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Friedrich VII Karl Christian danisch Frederik 7 Frederik Carl Christian 6 Oktober 1808 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen 15 November 1863 auf Schloss Glucksburg war von 1848 bis zu seinem Tod Konig von Danemark und Herzog von Holstein Konig Friedrich VII von Danemark Bildnis von Johan Vilhelm Gertner 1861Friedrich als Kind von Jacob MunchFriedrich VII von Danemark Ausschnitt aus einem Bildnis von Frederik Ludvig Storch 1855 Schwedisches Nationalmuseum Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie und Jugend 1 2 Kronprinz 1 3 Konig 2 Archaologie 3 Reform der Freimaurerei in Danemark 4 Vorfahren 5 Ehen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grabmal im Dom zu RoskildeFamilie und Jugend Bearbeiten Friedrich VII Karl Christian war der zweite und einzige uberlebende Sohn sein alterer Bruder starb am Tag seiner Geburt des damaligen Erbprinzen Christian Friedrich des spateren Konigs Christian VIII von Danemark und dessen erster Gemahlin Prinzessin Charlotte Friederike zu Mecklenburg der jungsten Tochter des Herzogs Friedrich Franz I zu Mecklenburg Die Ehe seiner Eltern wurde 1810 geschieden nach einer Affare seiner Mutter mit ihrem Gesanglehrer dem Hofmusiker Jean Baptiste Edouard Du Puy Friedrich sah seine Mutter nie wieder 1815 heiratete sein Vater Caroline Amalie von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg mit der er keine weiteren Kinder hatte Als Nachfolger seines Cousins Friedrich VI war Christian Friedrich wenig in die Politik eingebunden und widmete sich zusammen mit seiner zweiten Frau der Wissenschaft und der Kunst Wahrend der Reisen seines Vaters blieb Friedrich in Kopenhagen und wurde durch von seinem Onkel ausgewahlte Lehrer ausgebildet Von 1826 bis 1828 unternahm er eine Bildungsreise durch Europa bei der er auch die Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum besuchte Mit 17 Jahren wurde Friedrich von seinem Onkel Friedrich VI mit dessen jungsten Tochter Wilhelmine von Danemark verlobt Die Hochzeit des gleichaltrigen Brautpaares mit dem die beiden Linien des Konigshauses vereint werden sollten fand am 1 November 1828 in der Schlosskirche von Christiansborg in Kopenhagen statt Die Ehe war unglucklich und blieb kinderlos Nach sechs Jahren trennten Friedrich und Wilhelmine sich Friedrich wurde von seinem Schwiegervater nach Schloss Jaegerspris verbannt und kurz darauf auf eine Reise nach Island geschickt Die Ehe wurde am 4 September 1837 geschieden Als Mitglied und ab 1841 Leiter der Koniglichen und Nordischen Altertumsgesellschaft konnte er seinem Interesse fur Archaologie nachgehen und liess ab 1834 prahistorische Grabhugel um Jaegerspris ausgraben Mit den Fundstucken legte er den Grundstock fur seine private Sammlung Kronprinz Bearbeiten 1839 wurde sein Vater als Christian VIII Konig von Danemark Da Kronprinz Friedrich zu diesem Zeitpunkt bereits das erste Mal geschieden war und keine Nachkommen hatte war bereits seine Regentschaft durch die Frage der Thronfolge bestimmt Aufgrund des unterschiedlichen Erbrechts im danischen Lehen Schleswig und dem zum Deutschen Bund gehorenden Herzogtum Holstein war ein Konflikt vorprogrammiert Als Kronprinz wurde Friedrich von seinem Vater zum Gouverneur von Funen ernannt Auf Drangen seines Vaters schloss er am 10 Juni 1841 eine zweite Ehe mit Caroline Marianne zu Mecklenburg Strelitz Auch diese Ehe blieb kinderlos und wurde nicht glucklich Nicht lange nach der Eheschliessung lernte Friedrich die Tanzerin Louise Christine Rasmussen kennen die seine Geliebte und 1850 als Grafin Danner auch morganatische Ehefrau wurde 1845 schenkte er ihr Schloss Jaegerspris Caroline Marianne dagegen verliess 1844 Danemark und liess sich trotz mehrerer Besuche Friedrichs in Strelitz nicht zur Ruckkehr bewegen 1846 wurde auch diese Ehe geschieden Die Erbfrage wurde damit noch dringender Konig Bearbeiten Am 20 Januar 1848 trat Friedrich die Nachfolge seines Vaters an Als Konig folgte er bald dem Wunsch der Liberalen eine Gesamtstaatsverfassung fur die ganze Monarchie mit Einschluss der Herzogtumer ausarbeiten zu lassen Die politische Unruhe wurde durch die Februarrevolution in Paris verstarkt Da sich die nationalen Beziehungen zwischen den deutschen und den danischen Einwohnern des Gesamtstaates verscharften und namentlich die Stellung des Herzogtums Schleswig zwischen den liberalen Gruppierungen beider Nationen umstritten war eskalierte der Konflikt im Marz 1848 in der Marzrevolution worauf der dreijahrige Burgerkrieg ausbrach der in Schleswig Holstein Erhebung in Danemark Aufruhr genannt wurde Der Krieg konnte bei einigen Unterbrechungen erst Ende 1850 beendet werden Nach einer internationalen Ubereinkunft die im Londoner Protokoll vom 8 Mai 1852 festgehalten wurde wurde Prinz Christian von Glucksburg endgultig zum Thronfolger in der ganzen Monarchie ernannt Herzog Christian August von Augustenburg aus der altesten Nebenlinie des Konigshauses war zwar nach deutschem Erbrecht bevorteilt wurde aber wegen seiner Rolle bei der Eskalation des Konflikts des Landes verwiesen und musste seine Guter verkaufen und auf seine Thronanspruche verzichten In dem Protokoll verpflichtete sich Friedrich fur Danemark ausserdem Schleswig nicht einzuverleiben und auch nichts Dahinzielendes zu unternehmen 1 Wahrend die Revolution in den Herzogtumern einstweilen scheiterte war sie im Konigreich selbst erfolgreich Das Staatsgrundgesetz vom 5 Juni 1849 stellte die danische Verfassung auf entschieden demokratische Grundlagen und ist bis heute die Grundlage des danischen Grundgesetzes Personlich kummerte sich Friedrich wenig um die Politik und uberliess als konstitutioneller Konig die Staatsleitung ganz den neuen nach dem Ministerialsystem organisierten Regierungen in denen sich an der Eiderpolitik ausgerichtete Nationalliberale und konservative Gesamtstaatspolitiker die Waage hielten Obwohl gerade seine Passivitat den Systemumschwung moglich machte wurde er seither als Geber des Grundgesetzes in Danemark verehrt und sein Denkmal steht bis heute auf dem Vorplatz des danischen Parlamentsgebaudes dem Schloss Christiansborg Mit dem Londoner Protokoll von 1852 das den Ersten Schleswigschen Krieg rechtlich abschloss stand in den 1850ern erneut eine Verfassungsdebatte an Fraglich war wie die Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg verfassungsrechtlich eingebunden werden sollten Schleswig selbst war ein Lehen Danemarks wahrend Holstein und Lauenburg Mitglieder des Dt Bundes waren wobei alle drei Herzogtumer in Personalunion mit dem danischen Konig standen Das Londoner Protokoll hielt am Gesamtstaat fest schrieb jedoch auch vor Schleswig nicht starker an Danemark zu binden als Holstein Somit kam eine mogliche Ausweitung des danischen Grundgesetzes auf das danische Lehensgebiet Schleswig nicht in Frage Stattdessen unterschrieb Friedrich VII im Oktober 1855 eine Gesamtstaatsverfassung die fur die gesamte Monarchie Gultigkeit haben sollte Das Grundgesetz wirkte in Danemark weiter wurde so jedoch auf Ebene des Gesamtstaates um die Gesamtstaatsverfassung erganzt Bereits 1854 hatte Friedrich zwei separate Verfassungen fur Schleswig und Holstein sowie eine kurzfristige Verfassung fur den Gesamtstaat verkunden lassen Problematisch erschien jedoch dass mit der neuen Gesamtstaatsverfassung die bisher in den Herzogtumern herrschende paternalistische Monarchie mit nach Zensuswahlrecht gewahlten Standeversammlungen bestatigt wurde was real die deutsche Oberschicht begunstigte und es somit anders als durch das Grundgesetz im eigentlichen Danemark keinen Zugewinn an demokratischen Rechten gab Innerhalb des danischen Gesamtstaates bestanden somit ein parlamentarisch und ein paternalistisch ausgerichtetes Modell nebeneinander Auch stiess die Gesamtstaatsverfassung auf deutscher Seite auf Ablehnung da die Holsteinische Standeversammlung bei ihrem Zustandekommen nicht eingebunden gewesen war Der Deutsche Bund erklarte die Gesamtstaatsverfassung fur Holstein und Lauenburg 1858 fur ungultig sodass die Gesamtstaatsverfassung faktisch nur noch in Teilen des Gesamtstaates Gultigkeit besass was auf Dauer nicht haltbar war Nachdem im September 1861 Orla Lehmann von den danischen Nationalliberalen neuer Innenminister wurde gelangte die Regierungsarbeit wieder starker unter den Einfluss der Eiderpolitik Dies druckte sich nicht zuletzt in der Ausarbeitung der sogenannten Novemberverfassung vom November 1863 aus Diese sollte nur noch fur Danemark und Schleswig Gultigkeit haben und stand damit in Widerspruch zum Londoner Protokoll von 1852 uber das Verhaltnis der Herzogtumer innerhalb des Gesamtstaates Ministerprasident Carl Christian Hall ein Verfechter der Trennung der Elbherzogtumer und der volligen Einverleibung Schleswigs in den danischen Staat betonte zwar dass noch eine entsprechende Ordnung fur Holsteins Verhaltnis innerhalb des danischen Gesamtstaates ausgearbeitet werden sollte Der Deutsche Bund erklarte am 1 Oktober 1863 die Novemberverfassung fur ungultig und beschloss eine Bundesexekution gegen Holstein und Lauenburg Dennoch wurde die neue Novemberverfassung am 13 November 1863 vom danischen Parlament im Vertrauen auf britische und schwedische Unterstutzung angenommen und somit die ersten beiden Schritte gesetzt auf dem Weg zum Deutsch Danischen Krieg 2 Friedrich VII verstarb unerwartet am 15 November 1863 auf dem schleswigschen Schloss Glucksburg auf dem er einen Teil der Herbstmonate zuzubringen pflegte Mit ihm erlosch die altere Linie des Hauses Oldenburg und es folgte ihm in Danemark der Prinz Christian von Glucksburg als Konig Christian IX Archaologie BearbeitenFriedrichs liebste Beschaftigung war die Erforschung der vaterlandischen Altertumer der er uneingeschrankt nachging und dabei an der Ausgrabung von Megalithanlagen wie der Daempegardsdyssen und den Rokkestenen beteiligt war Er war Vorsitzender der Koniglichen und Nordischen Altertumsgesellschaft zu Kopenhagen Fur Jens Jacob Asmussen Worsaae schuf der den Posten eines Inspekteurs fur Altertumer und machte ihn zum Leiter seiner privaten Sammlungen In den Schriften dieser Gesellschaft veroffentlichte er auch wiederholt Abhandlungen von denen eine Uber den Bau der Riesenbetten der Vorzeit 1857 in besonderem Abdruck erschienen ist Der grosste Teil seiner Sammlungen ging 1859 durch einen Brand in seinem Lieblingsschloss Frederiksborg auf Seeland verloren Was ubrigblieb kam nach seinem Tod in das Museum nordischer Altertumer zu Kopenhagen Reform der Freimaurerei in Danemark BearbeitenFriedrich VII wurde 1827 auf einer Reise nach Genf in die Freimaurerei aufgenommen 1839 wurde er in Anwesenheit seines Vaters Christian VIII in die danische Freimaurerloge Maria zu den drei Herzen in Odense affiliiert 1855 reformierte er die Freimaurerei in Danemark das bis dahin geltende rektifizierte System wurde durch das schwedische System ersetzt 1858 wurde unter seiner Leitung die Grosse Landesloge von Danemark Den Danske Store Landsloge heute Den Danske Frimurerorden eingesetzt Am 11 April 1853 wurde er Ritter des schwedischen Ordens Karls XIII der Freimaurern vorbehalten ist 3 Vorfahren Bearbeiten Konig Friedrich V von Danemark 1723 1766 Friedrich Erbprinz von Danemark 1753 1805 Juliane von Braunschweig Wolfenbuttel 1729 1796 Konig Christian VIII Von Danemark 1786 1848 Ludwig zu Mecklenburg 1725 1778 Sophie Friederike von Mecklenburg 1758 1794 Charlotte Sophie von Sachsen Coburg Saalfeld 1731 1810 Friedrich VII Konig von Danemark Ludwig zu Mecklenburg 1725 1778 Herzog Friedrich Franz I von Mecklenburg 1756 1837 Charlotte Sophie von Sachsen Coburg Saalfeld 1731 1810 Charlotte Friederike zu Mecklenburg 1784 1840 Johann August von Sachsen Gotha Altenburg 1704 1767 Luise von Sachsen Gotha Altenburg 1756 1808 Luise Reuss zu Schleiz 1726 1773 Aufgrund innerfamiliarer Heiraten sind Ludwig zu Mecklenburg und seine Frau Charlotte gleich zwei Mal in Friedrichs Ahnenreihe als Urgrosseltern vertreten Ehen BearbeitenKonig Friedrich VII war dreimal verheiratet 1828 Prinzessin Wilhelmine von Danemark seine Cousine 2 Grades Die Eheleute trennten sich 1834 1837 wurde die Ehe geschieden 1841 Prinzessin Caroline Marianne von Mecklenburg Strelitz Die Ehe wurde 1846 geschieden 1850 morganatisch Louise Rasmussen Die fruhere Balletttanzerin und Geliebte des Verlegers Carl Berling eines Freundes des Konigs wurde anlasslich der Eheschliessung zur Lehnsgrafin Danner erhoben Die Trauung nahm der Bischof von Kopenhagen Jacob Peter Mynster vor Alle Ehen blieben kinderlos Siehe auch BearbeitenStammtafel der danischen Konige Friedrich VII KanalLiteratur BearbeitenAdolph Ditlev Jorgensen Frederik VII Konge In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 5 Faaborg Gersdorff Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1891 S 315 324 danisch runeberg org Giessing Kong Frederik VII Ungdoms og Regjeringshistorie Kopenhagen 1865 Thorsoe Kong Frederik den syvendes Regjering Kopenhagen 1885 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich VII von Danemark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frederik VII Kurzbiografie Kendtes Gravsted danisch Einzelbelege Bearbeiten Reiners Ludwig Bismarck grundet das Reich Munchen C H Beck 1957 ISBN 3 423 01574 8 S 5 Helmert Heinz Usceck Hansjurgen Preussischdeutsche Kriege von 1864 bis 1871 Militarischer Verlauf Berlin Militarverlag der DDR 1988 ISBN 978 3327002223 S 45 Anton Frans Karl Anjou Riddare af Konung Carl XIII s orden 1811 1900 Biografiska anteckningar Eskjo 1900 S 175 VorgangerAmtNachfolgerChristian VIII Konig von Danemark 1848 1863Christian IX Normdaten Person GND 119217147 lobid OGND AKS LCCN n82144669 VIAF 155145970243432251882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich VII ALTERNATIVNAMEN Friedrich VII Karl Christian Frederik Carl Christian Frederik 7 KURZBESCHREIBUNG Konig von Danemark 1848 1863 GEBURTSDATUM 6 Oktober 1808GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 15 November 1863STERBEORT Schloss Glucksburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich VII Danemark amp oldid 234940087