu wahlen 1982 sturzten CDU CSU und FDP gemeinsam Bundeskanzler Helmut Schmidt und wahlten Helmut Kohl zum Bundeskanzler Siehe auch Abstimmungen uber den deutschen Bundeskanzler Vertrauensfrage Bundeskanzler Gerhard Schroder bei einem Gesprach mit US Diplomaten am Rande der Munchner Sicherheitskonferenz 1999 Hauptartikel Vertrauensfrage Hat der Bundeskanzler den Eindruck dass die Mehrheit des Bundestages seine Politik nicht mehr unterstutzt so kann er nach Artikel 68 des Grundgesetzes die Vertrauensfrage stellen und damit den Bundestag selbst zum Handeln zwingen Er kann die Vertrauensfrage auch mit einer Sachentscheidung also einem Gesetzentwurf oder einem anderen Sachantrag verbinden Stimmt der Bundestag dem Antrag des Bundeskanzlers ihm das Vertrauen auszusprechen nicht mit absoluter Mehrheit zu so gibt es drei Moglichkeiten Der Bundeskanzler kann sich entschliessen keine verfassungsrechtlichen Konsequenzen zu ziehen Der Bundeskanzler kann dem Bundesprasidenten vorschlagen den Bundestag aufzulosen der Bundesprasident entscheidet uber diesen Vorschlag politisch eigenstandig Mit dem Zusammentritt des neugewahlten Bundestages endet automatisch auch das Amtsverhaltnis des bisherigen Bundeskanzlers 34 wobei eine erneute Wahl durch den neuen Bundestag jedoch moglich ist Die Bundesregierung kann beim Bundesprasidenten beantragen den Gesetzgebungsnotstand auszurufen sofern der Bundesrat dem zustimmt und der Bundestag zuvor eine als dringlich bezeichnete Gesetzesvorlage abgelehnt hat Der Bundesprasident entscheidet uber diesen Antrag wiederum politisch eigenstandig Durch den Gesetzgebungsnotstand kann der Bundestag fur sechs Monate weitgehend entmachtet werden In der Geschichte der Bundesrepublik ist die Vertrauensfrage bisher funfmal gestellt worden Zweimal Schmidt 1982 und Schroder 2001 handelte es sich um eine echte Vertrauensfrage wahrend mit den Vertrauensfragen von Brandt 1972 Kohl 1982 und Schroder 2005 die Auflosung des Bundestags angestrebt und auch erreicht wurde 1983 und 2005 klagten Abgeordnete beim Bundesverfassungsgericht gegen dieses Vorgehen Beide Male verwarf das Gericht im Ergebnis die Klagen 33 35 Siehe auch Abstimmungen uber den deutschen BundeskanzlerProtokollarischesIn der nicht gesetzlich geregelten aber weithin befolgten protokollarischen Rangordnung in Deutschland steht der Bundeskanzler auf Rang drei hinter dem Bundesprasidenten und dem Prasidenten des Bundestags Das Protokoll Inland der Bundesregierung empfiehlt als Anrede fur den Bundeskanzler Herr Bundeskanzler oder Frau Bundeskanzlerin nicht aber fur ehemalige Amtsinhaber Im internationalen diplomatischen Schriftverkehr wird das auch fur auslandische Regierungschefs und republikanische Staatsoberhaupter gangige Pradikat Exzellenz verwendet In Anschriften soll fur ehemalige Amtsinhaber die fruhere Amtsbezeichnung mit dem Zusatz a D verwendet werden jedoch nur wenn eine vorrangig zu verwendende aktuelle Amts oder Funktionsbezeichnung fehlt 1 Beurteilung des AmtesDie Konstruktion eines starken nur vom Bundestag abhangigen Bundeskanzlers hat sich nach uberwiegender Ansicht der Politikwissenschaft bewahrt Wahrend das Zusammenspiel von Bundestag und Bundesrat in der Gesetzgebung regelmassig kritisiert und das Amt des Bundesprasidenten in seiner heutigen Ausgestaltung gelegentlich infrage gestellt wird sind sowohl das Amt als auch die Befugnisse des Bundeskanzlers nahezu unumstritten Auch wenn Konrad Adenauers Machtposition die sich im wahrend seiner Amtszeit gepragten Begriff der Kanzlerdemokratie manifestierte bei seinen Nachfolgern nicht in diesem Umfang erhalten blieb ist der Bundeskanzler der wichtigste und machtigste deutsche Politiker Die verhaltnismassig starke verfassungsrechtliche Position die sich unter anderem durch die Art der Amtseinsetzung und der Kabinettsbildung sowie durch die erschwerte Absetzbarkeit nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum ergibt und die regelmassige Bekleidung eines hohen Parteiamtes in Verbindung mit relativ stabilen parteipolitischen Verhaltnissen hat fur eine grosse Kontinuitat im Amt des Bundeskanzlers gesorgt Olaf Scholz ist erst die neunte Person die das Amt innehat Die lange durchschnittliche Amtszeit der Bundeskanzler von etwa neun Jahren wird jedoch auch kritisiert In diesem Zusammenhang wurde bereits eine in ihrer praktischen Umsetzung nicht unproblematische Begrenzung der Amtszeit des Bundeskanzlers auf acht Jahre wie beim US Prasidenten vorgeschlagen auch Gerhard Schroder unterstutzte diese Idee vor seiner Amtszeit Er ruckte jedoch spater von ihr ab zumal er sich nach einer Kanzlerschaft uber zwei Amtsperioden 1998 2005 bei der Bundestagswahl 2005 zur Wiederwahl stellte Die Hoffnungen auf einen starken Bundeskanzler haben sich insgesamt erfullt die Befurchtungen vor einem zu starken Machthaber haben sich jedoch nicht bewahrheitet zumal die Macht des Bundeskanzlers im Vergleich zum Reichsprasidenten der Weimarer Republik oder zum US Prasidenten beschrankt ist Insofern kann das Wort von Alt Bundesprasident Herzog das Grundgesetz sei ein Glucksfall fur Deutschland auch auf die Konstruktion des Amtes des Bundeskanzlers bezogen werden Als Verfassungsrechtler kritisierte Roman Herzog allerdings auch einige Petrefakte des Grundgesetzes Es sei ein Kunststuck dass Artikel 61 die Anklage des Bundesprasidenten vor dem Bundesverfassungsgericht vorsehe dass also nicht der Bundeskanzler der zu Manipulationen alle Gelegenheit habe sondern der Bundesprasident mit der Moglichkeit der Organklage bedroht sei Das Vorschlagsrecht nach Artikel 63 Absatz 1 sei eine Ruckbildung des Auswahlrechtes das zur Kaiserzeit und Weimarer Zeit noch selbstverstandlich gewesen sei Das konne man jetzt streichen 36 Der Ausdruck Bundeskanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Hamburger G20 Treffen 2017 mit Donald Trump und Theresa May Hauptartikel Bundeskanzlerin Im Zusammenhang mit der Wahl Angela Merkels zur Bundeskanzlerin wurden auch einige Betrachtungen im Hinblick auf den sprachlichen Umgang mit dem ersten weiblichen Amtsinhaber angestellt So wurde festgestellt dass obwohl im Grundgesetz nur vom Bundeskanzler im generischen Maskulinum die Rede ist die offizielle Anrede fur eine Frau im hochsten Regierungsamt Frau Bundeskanzlerin lautet Ferner wurde auch klar dass Angela Merkel zwar die erste Bundeskanzlerin im Femininum gleichzeitig aber auch der achte Bundeskanzler im generischen Maskulinum war 37 38 Ebenfalls im Zusammenhang mit der erstmaligen Wahl einer Frau in das Amt des Bundeskanzlers wurde das Wort Bundeskanzlerin am 16 Dezember 2005 von der Gesellschaft fur deutsche Sprache zum Wort des Jahres gekurt weil der Ausdruck nach Ansicht der Jury sprachlich interessante Fragen aufwerfe und vor einigen Jahrzehnten auch eine Bundeskanzlerin noch mit Frau Bundeskanzler angesprochen worden ware 39 2004 wurde die Anrede Frau Bundeskanzlerin in den Duden aufgenommen Die Internetdomain bundeskanzlerin de wurde bereits 1998 durch den damaligen Studenten Lars Heitmuller reserviert Er hatte angekundigt sie kostenfrei an die erste Bundeskanzlerin zu ubertragen was schliesslich im November 2005 erfolgte 40 Deutsche Bundeskanzler seit 1949Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Nr Bild Name Lebensdaten Partei Amtsantritt Ende der Amtszeit Anm 1 Lange der Amtszeit Kabinette Deutsche Bundestage1 Konrad Adenauer 1876 1967 CDU 15 September 1949 16 Oktober 1963 14 Jahre 1 Monat 1 Tag 5144 Tage I II III IV 1 2 3 4 2 Ludwig Erhard 1897 1977 CDU Anm 2 16 Oktober 1963 1 Dezember 1966 3 Jahre 1 Monat 15 Tage 1142 Tage I II 4 5 3 Kurt Georg Kiesinger 1904 1988 CDU 1 Dezember 1966 21 Oktober 1969 2 Jahre 10 Monate 20 Tage 1055 Tage I 5 4 Willy Brandt 1913 1992 SPD 21 Oktober 1969 7 Mai 1974 4 Jahre 6 Monate 16 Tage 1659 Tage I II 6 7 Walter Scheel geschaftsfuhrend Anm 3 1919 2016 FDP 7 Mai 1974 16 Mai 1974 9 Tage Brandt II 7 5 Helmut Schmidt 1918 2015 SPD 16 Mai 1974 1 Oktober 1982 8 Jahre 4 Monate 15 Tage 3060 Tage I II III 7 8 9 6 Helmut Kohl 1930 2017 CDU 1 Oktober 1982 27 Oktober 1998 16 Jahre 26 Tage 5870 Tage I II III IV V 9 10 11 12 13 7 Gerhard Schroder 1944 SPD 27 Oktober 1998 22 November 2005 7 Jahre 26 Tage 2583 Tage I II 14 15 8 Angela Merkel 1954 CDU 22 November 2005 8 Dezember 2021 16 Jahre 16 Tage 5860 Tage I II III IV 16 17 18 19 9 Olaf Scholz 1958 SPD 8 Dezember 2021 im Amt 1 Jahr und 226 Tage 591 Tage I 20 1 Zur Amtszeit werden hier auch die Zeitraume gezahlt in denen die Bundeskanzler zwischen Zusammentritt des neuen Bundestages oder ihrem Rucktritt und der Wahl eines neuen Bundeskanzlers bzw der erneuten Wahl zum Bundeskanzler im Sinne von Artikel 69 des Grundgesetzes formal nur die Geschafte weiterfuhrten Konrad Adenauer 6 bis 9 Oktober 1953 15 bis 22 Oktober 1957 17 Oktober bis 7 November 1961 und 15 bis 16 Oktober 1963 Ludwig Erhard 19 bis 20 Oktober 1965 und 30 November bis 1 Dezember 1966 Kurt Georg Kiesinger 20 bis 21 Oktober 1969 Willy Brandt 13 bis 14 Dezember 1972 Helmut Schmidt 14 bis 15 Dezember 1976 und 4 bis 5 November 1980 Helmut Kohl 29 Marz 1983 einige Stunden 18 Februar bis 11 Marz 1987 20 Dezember 1990 bis 17 Januar 1991 10 bis 15 November 1994 und 26 bis 27 Oktober 1998 Gerhard Schroder 17 bis 22 Oktober 2002 und 18 Oktober bis 22 November 2005 Angela Merkel 27 bis 28 Oktober 2009 22 Oktober bis 17 Dezember 2013 24 Oktober 2017 bis 14 Marz 2018 und 26 Oktober bis 8 Dezember 2021 2 Parteizugehorigkeit Erhards wahrend seiner Amtszeit nicht abschliessend geklart Siehe auch Ludwig Erhards Parteizugehorigkeit 3 Da Willy Brandt den Bundesprasidenten Gustav Heinemann darum gebeten hatte nicht nach Artikel 69 Absatz 3 des Grundgesetzes mit der Weiterfuhrung der Geschafte beauftragt zu werden fuhrte auf Ersuchen des Bundesprasidenten der bisherige Stellvertreter des Bundeskanzlers Walter Scheel bis zur Wahl von Helmut Schmidt die Geschafte des Bundeskanzlers siehe auch Ende der Amtszeit Konrad Adenauer 1949 1963 Konrad Adenauers Amtszeit war wesentlich von aussenpolitischen Ereignissen gepragt Die Westbindung mit NATO Beitritt und Grundung der EGKS dem Grundstein der Europaischen Union setzte er gegen den Widerstand der SPD durch Er brachte die deutsch franzosische Aussohnung voran und unterschrieb 1963 den deutsch franzosischen Freundschaftsvertrag Ebenso setzte er sich in starkem Masse fur die deutsch judische Versohnung ein Auch innenpolitisch wird ihm neben seinem Nachfolger Ludwig Erhard das Wirtschaftswunder die starke wirtschaftliche Erholung der westdeutschen Gesellschaft angerechnet Durch sozialpolitische Beschlusse wie die Lastenausgleichsgesetzgebung oder die dynamische Rente erreichte er die Integration von Fluchtlingen die Entschadigung von Opfern des Zweiten Weltkrieges und die Bildung einer stabilen Gesellschaft mit breitem Mittelstand Negativ werden seine strikte Ablehnung gegen Ludwig Erhard als Nachfolger sein Verhalten in der Spiegel Affare seine Uneindeutigkeit bei der Frage nach der Kandidatur zum Bundesprasidenten 1959 und sein unbedingtes Festhalten an der Macht 1962 63 angemerkt Insgesamt hat Konrad Adenauer mit seiner Interpretation der Befugnisse des Bundeskanzlers wichtige Weichen fur das Amtsverstandnis seiner Nachfolger gelegt Seine 14 jahrige Amtszeit dauerte langer als die demokratische Phase der Weimarer Republik bis zur Machtubergabe an Hitler Er war bei Amtsantritt bereits 73 Jahre alt und regierte bis zu seinem 88 Lebensjahr Damit war er der alteste Bundeskanzler und wurde auch der Alte genannt 41 Ludwig Erhard 1963 1966 Ludwig Erhard kam als Mann des Wirtschaftswunders an die Macht was durch das aussere Erscheinungsbild unterstrichen wurde Das brachte ihm auch den Beinamen der Dicke ein Seine Kanzlerschaft stand jedoch schon wegen der Angriffe Adenauers auf seinen Nachfolger und einer einsetzenden leichten wirtschaftlichen Schwachephase unter keinem guten Stern Als wichtigste aussenpolitische Tat seiner Kanzlerschaft gilt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel unter Inkaufnahme heftiger Proteste aus arabischen Staaten Er versuchte die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika zu starken weshalb er als Atlantiker im Gegensatz zum Gaullisten Adenauer bezeichnet wurde Erhard sturzte schliesslich uber wirtschaftliche Probleme und die Uneinigkeit in seiner Partei Nach dem Ruckzug der FDP Minister aus der Regierung im Oktober 1966 begannen Verhandlungen uber eine Grosse Koalition schliesslich trat Erhard zuruck 42 Kurt Georg Kiesinger 1966 1969 Der Kanzler der ersten Grossen Koalition Kurt Georg Kiesinger stellte ein anderes Bild eines Bundeskanzlers dar Hauptling Silberzunge vermittelte zwischen den beiden grossen Parteien CDU und SPD anstatt zu bestimmen Wichtiges Thema seiner Amtszeit war die Durchsetzung der Notstandsgesetze Wegen seiner fruheren NSDAP Mitgliedschaft war er Angriffen der 68er Generation ausgesetzt mit dieser uberlappte sich die ausserparlamentarische Opposition Kiesingers Union verfehlte bei der Bundestagswahl 1969 die absolute Mehrheit lediglich um sieben Mandate 43 Da in der Folge eine Sozialliberale Koalition aus SPD und FDP gebildet wurde und die Unionsparteien erstmals in die Opposition gingen schied Kiesinger nach nur zwei Jahren und 325 Tagen aus dem Amt er ist damit der Bundeskanzler mit der bislang kurzesten Amtszeit Willy Brandt 1969 1974 Willy Brandt war der erste Sozialdemokrat im Bundeskanzleramt Er setzte sich fur die Ostvertrage ein und forderte damit die Aussohnung mit Deutschlands ostlichen Nachbarlandern sein Kniefall von Warschau wurde international stark beachtet Auch stellte er die Beziehungen zur DDR auf eine neue Grundlage Diese Haltung verschaffte ihm in konservativen Kreisen heftige Gegnerschaft die 1972 sogar zu einem knapp scheiternden Misstrauensvotum gegen ihn fuhrte Andererseits erhielt er fur seine aussenpolitischen Anstrengungen 1971 den Friedensnobelpreis Innenpolitisch wollte er mehr Demokratie wagen er war deswegen vor allem bei den jungeren Wahlern beliebt In seine Amtszeit fiel die Olkrise 1973 die zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit fuhrte welche wiederum Brandts Ansehen schadete Nach der Enttarnung seines engen Mitarbeiters Gunter Guillaume als DDR Spion trat Brandt zuruck Er begrundete das offiziell mit Unterstellungen die ihm nachsagten dass er aufgrund von Frauengeschichten durch Guillaumes Spionage wahrscheinlich erpressbar sei und somit ein Risiko fur die Bundesrepublik darstelle Sein Rucktritt erfolge weil es keinen Zweifel an der Integritat des Bundeskanzlers geben durfe Politische Beobachter sind sich heute einig dass die Agentenaffare nur der Ausloser fur den geplanten Rucktritt war Als tatsachliche Ursache fur den Rucktritt werden allgemein Amtsmudigkeit und Depressionen Brandts angenommen die auch parteiintern zu Kritik an seinem unentschlossenen Fuhrungsstil fuhrten Nach dem Rucktritt des Bundeskanzlers Willy Brandt am 7 Mai 1974 fuhrte Walter Scheel die Regierungsgeschafte bis am 16 Mai 1974 Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewahlt wurde 44 Helmut Schmidt 1974 1982 Helmut Schmidt kam als Nachfolger Willy Brandts ins Amt Der Terror der Roten Armee Fraktion besonders im Deutschen Herbst 1977 pragte die ersten Jahre seiner Amtszeit Schmidt verfolgte in dieser Frage strikt die Politik dass der Staat sich nicht erpressen lassen durfe und zugleich der Rechtsstaat gewahrt werden musse Innenpolitisch verfolgte er einen fur eine sozialliberale Koalition eher konservativen Kurs Seine Unterstutzung des NATO Doppelbeschlusses mit der viele SPD Mitglieder nicht einverstanden waren lautete das Ende seiner Amtszeit ein 1982 kam es schliesslich wegen wirtschaftspolitischer Differenzen zum Bruch mit dem Koalitionspartner FDP Wegen seiner offenen und direkten Art auch unpopulare Dinge auszusprechen wurde er auch Schmidt Schnauze genannt 45 Helmut Kohl 1982 1998 Helmut Kohl wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt mit den Stimmen von CDU CSU und der Mehrheit der FDP Fraktion zum neuen Bundeskanzler gewahlt Er versprach zu Beginn seiner Amtszeit eine geistig moralische Wende In den ersten Wochen seiner Kanzlerschaft fuhrte er mittels einer verfassungsrechtlich umstrittenen Vertrauensfrage die Auflosung des Bundestages und vorgezogene Neuwahlen herbei Seine personliche Vision war ein Europa ohne Schlagbaume das die Schengen Staaten mit den Schengener Abkommen schliesslich auch verwirklichten Ebenso setzte sich Kohl stark fur die Etablierung des Euro ein Helmut Kohls Name ist eng mit der Deutschen Wiedervereinigung verknupft 1989 ergriff er die Gunst der Stunde nach dem Fall der Berliner Mauer und sorgte in internationalen Verhandlungen fur die Zustimmung der Sowjetunion zur Wiedervereinigung und der gesamtdeutschen NATO Mitgliedschaft Innenpolitisch entstanden durch die Wiedervereinigung grosse Probleme da die Wirtschaft in Ostdeutschland entgegen Kohls Einschatzung von den kommenden bluhenden Landschaften zusammengebrochen war Die Schwierigkeiten des Aufbaus Ost waren bestimmend fur seine spatere Amtszeit Schliesslich wurde er 1998 auch wegen einer Rekordarbeitslosigkeit abgewahlt Nach Kohls Amtszeit wurde bekannt dass er zugunsten der CDU unter Verstoss gegen das Parteigesetz Spenden angenommen und schwarzen Kassen zugefuhrt hatte Mit 16 Jahren und 26 Tagen Amtszeit ist Kohl der Bundeskanzler der bisher am langsten amtierte Er wird deshalb auch heute noch als ewiger Kanzler bezeichnet 46 Gerhard Schroder 1998 2005 Gerhard Schroder begann kurz nach Antritt seiner Kanzlerschaft mit seiner rot grunen Koalition eine Reihe von Reform projekten denen gegen Ende der ersten Amtszeit eine Phase der ruhigen Hand folgte Aussenpolitisch fuhrte Schroder zunachst die transatlantische Partnerschaft wie seine Vorganger fort 1999 und 2001 unterstutzte Deutschland im Rahmen der Bundnis treue die NATO im Kosovo und in Afghanistan 2002 jedoch verweigerte Schroder den USA offiziell seine Zustimmung zum Irak Krieg Das gilt neben seinem als gut erachteten Krisenmanagement wahrend der Jahrhundertflut in Ost und Norddeutschland als wichtiger Grund fur seine Wiederwahl 2002 2003 benannte er mit der Agenda 2010 sein Reformprogramm fur die zweite Amtszeit zumal er die Arbeitslosigkeit nicht wie zu Beginn seiner Amtszeit angekundigt hatte halbieren konnen Dieses Programm ging der politischen Linken zu weit wahrend es wirtschaftsnahen Gruppen nicht weit genug ging Das alles fuhrte zu Massenaustritten aus der SPD dem Verlust zahlreicher Landtags und Kommunalwahlen und der Formierung einer neuen linken Stromung jenseits der SPD die zur Grundung der Wahlalternative WASG fuhrte Nach einer weiteren schweren SPD Niederlage bei der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen 2005 erreichte Gerhard Schroder mittels einer Vertrauensfrage die Auflosung des Bundestages und vorgezogene Neuwahlen im Herbst 2005 auch weil er das Vertrauen der Koalition in ihn beeintrachtigt sah Zwar verlor er diese Wahlen nach massiven Stimmverlusten knapp jedoch gelang es ihm die SPD in der Regierung beteiligt zu behalten da die unerwartet geringe Differenz zwischen CDU CSU und SPD im Wahlergebnis sowie der Einzug der Linkspartei ins Parlament zu einer grossen Koalition aus Union und SPD fuhrte Angela Merkel 2005 2021 Angela Merkel wurde am 22 November 2005 zur Bundeskanzlerin gewahlt Die erste Frau und Naturwissenschaftlerin die das hochste Regierungsamt Deutschlands bekleidete stutzte sich auf eine grosse Koalition aus CDU CSU und SPD Sie war zudem der erste ehemalige Burger der DDR als gesamtdeutscher Kanzler und war bei Amtsantritt mit 51 Jahren der jungste Amtsinhaber Ihren Ruf als Kohls Madchen hatte sie abgelegt als sie mit ihrem einstigen Forderer wegen dessen Spendenaffare brach Zu Beginn ihrer Amtszeit hatte Merkel sehr hohe Zustimmungsraten die auch mit der fur gut befundenen Losung aussenpolitischer Krisen zusammenhingen Bei der Bewaltigung innenpolitischer Probleme wie der Foderalismus und der Gesundheitsreform traten Kritiker auch aus ihrer eigenen Partei auf und warfen Merkel Fuhrungsschwache vor Bei der Bundestagswahl 2009 kam es zu einer schwarz gelben Mehrheit Am 28 Oktober 2009 wurde Merkel als Bundeskanzlerin wiedergewahlt Wahrend sich die internationale Finanzkrise verscharfte und der Euro in Gefahr geriet machte die Bundesregierung durch ihre teils scharf kritisierte Steuerpolitik von sich reden Die Wehrpflicht und der Zivildienst wurden ausgesetzt und durch freiwillige Varianten ersetzt Die Laufzeitverlangerung der Atomkraftwerke wurde zunachst beschlossen und nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wieder ruckgangig gemacht Bei der Bundestagswahl 2013 verfehlte die FDP erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik den Einzug in den Bundestag Infolgedessen bildete Merkel erneut eine Koalition mit der SPD und wurde am 17 Dezember 2013 zum dritten Mal zur Bundeskanzlerin gewahlt Als wichtigste Errungenschaft der Kanzlerschaft Merkels gilt die Verringerung der Arbeitslosigkeit die sich zum Teil den vorangegangenen Reformen Gerhard Schroders verdankt als grosste Herausforderungen die Bewaltigung der Finanzkrise seit 2007 der Eurokrise seit 2009 sowie der Fluchtlingskrise seit 2015 Nach der Bundestagswahl 2017 fiel eine Mehrheitsbildung zunachst schwer da Sondierungen zu einer sogenannten Jamaika Koalition aus Unionsparteien FDP und Grunen scheiterten und die SPD zunachst nicht zu einer Zusammenarbeit bereit war Nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag und dessen erfolgreicher Absegnung durch die beteiligten Parteien CSU CDU und SPD wurde Angela Merkel am 14 Marz 2018 zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewahlt In diese Amtszeit fiel der Beginn der COVID 19 Pandemie Zur Bundestagswahl 2021 trat sie nicht mehr als Kanzlerkandidatin der Union an Mit einer Amtszeit von 16 Jahren und 16 Tagen ist sie knapp hinter Helmut Kohl der zehn Tage langer amtierte der Bundeskanzler mit der zweitlangsten Amtszeit Olaf Scholz seit 2021 Olaf Scholz wurde am 8 Dezember 2021 ins Amt gewahlt Er fuhrt eine Koalition von SPD Bundnis 90 Die Grunen und FDP Dieses als Ampelkoalition bezeichnete Bundnis ist das erste seiner Art auf Bundesebene Er ist der neunte und der erste konfessionslose Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Nach dem russischen Uberfall auf die Ukraine wandte sich Scholz am Abend des 24 Februar 2022 in einer Fernsehansprache an die Bevolkerung Am 27 Februar 2022 kundigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Aussen und Sicherheitspolitik an Der dafur verwendete Begriff Zeitenwende wurde zum haufig gebrauchten politischen Schlagwort und zum Wort des Jahres 2022 erklart Scholz hatte ihn bereits 2017 in seinem Buch Hoffnungsland verwendet Seine Regierung beschloss im Anschluss daran ein Sondervermogen fur die Bundeswehr in Hohe von 100 Milliarden Euro Unter Berufung auf seine Richtlinienkompetenz entschied Scholz im Oktober 2022 nachdem sich die Grune und FDP beim Thema Atomausstieg bzw Laufzeitverlangerung deutscher Kernkraftwerke nicht einig waren dass alle drei letzten aktiven Kernkraftwerke in Deutschland uber den 31 Dezember 2022 hinaus bis langstens zum 15 April 2023 im Leistungsbetrieb bleiben Bundeskanzler die zugleich Bundesaussenminister warenZwei Bundeskanzler amtierten zeitweise zugleich als Bundesminister des Auswartigen Bundeskanzler Konrad Adenauer war vom 15 Marz 1951 bis zum 7 Juni 1955 der erste deutsche Bundesminister des Auswartigen bis dahin gestatteten die alliierten Besatzungsmachte der Bundesregierung nicht ein Aussenministerium einzurichten Adenauer ubernahm ausserdem inoffiziell faktisch geschaftsfuhrend nach dem Rucktritt des bisherigen Aussenministers Heinrich von Brentano am 30 Oktober 1961 fur zwei Wochen die Leitung des Auswartigen Amtes bis Gerhard Schroder am 14 November 1961 zum neuen Bundesaussenminister ernannt wurde Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition von Bundesprasident Karl Carstens zum Bundesminister des Auswartigen ernannt und hatte dieses Amt vom 17 September bis zum 1 Oktober 1982 inne StatistischesAllgemeines und Amtszeit Der damalige Kanzler Schmidt mit seinen Amtsvorgangern Kiesinger l und Brandt r in Bonn 1979 Wird der nur geschaftsfuhrende Amtstrager Walter Scheel nicht mitgezahlt so gab es einschliesslich Olaf Scholz bislang neun Bundeskanzler Am langsten amtierte Helmut Kohl mit 16 Jahren und 26 Tagen dicht gefolgt von Angela Merkel die nur zehn Tage weniger im Amt war am kurzesten Kurt Georg Kiesinger mit zwei Jahren und elf Monaten Parteien Partei Anzahl Anzahl Legislaturen KabinetteCDU 5 18SPD 4 8Die SPD stellte vier Bundeskanzler die CDU kommt auf funf darunter die einzige Kanzlerin Andere Parteien stellten keine gewahlten Kanzler Adenauer CDU war fruher Mitglied des Zentrums Kiesinger CDU Mitglied der NSDAP SPD Kanzler Brandt hatte der linksradikalen Splitterpartei SAP angehort Angela Merkel war zusammen mit dem Demokratischen Aufbruch in die CDU gekommen Die CDU stellte am langsten den Bundeskanzler namlich bis einschliesslich 2021 52 Jahre Die SPD kommt bis 2021 auf 20 Jahre Die langste Zeit in der eine Partei die CDU ununterbrochen den Kanzler stellte waren die 20 Jahre von 1949 bis 1969 Konrad Adenauer vereinte in seinem zweiten Kabinett Vertreter von insgesamt funf Parteien und halt damit den Rekord zu Amtsantritt vier am Ende drei CDU und CSU als zwei Parteien gezahlt Titel und Amter Ludwig Erhard Helmut Kohl und Angela Merkel haben eine Promotion abgeschlossen Alle Bundeskanzler erhielten teilweise mehrfach Ehrendoktorwurden Erhard war Soldat Unteroffizier im Ersten Weltkrieg Kiesinger war aufgrund seiner Ministerialarbeit wahrend des Zweiten Weltkriegs vom Waffendienst befreit Schmidt war Soldat Oberleutnant der Wehrmacht Major d R der Bundeswehr Es ist gangig dass ein Kanzler zuvor Bundesminister gewesen ist Erhard vierzehn Jahre Wirtschaft Brandt drei Jahre Auswartiges Schmidt funf Jahre Verteidigung Finanzen Wirtschaft Scholz sechs Jahre Arbeit und Soziales Finanzen und Merkel acht Jahre Frauen Umwelt die damit Stand 2021 insgesamt am langsten Mitglied der Bundesregierung war Minister einer Landesregierung waren Erhard 3 Monate Wirtschaft in Bayern Scholz 4 Monate Innensenator in Hamburg und Schmidt fur 4 Jahre Innensenator in Hamburg Ehemalige Regierungschefs eines Bundeslandes waren Kiesinger Baden Wurttemberg Kohl Rheinland Pfalz Schroder Niedersachsen und Scholz Hamburg Willy Brandt war von 1957 bis 1966 Regierender Burgermeister von West Berlin das in der Zeit der deutschen Teilung faktisch wenn auch nicht volkerrechtlich ein Land des Bundesrepublik Deutschland war Oberburgermeister einer Grossstadt war Adenauer Koln Alle bisherigen Kanzler hatten parlamentarische Erfahrung Kiesinger war bislang der einzige Kanzler der wahrend seiner Amtszeit nicht Mitglied des Deutschen Bundestages war gehorte aber zuvor 1949 1958 und danach 1969 1980 dem Bundestag an Vom 26 Oktober 2021 bis zur Wahl von Olaf Scholz war zudem auch Angela Merkel als geschaftsfuhrende Bundeskanzlerin keine Bundestagsabgeordnete mehr Kein Bundeskanzler war Mitglied des Reichstages Adenauer war 1918 kurzzeitig Mitglied des Preussischen Herrenhauses Mit Ausnahme von Angela Merkel blieben alle Bundeskanzler nach dem Ende ihrer Amtszeit Abgeordnete im Bundestag Gerhard Schroder nach der Wahl seiner Nachfolgerin jedoch nur fur zwei Tage bevor er sein Mandat niederlegte Brandt war nach seinem Rucktritt 1974 noch bis zu seinem Tod 1992 Bundestagsabgeordneter insgesamt 31 Jahre lang 1949 1957 1961 1969 1992 Danach folgen Merkel mit ebenfalls 31 Jahren Mitgliedschaft im Bundestag 1990 2021 und Schmidt mit 30 Jahren 1953 1962 1965 1987 Erhard war 28 Jahre lang Bundestagsabgeordneter von 1949 bis zu seinem Tod 1977 Kohl 26 Jahre 1976 2002 Adenauer 18 Jahre 1949 1967 und Schroder insgesamt 13 Jahre lang 1980 1986 1998 2005 Fruhere Bundestags Fraktionsvorsitzende waren Schmidt Kohl und Merkel Alter Helmut Schmidt im Alter von 95 Jahren auf der Munchner Sicherheitskonferenz 2014Bei Amtsantritt am jungsten war Bundeskanzlerin Merkel mit 51 Jahren Der alteste Bundeskanzler bei Amtsantritt war Adenauer mit 73 Jahren Adenauer halt weiterhin den Altersrekord als amtierender Kanzler er trat erst mit 87 Jahren ab Der jungste Bundeskanzler bei Ausscheiden aus dem Amt war Willy Brandt mit 60 Jahren Bisher war jeder Bundeskanzler zu Beginn seiner Amtszeit junger als sein Vorganger bis auf Gerhard Schroder und Olaf Scholz war auch jeder neugewahlte Bundeskanzler junger als alle seine Vorganger bei ihren Amtsantritten waren Die ersten drei Bundeskanzler traten ihr Amt jeweils erst mit uber 60 Jahren an Seitdem erlebten beginnend mit Willy Brandt alle Bundeskanzler bis auf Olaf Scholz ihren 60 Geburtstag im Amt Das hochste Lebensalter eines ehemaligen Kanzlers erreichte bislang Helmut Schmidt der 96 Jahre und 322 Tage alt wurde Schmidt halt auch den Rekord fur den langsten Zeitraum als ehemaliger Kanzler Zwischen seiner Abwahl und seinem Tod vergingen 33 Jahre und 40 Tage Der am jungsten verstorbene Bundeskanzler ist Willy Brandt mit 78 Jahren und 295 Tagen Die kurzeste Zeit als Altkanzler hatte Konrad Adenauer 3 Jahre und 185 Tage Seit dem Rucktritt des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer gab es neben dem Amtsinhaber stets noch mindestens einen lebenden Altbundeskanzler Bislang gab es drei Perioden in denen neben dem Amtsinhaber je drei Altkanzler am Leben waren von 1974 bis 1977 Erhard Kiesinger Brandt von 1982 bis 1988 Kiesinger Brandt Schmidt und von 2005 bis 2015 Schmidt Kohl Schroder Seit dem Tod Helmut Kohls im Jahr 2017 lebte mit Gerhard Schroder bis 2021 zeitweilig nur noch ein Altkanzler Dies war zuvor nach dem Tod Willy Brandts der Fall als Helmut Schmidt von 1992 bis 1998 der einzige lebende Altkanzler war Seit 2021 leben mit Schroder und Angela Merkel wieder zwei Altkanzler Siehe auchBundeskanzler Osterreich Bundeskanzler Schweiz Kanzler der Schweizerischen Eidgenossenschaft Amt Bundeskanzlei quasi Stabschef des helvetischen Bundesrates Liste der Konfessionszugehorigkeit der Regierungschefs DeutschlandsLiteraturBundeskanzler als Person Marion Grafin Donhoff Deutschland deine Kanzler Btb bei Goldmann 1999 ISBN 3 442 75559 X Guido Knopp Alexander Berkel Stefan Brauburger Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 ISBN 3 442 15067 1 Hans Klein Die Bundeskanzler 4 erweiterte Auflage edition q Berlin 2000 ISBN 3 86124 521 3 Norbert Seitz Die Kanzler und die Kunste Die Geschichte einer schwierigen Beziehung Siedler Munchen 2005 ISBN 3 88680 803 3 Der Band behandelt das Thema von Adenauer bis Schroder Wilhelm von Sternburg Hrsg Die deutschen Kanzler Von Bismarck bis Kohl Athenaeum Bodenheim Konigstein Ts 1985 ISBN 3 7610 8382 3 Bundeskanzler als politische Institution und Funktion Arnulf Baring Im Anfang war Adenauer Die Entstehung der Kanzlerdemokratie Munchen 1982 ISBN 3 423 10097 4 Volker Busse Hans Hofmann Bundeskanzleramt und Bundesregierung Aufgaben Organisation Arbeitsweise 5 neu bearbeitete und aktualisierte Auflage Muller Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8114 7734 6 Karlheinz Niclauss Kanzlerdemokratie Regierungsfuhrung von Konrad Adenauer bis Angela Merkel Springer Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 02397 3 Wolfgang Rudzio Das politische System der Bundesrepublik Deutschland UTB 2000 ISBN 3 8100 2593 3 S 283 314 Erik Werk Der virtuose Kanzler Satire e enterprise Lemgo 2015 Weblinks Commons Bundeskanzler Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Bundeskanzler Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikinews Portal Deutsche Bundeskanzler in den Nachrichten Offizielle Website des Bundeskanzlers Wahl des Bundeskanzlers Memento vom 19 August 2006 im Internet Archive Veroffentlichung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages PDF Datei 15 kB Die Woche der Kanzlerin Videos Wochentlicher Ruckblick auf die wichtigsten Termine der Kanzlerin YouTube Channel der Bundesregierung Die Kanzlerin direkt Videos Podcast der Bundeskanzlerin YouTube Channel der Bundesregierung Das Amt tiefer hangen kritische Anmerkungen zum Amtsverstandnis in Politik und Offentlichkeit Einzelnachweise a b Ratgeber fur Anschriften und Anreden PDF 2 0 MB Bundesministerium des Innern Protokoll Inland Dezember 2016 Wie hoch ist das Gehalt von Angela Merkel In handelsblatt com Abgerufen im 1 Januar 1 Abkurzungsverzeichnis des Bundes Abkurzungen fur die Verfassungsorgane die obersten Bundesbehorden und die obersten Gerichtshofe des Bundes Geschafts und Koordinierungsstelle GovData abgerufen am 20 Oktober 2022 Protokollarische Rangfragen Bundesministerium des Innern abgerufen am 22 November 2020 Bodo Pieroth Artikel 65 In Hans Jarass Bodo Pieroth Hrsg Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 13 Auflage C H Beck Munchen 2014 S 797 Breit Massing Regierung und Regierungshandeln Wochenschau Verlag 2008 S 33 35 62 Vgl Oscar W Gabriel Everhard Holtmann Hrsg Handbuch Politisches System der Bundesrepublik Deutschland 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2005 S 256 Schreiben des Bundeskanzlers vom 17 Oktober 2022 an die zustandigen Minister Eckart Lohse Christian Geinitz Markus Wehner Scholz spricht Machtwort Drei Atomkraftwerke sollen bis April 2023 laufen In faz net 17 Oktober 2022 abgerufen am 18 Oktober 2022 Bodo Pieroth Artikel 64 In Hans Jarass Bodo Pieroth Hrsg Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 13 Auflage C H Beck Munchen 2014 S 796 Bodo Pieroth Artikel 64 In Hans Jarass Bodo Pieroth Hrsg Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 13 Auflage C H Beck Munchen 2014 S 796 797 Herzog in Maunz Durig Grundgesetz Kommentar 77 EL Juli 2016 Artikel 63 Grundgesetz Rdnr 21 24 15 Bundeswahlgesetz 15 Abs 2 Nr 1 i V m 13 Bundeswahlgesetz Artikel 54 Abs 1 GG a b Bodo Pieroth Artikel 63 In Hans Jarass Bodo Pieroth Hrsg Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 13 Auflage C H Beck Munchen 2014 S 795 Bodo Pieroth Artikel 63 In Hans Jarass Bodo Pieroth Hrsg Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 13 Auflage C H Beck Munchen 2014 S 794 Hellmut Konigshaus Bundeswehr In staatslexikon online de Abgerufen am 8 Dezember 2021 Hartmut Wilhelm Wo der Bundeskanzler Ub regierte Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr 24 Juni 2019 FALLEX 66 Mit freundlichen Grussen Der Spiegel 18 Juni 1967 Waldemar Schreckenberger ist mit 87 Jahren verstorben 8 August 2017 11 des Gesetzes uber die Rechtsverhaltnisse der Mitglieder der Bundesregierung Nullrunde fur Regierung und Bundesprasident wegen Corona auf presse augsburg de Das Amt des Bundeskanzlers Einzelfragen zur Vergutung und weiteren Leistungen PDF Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages 30 Juli 2020 abgerufen am 8 Dezember 2021 Antrag der Arbeitsgruppen Haushalt der Fraktionen SPD Bundnis 90 Die Grunen und FDP vom 17 Mai 2022 Ausschussdrucksache 1220 Schroders Buro wird ruhend gestellt In Deutscher Bundestag Parlamentsnachrichten vom 22 Mai 2022 abgerufen am 13 August 2022 Die Erklarung der Schroder Anwalte im Wortlaut In FAZ NET aktualisiert am 12 August 2022 abgerufen am 13 August 2022 Urteil des VG Berlin vom 4 Mai 2023 2 K 238 22 Randnummern 37 f 39 ff 51 f abgerufen am 22 Juni 2023 Kein Buro fur Kanzler Schroder a D Nr 20 2023 Pressemitteilung Verwaltungsgericht Berlin 4 Mai 2023 abgerufen am 6 Mai 2023 zum Urteil vom 4 Mai 2023 Az VG 2 K 238 22 Z B von Mangoldt Klein Art 69 Anm V 7b Herzog in Maunz Durig Art 69 Rn 59 Eine Mindermeinung der Juristen halt die Ernennung Walter Scheels fur grundsatzlich unzulassig z B Heinhard Steiger in Hans Peter Schneider Wolfgang Zeh Parlamentsrecht und Parlamentspraxis in der Bundesrepublik Deutschland de Gruyter Berlin New York 1989 S 779 Hans D Jarass und Bodo Pieroth Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland Kommentar 11 Auflage Munchen 2011 ISBN 978 3 406 60941 1 S 781 f a b Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zur Vertrauensfrage aus dem Jahr 1983 2 BvE 1 83 vom 16 Februar 1983 9 Abs 1 Nr 2 Gesetz uber die Rechtsverhaltnisse der Mitglieder der Bundesregierung Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Vertrauensfrage aus dem Jahr 2005 2 BvE 4 05 vom 25 August 2005 Roman Herzog Relikte des konstitutionellen Verfassungswesens im Grundgesetz In Karl Dietrich Bracher u a Hrsg Staat und Parteien Festschrift fur Rudolf Morsey zum 65 Geburtstag Berlin 1992 S 85 96 Kerstin Schenke Die Bundeskanzler und die Bundeskanzlerin 1949 2009 In Bundesarchiv Abgerufen am 10 Dezember 2021 Gerd Langguth Angela Merkel Aufstieg zur Macht Biografie Deutscher Taschenbuch Verlag 2007 ISBN 978 3 423 34414 2 S 8 Alfons Kaiser Wort des Jahres Die Karriere der Bundeskanzlerin In FAZ net 16 Dezember 2005 zum Begriff Bundeskanzlerin Caroline Bock Student sichert sich Wahl URLs Focus Online 1 Juni 2005 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 7 f 17 83 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 8 10 83 161 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 10 12 161 227 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 12f 227 289 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 13f 289 359 Guido Knopp Kanzler Die Machtigen der Republik Goldmann 2000 S 14f 359 418 Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source 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