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Eiderdanen ist die Bezeichnung fur danische Nationalliberale im 19 Jahrhundert die das Herzogtum Schleswig in das Konigreich Danemark integrieren wollten und sich dementsprechend fur die Eider als deutsch danische Grenze aussprachen Der fuhrende Vertreter der Eiderpolitik Orla Lehmann formulierte 1842 das Eiderprogramm Hieraus wurde die Parole Danmark til Ejderen dt Danemark bis zur Eider abgeleitet die der Parole der deutschen Nationalliberalen Up ewig ungedeelt entgegenstand Inhaltsverzeichnis 1 19 Jahrhundert 2 Pariser Friedenskonferenz 1919 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Belege 6 Weblinks19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das danische und friesische Siedlungsgebiet erstreckte sich im Mittelalter nordlich der Eider Zwischen dem danischen und deutschen Siedlungsgebiet erstreckte sich damals kaum besiedelte Wildnis Spater breitete sich die deutsche Sprache auch nordlich der Eider aus nbsp Die Eider bildete bis 1806 die Nordgrenze des Heiligen Romischen Reiches von 1815 1864 des Deutschen Bundes nbsp Anteile Schleswigs Holsteins und Lauenburgs an der Einwohneranzahl des GesamtstaatsDie Eider markierte zusammen mit der Levensau die Sudgrenze des Herzogtums Schleswig und seit 1815 zugleich die Nordgrenze des Deutschen Bundes Schleswig war seit dem Mittelalter ein danisches Lehen Holstein ein Lehen des Romisch Deutschen Reiches Mit der Forderung nach einer vollstandigen Eingliederung Schleswigs in das Konigreich Danemark standen die eiderdanisch ausgerichteten Nationalliberalen in unvereinbarem Gegensatz zu den deutschen Nationalliberalen die die Aufnahme von Schleswig und Holstein in den Deutschen Bund als deutsches Doppelherzogtum favorisierten Beide liberale Gruppen verband die Forderung nach einer Verfassung und grundlegenden Freiheitsrechten beide standen bis 1848 im Gegensatz zur aufgeklart absolutistischen Regierung in Kopenhagen die monarchisch und konservativ ausgerichtet war und die Erhaltung des historisch gewachsenen danischen Gesamtstaats unter Wahrung regional unterschiedlicher politischer Ordnungen anstrebte Nach dem Tod Christians VIII am 20 Januar 1848 forderten die danischen Nationalliberalen vom neuen Konig Friedrich VII eine Verfassung unter Einbeziehung Schleswigs Doch die Regierung hatte andere Plane und erliess am 28 Januar das Forfatningsreskript Verfassungserlass Darin wurden 52 Reprasentanten aus dem Gesamtstaat einberufen die uber das Verfahren zu einer freien Verfassung beraten sollten Diese Manner sollten teilweise aus der Mitte der Standeversammlungen gewahlt teils vom Konig den Universitaten dem Klerus und der Ritterschaft benannt werden Die Vertreter aus den Herzogtumern Schleswig Holstein und Lauenburg sollten dabei die Halfte der Sitze einnehmen die andere Halfte bestand aus Vertretern des restlichen Konigreichs 1 Im Marz 1848 sah sich der Konig jedoch genotigt erstmals eine burgerliche Regierung Marzministerium zu ernennen die sich aus Nationalliberalen und konservativen Gesamtstaatsbefurwortern zusammensetzte Unter den Deutschgesinnten in den Herzogtumern wurde die Einbindung Schleswigs in das Konigreich befurchtet so dass sie im gleichen Monat in Kiel eine Provisorische Regierung bildeten die mit deutschen Nationalliberalen und Konservativen besetzt war Wahrend die danischen Nationalliberalen die Integration Schleswigs in das Konigreich Danemark wunschten forderten die deutschen Nationalliberalen unter dem Schlagwort Up ewig ungedeelt den Anschluss eines vereinigten Schleswig Holsteins in den Deutschen Bund In Folge kam es zur Schleswig Holsteinischen Erhebung im Danischen als Dreijahriger Krieg oder Aufruhr bezeichnet Jedoch wurde sowohl in der Paulskirchenverfassung vom Marz 1849 als auch im danischen Grundgesetz Grundlov vom Juni 1849 die Frage nach der nationalen Zugehorigkeit Schleswigs offen gelassen Der Burgerkrieg endete 1851 mit der Ruckkehr zum gemassigt konservativen Regiment In vielen Gemeinden Mittelschleswigs wurden im gleichen Jahr in Reaktion auf den fortschreitenden Sprachwechsel vom Danischen zum Deutschen danische Sprachreskripte eingefuhrt Sie losten die deutsche Sprache als Unterrichtssprache zugunsten des Danischen im Wesentlichen ab und fuhrten im Bereich der Kirchensprache zu einem Nebeneinander von Deutsch und Danisch 2 Ein Jahr spater garantierte das Londoner Protokoll die Integritat des danischen Gesamtstaates als europaische Notwendigkeit und standiges Prinzip Zugleich sollten die Herzogtumer als eigenstandige Einheiten behandelt werden und vor allem Schleswig verfassungsrechtlich nicht enger an Danemark gebunden werden als bisher Dennoch setzte der Deutsche Bundestag in Frankfurt bereits 1858 die fur den Gesamtstaat geltende Verfassung im Herzogtum Holstein ausser Kraft Zu Beginn der 1860er Jahre waren erneut Minister der eiderdanischen Partei an der Regierung in Kopenhagen beteiligt Nachdem die Gesamtstaatsverfassung von 1855 sowohl vom Deutschen Bund als auch von der Holsteinischen Standeversammlung verworfen wurde verabschiedete die danische Regierung im November 1863 die sogenannte Novemberverfassung die das Herzogtum Schleswig verfassungsrechtlich starker an Danemark band und von Holstein entfernte womit aus deutscher Sicht ein Bruch der Bestimmungen des Londoner Protokolls von 1852 vorlag Dieses veranlasste den Deutschen Bund im Dezember 1863 zu einer Bundesexekution im Herzogtum Holstein Nachdem die danische Regierung die Novemberverfassung nicht zuruckgezogen hatte uberschritten am 2 Februar 1864 schliesslich preussische und osterreichische Truppen unter Protest des Deutschen Bundes die Eider nach Schleswig womit der Deutsch Danische Krieg zwischen Preussen und Osterreich auf der einen und Danemark auf der anderen Seite ausbrach Verhandlungen uber eine mogliche nationale Teilung Schleswigs auf der Londoner Konferenz 1864 scheiterten Im Ergebnis musste Danemark Schleswig und Holstein am 30 Oktober 1864 an Preussen und Osterreich abtreten Damit war die eiderdanische Politik gescheitert Der Friedensvertrag zwischen Preussen und Osterreich 1866 stellte zwar eine Volksabstimmung zur Festlegung der danischen Sudgrenze in Aussicht Doch sollte die preussische Regierung nie Interesse an einer Umsetzung zeigen Pariser Friedenskonferenz 1919 BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg gab es die historische Moglichkeit Schleswig oder Teile hiervon fur Danemark zuruckzugewinnen In Hinblick auf eine zukunftige deutsch danische Grenze entwickelten sich auf danischer Seite im Wesentlichen drei Positionen Zum einen wurde fur eine Ruckkehr Nordschleswigs ohne Einbeziehung Flensburgs zum anderen fur eine Ruckkehr Nordschleswigs mit Einbeziehung Flensburgs und zum Dritten fur eine Ruckkehr Schleswigs bis zum Danewerk argumentiert 3 Die Moglichkeit einer dritten Abstimmungszone bis zum Danewerk wurde von der linksliberalen Regierung Zahle II jedoch auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 verworfen so dass letztlich in zwei Abstimmungszonen im nordlichen und mittleren Schleswig abgestimmt wurde Im sudlichen Schleswig fanden keine Abstimmungen mehr statt Die nordliche Zone bildete spater das Sonderjyllands Amt heute Teil der Region Syddanmark Die mittleren Zone bildet heute den nordlichen Teil des heutigen Sudschleswigs im Bundesland Schleswig Holstein Insbesondere uber den Verbleib der Stadt Flensburg bei Deutschland kam es 1920 zu einer innenpolitischen Kontroverse die zur Entlassung der linksliberalen Regierung durch Konig Christian X fuhrte und in eine Verfassungskrise mundete Siehe auch BearbeitenElbdanenLiteratur BearbeitenClaus Bjorn Fra reaktion til grundlov Gyldendal og Politikens Danmarkshistorie 10 2 Auflage Kopenhagen 2003 Belege Bearbeiten Politikens Etbinds Danmarkshistorie 2005 S 232 Graenseforeningens Lexikon Sprogreskripter af 1851 Regenburgske und Graenseforeningens Lexikon Sprogreskripter af 1851 Aarhus Universitet Genforeningen 1920 den danske splittelseWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Eiderdane Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eiderdanen amp oldid 227447427