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Dieser Artikel behandelt eine Landschaft in Niedersachsen Fur die 1 DM Munze aus Gold siehe Gedenkmunzen der Bundesrepublik Deutschland Goldmunze 2001 Als Goldene Mark wird ein Teil des Untereichsfeldes bzw Eichsfelder Beckens im sudlichen Niedersachsen bezeichnet Die grossten Ortschaften sind Duderstadt am sudostlichen sowie Gieboldehausen am nordlichen Rand Goldene Mark zwischen Seeburger See und Obernfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Historische Besonderheiten 2 1 Mark Duderstadt 2 2 Goldene Mark 3 Heimatverein 4 Natur 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Die Landschaft der Goldenen Mark innerhalb des Eichsfelder BeckensDie Goldene Mark als geographisches Objekt umfasst im engeren Sinne die fruchtbaren Niederungen des Eichsfelder Beckens entlang des Hahletales zwischen Duderstadt im Suden dem Seeburger See im mittleren Westen und Gieboldehausen im Norden 1 Im Osten Suden und Westen wird sie von hoher gelegenen meist bewaldeten Hugelkammen begrenzt Zahlreiche kleine Zuflusse der Hahle wie die Suhle mit der Aue und dem Ellerbach und die Nathe entwassern das Becken Die Hohenlagen der Beckenlandschaft reichen von etwa 160 190 m in den Niederungen des Hahletales bis etwa 240 280 m auf den solitaren Bergkuppen wie dem Hoherberg und Euzenberg Namentlich genannt wird die Landschaft allerdings nur in wenigen topographischen und einigen touristischen Kartenwerken 2 Historische Besonderheiten BearbeitenMark Duderstadt Bearbeiten nbsp Die Mark Duderstadt am sudlichen Rand des Liesgaues an der Grenze zum thuringischen StammesgebietIm Fruhmittelalter war die Gegend des heutigen Untereichsfeldes zum Schutz durch eine Landwehr und eine Reihe von Wallburgen umgeben Die noch im 13 Jahrhundert als Mark Duderstadt bezeichnete Landschaft war ein historisches Territorium Sie umfasste die Orte um Duderstadt bis zum Sohlbachtal und Sonnenstein im Osten bis nahe Worbis im Suden und bis zum Seeburger See im Nordwesten Vermutlich war die Mark Duderstadt kein eigenstandiger Gau moglicherweise ein Teil des Liesgaues und bezeichnet eine Grenzmark zwischen Sachsens und Thuringen 3 Benachbarte Gaue waren der Helmegau im Nordosten der Ohmfeldgau im Sudosten der Eichsfeldgau im Suden der Leinegau im Westen Welche Orte zur Mark Duderstadt gehorten ist nicht genau bekannt Besiedelt war die Region um Duderstadt vermutlich zunachst von chattischen Volksgruppen kam unter hermandurischen Einfluss und gehorte bis zum Jahr 531 zum Konigreich Thuringen das die Franken in ihr Reich eingliederten Kirchenrechtlich kam die Gegend ab dem 8 Jahrhundert zum Erzbistum Mainz Im 9 Jahrhundert wurde der frankische Einfluss zuruckgedrangt und sachsische Adlige wie die Immedinger erwarben hier Besitzungen und nachfolgend die sachsischen Konige Heinrich I aus dem Geschlecht der Liudolfinger bestimmte in einer Urkunde vom 16 September 929 die Mark Duderstadt Quedlinburg Pohlde Nordhausen und Grone als Witwengut fur seine Gemahlin Mathilde an 4 5 Nach ihrem Tod 968 ging die Mark Duderstadt wieder an ihren Sohn Otto Kaiser Otto II schenkte die Mark Duderstadt 974 dem Stift Quedlinburg Im Jahre 974 wird Duderstadt in der Grafschaft Bernhards Duderstedi in comitatu Bernhardi comitis situm aber ohne Gaubezeichnung erwahnt 6 Moglicherweise handelt es sich bei Bernhard um den Pfalzgrafen der Pfalz Grone 7 Das Stift Quedlinburg belehnte 1236 den Landgrafen Heinrich von Thuringen mit der Mark und ab 1247 Herzog Otto I von Braunschweig In dieser Zeit taucht erstmals der Begriff Mark Duderstadt auf 1184 und 1203 als Territorium Duderstadt und 1238 in marchia Duderstadensi Dann war die Mark uber hundert Jahre in welfischen Besitz Von 1334 bis 1336 gelangte die Mark und das benachbarte Amt Gieboldehausen dann schrittweise zum kurmainzischen Eichsfeld 8 Aus der Mark Duderstadt wurde das kurmainzische Amt Duderstadt die sudlichen Gebiete um Teistungen gehorten spater zum Gerichtsbezirk derer von Westernhagen Goldene Mark Bearbeiten Im 14 Jahrhundert verschwand der Name Mark Duderstadt und die Herzoge von Braunschweig Grubenhagen fuhrten den Begriff der Goldene Mark 1321 marchie aurea in ihrem Siegel Dies ist eine Bezeichnung die auf die Fruchtbarkeit ihrer losshaltigen Boden zuruckgeht 9 Herzog Heinrich II von Grubenhagen und seine zweite Frau Heilwig fuhrten in ihren Wappen unter anderem die Bezeichnung Herr in der Goldenen Mark Im 14 und 15 Jahrhundert wurde die Goldene Mark noch in Lehnbriefen des Stiftes Quedlinburg genannt Sowohl die Mark Duderstadt als auch die Goldene Mark bezeichneten einen mittelalterlichen Amtsbezirk der nur den sudlichen Teil des Untereichsfeldes umfasste Die nordlich angrenzenden Gebiete um Gieboldehausen bis nach Lindau gehorten nicht zur sogenannten Mark Ab Ende des 15 Jahrhunderts nach Inbesitznahme der Amter Duderstadt und Gieboldehausen durch Kurmainz verliert sich der Name Goldene Mark aus den Quellen An seine Stelle tritt die Bezeichnung Untereichsfeld im Gegensatz zum hohergelegenen Obereichsfeld Seit dem 18 Jahrhundert wird dann wieder der Begriff Goldene Mark verwendet jetzt allerdings fur das ganze Untereichsfeld spater nur noch fur den Landkreis Duderstadt Heimatverein BearbeitenVon der Goldenen Mark leitet auch der Heimatverein Goldene Mark Untereichsfeld e V seinen Namen ab Der Verein wurde im Januar 1950 von Heimatfreunden aus dem damaligen Landkreis Duderstadt gegrundet Er brachte von 1950 bis 1991 die viermal im Jahr erscheinende Heimatzeitschrift Die Goldene Mark heraus Diese wurde nach der Wiedervereinigung eingestellt wie auch die von 1961 bis 1990 in der DDR in Worbis erschienenen Eichsfelder Heimathefte Seit 1993 erscheint das Eichsfeld Jahrbuch fur das gesamte Eichsfeld 10 Natur BearbeitenDie durch Auslaugung der unter dem Buntsandstein gelegenen Zechsteinlager 11 entstandene Beckenlandschaft wird durch kleine Erhebungen und Hugel aufgelockert Die lossbedeckten Niederungen sind sehr fruchtbar und werden daher uberwiegend landwirtschaftlich genutzt Waldflachen sind dagegen nur noch im geringen Umfang vorhanden z B am Pferdeberg Folgende Schutzgebiete gibt es hier LSG Untereichsfeld NSG Seeburger See mit seltenen Tier und Pflanzenarten Teil des Naturschutzgrossprojektes Eichsfeld Werratal Rhume Ellersystem Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der Seeburger See und die Goldene Mark aus der LuftDie zentrale Beckenlandschaft der Goldenen Mark weist auf Grund ihres sanft welligen Gelandes ein umfangreiches Radwegenetz auf und ist daher auch gut fur Kinder geeignet Hier lassen sich zahlreiche Sehenswurdigkeiten besichtigen Historische Altstadt von Duderstadt Grenzlandmuseum in Teistungen West Ostliches Tor bei Ecklingerode Europaisches Brotmuseum und Wilhelm Busch Muhle in Ebergotzen Schloss in Gieboldehausen Euzenbergwarte Wallfahrtskapelle auf dem Hoherberg Natur und Informationszentrum Seeburger See Naturschutzgebiete Seeanger und Lutteranger bei Seeburg Wallfahrtsort Germershausen mit dem Augustinerkloster und dem Gnadenbild Maria in der Wiese geodatischer Mittelpunkt Deutschlands in KrebeckLiteratur BearbeitenCarl Ludwig Hellrung Die Goldene Mark Duderstadt Dichtung und Wahrheit Gottingen 1844 2010 304 Seiten Ulrich Hussong Die Goldene Mark Ein Rechtsbegriff des Mittelalters und sein Wiederaufleben in der fruhen Neuzeit In Eichsfeld Jahrbuch 28 2020 Mecke Druck und Verlag Duderstadt S 5 71 Johann Wolf Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt Gottingen 1803Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldene Mark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersichtskarte der Goldenen Mark PDF Datei 2 79 MB Heimatverein Goldene MarkEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Thuringer Landesvermessungsamt TK 50 Eichsfeld mit Goldene Mark Ohmgebirge Zehnsberg und Dun Kartenblatt 53 1996 August von Wersebe Beschreibung der Gaue zwischen Elbe Saale und Unstrut Weser und Werra Im Verlage der Hahn schen Buchhandlung Hannover 1829 Seiten 27 29 MGH DD H I Nr 20 S 55 56 Johann Wolf Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt mit Urkunden und drei Kupfern Rosenbusch Gottingen 1803 Seiten 34 40 RI II 2 n 658 in Regesta Imperii Online URI 1 Abgerufen am 22 August 2017 Johann Wolf Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt mit Urkunden und drei Kupfern Rosenbusch Gottingen 1803 Seite 45 Johann Wolf Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt Gottingen 1803 S 45 53 1336 RIplus Regg EB Mainz 1 2 n 4014 in Regesta Imperii Online URI 2 Abgerufen am 22 August 2017 Eichsfelder Heimatzeitschrift Sonderdruck zum 50 Jahrgang der Eichsfelder Heimatzeitschrift 2006 S 269 PDF 655 kB Jurgen Hovermann Geographische Landesaufnahme Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1963 Seite 1851 5455 10 210833333333 Koordinaten 51 32 43 8 N 10 12 39 O Normdaten Geografikum GND 4093722 7 lobid OGND AKS VIAF 248552701 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldene Mark amp oldid 237549039 Mark Duderstadt