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Das Herzogtum Braunschweig Luneburg war ein Reichsfurstentum des Heiligen Romischen Reichs auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen 1235 wurde Otto das Kind auf dem Mainzer Hoftag mit dem neu gegrundeten Herzogtum Braunschweig Luneburg belehnt Es grundete sich auf die beiden Burgen in Braunschweig und Luneburg und das zugehorige Hausgut der Welfen Im Jahr 1269 kam es zu einer ersten Teilung zwischen den Brudern Albrecht und Johann Die entstandenen Furstentumer Braunschweig und Luneburg bildeten zusammen weiterhin das Herzogtum Braunschweig Luneburg Die weitere Geschichte des Herzogtums und der Teilfurstentumer war gekennzeichnet durch weitere Teilungen und Zusammenfuhrungen der Furstentumer Die Teilfurstentumer bestanden bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches im Jahre 1806 Auf dem Wiener Kongress entstanden als Nachfolgestaaten das Konigreich Hannover und das Herzogtum Braunschweig Bis in die Gegenwart nennen sich die Mitglieder des Hauses Hannover Herzog zu Braunschweig und Luneburg Territorium im Heiligen Romischen ReichHerzogtum Braunschweig LuneburgWappenKarteAlternativnamen Herzogtum Braunschweig und Luneburg Herzogtum zu Braunschweig und LuneburgEntstanden aus Stammesherzogtum SachsenHerrscher Regierung HerzogDynastien WelfenKonfession Religionen bis zur Reformation romisch katholisch seitdem lutherischSprache n MittelniederdeutschAufgegangen in Herzogtum Braunschweig Konigreich Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Herzogtums 1 1 Vorgeschichte des Herzogtums 1 2 Belehnung mit dem Herzogtum im Jahr 1235 1 3 Das Herzogtum bis zur Teilung von 1269 1 4 Das Herzogtum nach der Teilung von 1269 2 Geschichte der Teilfurstentumer 2 1 Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel 2 2 Furstentum Calenberg 2 3 Furstentum Gottingen 2 4 Furstentum Grubenhagen 2 5 Furstentum Luneburg 3 Zeittafel zur welfischen Territorialgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des Herzogtums BearbeitenVorgeschichte des Herzogtums Bearbeiten nbsp Das Stammesherzogtum Sachsen vor der Zerschlagung 1180 Rot schraffiert sind die Eigenguter Heinrich des Lowen die 1235 die Grundlage des Herzogtums Braunschweig Luneburg bildeten Das Territorium des spateren Herzogtums Braunschweig Luneburg war bis ins 12 Jahrhundert Teil des Stammesherzogtums Sachsen In den 1170er Jahren kam es zwischen dem sachsischen Herzog Heinrich dem Lowen und Kaiser Friedrich Barbarossa zunehmend zu Spannungen Dieser Konflikt gipfelte 1180 in der Verhangung der Reichsacht gegen Heinrich den Lowen und der Zerschlagung des Herzogtums auf dem Hoftag zu Gelnhausen Die sachsische Herzogswurde ging an die Askanier die jedoch nur uber einen kleinen Teil des alten Herzogtums die Kontrolle erlangen konnten Anstelle des Herzogtums etablierte sich in den folgenden Jahrzehnten eine Vielzahl von reichsunmittelbaren Herrschaften Heinrich der Lowe konnte nach einer mehrjahrigen Verbannung auf seine mutterlicherseits ererbten Eigenguter zuruckkehren und dort bis zu seinem Lebensende bleiben 1 Die Auseinandersetzungen zwischen den Welfen und den Staufern setzten sich auch in den Folgejahren fort Die Heirat von Heinrich einem Sohn Heinrichs des Lowen mit der Stauferin Agnes und die Versohnung zwischen dem Staufer Heinrich VI und Heinrich dem Lowen im Marz 1194 in der Pfalz Tilleda entscharften den Konflikt nur vorubergehend Ab 1198 setzte sich der Konflikt im deutschen Thronstreit fort Sowohl der Welfe Otto IV als auch der Staufer Philipp von Schwaben waren zum romisch deutschen Konig gewahlt worden Gegen Phillip konnte Otto sich durchsetzen nicht aber gegen dessen Neffen und Nachfolger Friedrich II Nach der Schlacht bei Bouvines 1214 zog sich Otto auf seine Eigenguter in Sachsen zuruck 2 Ungesichert waren weiterhin die Eigenguter der Welfen in Sachsen 1219 erreichte Ottos Bruder Heinrich zwar zunachst die Sicherung der welfischen Allode Gegen Herausgabe der Reichsinsignien die sich nach dem Ruckzug Ottos IV noch in welfischer Hand befanden bestatigte Friedrich II den Eigenbesitz der Welfen Nach dem Tode Heinrichs 1227 erhoben jedoch der Herzog von Bayern und Heinrich VII der Sohn Friedrichs II Anspruche auf den welfischen Besitz Bei dem Ubergang des Erbes an Otto das Kind 1223 3 waren die Tochter Heinrichs des Alteren Agnes und Irmgard ubergangen worden Irmgards Anteil hatte Heinrich VII zwischenzeitlich erworben Agnes Anteil wurde von ihrem Schwiegervater Ludwig von Bayern eingefordert Als Otto im selben Jahr in die Gefangenschaft des Grafen von Schwerin geriet versuchten Ludwig von Bayern und Heinrich VII Braunschweig zu erobern Durch die militarische Unterstutzung der askanischen Schwager Ottos der Markgrafen von Brandenburg gelang es der Stadt jedoch den Angriff abzuwehren 4 Ungeklart blieb zu dieser Zeit weiterhin die reichsrechtliche Stellung der Welfen Wilhelm nannte sich 1200 Herzog von Luneburg Heinrich fuhrte 1219 den Titel eines Herzogs von Sachsen und Otto das Kind titulierte sich bereits seit 1226 als Herzog von Braunschweig Die papstliche die danische und die englische Kanzlei verwendeten fur Otto ebenfalls den Herzogstitel lediglich die kaiserliche Kanzlei vermied jede Standesbezeichnung in ihren Schreiben und titulierte Otto einfach als Otto von Luneburg 5 Belehnung mit dem Herzogtum im Jahr 1235 Bearbeiten nbsp Friedrich II belehnt Otto das Kind 1235 auf dem Mainzer Hoftag mit dem Herzogtum Braunschweig Luneburg Buchillumination von Hans Bornemann in der Luneburger Sachsenspiegelhandschrift von 1448 Zu einer endgultigen Aussohnung kam es erst 1235 als Otto das Kind mit dem Herzogtum Braunschweig Luneburg belehnt wurde Auf dem Mainzer Hoftag von 1235 ubertrug Otto die Luneburger Burg mit allen Rechten auf Kaiser Friedrich II Dieser legte die Burg mit den Rechten an der Stadt Braunschweig die der Stauferkaiser zwischenzeitlich von Heinrichs Tochtern Agnes und Irmgard erworben hatte zusammen ubertrug den gesamten Besitz auf das Reich und erhob ihn zu einem Reichsfurstentum Anschliessend belehnte er Otto das Kind mit dem neugeschaffenen Herzogtum und erweiterte den Besitz noch um den Zehnten von Goslar und den Wildbann im Harz Ausserdem ubernahm er die welfischen Ministerialen in die Reichsministerialitat Den Mittelpunkt des Herzogtums bildeten die beiden Burgen in Braunschweig und Luneburg und die dazugehorenden Rechte die Grundlage herzoglicher Macht waren damit die ehemaligen Eigenguter der Welfen Eine daruber hinausgehende Territorialherrschaft in den sachsischen Landen war mit der Verleihung der Herzogswurde nicht verbunden Die wesentliche Folge der Belehnung bestand demnach auch nicht in einer Mehrung des welfischen Besitzes sondern in einer Klarung der reichsrechtlichen Stellung der Welfen 6 Das Herzogtum bis zur Teilung von 1269 Bearbeiten Otto betrieb eine gezielte Erwerbspolitik und konzentrierte sich dabei zum einen auf den Weserraum zum anderen auf eine Arrondierung von Herrschaftsrechten im Luneburgischen mit dem Ziel die Elbe als Grenze zu gewinnen 7 So erwarb er die Grafschaft Lauenrode das Gericht Leineberg und empfing die Mark Duderstadt als Lehen durch das Stift Quedlinburg Ebenso betrieb er eine aktive Stadtepolitik und verlieh einer Vielzahl an Kommunen das Stadtrecht Reichspolitische Ambitionen zeigten sich in der Politik Otto des Kindes hingegen nicht 8 Nach seinem Tod 1252 folgte ihm sein Sohn Albrecht Unter Albrecht erbluhte die hofische Kultur im Herzogtum er gestaltete seinen Hof nach ritterlichen Idealen und nutzte Ritterturniere und Hoffeste gezielt zur Starkung seiner herzoglichen Macht Seine Herrschaft war gepragt von zahlreichen Kriegen und Fehden die jedoch meist erfolglos blieben So endete sein Engagement im Thuringer Erbfolgekrieg in den Jahren 1260 bis 1263 fur ihn mit einer einjahrigen Haft und der Zahlung eines hohen Losegeldes Albrecht gelang wahrend seiner Herrschaft der Erwerb mehrerer Stadte und so der Ausbau seines Herrschaftsbereiches Neben Gieselwerder 1257 und Hameln 1260 erwarb er im Jahr 1269 die Stadte Uslar und Einbeck Die wirtschaftliche Entwicklung im Herzogtum forderte er durch eine Vielzahl an Massnahmen Neben der Gewahrung von Schutz und Geleitversprechen fur Kaufleute schloss er hierzu unter anderem Handelsvertrage mit auswartigen Fursten 9 Nach dem Erreichen seiner Volljahrigkeit 1258 trat Albrechts Bruder Johann ebenfalls in die Regierung ein und fuhrte diese in den folgenden Jahren gemeinsam mit ihm Da Albrecht langere Zeitraume nicht im Land verbrachte so zum Beispiel aufgrund seiner Gefangennahme im Thuringer Erbfolgekrieg fuhrte Johann die Regierung zeitweise auch alleine Ab 1263 errichtete er eine eigene Kanzlei in Luneburg ob hier bereits die wenige Jahre spater erfolgte Teilung de facto vorweggenommen wurde ist umstritten 10 Ein weiterer Schritt hin zur Teilung des Herzogtums erfolgte durch Johanns Heirat im Jahr 1265 1267 schlossen beide Bruder schliesslich einen Vertrag der zwei Jahre spater vollzogen wurde Albrecht erhielt den sudlichen Teil des Landes mit Gebieten um Braunschweig und Johann den nordlichen mit Besitztumern im Raum Luneburg 11 Das Herzogtum nach der Teilung von 1269 Bearbeiten nbsp Die Rechte an der Burg in Braunschweig verblieben auch nach der Teilung 1269 im Besitz des Gesamthauses da mit ihnen die Herzogswurde verbunden war Zeichnung der mittelalterlichen Burg Dankwarderode von Ludwig Winter Die weitere Geschichte des Herzogtums und der Teilfurstentumer war gekennzeichnet durch zahlreiche Teilungen und erneute Zusammenfuhrungen der Teilfurstentumer Zu einer Vereinigung des gesamten welfischen Besitzes in der Form wie sie bis 1269 Bestand hatte kam es jedoch nicht Bereits im Vertrag von 1269 verblieb eine Reihe an Besitztumern und Gerechtigkeiten im Besitz des Gesamthauses Wesentlich waren die gemeinsamen Rechte an der Burg in Braunschweig da mit dieser die Herzogswurde verbunden war 12 Im gemeinsamen Besitz verblieben weiterhin unter anderem die Rechte der Herzoge in den Stadten Hoxter und Hameln und an der Insel Gieselwerder Auch in den spateren Teilungsvertragen wurde auf die dem Gesamthaus verbliebenen Guter jeweils gesondert eingegangen Ein weiterer Bestandteil des Vertrages von 1269 war die verabredete Nutzung des Namensbestandteils Braunschweig durch beide Linien durch die der Bezug zum Herzogtum Braunschweig Luneburg aufrechterhalten werden sollte Mit Ausnahme der Grubenhagener fuhrten alle Linien der Welfen seit 1269 bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches im Jahr 1806 den Titel eines Herzogs von Braunschweig Luneburg Auch nach dem Ende des Herzogtums wurde der Titel von den Welfen weiterhin verwendet Bis in die Gegenwart nennen sie sich Herzog zu Braunschweig und Luneburg 13 Die Belehnung der welfischen Herzoge erfolgte im 13 und 14 Jahrhundert separat fur die einzelnen Furstentumer 1414 kam es zu einer vertraglichen Einigung der welfischen Linien in Braunschweig Wolfenbuttel und Luneburg aufgrund derer 1420 durch Konig Sigismund erstmals eine Gesamtbelehnung erfolgte In die Gesamtbelehnung nicht mit einbezogen waren zu diesem Zeitpunkt die Furstentumer Gottingen und Grubenhagen die 1291 vom Braunschweiger Furstentum abgespalten worden waren Das Furstentum Gottingen fiel wenige Jahre spater an die Braunschweiger Welfen zuruck und wurde ebenfalls in die Gesamtbelehnung mit aufgenommen Grubenhagen suchte 1566 um eine Aufnahme in den Gesamtbelehnungsverbund nach die ebenfalls erfolgte Seitdem fand die Belehnung der Welfen fur die Furstentumer wieder zur Hand des Gesamthauses statt 14 Wesentlich fur die weitere Geschichte des Herzogtums waren die zwischen den verschiedenen Linien getroffenen erbrechtlichen Vereinbarungen Diese fuhrten dazu dass beim Aussterben einer Linie die Furstentumer an die anderen welfischen Linien vererbt wurden und nicht als heimgefallene Reichslehen vom Kaiser neu vergeben wurden Erbrechtliche Vereinbarungen waren sowohl Bestandteil aller Teilungsvertrage ab 1345 als auch Gegenstand gesonderter Erbverbruderungsabkommen 15 Geschichte der Teilfurstentumer BearbeitenFurstentum Braunschweig Wolfenbuttel Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel nbsp Die Residenz der Braunschweiger Fursten in Wolfenbuttel 1269 entstand bei der Teilung des Herzogtums Braunschweig Luneburg das Furstentum Braunschweig Aufgrund zunehmender Spannungen mit der Braunschweiger Stadtbevolkerung verlegte die Braunschweiger Linie ihre Residenz im Jahre 1432 nach Wolfenbuttel in eine Wasserburg die als Schloss und der Ort zur Residenzstadt ausgebaut wurde Der Name Wolfenbuttel wurde namensgebend fur dieses Teilfurstentum Im Jahre 1635 trat Herzog August der Jungere aus der Nebenlinie Luneburg Dannenberg die Herrschaft im Furstentum an und begrundete das Neue Haus Braunschweig Nach dem erneuten Aussterben der Teildynastie musste 1735 nochmals eine Nebenlinie einspringen diesmal die 1666 gegrundete Linie Braunschweig Bevern In den Jahren 1753 1754 wurde die Residenz der Herzoge von Wolfenbuttel wieder in das neu erbaute Braunschweiger Schloss nach Braunschweig zuruckverlegt Eine Nebenlinie bestand zeitweise in Bevern diese erlangte jedoch keine vollstandige Souveranitat 1814 entstand als Nachfolgestaat das Herzogtum Braunschweig Furstentum Calenberg Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Calenberg und Kurfurstentum Braunschweig Luneburg nbsp Die Residenz der Calenberger Fursten in Hannover Das Furstentum Calenberg grenzte im Norden bei Nienburg an die Grafschaft Hoya leineaufwarts zog sich das Gebiet uber Wunstorf und Hannover wie ein Schlauch nach Suden wo es an das Furstentum Wolfenbuttel grenzte Im Jahre 1432 spalteten sich die vom Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel hinzugewonnenen Landereien zwischen Deister und Leine als Furstentum Calenberg ab 1495 um Gottingen erweitert kam es 1584 zuruck an die Wolfenbuttler Linie Infolge von Erbauseinandersetzungen fiel es 1634 an das Haus Luneburg bildete ab 1635 wieder ein eigenstandiges Furstentum und wurde 1665 um Grubenhagen und 1705 um das Furstentum Luneburg erweitert Herzog Ernst August aus der Calenberger Linie deren Residenz sich in Hannover befand und namensgebend wurde erlangte 1692 die Kurwurde als Kurfurst von Braunschweig Luneburg Umgangssprachlich wurde das Kurfurstentum auch Kurfurstentum Hannover oder kurz Kurhannover genannt 1814 entstand als Nachfolgestaat das Konigreich Hannover Furstentum Gottingen Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Gottingen nbsp Die Residenz der Gottinger Fursten in Gottingen Das Furstentum Gottingen entstand 1345 bei einer Teilung des Braunschweiger Furstentums Es erstreckte sich im Suden von Munden weserabwarts bis etwa Holzminden Im Osten reichte das Gebiet uber Gottingen leinewarts uber Northeim bis Einbeck Dem ersten Herzog Ernst I folgte sein Sohn Otto genannt der Quade der gegen die aufstrebende Stadtbevolkerung vor allem gegen Gottingen kampfte Auf dem Hohepunkt dieser Auseinandersetzung besetzten die Gottinger 1387 dessen Burg das Ballerhus in der Stadt und besiegten ihn anschliessend in einer offenen Feldschlacht Otto Cocles ubernahm 1394 die Regierung uber das Furstentum Im Gegensatz zu seinem Vater verbundete er sich wieder mit den Stadten gegen das in der Region machtige Raubrittertum Otto zog sich bereits 1435 aus der Regierung zuruck und uberliess den Standen die Regierung 1442 ubernahm Wilhelm der Altere der schon die Regierung im Furstentum Calenberg ubernommen hatte die Regierung bis zum Tode Otto Cocles Mit dem Tode Ottos 1463 starb die Gottinger Linie der Welfen aus und das Furstentum wurde mit Calenberg vereinigt Furstentum Grubenhagen Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Grubenhagen nbsp Die Residenz der Grubenhagener Fursten in Salzderhelden Nach einer Erbteilung zwischen den Sohnen von Albrecht I Herzog zu Braunschweig Luneburg im Jahr 1291 erhielt Heinrich der Wunderliche das neu gegrundete Furstentum Grubenhagen Benannt ist das Furstentum Grubenhagen nach der gleichnamigen Burg deren Ruine sich bei Rotenkirchen sudlich von Einbeck befindet Das Grubenhagener Territorium wurde wahrend seiner Geschichte in immer kleinere Furstentumer aufgeteilt die jedoch keine vollstandige Souveranitat erlangten So entstanden die Nebenlinien in Osterode Herzberg Salzderhelden und Einbeck Mit dem Tode Philipps II des jungsten Sohns Philipps I im Jahre 1596 starb die Linie Grubenhagen aus Das Furstentum Grubenhagen wurde daraufhin von Herzog Heinrich Julius aus Wolfenbuttel besetzt Die Luneburger Linie der Welfen protestierte gegen den Anschluss an Wolfenbuttel und bekam 1617 vor dem Reichskammergericht Recht und erhielt im selben Jahr das Furstentum 1665 wurde Grubenhagen mit Calenberg vereinigt Furstentum Luneburg Bearbeiten Hauptartikel Furstentum Luneburg nbsp Die Residenz der Luneburger Fursten in CelleDas Furstentum Luneburg ging 1269 aus der Teilung des Herzogtums Braunschweig Luneburg hervor Nach dem Aussterben der Luneburger Linie der Welfen im Jahr 1369 entwickelte sich um die Nachfolge im Furstentum der Luneburger Erbfolgekrieg Die Braunschweiger Linie des Welfenhauses die gemass den welfischen Hausgesetzen erbberechtigt gewesen ware stand hier den askanischen Herzogen von Wittenberg gegenuber die zwischenzeitlich von Kaiser Karl IV mit dem Furstentum belehnt worden waren 1388 wurde der Konflikt endgultig zugunsten der Welfen entschieden 1428 kam es zu einer erneuten Aufteilung der welfischen Furstentumer Braunschweig und Luneburg bei der das Furstentum Luneburg im Wesentlichen die Grenzen erhielt die fur die nachsten Jahrhunderte Bestand haben sollten 1705 fiel das Furstentum Luneburg an die kurfurstliche Linie der Welfen in Hannover Nebenlinien des Furstentums existierten zeitweise in Harburg Dannenberg und Gifhorn die jedoch keine vollstandige Souveranitat erlangten Zeittafel zur welfischen Territorialgeschichte BearbeitenHerzogtum Sachsen 7 Jahrhundert bis 1180Herzogtum Braunschweig Luneburg 1235 1269Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel 1269 1807 Furstentum Luneburg 1269 1705Furstentum Gottingen 1345 1495 Furstentum Grubenhagen 1291 1617Furstentum Calenberg 1432 1495Furstentum Calenberg Gottingen 1495 1665 1617 an Luneburg 1665 dann an CalenbergFurstentum Calenberg Gottingen Grubenhagen 1665 1692Kurfurstentum Braunschweig Luneburg 1692 1807Konigreich Westphalen 1807 bis 1813Herzogtum Braunschweig 1814 1918 Konigreich Hannover 1814 1866Literatur BearbeitenWilhelm Havemann Geschichte der Lande Braunschweig und Luneburg 3 Bande Nachdruck Hirschheydt Hannover 1974 75 ISBN 3 7777 0843 7 Originalausgabe Verlag der Dietrich schen Buchhandlung Gottingen 1853 1857 online bei Google Books Band 1 Band 2 Band 3 Hans Patze Begr Geschichte Niedersachsens In 7 Banden Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen 36 Hahnsche Buchhandlung Hannover 1977 ff DNB 550770887 Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 Braunschweig Land und Hertzogthum In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 4 Leipzig 1733 Sp 1138 1142 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Braunschweig Luneburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Herzogtum Braunschweig Luneburg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Zu den Auseinandersetzungen um Heinrich den Lowen und den Verlust der Herzogswurde siehe Bernd Schneidmuller Die Welfen Herrschaft und Erinnerung 819 1252 Stuttgart 2000 ISBN 3 17 014999 7 S 224 240 Zu den staufisch welfischen Auseinandersetzungen und zum deutschen Thronstreit siehe Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 494 500 Die Regierung ubte er bereits 1218 aus in die Herrschaft eingefuhrt wurde er 1223 in einer feierlichen Zeremonie in Braunschweig Siehe hierzu Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 518 Zu den staufisch welfischen Auseinandersetzungen nach 1219 siehe Bernd Schneidmuller Die Welfen Herrschaft und Erinnerung 819 1252 Stuttgart 2000 ISBN 3 17 014999 7 S 268 279 Zur reichsrechtlichen Stellung der Welfen siehe Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 500 504 Egon Boshof Die Entstehung des Herzogtums Braunschweig Luneburg In Wolf Dieter Mohrmann Hrsg Heinrich der Lowe Vandenhoeck amp Ruperecht Gottingen 1980 ISBN 3 525 35520 3 S 264 265 Zur Verleihung der Herzogswurde siehe Bernd Schneidmuller Die Welfen Herrschaft und Erinnerung 819 1252 2000 ISBN 3 17 014999 7 S 279 284 Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 504 507 und S 518 525 Egon Boshof Die Entstehung des Herzogtums Braunschweig Luneburg In Wolf Dieter Mohrmann Hrsg Heinrich der Lowe Vandenhoeck amp Ruperecht Gottingen 1980 ISBN 3 525 35520 3 S 270 275 Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 524 Zur Politik Ottos siehe Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 504 507 und S 518 525 Zur Regierungszeit Albrechts siehe Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 706 718 Zur Errichtung der Kanzlei siehe Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 S 40 Zur Regierungszeit Johanns siehe Ernst Schubert Geschichte Niedersachsens vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert In Ernst Schubert Hrsg Geschichte Niedersachsens Band 2 Teil 1 Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 3 904 hier S 706 718 Zur Bindung der Herzogswurde an die Braunschweiger Burg siehe Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 S 39 Zur Landesteilung 1267 1269 siehe Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 S 35 44 Zur lehnsrechtlichen Situation nach 1269 siehe Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 S 206 210 Zu den Erbvertragen siehe Gudrun Pischke Die Landesteilungen der Welfen im Mittelalter Lax Hildesheim 1987 ISBN 3 7848 3654 2 S 196 203 Teilfurstentumer des Herzogtums Braunschweig Luneburg Braunschweig Wolfenbuttel Luneburg Calenberg Grubenhagen Gottingen nbsp Dieser Artikel wurde am 12 Oktober 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 17444 0 lobid OGND AKS LCCN n85116957 VIAF 148339086 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Braunschweig Luneburg amp oldid 237016059