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Marzrevolution ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Marzrevolution Begriffsklarung Die Deutsche Revolution von 1848 1849 bezogen auf die erste Revolutionsphase des Jahres 1848 auch Marzrevolution war das revolutionare Geschehen das sich zwischen Marz 1848 und Juli 1849 im Deutschen Bund ereignete Von den Erhebungen betroffen waren auch Provinzen und Lander ausserhalb des Bundesgebiets die unter der Herrschaft der machtigsten Bundesstaaten Osterreich und Preussen standen so etwa Ungarn Oberitalien oder Posen Jubelnde Revolutionare nach Barrikadenkampfen am 18 Marz 1848 in der Breiten Strasse in BerlinDie damit verbundenen Ereignisse waren Teil der liberalen burgerlich demokratischen und nationalen Einheits und Unabhangigkeitserhebungen gegen die Restaurationsbestrebungen der in der Heiligen Allianz verbundeten Herrscherhauser in weiten Teilen Mitteleuropas vgl Europaische Revolutionen 1848 1849 Bereits im Januar 1848 hatten sich italienische Revolutionare gegen die Herrschaft der osterreichischen Habsburger im Norden der Apenninen Halbinsel und der spanischen Bourbonen im Suden erhoben Nach Beginn der franzosischen Februarrevolution wurden auch die deutschen Lander Teil dieser Erhebungen gegen die ab 1815 nach dem Ende der Napoleonischen Kriege herrschenden Machte der Restauration In der Phase des Vormarz entwickelte sich die demokratische Bewegung im Gebiet des Deutschen Bundes In den deutschen Furstentumern nahm die Revolution 1848 ihren Anfang im Grossherzogtum Baden und griff innerhalb weniger Wochen auf die ubrigen Staaten des Bundes uber Sie erzwang von Berlin bis Wien die Berufung liberaler Regierungen in den Einzelstaaten die so genannten Marzkabinette und die Durchfuhrung von Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung die am 18 Mai 1848 in der Paulskirche in der damals freien Stadt Frankfurt am Main zusammentrat Die Nationalversammlung setzte eine Zentralregierung ein und sah sich selbst als Parlament eines revolutionaren entstehenden Deutschen Reiches Nach den mit den Marzerrungenschaften 1 2 relativ rasch erkampften Erfolgen wie zum Beispiel Aufhebung der Pressezensur oder Bauernbefreiung geriet die revolutionare Bewegung ab Mitte 1848 zunehmend in die Defensive Auch die vor allem im Herbst 1848 und bei der Reichsverfassungskampagne im Mai 1849 neu aufflammenden Hohepunkte der Erhebungen die regional beispielsweise in Sachsen der bayerischen Pfalz der preussischen Rheinprovinz und vor allem im Grossherzogtum Baden burgerkriegsahnliche Ausmasse annahmen konnten das letztliche Scheitern der Revolution in Bezug auf ihre wesentliche Kernforderung nicht mehr aufhalten Bis Juli 1849 wurde der erste Versuch einen demokratisch verfassten einheitlichen deutschen Nationalstaat zu schaffen von uberwiegend preussischen und osterreichischen Truppen mit militarischer Gewalt niedergeschlagen Noch im Fruhjahr 1849 bemuhte sich der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV darum selbst einen Nationalstaat zu grunden Erfurter Union Osterreich hingegen betrieb die Wiederherstellung des Bundestags und war damit im Herbst 1850 auch erfolgreich Die mit der Niederschlagung der Revolution und der nachfolgenden Reaktionsara einhergehende Verfolgung von Anhangern einer liberalen vor allem aber einer republikanisch demokratischen oder sozialistischen Gesinnung veranlasste in den Jahren nach 1848 49 Zehntausende zur Flucht aus den deutschen Staaten Sie fanden zunachst vor allem in Frankreich England oder der Schweiz Asyl Viele die sich eine mehrere Wochen dauernde Schiffsreise leisten konnten suchten fur sich und ihre Familien die ihnen in der ursprunglichen Heimat verwehrten personlichen und politischen Freiheiten in Ubersee In Australien und den USA gibt es mit dem Begriff Forty Eighters eine Bezeichnung fur die zwischen Ende der 1840er und Mitte der 1850er Jahre aus den deutschen Landern gefluchteten Einwanderer Inhaltsverzeichnis 1 Historische Einordnung 1 1 Interessengruppen 1 2 Bedeutung fur Mitteleuropa 2 Vorgeschichte und Ursachen 2 1 Wirtschaftliche und soziale Hintergrunde 2 2 Politische Hintergrunde 3 Verlauf und Zeittafel 3 1 Vorrevolutionare Entwicklung 3 2 Ubergang zur Marzrevolution ab Januar 1848 3 3 Revolutionare Entwicklung 1848 3 4 Revolutionare Entwicklung 1849 3 5 Nachwirkungen und Folgen 4 Entwicklungen in den Landern 4 1 Baden 4 2 Preussen Posen Polen 4 2 1 Preussen 4 2 2 Posen Polen 4 3 Osterreich Bohmen Ungarn Italien und Erster Italienischer Unabhangigkeitskrieg 4 3 1 Osterreich 4 3 2 Bohmen 4 3 3 Ungarn 4 3 4 Italienische Provinzen und Staaten 4 4 Bayern 4 5 Grossherzogtum Hessen 4 6 Sachsen 4 7 Holstein Schleswig erster deutsch danischer Krieg 5 Frankfurter Nationalversammlung 6 Auswirkungen und Folgen in Deutschland 6 1 Entwicklung der revolutionaren Interessengruppen 6 2 Literarisches Resumee Georg Herweghs 1873 7 Gedenken 8 Forschung 8 1 Probleme und Alternativen 8 2 Frage des Scheiterns 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Moderne Darstellungen 10 1 1 Einfuhrungen 10 1 2 Gesamtdarstellungen 10 1 3 Regional und Spezialliteratur 10 2 Quellen und altere Darstellungen 11 Filme 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseHistorische EinordnungInteressengruppen nbsp Politische Landkarte des Deutschen Bundes 1815 bis 1866 mit 39 GrunderstaatenDie Revolutionare in den deutschen Staaten strebten politische Freiheiten im Sinne demokratischer Reformen und die nationale Einigung der Furstentumer des Deutschen Bundes an Sie vertraten vor allem die Ideen des Liberalismus Dieser spaltete sich jedoch im weiteren Revolutionsverlauf und danach zunehmend in verschiedene Richtungen auf die in wesentlichen Themenbereichen unterschiedliche Prioritaten setzten und teilweise gegeneinander opponierten u a in der Haltung zum Stellenwert der Nation der sozialen Frage der okonomischen Entfaltung der Burgerrechte als auch zur Revolution selbst Stark an den revolutionaren Aktivitaten und Aufstanden vor Ort beteiligt waren auch Kreise mit radikaldemokratischen sozialrevolutionaren fruhsozialistischen bis hin zu anarchistischen Zielvorstellungen Diese wirkten vorwiegend ausserparlamentarisch in den Parlamenten waren sie unterreprasentiert oder gar nicht vertreten In den bestimmenden Gremien der Revolution konnten sie sich daher nicht durchsetzen Ausserhalb des Deutschen Bundes strebten Lander und Regionen die dem Habsburgerreich Osterreich angegliedert waren die Unabhangigkeit von dessen Vorherrschaft an Dazu gehorten Ungarn Galizien sowie die oberitalienischen Furstentumer Zudem setzten sich die Revolutionare in der uberwiegend von Polen bewohnten Provinz Posen fur die Loslosung von der preussischen Herrschaft ein Von den funf machtigen europaischen Staaten der europaischen Pentarchie blieben nur England und Russland von den Ereignissen unberuhrt bei Russland abgesehen von der Beteiligung russischen Militars an der Niederschlagung des ungarischen Unabhangigkeitsaufstands gegen das Kaiserreich Osterreich 1849 Ausserdem blieben Spanien die Niederlande sowie das junge und ohnehin vergleichsweise liberale Belgien am Revolutionsgeschehen weitgehend unbeteiligt Bedeutung fur Mitteleuropa In den meisten Staaten wurde die Revolution spatestens 1849 niedergeschlagen In Frankreich hielt sich die Republik bis 1851 1852 Nur in den Konigreichen Danemark und Sardinien Piemont uberdauerten Revolutionserfolge langere Zeit So hielten sich dort beispielsweise die durchgesetzten Verfassungsanderungen in konstitutionelle Monarchien auch bis in das 20 Jahrhundert hinein Die Verfassung Sardinien Piemonts wurde zur Grundlage fur das 1861 durchgesetzte Konigreich Italien vgl Risorgimento Ein dauerhaftes Ergebnis der burgerlich demokratischen Bestrebungen in Mitteleuropa seit den 1830er Jahren war die Umwandlung der Schweiz von einem losen und politisch sehr heterogenen Staatenbund in einen liberalen Bundesstaat Die durch den Sonderbundskrieg von 1847 ermoglichte neue Bundesverfassung von 1848 bestimmt ihre staatlichen und gesellschaftlichen Grundstrukturen bis heute nbsp Karikatur von Ferdinand Schroder zur Niederlage der Revolutionen in Europa 1849 Zuerst erschienen in den Dusseldorfer Monatheften unter dem Titel Rundgemalde von Europa im August 1849Obwohl insbesondere die nationalstaatliche Zielsetzung der Marzrevolution mit ihren grundsatzlichen Veranderungsanliegen scheiterte und in eine Periode der politischen Reaktion mundete setzte sich mit ihr in der historischen Betrachtung das wohlhabende Burgertum durch und wurde endgultig zu einem politisch und wirtschaftlich einflussreichen Machtfaktor neben der Aristokratie Spatestens ab 1848 wurde die Bourgeoisie im engeren Sinn das Grossburgertum zur okonomisch herrschenden Klasse der Gesellschaften Mitteleuropas Begonnen hatte dieser Aufstieg mit den politischen und sozialen Kampfen seit der Franzosischen Revolution von 1789 vgl auch burgerliche Revolution Die Revolutionen von 1848 49 pragten die politische Kultur und das pluralistische Demokratieverstandnis der meisten Staaten Mitteleuropas in der Moderne langfristig und nachhaltig in der Bundesrepublik Deutschland deren Grundgesetz auf dem 1848 49 in der Frankfurter Paulskirche ausgearbeiteten Verfassungsentwurf basiert in Osterreich Frankreich Italien Ungarn Polen Danemark und der Tschechoslowakei heute Tschechien und Slowakei Mit den Ereignissen von 1848 49 wurde der Siegeszug der burgerlichen Demokratie in die Wege geleitet der auf lange Sicht die spatere historische politische und soziale Entwicklung fast ganz Europas bestimmte Die Marzrevolution gab in zwischenstaatlichen Grundzugen zusatzlich zu vorherigen in der Aufklarung begrundeten Entwicklungen einige ideelle Impulse fur die Entwicklung der Europaischen Union EU im spaten 20 Jahrhundert So vertrat der italienische Revolutionar Giuseppe Mazzini schon vor den revolutionaren Wirren um 1848 ein Europa der Volker Er stellte diese Utopie gegen das Europa der autoritaren Furstentumer und nahm damit eine politisch soziale Grundidee der EU vorweg Mazzinis entsprechende Ideen waren bereits 1834 von einigen idealistischen republikanisch eingestellten Deutschen unter ihnen Carl Theodor Barth im Geheimbund Junges Deutschland aufgegriffen worden Zusammen mit Mazzinis Jungem Italien und dem von polnischen Emigranten gegrundeten Jungen Polen bildeten sie im schweizerischen Bern ebenfalls 1834 den ubernationalen Geheimbund Junges Europa Von deren Idealen war oft auch die Aufbruchsstimmung zu Beginn der Marzrevolution gepragt als vielerorts bei der revolutionaren Basis von einem Internationalen Volkerfruhling die Rede war Vorgeschichte und UrsachenWirtschaftliche und soziale Hintergrunde Hauptartikel Industrielle Revolution in Deutschland nbsp Die schlesischen Weber Gemalde von Carl Wilhelm Hubner 1846 nbsp Sturm auf die Kartoffelstande Lithografie von Vinzenz Katzler zur sogenannten Kartoffelrevolution 1847 in Berlin nbsp Das Lichten eines Hochwaldes Karikatur gegen die deutsche Kleinstaaterei und ihre Zollschranken Wochenblatt Fliegende Blatter 1848Ein unmittelbarer Vorbote der Marzrevolutionen im damaligen Mitteleuropa war das Krisenjahr 1847 dem eine schwere Missernte 1846 vorausging Daraus folgten Hungersnote in fast allen deutschen Staaten und Regionen sowie infolge der Verteuerung der Lebensmittel verschiedene Hungerrevolten so beispielsweise die sogenannte Kartoffelrevolution vom April 1847 in Berlin Viele auch armere vom Pauperismus vorindustrielle Massenarmut betroffene Bevolkerungsschichten wie Arbeiter verarmte Handwerker Landarbeiter usw schlossen sich bedingt durch ihre soziale Not daraufhin zunehmend den Forderungen demokratisch und liberal gesinnter Kreise an Eine Folge der Krise war die Abnahme der Kaufkraft bei Industrieprodukten besonders Textilwaren was zum Niedergang des noch stark handwerklichen Textilgewerbes fuhrte In den deutschen Landern arbeiteten im Textilgewerbe noch viele Familien in minimal bezahlter Heimarbeit fur wenige reiche Unternehmer und Grundbesitzer Der Niedergang nicht nur des Textilgewerbes sondern allgemein des Handwerks war auch durch die fortschreitende industrielle Revolution in Europa bedingt die von England ausgehend schon seit Mitte des 18 Jahrhunderts durch technische Erfindungen nach und nach die sozialen wirtschaftlichen und industriellen Verhaltnisse auf dem ganzen Kontinent grundlegend veranderte Hinzu kam ein derartiger Bevolkerungszuwachs dass die produktiver werdende Agrarwirtschaft auf dem Land und die Industrie der Stadte die Masse an entstandener Arbeitskraft nicht mehr aufnehmen konnten Die Folge war Massenarbeitslosigkeit Die uberschussigen Arbeitskrafte bildeten eine industrielle Reservearmee Immer mehr Menschen suchten in den schnell wachsenden Stadten Arbeit in Manufakturen und den neu entstehenden Fabriken wo durch rationellere Massenproduktion viele Produkte billiger hergestellt werden konnten Eine neue Bevolkerungsschicht das Proletariat die abhangig beschaftigte Arbeiterklasse wuchs rasch an Die Arbeits und Lebensbedingungen in den Industriebetrieben und deren Umfeld waren im 19 Jahrhundert in der Regel katastrophal Die meisten Arbeiter lebten in den Ghettos und Slums der Stadte am Rande des Existenzminimums oder oft auch darunter von Arbeitslosigkeit bedroht und ohne soziale Absicherung Schon Jahre vor der Marzrevolution war es immer wieder auch zu kleineren regional begrenzten Aufstanden gegen Industriebarone gekommen So war etwa der Weberaufstand vom Juni 1844 in Schlesien eine Hungerrevolte der Weber aus Langenbielau und Peterswaldau der erste in der uberregionalen Offentlichkeit bedeutsame Aufstand des deutschen Proletariats infolge der sozialen Not die durch die Industrialisierung verursacht war Der Aufstand wurde jedoch schon nach wenigen Tagen durch preussisches Militar niedergeschlagen Auch das wohlhabendere Burgertum sah sich zunehmend in seiner wirtschaftlichen Entwicklung eingeschrankt Durch die Zollpolitik der Furstentumer waren die Moglichkeiten des freien Handels stark begrenzt Forderungen nach einer Liberalisierung der Wirtschaft und des Handels waren in den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts auch in den deutschen Staaten immer lauter geworden Am 22 Marz 1833 wurde der Deutsche Zollverein gegrundet wodurch der Handel in den deutschen Landern vereinfacht wurde Es war daraufhin Ende der 1830er Jahre auch insgesamt zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung gekommen Jedoch veranderte sich an der sozialen Not der armeren Bevolkerungsschichten kaum etwas Politische Hintergrunde nbsp Furst Metternich 1773 1859 Ein wesentliches Ziel der Marzrevolution war die Uberwindung der Restaurationspolitik die die Zeit seit dem Wiener Kongress 1815 gepragt hatte Sie verhinderte eine Bundesreform mit dem Ausbau der Institutionen wie er bereits bei Bundesgrundung angedacht war Einer der bedeutendsten Verfechter der politischen Restauration war der reaktionare osterreichische Diplomat und Staatskanzler Furst Klemens Wenzel von Metternich Die Politik der Restauration die auf dem Wiener Kongress am 9 Juni 1815 noch unmittelbar vor der endgultigen Niederlage Napoleon Bonapartes bei der Schlacht bei Waterloo 18 Juni 1815 von den meisten europaischen Staaten beschlossen wurde sollte innenpolitisch und zwischenstaatlich die politischen Machtverhaltnisse des Ancien Regime in Europa wiederherstellen wie sie vor der Franzosischen Revolution von 1789 geherrscht hatten Dies bedeutete die Vorherrschaft des Adels und die Wiederherstellung seiner Privilegien Weiterhin sollte die napoleonische Neuordnung Europas die mit dem Code civil auch burgerliche Rechte etabliert hatte ruckgangig gemacht werden Innenpolitisch wurden im Zuge der Restauration Forderungen nach liberalen Reformen oder nach nationaler Einigung unterdruckt Zensurmassnahmen verscharft und die Pressefreiheit stark eingeschrankt Die Werke des literarischen Jungen Deutschland einer Gruppe junger revolutionar eingestellter Schriftsteller wurden zensiert oder verboten Auch andere gesellschaftskritische oder nationalistische Dichter waren von der Zensur betroffen so dass sie teilweise ins Exil vor allem nach Frankreich oder die Schweiz ausweichen mussten Bekannte Beispiele sind Heinrich Heine Georg Herwegh Georg Buchner der mit der Flugschrift Der Hessische Landbote die aus der Zeit der Franzosischen Revolution stammende Parole Friede den Hutten Krieg den Palasten verbreitete oder Heinrich Hoffmann von Fallersleben der Dichter des Deutschlandlieds Vor allem die studentischen Burschenschaften waren zu dieser Zeit Trager der Forderung nach nationaler Einigung und demokratischen Burgerrechten Bereits im Oktober 1817 hatten sie bei einer grosseren Demonstration aus Anlass des vierten Jahrestags der Volkerschlacht bei Leipzig und des 300 Jahrestags der Lutherischen Reformation in der Nahe der Wartburg dem so genannten Wartburgfest vehement die Forderung nach der Deutschen Einheit vertreten Dabei kam es auch zu einer offentlichen Bucherverbrennung als eine Minderheit der Demonstranten staatliche Symbole und Attrappen von Werken undeutscher als reaktionar bezeichneter Schriftsteller verbrannte siehe die Bucherverbrennung beim Wartburgfest 1817 nbsp Darstellung von Kotzebues Ermordung 1819 die der Anlass fur die Repressionen durch die Karlsbader Beschlusse war kolorierter zeitgenossischer Kupferstich Entsprechende vom Wartburgfest inspirierte Aktivitaten machten die staatlichen Behorden auf die Burschenschaften aufmerksam die darauf zunehmenden Repressionen ausgesetzt waren Gesetzesform erhielten diese Repressionen 1819 als Karlsbader Beschlusse die eine Reaktion auf die Ermordung des Dichters August von Kotzebue durch den radikaldemokratischen und als fanatisch nationalistisch geltenden Burschenschafter Karl Ludwig Sand waren Trotz Verbot und Verfolgung blieben Mitglieder der Burschenschaften oft im Untergrund aktiv Teilweise wurden scheinbar unpolitische Tarnorganisationen auf und ausgebaut wie etwa die Turnbewegung des Turnvater Jahn wo weiterhin kulturell von der Romantik gepragte liberale und nationale Ideen gepflegt wurden die jedoch auch schon antiemanzipatorische und antiaufklarerische Zuge in sich trugen So gab es in diesen Gruppierungen insgesamt auch einen stark verbreiteten vorwiegend religios motivierten Antijudaismus Dieser wirkte sich unter anderem in den von Wurzburg ausgehenden Hep Hep Krawallen des Jahres 1819 aus bei denen es vielerorts zu Gewaltexzessen kam und die sich gegen die Judenemanzipation im Allgemeinen bzw gegen die wirtschaftliche Gleichstellung der Juden im Besonderen richteten Die Julirevolution von 1830 in Frankreich in der das reaktionare Konigshaus der Bourbonen unter Karl X gesturzt worden war und die burgerlich liberalen Krafte den Burgerkonig Louis Philippe von Orleans eingesetzt hatten gab auch den liberalen Kraften in Deutschland und anderen Regionen Europas neuen Auftrieb So war es in verschiedenen deutschen Furstentumern schon 1830 zu regional begrenzten Aufstanden gekommen wie zum Beispiel in Braunschweig Kurhessen im Konigreich Sachsen und in Hannover die teilweise zu Verfassungen in den jeweiligen Staaten gefuhrt hatten nbsp Hambacher Fest 1832 Der Zug zum Hambacher SchlossAuch in den italienischen Staaten sowie den polnischen Provinzen Osterreichs Preussens und Russlands Kongresspolen hatte es 1830 Aufstande mit dem Ziel einer nationalstaatlichen Autonomie gegeben Im Vereinigten Konigreich der Niederlande fuhrte die Belgische Revolution zur Abspaltung der sudlichen Provinzen und zur Grundung eines unabhangigen belgischen Staates als parlamentarischer Monarchie Insgesamt blieb das metternichsche System jedoch zunachst erhalten auch wenn sich uberall Risse zeigten So war es auch nach den Karlsbader Beschlussen trotz der Demagogenverfolgung zu weiteren dem Wartburgfest ahnlichen spektakularen Versammlungen gekommen wie etwa dem Hambacher Fest 1832 bei dem demonstrativ die verbotenen republikanischen schwarz rot goldenen Fahnen gezeigt wurden nbsp Insurrection de Francfort zeitgenossischer Kupferstich von Francois Georgin zum Frankfurter WachensturmDer Frankfurter Wachensturm am 3 April 1833 bildete bereits einen ersten Versuch von etwa 50 Studenten eine gesamtdeutsche Revolution auszulosen Die Aktion hatte sich gegen den Sitz des deutschen Bundestags gerichtet der von den Demokraten als Instrument der Restaurationspolitik betrachtet wurde Nach der Ersturmung der beiden Frankfurter Polizeiwachen wollten die Aufstandischen die Gesandten der Fursten im Bundestag gefangen nehmen und damit das Fanal zu einer gesamtdeutschen Erhebung setzen Die Aktion die schon im Vorfeld verraten worden war scheiterte jedoch schon im Ansatz nach einem Schusswechsel bei dem es einige Tote und Verletzte gegeben hatte Verlauf und ZeittafelEin wesentlicher auslosender Faktor fur die Marzrevolutionen war der Erfolg der Februarrevolution 1848 in Frankreich von wo aus der revolutionare Funke schnell auf die angrenzenden deutschen Staaten ubersprang Die Ereignisse in Frankreich wo es gelang den inzwischen vom Liberalismus zusehends abgekommenen Burgerkonig Louis Philippe abzusetzen und schliesslich die Zweite Republik auszurufen setzten revolutionare Umwalzungen in Gang deren Wirren den Kontinent uber eineinhalb Jahre hinweg in Atem hielten Die wichtigsten Zentren der Revolution nach Frankreich waren Baden Preussen Osterreich Oberitalien Ungarn Bayern und Sachsen Aber auch in anderen Staaten und Furstentumern kam es zu Aufstanden und Volksversammlungen bei denen die revolutionaren Forderungen artikuliert wurden Ausgehend von der Mannheimer Volksversammlung am 27 Februar 1848 auf der die Marzforderungen erstmals formuliert wurden lauteten die Kernforderungen der Revolution in Deutschland 1 Volksbewaffnung mit freien Wahlen der Offiziere 2 unbedingte Pressfreiheit 3 Schwurgerichte nach dem Vorbild Englands 4 sofortige Herstellung eines deutschen Parlaments 3 Im Konigreich Danemark fuhrten die revolutionaren Ereignisse 1849 zu einer neuen Verfassung in der die konstitutionelle Monarchie und ein Zweikammerparlament mit allgemeinem Wahlrecht eingefuhrt wurden In manchen Landern des Deutschen Bundes zum Beispiel in den Konigreichen Wurttemberg und Hannover oder in Hessen Darmstadt lenkten die Fursten rasch ein Dort kam es bald zur Errichtung von liberalen Marzministerien die teilweise den Forderungen der Revolutionare nachkamen beispielsweise durch Einrichtung von Schwurgerichten Abschaffung der Pressezensur und Bauernbefreiung Oftmals blieb es jedoch bei blossen Versprechungen In diesen Landern nahm die Revolution wegen der fruhen Zugestandnisse einen einigermassen friedlichen Verlauf Bereits ab Mai Juni 1848 setzten verstarkt restaurative Aktivitaten der herrschenden Furstenhauser ein die die Aufstandischen in den Staaten des Deutschen Bundes zunehmend in die Defensive drangten Dabei bildete die Niederschlagung des Pariser Juniaufstands im weiteren Verlauf der franzosischen Februarrevolution ein entscheidendes Ereignis fur das Einsetzen der Konterrevolution Reaktion auch in den anderen europaischen Staaten Der Juniaufstand der Pariser Arbeiter gilt historisch auch als Markierungspunkt fur die Spaltung zwischen revolutionarem Proletariat und Burgertum Ein chronologischer Verlauf der Revolution in ihrer Gesamtheit ist schwer zu erfassen da die Ereignisse sich nicht immer eindeutig aufeinander beziehen lassen Entscheidungen auf unterschiedlichen Ebenen und an unterschiedlichen Orten mal nahezu zeitgleich mal zu verschiedenen Zeitpunkten getroffen und wieder revidiert wurden nbsp Abgesandte beim Wiener Kongress Kupferstich nach einer Zeichnung von Jean Baptiste Isabey 1819 nbsp Die Gottinger Sieben Lithographie von Carl Rohde 1837 nbsp Aufruf zur bewaffneten Revolution in Baden 1847 nbsp Flugblatt vom September 1847 mit den Forderungen des Volkes den bei der Offenburger Versammlung formulierten Zielen der badischen RadikaldemokratenVorrevolutionare Entwicklung 18 September 1814 bis 9 Juni 1815 Wiener Kongress Die beschlossene Neuordnung Europas leitet die Restaurationspolitik ein Damit beginnt die Phase des politischen Vormarz 18 Oktober 1817 Auf dem Wartburgfest wird die deutsche Einheit gefordert Spatsommer Herbst 1819 In den meisten Staaten des Deutschen Bundes kommt es mit den Hep Hep Krawallen zu antijudischen Ausschreitungen und Gewaltexzessen die sich gegen die Judenemanzipation richten 20 September 1819 Als Folge der Ermordung des Dichters August von Kotzebue werden mit den Karlsbader Beschlussen gesetzliche Grundlagen fur Repressionen gegen demokratische und nationale Bestrebungen der Burschenschaften und anderer oppositioneller Kreise geschaffen z B durch Verbote demokratischer Gruppen und Vereine Pressezensur u a Juli 1830 Die Julirevolution in Frankreich lost auch in den Staaten des Deutschen Bundes einige regional begrenzte Aufstande wie die Schneiderrevolution in Berlin aus 27 Mai 1832 Auf dem Hambacher Fest werden erneut Forderungen nach einem geeinten Deutschland und nach demokratischen Rechten erhoben 3 April 1833 Beim Frankfurter Wachensturm scheitert der Versuch einer gesamtdeutschen revolutionaren Erhebung 1834 In Bern vereinigen sich die von exilierten Demokraten gebildeten Geheimbunde Junges Italien Junges Deutschland und Junges Polen auf Initiative des italienischen Revolutionars Giuseppe Mazzini zum ubernationalen Geheimbund Junges Europa 1834 Georg Buchner und Friedrich Ludwig Weidig verbreiten im Grossherzogtum Hessen aus dem Untergrund die sozialrevolutionare Flugschrift Der Hessische Landbote mit dem Motto Friede den Hutten Krieg den Palasten 1837 Die Protestproklamation der Gottinger Sieben einer Gruppe von namhaften liberalen Universitatsprofessoren darunter auch die Bruder Grimm gegen die Aufhebung der Verfassung im Konigreich Hannover findet im ganzen Deutschen Bund Verbreitung Die Gelehrten werden entlassen und einige von ihnen des Landes verwiesen Juni 1844 In einer Region Schlesiens erheben sich die Weber infolge zunehmender sozialer Not Weberaufstand Marz April 1847 Aufruf zur bewaffneten Revolution mit Gewehr Sabel oder mit geradgemachten Sensen fur den 12 des Monats in den badischen Bezirksamtern Buchen Eberbach Mosbach Neudenau und Adelsheim durch Freunde des Vaterlandes fur die folgende Ziele vorgegeben wurden damit es wieder gut in Deutschland werde 1 Der Adel muss vernichtet werden 2 Die Juden mussen aus Deutschland vertrieben werden 3 Mussen alle Konige Herzoge und Fursten weg und Deutschland ein Freistaat wie Amerika werden 4 Mussen alle Beamte gemordet werden Freunde des Vaterlandes 1847 4 April 1847 Der sogenannte Berliner Kartoffelaufstand infolge gestiegener Lebensmittelpreise aufgrund von Missernten im Vorjahr wird nach wenigen Tagen von preussischem Militar niedergeschlagen 12 September 1847 Bei der Offenburger Versammlung werden von radikal demokratischen badischen Politikern mit den Forderungen des Volkes Grundrechte eingefordert und der als Bedrohung wahrgenommenen Industrialisierung fruhsozialistische Ideen entgegengesetzt 10 Oktober 1847 Bei der Heppenheimer Tagung wird das politische Programm der gemassigten Liberalen formuliert Ubergang zur Marzrevolution ab Januar 1848 Januar 1848 Nationalrevolutionare Aufstande gegen die Herrschaft der spanischen Bourbonen in Suditalien Sizilien und gegen die der Osterreicher in Norditalien Mailand Padua und Brescia leiten die gesamteuropaische Phase der Revolutionen von 1848 49 ein 24 Februar 1848 Beginn der Februarrevolution 1848 in Frankreich Ausrufung der Zweiten Republik Ministerprasident Francois Guizot tritt zuruck Burgerkonig Louis Philippe dankt ab und geht ins Exil nach England Revolutionare Entwicklung 1848 nbsp 21 Marz 1848 Friedrich Wilhelm IV Konig von Preussen verkundet in seiner Hauptstadt die Einheit der deutschen Nation zeitgenossische Bilderzeitung nbsp Gremien von Marz bis Mai 1848 Revolutionare Treffen und Ausschusse begleiteten die Veranderungen im Deutschen Bund 27 Februar 1848 Inspiriert von der Februarrevolution in Frankreich formuliert die Mannheimer Volksversammlung eine Petition an die Regierung in Karlsruhe mit sogenannten Marzforderungen und wird so zum Fanal der Marzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes 29 Februar Der Bundestag setzt einen politischen Ausschuss aus Bundestagsgesandten ein in den kommenden Wochen erlasst der Bundestag mehrere Bundesbeschlusse mit dem Ziel die Unruhe im Volk zu besanftigen 1 Marz Beginn der Marzrevolution in Baden mit der Besetzung des Standehauses des badischen Landtags in Karlsruhe 4 Marz Beginn der Marzrevolution in Bayern mit Aufstanden in Munchen 5 Marz Die Heidelberger Versammlung der 51 wahlt einen Siebenerausschuss welcher wiederum zum Vorparlament ladt 6 Marz Beginn der Marzrevolution in Preussen mit ersten Unruhen in Berlin 9 Marz Konig Wilhelm I von Wurttemberg beruft auf Druck der Opposition statt des konservativen Joseph von Linden den Oppositionsfuhrer Friedrich Romer zum Regierungschef und mehrere Liberale in die Regierung und setzte sie als Marzministerium ein 5 13 Marz Beginn der Marzrevolution in Wien mit dem Sturm auf das Standehaus Rucktritt des Staatskanzlers Furst Metternich der nach England emigriert 15 Marz Unter dem Eindruck von 20 000 Demonstranten bewilligt der Statthalterbeirat in Pest heute Budapest das oberste Verwaltungsorgan des ungarischen Teils des Kaisertum Osterreich die in Zwolf Punkten formulierten Forderungen radikaler ungarischer Intellektueller um Sandor Petofi u a ein von Wien unabhangiges Ministerium und eigenstandiges ungarisches Parlament Abzug aller osterreichischen Truppen aus Ungarn den Aufbau einer ungarischen Nationalarmee und die Schaffung einer Nationalbank und macht das Konigreich Ungarn damit faktisch zu einem selbstandigen Staat 17 Marz Mailand erklart die Loslosung der Lombardei von Osterreich und ihren Anschluss ans Konigreich Sardinien Piemont nbsp Aufbahrung der Marzgefallenen Olbild von Adolph Menzel 184818 Marz Bei der Verlesung eines Patents Konig Friedrich Wilhelms IV zu Reformen in Preussen kommt es bei einer Versammlung vor dem Berliner Stadtschloss zum bewaffneten Kampf zwischen Burgern und Militar Wahrend der Verlesung werden nach anfanglich friedlicher Stimmung revolutionare Parolen laut Zwei Schusse losen sich ob beabsichtigt oder aus einem Missverstandnis wird nie geklart Es folgt ein Umschlagen der Stimmung der Demonstranten und der gezielte Einsatz des Militars Heftige Strassen und Barrikadenkampfe schliessen sich an und fordern mehrere hundert Tote nach Behordenangaben 303 Menschen 288 Manner 11 Frauen und 4 Kinder 6 19 Marz Konig Friedrich Wilhelm IV wird gezwungen vor den auf dem Schlosshof aufgebahrten Marzgefallenen zu erscheinen und seine Mutze zu ziehen Am 21 Marz reitet er mit Schwarz Rot Goldener Scharpe durch Berlin und erklart er wolle Deutschlands Freiheit Deutschlands Einigkeit 20 Marz Abdankung des bayerischen Konigs Ludwig I zugunsten seines Sohnes Maximilian II infolge der Unruhen in Munchen und anderen Stadten Bayerns 18 22 Marz Der Volksaufstand in Mailand gegen die Herrschaft Osterreichs in der Lombardei fuhrt zum Ersten Italienischen Unabhangigkeitskrieg zwischen Osterreich und Sardinien Piemont dessen Truppen die oberitalienischen Revolutionare unterstutzen nbsp Der Einzug des Vorparlaments in die Frankfurter Paulskirche am 30 Marz 184823 Marz Revolution in Venedig Daniele Manin ruft die Unabhangigkeit von Osterreich aus und erklart die Stadt zur Republik vgl Repubblica di San Marco 31 Marz bis 3 April Das Vorparlament tagt in Frankfurt am Main Anfang April Beginn der Schleswig Holsteinischen Erhebung infolge der nationaldeutschen Aufstande in den Herzogtumern Schleswig und Holstein Sowohl deutsche als auch danische Nationalliberale beanspruchten das Herzogtum Schleswig welches formal noch als koniglich danisches Lehen in Personalunion mit Danemark stand 12 April bis 20 April Der republikanisch motivierte Heckerzug in Baden wird am 20 April im Gefecht auf der Scheideck bei Kandern im Schwarzwald niedergeschlagen Generalleutnant Friedrich von Gagern fallt als Befehlshaber der Bundestruppen Friedrich Hecker geht ins Exil April Mai Aufstand der Posener Polen gegen die preussische Vorherrschaft unter Fuhrung von Ludwik Mieroslawski 15 Mai Zweiter Wiener Aufstand 17 Mai Kaiser Ferdinand I flieht unter dem Druck der revolutionaren Unruhen aus Wien nach Innsbruck nbsp Juni bis September 1848 Die Nationalversammlung setzt eine Reichsregierung ein 18 Mai Eroffnung der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche des ersten gesamtdeutschen demokratisch von Mannern gewahlten Parlaments es soll die deutsche Einheit vorbereiten und eine neue Verfassung fur Deutschland ausarbeiten 2 Juni 12 Juni Der Slawenkongress tagt in Prag und fordert die Umwandlung der Donaumonarchie Osterreich in einen Bund von gleichberechtigten Volkern 16 Juni Niederschlagung des Prager Pfingstaufstandes durch osterreichische Truppen 24 Juni Niederschlagung des franzosischen Juniaufstands in Paris Danach erstarkt auch in den Staaten des Deutschen Bundes die Konterrevolution und zwingt die Revolutionare zunehmend in die Defensive 28 Juni Die Nationalversammlung in Frankfurt beschliesst das Reichsgesetz uber die Einfuhrung einer provisorischen Zentralgewalt fur Deutschland Am Tag darauf wahlt sie einen Reichsverweser als Ersatz Monarchen Im Juli ernennt dieser die ersten Reichsminister 25 Juli Die norditalienischen Aufstandischen unter Fuhrung von Sardinien Piemont unterliegen den osterreichischen Truppen in der Schlacht bei Custozza 9 August Waffenstillstand zwischen Osterreich und Sardinien Piemont nbsp 14 August 1848 Friedrich Wilhelm IV und Reichsverweser Erzherzog Johann von Osterreich begrussen einander beim Kolner Dombaufest14 August Beim Kolner Dombaufest treffen zum ersten und einzigen Mal Reprasentanten der Revolution und Vertreter der alten Herrschaftsmacht in den deutschen Landern aufeinander Sowohl der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV als auch Reichsverweser Erzherzog Johann von Osterreich als hochster Vertreter einer Provisorischen Zentralgewalt der ersten gesamtdeutschen Regierung sowie etwa 300 Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung darunter auch deren Prasident Heinrich von Gagern waren bei den Feierlichkeiten anwesend 26 August Waffenstillstand zwischen Preussen und Danemark Die Nationalversammlung muss dem Vertrag von Malmo letztlich am 16 September zustimmen und offenbart so ihre eigene Machtlosigkeit Die Krise fuhrt zu neuen Unruhen in Frankfurt am Main Septemberrevolution und weiteren deutschen Stadten 12 September Der republikanische Anfuhrer Lajos Kossuth wird Ministerprasident in Ungarn Dem osterreichischen Kaiser wird der Titel Konig von Ungarn verwehrt Es kommt zu nationalrevolutionaren Unruhen gegen die Vorherrschaft Osterreichs 18 September Barrikadenkampfe gegen preussische und osterreichische Truppen in Frankfurt Septemberrevolution 21 25 September 2 badischer Aufstand in Lorrach Gustav Struve der am 21 September die deutsche Republik proklamiert wird im Anschluss daran verhaftet 6 31 Oktober Der Wiener Oktoberaufstand wird nach knapp vier Wochen von kaiserlichen Truppen unter Furst Windischgratz blutig niedergeschlagen 9 November Robert Blum Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung wird im Zuge der Vergeltungsmassnahmen gegen die osterreichischen Revolutionare in Wien trotz parlamentarischer Immunitat standrechtlich erschossen 21 November Konstituierung des Centralmarzvereins als deutschlandweite republikanische Organisation durch Abgeordnete verschiedener Fraktionen der demokratischen Linken in der Frankfurter Nationalversammlung 2 Dezember Der osterreichische Kaiser Ferdinand I dankt ab und uberlasst den Thron seinem Neffen Franz Joseph I 27 Dezember Die Nationalversammlung in Frankfurt verabschiedet die Grundrechte des deutschen Volkes Revolutionare Entwicklung 1849 nbsp Entwicklung von Marz bis Mai 1849 Schaubild Reichsverfassung und Bekampfung durch den preussischen KonigFebruar Marz Neue Aufstande in einigen osterreichischen Gebieten Oberitaliens insbesondere der revolutionare Putsch gegen Grossherzog Leopold II in der Toskana fuhren zu einem weiteren Krieg zwischen Osterreich und Sardinien Piemont 23 Marz Erneute Niederlage der oberitalienischen Revolutionare und Sardinien Piemonts gegen die osterreichische Armee in der Schlacht bei Novara 26 Marz Der deutsche Reichskommissar Eduard Souchay setzt eine schleswig holsteinische Regierung ein Statthalterschaft 28 Marz Die Nationalversammlung verabschiedet die Paulskirchenverfassung mit einem erblichen Reichsoberhaupt 3 28 April Der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV lehnt die ihm von der Nationalversammlung Kaiserdeputation angebotene Kaiserwurde ab Die Abgeordneten in Frankfurt uberlegen sich Alternativen 14 April Ungarn erklart seine Unabhangigkeit von Osterreich und ruft die Republik aus Darauf kommt es zum Ungarischen Unabhangigkeitskrieg gegen Osterreich nbsp Auflosung des Rumpfparlaments am 18 Juni 1849 in Stuttgart Wurttembergische Dragoner treiben die Demonstration der ausgesperrten Abgeordneten auseinander Buchillustration von 1893 4 Mai Die Nationalversammlung ruft Reichstagswahlen zum 15 Juli aus Mai In den Maiaufstanden beginnt die Reichsverfassungskampagne mit dem Versuch die Verfassung in einigen Staaten und Regionen des Deutschen Bundes doch noch durchzusetzen und daruber hinaus einzelne Republiken zu installieren Die Konfrontation zwischen Revolution und Reaktion fuhrt in einigen Staaten zu einer burgerkriegsahnlichen Eskalation Neben Sachsen und Baden sind beispielsweise auch die preussische Rheinprovinz und die angrenzende Provinz Westfalen Iserlohner Aufstand von 1849 und Revolution von 1848 49 in Westfalen sowie die Pfalz Bayern Pfalzischer Aufstand Zentren entsprechender Aufstande 3 9 Mai Beim Dresdner Maiaufstand wird eine sachsische Republik ausgerufen die infolge der Niederschlagung des Aufstands durch preussische Truppen scheitert 11 Mai Meuterei der badischen Garnison in Rastatt Beginn des Badischen Maiaufstands 13 Mai Grossherzog Leopold von Baden verlasst das Land 7 14 Mai Nach Osterreich befiehlt auch Preussen rechtswidrig dass die Abgeordneten aus diesem Staat die Nationalversammlung verlassen 30 Mai Die verbliebenen Mitglieder der Nationalversammlung beschliessen den Umzug nach Stuttgart um der erwarteten Besetzung Frankfurts durch preussische Truppen zuvorzukommen nbsp Entwicklungen im Juni und Juli 1849 Ende des Rumpfparlamentes und Schritte zur Erfurter Union1 Juni In Baden wird die Republik ausgerufen Lorenz Brentano ubernimmt den Vorsitz der provisorischen Regierung Preussische Truppen beginnen gegen Baden vorzurucken 6 18 Juni Das Rumpfparlament als grosserer Teil der Nationalversammlung tagt in Stuttgart es wird am 18 Juni von wurttembergischen Truppen aufgelost 23 Juli Einnahme Rastatts durch preussische Truppen Ende der Badischen Revolution und symbolischer Endpunkt der Deutschen Revolution 1848 49 6 August Mailander Friedensvertrag zwischen Osterreich und Sardinien Piemont 23 August Osterreichische Truppen schlagen die revolutionare Republik Venedig nieder Oberitalien ist wieder in osterreichischer Hand 3 Oktober Die letzten ungarischen Revolutionare kapitulieren gegenuber den Osterreichern in der Festung Komorn 20 Dezember 1849 Der Reichsverweser ubertragt seine Befugnisse einer osterreichisch preussischen Bundeszentralkommission Damit endet die Reichsregierung Zentralgewalt von Juni Juli 1848 Nachwirkungen und Folgen Marz April 1850 Das Erfurter Unionsparlament bestatigt den preussischen Verfassungsentwurf fur eine Erfurter Union anstelle des revolutionaren Reiches von 1848 2 Juli 1850 Mit dem Berliner Frieden zieht sich Preussen aus dem Krieg gegen Danemark zuruck 29 November 1850 Olmutzer Punktation Eine osterreichisch preussische Vereinbarung beendet die Herbstkrise 1850 den kurhessischen Konflikt und die preussische Unionspolitik 1 April 1851 Auflosung der schleswig holsteinischen Armee 23 August 1851 Der Bundesreaktionsbeschluss des wiederhergestellten Bundestages erklart die Reichsgesetzgebung fur nichtig Entwicklungen in den Landern Hauptartikel Revolution 1848 1849 im Herzogtum Braunschweig Hauptartikel Revolution in Mecklenburg 1848 Hauptartikel Revolution von 1848 1849 in Reuss alterer Linie Hauptartikel Revolution in Sigmaringen Baden Hauptartikel Badische Revolution nbsp Verklarende Darstellung Friedrich Heckers 1811 1881 Schon am 27 Februar 1848 war es in Mannheim zu einer Volksversammlung gekommen bei der grundlegende Forderungen der Revolution vorweggenommen wurden Die badischen Revolutionare insbesondere ihr stark vertretener radikaldemokratischer Flugel verlangten die weitestgehenden Veranderungen Unter Fuhrung der Advokaten Friedrich Hecker und Gustav Struve forderten sie unter anderem die Schaffung einer tatsachlichen Volkssouveranitat Abschaffung der Adelsprivilegien Volksbewaffnung und eine progressive Einkommensteuer Damit stellten sie auch schon sozialrevolutionare und sozialistische Forderungen auf Struve und Hecker hatten als Vertreter des linken Flugels im Frankfurter Vorparlament das die Wahl zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung vorbereiten sollte eine foderative deutsche Republik mit nicht nur politischen sondern auch sozialen Veranderungen gefordert Ein entsprechendes von Struve veroffentlichtes Programm wurde aber von der Mehrheit des Vorparlaments abgelehnt nbsp Zeitgenossische Lithographie des Gefechts bei Kandern aus der Perspektive der Revolutionare am 20 April 1848 bei der der Heckeraufstand niedergeschlagen wurdeDaraufhin versuchten Hecker Struve und deren Anhanger ihre Vorstellungen auf eigenem Weg von Sudwestdeutschland ausgehend beim so genannten Heckeraufstand durchzusetzen In Konstanz riefen sie angeblich am 12 April 1848 gemeinsam mit dem Bonner Hochschullehrer Gottfried Kinkel und anderen die Republik aus allerdings erwahnt dies keine der drei Konstanzer Zeitungen in ihren Berichten uber die betreffende Rede Der Heckerzug machte sich mit etwa 1200 Mann Richtung Rheinebene auf wo er sich mit einem Zug unter Fuhrung des linksrevolutionaren Dichters Georg Herwegh und dessen als Kundschafterin eingesetzter Frau Emma der aus Frankreich kommenden Deutschen Demokratischen Legion vereinigen und in die badische Hauptstadt Karlsruhe marschieren wollte um von dort aus die Republik in ganz Baden durchzusetzen Beide Gruppen wurden aber in kurzer Zeit von regularem Militar besiegt und aufgerieben Heckers Freischar am 20 April 1848 in einem Gefecht bei Kandern im Schwarzwald Herweghs Freischar eine Woche spater bei Dossenbach Hecker konnte ins Exil entkommen das ihn uber die Schweiz letztlich in die USA fuhrte Seine Niederlage nahm der Heidelberger Dichter Karl Gottfried Nadler zum Anlass fur seine Spottballade Guckkastenlied vom grossen Hecker nbsp Gustav Struve 1805 1870 Ein weiterer Aufstand Struves im September 1848 in Lorrach wo er mit seinen Anhangern am 21 September die Republik ausgerufen hatte scheiterte ebenfalls Struve wurde gefangen genommen und bei einem Hochverratsprozess in Freiburg mit einigen anderen Revolutionaren zu einer Freiheitsstrafe verurteilt bis er bei den Maiunruhen 1849 wieder befreit wurde Die weitere revolutionare Entwicklung Badens beschrankte sich danach im Wesentlichen zunachst auf die Auseinandersetzungen in der Frankfurter Nationalversammlung Im Mai 1849 kam es nachdem die Nationalversammlung in Frankfurt gescheitert war neben anderen deutschen Staaten auch in Baden zu weiteren Aufstanden den so genannten Maiaufstanden im Rahmen der Reichsverfassungskampagne Die Demokraten wollten dabei die Anerkennung ihrer jeweiligen Regierungen in einer Reichsverfassung erzwingen In der Bundesfestung Rastatt meuterte am 11 Mai die badische Garnison Wenige Tage spater floh Grossherzog Leopold von Baden nach Koblenz Am 1 Juni 1849 ubernahm eine provisorische Regierung unter dem liberalen Politiker Lorenz Brentano die Regierungsgewalt Es kam zu Kampfen gegen Bundestruppen und die preussische Armee unter Fuhrung des Kartatschenprinzen Wilhelm von Preussen des spateren deutschen Kaisers Wilhelm I Die badische Revolutionsarmee konnte dem Druck der Ubermacht der preussischen Truppen nicht standhalten Die badischen Revolutionare standen im Juni 1849 unter der Fuhrung des polnischen Revolutionsgenerals Ludwik Mieroslawski Mieroslawski war ein taktisch geschickter und erfahrener Soldat der Revolution Er hatte im Zuge der Marzrevolution auch schon den Aufstand der Posener Polen 1848 gegen die preussische Vorherrschaft und andere vorausgegangene polnische Aufstande angefuhrt siehe Unterartikel Posen Polen Mieroslawski trat jedoch bereits am 1 Juli 1849 als Befehlshaber der badischen Revolutionstruppen zuruck er war resigniert von der zogerlichen Haltung der Regierung Brentanos der auf Verhandlungen setzte und eine von den Radikalen geforderte allgemeine Volksbewaffnung hinauszogerte Des Weiteren war die Moral der Truppe zuruckgegangen sodass Mieroslawski letztlich die militarische Lage fur einen Erfolg der badischen Republik als aussichtslos betrachtete Die Unentschlossenheit Brentanos hatte noch Ende Juni 1849 zu dessen Sturz durch Gustav Struve und seine Anhanger gefuhrt Aber dieser Schritt konnte den Auflosungsprozess der Revolutionstruppen nicht aufhalten Ohne einheitliche militarische Fuhrung waren die noch ubrigen uberzeugten Freischarler nahezu chancenlos Der Niedergang der badischen Revolution war im Grunde besiegelt Auf Seiten der badischen Revolutionare war auch der Sozialist Friedrich Engels aktiv an den Kampfen beteiligt Engels war 1848 49 Redakteur der von Karl Marx herausgegebenen Neuen Rheinischen Zeitung und kritisch sympathisierender Beobachter der Revolution Ein Jahr zuvor im Februar 1848 hatte Engels zusammen mit Karl Marx im Auftrag des Bundes der Kommunisten Das Kommunistische Manifest herausgegeben Auch der zu der Zeit noch relativ unbekannte Wilhelm Liebknecht der spatere Mitbegrunder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP der Vorlauferpartei der SPD war unter anderem als Adjutant Gustav Struves auf der Seite der Revolutionare aktiv Als am 23 Juli 1849 nach dreiwochiger Belagerung die Festung Rastatt fiel war die badische Revolution endgultig gescheitert 23 Revolutionare wurden hingerichtet einige andere wie Gustav Struve Carl Schurz und Lorenz Brentano konnten sich ins Exil absetzen Insgesamt verliessen nach der Revolution etwa 80 000 Badener ihr Land Das waren etwa funf Prozent der Bevolkerung Einige der prominenten Revolutionare setzten spater in den USA ihr politisches Engagement fur demokratische Ziele fort und machten dort politische Karriere Carl Schurz wurde 1877 Innenminister der USA und war bis 1881 in diesem Amt Kennzeichnend fur die badische Revolution im Unterschied zu den anderen Aufstanden im Deutschen Bund war dass die Forderung nach einer demokratischen Republik am konsequentesten vertreten wurde Dagegen wurde in den Gremien und Revolutionsparlamenten der anderen Furstentumer des Deutschen Bundes mehrheitlich eine konstitutionelle Monarchie mit Erbkaisertum favorisiert Preussen Posen Polen Preussen Hauptartikel Marzrevolution 1848 in Berlin nbsp Jugendliche Barrikadenkampfer 1848 in Berlin Ernst Zinna und Heinrich Glasewaldt Federlithographie von Theodor Hosemann Unter dem Druck der revolutionaren Ereignisse in Berlin seit dem 6 Marz 1848 gab der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV zunachst nach und machte Zugestandnisse Er willigte ein den Landtag einzuberufen die Pressefreiheit einzufuhren die Zollschranken zu beseitigen und den Deutschen Bund zu reformieren Nach der Verlesung des entsprechenden Patents am 18 Marz fielen zwei Schusse aus Militargewehren und vertrieben Tausende der auf dem Schlossplatz versammelten Burger Daraufhin kam es in Berlin zum Barrikadenaufstand und zu Strassenkampfen der Revolutionare gegen die regularen preussischen Truppen bei denen sich die Aufstandischen vorerst durchsetzen konnten Am 19 Marz wurden die Truppen auf Befehl des Konigs aus Berlin abgezogen Mehrere Hundert Tote und uber Tausend Verletzte auf beiden Seiten waren die Folge dieser Kampfe nbsp Friedhof der Marzgefallenen Berlin FriedrichshainDer Konig sah sich gezwungen den getoteten Revolutionaren seine Achtung zu erweisen Er verneigte sich am 19 Marz vor den aufgebahrten Marzgefallenen bevor sie am 22 Marz auf dem bis heute so genannten Friedhof der Marzgefallenen beerdigt wurden Am 21 Marz ritt er mit einer Binde in den Farben der Revolution Schwarz Rot Gold durch Berlin und versprach in einem Aufruf An mein Volk und an die deutsche Nation das Aufgehen Preussens in Deutschland Am Abend wurde die schwarz rot goldene Fahne auf dem Gerust der Schlosskuppel angebracht In einer Proklamation verlautete der Konig 8 Ich habe heute die alten deutschen Farben angenommen und Mich und Mein Volk unter das ehrwurdige Banner des deutschen Reiches gestellt Preussen geht fortan in Deutschland auf Friedrich Wilhelm IV Am Tag darauf schrieb Friedrich Wilhelm IV insgeheim seinem Bruder dem Prinzen Wilhelm Die Reichsfarben musste ich gestern freiwillig aufstecken um Alles zu retten Ist der Wurf gelungen so lege ich sie wieder ab Friedrich Wilhelm IV Am 29 Marz 1848 wurde ein liberales Marzministerium eingesetzt Der neuen Regierung gehorten zwei ehemalige burgerliche Vertreter des Ersten Vereinigten Landtages von 1847 an die rheinischen Bankiers Ludolf Camphausen und David Hansemann Freilich waren auch konservative Aristokraten wie Karl von Reyher Teil des Kabinetts Camphausen Hansemann Sie blockierten Reformvorhaben Burokratie und Armee blieben personell und strukturell nahezu unverandert 9 Bis Ende April 1848 genoss das preussische Marzministerium grosses Vertrauen in der Bevolkerung Eine revolutionare Umgestaltung des Staates lag jedoch nie im Interesse von Camphausen und Hansemann Sie beabsichtigten im Bundnis mit den konservativen Kraften und der Monarchie lediglich eine begrenzte Reformierung Preussens 10 Am 20 Juni 1848 wurde das Marzministerium wieder abgeschafft nbsp Die Karikatur aus dem Revolutionsjahr 1848 stellt Prinz Wilhelm als Reprasentanten der Gegenrevolution dar Er steht am rechten Ufer und verspricht der Rudermannschaft des Staatsschiffes Champagner sollten sie sich fur seine Seite entscheiden Hinter seinem Rucken halt er bereits eine Peitsche bereit Der wie er Pickelhaube tragende Besatzungsteil scheint auch in seine Richtung zu steuern Die andere Halfte der Mannschaft versucht dagegen zum linken Ufer zu rudern Dort erwartet sie eine Freiheits oder Republikallegorie mit Jakobinermutze und Lorbeerkranz Der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV steht derweil nicht am Steuer des Schiffes sondern halt sich unschlussig uber die einzuschlagende Richtung am schwankenden Mast fest 11 Anonym Druckgrafik Papier und Kreidelithographie 24 7 38 2 cm Historisches Museum Frankfurt 12 Als Ende Mai 1848 die Ereignisse sich etwas beruhigt hatten vollzog der Konig eine reaktionare Kehrtwendung Mit dem Berliner Zeughaussturm kam es am 14 Juni erneut zu einem revolutionaren Aufwallen Das Volk bewaffnete sich aus dem Waffenarsenal Am 2 November 1848 wurde General Friedrich Wilhelm von Brandenburg zum Ministerprasidenten von Preussen ernannt Eine Woche spater kehrten die koniglichen Truppen nach Berlin zuruck An der folgenden Konterrevolution in Preussen war auch der konservative Abgeordnete Otto von Bismarck beteiligt der spater preussischer Ministerprasident und schliesslich Reichskanzler des 1871 gegrundeten Deutschen Reiches wurde Die seit dem 22 Mai stattfindenden Verhandlungen der preussischen Nationalversammlung uber eine Verfassung die seit 1815 von Friedrich Wilhelm IV und seinem Vorganger immer wieder zugesagt aber nie verwirklicht worden war blieben letztlich erfolglos Der im Juli 1848 vorgelegte Verfassungsentwurf die Charte Waldeck die einige liberaldemokratische Reformen vorsah wurde sowohl von den konservativen Abgeordneten als auch vom Konig abgelehnt nbsp Auflosung der preussischen Nationalversammlung zeitgenossische Darstellung November 1848Am 10 und 15 November 1848 liess der Konig durch das Militar die Beratungen der preussischen Nationalversammlung in Berlin auflosen In Dusseldorf riefen revolutionare Krafte am 14 November 1848 daraufhin zum Steuerboykott auf zu dessen Durchfuhrung und Uberwachung eine bewaffnete Burgerwehr sich fur permanent erklarte und wenig spater das ortliche Postamt nach Steuergeldern durchsuchte was am 22 November 1848 die Verhangung des Belagerungszustandes uber die Stadt und das Verbot der Burgerwehr durch die Regierung nach sich zog Am 5 Dezember verordnete der Konig die Auflosung der von ihm nach Brandenburg verlegten Nationalversammlung und oktroyierte am selben Tag selbst eine Verfassung die weit hinter den Forderungen der Marzrevolution zuruckblieb Die Machtposition des Konigs blieb dabei unangetastet Dieser behielt sich das Vetorecht gegen alle Beschlusse des preussischen Landtags vor sowie das Recht das Parlament jederzeit auflosen zu konnen Das Staatsministerium die preussische Regierung war nicht dem Parlament sondern nur dem Konig gegenuber rechenschaftspflichtig Dennoch enthielt die oktroyierte Verfassung zunachst noch einige aus der Charte Waldeck ubernommene liberale Zugestandnisse die allerdings in den Folgemonaten modifiziert wurden Ende Mai 1849 wurde die Nationalversammlung durch das preussische Abgeordnetenhaus Zweite Kammer ersetzt Es wurde ein Dreiklassenwahlrecht eingefuhrt um die Vorherrschaft der Besitzenden zu sichern Dieses undemokratische Wahlrecht blieb in Preussen bis 1918 in Kraft Diese Reaktion fuhrte vor allem in den westlichen Provinzen Preussens zu Gegenbewegungen In ehemals liberal oder katholisch dominierten Wahlkreisen Rheinlands und der Provinz Westfalen wurden bei den Neuwahlen zum preussischen Abgeordnetenhaus vielfach demokratische Abgeordnete gewahlt Die Truppen des Konigs hatten jedoch spatestens im Mai 1849 mit dem Scheitern des Iserlohner Aufstands in Westfalen und des Prumer Zeughaussturms im Rheinland die Uberhand uber die Revolution gewonnen Posen Polen Hauptartikel Grosspolnischer Aufstand 1848 nbsp Karte des dreigeteilten Polen nach dem Wiener KongressDas uberwiegend von Polen bewohnte Grossherzogtum Posen war 1848 eine preussische Provinz Der ehemalige polnisch litauische Staat war bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts zum politischen Spielball der europaischen Grossmachte geworden Nach mehreren gewaltsamen Teilungen unter Russland Preussen und Osterreich horte der Staat 1795 auf zu bestehen Anfang des 19 Jahrhunderts gab es nur von 1807 bis 1815 einen unter napoleonischem Schutz stehenden polnischen Vasallenstaat das Herzogtum Warschau unter Herzog Friedrich August I von Sachsen der auch Konig von Sachsen war Nach dem Sieg der Teilungsmachte uber Napoleon wurde das Herzogtum Warschau auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 zwischen Russland und Preussen geteilt wobei eine Verpflichtung zur Sicherung des polnischen Volkstums der Bewohner anerkannt wurde In der Folgezeit bildeten sich in den polnischen Gebieten Russlands Preussens und Osterreichs immer wieder Verschworungen mit dem Ziel ein eigenstandiges Polen neu zu errichten Im Gefolge der franzosischen Julirevolution 1830 kam es dadurch im russischen Teilgebiet zum Novemberaufstand der jedoch erfolglos blieb nbsp Ludwik Mieroslawski 1814 1878 1846 war zuletzt ein geheim geplanter grosspolnischer Aufstand im Grossherzogtum Posen aufgedeckt und schon im Keim niedergeschlagen worden Dessen Anfuhrer der polnische Revolutionar Ludwik Mieroslawski wurde gefangen genommen im Dezember 1847 im Polenprozess in Berlin zum Tode verurteilt dann aber mit sieben anderen am 11 Marz 1848 zu lebenslanger Haft begnadigt Nach den Kampfen am 18 und 19 Marz 1848 in Berlin wurden 90 polnische Revolutionare unter ihnen auch Mieroslawski und Karol Libelt aus dem Gefangnis in Moabit entlassen Im Anfangsstadium der Marzrevolution die in Europa als Volkerfruhling empfunden wurde herrschte unter den Revolutionaren noch eine polenfreundliche Haltung vor die den folgenden Aufstand in Posen zunachst begrusste und begunstigte Mieroslawski stellte sich kurz nach seiner Befreiung im April und Mai 1848 an die Spitze des Aufstands der Posener Polen gegen die preussische Herrschaft die nun als deutsch empfunden wurde Der Aufstand richtete sich gegen die Einbeziehung uberwiegend polnischer Gebiete in die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung und damit gegen die Inkorporation eines Teils von Polen in einen deutschen Nationalstaat Ferneres Ziel war eine Vereinigung ganz Polens Insofern zielte die Revolution in Posen auch auf die Befreiung des Konigreichs Polen des so genannten Kongresspolens das seit 1831 nach dem Verlust der Autonomie als Provinz unter direkter russischer Herrschaft stand Im Zuge des Revolutionsverlaufs in Preussen wo zunehmend wieder konservative Krafte die Lage zu bestimmen begonnen hatten war auch die anfangliche Polenbegeisterung einer nationalistischeren Haltung in Preussen gewichen Ausserdem wollte der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV wegen des Posener Aufstands keinen Krieg mit Russland riskieren Am 9 Mai 1848 wurde der Aufstand der Posener Polen von einer Ubermacht preussischer Truppen niedergeschlagen und Mieroslawski erneut verhaftet Auf Intervention des revolutionaren Frankreichs wurde er nach kurzer Zeit begnadigt und nach Frankreich ausgewiesen bis er im Juni 1849 von den badischen Revolutionaren gerufen wurde die ihn an die Spitze ihres Revolutionsheeres setzten siehe Unterartikel Baden Nach der Revolution von 1848 hatten die Polen in Preussen erkannt dass eine gewaltsame Erhebung zu keinem Erfolg fuhren konnte Als Methode zur Erhaltung des nationalen Zusammenhalts und zur Abwehr der preussischen Germanisierungspolitik gewann die organische Arbeit in dem nunmehr konstitutionellen preussischen Staat immer grossere Bedeutung Osterreich Bohmen Ungarn Italien und Erster Italienischer Unabhangigkeitskrieg Hauptartikel Revolution von 1848 49 im Kaisertum Osterreich Osterreich Im Habsburgerreich und Vielvolkerstaat Osterreich wurde die Monarchie nicht nur von heftigen Aufstanden im Kernland Osterreich selbst sondern auch von weiteren revolutionaren Unruhen bedroht so etwa in Bohmen in Ungarn und in Oberitalien Das Konigreich Sardinien Piemont unterstutzte die Revolutionare militarisch Wahrend die ungarischen bohmischen und italienischen Erhebungen unter anderem die Unabhangigkeit von der osterreichischen Vorherrschaft anstrebten hatte die Revolution im Kernland Osterreich ahnlich wie in den anderen Staaten des deutschen Bundes eine liberale und demokratische Veranderung der Regierungspolitik und das Ende der Restauration zum Ziel nbsp Zeitgenossische Karikatur zur Flucht Metternichs Marz 1848 nbsp Barrikadenbau der Revolutionare in Wien Mai 1848 nbsp Verfassungsversprechen Ferdinands I vom 15 Marz 1848Auch in Osterreich war es 1847 1848 zu einem Hungerwinter gekommen Die wirtschaftliche Not traf die benachteiligten Bevolkerungsgruppen am hartesten Auch in der Arbeiterschaft war nun die Wut auf das uberkommene politische System kurz vor dem Uberkochen Werke wie Alfred Meissners Neue Sklaven oder Karl Becks Gedicht Warum wir arm sind geben ein anschauliches Bild von der Wut und Verzweiflung die unter der Bevolkerung herrschte Schliesslich kam es am 13 Marz 1848 in Wien mit dem Sturm auf das Standehaus und Anschlagen von Sozialrevolutionaren gegen Laden und Fabriken in den Vorstadten zum Ausbruch der Revolution in Osterreich Das Lied Was kommt dort von der Hoh wobei sich die Hoh auf die Polizei und die Kasernen bezog wurde zum Lied der Revolution Es wird heute noch von diversen Studentenverbindungen gesungen um der Beteiligung der Akademischen Legion zu gedenken Vor dem Sturm auf das Standehaus wurden in einer schon am 3 Marz 1848 vom ungarischen Nationalisten fuhrer Lajos Kossuth verfassten Rede der Unmut gegen das politische System und die Forderungen der Revolutionare nach einer konstitutionellen Umwandlung der Monarchie und nach Verfassungen fur die osterreichischen Lander ausgedruckt Diese Rede wurde in der Standeversammlung von Adolf Fischhof verlesen Der Versuch eine Petition an Kaiser Ferdinand zu uberbringen entwickelte sich zu einem regelrechten Demonstrationszug sodass Erzherzog Albrecht den Befehl zum Feuern gab und es zu den ersten Todesopfern kam Am Abend des 13 Marz trat der Staatskanzler Furst Metternich die verhasste 74 jahrige Symbolfigur der Restauration zuruck und floh nach England Dieses Ereignis wurde zum Beispiel durch Hermann Rolletts Gedicht Metternichs Linde thematisiert Am 14 Marz machte Kaiser Ferdinand I erste Zugestandnisse Er billigte die Errichtung einer Nationalgarde und hob die Zensur auf Am folgenden Tag prazisierte er dies dahingehend dass er vollkommene Pressfreiheit gewahrt habe und versprach zugleich den Erlass einer Verfassung das so genannte Verfassungsversprechen vom 15 Marz 1848 siehe Bild nebenan Am 17 Marz wurde die erste verantwortliche Regierung gebildet deren Innenminister Franz von Pillersdorf entwarf die nach ihm so benannte Pillersdorfsche Verfassung welche zum Geburtstagsfest des Kaisers am 25 April 1848 kundgemacht wurde Diese Verfassung hatte fruhkonstitutionellen Charakter vor allem das Zweikammernsystem und die am 9 Mai veroffentlichte Reichstags Wahlordnung sorgten fur Emporung worauf es zu neuerlichen Unruhen kam Mairevolution Aufgrund der Sturmpetition vom 15 Mai wurde die Verfassung dahin abgeandert dass der Reichstag nur aus einer Kammer bestehen sollte und uberdies konstituierend erklart wurde das heisst sie hatte den Auftrag eine definitive Verfassung erst zu erstellen die Pillersdorfsche Verfassung blieb als Provisorium in Geltung Der uberforderte fuhrungsschwache Kaiser brachte sich am 17 Mai 1848 durch seine Flucht nach Innsbruck vor den sich verstarkenden Unruhen in Sicherheit Am 16 Juni schlugen osterreichische Truppen unter Alfred Furst zu Windischgratz den Prager Pfingstaufstand nieder Am 22 Juli 1848 wurde der konstituierende osterreichische Reichstag mit 383 Delegierten aus Osterreich und den slawischen Landern von Erzherzog Johann eroffnet Unter anderem wurde dort Anfang September die Bauernbefreiung von der Erbuntertanigkeit beschlossen Als Folge der Ereignisse in Ungarn seit dem 12 September 1848 bei denen unter Fuhrung von Lajos Kossuth der ungarische Aufstand in eine kriegerische Auseinandersetzung gegen die kaiserlichen Truppen mundete und infolge der Ermordung des osterreichischen Kriegsministers Theodor Graf Baillet von Latour am 6 Oktober kam es in Wien zur 3 Phase der osterreichischen Revolution der so genannten Wiener Oktoberrevolution In deren Verlauf gelang es den Wiener Burgern Studenten und Arbeitern die Hauptstadt in ihre Gewalt zu bringen nachdem die Regierungstruppen geflohen waren Aber die Revolutionare konnten sich nur kurze Zeit halten Am 23 Oktober wurde Wien von konterrevolutionaren Truppen aus Kroatien unter dem Banus Joseph Jellacic und aus dem bohmischen Prag unter Feldmarschall Alfred Furst zu Windischgratz eingeschlossen Trotz des heftigen aber aussichtslosen Widerstands der Wiener Bevolkerung wurde die Stadt nach einer Woche von den kaiserlichen Truppen wieder eingenommen Um die 2000 Aufstandische waren gefallen Weitere Anfuhrer der Wiener Oktoberrevolution wurden zum Tode oder zu langen Freiheitsstrafen verurteilt nbsp Hinrichtung Robert Blums Gemalde von Carl Steffeck 1848 49Unter den standrechtlich erschossenen Opfern war neben anderen auch der populare linksliberal republikanische Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum der am 9 November 1848 trotz seiner parlamentarischen Immunitat hingerichtet wurde und damit zu einem Martyrer der Revolution wurde Literarisch wurde dieses Ereignis im Volks Lied von Robert Blum verarbeitet welches aber vorwiegend in den deutschen Staaten ausserhalb Osterreichs gesungen wurde Am 2 Dezember 1848 kam es in Osterreich zum Thronwechsel Die revolutionaren Ereignisse hatten die Fuhrungsschwache von Kaiser Ferdinand I verdeutlicht Auf Initiative des osterreichischen Ministerprasidenten Feldmarschallleutnant Felix Furst zu Schwarzenberg dankte Ferdinand ab und uberliess den Thron seinem 18 jahrigen Neffen Franz der den Kaisernamen Franz Joseph I annahm Mit diesem Namen lehnte er sich bewusst an seinen Urgrossonkel Joseph II 1741 1790 an dessen Politik fur Reformfreudigkeit gestanden hatte Damit war die Revolution in Osterreich niedergeschlagen Die im Marz ausgearbeitete Verfassung trat nie in Kraft Allerdings blieben die Ereignisse in Ungarn und Italien zunachst noch ein Hindernis fur Franz Joseph I seinen Machtanspruch im ganzen Habsburgerreich durchzusetzen Kulturell war das Jahr 1848 durch die kurzfristige Aufhebung der Zensur gepragt Dies hatte zur Folge dass eine Vielzahl von Werken veroffentlicht wurde Zeitschriften aus dem Boden schossen und wieder verschwanden und sich die Schreibkultur grundlegend wandelte Friedrich Gerhards Die Presse frei M G Saphirs Der tote Zensor das Zensorlied oder Ferdinand Sauters Geheime Polizei geben ein Bild von der Aufbruchsstimmung Es wurde auch scharfe Kritik am bestehenden System geubt Beispiele dafur finden sich in Johann Nestroys Freiheit in Krahwinkel Der alte Mann mit der jungen Frau Skizzen zu Hollenangst Lady und Schneider oder Die lieben Anverwandten 1848 in den politischen Gedichten von Anastasius Grun sowie in den Schriften von Franz Grillparzer Dem Vaterlande und Gedanken zur Politik Bohmen nbsp Zeitgenossische Bilderreihe mit Szenen des Prager PfingstaufstandesIm Juni 1848 kam es in Bohmen zum Prager Pfingstaufstand Dem Aufstand ging der ebenfalls in Prag vom 2 bis 12 Juni abgehaltene Slawenkongress voraus an dem neben Posener Polen und slawischen Osterreichern als einziger Russe auch der Anarchist Michail Bakunin teilnahm Die Teilnehmer des Kongresses verlangten die Umwandlung der Donaumonarchie in einen Bund gleichberechtigter Volker Ausdrucklich verworfen wurde die Forderung nach einem tschechischen Nationalstaat stattdessen wurden lediglich Autonomierechte gegenuber der osterreichischen Zentralregierung angestrebt Der osterreichische Kaiser Franz Ferdinand I lehnte diese Forderungen strikt ab Darauf begannen tschechische Revolutionare den Pfingstaufstand gegen die osterreichische Herrschaft Der Aufstand wurde am 16 Juni 1848 von osterreichischen Truppen unter Alfred Furst von Windischgratz niedergeschlagen Ungarn In Ungarn wo am 12 September 1848 Lajos Kossuth bis dahin Finanzminister und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses den liberalen Ministerprasidenten Lajos Batthyany abloste wurde dem osterreichischen Kaiser Ferdinand I als Folge der revolutionaren Ereignisse in Osterreich die Anerkennung als Konig von Ungarn verwehrt Der kaiserliche Erlass der Oktroyierten Marzverfassung fuhrte am 7 Marz 1849 zum Unabhangigkeitsaufstand Um den Aufstand niederzuschlagen marschierte eine kaiserliche Armee unter Alfred Furst zu Windischgratz in Ungarn ein Diese musste sich jedoch am 10 April 1849 vor dem mit Freischaren und polnischen Emigranten verstarkten Revolutionsheer zunachst zuruckziehen nbsp Lajos Kossuth 1802 1894 Lithographie von JacottAm 14 April 1849 erklarte der ungarische Reichstag seine Unabhangigkeit vom Hause Habsburg Lothringen und rief die Republik aus Kossuth wurde daraufhin zum ungarischen Reichsverweser erklart Er hatte als solcher diktatorische Vollmachten Die anderen europaischen Staaten erkannten jedoch die Unabhangigkeit nicht an Daher leisteten russische Truppen der osterreichischen Armee Beistand und schlugen schliesslich gemeinsam die ungarische Revolution nieder Am 3 Oktober 1849 kam es in der Festung Komarom zur Kapitulation der letzten ungarischen Einheiten In den darauf folgenden Tagen und Wochen wurden uber hundert Anfuhrer des ungarischen Aufstands in Arad hingerichtet Am 6 Oktober 1849 dem ersten Jahrestag des Wiener Oktoberaufstands folgte die Hinrichtung des ehemaligen Ministerprasidenten Batthyany in Pest Lajos Kossuth der politisch bedeutendste Vertreter der ungarischen Freiheitsbewegung konnte sich im August 1849 ins Exil absetzen Bis zu seinem Tod 1894 in Turin trat er fur die Unabhangigkeit Ungarns ein Siehe auch Ungarische Revolution 1848 1849 und Slowakischer Aufstand Italienische Provinzen und Staaten nbsp Giuseppe Mazzini 1805 1872 nbsp Giuseppe Garibaldi 1807 1882 nbsp Ausrufung der Repubblica di San Marco in der Lagune von Venedig vor dem Dogenpalast am 23 Marz 1848 Lithografie von Sanesi ca 1850 Italien bestand im 19 Jahrhundert nach der militarischen Beendigung der napoleonischen Hegemonie in Europa und auch in den italienischen Furstentumern aus verschiedenen Einzelstaaten Die oberitalienischen Gebiete Lombardei Venetien die Toskana und Modena standen unter osterreichischer Oberhoheit Spatestens seit den 1820er Jahren war es zu den Aufstanden des Risorgimento Wiedererstehung gekommen die einen italienischen Einheitsstaat anstrebten und sich damit auch gegen die osterreichische Herrschaft in Oberitalien richteten Aus dem Untergrund besonders aktiv waren dabei die Gruppen um die radikaldemokratischen Nationalrevolutionare Giuseppe Mazzini und Giuseppe Garibaldi in den 1830er Jahren als sie in verschiedenen Regionen Italiens im Gefolge der franzosischen Julirevolution mehrere Aufstande initiierten die jedoch alle scheiterten Auch in der Zeit der Marzrevolution spielten diese Revolutionare in Italien eine wichtige Rolle Mazzinis Thesen von einem geeinten freien Italien in einem von den monarchischen Dynastien befreiten Europa der Volker die in der verbotenen Zeitung Giovine Italia Junges Italien verbreitet wurden hatten nicht nur Einfluss auf die Revolutionen in den italienischen Staaten sondern waren auch bedeutsam fur die radikaldemokratischen Stromungen in vielen anderen Regionen Europas Die revolutionaren Ereignisse von 1848 fanden nicht nur in Norditalien sondern auch in anderen Provinzen Italiens starken Widerhall Schon im Januar 1848 war es in Sizilien in Mailand Brescia und Padua zu ersten Erhebungen italienischer Freiheitskampfer gegen die Vorherrschaft der Bourbonen im Suden und die der Osterreicher im Norden gekommen die sich am 17 Marz 1848 in Venedig und Mailand verstarkten In Mailand erklarten die Revolutionare die Unabhangigkeit der Lombardei von Osterreich und den Anschluss ans Konigreich Sardinien Piemont Diese Situation fuhrte schliesslich zum Krieg zwischen Sardinien Piemont und Osterreich vgl Erster Italienischer Unabhangigkeitskrieg Konig Karl Albert von Sardinien Piemont der schon am 4 Marz 1848 in seinem Staat eine an Frankreich orientierte Reprasentativverfassung erlassen hatte mit der er eine konstitutionelle Monarchie einfuhrte wollte die revolutionare Stimmung nutzen um Italien unter seiner Fuhrung zu einen Nach anfanglichen Erfolgen Karl Alberts wurden jedoch am 25 Juli 1848 bei der Schlacht von Custozza in der Nahe des Gardasees die Truppen des Konigs von den Osterreichern unter Feldmarschall Johann Wenzel Radetzky geschlagen Im Waffenstillstand vom 9 August musste die Lombardei an Osterreich abgetreten werden Nur Venedig blieb vorlaufig unbesetzt Italienische Revolutionare hatten am 23 Marz 1848 die Stadt fur unabhangig erklart und die Repubblica di San Marco unter Fuhrung von Daniele Manin ausgerufen Als schliesslich im Februar 1849 Aufstandische gegen den Grossherzog Leopold II von Habsburg in der Toskana putschten kam es erneut zum Krieg Dieser wurde wieder zugunsten der kaiserlichen Osterreicher unter Radetzky bei ihrem Sieg am 23 Marz 1849 in der Schlacht bei Novara gegen die 100 000 Mann starke Armee Sardiniens entschieden Damit war die italienische Einigungsbewegung vorerst zerschlagen und die osterreichische Vorherrschaft in Oberitalien im Wesentlichen wiederhergestellt Konig Karl Albert von Sardinien Piemont dankte zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II ab und ging nach Portugal ins Exil Der neue Konig schloss am 6 August in Mailand einen Friedensvertrag mit Osterreich Als letzte Bastion der oberitalienischen Aufstande von 1848 49 wurde am 24 August 1849 die revolutionare Republik von Venedig niedergeschlagen Radetzky erhielt vom Kaiser das Amt des General Zivil und Militargouverneurs von Lombardo Venetien Auch in vielen nicht osterreichischen Gebieten Italiens kam es 1848 49 zu revolutionaren Unruhen beispielsweise im Konigreich Neapel Sizilien auch Konigreich beider Sizilien genannt wo es schon im Januar 1848 zu Aufstanden gekommen war worauf Konig Ferdinand II von Neapel Sizilien eine Verfassung erliess Papst Pius IX floh vor den sich zuspitzenden Unruhen im November 1848 aus Rom und verliess den Kirchenstaat Er setzte sich nach Gaeta an der Kuste Neapel Siziliens ab Am 9 Februar 1849 riefen die romischen Revolutionare unter Giuseppe Mazzini die Republik im Kirchenstaat aus Am 3 Juli 1849 wurde die romische Revolution von franzosischen und spanischen Truppen niedergeschlagen was teilweise in Frankreich selbst zu Protesten etwa in Lyon fuhrte Nach der Zerschlagung des Aufstands wurde die Macht von einem Exekutivkomitee aus Kardinalen ubernommen Erst 1850 kehrte der Papst zuruck machte einen Grossteil seiner 1846 eingefuhrten Reformen ruckgangig und etablierte polizeistaatliche Verhaltnisse Bayern In Bayern kam es seit dem 4 Marz 1848 zunehmend zu demokratisch und liberal motivierten Unruhen und Aufstanden Der bayrische Konig Ludwig I gab am 6 Marz einigen Forderungen der Revolutionare nach und berief ein liberaleres Kabinett Allerdings steckte der Konig auch anderweitig wegen seines nicht standesgemassen Verhaltnisses zu der vermeintlich spanischen Tanzerin Lola Montez dem er die Staatsgeschafte teilweise unterordnete in einer Krise Diese Affare brachte Ludwig auch Kritik aus dem konservativ katholischen Lager ein Am 11 Marz 1848 wurde Lola Montez aus Munchen verbannt Zu neuen Unruhen kam es als es hiess die Tanzerin sei wieder zuruckgekehrt Daraufhin dankte der Konig schliesslich zugunsten seines Sohnes Maximilian II ab Nach dem Scheitern der Paulskirchenverfassung kam es im Rahmen der Reichsverfassungskampagne wie in einigen anderen Regionen Deutschlands auch in der Pfalz Bayern im Mai 1849 zum Pfalzischen Aufstand Im Verlauf dieses Aufstands wurde die Rheinpfalz kurzzeitig von der bayerischen Herrschaft abgespalten Der Aufstand wurde jedoch schnell von preussischen Truppen niedergeschlagen Grossherzogtum Hessen Hauptartikel Revolution von 1848 im Grossherzogtum Hessen Im Grossherzogtum Hessen knicken Grossherzog Ludwig II und sein leitender Minister Karl du Thil unter dem Druck der Strasse schnell ein Beide wurden aus dem Amt gespult Der Grossherzog dankte zugunsten seines Sohnes Erbgrossherzog Ludwig III faktisch ab und starb wenige Monate spater Neuer Ministerprasident wurde Heinrich von Gagern der aber mit Ubernahme seiner Aufgaben in der Nationalversammlung den Posten schon bald wieder raumte Schon nach wenigen Wochen kam es zu einem faktischen Bundnis zwischen Liberalen und den alten Kraften als Bauern und Demokraten in Eigentumsrechte einzugreifen versuchten Mit dem neuen Wahlrecht von 1849 kamen kurz hintereinander zweimal liberal demokratische Landtage zustande die den Staatshaushalt blockierten Im Herbst 1850 kam es zu einem Staatsstreich von oben indem der neue starke Mann der Regierung Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk den neuen Landtag nach einem drastisch geanderten Modus wahlen liess der das Besitzburgertum aber sehr starkte das deshalb mitmachte Insgesamt wurden die Errungenschaften der Revolution nur teilweise ruckgangig gemacht Sachsen nbsp Michail Bakunin 1815 1876 Im Konigreich Sachsen kam es im Zuge der revolutionaren Ereignisse im Marz 1848 zu einem Ministerwechsel und zu einigen liberalen Reformen Nach der Ablehnung der ein Jahr spater am 28 Marz 1849 in Frankfurt verabschiedeten Reichsverfassung durch den sachsischen Konig kam es am 3 Mai zum Dresdner Maiaufstand Zentrale Figur dieser Erhebung von etwa 12 000 Aufstandischen unter denen sich auch der damalige Hofkapellmeister Richard Wagner befand war der russische Anarchist Michail Bakunin Das Ziel des Aufstands war die Durchsetzung der Reichsverfassung Reichsverfassungskampagne und die Erringung demokratischer Rechte Der Kampf der Radikalen organisiert in den Marzvereinen bezweckte aber weniger die Anerkennung der Verfassung selbst sondern die Durchsetzung und Anerkennung einer sachsischen Republik in der Reichsverfassung Die Revolutionare bildeten eine provisorische Regierung nachdem der Konig aus der Stadt in die Festung Konigstein geflohen war die Kammern aufgelost und die Minister zuruckgetreten waren Die sachsischen Truppen standen grosstenteils in Holstein Die geflohene sachsische Regierung wandte sich an Preussen um Hilfe Die preussischen Truppen schlugen zusammen mit den verbliebenen regularen Militareinheiten Sachsens den Aufruhr am 9 Mai 1849 nach erbitterten Strassenkampfen nieder Holstein Schleswig erster deutsch danischer Krieg Ende Marz 1848 kam es in den Herzogtumern Schleswig und Holstein zu einem Aufstand gegen den danischen Konig Vorausgegangen war eine Debatte um die Zukunft des absolutistisch regierten multi ethnischen Danischen Gesamtstaates Schleswig und Holstein wurden damals in Personalunion vom danischen Konig regiert wobei Schleswig staatsrechtlich ein Lehen Danemarks war wahrend Holstein bis 1806 ein Lehen des Romisch Deutschen Reiches bzw nach 1815 ein Mitglied des Deutschen Bundes war Sprachlich kulturell war Holstein nieder deutschsprachig wahrend in Schleswig sowohl Deutsch Danisch als auch Nordfriesisch verbreitet waren wobei das Danische und Friesische in Teilen Schleswigs in einem Sprachwechsel zugunsten des Deutschen standen Sowohl deutsche als auch danische Nationalliberale forderten Grundrechte und eine freie Verfassung und standen somit in Opposition zu konservativen Kraften die den paternalistisch konservativen Gesamtstaat beibehalten wollten In der Frage nach der nationalen Bindung Schleswigs standen sich die beiden liberalen Gruppen jedoch kontrar gegenuber Nachdem bereits im Januar 1848 Konig Friedrich VII einen Entwurf fur eine gemassigt liberale Verfassung fur den Gesamtstaat vorgelegt hatte kam es im Marz 1848 zu einer Zuspitzung zwischen beiden nationalen Gruppen Wahrend danische Nationalliberale die Schaffung eines Nationalstaates unter Einbeziehung Schleswigs forderten forderten deutsche Nationalliberale den Zusammenschluss beider Herzogtumer innerhalb des Deutschen Bundes Beide Gruppen standen somit in Opposition zu einem multi ethnischen Gesamtstaat Am 22 Marz kam es in Kopenhagen im Zuge der Marzrevolution zur Bildung der sogenannten Marzregierung Zwei Tage spater etablierte sich in Kiel eine deutsch orientierte provisorische Regierung Beide Regierungen waren vom Dualismus liberaler und konservativer Krafte gepragt standen sich jedoch national unversohnlich gegenuber Die provisorische Regierung wurde noch vor der Eroffnung der Frankfurter Nationalversammlung vom Bundestag in Frankfurt am Main anerkannt allerdings wurde eine formelle Aufnahme Schleswigs in den Bund vermieden Im Anschluss begann der erste Deutsch Danische Krieg Preussische Truppen stiessen im Auftrag des Bundes unter Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel bis Jutland vor nbsp Ersturmung der Barrikade an der Konstablerwache in Frankfurt am Main am 18 September 1848 durch preussisches Militar Lithographie von E G May nach einer Zeichnung von Jean Nicolas VentadourDieses Vorgehen fuhrte zu diplomatischem Druck auf Preussen durch Russland und England die drohten Danemark militarisch beizustehen Preussen lenkte ein und Konig Wilhelm IV schloss am 26 August 1848 einen Waffenstillstand mit Danemark Waffenstillstand von Malmo Darin waren der Ruckzug der Bundestruppen aus Schleswig und Holstein sowie die Auflosung der provisorischen Regierung in Kiel vorgesehen Dieses eigenmachtige Vorgehen Preussens fuhrte in der inzwischen tagenden Nationalversammlung in Frankfurt zu einer Krise Es wurde deutlich wie geringfugig die Mittel und der Einfluss der Nationalversammlung waren Sie war letztlich hilflos dem Gutdunken der machtigen Einzelstaaten Preussen und Osterreich ausgeliefert Da die Nationalversammlung uber keine eigenen Machtmittel verfugte um den Krieg gegen Danemark ohne Preussen weiter zu fuhren sah sie sich am 16 September 1848 gezwungen der Waffenstillstandsvereinbarung zuzustimmen Die Folge dieser Zustimmung waren erneute Unruhen in ganz Deutschland und besonders in Frankfurt am Main vgl Septemberunruhen Darauf wurden preussische und osterreichische Truppen nach Frankfurt befohlen gegen die es am 18 September zu Barrikadenkampfen kam Bei diesen Kampfen ging es den Aufstandischen nicht mehr so sehr um die Schleswig Holstein Frage sondern zunehmend um die Verteidigung der Revolution selbst Siehe auch Schleswig Holsteinische ErhebungFrankfurter Nationalversammlung nbsp Die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche nbsp Debatte in der Frankfurter Nationalversammlung wahrend einer Rede Robert Blums Gemalde von Ludwig von Elliott Juni 1848 nbsp Drei deutsche Professoren entwerfen den Entwurf des Entwurfs fur die Verfassung des deutschen Reichsheeres Karikatur von Alfons von Boddien 1848 nbsp Karikatur auf die Schaffung eines deutschen Nationalstaats Von links Heinrich von Gagern Alexander von Soiron Carl Theodor Welcker und Friedrich Daniel Bassermann nbsp Schema der geplanten Staatsstruktur eines einheitlichen Deutschland in der Paulskirchenverfassung von 1849 Hauptartikel Frankfurter Nationalversammlung Nachdem Friedrich Daniel Bassermann in der badischen Standeversammlung am 12 Februar 1848 eine Volksvertretung beim Deutschen Bundestag gefordert hatte gewann diese Forderung ein ausserparlamentarisches Eigenleben die Heidelberger Versammlung der 51 am 5 Marz endete mit der Einladung zu einem Vorparlament als Konstituante Nachdem der Bundestag am 3 Marz mit der Freigabe der Pressefreiheit auf den Druck der Offentlichkeit reagiert hatte versuchte er auch auf dem Feld der Verfassung und der parlamentarischen Vertretung die Hoheit zuruckzugewinnen durch das Eingestandnis der Notwendigkeit einer Revision der Bundesakte und die Einsetzung eines Siebzehnerausschusses zur Erarbeitung einer neuen Verfassungsgrundlage fur ein einiges Deutschland Das Vorparlament in dem die Liberalen gegen die radikale Linke die Oberhand behielten beschloss in den ersten Apriltagen mit dem Deutschen Bund zusammenzuarbeiten und im Sinne einer Verrechtlichung der Bewegung gemeinsam die Wahlen zu einer konstituierenden Nationalversammlung anzugehen Zur Reprasentation der revolutionaren Bewegung gegenuber dem Bundestag wurde der Funfzigerausschuss eingerichtet der Bundestag rief die Staaten des Deutschen Bundes zur Durchfuhrung der Wahl zur Nationalversammlung auf Diese trat am 18 Mai 1848 in der Paulskirche in Frankfurt am Main erstmals zusammen und wahlte den gemassigten Liberalen Heinrich von Gagern zu ihrem Prasidenten Die Nationalversammlung stellte eine provisorische Zentralgewalt als Exekutive auf die die Staatsgewalt vom Bundestag ubernahm An der Spitze der Zentralgewalt stand der osterreichische Erzherzog Johann als Reichsverweser Furst Karl zu Leiningen fungierte als Ministerprasident des neu geschaffenen Reichsministeriums Die Frankfurter Nationalversammlung sollte eine nationalstaatlich organisierte deutsche Einheit vorbereiten und eine gesamtdeutsche Reichsverfassung ausarbeiten In der Nationalversammlung waren vornehmlich die Schichten des Burgertums vertreten Manner von Besitz und Bildung hohe Beamte Professoren Offiziere Richter Staatsanwalte Advokaten usw Aufgrund der Haufung des gehobenen Burgertums wurde die Nationalversammlung vom Volk teilweise abschatzig spottelnd als Honoratiorenparlament oder Professorenparlament bezeichnet Tatsachlich war das Parlament jedoch eher ein Beamten und Juristenparlament mit einem Anteil von je knapp 50 Im Gegensatz dazu waren Grossgrundbesitzer Bauern sowie Unternehmer und Handwerker kaum reprasentiert Arbeiter waren uberhaupt nicht in der Nationalversammlung vertreten 13 Im Rahmen der parlamentarischen Arbeit bildeten sich bald unterschiedliche Gruppierungen und Fraktionen heraus die sich nach den Lokalen benannten in denen sie sich nach oder zwischen den Sitzungen trafen um ihre Antrage und Vorstellungen abzustimmen Ausser einer grossen Gruppe nicht den ohnehin Verschiebungen unterworfenen Fraktionen angehorenden Abgeordneten entstanden im Wesentlichen zwei ideologische Flugel und zwei Mittelparteien Die demokratische Linke im Sprachgebrauch der damaligen Zeit auch als die Ganzen bezeichnet bestehend aus den Fraktionen Deutscher Hof Donnersberg linksaussen ab November auch Nurnberger Hof seit Anfang 1849 ubergreifend unter dem Dach des Centralmarzvereins vereinigt aus dem vor allem das Rumpfparlament erwuchs Das parlamentarisch liberale linke Zentrum bestehend aus Wurttemberger Hof und Westendhall ab September auch Augsburger Hof ab Februar 1849 mit dem rechten Zentrum zur Weidenbusch Gruppe vereinigt Das konstitutionell liberale rechte Zentrum gepragt von der grossten Fraktion Casino ab August mit der Abspaltung Landsberg zusammen mit dem linken Zentrum bildeten sie die liberale Mitte die sogenannten Halben Anfang 1849 schloss sich ein Teil des Casinos mit den Rechten zum Pariser Hof zusammen Die konservative Rechte meist protestantische Konservative tagten zuerst im Steinernen Haus ab September bekannt als Cafe Milani Die Vorstellungen der Fraktionen reichten von der von den Ganzen vertretenen radikaldemokratischen Minderheitsposition der Errichtung einer parlamentarischen gesamtdeutschen demokratischen Republik uber eine von den Halben vertretene konstitutionelle Monarchie mit Erbkaisertum als so genannte Kleindeutsche Losung ohne Osterreich oder als so genannte grossdeutsche Losung mit Osterreich bis hin zum Erhalt des Status quo Zu der lahmenden Uneinigkeit der Abgeordneten kam das Fehlen einer handlungsfahigen Exekutive um die Beschlusse des Parlaments durchzusetzen die u a oft an osterreichischen oder preussischen Alleingangen scheiterten Dies fuhrte zu mehreren Krisen so etwa in der schleswig holsteinischen Frage bezuglich eines Krieges gegen Danemark oben Holstein Schleswig erster preussisch danischer Krieg Trotz allem wurde am 28 Marz 1849 mit einer Mehrheit von 42 Stimmen die Paulskirchenverfassung verabschiedet die eine kleindeutsche Losung unter preussischer Fuhrung vorsah Der Konig von Preussen war als Kaiser vorgesehen Als am 3 April Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen die ihm durch die Kaiserdeputation angetragene Kaiserwurde ablehnte Friedrich Wilhelm bezeichnete die ihm angetragene Kaiserkrone als aus Dreck und Letten gebackener Reif 14 15 war die Frankfurter Nationalversammlung faktisch gescheitert Von den deutschen Mittelstaaten stimmten 29 der Verfassung zu Osterreich Bayern Preussen Sachsen und Hannover lehnten sie ab Die preussischen und osterreichischen Abgeordneten verliessen die Nationalversammlung als sie von ihren Regierungen illegal abberufen wurden Um trotz des Erstarkens der Gegenrevolution die Verfassung dennoch in den einzelnen Landern durchzusetzen kam es im Mai 1849 in einigen Revolutionszentren zu den so genannten Maiaufstanden im Rahmen der Reichsverfassungskampagne Diese Aufstande bildeten einen zweiten radikalisierten Revolutionsschub der in einigen Gebieten des Bundes wie etwa in Baden und Sachsen burgerkriegsahnliche Ausmasse annahm Die Frankfurter Nationalversammlung verlor durch die Abberufungen und weitere Austritte den Grossteil ihrer Mitglieder und zog als Rumpfparlament ohne die preussischen und osterreichischen Abgeordneten am 30 Mai 1849 nach Stuttgart um Am 18 Juni 1849 wurde dieses Rumpfparlament von wurttembergischen Truppen gewaltsam aufgelost Mit der Niederschlagung der letzten revolutionaren Kampfe am 23 Juli in Rastatt war die Deutsche Revolution 1848 49 endgultig gescheitert Auswirkungen und Folgen in Deutschland nbsp Allegorie auf die Niederschlagung der Revolution von 1848 Gemalde von Alfred Rethel 1849Die Niederschlagung der Revolution und der Sieg der Reaktion hatten einen spezifisch deutschen Dualismus zwischen den Ideen von Nation Patriotismus Nationalismus und Demokratie geschaffen der die Geschichte Deutschlands langfristig pragte und der bis in die Gegenwart spurbar ist Anders als beispielsweise in Frankreich den Vereinigten Staaten und anderen Landern in denen Nation und Demokratie nach erfolgreichen Revolutionen traditionell eher als Einheit gesehen werden und ein Bekenntnis zur Nation in der Regel auch ein Bekenntnis zur Demokratie mit einschliesst ist das Nation Demokratie Verhaltnis in Deutschland bis heute Gegenstand polarisierend kontroverser und oft sehr emotional gefuhrter Debatten Deutscher Sonderweg Nach dem Scheitern der Revolution setzte sich eine reaktionare Konterrevolution durch In der als Reaktionsara bezeichneten Periode des auf 1848 folgenden Jahrzehnts kam es erneut zu einer gewissen Restauration der alten Verhaltnisse die jedoch nicht mehr ganz die Ausmasse der metternichschen Repression wahrend des Vormarz annahm Das offensichtliche Scheitern der nationalstaatlichen Ziele der Revolution von 1848 49 lenkt oft den Blick ab von den bleibenden Erfolgen und nachhaltigen Fortschritten die in den Revolutionsjahren erzielt wurden und die von der siegreichen Gegenrevolution nicht revidiert werden konnten An erster Stelle wird hierzu meist die endgultige Auflosung der feudalen Ordnung genannt Die Forderung nach Aufhebung der Erbuntertanigkeit und Aufhebung der feudalen Lasten konnte von weiten Teilen der landlichen und bauerlichen Bevolkerung als eine der ihren verstanden werden und fuhrte sie zur Beteiligung an den Bewegungen des Marz 1848 Sie gaben der Revolution die Massenbasis und waren damit massgeblich fur den Erfolg der Marzrevolutionen verantwortlich Bauernkriegsfurcht und Angst vor der sozialen Revolution hatten wesentlich zum schnellen Zuruckweichen und Einlenken der Machthaber beigetragen Die Vorstellung nach der sich die Bauern nach Erfullung ihrer Forderungen von der Revolution zuruckziehen ihr so die Massenbasis nehmen und so zu einem Grund des Scheiterns werden wurde von dem Kulturwissenschaftler Wilhelm Heinrich Riehl einem Zeitgenossen der Revolution gepragt Sie wurde in der neueren Historiographie relativiert Alltags und kulturhistorische Forschungen zeigen dass die Beteiligung landlicher Bevolkerungsteile an den revolutionaren Ereignissen der Jahre 1848 1849 weitaus starker war als man lange Zeit einraumen wollte Insbesondere die Reichsverfassungskampagne war von einer breiten Mobilisierung im landlichen Bereich auch bei bauerlichen Bevolkerungsteilen getragen worden Ein weiterer bleibender Erfolg der Revolutionsjahre war die Abschaffung der geheimen Inquisitionsjustiz der Restaurations und Vormarzzeit Die Forderung nach Offentlichkeit der Strafgerichtsbarkeit nach offentlichen Geschworenengerichten hatte zu den fundamentalen Marzforderungen gehort Ihre Durchsetzung fuhrte zu einer nachhaltigen Verbesserung der Rechtssicherheit nbsp Erstausgabe der Satirezeitschrift Kladderadatsch Mai 1848 Zudem entstand wahrend der Revolution nach Auflockerung der Pressezensur eine mehr oder weniger pluralistische Presselandschaft Neue Zeitungen nahmen von links bis rechts Einfluss auf das politische Zeitgeschehen Auf der Linken war dies etwa die von Karl Marx herausgegebene Neue Rheinische Zeitung die 1849 verboten wurde Die gemassigte Mitte wurde unter anderem von der Deutschen Zeitung vertreten die Rechte wurde von der Neuen Preussischen Zeitung Kreuzzeitung an deren Grundung Otto von Bismarck beteiligt war reprasentiert Mit dem Kladderadatsch wurde am 7 Mai 1848 auch eine der ersten bedeutenden satirischen Zeitschriften Deutschlands ins Leben gerufen Die nationale Idee einer kleindeutschen Einigung Unionspolitik wurde nach ihrem vorlaufigen Scheitern in der Olmutzer Punktation 1850 schliesslich von den herrschenden konservativen Kraften unter preussischer Fuhrung besonders unter Otto von Bismarck als preussischem Ministerprasidenten seit 1862 nach den drei deutschen Einigungskriegen Preussens gegen Danemark gegen Osterreich und gegen Frankreich von oben durch und umgesetzt Im Jahr 1871 wurde ein Deutsches Reich mit Konig Wilhelm I von Preussen als Deutschem Kaiser verfassungsgemass eingerichtet Die im Lauf der Jahrzehnte zunehmende ideologische Uberhohung und Verklarung des deutschen Nationalismus und Militarismus die mit einer gleichzeitigen Diskreditierung demokratischer Ideale durch die politisch herrschenden Gesellschaftsschichten einherging beforderte mittel bis langfristig in immer starkeren Masse auch antisemitische Ressentiments und das verstarkte Aufkommen rechtsextremer im damaligen Sprachgebrauch volkisch nationalistischer Gruppen und Parteien Volkische Bewegung Diese Entwicklungen trugen schliesslich mit zu den Kriegen und politischen Katastrophen des 20 Jahrhunderts bei Erster Weltkrieg Zeit des Nationalsozialismus Zweiter Weltkrieg und Holocaust Erst mit der Grundung der Bundesrepublik Deutschland 1949 hundert Jahre nach dem Scheitern der Revolution konnten die ursprunglichen demokratischen Ideale der Revolution wieder in den Vordergrund gestellt werden Sowohl in die Weimarer Verfassung als auch ins Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland waren beispielsweise mit den Grundrechten wesentliche Elemente der 1849 gescheiterten Paulskirchenverfassung aufgenommen worden Auch die Deutsche Demokratische Republik berief sich allerdings mit anderer Ausrichtung auf die von 1848 ausgegangenen Impulse Entwicklung der revolutionaren Interessengruppen nbsp Frankfurter EinheitsdenkmalNeue Emanzipationsbewegungen besonders die Arbeiterbewegung und die Frauenbewegung konnten die Revolution in ihren Ergebnissen nicht entscheidend bestimmen Sie waren parlamentarisch nicht vertreten waren auf die Mitvertretung ihrer Interessen durch die burgerlich liberaldemokratische Linke in den Parlamenten angewiesen Die Revolution beforderte allerdings nachhaltig ihre Organisation Es wurden Strukturen und Institutionen geschaffen die Repression und Unterdruckung der Reaktionszeit uberdauerten Zum Beispiel wurde am 3 September 1848 in Berlin die Allgemeine Deutsche Arbeiterverbruderung auf Initiative des Schriftsetzers Stephan Born gegrundet Sie gilt als erste uberregionale Organisation der deutschen Arbeiterschaft und leitete die Entwicklung der Gewerkschaften ein Am 12 Mai 1849 rief die Journalistin und fruhe Frauenrechtlerin Louise Otto nach ihrer spateren Heirat als Louise Otto Peters bekannt die neue politisch motivierte Frauen Zeitung ins Leben in der sie unter anderem den Zusammenschluss von Arbeiterinnen nach dem Vorbild der Assoziationen mannlicher Gesellen forderte Die liberalen Krafte sammelten sich 1861 in der ersten politischen Partei im modernen Sinn der Deutschen Fortschrittspartei Diese spaltete sich jedoch infolge des Preussischen Verfassungskonflikts zwischen 1866 und 1868 in verschiedene Richtungen auf wie sie sich schon in der Fraktionsbildung der Frankfurter Nationalversammlung angedeutet hatten Nationalliberale Nationalliberale Partei Freisinnige Deutsche Freisinnige Partei bis hin zu den linksliberalen bzw sozialliberalen Stromungen Deutsche Volkspartei und Sachsische Volkspartei In der Zersplitterung des deutschen Liberalismus und der weiteren Entwicklung der aus ihm hervorgegangenen Parteien zeigt sich die Polaritat zwischen den unterschiedlichen Ideen von Nation und Demokratie besonders deutlich Die radikal libertare staatsverneinende Stromung des Anarchismus entwickelte sich noch starker in eine fundamental sozialistische Richtung In den 1870er Jahren kam es in der Internationalen Arbeiterassoziation der Ersten Internationale zum offenen Konflikt zwischen den anarchistischen Verfechtern des Sozialismus um Michail Bakunin und dessen marxistischen Verfechtern um Karl Marx Der Konflikt fuhrte zum Bruch zwischen Anarchismus und Kommunismus und letztendlich zur Auflosung der Internationale bis 1876 Viele radikale Demokraten waren wenn sie nicht inhaftiert oder hingerichtet worden waren wahrend und nach der Revolution ins Exil geflohen Nach 1848 49 gab es eine beispiellose Auswanderungswelle vor allem in die USA Dort gibt es eine spezifische Bezeichnung fur die deutschen Immigranten die infolge der Marzrevolution ins Land kamen The Forty Eighters Die Achtundvierziger Viele der Forty Eighters zeichneten sich auch in den USA durch ihr demokratisches politisches Engagement aus Beispielsweise setzten sie sich 1860 fur die Wahl Abraham Lincolns zum US Prasidenten ein bekampften die Sklaverei oder beteiligten sich auf der Seite der Nordstaaten am Sezessionskrieg von 1861 bis 1865 Einige wie etwa Lorenz Brentano oder Carl Schurz machten in den USA auch eine politische Karriere Schurz war von 1877 bis 1881 US Innenminister Manch andere radikale Demokraten die in Deutschland geblieben oder nach der Amnestie von 1862 wieder zuruckgekehrt waren schlossen sich der aufkommenden und ab den 1860er Jahren rasch wachsenden Arbeiterbewegung und der im 19 Jahrhundert marxistisch orientierten Sozialdemokratie an aus deren verschiedenen Parteien sich zwischen 1863 und 1890 die SPD entwickelte Kommunismus Sozialismus Kommunistische Partei Nach 1849 blieben die Differenzen zwischen monarchistisch gepragten Corps und liberal eingestellten Burschenschaften unter den Studenten vorerst bestehen Die Burschenschaften ursprunglich mit wegbereitend fur die Marzrevolution verloren jedoch an politischem Einfluss Nach der Reichseinigung 1870 1871 arrangierten sich die meisten Studentenverbindungen mit den politischen Verhaltnissen Nahezu alle im 20 Jahrhundert relevanten gesellschaftspolitischen Stromungen Deutschlands und Europas von der radikalen Linken uber burgerliche Demokraten bis zur nationalistischen Rechten konnen sich auf politische Ideen Personlichkeiten und Entwicklungen berufen die in den Revolutionsjahren 1848 49 ihre fundamentale Pragung erfahren hatten Daher ist es folgerichtig dass heute in zahlreichen Gedenkstatten und Strassennamen der Ereignisse der Marzrevolution gedacht wird 16 Literarisches Resumee Georg Herweghs 1873 nbsp Georg Herwegh 1817 1875 Ein eher bitteres und vorlaufiges Resumee der Marzrevolution stammt vom sozialistisch revolutionaren Dichter Georg Herwegh der 1848 selbst an den revolutionaren Ereignissen in Baden beteiligt war 1873 zwei Jahre vor seinem Tod schrieb er zum 25 jahrigen Jubilaum des Revolutionsbeginns in Preussen unter dem Eindruck des noch jungen deutschen Kaiserreichs das Gedicht Achtzehnter Marz Achtzehnhundert vierzig und acht Als im Lenze das Eis gekracht Tage des Februar Tage des Marzen Waren es nicht Proletarierherzen Die voll Hoffnung zuerst erwacht Achtzehnhundert vierzig und acht Achtzehnhundert vierzig und acht Als du dich lange genug bedacht Mutter Germania glucklich verpreusste Waren es nicht Proletarierfauste Die sich ans Werk der Befreiung gemacht Achtzehnhundert vierzig und acht Achtzehnhundert vierzig und acht Als du geruht von der nachtlichen Schlacht Waren es nicht Proletarierleichen Die du Berlin vor den zitternden bleichen Barhaupt grussenden Casar gebracht Achtzehnhundert vierzig und acht Achtzehnhundert siebzig und drei Reich der Reichen da stehst du juchhei Aber wir Armen verkauft und verraten Denken der Proletariertaten Noch sind nicht alle Marze vorbei Achtzehnhundert siebzig und drei GedenkenAn die Revolution erinnern eine Reihe von Denkmalern Grabmalern und Gedenktafeln und Namen von Strassen und Platzen wie in Berlin der Platz des 18 Marz oder in Wien der Marzpark ForschungProbleme und Alternativen Laut Hans Ulrich Wehler schwachten sechs Faktoren die deutsche Revolution Die Anfangserfolge fuhrten zu einer Selbstuberschatzung der Revolutionare die dann die konservativen Krafte unterschatzten Wahrend die Liberalen mit den Marzerfolgen zufrieden waren wollten die Demokraten die Revolution weiter vorantreiben und ihre Ziele sichern das polarisierte die Bewegung Fruhe Agrarreformen befriedigten landliche Besitzklassen die folglich die Revolution nicht mehr unterstutzten Die Liberalen waren Revolutionare wider Willen furchteten die anarchischen Volksbewegungen und wollten legale Wege beschreiten nicht radikal mit der Vergangenheit brechen Liberale und Demokraten brauchten zu lange um parlamentarische Kompromisspolitik zu lernen Allerdings hatte auch ein Bundnis von Liberalen und Demokraten nichts gegen die Starke der Gegenrevolution ausmachen konnen Die Regionen Deutschlands waren sehr unterschiedlich entwickelt und die Vielspalterei liess die Spannung zwischen Zentrum und Peripherie sich drei dutzendmal wiederholen Es fehlte eine grosse Allianz der verschiedenen revolutionaren Krafte die gegen die Gegner hatte gewinnen konnen Handlungsfahige Klassen die gegen die alte Ordnung koalieren konnten gab es noch nicht Damals gab es zu viele Modernisierungsaufgaben die gleichzeitig gelost werden mussten Losungsversuche riefen aber Widerstand hervor 17 Thomas Nipperdey richtet zunachst das Augenmerk auf die Liberalen weil ihnen spater die meisten Vorwurfe gemacht wurden Die Liberalen hatten immerhin die Mehrheit hinter sich entgegen den selbstgesetzten Anspruchen einer radikalen Minderheit Die Liberalen standen gegen die Linke ebenso wie gegen die Gegenrevolution und waren Revolutionare wider Willen Sie wollten das Bestehende revolutionieren aber die Revolution in die Legalitat uberfuhren Man konne von den Liberalen des 19 Jahrhunderts nicht erwarten dass sie die auf Gleichheit bedachten Normen spaterer Zeit teilten Vielleicht war ihre Furcht vor einer sozialen Revolution und einer Terrorherrschaft wie in Frankreich 1792 1793 ubertrieben sie war aber nicht unberechtigt denn der linke Radikalismus war eine reale Macht 18 nbsp Der Liberale Heinrich von Gagern zunachst Prasident der Nationalversammlung dann Reichsministerprasident Als er am 5 Mai 1849 vom Aufstand in Dresden erfuhr notierte er in seinem Tagebuch Der Einmarsch der preussischen Truppen gegen den Willen des Volks aber vielleicht nicht gegen den Willen der Besitz enden Wenn die Reichsverfassung nicht mehr fur Ruhe und Ordnung stand sondern Anlass fur eine neue Revolution wurde verlor sie die Unterstutzung vieler Burger fasst Frank Moller Gagerns Gedanken zusammen 19 Uber die Zielsetzungen der verschiedenen Lager moge man je nach eigener politischer Richtung diskutieren meint Nipperdey eine wissenschaftliche Entscheidung ist da nicht moglich Frage man nach dem Realitatsgehalt und den Chancen der Konzepte dann mag der allmahliche aber entschiedene Gang der Liberalen eine sinnvolle Strategie gewesen sein solange die alten Machte schwach waren Die Linke gerade die republikanische setzte mehr auf die Volksmassen Die Liberalen aber waren berechtigterweise skeptisch bezuglich eines Volkes in dem viele noch monarchisch und einzelstaatlich eingestellt waren Die Gegenrevolution hatte Massen gegen eine republikanische Revolution mobilisieren konnen mit einem Burgerkrieg als Folge vielleicht gar mit einem Eingreifen Russlands Manche auf der Linken begrussten eine solche Katastrophenpolitik des grossen europaischen Krieges gegen das reaktionare Russland sogar sie wollten die Sintflut riskieren weil danach sie selbst kamen 20 Ausserhalb eines solchen Radikalismus denkt Nipperdey noch an eine rechtsliberale Alternative nach der der Deutsche Bund grundlegend reformiert worden ware das ware aber selbst den meisten Rechtsliberalen nicht weit genug gegangen Die Rechtsliberalen um Heinrich von Gagern hatten andererseits mehr mit der gemassigten Linken um Robert Blum zusammenarbeiten konnen fur eine scharfere nicht sanftere Gangart Doch die gemassigte Linke empfand starken Zusammenhalt mit der radikalen und es gab grosse Gegensatze in konkreten Fragen Und mit der scharferen Gangart ware der Strudel der zur Gegenrevolution fuhrte vielleicht noch fruher eingetreten Eine alternative Zeitfolge ware moglicherweise ebenso wie die reale sowieso am Problem Grossdeutsch kleindeutsch aufgelaufen 21 Frage des Scheiterns Mike Rapport sieht in der gescheiterten Revolution eine verpasste Chance und den Anfang eines deutschen Sonderwegs Nicht von unten sondern von oben mit preussischer Militarmacht sei dann spater ein autoritares Reich von Bismarck gegrundet worden das die Saat zum Dritten Reich gelegt habe Die deutschen Liberalen hatten ebenso von Macht getraumt von deutscher Macht und hatten die nationale Einheit uber die politische Freiheit gestellt Das war vielleicht die tiefere Tragodie von 1848 selbst die Liberalen waren zu bereit die Freiheit der Macht zu opfern 22 Helga Grebing untersucht die Sonderwegsthese sehr kritisch und ubernimmt fur die Revolution von 1848 die Formulierung von Michael Sturmer dass sie statt als gescheitert treffender als unvollendet bezeichnet werden konne Zudem musse man fragen ob Historiker die burgerliche Revolution zu sehr als einmaligen umwalzenden Akt verstehen von dem sie zu viel erwarten 23 Nipperdey verweist auf die zahlreichen Probleme denen die Revolutionare gegenuberstanden 24 Das Scheitern eines politischen Handelns muss nicht die Schuld der Scheiternden sein nicht ihrer vermeidbaren Fehler nicht ihrer unvermeidbaren Grundeinstellungen die Besiegten sind nicht immer schuld an ihrer Niederlage Die eigentliche Ursache des Scheiterns ist dass die Widerstande zu vielfaltig und zu gross waren und so die Probleme die zur Losung anstanden Die verfassungspolitische Gemeinsamkeit der Revolution wurde von den inneren Spannungen der deutschen Gesellschaft erschwert und geschwacht die liberale Staatsburgergesellschaft die doch erst im Werden war war von dem Partikularismus der deutschen Gesellschaft die in sich noch so heterogen war bedroht Gemessen an ihren Zielen so Hans Ulrich Wehler war die Revolution gescheitert Die politische Teilhabe an der staatlichen Macht wurden von den siegreichen Konservativen wieder beseitigt und die Grundung eines liberal konstitutionellen Nationalstaats gelang auch nicht 25 Es gab aber auch Fortschritte zu verzeichnen nbsp Karikatur auf die Abschaffung von AdelsvorrechtenDie konservativen Regierungen wagten es nicht die Agrarreformen ruckgangig zu machen die in der landlichen Gesellschaft den Feudalismus beendeten Einige Privilegien der Adligen wie die Patrimonialgerichtsbarkeit blieben abgeschafft Eine staatliche Sozialpolitik setzte ein wenngleich die Repression andauerte Das Koalitionsverbot fur gewerbliche Arbeiter wurde sogar auf Landarbeiter und Bergarbeiter ausgedehnt Die privatkapitalistische Industrialisierung erhielt freie Bahn was die Modernisierung der Wirtschaft forderte Die Gerichtsverfassung wurde schon im Januar 1849 reformiert mit der Beteiligung von Geschworenen an der Urteilsfindung und der Abschaffung bestimmter Strafen wie der Pranger oder der sogenannte burgerliche Tod Mit Ausnahme Osterreichs hatten nach der Revolution alle deutschen Staaten eine Verfassung 26 Wehler verwehrt sich gegen die seiner Meinung nach krass einseitige Formel vom Scheitern der Revolution da es mittelbar imponierende Erfolge und eine Umgestaltung von Politik und Gesellschaft gegeben habe Die von ihr gesetzten Massstabe blieben ein Ideal das trotz aller Ruckschlage nach 1849 fur viele Menschen verbindlich blieb und deshalb als politische Grundtatsache auf langere Sicht nicht umgangen werden konnte 27 nbsp Wie sie in Frankfurt am Main den deutschen Adler nach langer Gefangenschaft frei geben Karikatur von 1848Hahn und Berding sehen die Revolution als End und Hohepunkt eines Umbruchs der schon am Beginn des Jahrhunderts starker geworden war Gesucht wurde eine Neuordnung der deutschen Staatenwelt die mit dem europaischen Staatensystem vereinbar war ebenso wie eine neue Legitimation von Herrschaft und politische Teilhabe der Gesellschaft jeweils vor dem Hintergrund einer neuen liberalen Marktgesellschaft Wie auch woanders in Europa gab es dabei Phasen der Beschleunigung aber auch des Stillstands oder Ruckschritts 28 Selbst durch ein entschlosseneres Handeln gar einen europaischen Befreiungskrieg hatten die Revolutionare 1848 1849 viele der Hindernisse den Reformstau nicht beseitigen konnen Die Interessen waren zu verschieden die Handelnden unterlagen Fehleinschatzungen Aber die Revolution hat wichtige Traditionen in der deutschen Parlaments und Parteiengeschichte gegrundet und eine bislang unbekannte nationale Offentlichkeit geschaffen die Gesellschaft wurde weiter politisiert die Regierungen wurden zu neuen Initiativen in der Einheitsfrage gezwungen Die neuere Forschung so Hahn und Berding hat denn auch die These des Sonderwegs vielfach relativiert und kritisiert stattdessen entdeckte man die Gemeinsamkeiten der Modernisierungsprozesse Deutschlands und Europas 29 Karl Griewank griff die Frage auf ob die Ereignisse von 1848 1849 uberhaupt eine Revolution darstellten 30 um eine Umwalzung die sich wirklich auf das staatliche gesellschaftliche und geistige Leben unseres Volkes erstreckt habe verbitterte Anhanger und hohnende Gegner waren sich darin einig diese Frage zu verneinen Verstehen wir aber unter Revolution mehr als einen blossen Aufstand der Unzufriedenheit dann war es eine Revolution eine politische Bewegung die das deutsche Volk doch in seinen Tiefen aufgeruhrt hat die neuen und unterdruckten Kraften einen weithin sichtbaren Raum verschaffte wenn dieser ihnen auch von den Gegnern wieder streitig gemacht werden konnte Siehe auchDie 1848 1849er Revolution im engeren Sinn Badische Revolution Centralmarzverein Charte Waldeck Dresdner Maiaufstand Elberfelder Aufstand Februarrevolution 1848 Forty Eighters Frankfurter Nationalversammlung Heckeraufstand Iserlohner Aufstand von 1849 Kaiserdeputation Revolution in Mecklenburg 1848 Neue Rheinische Zeitung Paulskirchenverfassung Pfalzischer Aufstand Prager Pfingstaufstand Preussische Nationalversammlung Reichsverfassungskampagne Revolution von 1848 1849 im Kaisertum Osterreich Rumpfparlament Deutschland Sonderbundskrieg 1847 in der Schweiz Vorparlament Provinz Westfalen Revolution von 1848 49 in Westfalen Wiener Oktoberaufstand 1848Die Revolution im weiteren Sinn und anderen Zusammenhangen Literatur der Restaurationsepoche Geschichte Deutschlands Geschichte Osterreichs Industrielle Revolution Liberalismus Nationalismus Restauration Geschichte Risorgimento Vormarz Wiener KongressAuswahl von fur die Revolution aktiven Personlichkeiten Nachnamen in alphabetischer Reihenfolge Michail Alexandrowitsch Bakunin Friedrich Daniel Bassermann Robert Blum Hermann Theodor Breithaupt Lorenz Brentano Friedrich Christoph Dahlmann Karl Drais Friedrich Engels Ferdinand Freiligrath Heinrich von Gagern Giuseppe Garibaldi Georg Gottfried Gervinus Friedrich Hecker Georg Herwegh und Emma Herwegh Gottfried Kinkel und Johanna Kinkel Lajos Kossuth Ferdinand Lassalle Wilhelm Liebknecht Giuseppe Mazzini Ludwik Mieroslawski Carl Mittermaier Maximilien Joseph Moll Ludwig Pfau Franz Raveaux Karl Schapper Carl Schurz Franz Sigel Eduard Simson Valentin Streuber Gustav Struve und Amalie Struve Carl Vogt Benedikt WaldeckLiteraturModerne Darstellungen Einfuhrungen Dieter Hein Die Revolution von 1848 49 6 durchgesehene und aktualisierte Auflage Munchen 2019 ISBN 978 3 406 74256 9 zuerst 1998 Gerhard Henke Bockschatz Hartmann Wunderer Die Revolution von 1848 49 In Kompaktwissen Geschichte Reclam Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 017071 7 Rudiger Hachtmann Epochenschwelle zur Moderne Einfuhrung in die Revolution von 1848 49 Historische Einfuhrungen Band 9 edition diskord 2002 ISBN 3 89295 723 1 Rezension bei H Soz Kult Uwe Puschner Frank Lorenz Muller Die Revolution von 1848 49 4 bibliogr aktualisierte Auflage Darmstadt 2012 ISBN 978 3 534 24584 0 Wolfram Siemann Die deutsche Revolution von 1848 49 Neue Historische Bibliothek Band 266 Suhrkamp Frankfurt am 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Revolution J H W Dietz Nachfolger Bonn 1997 ISBN 3 8012 4083 5 Christian Jansen Thomas Mergel Hrsg Die Revolutionen von 1848 49 Erfahrung Verarbeitung Deutung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 01364 7 Johanna Ludwig Ilse Nagelschmidt Susanne Schotz Hrsg Frauen in der burgerlichen Revolution von 1848 49 Bundesministerium fur Familie Senioren Frauen und Jugend Bonn 1998 Dieter Langewiesche Hrsg Die deutsche Revolution von 1848 49 Wege der Forschung Band 164 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 08404 7 historiographisch bedeutsame Aufsatze Gunter Mick Die Paulskirche Streiten fur Recht und Gerechtigkeit Kramer Frankfurt am Main 1988 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 ISBN 3 7829 0357 9 Wolfgang J Mommsen 1848 Die ungewollte Revolution Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 596 13899 X Heinz Rieder Die Volker lauten Sturm Die europaische Revolution 1848 49 Casimir Catz Gernsbach 1997 ISBN 3 925825 45 2 Ulrich Speck 1848 Chronik einer deutschen Revolution Insel Frankfurt am Main und Leipzig 1998 ISBN 3 458 33914 0 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 09354 X Regional und Spezialliteratur Helmut Bleiber Rolf Dlubek Walter Schmidt Hrsg Demokratie und Arbeiterbewegung in der deutschen Revolution von 1848 49 Beitrage eines Kolloquiums zum 150 Jahrestag der Revolution von 1848 49 am 6 7 Juni 1998 in Berlin Gesellschaft Geschichte Gegenwart Band 22 trafo Berlin 2000 ISBN 3 89626 226 2 Inhaltsverzeichnis und Vorwort Auszug Klaus Herdepe Die Preussische Verfassungsfrage 1848 Deutsche Universitatsedition Band 22 ars et unitas Neuried 2003 ISBN 3 936117 22 5 Wolfgang von Hippel Revolution im deutschen Sudwesten Das Grossherzogtum Baden 1848 49 Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Band 26 Kohlhammer Stuttgart 1998 ISBN 3 17 014039 6 Heinz Kapp Revolutionare judischer Herkunft in Europa 1848 49 Hartung Gorre Konstanz 2006 ISBN 978 3 86628 092 2 als Dissertation bei der Bibliothek der Universitat Konstanz Konstanz 2006 DNB 1017360421 PDF 2532 kB 1848 49 Revolution der deutschen Demokraten in Baden Landesausstellung im Karlsruher Schloss vom 28 Februar 1998 2 August 1998 Hrsg vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe Nomos Baden Baden 1998 ISBN 3 7890 5201 9 Die Revolution 1848 49 als Gegenstand der Biographik Kolloquium anlasslich des 160 Jahrestages der Revolution von 1848 49 26 April 2008 Vortrage Teil I und II Berlin 2008 Pankower Vortrage Heft 122 und 123 Horst Stuke Wilfried Forstmann Hrsg Die europaischen Revolutionen von 1848 Neue wissenschaftliche Bibliothek Band 103 Geschichte Athenaum Hain Scriptor Hanstein Konigstein Ts 1979 ISBN 3 445 01894 4 bzw ISBN 3 445 11894 9 europaische Perspektive Quellen und altere Darstellungen Friedrich Engels Revolution und Konterrevolution in Deutschland New York Daily Tribune New York 1851 52 Nachdruck in Karl Marx und Friedrich Engels Werke Band 8 Dietz Berlin 1988 ISBN 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1997 95 Min Weblinks nbsp Commons March Revolution Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Marzrevolution Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Revolution von 1848 Quellen und Volltexte nbsp Wikivoyage Deutsche Revolution 1848 Reisefuhrer Quellen E Texte und Digitalisate 1848 Flugschriften im Netz der Stadt und Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Die Flugschriften der Sammlung Friedlaender Gemeinschaftsprojekt der Universitatsbibliothek Lodz und der Zentral und Landesbibliothek Berlin Karl Marx Friedrich Engels Artikel aus der Neuen Rheinischen Zeitung vom 1 Juni 1848 bis 19 Mai 1849 Verfassung des Deutschen Reiches Paulskirchen Verfassung vom 28 Marz 1849 im Volltext PDF 1 7 MB Weitere Links Schwerpunkt Revolution in den osterreichischen Landern 1848 Revolution PDF 1 0 MB Auszug aus Wendepunkte und Kontinuitaten Zasuren der demokratischen Entwicklung in der osterreichischen Geschichte Hrsg vom Forum Politische Bildung Innsbruck Wien 1998 Sonderband der Informationen zur Politischen Bildung PDF 1 1 MB Dieter Griesshaber Uberblick zu den Revolutionen von 1848 49 mit anschaulicher Struktur beim Geschichtsverein Kongen Stand 2 Juni 2017 Kurzrezensionen einiger grundlegender Bucher und Zeitschriften zu den Revolutionen von 1848 49 erschienen oder neu aufgelegt 1998 Memento vom 19 September 2004 im Internet Archive bei Radio Bremen Max Beer Die zweite deutsche Revolution 1848 1849 Aus Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kampfe Mit Erganzungen von Hermann Duncker Erlangen 1971 zuerst 1931 S 554 562 Arnd Bauerkamper Die Revolution von 1848 49 Gemeinsames Erleben und Scheitern in Europa In Clio online Themenportal Europaische Geschichte 2006 Europaische Dimension der Revolution von 1848 49 PDF 187 kB einleitendes Essay von Wolfram Siemann gefolgt von Beurteilungen der Revolutionen von 1848 49 durch verschiedene moderne deutschsprachige Historiker Dieter Hein zum Stellenwert der nationalen Idee danach Walter Grab Heinrich August Winkler Hans Ulrich Wehler Linksammlung zur Revolution 1848 49 in Deutschland und EuropaEinzelnachweise Marzbewegungen In Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 umgearb und stark vermehrte Auflage Band 10 Lackfarbe Matelen Eigenverlag Altenburg 1860 S 938 Marzerrungenschaften In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 13 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 377 Siemann 1985 S 61 Hauptstaatsarchiv Stuttgart Signatur E 179 II Bu 38 Digitalisat Manfred Wassner Kleine Geschichte Baden Wurttembergs Theis Stuttgart 2002 S 119 Siemann 1985 S 68 f Manfred Wassner 2002 S 122 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 05392 3 S 546 560 Rudiger Hachtmann Berlin 1848 eine Politik und Gesellschaftsgeschichte der Revolution Dietz Bonn 1997 S 289 Rudiger Hachtmann Berlin 1848 eine Politik und Gesellschaftsgeschichte der Revolution Dietz Bonn 1997 S 290 Ulrike Ruttmann Wunschbild Schreckbild Trugbild Rezeption und Instrumentalisierung Frankreichs in der Deutschen Revolution von 1848 49 Frankfurter historische Abhandlungen 42 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 978 3 515 07886 3 S 313 Bilddatenbank des Historischen Museums Frankfurt am Main Kursbuch Geschichte Von der industriellen Revolution bis zur Gegenwart 1 Auflage 1 Druck Hauptband Cornelsen Berlin 2008 ISBN 978 3 464 64327 3 S 94 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 05392 3 S 565 An seine Schwester Zarin Alexandra Feodorowna schrieb er Du hast die Abfertigung der Frankfurter Mensch Esel Hund Schweine und Katzen Deputation gelesen Sie heisst auf grob deutsch Messieurs Ihr habt mir ganz und gar nicht das Recht das Allermindeste zu bieten Bitten so viel Ihr wollt geben Nein denn dazu musstet Ihr im Besitz von irgend etwas zu Gebendem sein und das ist nicht der Fall ebenda S 566 Vgl etwa Gerhard Fidorra Strassen Platze und Gedenkstatten des 18 Marz und der Marzgefallenen in Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2008 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Zweiter Band Von der Reformara bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815 1845 1849 C H Beck Munchen 1987 S 759 769 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Band 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 664 665 Frank Moller Heinrich von Gagern Eine Biographie Habilitationsschrift Universitat Jena 2004 S 338 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1860 1866 Band 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 665 666 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1860 1866 Band 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 666 667 Mike Rapport 1848 Year of Revolution Abacus o O 2008 S 402 That perhaps was the deeper tragedy of 1848 even the liberals were all too ready to sacrifice freedom to power Helga Grebing Der deutsche Sonderweg in Europa 1806 1945 Eine Kritik W Kohlhammer Verlag Stuttgart u a S 93 94 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1860 1866 Band 1 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1983 S 668 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Zweiter Band Von der Reformara bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815 1845 1849 C H Beck Munchen 1987 S 774 775 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Zweiter Band Von der Reformara bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815 1845 1849 C H Beck Munchen 1987 S 776 778 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Zweiter Band Von der Reformara bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution 1815 1845 1849 C H Beck Munchen 1987 S 779 Hans Werner Hahn Helmut Berding Reformen Restauration und Revolution 1806 1848 1849 Handbuch der deutschen Geschichte Band 14 10 Auflage Klett Cotta Stuttgart 2010 S 650 Hans Werner Hahn Helmut Berding Reformen Restauration und Revolution 1806 1848 1849 Handbuch der deutschen Geschichte Band 14 10 Auflage Klett Cotta Stuttgart 2010 S 650 652 654 655 Karl Griewank Ursachen und Folgen des Scheiterns der deutschen Revolution von 1848 In Ernst Wolfgang Bockenforde Rainer Wahl Hrsg Moderne deutsche Verfassungsgeschichte 1815 1914 2 Auflage Verlagsgruppe Athenaum Hain Scriptor Hainstein Konigstein Ts 1981 S 59 nbsp Dieser Artikel wurde am 2 April 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum LCCN sh85054572 Anmerkung Fur den Sachbegriff Revolution lt 1848 gt GND 4049688 0 s Europaische Revolutionen 1848 1849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Revolution 1848 1849 amp oldid 237203109