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Die Ernennung Otto von Bismarcks zum preussischen Ministerprasidenten sprach Konig Wilhelm I am 22 oder 23 September 1862 aus Im Zuge des sich zuspitzenden preussischen Verfassungskonflikts hatten konservative Politiker Bismarck wiederholt als preussischen Ministerprasidenten ins Gesprach gebracht Erst nachdem jedoch ein Einigungsversuch der preussischen Regierung mit dem Landtag am Widerstand des Konigs gescheitert war und zwei Minister Rucktrittsgesuche eingereicht hatten wurde Bismarck im Herbst 1862 nach Berlin gerufen Da zu erwarten war dass das preussische Abgeordnetenhaus die Finanzierung von Wilhelms Heeresreform ablehnen wurde erwog dieser zu Gunsten von Kronprinz Friedrich Wilhelm abzudanken In dieser Situation kam es am 22 September 1862 zu einer Unterredung zwischen Bismarck und Konig Wilhelm I in Schloss und Park Babelsberg bei Potsdam In Folge des Treffens wurde Bismarck zunachst zum Ministerprasidenten ernannt am 8 Oktober 1862 zusatzlich auch zum Minister der auswartigen Angelegenheiten Konig Wilhelm I rechts fuhrt in Park Babelsberg bei Potsdam eine Unterredung mit Otto von Bismarck links Der Monarch halt in seiner linken Hand ein Regierungsprogramm auf das er Bismarck verpflichten will Im Hintergrund die Glienicker Lake mit der Glienicker Brucke Lithographie nach einer Zeichnung von Carl Rohling Die Hohenzollern in Bild und Wort Verlag von Martin Oldenbourg Berlin 1899 S 40 In den folgenden 28 Jahren spielte Otto von Bismarck eine zentrale Rolle in der preussischen und deutschen Politik Er selbst pragte durch seine Memoiren die Gedanken und Erinnerungen bis heute den Blick auf die Umstande seiner Einsetzung Ob es allerdings allein seine Bereitschaft war gegen das Parlament zu regieren die Konig Wilhelm I von einer Abdankung abhielt ist umstritten Ebenso wird diskutiert welchen Handlungsspielraum der Konig ihm am 22 September 1862 zugestand und ob Bismarck die Unterredung in Babelsberg tatsachlich dominierte In der Forschung verbindet sich mit Bismarcks Ernennung die Frage ob dieses Ereignis den Ubergang zu einer parlamentarischen Monarchie in Preussen und Deutschland verhinderte Historiker wie Thomas Nipperdey Hans Ulrich Wehler und Lothar Gall sehen hier einen entscheidenden Wendepunkt der deutschen Geschichte Einer solchen Einschatzung widersprechen unter anderem Eberhard Kolb und Christoph Nonn Inhaltsverzeichnis 1 Zustandekommen 1 1 Politische Rahmenbedingungen 1 2 Widerstande gegen Bismarck in der Konigsfamilie 1 3 Einigungsversuch zwischen Regierung und Parlament 1 4 Bismarck als Ministerprasidentkandidat 2 Audienz in Babelsberg und Ernennung 2 1 Ablauf 2 2 Zuverlassigkeit von Bismarcks Schilderung 2 3 Beziehung zwischen Wilhelm und Bismarck 3 Folgen 3 1 Reaktionen der Offentlichkeit und des Kronprinzen 3 2 Regierungsumbildung 3 3 Innenpolitischer Ausblick 4 Berufung Bismarcks als politischer Wendepunkt 4 1 Mogliche Verhinderung eines Thronwechsels 4 2 Bedeutung von Bismarcks Wirken in der Innenpolitik 4 3 Bedeutung von Bismarcks Wirken in der Aussenpolitik 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenZustandekommen BearbeitenPolitische Rahmenbedingungen Bearbeiten Hauptartikel Preussischer Verfassungskonflikt nbsp Palais Hardenberg Sitz des preussischen AbgeordnetenhausesBismarcks Ernennung fiel in die Zeit des sogenannten preussischen Verfassungskonfliktes 1859 1866 Hintergrund des Streites zwischen dem Konig und dem Landtag war eine Reform der Armee Der Konig und seine Regierung wollten das Heer vergrossern die Wehrdienstzeit auf drei Jahre verlangern und die Landwehr abschaffen 1 Obwohl der Landtag die Modernisierung des Heeres grundsatzlich befurwortete riefen bestimmte Punkte des Regierungsplanes Protest hervor 2 Die Mehrheit im liberal dominierten Abgeordnetenhaus furchtete dass die von der Regierung vorgesehene verlangerte Dienstzeit einer konservativen Indoktrinierung der Armee diene Auch die damit verbundenen erhohten Kosten fur das Militar lehnte das Parlament ab 3 Der Konig seinerseits wollte eine nur zweijahrige Dienstzeit nicht akzeptieren Fur ihn ging es darum sich auf eine ihm gegenuber zuverlassige Armee zu stutzen Die Truppen sollten notfalls auch in einem Burgerkrieg gegen die Opposition eingesetzt werden konnen 4 Ein weiteres Problem bestand darin dass die neue Heeresreform die Eigenstandigkeit der Landwehr gefahrdete Dies interpretierte das Parlament als Angriff auf das Ideal der Volkswehr Bisher hatten namlich zu einem grossen Teil burgerliche Offiziere die Miliz angefuhrt Nun sollten sie durch meist adlige Militars der regularen Linienarmee ersetzt werden 5 Die Landwehr war der Regierung auch deshalb ein Argernis weil sie hauptsachlich aus alteren Soldaten bestand die keine langjahrige Ausbildung absolviert hatten Dadurch waren sie meist bereits politisch sozialisiert und standen aus Sicht der preussischen Regierung im Verdacht der Unzuverlassigkeit 6 Als Druckmittel gegenuber der Regierung und in Annahme einer baldigen Verstandigung genehmigte das Abgeordnetenhaus nur provisorisch Gelder fur die Heeresreform 7 Daraufhin loste Wilhelm im Marz 1862 das Abgeordnetenhaus auf Die Neuwahlen vom Mai 1862 erbrachten allerdings nicht das von ihm erwunschte Ergebnis Im Gegenteil Die oppositionelle Fortschrittspartei sowie andere Liberale gewannen weitere Sitze hinzu Die Gegner der Heeresreform behielten ihre klare Mehrheit 8 In der Folge weigerte sich das Abgeordnetenhaus nicht nur grundsatzlich die fur die Heeresreform notigen sechs Millionen Taler im Budget zu genehmigen Es verlangte von der Regierung daruber hinaus die Reorganisationen der Armee zuruckzunehmen die lediglich mit den provisorisch vom Parlament bewilligten Geldern finanziert wurden 9 Widerstande gegen Bismarck in der Konigsfamilie Bearbeiten nbsp Augusta zum Zeitpunkt des Portrats noch nicht preussische Konigin 1853 Portrat von Franz Xaver Winterhalter nbsp Die preussische Kronprinzessin Victoria 1867 Gemalde von Franz Xaver Winterhalter nbsp Der preussische Kronprinz Friedrich Wilhelm 1867 Portrat von Franz Xaver WinterhalterDie innenpolitisch angespannte Situation wirkte sich unmittelbar auf die Regierung aus Der Konig hatte namlich bereits im Marz 1862 seine liberal konservativen Minister der Wochenblattpartei durch rein konservative Politiker ausgetauscht Da er sich bei seinem Regierungsantritt auch von den Politikern der konservativen Kreuzzeitungspartei distanziert hatte standen ihm nur noch vergleichsweise wenige erfahrene Politiker fur sein Kabinett zur Verfugung 10 Regierungsmitglieder wie Prinz Hohenlohe brachten den preussischen Gesandten in Sankt Petersburg Otto von Bismarck als Ministerprasidenten ins Gesprach Der Diplomat reiste nun nach Berlin und stellte eine Forderung Sollte er Regierungschef werden musse ihn der Konig auch zum Aussenminister ernennen 11 In der Umgebung des Konigs war eine mogliche Ernennung Bismarcks umstritten da er seit der Revolution von 1848 in dem Ruf stand nur in extremen Situationen brauchbar zu sein So soll Konig Friedrich Wilhelm IV uber ihn notiert haben Nur zu gebrauchen wenn das Bajonett schrankenlos waltet 12 Vor allem durch seine Reden im Ersten Vereinigten Landtag 1847 und durch gegenrevolutionare Aktivitaten 1848 galt er als reaktionarer Scharfmacher 13 Entsprechend gross war der Widerstand von einigen als liberal geltenden Mitgliedern der Konigsfamilie Kronprinz Friedrich Wilhelm Kronprinzessin Victoria und Wilhelms Gemahlin Augusta sprachen sich gegen Bismarck aus 14 Der Protest der Konigin Augusta hatte seinen Ursprung in einer fruheren Begegnung mit Bismarck 15 Am 23 Marz 1848 kurz nach der Marzrevolution 1848 empfing sie ihn im Potsdamer Stadtschloss Augustas Version zufolge soll Bismarck sich darum bemuht haben sie fur eine Konterrevolution gegen Konig Friedrich Wilhelm IV zu gewinnen Bismarck wollte von ihrem Gemahl einen Marschbefehl auf Berlin erteilt bekommen womit Wilhelm den von Konig Friedrich Wilhelm IV angeordneten Ruckzug der Soldaten hochverraterisch konterkariert hatte 16 Bismarck seinerseits warf Augusta nachtraglich vor 1848 gegen Wilhelm Intrigen gesponnen zu haben Sie hatte hochverraterisch darauf hingearbeitet selbst die Regentschaft fur ihren Sohn Friedrich Wilhelm zu ubernehmen Ihm selbst sei es nur darum gegangen den regierenden Konig mit der Hilfe des Militars vor der Revolution zu beschutzen 17 Augusta empfand bereits Bismarcks Auftreten als Gesandter am Frankfurter Bundestag als wenig diplomatisch Er habe bei den Preussen gegenuber freundlich gesonnenen Regierungen im Deutschen Bund stets Misstrauen erregt 18 Noch in einem Gesprach mit Wilhelm I am 16 Juli 1862 versuchte Augusta ihren Gemahl eine Ernennung Bismarcks auszureden Der Konig brach die Unterhaltung jedoch mit dem Hinweis ab sich nicht fur ihre politische Meinung zu interessieren 19 Neben Augusta zahlte Kronprinzessin Victoria zu den entschiedensten Gegnern einer Berufung Bismarcks Schon 1859 stufte sie ihn in einem ihrer Briefe als einen falschen und gefahrlichen Charakter ein Victoria ausserte die Befurchtung dass ein Ministerprasident Bismarck die Abkehr von einer liberalen Politik langfristig zementieren wurde Nach seiner Ernennung wurde Preussen nicht mehr zu den kultivierten Staaten Europas gehoren In einem Brief an den Kronprinzen vom 14 Marz 1862 mahnte sie ihn Bismarcks mogliche Einsetzung zu verhindern Nur um Gottes Willen den nicht zum Minister 20 Wichtige Fursprecher Bismarcks waren dagegen der preussische Kriegsminister Albrecht von Roon und dessen Umfeld 21 Roon wandte sich schon am 28 Juni 1861 telegraphisch an Bismarck um ihn in die Regierung zu holen Zu diesem Zeitpunkt herrschte in dem Kabinett Uneinigkeit bezuglich der Zeremonie mit der Wilhelm I seine Konigsherrschaft betonen sollte Gegen eine traditionelle Huldigung gab es grosse Widerstande Roon spekulierte daher darauf dass Positionen in der Regierung frei werden konnten und drangte Bismarck zu einer zugigen Reise nach Berlin Bismarck antwortete darauf jedoch ablehnend er war mit den damaligen Bedingungen eines moglichen Kabinetteintrittes noch nicht einverstanden und hielt die Frage nach der richtigen Form der Zeremonie fur unwichtig 22 Das Verhaltnis Wilhelms zu Bismarck in den Jahren vor der Ernennung war ambivalent Zum einen fanden Bismarcks aussenpolitische Zielsetzungen im Deutschen Bund die Zustimmung des Monarchen Insbesondere Bismarcks anti osterreichische Haltung als Bundestagsgesandter in Frankfurt am Main ab 1851 wurde von Wilhelm zu dieser Zeit noch kein regierender Monarch begrusst Er schrieb Augusta am 9 Mai 1859 dass Bismarcks Position als Preusse ganz korrekt sei er aber angefeindet werde weil er sich nicht blindlings dem Ost erreichischen Willen unterw erfe 23 Zum anderen hatte Wilhelm aber eine Abneigung gegenuber Bismarck erkennen lassen Im Jahr 1860 ausserte er dass ihm ein Politiker der das Ministerium ubernimmt und der alles auf den Kopf stellen wird missfalle 24 Am 22 Mai 1862 ernannte er Bismarck daher statt zum Ministerprasidenten zum Gesandten in Paris Der Konig teilte ihm aber mit er halte sich die Option offen ihn womoglich schon in naher Zukunft nach Berlin zuruckzuholen 25 Einigungsversuch zwischen Regierung und Parlament Bearbeiten nbsp Finanzminister August von der HeydtZu der neu gebildeten preussischen Regierung gehorte mittlerweile August von der Heydt als preussischer Finanzminister Er bemuhte sich um einen Kompromiss mit dem Landtag der sich im Sommer 1862 zunehmend gesprachsbereit zeigte Da die bisherige Taktik einer Verweigerung des Budgets den Konig zu keinen Zugestandnissen bewegen konnte waren viele Abgeordnete inzwischen bereit die Heeresreform im Wesentlichen anzunehmen Nur an dem Punkt einer zwei statt dreijahrigen Wehrdienstzeit hielt der Landtag fest Wahrend einer Regierungssitzung am 6 September 1862 erklarten sich sowohl Heydt als auch Kriegsminister Albrecht von Roon damit einverstanden 26 Wilhelm I wollte dem Landtag dennoch nicht entgegenkommen Wahrend einer Kronratssitzung am 17 September 1862 lehnte er die zweijahrige Wehrdienstzeit endgultig ab Der Monarch verwies auf die sogenannte Luckentheorie Demnach konne die Regierung auf Basis des zuletzt bewilligten Budgets per Dekret weiterhin Steuern erheben und die Heeresreform beschliessen weil die preussische Verfassung keine Regelung fur den Fall einer Uneinigkeit zwischen Parlament und Monarchen vorsah Mitglieder der Regierung darunter Heydt schreckten vor einem solchen Vorgehen zuruck und reichten zwei Tage spater Rucktrittsgesuche ein Angesichts dessen und der zu erwartenden parlamen ta rischen Zuruckweisung der Heeresreform brachte Wilhelm I erneut seine Abdankung ins Spiel 27 Bereits im April 1862 hatte er immer wieder mit der Moglichkeit eines Thron verzichts gedroht Noch am Abend des 17 Septembers 1862 entwarf er ein entsprechendes Dokument 28 Der Streit war namlich inzwischen so weit eskaliert dass es nicht mehr um militarpolitische Details ging sondern um die Durchsetzung der parlamentarischen Kontrolle uber die Grundsatze der Armeeorganisation Dieses Recht betrachteten der Konig und die Armee als extrakonstitutionelles Reservat der Krone das sie sich auf keinen Fall nehmen lassen wollten 29 In dieser Situation riet das konservative Umfeld des Konigs zu einem Staatsstreich gegen das Parlament Die liberaleren Krafte empfahlen dem Monarchen dagegen ein Nachgeben 30 Dem Konig standen noch zwei Alternativen zu Bismarck zur Verfugung Robert von der Goltz und Edwin von Manteuffel Wahrend Ersterer wohl eine Kompromisslosung mit dem Parlament angestrebt hatte hatte es der andere bevorzugt gegen das Parlament militarisch zu putschen 31 Als Fursprecher Bismarcks trat der preussische Kriegsminister Albrecht von Roon in Erscheinung 32 Bismarck als Ministerprasidentkandidat Bearbeiten nbsp Kriegsminister Albrecht von RoonNoch am 7 September 1862 sprach sich der Konig aber dagegen aus weil Bismarck eine Allianz Preussens mit Frankreich anstrebe Erst am 16 September 1862 gab er schliesslich Roon nach und befahl Aussenminister Albrecht von Bernstorff Bismarck telegrafisch nach Berlin zu beordern 33 Zwei Tage spater am 18 September 1862 erhielt Bismarck in Frankreich ein Telegramm Roons Periculum in mora Depechez vous Gefahr in Verzug Beeilen Sie sich Dies wird von der Forschung unterschiedlich bewertet Katharine Lerman zufolge wollte Roon darauf aufmerksam machen dass der Konig sollte Bismarck nicht moglichst schnell in Berlin erscheinen sich wieder von ihm politisch distanzieren konnte Bismarck selbst interpretierte es in seinen Memoiren in dem Sinne er sei als Retter der Monarchie zuruckbeordert worden 34 Dieser Einschatzung folgt auch Lothar Gall Er glaubt Roons Worte hatten sich auf die im Raum stehende Abdankung Wilhelms bezogen denn dann bestand die Moglichkeit einer Thronbesteigung des kompromissbereiten Kronprinzen Friedrich Wilhelm Ihn hatte der Konig bereits aus Thuringen zu sich gerufen Friedrich Wilhelm erklarte sich jedoch unter den bestehenden Verhaltnissen des Verfassungskonfliktes nicht mit einer Herrschaftsubernahme einverstanden 35 Er argumentierte dass eine Abdankung Wilhelms dem Ansehen der ganzen preussischen Monarchie schaden wurde 36 Am 19 September 1862 versicherte Wilhelm dem Kronprinzen er beabsichtige nicht Bismarck in ein Ministeramt zu berufen Er selbst hege gegen den preussischen Botschafter in Paris einen geheimen Widerwillen 37 Mit der beruhmten rechtslateinischen Phrase Periculum in mora hatte sich Roon schon im Sommer 1861 an Bismarck gewandt Anders als damals folgte Bismarck diesmal jedoch Roons Anweisung 38 Er reiste mit dem Schnellzug aus Paris an Nach einer 25 Stunden dauernden Fahrt erreichte er am 20 September Berlin 39 Noch am selben Tag traf er auf den Kronprinzen Friedrich Wilhelm wollte in Erfahrung bringen ob und mit welchen Zielen Bismarck vorhatte in das Staatsministerium einzutreten Der Anwarter auf das Ministerprasidentenamt versuchte jedoch ein langes und ins Detail gehendes Gesprach zu vermeiden Friedrich Wilhelm ausserte dass er die Heeresreform zwar durchaus befurworte allerdings durfe sie nur in einer Zusammenarbeit mit dem Parlament geschehen Bismarck erwiderte darauf sich zu diesem Thema nicht vor einer Unterredung mit dem Konig aussern zu wollen Als Wilhelm I von der Audienz erfuhr verdachtigte er Bismarck nur gekommen zu sein um seinem Sohn zu dienen 40 Am 21 September 41 teilte Roon Wilhelm in Schloss Babelsberg einem koniglichen Landsitz bei Potsdam mit dass das Parlament vermutlich die Gelder fur die Heeresreform verweigern wird Zur Sprache kamen auch die beim Konig eingetroffenen Rucktrittsgesuche des damaligen preussischen Ministerprasidenten des Finanzministers und des Aussenministers Roon empfahl dem Konig daher Bismarck zu berufen und zu empfangen 42 Am darauffolgenden Tag wurde Bismarck zum Konig befohlen der ihn ebenfalls in Schloss Babelsberg erwartete 43 Augusta konnte derweil nicht auf Wilhelms Entscheidung einwirken Sie hielt sich zur Kur in Baden Baden auf 44 Audienz in Babelsberg und Ernennung Bearbeiten nbsp Schloss Babelsberg historischer Schauplatz der Audienz am 22 September 1862Ablauf Bearbeiten Zu Bismarcks Audienz beim Konig existiert nach Meinung von Ilja Mieck nur eine einzige detaillierte Uberlieferung Bismarcks Memoiren 45 Dieser Ansicht widerspricht Jan Markert Er zahlt auch einen Brief Wilhelms an Augusta vom 23 September 1862 und ein erhaltenes Regierungsprogramm zu den Quellen uber die Audienz 46 In seinen Gedanken und Erinnerungen beschreibt Bismarck das Gesprach wie folgt 47 Zunachst habe Wilhelm I Bismarck uber seinen Abdankungsplan in Kenntnis gesetzt Ohne Minister die ihm geeignet erschienen konne er nicht weiter regieren Bismarck habe dazu jedoch nicht Stellung genommen Stattdessen sei er gleich auf seine Bereitschaft zu sprechen gekommen die preussische Regierung zu leiten Weitere Rucktritte von Ministern wurden fur ihn keinen Hinderungsgrund darstellen Der Konig habe daraufhin gefragt ob Bismarck gewillt sei sowohl die Heeresreform zu unterstutzen als auch gegen Mehrheitsbeschlusse des Landtages zu regieren Bismarck habe beides bejaht und der Konig habe anschliessend erklart nicht mehr abdanken zu wollen Hiernach hatten sich Wilhelm und Bismarck auf einen Spaziergang im Park Babelsberg begeben Bei der Gelegenheit soll der Konig versucht haben ihn auf ein Regierungsprogramm zu verpflichten Bismarck sei es allerdings gelungen den Monarchen davon abzubringen 48 Der Konig selbst habe sein Regierungsprogramm eigenhandig in Stucke gerissen Als er es von einer Brucke habe hinunterwerfen wollen habe Bismarck ihn ermahnt das Dokument besser zu verbrennen um es nicht in unrechte Hande geraten zu lassen 49 Bismarck soll dem Konig auch erklart haben eine Parlamentsherrschaft notfalls auch durch eine Periode der Diktatur abwenden zu wollen 50 In dem Brief an Augusta vom 23 September 1862 schilderte Wilhelm dass er mit Bismarck ausfuhrlich uber dessen kunftig einzuschlagenden Kurs gegen das Abgeordnetenhaus gesprochen habe An dem Vorrang der historisch alteren Monarchie vor dem Landtag sollte Bismarck keinen Zweifel aufkommen lassen Die Wahl von Bismarck begrundete Wilhelm unter anderem mit dem Bedarf nach einer festen und geschaftskundigen Hand um die Minister Liste zu fullen 51 Das undatierte erhaltene Regierungsprogramm forderte ein Regieren ohne Budget eine zu keinen Zugestandnissen bereite Haltung in der Heeresreform und ein Verbleiben im bestehenden konservativ konstitutionellen System Preussens 52 nbsp Erlass Konig Wilhelms I in dem Otto von Bismarck auch formal als preussischer Ministerprasident bestatigt und zusatzlich zum Minister fur auswartige Angelegenheiten ernannt wurde vollzogen im Schloss Babelsberg am 8 Oktober 1862Die Audienz war fur Bismarck ein Erfolg Laut Eberhard Kolb ernannte Wilhelm I ihn am nachsten Tag dem 23 September 1862 interimistisch das heisst zum vorlaufigen preussischen Ministerprasidenten 53 Andere Autoren wie Heinrich August Winkler meinen dagegen Bismarck sei noch am Tag der Unterredung dem 22 September 1862 in dieses Amt gekommen 54 Der neue Ministerprasident forderte auch weiterhin das Amt fur auswartige Angelegenheiten fur sich Der Konig liess diesbezuglich jedoch zunachst noch nach Alternativen zu Bismarck Ausschau halten Am 8 Oktober 1862 entschied er sich schliesslich doch fur Bismarck als Aussenminister und bestatigte ihn auch formal in dem Amt als Ministerprasident 55 Zuverlassigkeit von Bismarcks Schilderung Bearbeiten nbsp Auf der Bismarck Brucke im Park Babelsberg soll Konig Wilhelm I auf Anraten Bismarcks sein Regierungsprogramm zerrissen haben 56 Wie zuverlassig die Darstellung der Audienz in den Gedanken und Erinnerungen wiedergegeben ist gilt in der Forschung als umstritten 57 Bismarcks Version des Ereignisses entstand erst einige Jahre nach der Begegnung Christian Jansen vermutet daher dass der Bericht wesentlich von der Absicht gepragt ist sich selbst als Retter der Monarchie zu idealisieren 58 Auch Gunter Richter stuft die Schilderung als mehr literarisch als dokumentarisch ein Bismarck habe darin den Eindruck eines theatralischen Auftritts erwecken wollen und sich selbst in der Bravourrolle gesehen 59 Lothar Gall halt Bismarcks Schilderungen dagegen fur im Kern richtig Bismarck habe versucht sich dem Konig gegenuber als ein loyaler Getreuer zu prasentieren der dem Monarchen bedingungslos im Kampf gegen das Parlament beistehe 60 Robert Tarek Fischer wiederum meint dass die Schilderung in den Gedanken und Erinnerungen ein allzu dominierendes Bild von Bismarck zeichnet Bismarck habe die Interpretation verbreiten wollen allein fur den Verbleib Wilhelms I auf dem Konigsthron verantwortlich zu sein und suggeriert das konigliche Regierungsprogramm verworfen zu haben Uberhaupt habe er nach eigener Darstellung das ganze Gesprach massgeblich gepragt und den Monarchen belehren konnen 61 Richter bezeichnet es als wenig glaubwurdigen respektlosen Vorgang dass Bismarck das Regierungsprogramm des Konigs angeblich als Elaborat habe kritisieren konnen 62 Beziehung zwischen Wilhelm und Bismarck Bearbeiten Unklarheit besteht in der Frage welchen Handlungsspielraum Bismarck in der Audienz fur seine Ministerprasidentschaft erringen konnte Laut Lothar Gall sei entscheidend dass es Bismarck in Babelsberg gelang sich eine Art Blankovollmacht zu verschaffen Er habe in der Folge eine grossere Gestaltungsfreiheit gehabt als viele seiner Vorganger im Ministerprasidentenamt 63 Dieser Argumentation schloss sich auch Thomas Nipperdey an Bismarck habe es in dem Gesprach rhetorisch geschickt verstanden sich eine von der Militar oder Hofpartei unabhangige Machtposition zu verschaffen Dies sei ihm gelungen indem er dem Konig vorbehaltlos seine Loyalitat in Aussicht stellte Da sein ganzes Handeln ohnehin nur der Starkung des Konigtums diene ware ein Regierungsprogramm hinfallig 64 Fischer sieht Bismarck in einer Wilhelm gegenuber deutlich schwacheren Position Wilhelms Abdankungsdrohung sei ein Druckmittel gewesen mit dem er Bismarck zu politischer Loyalitat verpflichtete Schliesslich hatten Bismarcks Chancen unter einer Herrschaft Friedrich Wilhelms schlecht gestanden einen Platz im Staatsministerium zu erhalten Der Konig habe ihn so in das enge Korsett einer Totalkonfrontation mit dem Parlament gezwangt 65 Auch Markert resumiert dass der Konig Bismarck bei seiner Ernennung noch keinen nennenswerten Handlungsspielraum einraumte Um seine These zu untermauern nennt Markert einen Bericht des ungarischen Adligen Arthur von Seherr Thoss Darin aussert dieser dass Bismarck ihm 1866 erzahlt habe das volle Vertrauen des Konigs nur gew o nnen zu haben indem er zeigte dass er vor der Kammer nicht zuruckschreckte um die Armee Reorganisation durchzufuhren Laut Markert habe Wilhelm Bismarck erst nach dem Deutsch Danischen Krieg 1864 eine eigenstandigere Rolle zugestanden 66 Laut Heinrich August Winkler ging es Bismarck in dem Gesprach primar darum den Konig auf eine Politik der Konfrontation mit dem Parlament einzuschworen Dies habe Bismarck in den Gedanken und Erinnerungen so auch wiedergegeben Der Konflikt handle von der Entscheidung zwischen Koniglichem Regiment oder Parlamentsherrschaft Eine Verstandigung Bismarcks mit dem Abgeordnetenhaus sei unter diesen Bedingungen zunachst vollkommen ausgeschlossen gewesen 67 Bismarcks Worte interpretiert Wolfgang Neugebauer vor dem Hintergrund der Biographie Wilhelms I Der Monarch war als zweitgeborener Sohn Friedrich Wilhelms III ursprunglich nicht fur den Thron vorgesehen und hatte daher in der preussischen Armee wichtige Positionen eingenommen Neugebauer halt es daher fur plausibel dass Bismarck sich diesen Umstand zunutze machte Mit der Formulierung notfalls lieber gemeinsam unterzugehen als vor dem Parlament nachzugeben habe Bismarck Wilhelm bei seiner militarischen Dienstauffassung gepackt 68 Der Bismarck Biograf und DDR Historiker Ernst Engelberg halt es fur schwierig zu bemessen wo bei den Gesprachspartnern das echte Gefuhl aufhorte und die wohlberechnete Schauspielerei begann Wilhelms Ausserung notfalls abzudanken sollte kein Minister bereit sein ein budgetloses Regiment mitzutragen sei effektvoll vorgetragen Wohlweislich habe der Konig seine Abdankungsurkunde nicht unterschrieben sondern diese gegenuber Bismarck eher mahnend eingesetzt Trotzdem sei es diesem gelungen Kontrolle uber den Monarchen zu gewinnen Bismarck habe dies erreicht indem er bei der Audienz vorgab ausschliesslich an einer Starkung der Krone interessiert zu sein Die innenpolitischen Mittel die er dafur einsetzen wollte habe er dem Konig bewusst noch verschwiegen ebenso wie seine der legitimistischen Auffassung Wilhelms widersprechenden aussenpolitischen Zielsetzungen im Deutschen Bund 69 Folgen BearbeitenReaktionen der Offentlichkeit und des Kronprinzen Bearbeiten nbsp Karikatur des Kladderadatsch vom Dezember 1862 gegen Bismarcks verfassungswidrigen KursDie Ernennung Bismarcks zum preussischen Ministerprasidenten erregte in der politischen Offentlichkeit grosses Aufsehen Besonders die Liberalen zeigten sich emport und kritisierten in den Zeitungen die Entscheidung des Konigs scharf 70 Das hatte vor allem zwei Grunde Erstens war das politische Klima durch den Verfassungskonflikt weiterhin angespannt Zweitens galt Bismarck noch immer als ultrakonservativer Royalist da er seit 1850 politisch nicht mehr offentlich in Erscheinung getreten war 71 Zu den scharfsten Kritikern Bismarcks gehorte der Publizist August Ludwig von Rochau Er schrieb in der Wochenschrift des Nationalvereins uber die Ernennung Bismarcks Mit der Verwendung dieses Mannes ist der scharfste und letzte Bolzen der Reaktion von Gottes Gnaden verschossen Wenn er auch manches gelernt und verlernt haben mag ein vollgultiger Staatsmann ist er keinesfalls sondern nur ein Abenteurer von allergewohnlichstem Schnitt dem es lediglich um den nachsten Tag zu tun ist 72 Auch Max von Forckenbeck ein Abgeordneter der liberalen Fortschrittspartei kommentierte am 24 September die Ernennung ablehnend Bei einem Kabinett Bismarck prognostizierte er Regieren ohne Etat Sabelregiment im Innern Krieg nach aussen Ich halte ihn fur den gefahrlichsten Minister fur Preussens Freiheit und Gluck Karl Marx spottete in seinem Londoner Exil jetzt wurden die Fortschrittler den Regierungschef bekommen den sie sich insgeheim wunschten Sie schwarmten fur den Fortschrittsmann Louis Bonaparte Sie sehn jetzt was ein bonapartistisches Ministerium in Preussen meint 73 Die meisten zeitgenossischen Zeitungen erwarteten eine nur wenige Wochen wahrende Ministerprasidentschaft Bismarcks 74 Die Liberalen im preussischen Abgeordnetenhaus gingen davon aus dass hinter Bismarcks Berufung zum Ministerprasidenten eigentlich eine Intrige Manteuffels steckte Dieser wolle das Parlament zu radikalen Massnahmen provozieren um dann dem Konig einen Vorwand dafur zu geben das Kriegsrecht auszurufen Anschliessend konne nach dem Vorbild des Staatsstreiches 1851 in Frankreich eine monarchische Militardiktatur begrundet werden Nach Einschatzung des Historikers Jonathan Steinberg sei ein solches Szenario in Preussen jedoch eigentlich hochst unwahrscheinlich gewesen Viele Gebildete hatten zu Unrecht eine bevorstehende Revolution erwartet und Bismarck mit dem franzosischen Premierminister Jules de Polignac verglichen welcher mit seiner konigstreuen Politik die sogenannte Julirevolution von 1830 mitverursachte 75 Bismarcks Ernennung wurde in Preussen lediglich von der Kreuzzeitungspartei und einer konservativen Minderheit im Militar und der Verwaltung offen begrusst 76 Kronprinz Friedrich Wilhelm vermied zunachst eine offentliche Positionierung gegenuber dem neuen Ministerprasidenten Er erwartete einerseits zwar dass Bismarcks Image die Konfrontation mit dem Parlament noch weiter eskalieren lassen wurde furchtete andererseits aber seinen Vater mit einer weiteren Stellungnahme nicht besanftigen zu konnen Friedrich Wilhelm verreiste daher fur zwei Monate und hielt sich unter anderem in Frankreich und Italien auf Obgleich er nach seiner Ruckkehr bei Ministerratssitzungen prasent war ausserte er sich nicht mehr zu politischen Fragen Dies anderte sich im Sommer 1863 in Folge von Bismarcks repressiver Pressepolitik Friedrich Wilhelm erklarte in Danzig bei einer Rede den Kurs der Regierung zu missbilligen 77 Regierungsumbildung Bearbeiten nbsp Das Kabinett Bismarcks von 1862 Farbdruck von Carl Rohling Berlin 1897Ublicherweise zog die Ernennung eines neuen preussischen Ministerprasidenten keine Regierungsumbildung nach sich Bei Bismarcks Berufung verhielt es sich anders da Finanzminister August von der Heydt zuruckgetreten war Der preussische Innenminister Gustav von Jagow wollte zwar zunachst in dem von Bismarck gefuhrten Kabinett bleiben lehnte aber dessen repressiven Kurs gegenuber der Beamtenschaft ab Auch er verliess schliesslich seinen Ministerposten Aufgrund der fur Bismarck ungunstigen offentlichen Resonanz erwies es sich als schwierig die Amter neu zu besetzen Viele Kandidaten schreckten davor zuruck in einen offenen Konflikt mit dem Parlament zu treten An die Stelle von Jagow wurde im Dezember 1862 dann Friedrich zu Eulenburg als Innenminister eingesetzt Heinrich Friedrich von Itzenplitz zuvor Landwirtschaftsminister wurde neuer Finanzminister Werner von Selchow folgte Itzenplitz als Landwirtschaftsminister nach Kriegsminister Albrecht von Roon Kultusminister Heinrich von Muhler und Justizminister Leopold zur Lippe Biesterfeld Weissenfeld blieben unverandert in ihren Amtern 78 Innenpolitischer Ausblick Bearbeiten Zu Beginn seiner Ministerprasidentschaft steuerte Bismarck zunachst eine Kompromisslosung mit dem Parlament an Er sprach mit den fuhrenden liberalen Abgeordneten und bemuhte sich sie von einer aussenpolitischen Notwendigkeit der Heeresreform zu uberzeugen Bismarck argumentierte dass eine handlungsfahige Politik Preussens im Deutschen Bund nur durch ein Ende des innenpolitischen Streites moglich werde 79 Die ohne Wissen des Konigs gefuhrten Gesprache zeigten keinen Erfolg 80 Am 30 September 1862 warb Bismarck in einer Rede vor der Budgetkommission erneut um das Abgeordnetenhaus Er brachte die Heeresreform in Verbindung mit moglichen nationalen Perspektiven 81 Der Ministerprasident griff damit eine von vielen Liberalen vertretene Annahme auf Demnach war 1848 1849 die Bildung eines deutschen Nationalstaates hauptsachlich an der militarischen Machtlosigkeit der Frankfurter Nationalversammlung gescheitert 82 Bismarcks antiliberale und kriegerische Formulierung nicht durch Reden und Majoritatsbeschlussse werden die grossen Fragen der Zeit entschieden sondern durch Eisen und Blut verscharfte jedoch letztlich die innenpolitische Auseinandersetzung 83 Aufgrund des negativen offentlichen Echos auf die Rede soll wie Bismarck in seinen Gedanken und Erinnerungen drei Jahrzehnte spater behaupten sollte der preussische Konig Wilhelm I daruber nachgedacht haben ihn als gerade erst zum Ministerprasidenten berufenen Regierungschef wieder zu entlassen 84 Wie der Historiker Christoph Nonn meint stand Bismarck tatsachlich kurz davor mit der kurzesten Ministerprasidentschaft in die preussische Geschichte einzugehen 85 Dem widerspricht Robert Tarek Fischer Wilhelm I hatte es sich nicht leisten konnen Bismarck nach nur einer Woche im Amt abzuberufen Dies hatte kein gutes Licht auf seine Urteilsfahigkeit geworfen 86 Wilhelm hielt sich zu diesem Zeitpunkt bei seiner Gemahlin in Baden Baden auf Augusta verurteilte nach wie vor Bismarcks Ernennung und warnte den Konig vor einer baldigen Revolution sollte Bismarck im Amt bleiben Sie erinnerte Wilhelm auch an ihre Begegnung mit Bismarck vom 23 Marz 1848 87 Um angesichts der offentlichen Stimmung seinen Einfluss auf den Konig sicherzustellen sah sich Bismarck veranlasst dem Konig der am 4 Oktober 1862 aus Baden Baden nach Berlin zuruckkehrte bis Juterbog entgegenzureisen Mit Hinweis auf die unbeugsame Haltung die Karl I von England im 17 Jahrhundert gegenuber dem Parlament eingenommen hatte konnte Bismarck Wilhelm I davon uberzeugen den Konflikt mit dem Parlament bis zum Verfassungsbruch gemeinsam fortzufuhren 88 Schliesslich gab Bismarck den Verstandigungsversuch mit dem Parlament auf Stattdessen liess er Steuern ohne Bewilligung durch das Abgeordnetenhaus eintreiben und politisch als unzuverlassig geltende Beamte mit Versetzung und Entlassung bedrohen Auf diese Weise konnte er politische Rivalen um die Gunst des Konigs ausstechen und seine Position festigen 89 Gleichzeitig sollten seine repressiven Massnahmen den Protestwillen des Abgeordnetenhauses uberwinden 90 Ein Ende der preussischen Verfassungskrise fuhrten allerdings erst Bismarcks aussenpolitische Erfolge im Deutsch Danischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg 1866 herbei Mit dem sogenannten Indemnitatsgesetz legalisierte das Abgeordnetenhaus im Nachhinein die verfassungswidrige Fuhrung des Staatshaushaltes 91 Berufung Bismarcks als politischer Wendepunkt BearbeitenMogliche Verhinderung eines Thronwechsels Bearbeiten Mit Bismarcks Berufung zum preussischen Ministerprasidenten geht in der Forschung die Diskussion einher ob sein Regierungseintreten einen Thronwechsel und damit verbunden eine Liberalisierung Preussens verhinderte Der US amerikanische Historiker Otto Pflanze meinte dass Wilhelm I seit den Rucktritten mehrerer seiner Minister Mitte September 1862 auf Bismarck angewiesen gewesen sei 92 Die in den Raum gestellte Abdankung des Monarchen habe zwar zunachst nur den Zweck erfullen sollen bei den an Rucktritt denkenden Ministern Solidaritat zu erzeugen und sie im Kabinett zu halten Der Konig sei jedoch tatsachlich dazu bereit gewesen seinem Sohn die Krone zu uberlassen wenn er keinen Ministerprasidenten gefunden hatte der auch gegen das Parlament regieren wollte 93 Im Falle einer solchen Abdankung hielt es Pflanze fur nicht unwahrscheinlich dass das Parlament langfristig gesehen unter Friedrich Wilhelm eine ebenso starke Stellung erlangt hatte wie in England Frankreich Italien und den Niederlanden Eine solche Entwicklung sei hauptsachlich durch das politische Talent Bismarcks und die lange Regierungszeit Wilhelms I verhindert worden 94 Dem widerspricht Christoph Nonn Er halt eine mogliche Abdankung Wilhelms I fur nicht sehr plausibel Tatsachlich standen seiner Einschatzung nach dem Konig noch zwei Alternativen zu Bismarck zur Verfugung 95 Auch im Fall einer Abdankung Wilhelms I ware aber so Nonn kaum mit einem Parlamentarisierungsschub nach englischem Vorbild zu rechnen gewesen Solche Interpretationen der Liberalitat des Kronprinzen seien eine nachtragliche Verklarung die sich nur habe halten konnen da Friedrich Wilhelms spatere eigene Regierungszeit lediglich 99 Tage dauerte 96 Dass ohne Bismarcks Ministerprasidentschaft tatsachlich die liberalen Krafte im preussischen Verfassungskonflikt die Oberhand gewonnen hatten halt auch Eberhard Kolb fur unwahrscheinlich Er argumentiert dass Wilhelm I nicht wirklich zur Abdankung entschlossen gewesen sei und noch genugend Mittel zur Verfugung gehabt hatte um in dem Heereskonflikt kurzfristig nicht nachgeben zu mussen 97 Jan Markert stutzt diese Annahme durch die Korrespondenz Wilhelms mit seiner Frau In einem Schreiben vom 20 September 1862 setzte Wilhelm Augusta daruber in Kenntnis nicht wirklich uber eine Abdankung nachzudenken Er werde bis ans Ausserste gehen ehe er diesen Schritt thue dessen ungeheure Portee er vollig u nd vollstandig erkenne Demnach habe Wilhelm zum zweiten Mal Druck auf seine Regierung ausuben wollen Die Minister hatten sich zuvor zu Wilhelms Missfallen kompromissbereit gegenuber dem Parlament gezeigt 98 Der australische Historiker Christopher Clark wiederum interpretiert Bismarcks Ernennung als letzte n Ausweg fur den Konig 99 Der Monarch habe eher zum freiwilligen Rucktritt als zur Ruckkehr zum Absolutismus geneigt Die Thronbesteigung des als liberal geltenden Kronprinzen sei zu diesem Zeitpunkt lediglich nicht zustande gekommen da Roon den Konig uberzeugt habe davon Abstand zu nehmen 100 Eine weniger eindeutige Position vertrat Ilja Mieck Er meinte zwar einerseits dass eine liberale Wende 1862 kaum zu erwarten gewesen sei Strukturelle Bedingungen wie beispielsweise die starke Position des Landadels hatten einem radikalen politischen Richtungswechsel entgegengestanden Auch sei der preussische Kronprinz keineswegs bereit gewesen ein demokratisches Parteienregiment zu installieren 101 Andererseits schloss Mieck aber nicht aus dass sich Preussen langfristig unter Friedrich Wilhelm hatte demokratisieren konnen 102 Bedeutung von Bismarcks Wirken in der Innenpolitik Bearbeiten Hans Ulrich Wehler meinte dass 1862 im preussischen Verfassungskonflikt ein Sieg der Parlamentsmajoritat nicht unmoglich gewesen sei Preussen habe vor der Weggabelung parlamentarische Monarchie oder Quasi Diktatur gestanden Letztlich sei die Chance einer Parlamentarisierung verpasst worden da die konservative Militarpartei Preussens die Berufung Bismarcks habe durchsetzen konnen 103 Der Ausgang dieser Machtprobe zwischen burgerlichem Parlamentarismus und autoritaren Militarstaat habe so Wehler die politische Ohnmacht des Burgertums bis 1918 zementiert 104 Zu einer ahnlichen Bewertung gelangt auch der deutsche Historiker Frank Lothar Kroll Bismarck als Ministerprasident habe wesentlich dazu beigetragen dass sich in dem preussischen Verfassungskonflikt 1866 die Krone gegen das Parlament durchsetzen konnte 105 Aus Sicht von Thomas Nipperdey habe 1862 eigentlich nur noch ein einziger Mann Bismarck die uberlieferte Position der Monarchie ungebrochen halten und retten konnen Bismarcks Berufung sei daher eine tragische Weichenstellung fur den Liberalismus in Deutschland gewesen 106 Laut Nipperdey wurde zwar 1862 nicht die monarchische und militarische Grundordnung an sich in Frage gestellt aber es hatte die Moglichkeit einer leichten Abschwachung der gesellschaftlichen Sonderposition des Militars und einer Starkung des Parlamentes bestanden 107 Diese Option habe sich auch deshalb nicht durchgesetzt da nicht vorhersehbar war dass Wilhelm I noch mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Thron sitzen wurde 108 Clark sieht in der Ernennung Bismarcks einen Einschnitt fur die Machtverhaltnisse am preussischen Hof Ihm zufolge konkurrierten seit 1848 zwei politische Fraktionen um die Gunst der preussischen Monarchen Die sogenannte Russlandfraktion wollte eine aussenpolitische Anlehnung an Russland einen antiliberalen Kurs und eine protestantisch dogmatische Religionspolitik verwirklichen Ihre Gegenspieler in der Umgebung des Kronprinzenpaares pladierten dagegen fur eine Annaherung an Grossbritannien und eine liberalere Politikrichtung Friedrich Wilhelm IV und dann zunachst auch Wilhelm hatten zwischen diesen beiden Fraktionen geschwankt Durch die Eskalation des Verfassungskonfliktes 1862 und Bismarcks Wirken habe sich das russische Lager schliesslich durchsetzen konnen 109 Bedeutung von Bismarcks Wirken in der Aussenpolitik Bearbeiten Lothar Gall sieht den Tag der Ernennung Bismarcks als ein welthistorisches Datum an Sie sei die Basis fur die tiefgreifende Veranderung der inneren und ausseren Landkarte Mitteleuropas gewesen Bismarcks Wirken habe in den folgenden Jahren Preussen Deutschland und Europa bedeutend verandert Gleichzeitig betont Gall dass die Berufung Bismarcks nur aus der historischen Ruckschau eine Zasur darstellt Der Moment selbst habe die weitere Entwicklung noch nicht oder kaum besiegeln konnen 110 Aus Sicht von Gregor Schollgen begunstigte die Ernennung von Bismarck zum Minister der auswartigen Angelegenheiten den nationalen Einigungsprozess in Deutschland Schliesslich kannte Bismarck als preussischer Botschafter beim Deutschen Bundestag in Frankfurt am Main in Sankt Petersburg und in Paris die genauen aussenpolitischen Konstellationen 111 Ilja Mieck verwies hingegen darauf dass die Entscheidung von 1862 die Moglichkeit eines aussenpolitischen Bundnisses Preussens mit Grossbritannien verbaute Ein parlamentarisch dominiertes Preussen ware Mieck zufolge dagegen attraktiv fur London gewesen 112 So gesehen habe die preussische deutsche Westeuropa Politik Jahrzehnte spater in einem Desaster enden konnen 113 Christoph Nonn ist der Ansicht die aussenpolitische Bedeutung Bismarcks musse relativiert werden Den Deutschen Krieg von 1866 gegen Osterreich habe Preussen nicht wegen sondern trotz der politischen Vorbereitung durch ihn gewonnen Einen nennenswert anderen Verlauf der deutschen Geschichte hatte es auch ohne Bismarcks Wirken nicht gegeben 114 Quellen BearbeitenZur Unterredung in Babelsberg Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen Band 1 Cotta Stuttgart 1898 S 267 269 Literatur BearbeitenZur Vorgeschichte und den Umstanden der Ernennung siehe das Kapitel Vom Heeres zum Verfassungskonflikt Die Stunde Bismarcks von Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Verlag Frankfurt a M 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 199 247 Zur Vorgeschichte und den Umstanden der Ernennung siehe das Kapitel Deutschland am Kreuzweg von Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 169 181 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Appointment of Otto von Bismarck as Prime Minister of Prussia Sammlung von Bildern Arnulf Scriba Bismarcks Berufung zum preussischen Ministerprasidenten im September 1862 In LeMO September 2012Anmerkungen Bearbeiten Eberhard Kolb Bismarck Beck 2 Auflage Munchen 2014 ISBN 978 3 406 56276 1 S 51 Christopher Clark Gefangene der Zeit Geschichte und Zeitlichkeit von Nebukadnezar bis Donald Trump Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2020 ISBN 978 3 421 04831 8 S 107 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Munchen 2008 ISBN 978 3 570 55060 1 S 589 Dierk Walter Preussische Heeresreformen 1807 1870 Militarische Innovation und der Mythos der Roonschen Reform Schoningh Paderborn 2003 ISBN 3 506 74484 4 S 342 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 116 Dierk Walter Preussische Heeresreformen 1807 1870 Militarische Innovation und der Mythos der Roonschen Reform Schoningh Paderborn 2003 ISBN 3 506 74484 4 S 14 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Munchen 2008 ISBN 978 3 570 55060 1 S 590 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 177 178 Jurgen Angelow Wilhelm I 1861 1888 In Frank Lothar Kroll Hrsg Preussens Herrscher Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II Beck Munchen 2006 ISBN 978 3 406 54129 2 S 242 264 hier S 255 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 117 118 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 118 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 3 Von der Deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849 1914 Beck 2 Auflage Munchen 2006 ISBN 978 3 406 32263 1 S 264 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 37 und 70 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 179 180 Hans Joachim Schoeps Bismarck uber Zeitgenossen Zeitgenossen uber Bismarck 1972 Georg Olms Verlag Hildesheim u a 2001 ISBN 3 487 11427 5 S 31 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 54 Andreas Rose Die alte Fregatte und ihr Todfeind Augusta und der Eiserne Kanzler In Truc Vu Minh und Jurgen Luh Hrsg Die Welt verbessern Augusta von Preussen und Furst Puckler Muskau Kulturgeschichte Preussens Colloquien 7 2018 S 7 perspectivia net Jonathan Steinberg Bismarck Magier der Macht Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07416 9 S 249 John C G Rohl Wilhelm II Die Jugend des Kaisers 1859 1888 Beck Munchen 1993 4 Auflage 2018 ISBN 978 3 406 70015 6 S 110 111 John C G Rohl Wilhelm II Die Jugend des Kaisers 1859 1888 Beck Munchen 1993 4 Auflage 2018 ISBN 978 3 406 70015 6 S 112 John C G Rohl Wilhelm II Die Jugend des Kaisers 1859 1888 Beck Munchen 1993 4 Auflage 2018 ISBN 978 3 406 70015 6 S 111 Jonathan Steinberg Bismarck Magier der Macht Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07416 9 S 234 235 Jan Markert Ein System von Bismarcks Gnaden Kaiser Wilhelm I und seine Umgebung Pladoyer fur eine Neubewertung monarchischer Herrschaft in Preussen und Deutschland vor 1888 in Wolfram Pyta Rudiger Voigt Hrsg Zugang zum Machthaber Staatsverstandnisse Bd 171 Baden Baden 2022 S 127 156 hier S 144 145 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 179 180 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 66 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 189 190 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 190 191 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 3 Von der Deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849 1914 Beck 2 Auflage Munchen 2006 S 264 Hagen Schulze Preussen von 1850 bis 1871 Verfassungsstaat und Reichsgrundung In Otto Busch Hrsg Handbuch der Preussischen Geschichte Band 2 Das 19 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 3 11 083957 1 S 293 376 hier S 331 Jan Markert Wer Deutschland regieren will muss es sich erobern Das Kaiserreich als monarchisches Projekt Wilhelms I In Andreas Braune Michael Dreyer Markus Lang Ulrich Lappenkuper Hrsg Einigkeit und Recht doch Freiheit Das Deutsche Kaiserreich in der Demokratiegeschichte und Erinnerungskultur Weimarer Schriften zur Republik Bd 17 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 ISBN 978 3 515 13150 6 S 11 37 hier S 23 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 133 134 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 117 118 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 179 180 Katharine Lerman Bismarck Profiles in Power Taylor and Francis Harlow 2004 ISBN 1 317 90062 6 S 58 Eberhard Kolb Bismarck Beck 2 Auflage Munchen 2014 ISBN 978 3 406 56276 1 S 53 54 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 241 Frank Lorenz Muller Der 99 Tage Kaiser Friedrich III von Preussen Prinz Monarch Mythos Siedler Munchen 2013 ISBN 3 8275 0017 6 S 34 Franz Herre Kaiser Wilhelm I Der letzte Preusse Kiwi Koln 2017 Leseprobe Jonathan Steinberg Bismarck Magier der Macht Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07416 9 S 235 und 247 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 122 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 244 Franz Herre Kaiser Friedrich III Deutschlands liberale Hoffnung Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1987 ISBN 3 421 06370 2 S 104 Anmerkung Jonathan Steinberg gibt fur die Begegnung irrtumlich den 22 September an In allen anderen Darstellungen wird jedoch der 21 September als Tag des Treffens genannt Rainer Schmidt Otto von Bismarck 1815 1898 Realpolitik und Revolution Stuttgart 2004 S 117 Jonathan Steinberg Bismarck Magier der Macht Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07416 9 S 247 248 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 180 Andreas Rose Die alte Fregatte und ihr Todfeind Augusta und der Eiserne Kanzler In Truc Vu Minh und Jurgen Luh Hrsg Die Welt verbessern Augusta von Preussen und Furst Puckler Muskau Kulturgeschichte Preussens Colloquien 7 2018 S 11 perspectivia net Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der Preussischen Geschichte Band 1 Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 785 Jan Markert Ein System von Bismarcks Gnaden Kaiser Wilhelm I und seine Umgebung Pladoyer fur eine Neubewertung monarchischer Herrschaft in Preussen und Deutschland vor 1888 in Wolfram Pyta Rudiger Voigt Hrsg Zugang zum Machthaber Staatsverstandnisse Bd 171 Baden Baden 2022 S 127 156 hier S 129 Auch zum Folgenden Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen Band 1 Cotta Stuttgart 1898 S 267 269 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Verlag Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 245 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 192 Hagen Schulze Preussen von 1850 bis 1871 Verfassungsstaat und Reichsregierung In Otto Busch Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Band 2 Das 19 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter Berlin 1992 ISBN 3 11 083957 1 S 293 376 hier S 331 Jan Markert Ein System von Bismarcks Gnaden Kaiser Wilhelm I und seine Umgebung Pladoyer fur eine Neubewertung monarchischer Herrschaft in Preussen und Deutschland vor 1888 in Wolfram Pyta Rudiger Voigt Hrsg Zugang zum Machthaber Staatsverstandnisse Bd 171 Baden Baden 2022 S 127 156 hier S 130 Jan Markert Wer Deutschland regieren will muss es sich erobern Das Kaiserreich als monarchisches Projekt Wilhelms I In Andreas Braune Michael Dreyer Markus Lang Ulrich Lappenkuper Hrsg Einigkeit und Recht doch Freiheit Das Deutsche Kaiserreich in der Demokratiegeschichte und Erinnerungskultur Weimarer Schriften zur Republik Bd 17 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 ISBN 978 3 515 13150 6 S 11 37 hier S 23 24 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 70 Heinrich August Winkler Wie wir wurden was wir sind Eine kurze Geschichte der Deutschen Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 75651 1 S 43 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 70 Katherine Lerman Bismarck Profiles in Power Taylor and Francis Harlow 2004 ISBN 1 317 90062 6 S 59 Markus C Hurek Ein Spaziergang gab der Brucke ihren Namen In Die Welt 15 Januar 2000 abgerufen am 19 August 2021 Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der Preussischen Geschichte Band 1 Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 785 Christian Jansen Grunderzeit und Nationsbildung 1849 1871 UTB Stuttgart 2011 ISBN 978 3 8252 3253 5 S 152 Gunter Richter Kaiser Wilhelm I In Wilhelm Treue Hrsg Drei deutsche Kaiser Wilhelm I Friedrich III Wilhelm II Ploetz Freiburg 1987 ISBN 3 87640 192 5 S 14 75 hier S 50 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 245 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 192 Gunter Richter Kaiser Wilhelm I In Wilhelm Treue Hrsg Drei deutsche Kaiser Wilhelm I Friedrich III Wilhelm II Ploetz Freiburg 1987 ISBN 3 87640 192 5 S 14 75 hier S 51 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 246 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09354 X S 761 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 194 Jan Markert Wer Deutschland regieren will muss es sich erobern Das Kaiserreich als monarchisches Projekt Wilhelms I In Andreas Braune Michael Dreyer Markus Lang Ulrich Lappenkuper Hrsg Einigkeit und Recht doch Freiheit Das Deutsche Kaiserreich in der Demokratiegeschichte und Erinnerungskultur Weimarer Schriften zur Republik Bd 17 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2021 ISBN 978 3 515 13150 6 S 11 37 hier S 23 24 Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Band 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik Beck 4 Auflage Munchen 2002 ISBN 3 406 49523 0 S 154 Wolfgang Neugebauer Die Hohenzollern Bd 2 Dynastie im sakularen Wandel Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 978 3 170 23235 8 S 154 Ernst Engelberg Bismarck Urpreusse und Reichsgrunder Akademie Verlag Berlin 1987 ISBN 978 3 050 00070 1 S 525 526 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 70 Christian Jansen Bismarck und die Linksliberalen In Lothar Gall Hrsg Otto von Bismarck und die Parteien Schoningh Paderborn 2001 ISBN 3 506 79222 9 S 91 110 hier S 105 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 71 Eckart Conze Schatten des Kaiserreichs Die Reichsgrundung von 1871 und ihr schwieriges Erbe dtv Munchen 2020 ISBN 978 3 423 28256 7 S 47 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 122 Jonathan Steinberg Bismarck Magier der Macht Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07416 9 S 252 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Verlag Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 253 Frank Lorenz Muller Der 99 Tage Kaiser Friedrich III von Preussen Prinz Monarch Mythos Siedler Munchen 2013 ISBN 3 8275 0017 6 S 35 36 Katharine Lerman Bismarck Profiles in Power Taylor and Francis Harlow 2004 ISBN 1 317 90062 6 S 75 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 142 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 71 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09354 X S 762 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Verlag Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 256 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 142 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 143 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 355 Robert Tarek Fischer Wilhelm I Vom preussischen Konig zum ersten Deutschen Kaiser Bohlau Koln 2020 ISBN 978 3 412 51926 1 S 195 Andreas Rose Die alte Fregatte und ihr Todfeind Augusta und der Eiserne Kanzler In Truc Vu Minh und Jurgen Luh Hrsg Die Welt verbessern Augusta von Preussen und Furst Puckler Muskau Kulturgeschichte Preussens Colloquien 7 2018 S 11 perspectivia net Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Bd 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik C H Beck Munchen 2000 S 154 f Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Munchen 2008 ISBN 978 3 570 55060 1 S 597 Christian Jansen Bismarck und die Linksliberalen In Lothar Gall Hrsg Otto von Bismarck und die Parteien Schoningh Paderborn 2001 ISBN 3 506 79222 9 S 91 110 hier S 105 Gregor Schollgen Deutsche Aussenpolitik Von 1815 bis 1945 Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65446 6 S 27 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 180 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 179 Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 181 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 133 134 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 134 Eberhard Kolb Otto von Bismarck Eine Biographie Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66774 9 S 68 69 Jan Markert Ein System von Bismarcks Gnaden Kaiser Wilhelm I und seine Umgebung Pladoyer fur eine Neubewertung monarchischer Herrschaft in Preussen und Deutschland vor 1888 in Wolfram Pyta Rudiger Voigt Hrsg Zugang zum Machthaber Staatsverstandnisse Bd 171 Baden Baden 2022 S 127 156 hier S 129 Christopher Clark Gefangene der Zeit Geschichte und Zeitlichkeit von Nebukadnezar bis Donald Trump Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2020 ISBN 978 3 421 04831 8 S 107 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Munchen 2008 ISBN 978 3 570 55060 1 S 591 Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Band 1 Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 793 Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Band 1 Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 794 Hans Ulrich Wehler Das Deutsche Kaiserreich 1871 1918 Deutsche Geschichte Band 9 Kleine Vandenhoeck Reihe 1380 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1988 ISBN 3 525 33542 3 S 32 Hans Ulrich Wehler Das Deutsche Kaiserreich 1871 1918 Deutsche Geschichte Band 9 Kleine Vandenhoeck Reihe 1380 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1988 ISBN 3 525 33542 3 S 31 Frank Lothar Kroll Stufen und Wandlungen der Furstenherrschaft in Brandenburg Preussen In Derselbe Hrsg Preussens Herrscher Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II Beck 2 Auflage Munchen 2006 ISBN 978 3 406 54129 2 S 9 25 hier S 23 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09354 X S 758 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09354 X S 757 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09354 X S 758 Christopher Clark Wilhelm II Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers Aus dem Engl von Norbert Juraschitz und Thomas Pfeiffer DVA Munchen 2008 ISBN 978 3 421 04358 0 S 16 18 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 S 247 Gregor Schollgen Deutsche Aussenpolitik Von 1815 bis 1945 Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65446 6 S 26 Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Band 1 Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 785 Ilja Mieck Preussen und Westeuropa In Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Band 1 Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 014091 0 S 411 853 hier S 793 Christoph Nonn Bismarck Ein Preusse und sein Jahrhundert Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67589 8 S 355 nbsp Dieser Artikel wurde am 21 September 2021 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernennung Otto von Bismarcks zum preussischen Ministerprasidenten amp oldid 236135224