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Das Herzogtum Holstein entstand 1474 aus der norddeutschen Grafschaft Holstein Rendsburg Der danische Konig Christian I war damals in Personalunion auch Herzog von Schleswig und Graf von Holstein Rendsburg und erreichte bei Kaiser Friedrich III dass Holstein Rendsburg zum unmittelbaren Reichslehen Holstein erhoben wurde Christian selbst wurde mit dem neu entstandenen Herzogtum belehnt Territorium im Heiligen Romischen ReichHerzogtum HolsteinWappenBestehen 1474 1867Entstanden aus Grafschaft HolsteinHerrschaftsform HerzogtumHerrscher Regierung HerzogHeutige Region en DE SHReichskreis Niedersachsischer ReichskreisHauptstadte Residenzen u a regiert von Kopenhagen fur die koniglichen Anteile und von den Schlossern Gottorf und Kiel fur die gottorfschen Anteile ab 1649 konigliche Regierungskanzlei in Gluckstadt ab 1831 35 Provinzialstande in ItzehoeDynastien Haus OldenburgKonfession Religionen seit der Reformation lutherischSprache n Deutsch NiederdeutschAufgegangen in Preussische Provinz Schleswig HolsteinDas Herzogtum war deutschsprachig gehorte bis 1806 zum Heiligen Romischen Reich und wurde 1815 ein Gliedstaat des Deutschen Bundes Allerdings war sein Herzog dauerhaft der danische Konig und es gehorte zum sogenannten Danischen Gesamtstaat Eine liberale und nationale deutschsprachige Bewegung wollte Holstein im 19 Jahrhundert gemeinsam mit Schleswig zu einem deutschen Gliedstaat mit deutschem Landesherrn machen Schleswig war zwar kein Bundesglied aber nach Ansicht der deutschen Nationalbewegung untrennbar mit Holstein verbunden Gleichzeitig gab es in Danemark Bestrebungen Schleswig staatsrechtlich enger an die Krone zu binden Dies fuhrte zum Konflikt In der Schleswig Holsteinischen Erhebung von 1848 bis 1851 kampften die deutschen Revolutionare letztlich erfolglos gegen Danemark Als der Konflikt aufgrund einer Verfassungsanderung in Danemark wieder aufbrach wurde Holstein im Jahr 1863 von Truppen des Deutschen Bundes besetzt Nach dem Deutsch Danischen Krieg kam Holstein mit Schleswig und Lauenburg in ein Osterreichisch Preussisches Kondominium Es wurde 1867 nach dem Deutschen Krieg Teil der neuen preussischen Provinz Schleswig Holstein einen eigenen Herzog hatte es fortan nicht mehr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis zum 17 Jahrhundert 1 2 18 bis 19 Jahrhundert 1 3 Gegenwart 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zum 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Herzogtum Holstein geht zuruck auf die drei sachsischen Stamme der Dithmarscher Holsten und Stormarner die im fruhen Mittelalter im westlichen und zentralen Teil Holsteins siedelten Im ostlichen Teil jenseits der Schwentine siedelte zudem der slawische Stamm der Wagrier und nordlich der Eider die seit Karl dem Grossen die Grenze markierte siedelten Friesen und Danen Im Jahr 1111 wurden die Schauenburger die knapp 350 Jahre Holsteins Geschichte pragen sollten vom romisch deutschen Kaiser mit der Grafschaft Holstein belehnt Nach dem Aussterben der holsteinisch rendsburgischen Linie der Schauenburger Grafen im Jahr 1459 wahlte der Adel Holsteins und Schleswigs 1460 den danischen Konig Christian I zum gemeinsamen Landesherrn Im Vertrag von Ripen erkannte Christian I den Grundsatz der Untrennbarkeit von Schleswig und Holstein an und so bildete sich die geschichtliche Einheit der beiden Territorien heraus die schon zuvor okonomisch und dynastisch unter den Schauenburgern teilweise verbunden gewesen waren Dennoch blieb die Eidergrenze von Bedeutung da Schleswig weiterhin ein danisches und Holstein ein deutsches Reichslehen waren Holstein verblieb somit Teil des Heiligen Romischen Reiches Mit der Erhebung Holstein Rendsburgs zum reichsunmittelbaren Herzogtum Holstein entfiel die bestehende Lehnshoheit Sachsen Lauenburgs das mangels Macht diese nicht mehr durchsetzen konnte Mit der Erhebung war auch der Anspruch verbunden die Bauernrepublik Dithmarschen als Teil des Territoriums zu betrachten die endgultige Unterwerfung des Gebietes gelang aber erst 1559 Schleswig und Holstein um 1650 beide Herzogtumer sind in einen Flickenteppich kleinerer Hoheitsgebiete aufgeteilt Die Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg nach dem Deutsch Danischen Krieg 1864 Im Zuge der Gasteiner Konvention ubernahm Preussen die Verwaltung Schleswigs und Lauenburgs Osterreich verwaltete HolsteinNach einer ahnlichen Erbteilung zwischen 1490 und 1524 wurden im Jahre 1544 die Herzogtumer Schleswig und Holstein von Christian III in drei vom fiskalischen Aufkommen her gleiche Anteile geteilt die sich wie ein Flickenteppich uber die beiden Territorien verteilten in einen koniglichen danischen Anteil und in je einen herzoglichen Anteil fur seine beiden Halbbruder die die Nebenlinien Schleswig Holstein Hadersleben und Schleswig Holstein Gottorf begrundeten Bereits 1580 starb die Linie Hadersleben aus ihre Gebiete wurden auf die beiden anderen Linien aufgeteilt Die Teilung des Herzogtums bezog sich auf die Abgaben und Steuern die Regierung dagegen lag gemeinschaftlich bei den anfangs drei und dann spater nur noch zwei regierenden Hausern dem danischen Konigshaus und dem herzoglichen Haus Gottorf Weitere Aufteilungen Holsteins um nachgeborene Sohne mit Abgaben und Steuern zu versehen wodurch weitere nicht herrschende sondern rein titulare Linien entstanden schlossen jedoch deren Beteiligung an der Regierung aus Abgeteilte Herren Die Grafschaft Holstein Pinneberg fiel 1640 ans Herzogtum wodurch ganz Holstein wieder unter einer Regierung vereint war Steuerlich zahlte das ehemalige Holstein Pinneberg fortan allein zum koniglichen Anteil 18 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Vorfeld des Grossen Nordischen Krieges entfremdeten sich die konigliche Linie und die herzogliche Linie Gottorf voneinander so dass 1713 Danemark den herzoglichen Anteil Schleswigs besetzte Als Lehnsherr entzog der danische Konig dem Hause Gottorf das Herzogslehen Schleswig wegen Felonie Von da an war Schleswig wieder vereinigt in allein koniglicher Regierung Die Linie Gottorf behielt ihre Besitzungen und Mitregierung in Holstein weil dort der Kaiser und nicht der danische Konig ihr Lehnsherr war Durch die Verleihung des Grossfurstentitel an den Gottorfer Herzog Karl Peter Ulrich begann die sogenannte Grossfurstliche Zeit In dieser Zeit entstand das Corpus Constitutionum Regio Holsaticarum Im Zuge des Gebietstausches im Vertrag von Zarskoje Selo 1773 erhielt der danische Konig auch die bis dahin nicht von ihm kontrollierten Anteile des Herzogtums Holstein Nach der Auflosung des Romisch Deutschen Reichs im Jahre 1806 erliess der danische Konig ein Inkorporationspatent welches Holstein zwar de jure an das Konigreich Danemark anschloss 1 das aber faktisch wirkungslos blieb da alle Gesetze und Gewohnheitsrechte vorlaufig ihre Gultigkeit behalten sollten 2 Holstein weiterhin getrennt vom Konigreich verwaltet wurde und der Konig auf seine Titulaturen als Herzog von Holstein nicht verzichtete Die nur nominelle Inkorporation wurde 1815 mit der Grundung des Deutschen Bundes wieder aufgehoben als das deutschsprachige Herzogtum Holstein Teil der Nachfolgeorganisation des alten Reiches und der danische Konig somit in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein wieder deutscher Bundesfurst wurde Als Parlament wurde ab 1834 die Holsteinische Standeversammlung mit Sitz in Itzehoe eingerichtet die jedoch durch einen hohen Grundbesitzzensus nur etwa 3 der Bevolkerung vertrat Im Jahr 1848 spitzten sich die nationalpolitischen Auseinandersetzungen um das benachbarte Schleswig zu und in Kiel etablierte sich zeitgleich mit der Marzrevolution in Kopenhagen eine deutschgesinnte Provisorische Regierung die die sogenannte Schleswig Holsteinische Erhebung einleitete Nach Ende des Krieges kehrte Holstein zum Danischen Gesamtstaat zuruck In Folge verscharfte sich jedoch der deutsch danische Dissens insbesondere an der Verfassungsfrage was zur Bundesexekution Besetzung Holsteins durch Bundestruppen im Dezember 1863 fuhrte Im Folgejahr erklarten Preussen und Osterreich Danemark den Krieg und marschierten im Februar 1864 in Schleswig und im ubrigen Jutland ein Im Ergebnis des Deutsch Danischen Krieges kam Holstein mit Schleswig und Lauenburg in ein Osterreichisch Preussisches Kondominium 1865 einigten sich die beiden Landesherren Osterreich und Preussen darauf dass Osterreich Holstein verwaltete und Preussen gewisse Sonderrechte erhielt Nach dem Deutschen Krieg im Sommer 1866 trat Osterreich seine Rechte an Preussen ab So wurde Holstein 1867 schliesslich als Teil der neu gebildeten Provinz Schleswig Holstein in den preussischen Staat eingegliedert Gegenwart Bearbeiten Heute ist das Gebiet des fruheren Herzogtums ein Teil des Bundeslandes Schleswig Holstein Zum heutigen Landesteil Holstein gehoren noch zusatzlich Gebiete der ehemals eigenstandigen Freien Hansestadt Lubeck des Furstentums Lubeck und des Herzogtums Lauenburg sowie die ehemals schleswigsche Insel Fehmarn Die bis dahin holsteinische Stadt Altona und andere kleinere Gemeinden gehoren seit dem Gross Hamburg Gesetz von 1937 das zugleich Lubeck dem Landesteil Holstein zuschlug zur Hansestadt Hamburg Literatur BearbeitenWilhelm Ernst Christiani Geschichte der Herzogthumer Schleswig und Hollstein Kortensche Buchhandlung Flensburg Leipzig 1775 Robert Bohn Geschichte Schleswig Holsteins Verlag C H Beck Munchen 2006 ISBN 978 3 406 50891 2 Weblinks BearbeitenArtikel bei historicum net Karte des Herzogtums im 18 JahrhundertEinzelnachweise Bearbeiten Franklin Kopitzsch 350 Jahre Altona Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte 1664 2014 Hrsg Czech Hans Jorg u a Sandstein Dresden 2015 Altona Epochen und Facetten einer Stadtgeschichte S 25 Jann Markus Witt Schleswig Holstein von den Ursprungen bis zur Gegenwart Hrsg Jann Markus Witt Heiko Vosgerau Convent Hamburg 2002 ISBN 3 934613 39 X Frieden Wohlstand und Reformen Die Herzogtumer im danischen Gesamtstaat S 256 Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum Osterreich Konigreiche Bayern Hannover Preussen Sachsen WurttembergKurfurstentum Hessen Kassel Grossherzogtumer Baden Hessen Darmstadt Luxemburg Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt ab 1863 Anhalt Bernburg bis 1863 Anhalt Dessau bis 1863 Anhalt Kothen bis 1847 Holstein Lauenburg Limburg 1839 1866 Nassau Sachsen Altenburg ab 1826 Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als Sachsen Coburg Gotha Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 Sachsen Hildburghausen bis 1826 Sachsen Meiningen Herzogtum BraunschweigFurstentumer Hessen Homburg 1817 1866 Hohenzollern Hechingen bis 1850 Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 Liechtenstein Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie ab 1848 Reuss Ebersdorf bis 1824 Reuss Lobenstein bis 1824 Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 Reuss Schleiz bis 1848 Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontFreie Stadte Bremen Frankfurt am Main Hamburg Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Holstein amp oldid 233768987