www.wikidata.de-de.nina.az
Helga Grebing 27 Februar 1930 in Berlin Pankow 25 September 2017 in Berlin 1 war eine deutsche Historikerin und Hochschullehrerin mit Forschungsschwerpunkten in der Sozialgeschichte der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Zeit des Nationalsozialismus Helga Grebing 2009 Das Grab von Helga Grebing im Doppelgrab Worringer Sternberg auf dem Nordfriedhof Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und fruhe Jahre 1 2 Berufliche Tatigkeit und Habilitation 1 3 Lehrtatigkeit 1 4 Ausseruniversitares Engagement 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und fruhe Jahre Bearbeiten Helga Grebings Vater war Maurer ihre Mutter Fabrikarbeiterin und spater Lebensmittelverkauferin Ihre Jugend verbrachte sie in Berlin Pankow und in der Nahe von Berlin 2 Sie besuchte nach der Volksschule die Handelsschule in Berlin Neukolln In den letzten beiden Kriegsmonaten arbeitete sie als Rustungsfabrikarbeiterin in Wildau bei Schwartzkopff einem grossen Lokomotivbau Unternehmen 3 In dieser Zeit war sie BDM Fuhrerin 4 Im Jahr 1946 schloss sie die Handelsschule als geprufte Kauffrau ab Unmittelbar danach begann Helga Grebing als Jungste ihres Jahrganges mit 16 Jahren an der Arbeiter und Bauern Fakultat der Berliner Universitat zu lernen und machte dort 1947 das Abitur Danach studierte sie an den regularen Fakultaten der Hochschule Geschichte Germanistik Philosophie und Staatsrecht Im Jahr 1948 trat Grebing der SPD bei Wegen Ablehnung der Entwicklung in der DDR wechselte sie 1949 an die Freie Universitat Berlin und promovierte bei Hans Herzfeld Ende 1952 zum Dr phil Thema der Arbeit war Das Zentrum und katholische Arbeiterschaft in der Weimarer Republik Berufliche Tatigkeit und Habilitation Bearbeiten In den Jahren 1953 bis 1959 arbeitete sie als Lektorin fur Zeitgeschichte und Politik im Isar Verlag Munchen Dr Gunter Olzog K G sowie als Redakteurin der Zeitschrift Politische Studien Ausserdem war sie seither Dozentin bei der Akademie fur politische Bildung in Tutzing fur weitere Bildungseinrichtungen des DGB und der SPD sowie der Lehrerfortbildung Zwischen 1959 und 1961 leitete Grebing das Internationale Studentenwohnheim Geschwister Scholl in Munchen und war gleichzeitig in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Akademiker in Munchen aktiv Zwischen 1961 und 1965 war sie Abteilungsleiterin fur Zeitgeschichte und Politik an der Munchner Volkshochschule In den Jahren 1964 bis 1966 arbeitete sie als Referentin der Hessischen Landeszentrale fur politische Bildung in Wiesbaden Im Jahr 1967 begann Helga Grebing ihre Habilitationsschrift im Fach Politikwissenschaften mit dem Titel Konservative Kritik an der Demokratie in der Bundesrepublik nach 1945 Gutachter waren Iring Fetscher M Rainer Lepsius und Hans Herzfeld Im Jahr 1969 wurde sie habilitiert Lehrtatigkeit Bearbeiten Im Jahr 1971 wurde Grebing zur Professorin fur politische Wissenschaften C2 an die Universitat Frankfurt am Main berufen Bereits im Wintersemester wechselte sie als Lehrstuhlvertreterin fur Mittlere und Neuere Geschichte an die Universitat Gottingen Dort wurde sie Ende 1972 zur ordentlichen Professorin C4 fur Geschichte unter besonderer Berucksichtigung der Sozialgeschichte des 19 und 20 Jahrhunderts ernannt und erlangte damit an der Gottinger Universitat als erste Frau einen Lehrstuhl Im Jahr 1988 wechselte sie zur Ruhr Universitat Bochum RUB und ubernahm dort eine Professur fur die vergleichende Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung und der sozialen Lage der Arbeiterschaft Verbunden war dies mit der Funktion als Leiterin des Instituts zur Erforschung der europaischen Arbeiterbewegung an der RUB heute Institut fur soziale Bewegungen Im Februar 1995 wurde sie emeritiert Ausseruniversitares Engagement Bearbeiten Neben der universitaren Forschung und Lehre war Helga Grebing Mitglied der Historischen Kommission beim SPD Parteivorstand und zeitweilig Mitglied der Grundwertekommission der Partei Daneben war sie Mitglied zahlreicher weiterer wissenschaftlicher und kultureller Organisationen Kuratorien Beirate und Vorstande Grebing war Nachlassverwalterin und Biographin des sozialistischen Theoretikers Fritz Sternberg und seiner Ehefrau Lucinde Sternberg Worringer Sie war auch Biographin Nachlassverwalterin und Mitherausgeberin der Schriften des Kunsthistorikers Wilhelm Worringer 5 Sie verfasste 2004 eine Doppelbiographie uber ihn und seine Frau Marta Nach Grebing sollten die Sozialdemokraten am Sozialismus festhalten weil es im demokratischen Sozialismus darum gehe die Wurde des Menschen zu bewahren und sich als Mensch in solidarischer Gemeinschaft mit anderen selbst zu bestimmen 6 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1991 Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen 7 1992 Waldemar von Knoeringen Preis der Georg von Vollmar Akademie 1996 Staatspreis des Landes Nordrhein Westfalen 1998 Niedersachsischer Verdienstorden 1 Klasse 2002 Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandSchriften Auswahl BearbeitenZentrum und katholische Arbeiterschaft 1918 1933 Ein Beitrag zur Geschichte des Zentrums in der Weimarer Republik Diss Mskr Berlin 1953 Der Nationalsozialismus Ursprung und Wesen Isar Verlag Munchen 1959 Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Munchen 1966 zuletzt 1981 Die Nachkriegsentwicklung in Westdeutschland 1945 1949 Stuttgart 1980 ISBN 3 476 20140 6 Arbeiterbewegung und Faschismus Essen 1990 ISBN 978 3 88474146 7 Linksparteien und Gewerkschaften in Europa Koln 1992 ISBN 978 3 76632391 0 Hrsg mit Christl Wickert Das andere Deutschland im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Beitrage zur politischen Uberwindung der nationalsozialistischen Diktatur im Exil und im Dritten Reich Essen 1994 ISBN 3 88474 086 5 Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland Essen 2000 ISBN 978 3 53114752 9 Die Worringers Bildungsburgerlichkeit als Lebenssinn Wilhelm und Marta Worringer 1881 1965 Parthas Berlin 2004 ISBN 978 3 936324 23 5 Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Von der Revolution 1848 bis ins 21 Jahrhundert Vorwarts Buch Berlin 2007 ISBN 978 3 86602 288 1 Willy Brandt Der andere Deutsche Munchen 2008 ISBN 978 3 770547 10 4 Freiheit die ich meinte Erinnerungen an Berlin Berlin 2012 ISBN 978 3 942476 39 3 Arbeiterbewegung in Berlin Der historische Reisefuhrer Hrsg mit Siegfried Heimann Ch Links Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86153 691 8 Streiten fur eine Welt jenseits des Kapitalismus Fritz Sternberg Wissenschaftler Vordenker Sozialist Ferdinand Schoningh Paderborn 2017 ISBN 978 3 506 78511 4 Literatur BearbeitenBernd Faulenbach Helga Grebing 1930 2017 In Historische Zeitschrift 307 2018 S 412 420 Rudiger Hohls Konrad H Jarausch Hrsg Versaumte Fragen Deutsche Historiker im Schatten des Nationalsozialismus DVA Stuttgart 2000 ISBN 3 421 05341 3 S 144 162 Interview online und 452 Lorenz Jager Zwischen Zentrum und SPD Die Geschichte der Arbeiterbewegung kann faszinierend sein Zum 80 Geburtstag von Helga Grebing In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 44 22 Februar 2010 S 32 Karsten Rudolph und Christl Wickert Hrsg In memoriam Helga Grebing In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Jg 66 2018 Heft 9 S 687 733 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helga Grebing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage Helga Grebing Biographie Helga Grebings der Universitat Bochum PDF 29 3 kB Interview mit Helga Grebing zum Thema Neubeginn und Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft in den 1950 60er Jahren Helga Grebing Vergessene Traditionsstrome Die deutsche Arbeiterbewegung brauchte keine Utopien Versuch einer Umorientierung der Lehren aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung In Neues Deutschland 5 Dezember 2016Einzelnachweise Bearbeiten Zum Tod von Helga Grebing Memento vom 26 September 2017 im Internet Archive Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung abgerufen am 26 September 2017 Neuerscheinung Erscheinungstermin September 2012 Helga Grebing Freiheit die ich meinte Erinnerungen an Berlin Memento vom 16 Dezember 2013 im Internet Archive Interview mit Helga Grebing zum Thema Neubeginn und Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft in den 1950 60er Jahren In H Soz Kult 19 Januar 1999 Freiheit die ich meinte Erinnerungen an Berlin Buchvorstellung 22 Januar 2013 Veranstaltung im Umfeld der Publikation Memento vom 10 Mai 2017 im Internet Archive Helga Grebing Warum Sozialdemokraten am Sozialismus festhalten mussen Pladoyer gegen Kleinmutigkeit Wie konnen sich Menschen in solidarischer Gemeinschaft selbst bestimmen In Frankfurter Rundschau vom 28 April 1991 S 18 Verdienstordentragerinnen und trager seit 1986 Staatskanzlei des Landes Nordrhein Westfalen archiviert vom Original am 31 Marz 2019 abgerufen am 11 Marz 2017 Normdaten Person GND 119243733 lobid OGND AKS LCCN n81007069 VIAF 108443347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grebing HelgaKURZBESCHREIBUNG deutsche Historikerin und BiografinGEBURTSDATUM 27 Februar 1930GEBURTSORT Berlin PankowSTERBEDATUM 25 September 2017STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helga Grebing amp oldid 237660997