www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel gibt einen Uberblick uber die Geschichte des Territoriums Schaumburg Lippe Zu anderen Bedeutungen siehe Schaumburg Lippe Begriffsklarung Schaumburg Lippe war bis 1946 ein selbstandiges deutsches Land Grafschaft Furstentum Freistaat im Gebiet des heutigen Niedersachsen zwischen der Region Hannover und der westfalischen Grenze gelegen Der Name bezieht sich auf die alte Grafschaft Schaumburg deren Herrschergeschlecht 1640 erloschen war und die Grafen zur Lippe die 1647 aus einer Nebenlinie die Regenten der neu gebildeten Grafschaft lippischen Anteils das Haus Schaumburg Lippe stellten Hauptstadt war Buckeburg Schaumburg Lippe Wappen FlaggeLage im Deutschen ReichLandeshauptstadt BuckeburgRegierungsform Monarchie RepublikStaatsoberhaupt Furst bis 1918 Dynastie Schaumburg LippeBestehen 1647 1946Flache 340 km Einwohner 48 046 1925 Bevolkerungsdichte 141 Einwohner pro km Aufgegangen in NiedersachsenStimmen im Bundesrat 1 StimmeKfz Kennzeichen vor 1945 SL nach 1956 STHKarteVereinstaler mit Wappen des Furstentums Schaumburg LippeDen nordlichsten Teil des Gebietes bildete das Steinhuder Meer in dem sich die ehemalige schaumburg lippische Inselfestung und Militarschule Wilhelmstein befindet 1946 wurde Schaumburg Lippe als Landkreis Teil des neuen Landes Niedersachsen und hier dem Regierungsbezirk Hannover zugeordnet 1977 wurde der Landkreis im Zuge der Gebiets und Verwaltungsreform weitestgehend mit dem Grossteil des Kreises Grafschaft Schaumburg vereinigt beide bilden seitdem zusammen den Landkreis Schaumburg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Bevolkerung 2 Religion 3 Geschichte 3 1 Fruhe Neuzeit 3 2 Deutscher Bund und Kaiserreich 3 3 Nach dem Ersten Weltkrieg 3 4 Zeit des Nationalsozialismus 3 5 Seit dem Zweiten Weltkrieg 4 Staatsorganisation 5 Herrscher und Regierungschefs 5 1 Grafen 5 2 Fursten 5 3 Staatsminister bzw Vorsitzende der Landesregierung 6 Wirtschaft 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBevolkerung BearbeitenDer 340 2 km grosse Staat zahlte 1766 17 000 Einwohner 1836 26 400 Einwohner 1881 33 133 Einwohner 1905 44 992 Einwohner 1934 50 669 Einwohner Mai 1939 54 162 EinwohnerReligion BearbeitenDie Bevolkerung der noch ungeteilten Grafschaft Schaumburg war seit der Einfuhrung der Reformation durch die Grafen von Schauenburg im Jahre 1559 lutherisch 2 Dies blieb auch so als nach der Teilung 1647 das reformierte Haus Lippe die Herrschaft ubernahm Katholiken 1 3 Prozent Juden 0 4 Prozent und Konfessionslose bildeten bis zum Zweiten Weltkrieg unbetrachtliche Minderheiten Die Evangelisch Lutherische Landeskirche Schaumburg Lippe besteht bis heute in den Grenzen des einstigen Territoriums Ihr Bischof bis 1949 Landessuperintendent 3 hat seinen Sitz in Buckeburg Geschichte BearbeitenFruhe Neuzeit Bearbeiten Hauptartikel Grafschaft Schaumburg Lippe Schaumburg Lippe entstand 1647 durch die Aufteilung der Grafschaft Schaumburg zwischen dem Haus Braunschweig Luneburg den Landgrafen von Hessen Kassel und den Grafen zur Lippe Graf Otto V zu Holstein Schaumburg hatte wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1640 auf Einladung des schwedischen Feldmarschalls Johann Baner an einer Versammlung der Kriegsparteien in Hildesheim teilgenommen die mit einem Gastmahl und Trinkgelage endete bei dem einige Teilnehmer vergiftet worden sein sollen 4 Am 15 November 1640 verstarb mit dem jungen und noch kinderlosen Grafen der letzte mannliche Vertreter seines Geschlechts Sein Erbe wurde in den Folgejahren aufgeteilt In mehreren Vertragen wurde die Teilung 1647 festgelegt und im Oktober 1648 im Westfalischen Friedensvertrag bestatigt Als Ergebnis dieser Teilung gab es ab 1647 eine mit Hessen Kassel durch Personalunion verbundene Grafschaft Schaumburg hessischen Anteils und die Grafschaft Schaumburg Lippe lippischen Anteils in der eine Nebenlinie des lippischen Grafenhauses regierte begrundet von Graf Philipp I von Lippe Alverdissen Dieser Teil wurde spater meist als Schaumburg Lippe bezeichnet Die Existenz des kleinen Territoriums war von Beginn an schwierig Zunachst wurden wichtige Einrichtungen gemeinsam mit dem hessischen Teil der Grafschaft Schaumburg weiter genutzt wie nur kurzfristig die Landstande vor allem aber der ertragreiche Bergbau Samtbergbau der Buckeberge Da zudem die Landgrafen von Hessen Kassel weiterhin Lehnsherren der Buckeburger blieben war die territoriale Unabhangigkeit immer gefahrdet Als Folge dieser Gefahrdung entwickelte Graf Wilhelm Regentschaft 1748 1777 seine spezifische Form der Landesverteidigung mit einem zwar in absoluten Zahlen kleinen fur das Land aber grossem stehenden Heer von bis zu 1000 Mann Ausserdem baute er den Wilhelmstein und das Wilhelmsteiner Feld Zuvor hatte sein Grossvater Graf Friedrich Christian durch eine eigenwillige Politik die Existenz der Grafschaft in Frage gestellt Wilhelm hinterliess zwar eine Armee aber auch viele Schulden die seinen Nachfolger Philipp Ernst in eine tiefe innenpolitische Krise sturzten Nach dessen Tod erhob Hessen Kassel Erbanspruche und besetzte 1787 im Buckeburger Streit das Land konnte aber durch hannoversches und preussisches Eingreifen zum Ruckzug gezwungen werden 5 Anschliessend wurde fur den noch jungen Erbgrafen Georg Wilhelm ein Vormund eingesetzt der zusammen mit der Mutter Juliane die Regentschaft ausubte Deutscher Bund und Kaiserreich Bearbeiten Nachdem Graf Georg Wilhelm 1784 1860 1807 die Regierung ubernommen hatte wurde er am 18 April 1807 durch Beitritt zum Rheinbund faktisch zum Fursten erhoben 1815 trat das Furstentum dem Deutschen Bund bei Georg Wilhelm der zunachst noch innenpolitische Reformen unterstutzt hatte Einfuhrung einer modernen Grundsteuer 1812 Landstande mit einer Vertretung der Bauern 1815 musste beim Wiener Kongress feststellen dass das Land keine Gebietserweiterung erwarten konnte und mit einer Mediatisierung zu rechnen sei Deshalb wurden in den folgenden Jahren mehrere grosse Guter in Sudosteuropa aufgekauft um eine dauerhafte Absicherung Apanage der furstlichen Familie zu gewahrleisten Im Vorfeld des Deutschen Krieges 1866 sollte der Vertreter des Furstentums beim Frankfurter Bundestag zwar fur die Mobilisierung der Armeecorps der Mittelstaaten gegen Preussen stimmen enthielt sich aber da ihn die Anweisung seiner Regierung zu spat erreichte Am 16 Juni 1866 erlaubte Furst Adolf Georg den Durchmarsch der preussischen Truppen durch sein Gebiet womit Schaumburg Lippe offen auf die Seite Preussens trat Dadurch wurde die Unabhangigkeit des kleinen Staates gesichert 6 Am 18 August 1866 trat das Furstentum dem preussischen Bundnis mit den Staaten Norddeutschlands und in Folge dem Norddeutschen Bund bei 7 und wurde nach 1871 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Von 1895 bis 1905 versuchte das Furstenhaus seine Erbanspruche auf das Furstentum Lippe in einem rechtshistorisch bedeutsamen Erbfolgestreit durchzusetzen was ihm jedoch nicht gelang Der Dichter Hermann Lons lebte von 1906 bis 1909 in Schaumburg Lippe und fasste seine dortigen negativen Erfahrungen mit der Kleinstaaterei in die scharfe Satire Duodez Furst Adolf II zu Schaumburg Lippe verzichtete in der Novemberrevolution am 15 November 1918 als einer der letzten verbliebenen Monarchen in Deutschland auf seinen Thron Die Regierung wurde fur den Bundesstaat Schaumburg Lippe bis zur endgultigen Neuregelung der Verhaltnisse durch den Arbeiter und Soldatenrat in Buckeburg ubernommen 8 Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Freistaat Schaumburg Lippe Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schaumburg Lippe ein Freistaat innerhalb der Weimarer Republik In Schaumburg Lippe war die SPD anfangs die starkste Fraktion im Landtag und bis zum Marz 1933 bildete sie daruber hinaus eine regierungsfahige Koalitionsregierung mit der Deutschen Staatspartei Den von der Landesregierung favorisierten Anschluss des Landes an Preussen lehnte die Bevolkerung in einer Volksabstimmung 1926 mit knapper Mehrheit ab Ein erneuter Vorstoss zum Anschluss scheiterte 1930 im Landtag an der notwendigen Zwei Drittel Mehrheit Die Wahlergebnisse sind im Artikel Landtag des Freistaates Schaumburg Lippe beschrieben Verwaltungsmassig bestand der Freistaat Schaumburg Lippe aus den Landkreisen Buckeburg und Stadthagen denen 1934 die kreisfreien Stadte Buckeburg und Stadthagen eingegliedert wurden Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Am 9 Marz 1933 wurde der schaumburg lippische Regierungschef Heinrich Lorenz SPD von einem Reichskommissar abgesetzt Im Zuge der Gleichschaltung der Lander mit der Hitler Regierung wurde die Landesregierung dem Nationalsozialisten Alfred Meyer als Reichsstatthalter fur Lippe und Schaumburg Lippe unterstellt der Landtag wurde aufgelost und 1934 wurden samtliche Befugnisse der Lander auf das Reich ubertragen Mehrere Mitglieder der einstigen Dynastie Schaumburg Lippe traten der NSDAP bei 9 darunter als wohl prominentestes Beispiel Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg Lippe der personliche Referent von NS Propagandaminister Joseph Goebbels 10 Seit dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Der schaumburg lippische Landesrat fungierte 1945 46 als beratender Ausschuss fur die Landesregierung Er hatte 5 Mitglieder und war ein Vorlaufer des zwar geplanten wegen der schnellen Auflosung des Landes aber nicht mehr zusammengetretenen ernannten Landtags von Schaumburg Lippe Mit der Verordnung Nr 46 der britischen Militarregierung vom 23 August 1946 betreffend die Auflosung der Provinzen des ehemaligen Landes Preussen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbstandige Lander erhielt das Land Hannover seine rechtlichen Grundlagen Am 23 November 1946 genehmigte die britische Militarregierung die Vereinigung der Lander Braunschweig mit Ausnahme des ostlichen Teils des Landkreises Blankenburg sowie der Exklave Calvorde des Landkreises Helmstedt die an die sowjetische Besatzungszone fielen und in das Land Sachsen Anhalt integriert wurden Hannover mit Ausnahme des Amtes Neuhaus das an die sowjetische Besatzungszone fiel und erst 1993 Niedersachsen wieder angegliedert wurde Oldenburg und Schaumburg Lippe zum neuen Land Niedersachsen 1946 wurden die beiden Landkreise Buckeburg und Stadthagen zum Landkreis Schaumburg Lippe mit der Kreisstadt Stadthagen vereinigt Ein Volksentscheid vom 19 Januar 1975 zur Wiederherstellung des ehemaligen Landes nach Art 29 GG wurde trotz positiven Ausgangs vom Bundesgesetzgeber zuruckgewiesen 11 Bei der Neuorganisation der Kreise in Niedersachsen wurde der Landkreis am 1 August 1977 mit dem Landkreis Grafschaft Schaumburg Kreisstadt Rinteln der seit 1647 zu Hessen Kassel ab 1866 zur preussischen Provinz Hessen Nassau und erst ab 1932 zur Provinz Hannover gehort hatte zum neuen Landkreis Schaumburg Kreisstadt Stadthagen vereinigt Die Stadt Hessisch Oldendorf kam zum Landkreis Hameln Pyrmont Damit sind heute viele der Gebiete die bis etwa 1647 schaumburgisch waren wieder unter einheitlicher Verwaltung aber nicht mehr Frille 12 Steinhude Grossenheidorn sowie das schon nach 1640 an das Furstentum Calenberg gegangene schaumburgische Amt Bokeloh auch nicht mehr Hessisch Oldendorf mit den zugehorigen Ortsteilen Staatsorganisation Bearbeiten Siegelmarke Furstliche Schaumburg Lippische RegierungDas Furstentum besass seit 1867 eine Einzelstimme im Bundesrat Seine Hauptstadt war Buckeburg das 1905 lediglich 5500 Einwohner zahlte Verwaltungsmassig war der Kleinstaat eingeteilt in die zwei Stadte Buckeburg und Stadthagen sowie die drei Amter Buckeburg Stadthagen und Hagenburg Seit 1879 war in Buckeburg das furstlich schaumburg lippische Landgericht dem die beiden Amtsgerichte in Stadthagen und Buckeburg unterstellt waren Aufgrund eines Staatsvertrages mit dem Grossherzogtum Oldenburg war das Oberlandesgericht in Oldenburg als Appellationsinstanz zustandig fur Falle aus dem Landchen Nach 30 Jahren schloss Schaumburg Lippe einen Staatsvertrag mit Preussen wodurch seither die bisher oldenburgischen Aufgaben vom Oberlandesgericht Celle wahrgenommen wurden Militarisch gehorte das Furstentum zum Ersatzbezirk des VII Armeekorps 26 Brigade dessen Jagerbataillon Nr 7 in Buckeburg stationiert war Das Furstentum Schaumburg Lippe hatte eine Militarkonvention mit Preussen abgeschlossen Nach der Verfassung des Freistaats Schaumburg Lippe von 1922 lag die gesetzgebende Gewalt im Wesentlichen beim Landtag der aus 15 Abgeordneten bestand die auf drei Jahre durch Verhaltniswahl gewahlt wurden Fur die ausfuhrende Gewalt war die vom Landtag gewahlte Landesregierung zustandig die ein Kollegium aus funf Mitgliedern war davon zwei hauptamtlich und drei nebenamtlich Der hauptamtliche Vorsitzende der Landesregierung fuhrte den Titel Staatsrat Die innere Verwaltung gliederte sich in die Landkreise Buckeburg und Stadthagen und die Stadte Buckeburg und Stadthagen 1933 bestanden im Kreis Buckeburg 34 Gemeinden und drei gemeindefreie Gutsbezirke im Kreis Stadthagen bestanden neben den Flecken Hagenburg und Steinhude am Meer 32 Gemeinden und funf gemeindefreie Gutsbezirke Auch im Reichsrat besass Schaumburg Lippe eine Stimme aus Kostengrunden leistete man sich aber keinen eigenen Vertreter in Berlin gemass einer Absprache zwischen den Landesregierungen stimmte der Vertreter Oldenburgs regelmassig auch fur Schaumburg Lippe ab Die Rechtsprechung im Freistaat Schaumburg Lippe oblag weiterhin den beiden Amtsgerichten Stadthagen und Buckeburg und dem Landgericht Buckeburg auch das preussischen Oberlandesgericht in Celle war kraft eines 1928 noch einmal erneuerten Staatsvertrages weiterhin fur Schaumburg Lippe zustandig Hauptartikel Justizwesen in Schaumburg Lippe Das fruhere Schaumburg Lippische Landesarchiv befindet sich heute im niedersachsischen Staatsarchiv Buckeburg Verwaltungsgliederung mit Einwohnerzahl 1871 13 Stadt Einwohner 1871Buckeburg 4 686Stadthagen 2 579Amt Einwohner 1871Arensburg 14 Buckeburg 15 Hagenburg 6 458Stadthagen 8 039Herrscher und Regierungschefs BearbeitenGrafen Bearbeiten 1647 1681 Philipp I 1601 1681 1681 1728 Friedrich Christian 1655 1728 1728 1748 Albrecht Wolfgang 1699 1748 1748 1777 Wilhelm 1724 1777 1777 1787 Philipp II Ernst 1723 1787 1787 1807 Georg Wilhelm unter Vormundschaft seiner Mutter Juliane Landgrafin von Hessen Philippsthal und Graf Ludwig von Wallmoden Gimborn Fursten Bearbeiten 1807 1860 Georg Wilhelm 1784 1860 1860 1893 Adolf I Georg 1817 1893 1893 1911 Georg 1846 1911 1911 1918 Adolf II 1883 1936 Staatsminister bzw Vorsitzende der Landesregierung Bearbeiten 1898 1918 Friedrich von Feilitzsch Staatsminister 1918 1919 Heinrich Lorenz SPD Vorsitzender des Landesrates 1919 1922 Otto Bomers parteilos Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1922 1925 Konrad Wippermann parteilos Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1925 1927 Erich Steinbrecher SPD Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1927 1933 Heinrich Lorenz SPD Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1933 Hans Joachim Riecke NSDAP Reichskommissar 1933 1945 Karl Dreier NSDAP Landesprasident 1933 1945 Alfred Meyer NSDAP Reichstatthalter fur Lippe und Schaumburg Lippe 1945 1946 Heinrich Bovers vormals DDP Staatsrat und Vorsitzender der Landesregierung 1945 1946 Heinrich Drake Landesprasident von Schaumburg Lippe und des Landes Lippe eingesetzt durch die britische Militarregierung Wirtschaft BearbeitenSchaumburg Lippe hatte eine stark differenzierte Wirtschaftsstruktur Bis in das 19 Jahrhundert bildete die Landwirtschaft eine wichtige Basis wobei vor allem der Ackerbau vergleichsweise ertragreich war Daneben war die Leinenweberei besonders in den nordlichen Gemeinden von Bedeutung Das Leinen wurde besonders in die Niederlande aber auch nach Skandinavien exportiert Im 18 Jahrhundert bildete Wanderarbeit Hollandgang eine weitere wichtige Erwerbsquelle fur die landlichen Unterschichten Seit dem spaten Mittelalter wurde in den Buckebergen Steinkohle abgebaut Nach der Teilung der Grafschaft erfolgte der Abbau gemeinsam mit der Landgrafschaft Hessen Kassel Samtbergbau die Einkunfte wurden zwischen den Eigentumern geteilt Nach 1866 gingen die hessischen Anteile an Preussen uber Der Steinkohlebergbau wurde besonders im 19 Jahrhundert schnell ausgebaut 1905 wurde sowohl der Georgschacht bei Stadthagen als auch die architektonisch bedeutsame Zentrale in Betrieb genommen Mehrere Glashutten entstanden im 19 Jahrhundert am Hang der Buckeberge und in Stadthagen Sie erreichten aber nie die Bedeutung der in der benachbarten hessischen Grafschaft Schaumburg liegenden Hutten in Obernkirchen Heye Stoevesandt und Rinteln Stoevesandt Ein wichtiger Motor fur die Industrialisierung war neben den Bodenschatzen die Eisenbahn Von der wichtigen Ost West Verbindung Koln Minden Hannover Berlin vgl Koln Mindener Eisenbahn profitierte vor allem das bis dahin bedeutungslose Stadthagen wo sich nach 1871 viele kleine und mittlere Industriebetriebe niederliessen Mit dem Bau des Georgschachtes bei Stadthagen und der Nord Sud Verbindung durch die Eroffnung der Rinteln Stadthagener Eisenbahn 1900 nahm die Bedeutung der Region noch weiter zu Mit dem Ende des Steinkohlebergbaus 1961 endete diese Phase schaumburgisch lippischer Wirtschaft Siehe auch BearbeitenSchaumburg Lippe Buckeburgisches Karabinier und Jager KorpsLiteratur BearbeitenMatthias Blazek Schaumburg Lippe im Wandel der Zeit In General Anzeiger fur den Landkreis Schaumburg und Umgebung vom 25 Juli 1991 Matthias Blazek Schaumburg Lippe In Schaumburger Wochenblatt vom 22 Mai und 5 Juni 1991 Matthias Blazek Hildesheimer Gastmahl wirkte sich fur Schaumburger Grafen verhangnisvoll aus In Die Harke vom 14 und 21 August 1993 Kurt Bruning Hrsg Der Landkreis Schaumburg Lippe Regierungsbezirk Hannover Kreisbeschreibung und Raumordnungsplan nebst statistischem Anhang Dorn Bremen Horn 1955 Die deutschen Landkreise Die Landkreise in Niedersachsen Band 12 Veroffentlichungen des Niedersachsischen Amtes fur Landesplanung und Statistik Hannover Gottingen Band 12 Veroffentlichungen der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Carl Hans Hauptmeyer Souveranitat Partizipation und absolutistischer Kleinstaat Die Grafschaft Schaumburg Lippe als Beispiel Lax Hildesheim 1980 ISBN 3 7848 3491 4 Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 91 zugleich Habilitationsschrift Technische Universitat Hannover 1977 Hubert Hoing Hrsg Vom Standestaat zur freiheitlich demokratischen Republik Etappen in Schaumburg Knoth Melle 1995 ISBN 3 88368 277 2 Schaumburger Studien Band 55 Hubert Hoing Hrsg Traume vom Paradies Historische Parks und Garten in Schaumburg Knoth Melle 1999 ISBN 3 88368 306 X Schaumburger Studien Band 58 Hubert Hoing Hrsg Schaumburg und die Welt Zu Schaumburgs auswartigen Beziehungen in der Geschichte Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2002 ISBN 3 89534 411 7 Schaumburger Studien Band 61 Hubert Hoing Hrsg Strukturen und Konjunkturen Faktoren schaumburgischer Geschichte Verlag fur Regionalgeschichte Gutersloh 2004 ISBN 3 89534 543 1 Schaumburger Studien Band 63 Hubert Hoing Hrsg Schaumburger Profile Ein historisch biographisches Handbuch Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2008 ISBN 978 3 89534 666 8 Schaumburger Studien Band 66 Alexander vom Hofe Vier Prinzen zu Schaumburg Lippe und das parallele Unrechtssystem Vierprinzen S L Madrid 2006 ISBN 84 609 8523 7 online Alexander vom Hofe Vier Prinzen zu Schaumburg Lippe Kammler und von Behr Vierprinzen S L Madrid 2013 ISBN 978 84 615 5450 8 online Heiko Holste Schaumburg Lippe Vom souveranen Staat zum halben Landkreis Ein Streifzug durch die politische Geschichte von der Landesgrundung bis in die Gegenwart Schaumburg Lippischer Heimatverein Ortsgemeinschaft Seeprovinz Steinhude 2003 Stefan Meyer Georg Wilhelm Furst zu Schaumburg Lippe 1784 1860 Absolutistischer Monarch und Grossunternehmer an der Schwelle zum Industriezeitalter Dissertation Universitat Hannover 2005 online PDF 26 64 kB Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2007 ISBN 978 3 89534 605 7 Schaumburger Studien Band 65 Karl Heinz Schneider Schaumburg in der Industrialisierung 2 Bande zugleich Habilitationsschrift Universitat Hannover 1997 Teil 1 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis zur Reichsgrundung Knoth Melle 1994 ISBN 3 88368 259 4 Schaumburger Studien Band 52 Teil 2 Von der Reichsgrundung bis zum Ersten Weltkrieg Knoth Melle 1995 ISBN 3 88368 260 8 Schaumburger Studien Band 53 Anna Franziska von Schweinitz Zum 300 Geburtstag des ersten deutschen Freimaurers Albrecht Wolfgang regierender Graf zu Schaumburg Lippe In Quatuor Coronati Jahrbuch fur Freimaurerforschung ISSN 0171 1199 Band 35 1998 S 69 96 Anna Franziska von Schweinitz Die landesherrlichen Garten in Schaumburg Lippe von 1647 bis 1918 Grune Reihe Quellen und Forschungen zur Gartenkunst 20 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1999 ISBN 3 88462 161 0 Anna Franziska von Schweinitz Johanna Sophia Grafin zu Schaumburg Lippe Grafin zu Hohenlohe Langenburg 1673 1743 Ein Leben an den Hofen von Langenburg Buckeburg Hannover und St James In Lebensbilder aus Baden Wurttemberg ISSN 0948 0374 Band 25 2001 S 100 128 Frank Werner Hrsg Schaumburger Nationalsozialisten Tater Komplizen Profiteure 2 Auflage Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 Wilhelm Wiegmann Heimatkunde des Furstentums Schaumburg Lippe Fur Schule und Haus 2 Auflage Heine Stadthagen 1912 als Reprint Niemeyer Hameln 2005 ISBN 3 8271 9145 9 Manfred Wurffel Red Schaumburger Land Eine kleine Landeskunde herausgegeben von der Schaumburger Landschaft Westermann Braunschweig 2003 ISBN 3 07 509703 9 Kulturlandschaft Schaumburg Band 8 Weblinks Bearbeiten Commons Schaumburg Lippe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Schaumburg Quellen und Volltexte Literatur von und uber Schaumburg Lippe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Furstentum Schaumburg Lippe Kreise und Gemeinden 1910 Lernwerkstatt Geschichte Hannover Schaumburger Geschichte Schaumburg Lippe Genealogy englisch Das Furstentum Schaumburg Lippe 1807 1918 Beatrice Harig Das Schaumburger Land im Herzen Europas Macht und Pracht in einem deutschen Kleinstaat in Monumente 1 2017Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrlich Matthias Blazek Von der Landdrostey zur Bezirksregierung Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen ibidem Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 89821 357 9 Werner Fuhrer Schaumburg Lippe In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 30 S 80 83 hier S 80 Werner Fuhrer Schaumburg Lippe In TRE Bd 30 S 80 83 hier S 83 Vgl neue Darstellung von Matthias Blazek Nach Hildesheimer Banquet starben mehrere der angesehnsten deutschen Theilnehmer Die Folgen des Banerschen Trinkgelages vom 28 Oktober 1640 Herzog Georg fuhlte sich bis zum Tode ermattet Sachsenspiegel 1 Cellesche Zeitung vom 8 Januar 2011 Winfried Dotzauer Die deutschen Reichskreise 1383 1806 Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07146 6 S 330 google com Uber die Entstehung der Buckeburger Justiz Bundnisvertrag zwischen Preussen Sachsen Weimar Oldenburg Braunschweig Sachsen Altenburg Sachsen Coburg Gotha Anhalt Schwarzburg Sondershausen Schwarzburg Rudolstadt Waldeck Reuss jungerer Linie Schaumburg Lippe Lippe Lubeck Bremen und Hamburg Dieter Brosius Von der Monarchie zur Republik Die Begrundung des Freistaates Schaumburg Lippe in Schaumburg Lippische Mitteilungen 19 1968 S 47 60 Stephan Malinowski Vom Konig zum Fuhrer Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS Staat Akademie Verlag Berlin 2003 S 569 f Thomas Riechmann Vom Herrenreiter zum Adjutanten von Goebbels In Frank Werner Hrsg Schaumburger Nationalsozialisten Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 S 445 ff Hans Jurgen Papier Grusswort aus Anlass des Festakts zum 50 jahrigen Bestehen des Niedersachsischen Staatsgerichtshofs am 15 Juli 2005 PDF Memento vom 8 Juli 2014 im Internet Archive Der schaumburg lippische Anteil an der jahrhundertelang geteilten Ortschaft war bereits zum 1 Oktober 1971 per Staatsvertrag an Nordrhein Westfalen abgetreten worden vgl Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 117 Fussnote Volkszahlung 1871 Fussnote Einwohner der beiden Amter Arensburg und Buckeburg zusammen im Staatskalender fur Schaumburg Lippe nach dem Stand der Volkszahlung 1871 10 297 Fussnote Einwohner der beiden Amter Arensburg und Buckeburg zusammen im Staatskalender fur Schaumburg Lippe nach dem Stand der Volkszahlung 1871 10 297Mitgliedstaaten des Rheinbundes 1806 1813 Rang erhoht durch Napoleon Konigreiche Bayern Sachsen Wurttemberg Grossherzogtumer Baden Hessen Herzogtum NassauNapoleonische Staaten Konigreiche Westphalen Grossherzogtumer Berg Wurzburg Furstentumer Aschaffenburg ab 1810 als Grossherzogtum Frankfurt Von der Leyen Regensburg bis 1810 Unverandert Herzogtumer Anhalt Bernburg Anhalt Dessau Anhalt Kothen Arenberg Meppen Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Hildburghausen Sachsen Meiningen Sachsen Weimar Sachsen Eisenach seit 1741 Personalunion ab 1809 Realunion Sachsen Weimar Eisenach Furstentumer Hohenzollern Hechingen Hohenzollern Sigmaringen Isenburg Birstein Liechtenstein Lippe Reuss Ebersdorf Reuss Greiz Reuss Lobenstein Reuss Schleiz Salm Kyrburg Salm Salm Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen WaldeckMitgliedstaaten des Deutschen Bundes 1815 1866 Kaisertum Osterreich Konigreiche Bayern Hannover Preussen Sachsen WurttembergKurfurstentum Hessen Kassel Grossherzogtumer Baden Hessen Darmstadt Luxemburg Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt ab 1863 Anhalt Bernburg bis 1863 Anhalt Dessau bis 1863 Anhalt Kothen bis 1847 Holstein Lauenburg Limburg 1839 1866 Nassau Sachsen Altenburg ab 1826 Sachsen Coburg Saalfeld ab 1826 als Sachsen Coburg Gotha Sachsen Gotha Altenburg bis 1826 Sachsen Hildburghausen bis 1826 Sachsen Meiningen Herzogtum BraunschweigFurstentumer Hessen Homburg 1817 1866 Hohenzollern Hechingen bis 1850 Hohenzollern Sigmaringen bis 1850 Liechtenstein Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie ab 1848 Reuss Ebersdorf bis 1824 Reuss Lobenstein bis 1824 Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1824 1848 Reuss Schleiz bis 1848 Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontFreie Stadte Bremen Frankfurt am Main Hamburg LubeckMitgliedstaaten des Deutschen Zollvereins 1834 1919 Preussen ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten Anhalt Bernburg 1834 1863 Anhalt Dessau 1834 1863 Anhalt Kothen 1834 1847 Anhalt ab 1863 Waldeck ab 1834 Lippe ab 1841 Lauenburg 1865 1876 Schleswig Holstein ab 1867 Hessen Darmstadt ab 1834 Hessen Kassel 1834 1866 Hessen Homburg 1835 1866 Bayern ab 1834 Wurttemberg ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten Hohenzollern Hechingen 1834 1850 Hohenzollern Sigmaringen 1834 1850 Sachsen ab 1834 Zoll und Handelsverein der Thuringischen Staaten ab 1834 mit den zugehorigen Gebieten Sachsen Weimar Eisenach ab 1834 Sachsen Altenburg ab 1834 Sachsen Meiningen ab 1834 Sachsen Coburg und Gotha ab 1834 Schwarzburg Rudolstadt ab 1834 Schwarzburg Sondershausen ab 1834 Reuss Greiz ab 1834 Reuss jungerer Linie ab 1848 Reuss Schleiz 1834 1848 Reuss Lobenstein und Ebersdorf 1834 1848 Baden ab 1835 Nassau 1835 1866 Frankfurt 1836 1866 Braunschweig ab 1841 Luxemburg ab 1842 Hannover 1854 1866 mit den zugehorigen Gebieten Schaumburg Lippe ab 1854 Oldenburg ab 1854 Hamburg ab 1888 Bremen ab 1888 Lubeck ab 1868 Elsass Lothringen ab 1871 Mecklenburg Strelitz ab 1867 Mecklenburg Schwerin ab 1867 Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes 1866 1867 1871 Konigreiche Preussen in Personalunion mit Lauenburg Sachsen Grossherzogtumer Hessen nur Provinz Oberhessen nordlich des Mains Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt Braunschweig Sachsen Meiningen Sachsen Altenburg Sachsen Coburg und GothaFurstentumer Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontFreie Stadte Bremen Hamburg LubeckBundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Konigreiche Bayern Preussen Sachsen Wurttemberg Flagge des Deutschen Kaiserreichs Grossherzogtumer Baden Hessen Darmstadt Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Sachsen Weimar EisenachHerzogtumer Anhalt Braunschweig Sachsen Altenburg Sachsen Coburg und Gotha Sachsen MeiningenFurstentumer Lippe Reuss alterer Linie Reuss jungerer Linie Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Sondershausen Waldeck PyrmontStadtrepubliken Bremen Hamburg LubeckReichsland Elsass LothringenLander des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Lippe Lubeck bis 1937 Mecklenburg ab 1934 Mecklenburg Schwerin 1933 Mecklenburg Strelitz 1933 Oldenburg Preussen Saarland als Saargebiet bis 1935 unter Volkerbundsverwaltung Sachsen Schaumburg Lippe Thuringen Wurttemberg Normdaten Geografikum GND 4052141 2 lobid OGND AKS LCCN n81008034 VIAF 141898453 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schaumburg Lippe amp oldid 234465253