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Das Herzogtum Limburg niederlandisch Hertogdom Limburg existierte von 1839 bis 1866 Das Gebiet des Herzogtums war geographisch identisch mit der heutigen niederlandischen Provinz Limburg Das Herzogtum Limburg wurde 1839 als Gliedstaat in den Deutschen Bund aufgenommen mit Ausnahme der Festungsstadte Maastricht und Venlo Im Deutschen Bund blieb das Herzogtum bis zu dessen Auflosung im Jahr 1866 Danach wurde Niederlandisch Limburg eine normale Provinz der Niederlande Herzogtum LimburgBundesstaat des Deutschen Bundes Wappen Flagge Landeshauptstadt MaastrichtStaatsform MonarchieStaatsoberhaupt 1839 1840 Wilhelm I 1840 1849 Wilhelm II 1849 1866 Wilhelm III Dynastie Haus Oranien NassauBestehen 1839 1866Flache 2 132 km Einwohner 147 527 1839 Bevolkerungsdichte 69 Ew km 1839 Engerer Rat Virilstimme zusammen mit LuxemburgEntstanden aus Konigreich der Vereinigten NiederlandeAufgegangen in Konigreich der NiederlandeKarteDieses Herzogtum aus dem 19 Jahrhundert ist nicht zu verwechseln mit dem sudlicher gelegenen alten Herzogtum Limburg Dieses hatte seit dem fruhen 11 Jahrhundert im Heiligen Romischen Reich bis ins Jahr 1793 bestanden Frankreich annektierte es in den Revolutionskriegen Das Konigreich der Vereinigten Niederlande von 1815 umfasste zunachst die heutigen Niederlande und das heutige Belgien Eine der Provinzen im Konigreich war die Provinz Limburg Ausserdem hatte das Grossherzogtum Luxemburg den niederlandischen Konig zum Grossherzog in Personalunion 1815 1890 Im Jahr 1830 kam es im Suden des Vereinigten Konigreichs der Niederlande zum Aufstand Belgische Revolution woraus das neue Konigreich Belgien hervorging Belgien eroberte die Provinz Limburg und auch in Luxemburg gab es einen Aufstand Nach militarischen Auseinandersetzungen fand man 1839 folgende Losung Luxemburg verlor dauerhaft seinen franzosischsprachigen Westteil an Belgien Provinz Luxemburg das verbleibende Grossherzogtum war weiterhin ein Gliedstaat des Deutschen Bundes Limburg wurde auf der Londoner Konferenz 1838 1839 in einen belgischen Anteil und einen niederlandischen Anteil geteilt Niederlandisch Limburg wurde in den Deutschen Bund aufgenommen In Belgisch Luxemburg lebten ahnlich viele Menschen wie in Niederlandisch Limburg Die Aufnahme Niederlandisch Limburgs in den Deutschen Bund glich also den Verlust von Belgisch Luxemburg aus Das war wichtig fur die Vertretung des niederlandischen Konigs im Bundestag des Deutschen Bundes Sonst hatte sein Vertreter seine Virilstimme verloren und hatte sich eine Kuriatstimme mit einer Gruppe kleinerer Staaten teilen mussen Zu diesem Zweck erhielt Niederlandisch Limburg den Status eines Herzogtums Es war offiziell keine niederlandische Provinz und wahlte auch keine Abgeordneten fur das niederlandische Parlament unterstand aber de facto der niederlandischen Verwaltung Fur den niederlandischen Konig hatte die Losung den Vorteil dass der militarische Schutz des Deutschen Bundes sich nun auch auf dieses Gebiet erstreckte In der Revolutionszeit 1848 1849 wahlte man im Herzogtum Limburg zwei Abgeordnete in die Frankfurter Nationalversammlung Beide warben fur die Integration des Herzogtums in den zu grundenden deutschen Nationalstaat Nachdem der niederlandische Konig die Lage der Limburger aber verbessert hatte verlor die pro deutsche Richtung an Zustimmung Nach der Auflosung des Deutschen Bundes im Jahr 1866 wurde Limburg eine niederlandische Provinz und zwar im Jahr 1867 Der Herzogstitel existierte allerdings noch bis 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Niederlande Luxemburg und Limburg nach 1815 2 Limburg im Deutschen Bund ab 1839 3 Forderungen der Nationalversammlung 1848 4 Internationale Reaktionen 5 Auflosung des Deutschen Bundes 1866 6 Herzoge 7 Sonstiges 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseNiederlande Luxemburg und Limburg nach 1815 BearbeitenDer niederlandische Konig Wilhelm I hatte durch den Wiener Kongress 1814 1815 ein grosses vereinigtes Konigreich erhalten zeigte aber wenig Neigung den damit verbundenen Erwartungen nachzukommen Luxemburg dessen Grossherzog er wurde behandelte er fast wie einen Teil der Niederlande Die Luxemburger Bundestruppen schlug er einfach seinem niederlandischen Heer zu und Luxemburg entsandte auch Abgeordnete in das niederlandische Parlament Wegen Luxemburg durfte der Konig genauer seine Regierung einen Gesandten in den Frankfurter Bundestag schicken Er zahlte immerhin einige tausend Gulden jahrlich in die Bundeskasse um dem Vorwurf des offenen Bundesbruchs zu entgehen Erst recht hielt Wilhelm nichts von dem Gedanken die gesamten Niederlande dem Deutschen Bund beitreten zu lassen 1 nbsp Konigreich der Vereinigten Niederlande 1815 1830Umgekehrt wurde der Deutsche Bund nicht sehr aktiv als 1830 die Belgische Revolution ausbrach und Luxemburg mitriss Der Bund garantierte seinen Mitgliedern zwar den Besitzstand und beschloss auch eine Bundesexekution Marz 1831 Allerdings fuhrte er diese nicht aus weil ein Krieg mit Frankreich befurchtet wurde Nur um die Festung Luxemburg konnte der Aufstand abgewehrt werden weil dort Bundestruppen aus Preussen stationiert waren 2 Im halbdeutschen Grossherzogtum Luxemburg ruhrte der Aufstand vor allem aus Unzufriedenheit mit den niederlandischen Steuern her In der Provinz Limburg waren die Sympathien fur die liberal katholische Belgische Revolution aufrechter Nur im Suden der damals noch ungeteilten Provinz Limburg in der Festungsstadt Maastricht konnten sich die Truppen des Konigs halten 3 Damals befurchtete man einen deutsch franzosischen Krieg auf belgischem Boden Daher dachte Konig Wilhelm daran dass das gesamte Vereinigte Konigreich der Niederlande doch noch dem Deutschen Bund beitreten konnte So ware das Konigreich vor Frankreich geschutzt gewesen Sollte der Konig seine Macht nicht mehr uber Belgien zuruckgewinnen konnen dann sollte seiner Meinung nach Belgien mitsamt Luxemburg dem Deutschen Bund beitreten entweder mit Wilhelm oder mit einem katholischen deutschen Fursten als Monarchen Belgien wurde vor einer franzosischen Annexion bewahrt werden Tatsachlich ware ein Beitritt aber bei den Bewohnern der restlichen Niederlande wie auch Belgiens ausserst unpopular gewesen 4 Auf der Londoner Konferenz 1830 1831 berieten die Grossmachte uber Belgien Belgien selbst sah Luxemburg als seine eigene Provinz an unbeschadet der Bundeszugehorigkeit Luxemburgs Die Deutschen allerdings wollten keine belgische Provinz als Mitglied im Deutschen Bund Frankreich unterstutzte Belgien hierin nachdem es sich Luxemburg nicht hatte selbst einverleiben konnen und daher hoffte kunftig Belgien zu seinem Vasallenstaat zu machen 5 Limburg im Deutschen Bund ab 1839 Bearbeiten nbsp Anderungen nach dem Vertrag von London 1839In den kommenden Jahren bemuhte Konig Wilhelm sich noch darum Belgien zuruckzuerobern oder wenigstens seine Verhandlungsposition zu verbessern Im Jahr 1839 mussten sowohl Wilhelm als auch die Belgier jedoch widerwillig einem Kompromiss zustimmen der im Wesentlichen bereits 1831 vorgelegen hatte Luxemburg wurde geteilt Der vorwiegend franzosischsprachige Westteil ging an Belgien der deutschsprachige Ostteil blieb als Wilhelms Grossherzogtum mitsamt Bundesfestung im Deutschen Bund Ausserdem wurde die Provinz Limburg zwischen Belgien und den Niederlanden geteilt Niederlandisch Limburg blieb als Herzogtum Limburg weiterhin der niederlandischen Erbfolge Verfassung und Verwaltung unterworfen Es wurde aber zusatzlich Gebiet des Deutschen Bundes mit Ausnahme der Festungen Maastricht und Venlo mit ihrem direkten Umland Der deutsche Bundestag akzeptierte den Tausch am 5 September 1839 der Deutsche Bund hatte rund 150 000 Einwohner in Luxemburg verloren und ebenso viel in Niederlandisch Limburg gewonnen 6 Wilhelm hielt es fur einen Vorteil dass Limburg militarisch nun unter Schutz des Deutschen Bundes stand wahrend auch die deutsche Seite endlich die strategisch gunstige Maaslinie verwirklicht sah Das machte einen franzosischen Angriff unwahrscheinlicher Gerade die konservativen Grossmachte Osterreich Preussen und Russland waren befriedigt dass das revolutionare Belgien seine Maximalforderungen nicht verwirklichen konnte Dennoch widersprach es Geist und Buchstaben der deutschen Bundesverfassung dass ein Gebiet sowohl deutsches Bundesgebiet als auch die Provinz einer fremden Macht darstellte Hatten Bundestag und niederlandische Regierung auf ihre entsprechenden Rechte bestanden ware es sofort zu Konflikten gekommen Ferner hatte im Kriegsfalle das deutsche Herzogtum Limburg Gegner einer Macht werden konnen mit der das niederlandische Herzogtum Limburg gute Beziehungen hatte 7 Ein Konflikt bahnte sich 1846 1847 an Vor allem Osterreich drangte im Deutschen Bund auf die Einfuhrung einer einheitlichen Pressezensur Diese hatte aber in Limburg die niederlandische Verfassung verletzt Ausserdem ware eine Zensur allein im Bundesgebiet Limburg kaum durchsetzbar gewesen dazu hatte man das Lesen von Zeitungen aus Maastricht Venlo und den ubrigen Niederlanden unterbinden mussen Zu einem entsprechenden Bundesbeschluss ist es dann aber nicht mehr gekommen 8 Forderungen der Nationalversammlung 1848 BearbeitenZwar hatte es im Vormarz einzelne deutsche Nationalisten gegeben die die gesamten Niederlande in ein neues deutsches Reich einbeziehen wollten Diese hielten sich in der Nationalversammlung aber zunachst sehr zuruck Das galt ebenso fur rheinische Handelskreise die sich zuvor mit den Niederlanden uber die Rheinschifffahrt gestritten hatten und jetzt auf eine enge deutsch niederlandische Zusammenarbeit unter dem Zeichen des Liberalismus hofften In die Nationalversammlung waren zwei Limburger gewahlt worden von denen der eine sogleich das Thema Limburg behandelt sehen wollte Baron Jan Lodewijk van Scherpenzeel Heusch schrieb am 24 Mai 1848 der Nationalversammlung dass er erst seinen Sitz einnehmen konne wenn beschlossen worden ist dass Limburg nicht mehr den Niederlanden angehoren werde Ein entsprechender Antrag des Legitimationsausschusses wurde angenommen 9 nbsp Frankfurter Nationalversammlung 1848Scherpenzeel wollte die besondere staatsrechtliche Situation des Herzogtums Limburg dazu ausnutzen das Gebiet wenn schon nicht Belgien so doch Deutschland anzuschliessen Er erwartete dass sich das belgische Modell der liberal konstitutionellen Monarchie auch in Deutschland durchsetzen werde Wirtschaftlich versprach er sich fur Limburg ebenso Vorteile Es hatte wenig Beziehungen nach Norden und die Teilung Limburgs hatte es von seinem ehemaligen Hinterland im Westen abgeschnitten Hinzu kam die Verbitterung daruber dass Limburg die Schulden der alten Niederlande mitbezahlen sollte 10 Die niederlandische Regierung versuchte die Bindungen von 1839 fur Limburg ruckgangig zu machen So weigerte sie sich auch den limburgischen Beitrag fur die Reichsflotte zu zahlen oder das limburgische Militarkontingent zum Bundeskrieg gegen Danemark zu entsenden 11 Am 19 Juli 1848 kam es in der Nationalversammlung zu einer grosseren Debatte uber einen Antrag dass Limburg als deutsches Land anzusehen sei dass Limburg nicht wie bisher unter niederlandischer Verwaltung stehen konne und dass die deutsche Reichsregierung mit den Niederlanden uber die finanzielle Belastung sprechen solle Einige Redner wie Ernst Moritz Arndt meinten zwar dass die germanischen Niederlande auch aus handelspolitischen Grunden dem Reich angeschlossen werden mussten die meisten aber bezogen sich nur auf den Inhalt des Antrags der nahezu einstimmig angenommen wurde 12 In Limburg fuhrte die Entscheidung zu grossem Jubel in schwarz rot goldenem Farbenschmuck Die Mehrheit fur Deutschland war zu keiner anderen Phase so gross In Frankfurt trafen pro deutsche und pro niederlandische Petitionen ein Als manche Limburger anfingen keine Steuern mehr zu zahlen verkundete die niederlandische Regierung dass der Status des Herzogtums nur in Einvernehmen mit Den Haag verandert werden konne Sie unterstrich ihren Willen mit Truppendemonstrationen nachdem der Limburger Gouverneur Konfrontationen eher aus dem Wege gegangen war ohne Positionen preiszugeben 13 In der niederlandischen Zweiten Kammer war die Mehrheit aus Grunden des nationalen Prestiges zwar gegen die Abtrennung Limburgs Doch sie war andererseits nicht bereit die Kosten beispielsweise fur eine Mobilmachung zu tragen 14 nbsp Herzogtum Limburg um 1848Die deutsche Offentlichkeit begrusste zwar einen Anschluss Limburgs hielt die Frage aber nicht fur sehr bedeutsam Die deutsche Reichsregierung verzogerte eine Ausfuhrung des Beschlusses vom 19 Juli sie wusste dass der Status Limburg mit einer komplizierten Konstellation an der Grenze zu den Niederlanden und Belgien verbunden war Manche Ausserungen in der Nationalversammlung waren auch nicht dazu geeignet die Furcht des Auslands vor der Macht eines geeinten Deutschlands zu mindern Der deutschen Seite wurde immerhin zugutegehalten dass Limburg bereits zum Deutschen Bund gehort hatte 15 Am 1 September 1848 kam es in der Nationalversammlung zu einer Debatte uber die Ausfuhrung des Beschlusses vom 19 Juli der dazugehorige Antrag der einem Misstrauensvotum gleichkam wurde jedoch abgelehnt Im November bestatigte die Nationalversammlung noch einmal ihren Beschluss aber das Interesse an Limburg war deutlich abgeklungen Die Nationalversammlung konzentrierte sich auf die Erarbeitung der Reichsverfassung Mittlerweile hatte sich ausserdem die Situation in den Niederlanden langst stabilisiert mit liberalen Verfassungsanderungen und einer Verbesserung des Status fur die Limburger 16 Internationale Reaktionen Bearbeiten nbsp Reste einer Festungsanlage bei MaastrichtOsterreich war eher gegen eine Trennung Limburgs von den Niederlanden denn es sah darin einen Prazedenzfall fur die Abtrennung deutschsprachiger Gebiete von Osterreich um sie dem deutschen Bundesstaat anzugliedern Allerdings war Osterreich zunachst durch seine inneren Probleme nicht in der Lage Den Haag wirkungsvoll zu unterstutzen Spater dann hatte es eine einvernehmliche Regelung begrusst um den gegenwartigen Zustand zu verbessern und dabei hatten die Niederlander Zugestandnisse machen sollen 17 Die Niederlande sahen die Entfremdung zwischen Berlin und Frankfurt gern jedoch wollten die Preussen sich zum Vertreter der nationalen Sache machen Eine engere Bindung Limburgs an Deutschland wunschte Preussen allein schon aus militarischen Grunden Mit Datum vom 31 Juli 1848 antwortete die preussische Regierung schliesslich den Niederlanden dass sie eine Neuregelung fur notwendig erachtete 18 Erst am 23 Juli erkannten die Niederlande die Regierung der Franzosischen Republik an Zwei Tage spater horte der niederlandische Gesandte in Paris vom franzosischen Aussenminister eine sehr negative Meinung uber die Frankfurter Nationalversammlung In Zukunft wurde sicher auch das Elsass gefordert werden Ferner verfing die Warnung des Niederlanders dass die Festungen Maastricht und Venlo nicht in deutsche Hande fallen sollten Frankreich nahm zu diesem Zeitpunkt sowieso eine abwartende und vorsichtige Haltung ein Frankreich hatte militarisch und finanziell nicht die Mittel fur einen Krieg und war ohne Bundnispartner die Regierung war noch nicht fest im Sattel Moglicherweise hatte Frankreich zu verhindern gesucht dass die Festungen an der Maas deutsch wurden es aber hingenommen wenn beispielsweise ein Teil von Bundes Limburg von den Niederlanden abgetrennt worden ware 19 In Den Haag erwartete man dass England sich ebenso wie im Fall Schleswig Holstein auch gegen deutsche Anspruche auf Limburg aussprechen werde Schliesslich sei England immer als Beschutzer der kleinen Machte auf dem Kontinent aufgetreten Doch der britische Aussenminister Palmerston ignorierte ein entsprechendes niederlandisches Schreiben im Juni da ihm die Angelegenheit weder sehr dringlich noch sehr wichtig erschien In einer Rede vor dem Unterhaus verglich der konservative Oppositionspolitiker Disraeli dann die Limburg Frage mit Schleswig Holstein Beide Falle zeugten seiner Meinung nach von einer aggressiv annexionistischen Haltung in Deutschland Palmerston hielt sich in seiner Antwort zuruck Die Regierung musse sich noch genauer informieren und warte auf Erlauterungen der Niederlander 20 Am 16 August erhielten die Niederlande eine sehr kuhle Reaktion Palmerstons Man erhielt in Den Haag den Eindruck dass England die Limburg Frage nur als Angelegenheit zwischen dem Deutschen Bund und einem seiner Mitglieder betrachte Limburg habe wie andere Bundesgebiete Abgeordnete nach Frankfurt entsandt um die Bundesverfassung zu reformieren Wenn den Bundesstaaten die neue Verfassung zu unitarisch einheitsstaatlich werde dann sei es an ihnen gemeinsam sich dagegen zu wehren 21 Grund fur die Haltung Palmerstons war dass ihn im August die italienischen Angelegenheiten in Anspruch nahmen dass der Frankfurter Beschluss von 19 Juli noch nicht umgesetzt worden war und dass die Deutschen nicht die beiden Maasfestungen Maastricht und Venlo beanspruchten Ansonsten hatte die britische Reaktion anders ausgesehen Palmerston wollte daruber hinaus auch nicht den erwarteten deutsch danischen Waffenstillstand dadurch gefahrden dass er an anderer Stelle einen Konflikt mit Berlin forderte 22 Nur Belgien und Russland hatten den niederlandischen Anspruch auf Limburg ausdrucklich verteidigt doch Belgien war neutral und Russland unterstutzte die Niederlande nur moralisch Wegen der Haltung der Grossmachte hatte Den Haag wahrscheinlich klein beigegeben wenn Deutschland nach dem 19 Juli auf rasche Verhandlungen gedrangt hatte Ein Vorpreschen aber ware wiederum von den auslandischen Grossmachten scharf verurteilt worden Die Folge ware ein Kompromiss gewesen der die deutsche Reichsregierung wiederum in Konflikt mit der Nationalversammlung gebracht hatte 23 Auflosung des Deutschen Bundes 1866 BearbeitenAls der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck am 10 Juni 1866 einen Plan zur Reform des Deutschen Bundes vorlegte sah er bereits vor dass Limburg und Luxemburg den Bund verliessen Nach dem Deutschen Krieg vom Juli August 1866 wurde der Deutsche Bund aufgelost Limburg und Luxemburg wollten nicht dem kunftigen Norddeutschen Bund angehoren und Bismarck bemuhte sich auch deshalb nicht ernsthaft um sie weil ein auslandischer Landesherr in einem Bundesstaat ein Problem dargestellt hatte 24 nbsp Norddeutscher Bund 1867 1870Strittig blieb aber zunachst das Schicksal Luxemburgs an dem Frankreich ein Interesse hatte in dem aber auch eine preussische Garnison stand Zwar war sie nach der Auflosung des Bundes keine Bundesfestung mehr aber Preussen berief sich auf preussisch niederlandische Vertrage und beliess die Garnison dort In Gesprachen mit Frankreich hatte Bismarck versprochen auf die Niederlande Druck auszuuben so dass er aus taktischen Grunden am 23 August 1866 Den Haag mitteilte Limburg und Luxemburg sollten dem norddeutschen Bundesstaat angehoren 25 Im Zuge der Luxemburgkrise wurde auf der Londoner Konferenz im Mai 1867 bestatigt dass die Auflosung des Deutschen Bundes auch die Auflosung der Bindungen Luxemburgs und Limburgs an diesen Bund bedeutet habe Art VI Der Titel Herzogtum verlor nach dem Austritt an Bedeutung da Limburg nur noch eine Provinz der Niederlande war blieb aber bis 1906 bestehen Die Limburger selbst sind gegenuber dem Konigreich der Niederlande lange Zeit reserviert geblieben Schliesslich hatten sie vor 1830 zu den sudlichen Niederlanden gehort mit denen sie kulturell wirtschaftlich und durch die katholische Religion verbunden waren Erst seit dem Ersten Weltkrieg waren die Limburger assimiliert weil sie im Krieg zu den neutralen Niederlanden gehorten und ihnen damit das Schicksal der besetzten Belgier erspart blieb 26 Herzoge BearbeitenDie Herzoge waren identisch mit dem jeweiligen niederlandischen Konig 1839 1840 Wilhelm I 1840 1849 Wilhelm II 1849 1866 Wilhelm III nbsp Flagge des Herzogtums LimburgNach 1866 blieb der Titel Hertog van Limburg als ein personlicher Adelstitel fur Wilhelm III bestehen Aufgrund des Gesetzes uber den Adel konnten Adelstitel aber nicht an die weibliche Linie der Nachkommen ubergehen sodass Wilhelm III der letzte Trager des Adelstitels Herzog von Limburg war Er starb 1890 In Erinnerung an die komplizierten Verhaltnisse und wechselnde Zugehorigkeiten als Herzogtum und Generalitatsland wurde in der Bevolkerung der Beauftragte der niederlandischen Konigin fur Limburg inoffiziell immer noch als Gouverneur bezeichnet Sonstiges BearbeitenEine offiziell bestatigte Flagge gab es nicht Doch wurde ab 1841 von verschiedenen Seiten eine rot weiss langsgestreifte Flagge propagiert Proportionen und Farbtone unverbindlich Die Farben leiteten sich aus dem offiziell genehmigten Wappen ab 27 August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete im Jahr 1841 das Lied der Deutschen Dieses Gedicht wurde im Jahr 1922 zur deutschen Nationalhymne Die Liedzeile von der Maas bis an die Memel erklart sich durch das Herzogtum Limburg durch das der Fluss Maas fliesst Siehe auch BearbeitenBelgische Revolution LuxemburgkriseEinzelnachweise Bearbeiten Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 5 8 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 14 15 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 16 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 18 19 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 20 21 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 49 51 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 52 53 55 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 183 184 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 245 247 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 246 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band II Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850 3 Auflage Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 646 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 247 249 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 250 251 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 603 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 251 Gunter Wollstein Das Grossdeutschland der Paulskirche Nationale Ziele in der burgerlichen Revolution 1848 1849 Droste Verlag Dusseldorf 1977 S 253 254 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 559 560 562 563 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 563 565 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 569 571 S 572 573 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 576 577 S 581 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 583 584 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 587 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 S 594 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band III Bismarck und das Reich 3 Auflage W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 694 Ernst Rudolf Huber Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 Band III Bismarck und das Reich 3 Auflage W Kohlhammer Stuttgart u a 1988 S 695 Johan Christiaan Boogman Nederland en de Duitse Bond 1815 1851 Diss Utrecht J B Wolters Groningen Djakarta 1955 199 201 Jos Poels Guus Urlings Hoog in top 60 jaar Limburgse vlag 1953 2013 Mooi Limburgs Boekenfonds Provincie Limburg 2013 ISBN 978 90 8596 092 8 S 18 ff Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum nbsp Osterreich nbsp Konigreiche nbsp Bayern nbsp Hannover nbsp Preussen nbsp Sachsen nbsp WurttembergKurfurstentum nbsp Hessen Kassel Grossherzogtumer nbsp Baden nbsp Hessen Darmstadt nbsp Luxemburg nbsp Mecklenburg Schwerin nbsp Mecklenburg Strelitz nbsp Oldenburg nbsp Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer nbsp Anhalt ab 1863 nbsp Anhalt Bernburg bis 1863 nbsp Anhalt Dessau bis 1863 nbsp Anhalt Kothen bis 1847 nbsp Holstein nbsp Lauenburg nbsp Limburg 1839 1866 nbsp Nassau nbsp Sachsen Altenburg ab 1826 nbsp Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als nbsp Sachsen Coburg Gotha nbsp Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 nbsp Sachsen Hildburghausen bis 1826 nbsp Sachsen Meiningen nbsp Herzogtum BraunschweigFurstentumer nbsp Hessen Homburg 1817 1866 nbsp Hohenzollern Hechingen bis 1850 nbsp Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 nbsp Liechtenstein nbsp Lippe nbsp Reuss alterer Linie nbsp Reuss jungerer Linie ab 1848 nbsp Reuss Ebersdorf bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein bis 1824 nbsp Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 nbsp Reuss Schleiz bis 1848 nbsp Schaumburg Lippe nbsp Schwarzburg Rudolstadt nbsp Schwarzburg Sondershausen nbsp Waldeck PyrmontFreie Stadte nbsp Bremen nbsp Frankfurt am Main nbsp Hamburg nbsp Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Limburg 1839 1866 amp oldid 236272563