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Fruhmittelalter oder fruhes Mittelalter ist eine moderne Bezeichnung fur den ersten der drei grossen Abschnitte des Mittelalters bezogen auf Europa und den Mittelmeerraum fur die Zeit von etwa Mitte des 6 Jahrhunderts bis ca 1050 Dem Fruhmittelalter geht die Spatantike ca 300 bis 600 700 voran eine Transformationszeit die sich teils mit dem beginnenden Fruhmittelalter uberschneidet Auf das Fruhmittelalter folgen das Hoch und das Spatmittelalter Aus dem Evangeliar Ottos III Bayerische Staatsbibliothek Clm 4453 fol 23v 24r Der Kaiser thronend zwischen zwei Saulen vor einer angedeuteten Palastarchitektur Neben ihm stehen zwei geistliche und weltliche Standesvertreter Auf der linken Bildseite nahern sich dem Herrscher barfuss mit reichen Gaben und in demutiger Haltung die vier Personifikationen des Reiches Sclavinia Germania Gallia und Roma Buchmalerei der Reichenauer Schule um 1000 Das Fruhmittelalter ist als Ubergang von der Antike zum Mittelalter sowie als eigenstandige Epoche von Bedeutung Beginn und Ende werden in der historischen Forschung unterschiedlich datiert so dass verschieden breite Ubergangszeitraume betrachtet werden Entgegen der alteren Deutung als dunkle oder ruckstandige Epoche wird das Fruhmittelalter in der modernen Forschung wesentlich differenzierter betrachtet Es ist sowohl von Kontinuitaten als auch vom Wandel im politischen kulturellen und gesellschaftlichen Bereich gekennzeichnet was Auswirkungen bis in die Moderne hat So begann die fortdauernde Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen orthodoxen der den Kulturkreis von Byzanz umfasste Mehrere der im Fruhmittelalter entstandenen Reiche bildeten ausserdem die Grundlage fur heute noch existierende Staaten Der Beginn des Fruhmittelalters ist mit der sogenannten Volkerwanderung verknupft in deren Verlauf das westromische Kaisertum 476 unterging Die romischen Verwaltungsstrukturen im Westen verschwanden nur langsam auf dem Boden des Westreiches entstanden neue germanisch romanische Reiche Das von den Merowingern im spaten 5 Jahrhundert gegrundete Frankenreich entwickelte sich zum bedeutendsten Nachfolgereich im Westen Im Osten behauptete sich hingegen Ostrom das im 6 Jahrhundert sogar einige verlorene Territorien im Westen zuruckerobern konnte Allerdings gingen grosse Teile der eroberten Gebiete bald wieder verloren Ostrom bzw Byzanz befand sich zudem bis ins fruhe 7 Jahrhundert im Abwehrkampf gegen die persischen Sasaniden Im 7 8 Jahrhundert veranderte sich infolge der arabischen Eroberungen die politische Ordnung im Mittelmeerraum grundlegend Dies bedeutete das endgultige Ende der Antike Der ehemals byzantinisch kontrollierte Raum im Vorderen Orient und in Nordafrika wurde von den muslimischen Arabern besetzt und langsam islamisiert Auch auf der Iberischen Halbinsel und auf Sizilien hielten sich langere Zeit islamische Herrschaften Im Osten eroberten die Araber Persien und drangen bis nach Zentralasien vor Im 8 Jahrhundert ubernahmen im Frankenreich die Karolinger die Herrschaft Unter ihnen entwickelte sich das Frankenreich zur Hegemonialmacht im Westen Damit verbunden war eine Verlagerung des politischen Schwerpunkts vom Mittelmeerraum nach West und Mitteleuropa und eine neue Phase der staatlichen Ordnung in Europa Unter Karl dem Grossen der im Jahr 800 an das westliche Kaisertum anknupfte umfasste das Frankenreich den Kernteil der lateinischen Christenheit vom Norden Spaniens bis in den rechtsrheinischen Raum und nach Mittelitalien Aus dem im 9 Jahrhundert zerfallenden Karolingerreich entstanden das Westfrankenreich und das Ostfrankenreich aus denen sich spater Frankreich und Deutschland entwickelten In Ostfranken stiegen im 10 Jahrhundert die Liudolfinger auf erlangten die westliche Kaiserwurde und legten die Grundlage fur das romisch deutsche Reich das auch Reichsitalien umfasste Frankreich und England entwickelten sich schliesslich zu territorial geschlossenen Herrschaftsraumen Politisch waren das 10 und 11 Jahrhundert in den karolingischen Nachfolgereichen auf der Iberischen Halbinsel und in England eine Konsolidierungsphase es vollzog sich der Ubergang ins Hochmittelalter Im Norden begann im 8 Jahrhundert die bis ins 11 Jahrhundert andauernde Wikingerzeit In Osteuropa entstanden ab dem 7 Jahrhundert Herrschaftsgebiete der Slawen teils auf Stammesbasis teils in Form von Reichsbildungen Byzanz konnte sich nach schweren Abwehrkampfen behaupten und uberwand auch den Bilderstreit im 8 9 Jahrhundert Im 10 11 Jahrhundert stieg Byzanz wieder zur Grossmacht im ostlichen Mittelmeerraum auf Dagegen wurde das arabische Kalifat wiederholt von inneren Kampfen geschwacht Die seit 661 herrschende Dynastie der Umayyaden wurde 750 von den Abbasiden gesturzt Unter ihnen erlebte das Kalifat eine kulturelle Blute musste aber auch die Abspaltung von Teilgebieten hinnehmen In Bezug auf staatliche Institutionen und die darauf beruhende Organisation komplexerer Aufgaben waren Byzanz und das Kalifat den schwacheren Monarchien im Westen lange Zeit uberlegen Ebenso war die dortige Wirtschaftskraft und vor allem das kulturelle Milieu ausgepragter zumal dort mehr vom antiken Kulturgut und der Wissenschaftstradition erhalten blieb Im lateinischen Europa etablierte sich im Fruhmittelalter eine neue Gesellschaftsordnung mit dem Adel und der hohen Geistlichkeit als den fuhrenden Schichten Eine wichtige Rolle spielte dabei die Grundherrschaft Nach einer Phase des Niedergangs bluhte die Kultur in Westeuropa im Zuge der karolingischen Bildungsreform im spaten 8 und fruhen 9 Jahrhundert spurbar auf bevor es wieder zu einem zeitweiligen Ruckgang kam Bildung blieb ganz uberwiegend auf die Geistlichkeit beschrankt Wirtschaftlich begann nach einem Einbruch im 7 8 Jahrhundert wieder eine Phase des Aufschwungs an dem die Stadte Anteil hatten wenngleich das Fruhmittelalter wirtschaftlich uberwiegend agrarisch gepragt war Im religiosen Bereich wurde im Inneren Europas die Christianisierung der paganen Gebiete vorangetrieben Dieser langsame Prozess zog sich teilweise bis ins Hochmittelalter hin erweiterte den christlichen Kulturkreis aber erheblich nach Nord und Osteuropa Das zunachst politisch nicht relevante Papsttum und das Monchtum gewannen zunehmend an Bedeutung Die Kirche spielte im kulturellen Bereich ebenfalls eine wichtige Rolle Mit dem Islam entstand zu Beginn des 7 Jahrhunderts eine neue grosse monotheistische Religion Inhaltsverzeichnis 1 Begriff und zeitliche Abgrenzung 2 Politische Geschichte 2 1 Voraussetzungen Rom in der Spatantike 2 2 Von der Antike ins Mittelalter die Volkerwanderung 2 3 Die spatantike Mittelmeerwelt im Wandel Von Justinian bis zum Einbruch des Islam 2 4 Das Frankenreich der Merowinger 2 5 Vom Karolingerreich zu West und Ostfranken 2 6 Das Reich der Ottonen 2 7 Frankreich und Burgund 2 8 Italien 2 9 Iberische Halbinsel 2 10 Die britischen Inseln 2 11 Skandinavien 2 12 Ost und Sudosteuropa 2 13 Byzanz 2 14 Die islamische Welt 3 Herrschaftsordnung und Herrschaftsausubung 3 1 Herrschaftsform 3 2 Die Frage des Lehnswesens 3 3 Konigs und Adelsmacht 3 4 Herrschaftsanspruche und Realitat 4 Gesellschaft und Wirtschaft 4 1 Menschen und Umwelt 4 2 Gesellschaftsordnung 4 3 Frauen Kinder und Juden 4 4 Wirtschaftsordnung 4 5 Handel 4 6 Byzanz 5 Bildung 5 1 Bildungssystem und Entwicklung 5 2 Karolingische Bildungsreform 5 3 Kultur im ostlichen Mittelmeerraum 6 Fruhmittelalterliche Literatur 6 1 Geschichtsschreibung 6 2 Hagiographie 6 3 Lateinische Dichtung 6 4 Volkssprachige Literatur 6 5 Philosophie 7 Kunst 8 Christentum 8 1 Allgemeines 8 2 Papste und weltliche Herrschaft 8 3 Frommigkeit und Gottesdienst 8 4 Mission und Glaubensverschiedenheit 8 5 Bilderstreit in Byzanz 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenBegriff und zeitliche Abgrenzung BearbeitenDas Mittelalter wird oft mit dem Jahrtausend von etwa 600 bis etwa 1500 gleichgesetzt Der Begriff bezieht sich in erster Linie auf Europa sowie den Mittelmeerraum als Kulturbereich und lasst sich daher nur bedingt auf die aussereuropaische Geschichte anwenden wenngleich in der historischen Forschung auch bezuglich der Kulturraume Indien 1 China 2 und Japan 3 spezifische historische Perioden als das jeweilige Mittelalter bezeichnet werden Relevant ist der Begriff Mittelalter vor allem fur den christlich lateinisch gepragten Teil Europas da es dort in der Spatantike zu einem politischen und kulturellen Einschnitt kam Aber auch der byzantinisch griechische und islamisch arabische Raum sind fur das Verstandnis des Mittelalters wesentlich da alle drei Raume in einer wechselseitigen Beziehung standen Die Geschichtswissenschaft diskutiert noch immer daruber wie man das Fruhmittelalter zeitlich zur Spatantike und zum Hochmittelalter abgrenzt Mit dem Ende der Antike und dem Anfang des Fruhmittelalters setzte eine Zeit ein die in der alteren Forschung oft als eher dunkle Periode betrachtet wurde Dies begann bereits mit dem Aufkommen des Begriffs Mittelalter medium aevum im Humanismus und festigte sich endgultig mit dem Geschichtsmodell der Aufklarung im 18 Jahrhundert in der diese Form der Periodisierung vorherrschend wurde und Geschichtsablaufe in einem bestimmten Sinne einer mittleren Zeit zwischen Antike und Neuzeit gedeutet wurden Damit wurde von vornherein eine gewollte Abwertung vorgenommen Speziell das Fruhmittelalter galt im Vergleich zur Antike und der Renaissance als finstere Epoche Dieses Geschichtsbild war noch bis ins 20 Jahrhundert pragend In der modernen Forschung wird jedoch auf die Problematik solch pauschaler Urteile hingewiesen und fur eine differenziertere Betrachtung pladiert 4 Fur den Beginn des Fruhmittelalters sind aus unterschiedlichen Perspektiven verschiedene Zeitpunkte und Ereignisse vorgeschlagen worden 306 337 Herrschaft Konstantins konstantinische Wende in der Religionspolitik um 375 Die Hunnen fallen in Ostmitteleuropa ein dies gilt als Beginn der Volkerwanderung und der dadurch bedingten Umgestaltung West und Mitteleuropas 476 Der letzte westromische Kaiser Romulus Augustulus wird von Odoaker abgesetzt 486 87 Der merowingische Konig Chlodwig I besiegt Syagrius den letzten Reprasentanten der romischen Herrschaft in Gallien 529 Benedikt von Nursia grundet die Abtei Montecassino in Suditalien die zur Wiege des mittelalterlichen Monchtums wird Im gleichen Jahr verbietet der ostromische Kaiser Justinian die Platonische Akademie in Athen 565 Justinian dessen Truppen weite Gebiete im Westen zuruckerobert haben stirbt 568 Mit dem Einfall der Langobarden in Italien erfolgt die Grundung des letzten fur das Fruhmittelalter bedeutenden Nachfolgereiches auf romischem Boden 632 Die Ausbreitung des Islams beginnt Die fruhen Datierungen werden in der neueren Forschung nicht mehr vertreten Vielmehr betrachtet man nun den Zeitraum von ca 500 bis ca 700 als fliessende Ubergangszeit von der Spatantike ins fruhe Mittelalter mit Uberschneidungen Dabei wird berucksichtigt dass dieser Prozess regional sehr unterschiedlich verlief und unterschiedlich stark ausgepragt antike Elemente erhalten blieben 5 Oft wird von Fruhmittelalterhistorikern auch die Entwicklung in der Spatantike ab dem 4 Jahrhundert in die Betrachtung einbezogen soweit in dieser Phase wichtige Voraussetzungen fur die spatere Entwicklung Westeuropas geschaffen wurden 6 Denn die Spatantike war eine Ubergangszeit die einzelne Wesenszuge des Mittelalters vorwegnahm so insbesondere die Christianisierung von Staat und Gesellschaft Wahrend die altere am Klassizismus orientierte Forschung einen Bruch zwischen der als vorbildlich geltenden griechisch romischen Antike und dem vermeintlich finsteren Mittelalter betonte Katastrophentheorie werden in der heutigen Forschung daher die Aspekte der Kontinuitat herausgearbeitet und starker gewichtet 7 Die Vielzahl von aktuellen Publikationen zeigt den deutlichen Anstieg des Forschungsinteresses an der Ubergangszeit von der Spatantike ins Fruhmittelalter wobei die Forschungsansatze stark variieren 8 In der neueren Forschung wird das Geschehen im eurasischen Raum im ersten Jahrtausend die Entstehung des spatromischen Reiches mit all den damit verbundenen Umbruchen die Volkerwanderung die Auseinandersetzungen mit Persien die Entstehung der islamischen Welt und der romanisch germanischen Welt im Westen des ehemaligen Imperiums zunehmend im zeitlichen und raumlichen Zusammenhang betrachtet 9 In diesem Zusammenhang entstand ein als long Late Antiquity bezeichnetes Modell der Zeit vom 3 bis 9 Jahrhundert das von einer Minderheit in der Forschung vertreten wird 10 Unbestritten ist inzwischen dass Spatantike und Fruhmittelalter nicht als starre chronologische Gebilde begriffen werden durfen und vielmehr regional unterschiedliche Ubergangszeitraume zu berucksichtigen sind In der neueren Forschung wird das fruhmittelalterliche Europa verstarkt nicht mehr isoliert betrachtet sondern ist eingebettet in einen globalgeschichtlichen Kontext 11 Auch das Ende des Fruhmittelalters und der Beginn des Hochmittelalters wird an keinem einzelnen Datum festgemacht Als Eckpunkte gelten etwa der endgultige Zerfall des Karolingerreiches und die Bildung der Nachfolgereiche um und nach 900 die Adaptierung der westromischen Reichsidee durch Kaiser Otto I 962 einschliesslich der folgenden Entwicklung die vom Ostfrankenreich zum spater so genannten Heiligen Romischen Reich fuhrte das Ende des ottonischen Kaiserhauses 1024 oder allgemein die Zeit um 1050 Die Gliederungsansatze in der deutschsprachigen Forschung sind vor allem an der mitteleuropaischen Dynastiegeschichte orientiert in der englischen franzosischen und italienischen Forschung stehen andere Gesichtspunkte im Vordergrund 12 Dies hangt mit den unterschiedlichen Wissenschaftstraditionen zusammen So gilt zum Beispiel in Grossbritannien die Eroberung Englands durch die Normannen im Jahr 1066 als Zasur Aus byzantinistischer Sicht sind das Jahr 1054 mit dem das Morgenlandische Schisma zwischen Rom und Konstantinopel begann und die Eroberung Anatoliens durch turkische Nomaden ab 1071 wichtige Einschnitte Die Datierungsansatze variieren daher in der Fachliteratur auch in den europaisch ausgerichteten Uberblicksdarstellungen 13 zwischen ca 900 und der Mitte des 11 Jahrhunderts Politische Geschichte BearbeitenVoraussetzungen Rom in der Spatantike Bearbeiten Hauptartikel Spatantike Auch nach dem Erloschen des westromischen Kaisertums im Jahr 476 war das romische Erbe im Mittelalter weiterhin von Bedeutung Latein blieb die zentrale Verkehrs und Gelehrtensprache romische Amter existierten noch lange nach dem Ende Westroms in den germanisch romanischen Nachfolgereichen fort Viele Zeitgenossen nahmen 476 daher nicht als Einschnitt wahr Materielle Hinterlassenschaften waren allgegenwartig und wurden teils ebenfalls weiterhin genutzt Die in Konstantinopel residierenden Kaiser des Ostreichs wurden in den meisten Regionen des Westens noch das ganze 6 Jahrhundert hindurch als Oberherr anerkannt wenngleich meist ohne praktische Konsequenzen Denn die Idee des romischen Imperiums pragte nachhaltig das gelehrte Denken Da die Kirchenvater gelehrt hatten das Romische Reich sei das letzte vor dem Weltende folgerten viele christliche Autoren hieraus im Umkehrschluss dass das Imperium Romanum weiterhin bestehe Dieses Reich allerdings wandelte sich bereits lange vor 476 in vielerlei Hinsicht und diese Tendenzen setzten sich nun nach dem Wegfall der kaiserlichen Zentralgewalt fort Das Romische Reich zum Zeitpunkt des Todes Theodosius I im Jahr 395Das Romische Reich durchlief in der Spatantike einen Transformationsprozess der lange mit Dekadenz bzw Verfall gleichgesetzt wurde und erst in der modernen Forschung differenzierter analysiert worden ist 14 An die Reformen Kaiser Diokletians anknupfend organisierte Konstantin der Grosse Verwaltung und Heer zu Beginn des 4 Jahrhunderts weitgehend neu Noch folgenreicher war die von Konstantin betriebene religionspolitische Wende die oft als konstantinische Wende bezeichnet wird vor allem die nach 312 deutliche Privilegierung des Christentums Die auf Konstantin folgenden Kaiser waren mit Ausnahme Julians alle Christen Diese Entwicklung gipfelte am Ende des 4 Jahrhunderts in der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Theodosius I Die paganen heidnischen Kulte konnten sich noch bis ins 6 Jahrhundert halten verloren aber spatestens nach 400 zunehmend an Bedeutung und wurden nur noch von einer schrumpfenden Minderheit praktiziert 15 Im Gegensatz dazu gewann die christliche Reichskirche immer starker an Einfluss wenngleich die verschiedenen innerchristlichen Streitigkeiten Erstes Konzil von Nicaa Arianismus Nestorianismus Monophysitismus teilweise erhebliche gesellschaftliche und politische Probleme verursachten Bereits im 3 Jahrhundert entwickelte sich zuerst im Osten des Reiches das Monchtum das im Mittelalter von grosser Bedeutung war Im Gegensatz zur alteren Lehrmeinung wird die Entwicklung des romischen Staates und der romischen Gesellschaft in der Spatantike nicht mehr als ein Niedergangsprozess aufgefasst 16 Vielmehr zeigten Wirtschaft Kunst Literatur und Gesellschaft Zeichen spurbarer Vitalitat wenngleich regional unterschiedlich ausgepragt Im Osten des Reiches der im Inneren weitgehend stabil blieb war die Lage insgesamt deutlich gunstiger als im krisengeschuttelten Westen In der spatantiken Kultur wurde das klassische Erbe gepflegt gleichzeitig wuchs aber der christliche Einfluss Christliche und pagane Autoren schufen bedeutende Schriften verschiedener Couleur siehe Spatantike Kulturelles Leben 17 Rechtsgeschichtlich von grosser Bedeutung war das spatantike Werk des Corpus iuris das ab dem Hochmittelalter umfanglich rezipiert wurde Der romische Staat war seit Konstantin zentralisierter als zuvor wobei die nun rein zivilen Pratorianerprafekten an der Spitze der Verwaltung standen 18 Es kann aber nicht von einem Zwangsstaat gesprochen werden zumal die Verwaltung mit ihren rund 30 000 Beamten fur die ca 60 Millionen Einwohner nach modernen Massstaben personell schwach ausgepragt war 19 Im militarischen Bereich wurden haufig Germanen und andere Barbaren fur das Heer rekrutiert da sie anders als fruher nicht mehr in gesonderten Verbanden Auxiliartruppen sondern in der regularen Armee dienten wirkte diese nun offenbar unromischer als zuvor Eine Sonderrolle spielten dabei die foederati reichsfremde Krieger die als Verbundete galten und nur indirekt romischem Befehl unterstanden Aussenpolitisch verschlechterte sich die Lage des spatantiken Imperiums ab etwa 400 Bereits zuvor hatten Germanen an Rhein und Donau sowie vor allem das neupersische Sasanidenreich Roms grosser Rivale im Osten 20 fur bestandigen Druck gesorgt doch blieb die Lage bis ins spate 4 Jahrhundert relativ stabil Die Romer konnten zudem oft selbst die Initiative ubernehmen Nach der faktischen Teilung des Imperiums 395 wurden beide Kaiserhofe aber wiederholt in Gebietsstreitigkeiten und in Konflikte uber den Vorrang im Gesamtreich verwickelt Das okonomisch starkere und bevolkerungsreichere Ostreich konnte die externen und internen Probleme dabei besser losen war ab dem 6 Jahrhundert allerdings in einen anhaltenden Konflikt mit den Sasaniden verwickelt Romisch Persische Kriege Westrom hingegen erlebte innere Wirren und eine Kette von Burgerkriegen Dort gewannen zudem die Heermeister zunehmend an politischem Einfluss den sie anders als im Ostreich auch behaupten konnten und kontrollierten am Ende faktisch die Kaiser 21 Von der Antike ins Mittelalter die Volkerwanderung Bearbeiten Hauptartikel Volkerwanderung Die sogenannte Volkerwanderung ca 375 bis 568 bildet ein Bindeglied zwischen der Spatantike und dem Beginn des europaischen Fruhmittelalters 22 Die zunehmend schwach verteidigten westromischen Grenzen wurden nun verstarkt von Plunderern germanischer Stamme aus dem Barbaricum uberschritten wahrend im Inneren des Reiches Kriegerverbande sehr oft mit Familien umherzogen Foederati aufgrund von Vertragen in romischen Diensten stehende reichsfremde Kriegergruppen mit eigenen Befehlshabern wurden insbesondere in die internen Kampfe verwickelt die in Westrom jahrzehntelang andauerten 23 Teils im Zusammenspiel und durch Vertrage foedera mit den romischen Behorden teils mit militarischer Gewalt gewannen ihre Anfuhrer die Kontrolle uber immer grossere Teile des westlichen Imperiums indem sie oft das Machtvakuum fullten das die fortschreitende Desintegration der kaiserlichen Herrschaft geschaffen hatte Auf diese Weise trugen sie umgekehrt zu einer Destabilisierung des Westromischen Reiches bei Der Auflosungsprozess verbunden mit dem sukzessiven Verlust der Westprovinzen vor allem Africa und Gallien schritt bis zur Mitte des 5 Jahrhunderts rasch voran und endete im Jahr 476 mit der Absetzung des letzten Kaisers in Italien wahrend sich Ostrom behaupten konnte Grundzuge der Volkerwanderung nach traditioneller Vorstellung Ihren Anfang nahm diese Entwicklung gemass traditioneller Ansicht bereits im 4 Jahrhundert Im Jahr 376 baten Goten an der Donau auf der Flucht vor den Hunnen ein aus Zentralasien stammendes heterogen zusammengesetztes Reitervolk unklarer Herkunft 24 um Aufnahme im Osten des Imperiums Die Romer warben die Krieger als Soldner an Bald auftretende Spannungen fuhrten jedoch zu einer Meuterei und 378 zur Schlacht von Adrianopel in der der ostromische Kaiser Valens und ein Grossteil seines Heeres fielen In den folgenden Jahrzehnten agierten diese gotischen Gruppen im Imperium manchmal als foederati und manchmal als Gegner Roms Unter ihrem Anfuhrer Alarich forderten gotische foederati vom Westkaiser Flavius Honorius seit 395 zunehmend verzweifelt Versorgung annona militaris als es zu keiner Einigung kam plunderten sie 410 Rom das langst nicht mehr kaiserliche Residenz aber doch ein wichtiges Symbol des Imperiums war In den Jahren 416 18 wurden die Krieger schliesslich in Aquitanien angesiedelt Sie agierten in der folgenden Zeit als romische foederati und kampften etwa unter dem machtigen westromischen Heermeister Flavius Aetius 451 gegen die Hunnen Der westgotische rex Eurich II brach bald nach seinem Regierungsantritt 466 den Vertrag mit dem geschwachten Westreich und betrieb eine expansive Politik in Gallien und Hispanien Aus diesen Eroberungen entstand das neue Westgotenreich das bis zum Jahr 507 weite Teile Hispaniens und den Sudwesten Galliens umfasste 25 Fur Westrom das von inneren Machtkampfen und Usurpationen erschuttert wurde wurde die Lage durch den Rheinubergang von 406 und die dadurch ausgeloste Entwicklung immer bedrohlicher Zum Jahreswechsel 406 07 uberschritten Vandalen Sueben und Alanen den Rhein vermutlich im Raum Mogontiacum Mainz 26 Die romische Rheinverteidigung brach vorubergehend zusammen und barbarische Gruppen fielen plundernd in Gallien ein bevor sie nach Hispanien weiterzogen Die untereinander verfeindeten Romer warfen einander dabei vor die fremden Krieger ins Land gerufen zu haben An den Rhein stiessen ausserdem die Burgunden vor die sich kurzzeitig in die romische Politik einmischten bevor sie in den Dienst der Romer traten und am mittleren Rhein ein bis 436 bestehendes Reich errichteten Anschliessend wurden die Burgunden in das heutige Savoyen umgesiedelt wo sie ein neues Reich errichteten das in den 530er Jahren von den Franken erobert wurde 27 Eine wichtige Rolle im Rahmen der Volkerwanderung und im weiteren Verlauf des Fruhmittelalters kommt dem Frankenreich zu Franken fungierten zu Beginn des 5 Jahrhunderts als romische foederati im Nordosten Galliens Sie profitierten am meisten vom Zusammenbruch der romischen Herrschaftsordnung in Gallien wo sie Ende des 5 und Anfang des 6 Jahrhunderts ein neues Reich errichteten siehe unten Der Kriegerverband der Vandalen setzte unter dem rex Geiserich im Jahr 429 von Sudspanien nach Nordafrika uber wo die Krieger bis 439 ganz Africa die reichste westromische Provinz eroberten 28 Die Vandalen wurden mit einer neuen Flotte zu einer ernsten Bedrohung fur die westromische Regierung die seit Ende 402 statt in Mailand in Ravenna residierte Geiserich griff in der Folgezeit immer wieder in die westromischen Machtkampfe ein Im Jahr 455 plunderte er Rom 468 wehrte er eine gesamtromische Flottenexpedition ab Im Inneren erwiesen sich die Vandalen dabei ahnlich wie viele andere foederati nicht als Barbaren sondern durchaus als Anhanger der romischen Kultur die weiter in Africa gepflegt wurde Allerdings kam es zwischen den arianischen Vandalen und den katholischen Romanen zu erheblichen religiosen Spannungen die nicht uberwunden wurden bis in den Jahren 533 534 ostromische Truppen das Vandalenreich eroberten In Britannien ging wahrenddessen die romische Ordnung bereits in der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts unter Um 440 rebellierten hier Sachsen spater auch Juten und Angeln die als foederati gedient hatten und grundeten eigene Kleinreiche nachdem Westrom die Insel praktisch sich selbst uberlassen hatte Nur vereinzelt gelang es romisch britannischen Truppen den Invasoren Widerstand zu leisten doch ist uber die Details wenig bekannt siehe unten Gotische Adlerfibel Nationales Archaologiemuseum von Spanien Die spater sogenannten Ostgoten waren nach 375 unter hunnische Herrschaft geraten 29 Unter Attila erreichte das Hunnenreich an der Donau die grosste Machtentfaltung Sowohl West wie auch Ostrom bemuhten sich um moglichst gute Beziehungen siehe etwa den ausfuhrlichen Bericht des Priskos uber eine ostromische Gesandtschaft 449 30 Um 450 kam es dann zum Konflikt mit Flavius Aetius Nach gescheiterten Vorstossen nach Gallien 451 und Italien 452 zerfiel nach Attilas Tod im Jahr 453 und der Schlacht am Nedao im darauffolgenden Jahr 454 das nur sehr locker organisierte Hunnenreich Die Ostgoten profitierten davon nachdem sie in der Schlacht an der Bolia 469 gegen Gepiden und Skiren siegreich geblieben waren 31 Zunachst in Pannonien dann in Thrakien lebten sie als romische foederati Wahrenddessen war das immer weiter schrumpfende westromische Reich d h das vom Hof in Ravenna kontrollierte Gebiet schliesslich auf Italien beschrankt nachdem Westrom Africa Hispanien und Gallien faktisch an die verschiedenen Kriegergruppen verloren hatte Damit waren ganz erhebliche steuerliche Einbussen verbunden was sich auf die militarischen Ressourcen auswirkte Nach der Ermordung des durchaus ehrgeizigen Aetius im Jahr 454 durch Kaiser Valentinian III der im folgenden Jahr getotet wurde beschleunigte sich der staatliche Erosionsprozess im Westreich Des Weiteren hatten in den letzten Jahrzehnten Westroms nur Schattenkaiser regiert wahrend die wahre Macht bei den Heermeistern lag und die Armee von den Kaisern nicht mehr effektiv kontrolliert werden konnte Das nun fast vollkommen barbarisierte westromische Heer hatte im Jahr 476 Land von der westromischen Regierung gefordert als die Forderung nicht erfullt wurde meuterten die Truppen Ihr Anfuhrer Odoaker setzte den letzten romischen Kaiser in Italien Romulus Augustulus Anfang September 476 ab 32 Damit blieb nur noch wenngleich sich der im Jahr 475 aus Italien vertriebene Kaiser Julius Nepos bis 480 in Dalmatien hielt der Kaiser in Konstantinopel als Oberhaupt des auf das Ostreich reduzierten Imperiums ubrig Der ostromische Kaiser Zenon schlug im Jahr 488 dem ostgotischen Heerkonig Theoderich der ihm immer gefahrlicher zu werden erschien eine Invasion Italiens vor Ein Jahr spater 489 fiel Theoderich in Italien ein und besiegte und totete Odoaker im Jahr 493 Italien prosperierte unter der Herrschaft Theoderichs doch begann nach seinem Tod im Jahr 526 eine Krisenzeit Ostrom nutzte dynastische Kampfe aus um im Gotenkrieg ab 535 das ehemalige Kernland des Imperiums zu erobern Dies gelang bis zum Jahr 552 doch war Italien anschliessend verwustet Der Einfall der Langobarden im Jahr 568 die von Pannonien aus aufgebrochen waren und bald schon grosse Teile Ober und Mittelitaliens beherrschten setzte hierbei nur den Schlusspunkt Im Gegensatz zur alteren Forschung wird heute auf die Problematik des Begriffs Volkerwanderung und dem damit verbundenen Geschichtsbild hingewiesen 33 Nicht ganze Volker wanderten demnach es waren vielmehr unterschiedlich grosse heterogen zusammengesetzte Kriegergruppen mit ihrem Anhang die erst im Laufe der Zeit zu Verbanden zusammenwuchsen und eine eigene Identitat beanspruchten Dieser Vorgang kann nicht anhand von biologischen Kategorien erfasst werden Identitaten entstanden vielmehr in einem wechselhaften sozialen Prozess bei dem mehrere Faktoren eine Rolle spielen Die Mitglieder dieser Gruppen einte nicht zuletzt das Bemuhen am Wohlstand des Imperiums das sie keineswegs zerstoren oder erobern wollten teilzuhaben Lange Zeit versuchten sie dieses Ziel zu erreichen indem sie in die Dienste der Romer traten und fur diese gegen aussere und innere Feinde kampften In diesem Kontext spielt der Prozess der Ethnogenese eine wichtige Rolle also der Entstehung neuer Gruppen die fiktiv Abstammungsgemeinschaften waren deren Einheit aber in Wirklichkeit politisch und sozial begrundet war Allerdings wurde dieser einflussreiche Forschungsansatz den unter anderem Herwig Wolfram und mit Modifizierungen Walter Pohl vertreten haben in den letzten Jahren durch mehrere anglo amerikanische Forscher teilweise in Frage gestellt 34 Wolfram und Pohl verwenden den Ethnogenese Begriff in ihren neueren Arbeiten allerdings selbst nicht mehr sondern betonen den Identitatsbegriff der in der neueren Forschung verstarkt eine Rolle spielt 35 Die Volkerwanderung war zudem viel mehr als nur ein Abwehrkampf des Romischen Reiches Sie war vor allem eine Transformation der bisherigen romischen Mittelmeerwelt hin zu einer germanisch romanischen Welt im Westen und einer griechisch romischen Welt im Osten Die teils dramatischen Veranderungen am Ende der Spatantike durfen hierbei nicht ubersehen aber auch nicht uberschatzt werden denn es lassen sich ebenso zahlreiche Zeichen der Kontinuitat ausmachen 36 Im Verlauf des sechsten und siebten Jahrhunderts kam es im Westen so zu einer langsamen Transformation hin zu einer germanisch romanischen Welt die das europaische Mittelalter pragen sollte Dieser Prozess verlief aber keineswegs geradlinig oder war zwangslaufig sondern war vielmehr gepragt von Kontingenzerfahrungen fur die damalig handelnden Personen 37 Westrom wurde nicht von Barbaren uberrannt und vernichtet Es fiel vielmehr einem politischen Desintegrationsprozess zum Opfer 38 Spatestens seit dem fruhen 5 Jahrhundert nahm der Einfluss der hohen Militars im Westreich derart zu dass die Heermeister nun die wahre Macht ausubten Neben dem Militar entglitten aber auch zusehends wichtige Provinzen vor allem Africa bald darauf aber auch grosse Teile Hispaniens und Galliens der kaiserlichen Kontrolle Andere Militarfuhrer oder auch Anfuhrer diverser gentes agierten wahrenddessen als Warlords auf eigene Rechnung und profitierten so von der politischen Erosion im Westreich Die im Laufe der Volkerwanderung entstandene post romische Welt war in vielerlei Hinsicht noch immer eng mit der Antike verbunden wenngleich sie sich immer mehr veranderte Johannes Fried fasst dies folgendermassen zusammen Die Antike also schrumpfte und schwand in einem langgestreckten ungleichmassigen Transformationsprozess Doch hinterliess das Schwindende gleich abgeschmolzenen Gletschern allenthalben seine Spuren Johannes Fried Das Mittelalter Geschichte und Kultur Munchen 2008 S 33 Nach und nach verschwanden im Westen immer grossere Teile der gewohnten romischen Institutionen zunachst bereits im 5 Jahrhundert die Armee 39 dann die romische Verwaltungsordnung Romische Bildung und kulturelle Traditionen die eng mit der spatantiken urbanen Gesellschaft zusammenhingen befanden sich ebenfalls im Niedergang aber keineswegs uberall wenn man vom Spezialfall Britannien absieht wo es recht rasch zu einem Zusammenbruch kam Vor allem in Nordafrika im Westgotenreich sowie in Italien und teilweise in Gallien florierte die spatantike Kultur vielmehr noch bis weit ins 6 Jahrhundert hinein Eine wichtige Vermittlerrolle kam in diesem Zusammenhang der Kirche zu in deren Klostern antike Texte aufbewahrt und spater kopiert wurden bereits beginnend mit Cassiodor 40 Die Bucherverluste in der Spatantike fuhrten allerdings dazu dass zahlreiche antike Werke nur anhand von Zitaten und Zusammenfassungen rezipiert werden konnten Ebenso funktionierte die romisch ausgebildete Verwaltung in diesen Gebieten noch langere Zeit Die ohnehin verschwindend kleine Minderheit der Germanen glich sich ausserdem der einheimischen romanischen Bevolkerung mit deren uberlegener romischer Zivilisation oft an war aber religios von den Romanen weitgehend abgesondert Die Germanen waren wenn sie nicht zuvor in paganer religioser Tradition standen mehrheitlich arianische Christen die Bevolkerung hingegen romisch katholisch was oft zu Spannungen fuhrte vor allem im Vandalenreich sowie teils im ostgotischen und langobardischen Italien Die Franken hingegen vermieden mit der Annahme des katholischen Bekenntnisses unter Chlodwig I solche Probleme Die spatantike Mittelmeerwelt im Wandel Von Justinian bis zum Einbruch des Islam Bearbeiten Justinian Mosaikdetail aus der Kirche San Vitale in RavennaIm 6 Jahrhundert wurden die Mittelmeerwelt und der Vordere Orient von zwei rivalisierenden Grossmachten dominiert dem Ostromischen Reich 41 und dem neupersischen Sasanidenreich 42 das Ostrom militarisch und kulturell durchaus gewachsen war Der ost romische Kaiser Justinian reg 527 565 43 betonte im Inneren die christlich sakrale Komponente seines Kaisertums nach aussen strebte er seit den 530er Jahren die Ruckgewinnung von Territorien im Westen an Wenngleich die Zeit Justinians den Charakter einer Ubergangszeit hat orientierte sich der Kaiser politisch weiterhin an der romischen Tradition Er kummerte sich intensiv um die Religionspolitik und ging gegen die Reste der paganen Kulte und gegen haretische christliche Gruppen vor Eine Losung der teils schwierigen theologischen Probleme siehe unter Monophysitismus und die Durchsetzung eines einheitlichen christlichen Glaubensbekenntnisses fur das gesamte Reich gelang ihm allerdings nicht Ausserdem betrieb er eine energische Bau und Rechtspolitik siehe Corpus iuris civilis Aussenpolitisch ging das Imperium in seiner Regierungszeit im Westen in die Offensive und konnte auf den ersten Blick beeindruckende Erfolge vorweisen Dank fahiger Befehlshaber wie Belisar gelang 533 34 die rasche Eroberung des Vandalenreichs in Nordafrika 535 bis 552 wurde nach harten Kampfen im Gotenkrieg das Ostgotenreich in Italien erobert Sogar in Sudspanien fasste Ostrom seit 552 vorlaufig wieder Fuss Damit erstreckte sich das Imperium Romanum wieder vom Atlantik bis nach Mesopotamien Allerdings beanspruchte diese Ausweitung alle Mittel des Reiches das im Inneren durch Naturkatastrophen und Seuchen Justinianische Pest und die daran anschliessenden Pestwellen bis ins 8 Jahrhundert hinein 44 geschwacht wurde Im Osten musste Justinian zudem gegen die Sasaniden Ruckschlage hinnehmen und konnte erst nach wechselhaften und verlustreichen Kampfen 562 mit dem bedeutenden Perserkonig Chosrau I 45 Frieden schliessen Als Justinian 565 starb war das Imperium von den langen Kriegen im Westen und im Osten geschwacht aber zugleich unzweifelhaft die bedeutendste Macht im Mittelmeerraum Das Sasanidenreich und die spatantike Mittelmeerwelt etwa zur Zeit Justinians die Grenzen der Randgebiete waren allerdings fliessend Nachdem es in der Regierungszeit Justins II 572 wieder zum Krieg mit Persien gekommen war wobei keiner Seite ein entscheidender Erfolg gelang 46 konnte Kaiser Maurikios reg 582 602 von einem Konflikt um die persische Thronfolge profitieren und mit Konig Chosrau II 591 Frieden schliessen Die Ermordung des Kaisers im Jahr 602 nahm Chosrau II aber zum Vorwand um in romisches Gebiet einzufallen Von 603 bis 628 tobte daher der letzte grosse Krieg der Antike 47 Persische Truppen eroberten bis 619 Syrien und Agypten die Kornkammer des Reiches und belagerten 626 zusammen mit den Awaren die Ende des 6 Jahrhunderts im Balkanraum ein Reich errichtet hatten sogar Konstantinopel Das Reich befand sich in einer ausserst schwierigen Situation eine vollstandige Vernichtung schien nicht ausgeschlossen 48 Der Gegenschlag des Herakleios reg 610 641 in den Jahren 622 bis 628 rettete aber das Reich und zwang die Perser schliesslich zum Ruckzug 49 628 bat Persien angesichts innerer Wirren um Frieden und Herakleios der als einer der bedeutendsten Kaiser der ostromisch byzantinischen Geschichte gilt stand auf dem Hohepunkt seines Ansehens sogar aus dem Frankenreich erreichten ihn Gluckwunsche zu seinem grossen Sieg Doch das Imperium war von den schweren Kampfhandlungen uber die vergangenen Jahrzehnte extrem geschwacht in den Quellen kommt das Ausmass der Vernichtung deutlich zum Ausdruck Im Inneren schloss Herakleios die Grazisierung des Staates ab doch es gelang ihm weder die religiosen Streitigkeiten zu beenden Monotheletismus noch das Reich wieder zu konsolidieren Als in den 630er Jahren die islamische Expansion begann waren Ostrom und Persien nach den langen Kriegen nicht mehr in der Lage effektiv Widerstand zu leisten was ein wichtiger Grund fur die schnellen arabischen Erfolge war Die Wustengrenze war fur Ostrom und Persien ohnehin kaum zu kontrollieren man hatte hier in Gestalt der Lachmiden und Ghassaniden vielmehr auf arabische Verbundete gesetzt und grossere Truppenverbande waren dort nach dem Perserkrieg nicht stationiert hinzu kam die Mobilitat der muslimischen Araber Das von Burgerkriegen zusatzlich geschwachte Sasanidenreich erlitt zwei schwere Niederlagen gegen die Araber 638 in der Schlacht von al Qadisiya 50 und 642 in der Schlacht bei Nehawand Zwar leisteten die Perser Widerstand und konnten zu Beginn eine grosse Schlacht gewinnen sowie einige erfolgreiche kleinere Gegenoffensiven fuhren doch schliesslich brach ihr Reich 651 zusammen die Sohne des letzten persischen Grosskonigs Yazdegerd III flohen an den chinesischen Kaiserhof der Tang Dynastie Persien konnte seine kulturelle Identitat unter der islamischen Herrschaft aber weitgehend bewahren und wurde relativ langsam islamisiert ahnlich wie die christlichen Gebiete in Agypten und Syrien Zu Beginn des 8 Jahrhunderts eroberten die Araber Sogdien siehe auch Ghurak und Dewastic und stiessen weiter nach Zentralasien vor Die islamische Expansion eingezeichnet sind die heutigen Staatsgrenzen Im Westen unterlagen ostromische Truppen 636 in der Schlacht am Jarmuk den Arabern und mussten Syrien vollstandig raumen nachdem Damaskus 635 kapituliert hatte Syrien diente von nun an als Ausgangsbasis fur arabische Angriffe auf Kleinasien das die Ostromer jedoch halten konnten und das nun zum Kernland des Imperiums wurde Jerusalem ergab sich 638 Am schmerzhaftesten war der Verlust Agyptens 640 42 aufgrund dessen Wirtschaftskraft des Steueraufkommens und des Getreides Bald darauf nahmen die Araber Armenien Zypern 649 und Rhodos 654 ein Sie stiessen die nordafrikanische Kuste entlang nach Westen vor und besetzten um 670 das heutige Tunesien Karthago konnte noch bis 698 gehalten werden 711 725 folgte die Eroberung des Westgotenreichs in Hispanien und Sudwestgallien Vorstosse ins Frankenreich blieben aber erfolglos 51 655 erlitt die ostromische Flotte unter Konstans II in der Schlacht von Phoinix eine schwere Niederlage gegen die Araber die nun als Seemacht auftraten und damit den Handel und die maritime Vorherrschaft Ostroms bedrohten 52 Den Ostromern Byzantinern gelangen allerdings auch einige wichtige Erfolge Bei der Verteidigung von Konstantinopel 674 bis 678 vernichteten sie die arabische Flotte ob es in diesem Zusammenhang zu einer regelrechten Belagerung kam ist in der neueren Forschung allerdings umstritten 53 677 678 konnten die Ostromer trotz beschrankter Ressourcen zu einer Offensive ubergehen und vorubergehend sogar Truppen in Syrien landen 54 Ostrom Byzanz konnte den Verlust der orientalischen Provinzen dennoch nicht verhindern oder ruckgangig machen und wurde in die Defensive gedrangt Die antike Einheit des Mittelmeerraums die sowohl politisch als auch wirtschaftlich von grosser Bedeutung fur die Stabilitat des romischen Staatswesens gewesen ist war mit den arabischen Eroberungen beendet 100 Jahre nach Justinians Tod hatte das Romische Reich nun mehr als die Halfte seines Territoriums und seiner Bevolkerung verloren wahrend an der Ost und Sudkuste des Mittelmeers mit dem arabischen Kalifat ein neues Reich mit einem neuen Glauben entstanden war 55 Damit war die alte Weltordnung die die gesamte Spatantike zwischen Ostrom und Persien bestanden hatte infolge der arabischen Eroberungen zerbrochen und durch eine neue Ordnung ersetzt in der Ostrom Byzanz gegen das Kalifat um die reine Existenz kampfen musste 56 Das Ostromische Reich das um 700 schliesslich auf Kleinasien Griechenland Konstantinopel samt Umland und einige Gebiete in Italien beschrankt war wandelte sich nun endgultig zum griechischen Byzanz des Mittelalters 57 Die Zeit von der Mitte des 7 bis ins 8 Jahrhundert war weiterhin von schweren Abwehrkampfen gepragt Die schliesslich erfolgreiche Abwehr verhinderte ein weiteres Vordringen der Araber nach Sudosteuropa Die Dynastie des Herakleios regierte noch bis 711 Unter Kaiser Leo III der 717 an die Macht kam ging Byzanz gegen die Araber wieder begrenzt in die Offensive siehe unten Fur die Geschichte West und Mitteleuropas war entscheidend dass die Kaiser ab dem 7 Jahrhundert faktisch gezwungen waren den einstigen Westen des Imperium Romanum weitestgehend sich selbst zu uberlassen Anders als noch im 6 Jahrhundert war mit militarischen Interventionen nun nicht mehr zu rechnen Konstantinopel ruckte in die Ferne Das Frankenreich der Merowinger Bearbeiten Siegelring mit dem Bildnis Childerichs I Das im spaten 5 Jahrhundert entstandene Frankenreich sollte sich zum bedeutendsten der germanisch romanischen Nachfolgereiche im Westen entwickeln 58 Der Aufstieg der Franken von einer Regionalmacht im Nordosten Galliens zu einem Grossreich begann unter der Fuhrung von Konigen aus dem Geschlecht der Merowinger 59 Der in Tournai residierende salfrankische Konig rex Childerich I etablierte einen eigenen Machtbereich in Nordgallien wobei er auf die weiterhin arbeitenden lokalen Waffenschmieden fabricae zuruckgreifen konnte Es wird oft angenommen dass er mit dem galloromischen Feldherrn Aegidius kooperierte der sich 461 gegen die westromische Regierung erhob doch sind die Details unklar Aegidius der nun faktisch als Warlord agierte errichtete in Nordgallien einen unabhangigen Herrschaftsbereich nach seinem Tod folgte ihm nach kurzer Zeit sein Sohn Syagrius nach Childerichs Sohn Chlodwig vernichtete die anderen frankischen Kleinreiche unter anderem Ragnachars und Chararichs und wurde damit zum Grunder des Frankenreichs 60 486 487 eroberte Chlodwig das Reich des Syagrius 507 wurden die Westgoten in der Schlacht von Vouille besiegt und faktisch aus Gallien verdrangt Gegen die Alamannen ging Chlodwig ebenfalls vor wahrend es mit den Burgunden zu einer vorlaufigen Annaherung kam Der ursprunglich pagane Chlodwig trat zu einem nicht naher bestimmten Zeitpunkt wahrscheinlich eher gegen Ende seiner Herrschaft zum Christentum uber Entscheidend war dass er sich fur das katholische Bekenntnis entschied und somit Probleme vermied die sich bisweilen in den anderen germanisch romanischen Reichen zwischen den Eroberern und der romischen Bevolkerung ergaben Das geschickte und gleichzeitig skrupellose Vorgehen Chlodwigs sicherte den Franken eine beherrschende Stellung in Gallien Gold Solidus Konig Theudeberts nach ostromischem VorbildDas Frankenreich wurde nach dem Tod Chlodwigs im Jahr 511 unter seinen vier Sohnen Theuderich Chlodomer Childebert und Chlotar aufgeteilt wobei jeder einen Anteil an dem frankischen Stammland in Nordgallien und den eroberten Gebieten im Suden erhielt 61 Die verbreitete Praxis unter den Franken den Herrschaftsbesitz nach dem Tod eines Konigs unter den Sohnen zu teilen sorgte fur eine Zersplitterung der koniglichen Zentralgewalt Thronstreitigkeiten waren nicht selten zumal die meisten Merowinger kein hohes Alter erreichten und oft Kinder von mehreren Frauen hatten was die Nachfolgeregelung erschwerte Fur Verwaltungsaufgaben hatte bereits Chlodwig die galloromische Oberschicht und hierbei speziell die Bischofe wie Gregor von Tours dessen Geschichtswerk die wichtigste Quelle zur frankischen Geschichte des 6 Jahrhunderts ist herangezogen 62 Er hatte ausserdem das System der vor allem in Sudgallien verbreiteten romischen civitates genutzt wo der galloromisch senatorische Adel deren Vorfahren einst romische Staatsamter bekleidet hatten und nun als lokale und vor allem kirchliche Wurdentrager fungierten noch langere Zeit nachweisbar ist Die Verwaltung orientierte sich zunachst noch weitgehend an spatromischen Institutionen so wurden im 6 Jahrhundert noch Steuerlisten gefuhrt und von koniglichen Beamten verwaltet bevor diese verschwanden und zunehmend Grafen comites und Herzoge duces an Einfluss gewannen Die frankische Expansion wurde weiter vorangetrieben 531 534 wurden die Thuringer und 534 die Burgunden unterworfen Den Gotenkrieg in Italien nutzten die Franken um Teile des ostgotischen Territoriums zu besetzen Theuderichs Sohn Theudebert I sah seine Stellung im Osten des Merowingerreiches als so gefestigt an dass er angeblich sogar mit dem Gedanken gespielt haben soll Kaiser Justinian herauszufordern 63 Allerdings deuteten sich schon im 6 Jahrhundert Spaltungen des frankischen Herrschaftsbereichs Francia an die bei spateren Kampfen zwischen Teilherrschern immer wieder eine Rolle spielten Der galloromanische Suden mit den Zentren an Rhone und Saone behielt lange seine aus dem galloromischen Senatsadel hervorgegangene Elite und seine spatantiken stadtischen Strukturen mit starker Stellung der Bischofe und das Romische Recht droit ecrit bei Hingegen wechselten im starker germanisierten Norden die Eliten die stadtische Kultur verfiel zum Teil und das im germanischen Stammesrecht wurzelnde Gewohnheitsrecht droit coutumier spielte eine wachsende Rolle 64 Erst seit dem 15 Jahrhundert naherten sich die Rechtssysteme allmahlich an Im Sudwesten Galliens hielten sich westgotische Einflusse 65 Immer wieder flammten im Inneren Kampfe zwischen den einzelnen merowingischen Teilherrschern auf Nach dem Tod Chlothars I 561 entbrannte ein merowingischer Bruderkrieg der erst 613 mit der Wiedervereinigung des Gesamtreiches unter Chlothar II endete Dagobert I der 623 die Herrschaft im Teilreich Austrasien antrat und von 629 bis 639 uber das Gesamtreich herrschte gilt allgemein als der letzte starke Merowingerkonig wenngleich auch er dem machtigen Adel einige Zugestandnisse machen musste 66 Nach der gangigen Lehrmeinung verfiel nach Dagoberts Tod die konigliche Macht immer mehr und die wahre Macht lag in den Handen der Hausmeier Diese waren ursprunglich nur Verwalter des Konigshofes doch gewannen sie im Laufe der Zeit immer mehr Einfluss Da die adeligen Hausmeier deren Titel schliesslich erblich wurden zudem uber grossen Landbesitz verfugten waren sie fur den Konig nur sehr schwer zu kontrollieren Die Einschatzung der seit Mitte des 7 Jahrhunderts ubergrossen Macht der Hausmeier orientiert sich an der Sichtweise der karolingerzeitlichen frankischen Geschichtsschreibung etwa den Reichsannalen und Einhards Vita Karoli Magni 67 In der Darstellung dieser Quellen erscheint die Ubertragung der frankischen Konigswurde auf die Karolinger im Jahr 751 als notwendige Konsequenz der Machtlosigkeit der letzten Merowinger die sich in deren eher lacherlichem Erscheinungsbild gespiegelt habe Die negative Einstellung der karolingerzeitlichen Autoren zu den spaten Merowingern erschwert allerdings eine unvoreingenommene Beurteilung In der neueren Forschung wird bisweilen bezweifelt dass die letzten Merowingerkonige wirklich so machtlos waren wie es die karolingische Geschichtsschreibung unterstellt 68 Es kann davon ausgegangen werden dass die parteiischen Quellen zumindest Teile der historischen Erzahlung verformt haben Sicher ist dass die Karolinger nach dem gescheiterten Versuch Grimoalds des Alteren schon im 7 Jahrhundert einen Dynastiewechsel herbeizufuhren lange davor zuruckschreckten die Merowinger zu entmachten sei es aufgrund sakraler Konigsvorstellungen oder aufgrund eines verwurzelten dynastischen Denkens Tatsachlich scheinen einzelne Merowingerkonige sich noch einmal gegen den ubermachtigen Einfluss der Hausmeier gestemmt zu haben So werden Theuderich III und Dagobert II zwar oft als mehr oder weniger hilflose Schattenkonige bezeichnet doch haben sie nachweislich Gerichte abgehalten geurkundet uber Hausguter wohl frei verfugt und Privilegien verteilt wobei Dagobert in der Kirchenpolitik zudem mehr Spielraum hatte 69 Des Weiteren haben die letzten Merowinger die in den karolingischen Quellen lacherlich gemacht werden zudem an mehr als zehn weit auseinanderliegenden Orten Urkunden ausgestellt 70 Erst nach der Schlacht bei Tertry 687 und dem Triumph des Hausmeiers Pippins des Mittleren begann der endgultige Aufstieg der Karolinger deren Bezeichnung auf den machtigen frankischen Hausmeier Karl Martell zuruckgeht Karl Martell konnte sich gegen konkurrierende Hausmeier durchsetzen Schlacht von Vincy 717 und Schlacht bei Soissons 718 19 Er setzte nacheinander Merowinger als Schattenkonige ein die aber uber keine reale Macht verfugten siehe Chlothar IV Chilperich II und Theuderich IV nach dem Tod Theuderichs IV 737 liess Karl den Konigsthron unbesetzt Karl fungierte nun bis zu seinem Tod 741 als wahre Macht hinter dem Thron 71 wobei er die Grenzen des Reichs sichern und erweitern konnte unter anderem durch die Unterwerfung der Friesen 72 Die Karolinger kontrollierten fortan die Regierungsgeschafte im Reich und errangen schliesslich 751 die frankische Konigswurde als der letzte Merowingerkonig Childerich III abgesetzt wurde Vom Karolingerreich zu West und Ostfranken Bearbeiten 751 wurde in Absprache mit Papst Zacharias Pippin der Jungere als erster Karolinger zum frankischen Konig erhoben reg 751 768 Die Salbung Pippins durch den Papst im Jahr 754 diente offenbar der zusatzlichen Legitimation und legte das Fundament fur die Rolle der frankischen Konige als neue Schutzherren des Papstes in Rom Die fruhen karolingischen Konige erwiesen sich als fahige Herrscher 73 Pippin intervenierte in Italien wo er gegen die Langobarden vorging fuhrte Feldzuge in Aquitanien und sicherte die Pyrenaengrenze Er genoss bei seinem Tod im Jahr 768 weit uber die Grenzen des Frankenreichs hinaus Ansehen Das Reich wurde unter seinen beiden Sohnen Karlmann und Karl aufgeteilt Zwischen den Brudern bestanden offenbar starke Spannungen nach dem unerwarteten Tod Karlmanns Ende 771 ignorierte Karl die Erbanspruche der Sohne Karlmanns die spater vermutlich auf Karls Befehl beseitigt wurden und besetzte dessen Reichsteil Frankischer Denar mit dem Profilbild Karls des GrossenKarl spater Carolus Magnus Karl der Grosse genannt gilt als der bedeutendste Karolinger und als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher reg 768 814 74 Nach Sicherung der Herrschaft im Inneren begann Karl ab dem Sommer 772 Feldzuge gegen die Sachsen Die daraus resultierenden Sachsenkriege dauerten mit Unterbrechungen bis 804 und wurden mit ausserster Brutalitat gefuhrt Ziel war nicht nur die Eroberung des Landes sondern auch die gewaltsame Christianisierung der bis dahin paganen Sachsen Militarisch spielte die frankische Panzerreiterei eine wichtige Rolle Zeitgleich dazu intervenierte Karl auf papstlichen Wunsch hin 774 in Italien und eroberte das Langobardenreich das er mit dem Frankenreich vereinigte Weniger erfolgreich verlief der Spanienfeldzug im Jahr 778 gegen die Mauren wenngleich spater zumindest die Spanische Mark errichtet werden konnte Karls diplomatische Kontakte reichten bis zum Kalifen Harun ar Raschid Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbststandigkeit des Stammesherzogtums Bayern Es kam ausserdem zu Kampfen mit den Danen und mehreren Slawenstammen sowie zum letzten Endes erfolgreichen Reichskrieg gegen die Awaren 791 796 Karl hatte in jahrzehntelangen Kampfen die Grenzen des Reiches erheblich erweitert und das Frankenreich als neue Grossmacht neben Byzanz und dem Kalifat etabliert Das Karolingerreich umschloss nun weite Teile der lateinischen Christenheit und war das bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms Karl machte Aachen zu seiner Hauptresidenz Zur effizienteren Organisation der Herrschaftsordnung nutzte er comites sogenannte Grafschaftsverfassung und die von ihm geforderte Kirche Die sogenannte karolingische Renaissance die besser als karolingische Bildungsreform bezeichnet werden sollte sorgte fur eine kulturelle Neubelebung des christlichen Westeuropas nachdem es ab dem 7 Jahrhundert zu einem Bildungsverfall im Frankenreich gekommen war Den Hohepunkt von Karls Regierungszeit stellte seine Kaiserkronung zu Weihnachten des Jahres 800 durch Papst Leo III in Rom dar Die Details dieses Vorgangs und seine Vorgeschichte sind in der Forschung umstritten 75 Fest steht dass damit aus Sicht der Zeitgenossen das Kaisertum erneuert worden war was allerdings zu Konflikten mit Byzanz fuhrte Zweikaiserproblem Fur die Geschichte des Mittelalters ist dieses Ereignis von grosser Bedeutung da es den Grundstein fur das westliche mittelalterliche Kaisertum legte Karl hinterliess bei den folgenden Generationen einen bleibenden Eindruck Im anonymen Karlsepos wird der Kaiser sogar als pater Europae als Vater Europas gepriesen Er galt im Mittelalter als Idealkaiser Damit begann bereits die Mythenbildung um Karl was bis in die Neuzeit unterschiedliche Geschichtsbilder zur Folge hatte Das Karolingerreich zur Zeit Karls des Grossen und die spateren TeilreicheNach Karls Tod im Januar 814 folgte ihm sein Sohn Ludwig der Fromme nach den Karl bereits 813 zum Mitkaiser gekront hatte 76 Die ersten Regierungsjahre Ludwigs waren vor allem von seinem Reformwillen im kirchlichen und weltlichen Bereich gepragt 77 Programmatisch verkundete er die Renovatio imperii Francorum die Erneuerung des frankischen Reiches Ludwig bestimmte 817 dass nach seinem Tod eine Reichsteilung erfolgen sollte Sein altester Sohn Lothar sollte jedoch eine Vorrangstellung vor seinen anderen Sohnen Ludwig in Bayern und Pippin in Aquitanien erhalten Eine schwierige Lage entstand jedoch als Kaiser Ludwig 829 auch Karl seinem Sohn aus seiner zweiten Ehe mit der am Hof einflussreichen Judith einen Anteil am Erbe zusicherte Bereits zuvor hatte es Gegner der neuen Reichsordnung gegeben sie leisteten dem Kaiser nun offen Widerstand Mit der Erhebung der drei altesten Sohne gegen Ludwig den Frommen im Jahr 830 begann die Krisenzeit des Karolingerreiches die schliesslich zu dessen Auflosung fuhrte 78 Die Rebellion richtete sich zunachst vor allem gegen Judith und ihre Berater doch fuhrte sie 833 zur Gefangennahme des Kaisers auf dem Lugenfeld bei Colmar wobei das Heer Ludwigs zum Gegner uberlief Anschliessend musste Ludwig einer demutigenden Busshandlung zustimmen 79 Damit war aber der Bogen uberspannt und die drei alteren Sohne Ludwigs zerstritten sich wieder 834 wandten sich mehrere Anhanger von Lothar ab der sich nach Italien zuruckzog Wahrend das Reich von aussen zunehmend von Wikingern Slawen und Arabern bedrangt wurde blieben die Spannungen im Inneren bestehen Ludwig war bestrebt Karls Erbteil zu sichern Nach Pippins Tod 839 wurde Karl mit dem westlichen Reichsteil ausgestattet doch war die Lage bei Ludwigs Tod im Jahr 840 weiterhin ungeklart Im Ostteil hatte Ludwig der Deutsche seine Stellung gesichert 80 ahnlich Karl im Westen so dass der Druck auf Kaiser Lothar stieg Karl und Ludwig verbundeten sich gegen Lothar und besiegten ihn in der Schlacht von Fontenoy am 25 Juni 841 Im Februar 842 bekraftigten sie ihr Bundnis mit den Strassburger Eiden Auf Drangen der frankischen Adeligen kam es 843 zum Vertrag von Verdun womit die Teilung des Reiches im Grunde bestatigt wurde Karl regierte den Westen Ludwig den Osten wahrend Lothar ein Mittelreich und Italien erhielt 81 Die in diesem Zusammenhang in der Forschung oft diskutierte Frage nach den Anfangen der deutschen Geschichte fuhrt eher in die Irre da es sich um einen langerfristigen bis in das 11 Jahrhundert hinziehenden Prozess gehandelt hat erst ab dem 10 Jahrhundert ist die Bezeichnung Regnum Teutonicorum gesichert nachweisbar 82 Offenbar grenzten sich jedoch die karolingischen Reichsteile bereits im 9 Jahrhundert immer mehr voneinander ab die Reichseinheit konnte nur noch vorubergehend wiederhergestellt werden Nach Lothars Tod 855 erbte sein altester Sohn Lothar II das Mittelreich Nach dessen Tod 869 kam es zum Konflikt zwischen Karl und Ludwig um das Erbe was 870 zur Teilung im Vertrag von Meerssen fuhrte Damit formierten sich endgultig das West und das Ostfrankenreich wahrend in Italien von 888 bis 961 separat Konige regierten Die Idee der Reichseinheit hatte weiterhin einige Anhanger Unter Karl III der 881 die Kaiserkrone errang und seit 882 uber ganz Ostfranken herrschte war das gesamte Imperium fur wenige Jahre noch einmal vereint als er 885 auch die westfrankische Konigskrone erwarb Doch blieb diese Reichseinigung eine Episode zumal Karl die zunehmenden Wikingerangriffe nicht effektiv abwehren konnte Frieden von Asselt 882 und Belagerung von Paris 885 886 und Ostfranken Ende 887 an seinen Neffen Arnolf verlor reg 887 899 83 In der Regensburger Fortsetzung der Annalen von Fulda ist zum Jahr 888 abschatzig vermerkt nach dem Tod Karls im Januar 888 hatten viele reguli Kleinkonige in Europa nach der Macht gegriffen Arnolf bestatigte die Herrschaft der neuen Konige so in Westfranken Burgund sowie Italien Seine Herrschaftsbasis war Bayern Er beschrankte seine Herrschaft explizit auf Ostfranken wo er Slawen und Wikinger abwehrte Einen Italienzug lehnte Arnolf zunachst ab Erst 894 begab er sich einem papstlichen Hilferuf folgend nach Italien 896 erwarb er sogar die Kaiserkrone 84 Dennoch war der Zusammenbruch des Karolingerreichs unubersehbar Auch kulturell trat im spaten 9 Jahrhundert ein Niedergang ein vor allem in Ostfranken wo es zu einem spurbaren Ruckgang der literarischen Produktion kam Im Osten starb der letzte Karolinger Ludwig das Kind im Jahr 911 ihm folgte Konrad I nach Konrad war bemuht Ostfranken zu stabilisieren wobei er sich gegen den machtigen Adel behaupten und gleichzeitig die Ungarn abwehren musste die wenige Jahre zuvor ein Reich gegrundet hatten Am Ende erwies sich seine Herrschaft die durchaus an karolingischen Traditionen orientiert war als blosse Ubergangszeit zu den Ottonen die von 919 bis 1024 die ostfrankischen Konige stellten In Westfranken regierten die Karolinger mit Unterbrechungen noch bis zum Tod Ludwigs V 987 hatten jedoch schon zuvor ihre Macht weitgehend verloren An ihre Stelle traten die Kapetinger die anschliessend bis ins 14 Jahrhundert die franzosischen Konige stellten Allerdings war das franzosische Konigtum zunachst weitgehend auf seinen Kernraum in der Ile de France beschrankt und ubte nur eine nominelle Oberherrschaft uber die Machtbereiche selbstbewusster Herzoge aus Das Reich der Ottonen Bearbeiten Ostfrankisches Reichsgebiet in ottonischer ZeitNach dem Tod des ostfrankischen Konigs Konrad im Jahr 919 bestieg mit Heinrich I das erste Mitglied des sachsischen Hauses der Liudolfinger Ottonen den ostfrankischen Konigsthron sie konnten sich in der Folgezeit bis 1024 im Reich behaupten 85 In der neueren Forschung wird zwar die Bedeutung der Ottonenzeit fur die Ausformung Ostfrankens betont sie gilt aber nicht mehr als Beginn der eigentlichen deutschen Geschichte 86 Der damit verbundene komplexe Prozess zog sich vielmehr mindestens bis ins 11 Jahrhundert hin 87 Heinrich I sah sich mit zahlreichen Problemen konfrontiert 88 Die an karolingischen Mustern orientierte Herrschaftsausubung stiess an ihre Grenzen zumal nun die Schriftlichkeit ein entscheidender Verwaltungsfaktor stark zuruckging Gegenuber den Grossen des Reiches scheint Heinrich wie mehrere andere Herrscher nach ihm eine Form der konsensualen Herrschaftspraxis betrieben zu haben Wahrend er formal auf seinem hoheren Rang bestand band er die Herzoge in seine Politik durch Freundschaftsbundnisse amicitia ein und liess ihnen in ihren Herzogtumern weitgehenden politischen Spielraum 89 Schwaben und Bayern wurden dadurch in die Konigsherrschaft Heinrichs integriert blieben jedoch bis um das Jahr 1000 konigsferne Regionen in denen der Einfluss des Konigtums schwach ausgepragt war Das Reich befand sich weiterhin im Abwehrkampf gegen die Ungarn mit denen 926 ein Waffenstillstand geschlossen wurde Heinrich nutzte die Zeit und liess die Grenzsicherung intensivieren auch gegen die Elbslawen und gegen Bohmen war der Konig erfolgreich 932 verweigerte er die Tributzahlungen an die Ungarn 933 schlug er sie in der Schlacht bei Riade Im Westen hatte Heinrich den Anspruch auf das zwischen West und Ostfranken umstrittene Lothringen zunachst 921 aufgegeben bevor er es 925 gewinnen konnte Noch vor seinem Tod im Jahr 936 hatte Heinrich eine Nachfolgeregelung im Rahmen einer Hausordnung getroffen so dass bereits 929 30 sein Sohn Otto als designierter Nachfolger gelten konnte und das Reich ungeteilt blieb In der Regierungszeit Ottos I reg 936 973 sollte das Ostfrankenreich eine hegemoniale Stellung im lateinischen Europa einnehmen 90 Otto erwies sich als energischer Herrscher 948 ubertrug er das wichtige Herzogtum Bayern seinem Bruder Heinrich Ottos Herrschaftsausubung war allerdings nicht unproblematisch denn er wich von der konsensualen Herrschaftspraxis seines Vaters ab Bisweilen verhielt sich Otto rucksichtslos und geriet mehrfach in Konflikt mit engen Verwandten 91 So agierte etwa Ottos altester Sohn Liudolf gegen den Konig und stand sogar in Verbindung mit den Ungarn Diese nutzten die Lage im Reich aus und griffen 954 offen an Liudolfs Lage wurde unhaltbar und er unterwarf sich dem Konig Otto gelang es gegen die Ungarn eine Abwehr zu organisieren und sie 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld vernichtend zu schlagen Sein Ansehen im Reich wurde durch diesen Erfolg erheblich gesteigert und eroffnete ihm neue Optionen Im Osten errang er Siege uber die Slawen womit die elbslawischen Gebiete Sclavinia verstarkt in die ottonische Politik eingebunden wurden Otto trieb die Errichtung des Erzbistums Magdeburg voran was ihm 968 endgultig gelang Ziel war die Slawenmission im Osten und die Ausdehnung des ostfrankischen Herrschaftsbereichs wozu nach karolingischem Vorbild Grenzmarken errichtet wurden Die erstarkte Stellung Ottos ermoglichte ein Eingreifen in Italien das nie ganz aus dem Blickfeld der ostfrankischen Herrscher geraten war Wahrend des ersten Italienzugs 951 scheiterte sein Versuch in Rom das westliche Kaisertum zu erneuern wenngleich ihm italienische Adlige als Konig der Langobarden huldigten Er brach 961 wieder nach Italien auf und wurde am 2 Februar 962 in Rom vom Papst zum Kaiser gekront im Gegenzug bestatigte er die Rechte und Besitzungen der Kirche Das an die antike romische Kaiserwurde angelehnte westliche Kaisertum wurde nun mit dem ostfrankischen bzw romisch deutschen Konigtum verbunden 92 Ausserdem wurden weite Teile Ober und Mittelitaliens dem ostfrankischen Reich angegliedert Reichsitalien Allerdings erforderte eine effektive Beherrschung Reichsitaliens die personliche Prasenz des Herrschers eine Regierung aus der Ferne war in dieser Zeit kaum moglich Dieses Strukturdefizit sollte auch seinen Nachfolgern noch Probleme bereiten 93 Ein dritter Italienzug 966 972 erfolgte aufgrund eines papstlichen Hilferufs diente aber gleichzeitig der Absicherung der ottonischen Herrschaft Im Inneren stutzte sich Otto wie generell viele fruhmittelalterlichen Herrscher fur Verwaltungsaufgaben vor allem auf die Kirche Beim Tod Ottos am 7 Mai 973 war nach schwierigen Anfangen das Reich konsolidiert und das Kaisertum wieder ein politischer Machtfaktor Gregormeister Kaiser Otto II Einzelblatt aus dem Registrum Gregorii Trier nach 983Ottos Sohn Otto II reg 973 983 war bereits sehr jung 961 zum Mitkonig und 967 zum Mitkaiser gekront worden 94 Im April 972 hatte er die gebildete byzantinische Prinzessin Theophanu geheiratet Otto war selbst gleichfalls gebildet und wie bei seiner Ehefrau Theophanu galt sein Interesse auch geistigen Angelegenheiten Im Norden wehrte er Angriffe der Danen ab wahrend in Bayern Heinrich der Zanker ein Verwandter des Kaisers gegen ihn agierte und Unterstutzung durch Bohmen und Polen erhielt Die Verschworung wurde aufgedeckt doch erst 976 gelang die vorlaufige Unterwerfung Heinrichs Die Ostmark wurde von Bayern abgetrennt und den Babenbergern ubertragen Im Westen kam es zu Kampfhandlungen mit Westfranken Frankreich bevor 980 eine Ubereinkunft erzielt werden konnte Otto plante anders als noch sein Vater die Eroberung Suditaliens wo Byzantiner Langobarden und Araber herrschten Ende 981 begann der Feldzug doch erlitt das kaiserliche Heer im Juli 982 eine vernichtende Niederlage gegen die Araber in der Schlacht am Kap Colonna Otto gelang nur mit Muhe die Flucht Im Sommer 983 plante er einen erneuten Feldzug nach Suditalien als sich unter Fuhrung der Lutizen Teile der Elbslawen erhoben Slawenaufstand von 983 und somit die ottonische Missions und Besiedlungspolitik einen schweren Ruckschlag erlitt Noch in Rom starb der Kaiser am 7 Dezember 983 wo er auch beigesetzt wurde In der mittelalterlichen Geschichtsschreibung wurde Otto II aufgrund der militarischen Ruckschlage und kirchenpolitischer Entscheidungen so die Aufhebung des Bistums Merseburg stark kritisiert wahrend in der modernen Forschung seine nicht leichte Ausgangslage berucksichtigt wird ohne die militarischen Fehlschlage zu ubersehen Die Nachfolge trat sein gleichnamiger Sohn an Otto III reg 983 1002 der noch vor dem Tod seines Vaters als nicht ganz Dreijahriger zum Mitkonig gewahlt worden war 95 Aufgrund seines jungen Alters ubernahm zunachst seine Mutter Theophanu nach deren Tod 991 dann seine Grossmutter Adelheid von Burgund die Regentschaft 994 trat Otto III mit 14 Jahren die Regierung an Der fur seine Zeit hochgebildete Herrscher umgab sich im Laufe der Zeit mit Gelehrten darunter Gerbert von Aurillac Otto interessierte sich besonders fur Italien Streitigkeiten in Rom zwischen Papst Johannes XV und der machtigen Adelsfamilie der Crescentier waren der Anlass fur Ottos Italienzug 996 Papst Johannes war jedoch bereits verstorben so dass Otto seinen Verwandten Bruno als Gregor V zum neuen Papst bestimmte der ihn am 21 Mai 996 zum Kaiser kronte Anschliessend kehrte Otto nach Deutschland zuruck Gregor wurde jedoch aus Rom vertrieben so dass Otto 997 erneut nach Italien aufbrach und den Aufstand Anfang 998 brutal niederschlug 96 Der Kaiser hielt sich noch bis 999 in Italien auf und strebte im Zusammenspiel mit dem Papst eine kirchliche Reform an Wahrend dieser Zeit ist ein Regierungsmotto Ottos belegt Renovatio imperii Romanorum die Erneuerung des romischen Reiches als dessen Fortsetzung man das mittelalterliche romisch deutsche Reich betrachtete Die Einzelheiten sind jedoch umstritten eine geschlossene Konzeption ist eher unwahrscheinlich weshalb die Bedeutung in der neueren Forschung relativiert wird 97 Nach Gregors Tod machte der Kaiser Gerbert von Aurillac als Silvester II zum neuen Papst Beide Papsternennungen verdeutlichen die Machtverteilung zwischen Kaisertum und Papsttum in dieser Zeit Otto knupfte auch Kontakte zum polnischen Herrscher Boleslaw I und begab sich nach Gnesen 98 Die nachsten Monate verbrachte der Kaiser in Deutschland bevor er sich wieder nach Italien begab 1001 brach in Rom ein Aufstand aus Otto zog sich nach Ravenna zuruck beim erneuten Vormarsch nach Rom starb der Kaiser Ende Januar 1002 In den Quellen wird sein grosses Engagement in Italien eher negativ bewertet in der modernen Forschung wird betont dass der fruhe Tod Ottos eine abschliessende Bewertung erschwert da seine Politik nicht uber Anfange hinauskam Kronungsbild aus dem Sakramentar Heinrichs II Das Regensburger Sakramentar stiftete Heinrich II dem Bamberger Dom Miniatur aus dem Sakramentar Heinrichs II heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen Clm 4456 fol 11r Nachfolger Ottos III wurde Heinrich II reg 1002 1024 der aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen stammte und dessen Herrschaftsantritt umstritten war 99 Heinrich II setzte andere Schwerpunkte als sein Vorganger und konzentrierte sich vor allem auf die Herrschaftsausubung im nordlichen Reichsteil wenngleich er dreimal nach Italien zog Auf seinem zweiten Italienzug 1014 wurde er in Rom zum Kaiser gekront Im Suden kam es 1021 22 auch zu Auseinandersetzungen mit den Byzantinern die letzten Endes ergebnislos verliefen und dem Kaiser keinen Gewinn einbrachten Im Osten fuhrte er vier Feldzuge gegen Boleslaw von Polen wobei es um polnisch beanspruchten Besitz und um Fragen der Ehre und Ehrbezeugung ging bevor 1018 der Frieden von Bautzen geschlossen wurde 100 Im Inneren prasentierte sich Heinrich als ein von der sakralen Wurde seines Amtes durchdrungener Herrscher Er grundete das Bistum Bamberg und begunstigte die Reichskirche auf die er sich im Sinne des Reichskirchensystems stutzte wenngleich in neuerer Zeit dieser Aspekt unterschiedlich bewertet wird Einige Forscher betrachten Heinrichs diesbezugliches Vorgehen als realpolitisch motiviert Heinrich habe uber die Reichskirche geherrscht mit ihr regiert und damit versucht die Konigsherrschaft zu intensivieren 101 Sicher ist die enge Verzahnung von Konigsherrschaft mit der Kirche im Reich Damit erhoffte sich Heinrich wohl auch ein Gegengewicht zur Adelsopposition die sich wiederholt gegen den Konig erhob der seine Fuhrungsrolle gegenuber den Grossen im Reich betonte Seine Regierungszeit wird sehr unterschiedlich bewertet erst im Ruckblick wurde er von der Bamberger Kirche vorangetrieben zu einem heiligen Kaiser stilisiert und 1146 heiliggesprochen Seine Ehe blieb kinderlos statt der Ottonen traten die Salier die Konigsherrschaft an Frankreich und Burgund Bearbeiten Frankreich im fruhen 11 JahrhundertWenngleich in Westfranken Frankreich die Karolinger formal noch bis 987 die Konige stellten von der Regierungszeit einiger durchaus durchsetzungsfahiger Konige aus anderen Geschlechtern wie Odo abgesehen hatten sie bereits zuvor den Grossteil ihrer Macht eingebusst 102 Die Politik wurde im 10 Jahrhundert von den grossen Adligen dominiert wie z B von Herzog Hugo Magnus aus dem Hause der Robertiner Der Gegensatz zwischen Karolingern und Robertinern war in dieser Zeit pragend In der Spatphase der westlichen Karolinger geriet Konig Lothar sogar in Abhangigkeit von den machtigeren Ottonen Er versuchte sich militarisch davon zu losen und unternahm Vorstosse nach Ostfranken die aber erfolglos verliefen 987 wurde der Robertiner Hugo Capet zum neuen Konig gewahlt Damit begann die Herrschaft der spater nach Hugos Beinamen benannten Kapetinger 103 Von Hugo Capet stammten alle spateren franzosischen Konige bis zur endgultigen Abschaffung des Konigtums im 19 Jahrhundert in direkter mannlicher Linie ab Hugos Zeitgenossen nahmen seinen Regierungsantritt allerdings nicht als bedeutsame Zasur wahr als dauerhafter Dynastiewechsel erwies sich seine Erhebung erst spater Noch im selben Jahr erhob Hugo seinen Sohn Robert zum Mitkonig er sollte seinem Vater 996 als Robert II nachfolgen und bis 1031 regieren Der Dynastiewechsel von 987 verlief aber nicht ohne Konflikte Herzog Karl von Niederlothringen ein karolingischer Konigssohn machte seinen Thronanspruch geltend Er verbuchte einige Erfolge bevor er durch Verrat in die Hande der Kapetinger fiel Ein Umsturzversuch der Familie Blois im Jahr 993 scheiterte ebenfalls Die Kapetinger betonten die Sakralitat ihrer Konigswurde und das damit verbundene Ansehen auctoritas Den Kern der Konigsherrschaft stellte die Krondomane mit dem Zentrum Paris dar der konigliche Besitz wurde in den folgenden Jahrzehnten systematisch ausgebaut Ausserdem konnten die Kapetinger sich auf eine recht breite kirchliche Unterstutzung verlassen Die Durchsetzung der Konigsherrschaft gelang jedoch nicht vollstandig denn die Grossen des Reiches verkehrten mit den fruhen Kapetingern auf einem relativ gleichen Niveau Zwar waren sie zur Hof und Heerfahrt verpflichtet bisweilen kam es aber zu anti koniglichen Koalitionen In mehreren Regionen konsolidierte sich die Furstenherrschaft im fruhen 11 Jahrhundert Versuche Roberts II die Konigsmacht in herrschaftslos gewordenen Gebieten zu vermehren waren nur im Herzogtum Burgund erfolgreich wahrend er etwa in den Grafschaften Troyes und Meaux scheiterte Sein Sohn und Nachfolger Heinrich I musste sich gegen das Haus Blois durchsetzen und unterhielt recht gute Verbindungen zu den salischen Herrschern Aussenpolitisch konnten die fruhen Kapetinger keine Erfolge verbuchen so scheiterte etwa der Versuch Lothringen von den Ottonen zuruckzugewinnen Die franzosischen Konige waren aber bemuht die Gleichrangigkeit ihres Reiches mit dem Imperium zu betonen Im 12 Jahrhundert kam es zu Konflikten mit dem machtigen Haus Plantagenet das neben umfangreichem Festlandbesitz in Frankreich gleichzeitig bis ins Spatmittelalter die englischen Konige stellte Erst unter Philipp II August reg 1180 1223 gelang es den Kapetingern die Oberhand zu gewinnen Burgund im 9 10 JahrhundertDas Konigreich Burgund entstand wahrend des Zerfalls des Karolingerreiches 104 879 wurde Boso von Vienne zum Konig von Niederburgund gewahlt sein Sohn Ludwig der Blinde erweiterte kurzzeitig den burgundischen Herrschaftsraum Bereits vor Ludwigs Tod 928 zerfiel der niederburgundische Herrschaftsraum wovon zunachst Hugo von Vienne letztendlich aber Hochburgund profitierte Dort war 888 Rudolf I zum Konig gekront worden Immer wieder kam es in der Folgezeit zu Spannungen mit dem ortlichen Adel ein starkes Konigtum konnte sich nie entwickeln die Konigsmacht blieb vielmehr regional begrenzt Rudolf II dessen Expansion nach Nordosten in den schwabischen Raum 919 gestoppt worden war knupfte Kontakte zu den Ottonen Er erkannte die ostfrankische Oberhoheit an und leitete die Vereinigung von Hoch und Niederburgund ein angeblich 933 vertraglich vereinbart was allerdings in der Forschung teils bestritten wird 105 doch starb er bereits 937 Sein Sohn Konrad konnte mit ottonischer Unterstutzung seinen Herrschaftsanspruch auch in Niederburgund zur Geltung bringen Die enge Anlehnung der burgundischen Rudolfinger an die Ottonen druckte sich im Erbfolgevertrag von 1016 aus wovon die salischen Herrscher profitierten die 1033 Burgund mit dem Imperium vereinigten Italien Bearbeiten Munze mit dem Bildnis TheoderichsNach dem Ende Westroms 476 war es in Italien zunachst zu keinem kulturellen oder wirtschaftlichen Einbruch gekommen Unter der Gotenherrschaft Theoderichs 489 93 bis 526 erlebte das Land vielmehr noch einmal ein Aufbluhen der spatantiken Kultur wie an den Philosophen Boethius und Symmachus zu erkennen ist 106 Theoderich zollte der senatorischen Elite Respekt und bemuhte sich im Einvernehmen mit den Romern zu herrschen Er nutzte die Kenntnisse der senatorischen Fuhrungsschicht in Italien und zog Romer fur die Zivilverwaltung heran trennte aber zivile und militarische Gewalt nach ethnischen Prinzipien auf Seine Goten ubten die Militarverwaltung aus und erhielten ausserdem Land zugewiesen Es scheint als habe die Privilegierung der Ostgoten das Verschmelzen des romischen Adels mit der gotischen Fuhrungsgruppe be oder gar verhindert 107 Nach Theoderichs Tod 526 kam es zu Thronwirren wobei Ostrom die gunstige Gelegenheit nutzte und in Italien intervenierte Der anschliessende Gotenkrieg 535 552 verwustete die Halbinsel die nun vorlaufig wieder eine ostromische Provinz wurde Die unter ihrem Konig Alboin 568 nach Italien eingebrochenen Langobarden profitierten vom Zustand des erschopften Landes und den nur wenigen kaiserlichen Besatzungstruppen 108 Nur vereinzelt wurde den Eroberern Widerstand geleistet so dass Mailand schon 569 fiel Pavia jedoch erst 572 Die langobardische Eroberung von Ober und Teilen Mittelitaliens erwies sich jedoch als verheerend fur die Reste der antiken Kultur und die lokale Wirtschaft Bereits in Cividale del Friuli hatte Alboin kurz nach Beginn der Invasion ein Dukat Herzogtum errichtet diese Form der Herrschaftsorganisation eine Zusammenfuhrung spatromischer Verwaltung und der langobardischen Militarordnung sollte typisch fur die Langobarden werden Die Konigsmacht verfiel nach der Ermordung Alboins 572 und der seines Nachfolgers Cleph 574 die langobardische Herrschaft zersplitterte in relativ selbststandige Dukate Das Langobardenreich stand weiterhin unter hohem ausseren Druck Erst angesichts einer Bedrohung durch die Franken wahlten die Langobarden nach zehnjahriger Konigslosigkeit 584 erstmals wieder Authari in diese Position Die Ostromer Byzantiner konnten zudem mehrere der Seestadte halten ausserdem Ravenna Rom und Suditalien Innenpolitisch blieben die Spannungen zwischen den zumeist arianischen Langobarden und den katholischen Romanen eine Belastung fur das gegenseitige Verhaltnis wenngleich auch katholische Langobardenkonige herrschten Erwahnenswert unter den Langobardenkonigen des 7 Jahrhunderts sind etwa Agilulf unter dem die Langobarden wieder einige Erfolge erzielen konnten und Rothari der 643 die langobardischen Rechtsgewohnheiten systematisch sammeln und aufzeichnen liess Liutprand reg 712 744 wirkte ebenfalls als Gesetzgeber und konnte seine Macht sogar gegenuber den Duces von Spoleto und Benevent den beiden sudlichen langobardischen Herrschaften zur Geltung bringen Die Langobarden waren zu diesem Zeitpunkt endgultig katholisch geworden und traten wieder expansiv auf so gegen Byzanz und intervenierten auch in Rom 774 schlugen die Franken Konig Desiderius und eroberten das Langobardenreich Italien um die Mitte des 11 JahrhundertsItalien im Fruhmittelalter war ein politisch zersplitterter Raum Wahrend des Zerfallsprozesses des Karolingerreiches im 9 Jahrhundert stiegen lokale Machthaber auf Sie regierten von 888 bis 961 als Konige unabhangig in Oberitalien bis diese Region ausser der Republik Venedig unter Otto I in das Ostfrankenreich integriert wurde Als Reichsitalien blieb es bis zum Ende des Mittelalters Teil des romisch deutschen Reiches In diesem Zusammenhang waren die von den Kaisern geforderten Bischofe ein wichtiger Faktor zur Herrschaftssicherung Die romisch deutschen Konige seit Otto I betrieben jedoch keine stringente Italienpolitik sondern mussten ihre Herrschaftsrechte Regalien vor allem in spaterer Zeit auch militarisch durchsetzen Realpolitisch relevant war die Beherrschung Oberitaliens vor allem aufgrund der vergleichsweise hohen Wirtschafts und Finanzkraft der dortigen Stadte die seit dem 11 Jahrhundert wieder aufbluhten eine Sonderrolle spielten die Seerepubliken Zunachst standen viele Stadte in Reichsitalien unter dem Einfluss der Bischofe bevor sie nach und nach an politischer Autonomie gewannen 109 Neben der immer noch relativ starken stadtischen Kultur war auch die antike Kultur dort in Teilen bewahrt worden Das schriftliche Niveau lag hoher als im Norden was fur eine effektive Herrschaftsausubung vorteilhaft war wenngleich die personliche Prasenz des Herrschers weiterhin ein wichtiger Faktor war Andererseits profitierte Oberitalien von den nun stabileren politischen Verhaltnissen 110 Im 8 Jahrhundert hatte sich in Mittelitalien der Kirchenstaat etabliert wobei dessen Umfang und der Status der Stadt Rom selbst zwischen den Papsten und Kaisern oft umstritten war Politisch gewannen die Papste wahrend des Niedergangs der Karolinger fur kurze Zeit Spielraum andererseits musste man in Rom wiederholt Angriffe der Normannen und Araber auf papstlichen Besitz abwehren Schon aus diesem Grund begrusste man das spatere Eingreifen der Ottonen in Italien Das Papsttum geriet aber im 10 Jahrhundert ausserdem in die Auseinandersetzung einflussreicher stadtromischer Familien die es fur ihre Zwecke instrumentalisierten was einen Ansehensverlust fur den Bischof von Rom bedeutete 111 Seit der Ottonenzeit ubten wie zuvor die Karolinger die romisch deutschen Herrscher eine Schutzherrschaft uber das Papsttum aus wenngleich es in der Salierzeit zum offenen auch politisch motivierten Konflikt im Investiturstreit kam Byzanz verfugte noch bis ins 11 Jahrhundert uber Stutzpunkte in Italien Nachdem Ravenna 751 an die Langobarden verloren gegangen war und man auch nicht mehr in Mittelitalien effektiv eingreifen konnte konzentrierten sich die Byzantiner auf die Kontrolle ihrer Besitzungen in Suditalien Diese wurden von arabischen Raubzugen vor allem seit der von Nordafrika aus erfolgten Eroberung Siziliens im 9 Jahrhundert Fall von Syrakus 878 Fall Taorminas 902 und seit dem 10 Jahrhundert auch von den romisch deutschen Herrschern bedroht Mit dem Fall Baris 1071 endete die byzantinische Herrschaft in Italien endgultig In Suditalien ubernahmen dafur die Normannen eine fuhrende Rolle Sie waren zu Beginn des 11 Jahrhunderts von dortigen langobardischen Lokalherrschern als Krieger angeworben worden etablierten aber bald schon eigene Herrschaften 112 Sie nutzten die komplizierte politische Lage im Raum zwischen Byzanz Papsttum und lokalen Herrschern aus wobei die Bundnisse wechselhaft waren In Aversa Capua und Salerno entstanden in der Folgezeit normannische Furstentumer Die Normannen expandierten ab 1061 auch nach Sizilien das in der Zwischenzeit partiell und kurzzeitig von den Byzantinern zuruckerobert worden war und gewannen die Insel fur sich Eine fuhrende Rolle spielte die Familie Hauteville Bereits 1059 war fur sie das Herzogtum von Apulien und Kalabrien als papstliches Lehen geschaffen worden sie erlangten 1130 die Konigswurde fur Sizilien und Unteritalien bis das Konigreich Sizilien 1194 an die Staufer fiel Iberische Halbinsel Bearbeiten Krone des Westgotenkonigs RekkeswinthIn Hispanien und Sudgallien hatte sich Ende des 5 Jahrhunderts das Westgotenreich etabliert Die Westgoten mussten jedoch nach der schweren Niederlage in der Schlacht von Vouille gegen die Franken 507 Gallien bis auf die Region um Narbonne raumen 113 Toledo wurde die neue Hauptstadt der Westgoten Toledanisches Reich und im Laufe des 6 Jahrhunderts entwickelte sich eine westgotische Reichsidee Das Verhaltnis zwischen Konig und einflussreichen Adeligen war nicht selten angespannt und es kam wiederholt zu Auseinandersetzungen Die Westgoten waren zudem Arianer was zu Konflikten mit der katholischen Mehrheitsbevolkerung fuhrte Leovigild war wie sein Sohn und Nachfolger Rekkared I ein bedeutender Herrscher Er eroberte 585 das Suebenreich im Nordwesten Hispaniens scheiterte jedoch bei seinem Versuch die kirchliche Einheit des Reiches durch einen gemassigten Arianismus herzustellen Das Problem loste Rekkared I der 587 zum katholischen Glauben ubertrat indem er 589 auf dem 3 Konzil von Toledo den Ubertritt der Westgoten erreichte Dies begunstigte den ohnehin recht grossen Einfluss der Westgotenkonige auf ihre Reichskirche 114 Die Ostromer wurden zu Beginn des 7 Jahrhunderts aus Sudspanien vertrieben und die Franken stellten keine unmittelbare Bedrohung mehr dar Dennoch gelang es den folgenden westgotischen Konigen nicht eine dauerhafte Dynastie zu begrunden Grund dafur waren die internen Machtkampfe im 7 Jahrhundert Es kam immer wieder zu Rebellionen und Machtkampfen zwischen rivalisierenden Adelsgeschlechtern wobei der Hofadel besonders einflussreich war 115 Von den westgotischen Konigen des 7 Jahrhunderts wurden mehr als die Halfte abgesetzt oder ermordet Dennoch gelang es einzelnen Konigen durchaus sich zu behaupten so etwa Chindaswinth 642 653 oder Konig Rekkeswinth 653 672 Unter Rekkeswinth herrschte im Reich wieder weitgehend Frieden Er regierte im Einklang mit dem Adel und erliess 654 ein einheitliches Gesetzbuch fur Goten und Romanen Das Reich profitierte von der Anknupfung an spatromische Traditionen und erwies sich insgesamt als gefestigt Der christliche Konigsgedanke des Fruhmittelalters wiederum war von der westgotischen Idee des sakral legitimierten Konigtums beeinflusst Kulturell erlebte das Reich um 600 eine Blutezeit deren wichtigster Reprasentant Isidor von Sevilla war Das Westgotenreich erlangte nicht zuletzt durch die Tradierung des Wissens in den dortigen Klosterschulen eine beachtliche kulturelle Strahlkraft Im fruhen 8 Jahrhundert wurde das Reich von den Arabern erobert sie schlugen 711 Konig Roderich in der Schlacht am Rio Guadalete 116 Die Iberische Halbinsel um das Jahr 1000Die politische Lage auf der Iberischen Halbinsel war im weiteren Verlauf des Fruhmittelalters recht kompliziert 117 Nach dem Fall des Westgotenreichs drangen die Mauren zeitweilig sogar in das sudliche Frankenreich vor Alle Teile der Halbinsel kamen zunachst unter islamische Herrschaft doch schon wenige Jahre nach der Invasion der Muslime formierte sich im Nordwesten Widerstand Dort wahlten christliche Adlige 718 den vornehmen Goten Pelagius zu ihrem Konig Damit wurde das Konigreich Asturien gegrundet Dies gilt als der Ausgangspunkt der Reconquista 118 der Ruckeroberung durch die Christen wobei manche christliche Herrscher die Anknupfung an die Westgoten betonten Neogotismus Bis ins spate 15 Jahrhundert standen sich ein christlicher Norden und ein islamisch beherrschter lange Zeit sehr viel machtigerer und allerdings nicht in der Anfangszeit der Eroberung kulturell hoher entwickelter Suden Al Andalus 119 gegenuber Neben dem bestehenden Konigreich Asturien Leon 120 das im 10 Jahrhundert eine Blutezeit erlebte und im 11 Jahrhundert mit Kastilien verbunden wurde entstanden weitere christliche Reiche in Nordspanien im 9 Jahrhundert die Grafschaft seit Ferdinand I im fruhen 11 Jahrhundert Konigreich Kastilien und das Konigreich Navarra hinzu kamen die ehemalige frankische Spanische Mark aus der sich die Grafschaft Barcelona entwickelte und im 11 Jahrhundert das Konigreich Aragon 121 Die Christen profitierten von den innenpolitischen Krisen im Emirat und dem spateren Kalifat von Cordoba und waren seit dem 9 Jahrhundert offensiver vorgegangen trotz mancher Ruckschlage und maurischer Gegenangriffe drangten sie die islamische Herrschaft Stuck fur Stuck nach Suden zuruck Innenansicht der Mezquita Catedral de CordobaDaneben gab es aber immer wieder Phasen der Koexistenz In Al Andalus lebten Muslime Christen und Juden weitgehend friedlich zusammen wenngleich es auch einige Ubergriffe von Muslimen auf Christen gab und die Koexistenz nicht idealisiert werden sollte 122 Die Kultur im islamischen Spanien stand im 10 Jahrhundert in voller Blute Cordoba war zu dieser Zeit eine der grossten und reichsten Stadte des Mittelmeerraums Es fand auch ein kultureller Austauschprozess statt der fur die christliche Seite sehr vorteilhaft war Die Mehrheit der Bevolkerung im maurischen Spanien war noch im 10 Jahrhundert christlich Mozaraber 123 Es fanden aber Abwanderungen in die christlichen Reiche und Konversionen zum Islam statt vor allem als sich die tolerante muslimische Religionspolitik spater teils anderte Unter Sancho III von Navarra der sein Reich erheblich ausgedehnt hatte erlebte das christliche Spanien im fruhen 11 Jahrhundert eine politische und kulturelle Erstarkung gestutzt durch eine Klosterreform Sancho teilte sein Reich unter seinen Sohnen auf doch wurden nun diese Reiche von Nachfahren derselben Dynastie regiert Nach dem Fall des Kalifats von Cordoba 1031 spaltete sich der islamische Suden in zahlreiche Klein und Kleinstreiche auf Taifa Konigreiche was die christlichen Herrscher ausnutzten 1085 fiel die ehemalige westgotische Konigsstadt Toledo an Alfons VI von Leon Kastilien woraufhin die muslimischen Herrscher in Sevilla und Granada die Almoraviden aus Nordafrika zu Hilfe riefen die Alfons 1086 in der Schlacht bei Zallaqa schlugen bald aber eigene Herrschaften errichteten Die britischen Inseln Bearbeiten Rekonstruierter Helm eines Fursten vermutlich Konig Raedwald aus Sutton Hoo British Museum Uber die Vorgange in Britannien unmittelbar nach dem Abzug der Romer zu Beginn des 5 Jahrhunderts liegen fast keine schriftlichen Zeugnisse vor weshalb kaum Details bekannt sind Der grobe Rahmen kann aber anhand der wenigen schriftlichen und archaologischen Quellen zumindest annahernd rekonstruiert werden 124 Das Feldheer hatte die Insel 407 8 unter dem Gegenkaiser Konstantin III wohl vollstandig geraumt es ist aber schwer vorstellbar dass nicht zumindest ein Minimum an Garnisonstruppen zuruckgelassen worden ist da die Insel als Ganzes wohl nicht aufgegeben werden sollte Die wenigen Verbande durften sich erst im Laufe der Zeit aufgelost haben als die Insel faktisch sich selbst uberlassen wurde weshalb es 409 in Britannien zum Aufstand kam 125 Die lokale Verwaltung scheint anschliessend zumindest teilweise noch langere Zeit funktioniert zu haben es entstanden schliesslich mehrere romano britische Kleinreiche Sub Roman Britain 126 In dieser Zeit kamen Angelsachsen in relativ geringer Anzahl als Soldner nach Britannien und ubernahmen statt romischer Soldaten Verteidigungsaufgaben Um die Mitte des 5 Jahrhunderts erhoben sich die Angelsachsen gegen die romano britischen Herrscher wobei die Grunde nicht ganz klar sind 127 Um 500 scheinen die Angelsachsen zu einem vorlaufigen Siedlungsstopp gezwungen worden zu sein 128 nachdem sie von Ambrosius Aurelianus in der nicht genau datierbaren oder lokalisierbaren Schlacht von Mons Badonicus geschlagen worden waren In der Folgezeit drangten sie jedoch die Romano Briten zuruck Zwar sind Einzelheiten daruber nicht uberliefert 129 doch gelang es den Angelsachsen bis zum Ende des 7 Jahrhunderts weite Teile des Gebiets sudlich des Firth of Forth unter ihre Kontrolle zu bringen wobei es offenbar wiederholt zu schweren Kampfhandlungen kam Einzelne britische Gebiete konnten jedoch ihre Unabhangigkeit bewahren so Wales und das heutige Cornwall Es kam auch kaum zu massenhaften Vertreibungen der romano britischen Bevolkerung 130 Der Christianisierung der Angelsachsen gelang im 7 Jahrhundert der Durchbruch In dieser Zeit bildete sich auch die sogenannte Heptarchie aus die sieben bis ins 9 Jahrhundert dominierenden angelsachsischen Konigreiche Essex Sussex Wessex Kent East Anglia Mercia und Northumbria wovon Mercia und Northumbria die machtigsten waren und immer wieder Kampfe um die Oberherrschaft ausfochten Mercia siegte uber Northumbria 679 in der Schlacht am Fluss Trent wodurch Mercias Vormachtstellung begrundet wurde bedroht wurden die angelsachsischen Reiche aber auch von Einfallen der Pikten 131 Die sudlichen angelsachsischen Reiche gerieten in der ersten Halfte des 8 Jahrhunderts in die Abhangigkeit Mercias das unter Offa zeitweise zum machtigsten Reich in England aufstieg wahrend Northumbria aufgrund des mercischen Widerstands nach Norden expandierte Die Vorherrschaft Mercias 132 unter den angelsachsischen Reichen war nur von kurzer Dauer 133 Bereits im fruhen 9 Jahrhundert befreiten sich East Anglia und Kent von der mercischen Vorherrschaft Unter Egbert gewann Wessex wieder zunehmend an Einfluss Mit dem Sieg uber Mercia in der Schlacht von Ellendun 825 wurde die mercische Hegemonie endgultig gebrochen und Wessex annektierte mehrere andere angelsachsische Gebiete 134 Um die Mitte des 9 Jahrhunderts kontrollierte Wessex ganz England sudlich der Themse als 866 die grosse Wikingerinvasion begann Britannien um 878Das angelsachsische England war besonders in der Fruhzeit mit Skandinavien verbunden 135 865 66 schlossen sich jedoch mehrere Wikingerfuhrer darunter Ivar Ragnarsson ein Held der skandinavischen Saga Literatur zusammen und fielen von Danemark aus mit einem grossen Heer in Nordostengland ein wobei sie plunderten und zahlreiche Bewohner toteten 136 Der Einfall steht wahrscheinlich in Verbindung mit den verstarkten Abwehrbemuhungen im Frankenreich so dass England ein leichteres Ziel darstellte Das Wikingerheer war offenbar den angelsachsischen Truppen zahlenmassig uberlegen 871 kontrollierten die Wikinger bereits den Osten Englands von York im Norden bis in den Raum London Doch erst in den 870er Jahren begannen sie sich dort anzusiedeln wenngleich sie teils angelsachsische Schattenkonige einsetzten Damit zerbrach die bisherige politische Ordnung der angelsachsischen Reiche nur Wessex blieb zunachst relativ unbeschadet Mit Alfred von Wessex reg 871 899 spater Alfred der Grosse genannt begann jedoch die Zuruckdrangung der Wikinger und eine bedeutende Zeit des angelsachsischen Englands 137 Nach anfanglichen Ruckschlagen besiegte Alfred die Wikinger 878 in der Schlacht von Edington Sein Gegner Guthrum liess sich taufen und zog sich aus Wessex zuruck 886 wurde in einem Vertrag die Grenze zwischen Angelsachsen und Danelag festgelegt Faktisch herrschte Alfred zu diesem Zeitpunkt uber alle Angelsachsen die nicht im danischen Herrschaftsbereich lebten Zur weiteren Abwehr gegen die Wikinger die gegen Ende seiner Regierungszeit wieder angriffen wurden burhs befestigte Platze eingerichtet und eine Kriegsflotte aufgestellt Im Inneren betrieb er nach dem karolingischen Vorbild eine wirksame Kulturforderung Die Nachfolger Alfreds wie sein Sohn Eduard der Altere drangten die danische Herrschaft immer weiter zuruck bis nur noch das Konigreich York ubrig blieb Eduards Sohn AEthelstan betrieb wie Alfred eine intensive Forderung der Kultur und konnte auch militarische Erfolge verbuchen Doch fanden einige Konige von Wessex nicht die allgemeine Anerkennung aller Angelsachsen So versuchte man in Northumbria einige Zeit mit Hilfe der Danen die Unabhangigkeit zu bewahren Im 10 Jahrhundert kam es daher immer wieder zu Kampfen um die Herrschaft uber das gesamte angelsachsische England Die relativ lange Regierungszeit Edgars wirkte sich stabilisierend aus doch nach seinem Tod 975 traten Spannungen wieder offen hervor 138 Darauffolgende Versuche die Konigsmacht weiter zu konsolidieren hatten kaum Erfolg vor allem weil es seit 980 wieder zu grosseren Wikingereinfallen kam Der Hohepunkt dieser Entwicklung war unter Knut dem Grossen erreicht der im fruhen 11 Jahrhundert kurzzeitig ein maritimes Reich errichtete das grosse Teile Westskandinaviens sowie England umfasste 139 In England bestieg 1042 Eduard der Bekenner den Thron doch hatte er mit starken innenpolitischen Widerstanden zu kampfen was ihm nur relativ geringen Handlungsspielraum liess Als er 1066 starb endete damit die westsachsische Dynastie Im Nachfolgekampf setzte sich schliesslich der Normanne Wilhelm der Eroberer durch der 1066 in der Schlacht bei Hastings siegte 140 Dies bedeutete das Ende des angelsachsischen Englands Im Norden Britanniens entstand Mitte des 9 Jahrhunderts das Konigreich Schottland aus Vereinigung der Pikten mit den keltischen Skoten Dal Riada wobei das Konigtum eher schwach ausgepragt war Obwohl eine flachendeckende Herrschaftsdurchdringung nicht oder kaum gelang wurde Lothian um 950 Cumbria 1018 hinzugewonnen Unter Malcolm II gest 1034 nahm das Konigreich Alba Schottland langsam endgultig Gestalt an Kampfe mit den Angelsachsen waren relativ selten dafur mussten wiederholt Wikingerangriffe abgewehrt werden 141 In Irland herrschten neben Stammeskonigen vor allem regionale Kleinkonige Bemerkenswert ist das Fortbestehen irischer Dynastien uber lange Zeitraume Das Hochkonigsamt das ahistorisch uralt gewesen sein soll wurde von verschiedenen Gruppen immer wieder beansprucht Vor allem die Ui Neill deren Aufstieg bereits im 5 Jahrhundert begann und auf Kosten des Provinzialkonigreichs Ulaid ging versuchten es zur Legitimation ihres Herrschaftsanspruchs zu nutzen und beanspruchten seit dem 7 Jahrhundert das Konigtum von Tara Zwischen den einzelnen Gruppen kam es wiederholt zu Kampfhandlungen So konnte sich bis ins Hochmittelalter kein starkes die ganze Insel umfassendes Konigtum etablieren Ende des 8 Jahrhunderts tauchten die Wikinger in Irland auf und errichteten Stutzpunkte im 10 Jahrhundert sind Siedlungen der Wikinger und Kampfe mit ihnen belegt Damit war Irland das erste Mal in geschichtlicher Zeit militarischen Angriffen von aussen ausgesetzt 142 Skandinavien Bearbeiten Helm aus einem der Vendelgraber 7 JahrhundertMehrere germanische Stamme der Volkerwanderungszeit beanspruchten in ihren Herkunftsgeschichten eine Abstammung aus Skandinavien doch wird dies in der modernen Forschung in der Regel als Topos betrachtet der vor allem der Identitatsstiftung diente und zusatzliche Legitimation verschaffen sollte 143 Das beginnende Fruhmittelalter im skandinavischen Raum wird in der modernen Forschung als Vendelzeit Schweden nach den reichen Grabfunden in Vendel Merowingerzeit Norwegen oder jungere germanische Eisenzeit Danemark bezeichnet Uber diesen Zeitraum sind nur wenige Details bekannt vor allem auf Grundlage archaologischer Funde In der Forschung wurde oft angenommen dass sich im spaten 6 und im 7 Jahrhundert ein Niedergang vollzogen habe wobei mehrere Siedlungen verfallen seien Neuere Untersuchungen zeigen hingegen dass zahlreiche Siedlungen kontinuierlich bewohnt blieben Um 600 wurden zusatzliche Flachen kultiviert und Funde deuten auf weiterhin aktive politische Zentren von Hauptlingen und Kleinkonigen hin allerdings fehlen teilweise noch Studien fur einzelne Regionen 144 Herrschaftsausubung hing in Skandinavien jedenfalls wie auch in anderen Teilen des fruhmittelalterlichen Europas eng mit der Fahigkeit des jeweiligen Herrschers zusammen durch Kampfe Prestige und Reichtum zu erlangen und seine Anhanger daran teilhaben zu lassen Dies fuhrte schliesslich zu Raubzugen in andere Regionen 145 Im spaten 8 Jahrhundert begann in Skandinavien die Wikingerzeit 146 793 uberfielen skandinavische Seefahrer die sogenannten Wikinger das Kloster Lindisfarne vor der Kuste Englands In den folgenden Jahren fielen sie wiederholt auf der Suche nach Beute in das Frankenreich und in England sowie in Irland ein wobei sie teilweise befestigte Platze zum Uberwintern bzw Siedlungen errichteten Die Wikinger waren sowohl als Rauber als auch als Handler aktiv Ihre Zuge fuhrten sie bis ins Mittelmeer und nach Osteuropa schliesslich in den Nordatlantik Dort entstanden auf Island wohl Ende des 9 Jahrhunderts erste Siedlungen Ende des 10 Jahrhunderts wurde Gronland besiedelt schliesslich fanden sogar Fahrten nach Nordamerika statt Vinland Im Osten stiessen skandinavische Seefahrer die sogenannten Warager uber verschiedene Flusse bis ins Innere Russlands vor betrieben Handel und waren auch politisch aktiv wie etwa die Nestorchronik berichtet siehe Kiewer Rus 147 Andere Gruppen gelangten bis in den arabischen und byzantinischen Raum Die zeitgenossischen Quellen etwa die angelsachsische Chronik oder die frankischen Reichsannalen und deren spatere Fortsetzungen beschreiben mehrfach die verheerenden Uberfalle der Wikinger Dem folgten auch Herrschaftsbildungen Im spaten 9 Jahrhundert setzten sie sich im Norden Englands fest wahrend 911 der Wikinger Rollo vom westfrankischen Konig mit der Normandie belehnt wurde Die romanisierten Normannen sollten im 11 Jahrhundert auch in Unteritalien aktiv werden und 1066 England erobern Die politische Geschichte Skandinaviens im Fruhmittelalter ist recht verworren und die Quellen sind nicht immer zuverlassig 148 Schweden wo Ende des 10 Jahrhunderts das Konigtum der Svear Gestalt annahm stand in enger wirtschaftlicher Beziehung zu Osteuropa Das schwedische Konigtum war im Fruhmittelalter nur schwach ausgebildet und hatte in paganer Zeit vor allem kultischen Charakter Vermutlich war Olof Skotkonung gest 1022 der erste Konig der uber ganz Schweden herrschte 149 Er war Christ und nutzte die Religion anscheinend bei dem Versuch seiner Herrschaft Autoritat zu verschaffen was aber auf Widerstand stiess Dafur siegte er 999 oder 1000 im Bundnis mit Danemark in der Seeschlacht von Svold uber den norwegischen Konig Olav I Tryggvason 150 Uber die ihm direkt nachfolgenden schwedischen Konige ist kaum etwas bekannt Anund Jakob stellte sich zusammen mit norwegischer Unterstutzung der danischen Vorherrschaft unter Konig Knut entgegen In Norwegen ist ein Konigtum um 900 unter Harald I in den Quellen belegt 151 Er scheint weite Teile Sudwestnorwegens direkt beherrscht und in anderen Teilen eine eher formale Oberherrschaft ausgeubt zu haben doch sind Details kaum bekannt siehe Geschichte Norwegens von Harald Harfagre bis zur Reichseinigung Haralds altester Sohn und Nachfolger Erik musste ins Exil gehen vermutlich nach England wo er auch starb Im fruhen 11 Jahrhundert forderte dann Olav II Haraldsson das Christentum in Norwegen Er hatte sowohl mit innenpolitischen Gegnern zu kampfen als auch mit den Anspruchen des Danenkonigs Knut 152 Einen ersten Angriff Knuts konnte Olav abwehren doch 1028 musste er an den Hof von Jaroslaw von Kiew fluchten und fiel 1030 beim vergeblichen Versuch den norwegischen Thron zuruckzugewinnen Olavs Sohn Magnus wurde 1035 in jungen Jahren nach Norwegen gerufen wo er schliesslich gegen politische Gegner vorging Magnus musste sich am Ende seiner Regierungszeit die Herrschaft mit seinem Onkel Harald Hardrade teilen der ihm 1047 nachfolgte Harald erlangte die Kontrolle uber ganz Norwegen und vollendete die Reichseinigung starb aber 1066 in England Norwegen konnte in dieser Zeit die Unabhangigkeit von Danemark bewahren Magnus und Harald erhoben sogar Anspruch auf die danische Konigskrone 153 In Danemark sind Konige die moglicherweise recht fruh uber eine relativ starke Stellung verfugten 154 bereits im fruhen 9 Jahrhundert belegt als es zu Kampfen mit den Franken kam 155 Allerdings scheint es sich um Kleinkonige gehandelt zu haben die zunachst keine dynastisch legitimierte Herrschaftsausubung etablieren konnten 156 Danemark ubte im 9 Jahrhundert in dem Konige wie Gudfred und Horik I in den Quellen erwahnt werden zeitweise eine Oberherrschaft im sudlichen Skandinavien aus die um 900 erschuttert wurde Im fruhen 10 Jahrhundert ist Konig Gorm belegt in dessen Regierungszeit die danische Macht wieder gefestigter war 157 Uber Gorm selbst ist kaum etwas bekannt aber anders als er lehnte sein Sohn Harald Blauzahn die Taufe nicht ab Haralds Sohn Sven Gabelbart versuchte sich als Wikingeranfuhrer und fiel auch in England ein dort wurde er 1013 als Konig anerkannt starb aber 1014 Sein Sohn war der bereits erwahnte Knut auch Knut der Grosse genannt der England und Danemark fur kurze Zeit in einer Art Personalunion verband Knut fiel 1015 in England ein und errang dort militarische Erfolge Mit Konig Edmund II verstandigte er sich und ubernahm nach dessen Tod 1016 auch Wessex Somit herrschte Knut faktisch uber ganz England 158 Seit 1014 1015 bezeichnete er sich als rex Danorum Konig der Danen Alleinherrscher in Danemark war er seit 1019 159 In Schweden und Norwegen stiess seine Expansion auf harten Widerstand wobei Knut gegen Norwegen erfolgreicher agierte Das von ihm errichtete Nordseereich hatte nach seinem Tod 1035 jedoch keinen Bestand Ost und Sudosteuropa Bearbeiten Der Osten und Sudosten Europas war im Fruhmittelalter ein politisch zersplitterter Raum 160 Noch im Verlauf der endenden Volkerwanderung im 6 Jahrhundert drangen in den von germanischen Stammen weitgehend aufgegebenen Raum ostlich der Elbe und nordlich der Donau Slawen ein Ihre Herkunft bzw der Prozess ihrer Ethnogenese ist bis heute umstritten und problematisch 161 Gesichert ist ihr Auftauchen durch archaologische Befunde sowie literarische Quellen z B Jordanes und Prokopios von Kaisareia erst fur das 6 Jahrhundert 162 Eine aus dem 9 Jahrhundert stammende Aufzeichnung der Slawenstamme findet sich beim sogenannten Bayerischen Geographen Einzelheiten uber die weitere Ausbreitung der Slawen und ihren ersten Herrschaftsbildungen sind kaum bekannt nur wenn sie in Kontakt oder Konflikt mit den Nachbarreichen kamen andert sich dies Im Donauraum tauchten zur Zeit Justinians die Anten auf 163 In der Folgezeit uberschritten offenbar mehrere slawischen Gruppen die Donau wobei sie zunachst unter der Oberherrschaft der Awaren standen Diese hatten Ende des 6 Jahrhunderts im Balkanraum ein Steppenreich errichtet bevor die Macht der Awarenkhagane im 7 Jahrhundert spurbar nachliess 164 Seit den 580er Jahren geriet die byzantinische Grenzverteidigung im Donauraum unter massiven Druck und gab schliesslich zu Beginn des 7 Jahrhunderts nach zumal die Truppen im Osten im Kampf gegen die Perser benotigt wurden Slawen fielen daraufhin in die romischen Balkanprovinzen und in Griechenland ein 626 belagerten Slawen als awarische Untertanen vergeblich Konstantinopel Nach dem Zusammenbruch der awarischen Vorherrschaft bildeten sich im Balkanraum mehrere slawische Herrschaften die von den Byzantinern als Sklavinien bezeichnet wurden 165 Es fand eine faktische Landnahme statt auch in Teilen Griechenlands siedelten sich Slawen an wo es aber nach der byzantinischen Ruckeroberung zu einer Rehellenisierung kam Die byzantinischen Stadte im Balkanraum schrumpften wirtschaftlich und demographisch bedeutete dies ebenfalls einen erheblichen Verlust wenngleich nur wenige Details bekannt sind 166 Andererseits ubte Byzanz in der Folgezeit noch einen grossen kulturellen Einfluss auf die Balkanreiche aus Das Bulgarenreich unter KrumErst im 8 Jahrhundert konnte Byzanz in diesem Raum wieder in die Offensive gehen als mit den spater slawisierten Protobulgaren bereits ein neuer Gegner auftauchte der ebenfalls eine Bedrohung fur Byzanz darstellte wahrend die Wolgabulgaren eine eigene Reichsbildung betrieben Trotz byzantinischer Militaroperationen dabei unterlag eine byzantinische Armee bereits 679 wahrend im 8 Jahrhundert Operationen teils sehr erfolgreich verliefen konnte sich das Bulgarenreich in den Kampfen mit den Byzantinern behaupten wie etwa die Erfolge Krums belegen 167 Es kam im bulgarischen Herrschaftsraum zunehmend zu einer Verschmelzung der protobulgarischen und slawischen Gruppen Unter Omurtag kam es zu einer intensiven Bautatigkeit im Reich Bulgarien wurde aber ebenso von byzantinischen Einflussen gepragt Unter Boris I der sich 865 auf den Namen Michael taufen liess verstarkte sich im 9 Jahrhundert die Christianisierung trotz mancher Widerstande bulgarischer Bojaren Die stetige Slawisierung Bulgariens gipfelte in der Ubernahme der Liturgie in slawischer Sprache und des kyrillischen Alphabets Hohepunkt der fruhmittelalterlichen bulgarischen Geschichte stellte die Regierungszeit Simeons I im fruhen 10 Jahrhundert dar der gebildet und militarisch erfolgreich war Er war der erste bulgarische und slawische Herrscher mit dem Titel Zar der slawischen Entsprechung fur einen regional begrenzten Kaisertitel Die Kampfhandlungen mit Byzanz flackerten immer wieder auf bevor Kaiser Basileios II nach brutalen Kampfen die Bulgaren 1014 entscheidend schlug und das Bulgarenreich 1018 eroberte Eine slawische Westbewegung in den Raum des heutigen Tschechiens und des Ostalpenraums ist archaologisch fur das 6 Jahrhundert belegt die Ostseekuste wurde wohl im 7 Jahrhundert erreicht Den Zerfall des Awarenreiches begunstigte die slawische Expansion 168 So nutzte dies ein frankischer Kaufmann namens Samo aus der sich an die Spitze eines Slawenaufstands stellte und in der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts ein slawisches Reich wohl im bohmischen Raum errichtete das auch einem Angriff der Franken widerstand nach Samos Tod aber zusammenbrach 169 Besonders im 9 Jahrhundert entstanden mehrere auch langer bestehende slawische Herrschaften so in Bohmen das bald christianisiert wurde und seit dem 10 Jahrhundert zum romisch deutschen Reich gehorte Des Weiteren Kroatien wobei die Kroaten bereits im 7 Jahrhundert nach Dalmatien eingewandert waren und Serbien das bald unter byzantinischen Einfluss geriet Weiter ostlich entstanden in Polen und in der heutigen Ukraine neue Herrschaften die in der weiteren Geschichte Europas eine bedeutende Rolle spielten Dazu gehorte etwa der Kiewer Rus der im 10 Jahrhundert christianisiert wurde und unter Wladimir I eine erste Blutezeit erlebte 170 Um 900 fand auch die Landnahme der nicht slawischen Ungarn statt die wiederholt weitreichende Raubzuge unternahmen und mehrmals in Italien und Ostfranken einfielen bevor sie 955 geschlagen wurden Erster ungarischer Konig wurde 1001 Stephan I der Begrunder der Arpaden Dynastie Stephan war Christ und unterstellte sein Reich dem Heiligen Stuhl wofur er die kirchliche Organisationsoberhoheit erhielt Er schuf im Inneren eine konigliche Verwaltung und starkte Kirche und Konigsgewalt in Ungarn Aussenpolitisch kam es im fruhen 11 Jahrhundert zu Konflikten mit dem romisch deutschen Reich wahrend Ungarn das zu einer bedeutenden Macht in Sudosteuropa aufstieg zu Byzanz und Polen recht gute Beziehungen unterhielt 171 Im 9 Jahrhundert wurde von den Franken die Grenze im Elberaum gesichert 172 Hier hatten sich in karolingischer Zeit mehrere Slawenstamme etabliert darunter die Abodriten und Wilzen In ottonischer Zeit wurde die Unterwerfung und Christianisierung der paganen Elbslawen versucht doch erlitt dieses Vorhaben durch den Slawenaufstand von 983 einen erheblichen Ruckschlag 173 Polen das sich im 8 9 Jahrhundert mit dem Kernraum der Polanen etablierte erstarkte unter den Piasten im 10 Jahrhundert 174 Mieszko I nahm das Christentum an fortan forderten die polnischen Herrscher die Missionierungen der paganen Gebiete Mit den ottonischen und salischen Herrschern kam es immer wieder zu Kooperationen verbunden mit Tributzahlungen und Konflikten als Abgrenzung zum romisch deutschen Reich sind auch die drei Konigskronungen im 11 Jahrhundert zu verstehen Boleslaw I liess sich 1024 25 zum Konig kronen doch musste Polen schliesslich Gebiete an die salischen Herrscher abtreten Hauptresidenz des verkleinerten Konigreichs wurde Krakau Byzanz Bearbeiten Byzanz und das Kalifat im FruhmittelalterDas Ostromische Reich hatte sich im Laufe des 7 Jahrhunderts tiefgreifend gewandelt siehe oben Das in Armee und Verwaltung noch gesprochene Latein war endgultig dem Griechischen gewichen aufgrund der arabischen Eroberungen sowie der Bedrohung der Balkangebiete waren um die Mitte des 7 Jahrhunderts an den Grenzen Militarprovinzen entstanden die sogenannten Themen 175 Auf dem Fundament romischen Staatswesens griechischer Kultur und christlich orthodoxen Glaubens entstand das mittelalterliche Byzanz 176 Die Abwehrkampfe gegen die Araber dauerten bis ins 8 9 Jahrhundert an 177 Byzanz verlor mit den orientalischen und afrikanischen Provinzen bis Ende des 7 Jahrhunderts mehr als die Halfte seiner Bevolkerung und des Steueraufkommens an das Kalifat Der Verlust dieser Provinzen in denen mehrheitlich christliche Kirchen mit einer abweichenden Haltung zur Reichskirche vertreten waren sorgte aber auch fur eine starkere religiose Gleichformigkeit des Reiches Die arabische Seemacht und regelmassige Vorstosse zu Land bedrohten zunachst weiterhin Byzanz wahrend die Balkangebiete und Griechenland von Bulgaren und Slawen bedrangt wurden In Griechenland siedelten sich im spaten 6 vielleicht aber auch erst im fruhen 7 Jahrhundert slawische Gruppen an doch sind die Details in der neueren Forschung umstritten 178 Mehrere Kustenregionen blieben in byzantinischer Hand Die von Slawen beherrschten Gebiete in Griechenland Sklavinien wurden bis ca 800 nach und nach zuruckerobert und wieder hellenisiert Auf dem Balkan sowie in Kleinasien der nun zentralen Reichsregion entstanden Festungsstadte Kastra genannt Diesen Existenzkampf konnte das Reich durch eine militarische Neuorganisation mit fahigen Generalen begunstigt durch innerarabische Machtkampfe uberstehen wonach sich der byzantinische Staat wieder konsolidierte Ein nicht unwichtiger Verbundeter gegen das Kalifat war das machtige Chasarenreich an der Nordkuste des Schwarzen Meeres 179 Justinian II war der letzte Herrscher der von Herakleios begrundeten Dynastie die das Reich seit 610 regiert hatte Nach seinem Tod 711 folgten einige Jahre der Anarchie bevor 717 mit dem Themengeneral Leo wieder ein fahiger Kaiser den Thron bestieg Leo n III wehrte 717 718 den letzten und ernsthaftesten arabischen Vorstoss auf Konstantinopel ab Der neue Kaiser ging sogar zu einer begrenzten Offensive uber und errang 740 bei Akroinon einen grossen Sieg Leo sicherte die Grenzen und begann im Inneren mit Reformen so wurde etwa ein neues Gesetzbuch Ekloge herausgegeben 741 folgte ihm sein Sohn Konstantin V reg 741 775 nach der zunachst eine Usurpation niederschlagen musste Gegen Araber Bulgaren und Slawen ging der Kaiser in den folgenden Jahren offensiv vor und errang mehrere Erfolge 180 Im Inneren wurde Byzanz im 8 und 9 Jahrhundert durch den sogenannten Bilderstreit erschuttert In der modernen Forschung wird dieser wichtige Abschnitt der mittelbyzantinischen Zeit allerdings sehr viel differenzierter betrachtet Verglichen mit der aussenpolitischen Bedrohung scheinen die erhaltenen bilderfreundlichen Quellen ein recht verzerrtes Bild von dieser inneren Auseinandersetzung zu vermitteln das nicht der Realitat entspricht So ist es bereits sehr fraglich ob es durch die ikonoklastischen bilderfeindlichen Kaiser zu einem regelrechten Bilderverbot oder blutigen Verfolgungen aufgrund der Bilderverehrung gekommen ist siehe unten 181 Die von Leo III begrundete Syrische Dynastie hielt sich bis 802 an der Macht es folgten die Amorische Dynastie 820 867 und die Makedonische Dynastie 867 1057 Aussenpolitisch musste das Reich im fruhen 9 Jahrhundert einige Ruckschlage verkraften Der Bulgarenkhan Krum schlug 811 ein byzantinisches Heer totete den Kaiser und fertigte aus dessen Schadel ein Trinkgefass an 813 folgte eine weitere Niederlage gegen die Bulgaren bevor an der Balkangrenze vorerst Ruhe einkehrte Mitte des 9 Jahrhunderts begannen die Byzantiner die Missionierung der Balkanslawen und Bulgaren Dennoch kam es Ende des 9 und zu Beginn des 10 Jahrhunderts wieder zum Konflikt mit Bulgarien Byzanz musste zeitweise sogar Tributzahlungen leisten Das ehrgeizige Ziel Simeons I die byzantinische Kaiserkrone zu erlangen und ein bulgarisch byzantinisches Grossreich zu errichten wurde nicht erreicht Bulgarien blieb aber ein fur Byzanz bedrohlicher Machtfaktor in der Region Die Araber wiederum errangen im 9 Jahrhundert ebenfalls weitere Siege gegen die Byzantiner und eroberten 827 Kreta Emirat von Kreta und landeten auf Sizilien Im 10 Jahrhundert errangen die Byzantiner mehrere Siege Ihre Flotte beherrschte wieder die Agais und in der Regierungszeit der Kaiser Nikephoros II und Johannes Tzimiskes wurden Kreta Zypern Kilikien und Teile Syriens zuruckerobert byzantinische Truppen stiessen kurzzeitig sogar bis nach Palastina vor Gleichzeitig ging allerdings der byzantinische Einfluss im Westen wo Sizilien um 900 verloren ging spurbar zuruck Nachdem es Mitte des 7 Jahrhunderts zu einem kulturellen Einbruch gekommen war wenngleich mehr antike Substanz erhalten blieb als in vielen Regionen des Westens erholte sich das Reich und es begann im 9 Jahrhundert die sogenannte Makedonische Renaissance Diese Phase der verstarkten Ruckbesinnung auf das antike Erbe in Byzanz wurde von mehreren Kaisern gefordert darunter Leo VI und Konstantin VII Im Inneren bestimmten die Generale und Fuhrer der grossen Familien die Politik des 10 Jahrhunderts massgeblich bevor 976 ein neuer Kaiser an die Macht kam und sich nach schwierigem Beginn durchsetzen konnte Basileios II reg 976 1025 eroberte nicht nur das Bulgarenreich sondern sicherte auch die byzantinische Ostgrenze Er machte Byzanz wieder endgultig zur Grossmacht im ostlichen Mittelmeerraum 182 Seine Nachfolger hatten allerdings weniger Erfolg die Folgen der Niederlage von Manzikert 1071 waren verheerend da Byzanz das Innere Kleinasiens an die Turken verlor und von nun an wieder in einen Abwehrkampf gedrangt wurde 183 Die islamische Welt Bearbeiten In Arabien entstand im fruhen 7 Jahrhundert mit dem Islam eine neue monotheistische Religion 184 Ihr Prophet und Religionsstifter war Mohammed der aus einer fuhrenden mekkanischen Familie stammte 185 Die islamische Uberlieferung zu Mohammed Koran Hadithliteratur Biographien und islamische Geschichtsschreibung ist reichhaltig doch sind verschiedene Aussagen widerspruchlich einzelne Aspekte werden daher in der modernen Forschung kritischer betrachtet und sind umstritten 186 Die Fruhgeschichte des Islams fur die die Quellenlage unter anderem aufgrund zunachst vor allem mundlicher Uberlieferung arabischer Berichte problematisch ist wird in der neueren Forschung wieder verstarkt diskutiert 187 Dazu gehort die Feststellung dass die Entwicklung der neuen Religion im geschichtlichen Kontext der ausgehenden Spatantike erfolgte 188 und von verschiedenen zeitgenossischen Stromungen beeinflusst wurde 189 Mohammed war als Kaufmann tatig als er mit etwa 40 Jahren ein Offenbarungserlebnis hatte Er trat anschliessend fur einen strengen Glauben an einen allmachtigen Schopfungsgott Allah ein der von den Glaubigen eine sittliche Lebensfuhrung verlange Damit stiess er in Mekka allerdings auf Widerstand Die Stadt profitierte als paganer Wallfahrtsort mit der Kaaba als Mittelpunkt Gleichzeitig gab es in Arabien aber auch judische und christliche Einflusse die monotheistische Stromungen wie den neuen Glauben begunstigten Mohammed war zudem nicht die einzige Person die in dieser Zeit als Prophet auftrat 190 622 begab sich Mohammed mit seinen Anhangern nach Medina der Auszug aus Mekka Hidschra ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung Allerdings musste er auch in Medina Widerstande uberwinden Es kam anschliessend zum Krieg mit Mekka den Mohammed schliesslich 630 endgultig fur sich entscheiden konnte 191 Bekehrte Mekkaner und vor allem Mohammeds eigener Stamm der Quraisch spielten fortan eine wichtige Rolle im neuen islamischen Reich Sehr fruh wurde im Islam anders als beispielsweise im Christentum ein Anspruch auf politische Herrschaft formuliert daran wurde auch spater festgehalten 192 Bis zu seinem Tod 632 konnte Mohammed mehrere Erfolge erringen und den Grossteil Arabiens unter seiner Herrschaft und auf Basis des neuen Glaubens vereinen Die nordlichen Randgebiete standen aber weiterhin unter der Kontrolle Ostroms und des Sasanidenreichs Nach Mohammeds Tod 632 fiel die Fuhrung dem ersten Kalifen Nachfolger Stellvertreter Abu Bakr zu einem engen Vertrauten Mohammeds Abu Bakr war der erste der vier sogenannten rechtgeleiteten Kalifen 193 Unter den muslimischen Arabern kam es zu einer Abfallbewegung Ridda da viele Stamme glaubten nur dem Propheten selbst verpflichtet gewesen zu sein die Aufstandischen wurden schliesslich unterworfen Ridda Kriege Unter Abu Bakr begann in den 630er Jahren auch die Islamische Expansion im eigentlichen Sinne die Eroberung des christlichen Vorderen Orients und Nordafrikas sowie des Perserreichs der Sasaniden zu Details siehe oben Die religios und nicht zuletzt durch Aussicht auf reiche Beute motivierten Araber errangen in den folgenden Jahren grosse Erfolge uber die beiden durch lange Kampfe geschwachten Grossmachte der letzte Krieg zwischen Ostrom und Persien war nach gut 25 Jahren erst 628 beendet worden Bis 651 war im Osten das Sasanidenreich allerdings erst nach schweren Kampfen erobert Im Westen verlor Ostrom Byzanz seine orientalischen und nordafrikanischen Besitzungen 636 Syrien 640 42 Agypten bis 698 ganz Nordafrika 717 18 belagerten die nun auch als Seemacht auftretenden Araber vergeblich Konstantinopel Die Araber verlagerten sich auf Raubzuge nach Kleinasien wahrend im Westen die Iberische Halbinsel 711 erobert wurde und im Osten die Grenze Indiens erreicht wurde ein wohl begrenzter Feldzug ins Frankenreich scheiterte 732 in der Schlacht von Tours und Poitiers 194 Hinzu kam die Bedrohung der christlichen Reiche durch die neue arabische Seemacht Von 888 bis 972 setzten sich etwa arabische Seerauber an der Kuste der Provence in Fraxinetum fest das heutige La Garde Freinet und unternahmen ausgedehnte Raububerfalle im ostlichen Mittelmeerraum bedrohten sie byzantinisches Gebiet siehe etwa Leon von Tripolis Die Quellenlage zu den fruhen Eroberungen ist allerdings problematisch 195 Die erst spater entstandenen arabischen Berichte Futuh sind nicht immer zuverlassig wahrend fur das 7 Jahrhundert nur relativ sparliche christliche Berichte daruber vorliegen 196 Die Araber errichteten in den eroberten Gebieten neue Stadte wie Kufa Basra al Fustat oder Kairouan wie generell die Stadte als Wirtschaftszentren eine wichtige Rolle im neuen Reich spielten ebenso wie die Einnahmen aus Plunderungen und den Zwangszahlungen der lange Zeit nicht muslimischen Mehrheitsbevolkerung Bei der Verwaltung stutzten sie sich zunachst weitgehend auf die vorhandene gut funktionierende Burokratie Noch bis Ende des 7 Jahrhunderts war Griechisch fur die ehemaligen ostromischen Gebiete Verwaltungssitz war Damaskus und Mittelpersisch fur die ehemaligen persischen Gebiete Verwaltungssitz war Kufa in der Finanzverwaltung des Kalifenreichs gangig die zunachst recht locker organisiert war die Moglichkeiten einer zentralisierten Reichsverwaltung waren beschrankt 197 Die Verwaltung Agyptens wurde von Fustat aus organisiert 198 In der Verwaltung des Kalifenreichs waren daher noch lange Zeit Christen tatig die mit der effektiven spatromischen Verwaltungspraxis vertraut waren Sie bekleideten auch hochrangige Posten wie etwa der einflussreiche Sarjun ibn Mansur und sein Sohn der spater als Johannes von Damaskus bekannt wurde Erst ab 700 wurde damit begonnen Christen aus der Verwaltung zu verdrangen doch dies war ein langsamer Prozess so dass sich die Kalifen noch einige Zeit auf Christen in den ehemaligen byzantinischen Gebiete stutzten Auch in kultureller Hinsicht waren die ehemaligen ostromischen und persischen Gebiete hoher entwickelt als das arabische Kernland Die Mehrheit der Bevolkerung im Kalifat war lange Zeit nichtmuslimisch und wurde nur relativ langsam islamisiert Anhanger der Buchreligionen Christen Juden und Zoroastrier mussten eine spezielle Kopfsteuer Dschizya zahlen die wirtschaftlich nicht unbedeutend war durften ihren Glauben nicht offentlich verrichten und keine Waffen tragen blieben ansonsten aber weitgehend unbehelligt In der Folgezeit kam es allerdings zu Ubergriffen etwa gegen Christen wie der Druck seit dem spaten 7 Jahrhundert insgesamt zunahm so dass es zu Diskriminierungen und unterdruckenden Massnahmen seitens der Kalifen und Statthalter gegenuber der christlichen Mehrheitsbevolkerung kam siehe unten 199 Ebenso kam es spater zu Zoroastrierverfolgungen durch muslimische Herrscher Islamische Expansion und das Kalifat um 750Trotz der spektakularen aussenpolitischen Erfolge kam es im Inneren des Kalifenreichs wiederholt zu Unruhen 200 Nach Abu Bakrs Tod 634 folgten zwei weitere Kalifen ʿUmar ibn al Chattab und ʿUthman ibn ʿAffan bis 656 Mohammeds Schwiegersohn Ali Kalif wurde Sein Anspruch innerhalb der Gemeinde Umma war allerdings umstritten es kam zum Burgerkrieg 201 Ali wurde 661 ermordet Sieger war schliesslich Muawiya reg 661 680 der die Dynastie der Umayyaden an die Macht brachte die bis 750 das Kalifat beherrschen sollte 202 Die Anhanger Alis hingegen blieben weiterhin aktiv Schia was zu einer Spaltung der islamischen Glaubensgemeinde fuhrte Die Umayyaden machten Damaskus zur Hauptstadt des Kalifats trieben die oben geschilderte Expansion voran und organisierten die Verwaltung nach dem Vorbild in Byzanz und Persien um Allerdings war ihr Herrschaftsanspruch auch nach dem Tod Alis nicht unbestritten In Mekka und Medina erhob sich Widerstand und mit ʿAbdallah ibn az Zubair trat ein Gegenkalif auf Er wurde jedoch wahrend der umayyadischen Eroberung Mekkas 692 getotet womit der zweite Burgerkrieg beendet war Abd al Malik reg 685 705 sicherte die umayyadische Herrschaft und schuf eine neue islamische Gold und Silberwahrung in der Verwaltung ersetzte Arabisch endgultig Griechisch und Persisch Allerdings blieb der Kalifenstaat relativ locker aufgebaut die Kontrollmacht der Umayyaden war alles in allem recht begrenzt Als letzter bedeutender umayyadischer Kalif gilt der 743 verstorbene Hischam ibn ʿAbd al Malik In der Spatphase der Umayyaden nahmen die inneren Spannungen zu so kam es zwischen arabischen und nicht arabischen Muslimen zum Konflikt die ungeloste Steuerproblematik da es verstarkt zu Konversionen kam und somit Gelder ausblieben wurde zu einer ernsthaften Belastung und innere Unruhen erschutterten das Reich 750 wurden die Umayyaden von den Abbasiden gesturzt die im Osten des Reiches eine erfolgreiche Revolte begonnen hatten Die meisten Umayyaden wurden ermordet Abd ar Rahman I gelang aber auf abenteuerliche Weise die Flucht nach Spanien wo er 756 das Emirat von Cordoba begrundete und sich faktisch vom Kalifat loste Unter den bis 1258 formal regierenden Abbasiden verlor das Kalifenreich zunehmend seinen spezifisch arabischen Charakter 203 Der politische Schwerpunkt verlagerte sich nach Mesopotamien im Osten wo mit Bagdad im Jahr 762 eine neue Hauptstadt gegrundet wurde Runde Stadt Bagdad Ursprunglich unterstutzt von der schiitischen Bewegung bemuhten sich die Abbasiden bald um Distanz was allerdings zu Widerstanden fuhrte Anhanger Alis wurden bekampft und vor abbasidische Kalifen als Usurpatoren betrachtet Die neuen Kalifen bemuhten sich um eine religiose Einigung des Reiches doch verhinderte dies nicht das Aufkommen regionaler Dynastien in den Randgebieten ab ca 800 wie beispielsweise der Aghlabiden in Nordafrika oder der Samaniden im Iran Die fruhe Abbasidenzeit war eine kulturelle Blutezeit in Kunst Literatur Philosophie Theologie und Rechtswissenschaft Der Kalifenhof in Bagdad entfaltete eine enorme Pracht orientiert am Vorbild des Sasanidenreichs des letzten Grossreichs des alten Orients Das Monopol der Araber auf die hohen Posten im Reich war beendet Perser spielten fortan eine wichtige Rolle am Hof in politischer und kultureller Hinsicht Beispielhaft war die Hofhaltung von Harun ar Raschid reg 786 809 dessen Ruf sogar bis ins Frankenreich reichte Politisch verschlechterte sich die Lage im 9 Jahrhundert jedoch dramatisch als verschiedene turkische Soldnerfuhrer in den Provinzen die Macht ergriffen Sie gewannen schliesslich auch am Kalifenhof Einfluss was den politischen Niedergang des Kalifats einleitete Mitte des 10 Jahrhunderts standen die Abbasiden unter der Kontrolle der Buyiden die fur gut 100 Jahre die wahre Macht in Bagdad ausubten wahrend der Kalif nur noch geistliches Oberhaupt war 929 hatte sich in Spanien Abd ar Rahman III zum Kalifen proklamiert dies war der Beginn des bis 1031 bestehenden Kalifats von Cordoba Im 10 und 11 Jahrhundert bedrohten zudem die Fatimiden in Agypten die Herrschaft der Abbasiden 204 Die Macht der Kalifen in Bagdad war bereits zu diesem Zeitpunkt gebrochen und nur noch eine Scheinherrschaft Herrschaftsordnung und Herrschaftsausubung BearbeitenHerrschaftsform Bearbeiten Die staatliche Entwicklung verlief in den verschiedenen fruhmittelalterlichen Reichen unterschiedlich 205 Zentrale Verwaltungsstrukturen aus spatromischer Zeit hatten in den Konigreichen der Volkerwanderungszeit zunachst fortbestanden so vor allem in den Gotenreichen aber auch im Vandalen und im Frankenreich Bestimmte Elemente Finanzen Munz und Urkundenwesen blieben im Westen in der Folgezeit weitgehend erhalten allerdings waren die staatlichen Strukturen verglichen mit der romischen Zeit nur rudimentar ausgebaut bzw brachen schliesslich zusammen Am problematischsten war dass das romische Steuerwesen im Westen das etwa im Merowingerreich im 6 Jahrhundert noch weitgehend funktionierte schliesslich aufhorte zu existieren und nun vor allem Landbesitz entscheidend war hinzu kam Beute aus Kriegszugen Die Einkommen der post romischen Reiche waren daher weitaus geringer als zur Zeit des Imperiums 206 In diesem Zusammenhang zerfiel auch das an spatromischen Strukturen orientierte Verwaltungswesen das uber fliessende Steuern finanziert werden musste Die Folge war ein im Vergleich zum spatromischen Staat wesentlich schwacheres Herrschaftswesen Eine erfolgreiche Herrschaftsausubung hing nun eng mit der Fahigkeit des jeweiligen Herrschers zusammen durch Kampfe Prestige und Reichtum zu erlangen sowie seine Anhanger daran teilhaben zu lassen diese aber gleichzeitig nicht zu machtig werden zu lassen Im fruhmittelalterlichen lateinischen Europa leitete sich die staatliche Gewalt nicht von einer zentralen Autoritat ab wie dem Konig sondern von jedem in welcher Form auch immer Herrschenden 207 Herrschaft war im Fruhmittelalter daher ganz wesentlich an einzelne Personen gebunden es existierten faktisch keine staatlichen Institutionen und damit kein abstrakter Begriff wie Staatlichkeit losgelost von diesen Herrschaftsstrukturen eines Personenverbands 208 In der Volkerwanderungszeit gewannen vor allem die militarischen Fahigkeiten von Anfuhrern an Bedeutung Heerkonig die darauf aufbauend eigene Herrschaften errichteten Der Trend hin zur Formierung einer Militararistokratie hatte sich bereits in der spatromischen Elite abgezeichnet Allerdings kam es im Laufe der Zeit zu einer Verdichtung der Herrschaft indem nicht mehr nur das Konigtum als zentraler Bezugspunkt existierte sondern auch das Reich an sich als Idee an Kraft gewann und somit erst eine Stabilisierung der Herrschaftsgebilde wie das Frankenreich ermoglichte 209 Dieses Strukturdefizit betraf fast alle fruhmittelalterlichen Herrschaftsgebilde in Europa in Skandinavien sowie bei den Slawen hatte sich die Konigsherrschaft im Vergleich zu den germanisch romanischen Reichen und dem angelsachsischen England ohnehin relativ spat entwickelt Nur in Byzanz und im Kalifat waren die staatlichen Strukturen straffer organisiert so existierte dort unter anderem weiterhin ein effektives Besteuerungssystem und eine lokale aber der Hauptstadt untergeordnete Verwaltung Wenngleich in der neueren Forschung viele Aspekte der mittelalterlichen Herrschaft umstritten sind zu unterscheiden ist etwa Konigsherrschaft Kirchenherrschaft Dorf und Stadtherrschaft usw kann generell als wichtiges Merkmal gelten dass Herrschaft ganz wesentlich auf Gegenseitigkeit beruhte und es sich um einen Herrschaftsverband handelte Der Herrscher und der Beherrschte waren durch Eide aneinander gebunden Im Austausch fur Schutz und bestimmte Leistungen wurde Unterstutzung versprochen Dies galt vor allem im militarischen Bereich da die fruhmittelalterlichen Reiche ausser Byzanz und Kalifat keine stehenden Heere wie in romischer Zeit unterhielten sondern fur militarische Aktionen auf Gefolgschaften angewiesen waren Untertanenloyalitaten galten im Grunde nur dem jeweiligen Herrscher und mussten daher bei einem neuen Herrschaftsantritt erneut gesichert werden Es handelte sich nicht um ein reines Herrscher Untertanen Verhaltnis denn der Adel hatte Anspruch auf Teilhabe an der Herrschaft was es zu achten galt Dazu dienten unter anderem Freundschaftsbindungen weshalb in den Quellen oft von amicitia die Rede ist Die Bedeutung des romischen Rechts war im Fruhmittelalter zwar vergleichsweise gering die Beschaftigung damit brach aber vor allem in Italien nie vollig ab zumal auch in den germanisch romanischen Reichen Rechtssammlungen erstellt wurden 210 Eine wichtige Rolle spielten die germanischen Volksrechte Leges die vom 5 bis ins 8 Jahrhundert bezeugt sind so bei Goten Franken Burgunden Alamannen Bajuwaren und Langobarden Hinzu kam das spater verstarkt rezipierte Kirchenrecht Die Frage des Lehnswesens Bearbeiten In den germanisch romanischen Nachfolgereichen Westroms entwickelte sich das germanische Gefolgschaftswesen der Volkerwanderungszeit in dem der Heerkonig eine wichtige Rolle spielte weiter und wurde durch den Kontakt mit der romischen Staatlichkeit beeinflusst Die Herrschaft uber ein freies Gefolge weitete sich schliesslich zur Herrschaft uber Land und Leute aus Grundherrschaft siehe unten Nach traditioneller Ansicht der Forschung entwickelte sich daraus im fruhmittelalterlichen lateinischen Europa das Lehnswesen als politische Organisationsform Beide Seiten konnten vom Lehnsverhaltnis profitieren denn wahrend der Lehnsherr zusatzliche Macht gewann erhohte sich auch das Prestige des Lehnstragers wenn er einem sozial Hohergestellten den Lehnseid leistete Solche Eide konnten auch als Belohnung fur geleistete Dienste abgelegt werden In der modernen Forschung ist die traditionelle Vorstellung vom Lehnssystem die unter anderem Francois Louis Ganshof massgeblich gepragt hat aber stark in Frage gestellt worden 211 Lange Zeit wurde angenommen dass die spater verbreitete Praxis von Vasallitat und Lehensvergabe bereits in karolingischer Zeit ublich war Die Wurzeln der Vasallitat sind wohl galloromisch frankisch doch ist die Deutung der einschlagigen Quellen problematisch So wurde z B der dort auftauchende Begriff vassus oft als Vasall gedeutet ebenso fidelis wahrend beneficium oft als Lehen interpretiert wurde Die Begriffe sind aber mehrdeutig so bedeutet vassus nicht zwangslaufig Vasall Fidelis bedeutet zunachst nur Getreuer beneficium als Wohltat konnte eine Schenkung bezeichnen die nicht an eine Gegenleistung geknupft war In den Quellen des 9 Jahrhunderts wird zudem bislang kein hoher frankischer Amtstrager auch als vassus bezeichnet was aber im Rahmen eines voll entwickelten Lehnssystems eigentlich der Fall sein musste In der Vergangenheit wurden so lautet ein zentraler Kritikpunkt der neueren Forschung oft Termini in den Quellen als Hinweise auf Vasallitat gedeutet deren Zuordnung nicht gesichert ist Personliche Bindungen waren demnach im Karolingerreich das von der alteren Forschung in Bezug auf die Ausbildung des Lehnssystems oft untersucht worden ist sehr vielfaltig und folgten keinem starren Muster Ein Treueid eines Getreuen war demnach nicht zwangslaufig ein Lehenseid Aus diesem Grund wird in der neueren Forschung betont wie unsicher viele altere Interpretationen sind und sich das System in dem Lehen und Vasallitat eng verbunden waren und aufgrund erblicher Lehen das Treueverhaltnis oft weniger respektiert wurde erst spater entwickelte und im Fruhmittelalter in dieser Form nicht gangig war Diese Diskussion ist noch nicht abgeschlossen 212 Konigs und Adelsmacht Bearbeiten Das Konigssiegel Ottos I das von 936 bis 961 in Gebrauch war zeigt den Konig mit Lanze und SchildIdeelle Grundlagen des fruhmittelalterlichen Konigtums im Westen des alten Imperium Romanum waren das Heerkonigtum der Volkerwanderungszeit antike romische Herrschaftsvorstellungen und das Christentum 213 Die Bedeutung eines germanischen Sakralkonigtums in diesem Zusammenhang wird in der neueren Forschung hingegen sehr skeptisch gesehen bzw abgelehnt 214 Das Heerkonigtum hingegen spielte offenbar eine entscheidende Rolle ebenso wie romische Herrschaftsideologie Denn die politischen Kontakte zwischen den germanisch romanischen Konigen des Fruhmittelalters mit dem romischen Kaiser bildeten die Grundlage fur die Etablierung zwischenstaatlicher Kontakte im Rahmen romischer Herrschaftsreprasentation und Inszenierung dieser Weg fuhrte vom Heerkonigtum zum vizekaiserlichen koniglichen Monarchen 215 Hinzu kamen schliesslich die Einflusse aus dem Christentum das bereits das spatantike romische Kaisertum beeinflusst hatte Demnach war jede weltliche Herrschaft vom gottlichen Willen abhangig denn Gott stunde uber den Konigen dieser Welt Gleichzeitig reprasentierten die Konige aber auch Gottes Herrschaft auf Erden Gottesgnadentum das Konigtum wurde somit in den christlichen fruhmittelalterlichen Reichen verchristlicht 216 Eine moglichst grosse Nahe des Konigs zu seinen Untertanen war ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Intensivierung der Konigsherrschaft Die fruhmittelalterlichen Konige speziell im Karolingerreich und seinen Nachfolgereichen waren oft Reisekonige die von Pfalz zu Pfalz reisten und unterwegs die notwendigen Regierungsgeschafte regelten Dies war in einer zunehmend oralen archaischen Gesellschaft essentiell in der die Schriftlichkeit im Verwaltungsbereich nach der fruhen Karolingerzeit regional unterschiedlich zuruckging speziell im 10 Jahrhundert es war allerdings nicht sehr effektiv Zentrum der Konigsherrschaft war der konigliche Hof mit der angeschlossenen Kanzlei allerdings sind mehrere im Fruhmittelalter ausgestellte Urkunden heute nicht erhalten und konnen nur teils indirekt erschlossen werden Deperdita Die zentrale Problematik in den post romischen Reichen des Westens bestand darin dass sie uber keine mit dem romischen Staat vergleichbare administrativen Strukturen und uber kein diese finanzierende effektives Steuerwesen verfugten Stattdessen mussten sich die Konige auf Gefolgsleute verlassen die aber oft auch grosse Landbesitzer mit eigenem Gefolge waren und somit zumindest potentielle Konkurrenten sein konnten Problematisch war die Lage im Ostfrankenreich insofern als sich dort keine spezifische Residenzstadt entwickelte anders als etwa zuvor im West und im Ostgotenreich oder spater in England und Frankreich Die Karolinger stutzten sich auf ausgedehnte und wirtschaftlich leistungsfahige Besitzungen wahrend in der Ottonenzeit das Reisekonigtum bereits starker ausgepragt war wobei die Herrscher aber konigsnahe Gebiete in Sachsen und Franken bevorzugten Es existierten im Karolingerreich und seinen Nachfolgereichen immer konigsnahe und konigsferne Raume wo also eine effektive Herrschaftsausubung mal mehr mal weniger gut gelang Ebenso standen Adel und hoher Klerus in den jeweiligen Reichen in einer unterschiedlich starken Beziehung zum Konigtum 217 Das Zusammenspiel zwischen Konig und Kirche war im Fruhmittelalter von besonderer Bedeutung 218 Bereits die Merowinger und spater noch starker die Karolinger hatten die Kirche in ihre Herrschaftskonzeption eingebunden Eine wichtige Rolle spielte dabei unter den Karolingern die Hofkapelle Im Frankenreich waren Amter bis in die spate Karolingerzeit in der Regel nicht vererbbar sondern wurden vom Konig verliehen dies anderte sich im ausgehenden 9 Jahrhundert so dass verliehene Amter zu Erbtiteln wurden wie bei den Grafen und Herzogen worunter die Autoritat des Konigtums litt Im Inneren stutzten sich auch die Ottonen aufgrund der wenig ausgebildeten Strukturen fur Verwaltungsaufgaben auf die Reichskirche Nur die Kirche verfugte uber genugend ausgebildetes Personal das lesen und schreiben konnte die Bischofskirchen stellten ausserdem Truppenkontingente Im Gegenzug fur die Ubernahme dieser weltlichen Aufgaben wurden der Kirche zunehmend Herrschaftsrechte ubertragen und sie erhielt umfangreiche Schenkungen In der alteren Forschung wurde dieses Zusammenspiel als Ottonisch salisches Reichskirchensystem bezeichnet Die Praxis der Herrschaftsausubung stellt aber im Vergleich zu anderen christlich lateinischen Herrschern keine Besonderheit dar und erfolgte auch kaum planmassig In der neueren Forschung wird darauf hingewiesen dass es den ottonischen und fruhsalischen Konigen aufgrund ihrer Machtstellung nur effektiver gelang als anderen Herrschern die Kirche in die weltliche Herrschaft einzubinden 219 Durchsetzungsfahigkeit und Akzeptanz der Konigsherrschaft variierten Im Westgotenreich z B kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Konig und dem einflussreichen Adel doch war das Konigtum im Westgotenreich bereits stark sakral legitimiert Der Aspekt der Sakralitat von Herrschaft war auch spater noch in den anderen fruhmittelalterlichen Reichen bedeutend 220 Zur Stutzung der Konigsherrschaft wurde unter anderem die sakrale Salbung genutzt das Konigtum von Gottes Gnaden gewann an Bedeutung Das Konigsideal ist immer wieder in den Quellen greifbar wo der ideale Konig gerecht tugendhaft und religios ist und das Reich verteidigt Wahrend die spaten Merowinger durch die starke Stellung der vom hohen Adel dominierten Hausmeierposten weniger oder gar nicht frei agieren konnten konnten die fruhen Karolinger ihre Herrschaft besser zur Geltung bringen wobei sie bezeichnenderweise das Amt des Hausmeiers abschafften Allerdings erschwerten die verschiedenen Herrschaftsteilungen eine konsolidierte Herrschaft Der dynastische Bezug war oft durchaus vorhanden allerdings war etwa im Ostfrankenreich der Wahlcharakter des Konigtums stark ausgepragt Die Konigswahl bzw Konigserhebung war dementsprechend in den jeweiligen Reichen unterschiedlich In Westfranken verfiel die Konigsmacht allerdings schliesslich im Kampf mit den einflussreichen Grossen in Ostfranken gelang den Ottonen die Stabilisierung der Konigsherrschaft wenngleich die in spatkarolingischer Zeit wieder entstandenen Stammesherzogtumer ihre eigenen Interessen vertraten Neben der effektiven personalen Bindung sowie dem Zusammenspiel mit der Kirche war auch die Verfugbarkeit uber das Krongut von Bedeutung 221 Im angelsachsischen England hingegen gelang es nach der Zeit Alfreds des Grossen nur zeitweise das gesamte Land unter einem Konig zu vereinen In Frankreich konnten die Kapetinger im 11 Jahrhundert nur in engen Grenzen die Konigsherrschaft ausuben sie waren im Wesentlichen auf die eigene Krondomane beschrankt die Beziehung zum hohen Adel basierte auf weitgehender Gleichheit Zentrum des herrschaftlichen Handelns war der konigliche Hof 222 Gelang es dem Adel bzw unterschiedlichen Gruppen innerhalb des Adels die eigene Herrschaftsausubung in den Territorien zu forcieren oder am Hof den Konig politisch weitgehend auszuschalten so sank gleichzeitig die Konigsmacht Aber auch der Adel war ausdifferenziert so existierten lokale Adelsgruppen und wie in der Karolingerzeit reichsweit agierender Adel wie etwa die Robertiner und die Welfen dementsprechend variierten die verschiedenen Adelsinteressen Im Fall einer relativ stark ausgepragten Konigsmacht war es fur die Grossen wiederum von zentraler Bedeutung einen moglichst guten Zugang zum Hof und damit zum Konig zu haben Nur dies garantierte dass die eigenen Bedurfnisse und Wunsche gezielt artikuliert und somit moglichst durchgesetzt werden konnten Es war daher wichtig wer das Ohr des Konigs besass und damit die Moglichkeit hatte Bitten Wunsche und Forderungen vorzutragen oder auch als Fursprecher aufzutreten Die Bedeutung des Kraftedreiecks Konig Adel und Kirche wird in der Forschung fur das Frankenreich sowie das Ostfrankenreich betont Auf den Hoftagen kam es immer wieder zu wichtigen Beratungen in denen es vor allem um Rat und Unterstutzung ging 223 Der Konsens zwischen Konig und dem hohen Adel spielte bei der effektiven Herrschaftsausubung eine wichtige Rolle konsensuale Herrschaft 224 Der Konig und die Grossen des Reiches die in einer wechselseitigen Beziehung zueinander standen achteten den gegenseitigen Rang und versuchten moglichst nicht konfrontativ zu agieren In der modernen Mediavistik wird des Weiteren der Ritualforschung bzw Herrschaftsreprasentation ein grosser Stellenwert eingeraumt Es geht um die Beschreibung und Deutung von ritualisierten Ablaufen in der mittelalterlichen Politik die unter dem Begriff symbolische Kommunikation zusammengefasst werden 225 Dies betrifft unter anderem den zeremoniellen Empfang oder das Konfliktverhalten wie die Inszenierung der deditio Unterwerfung aufstandischer Fursten Rituale waren in diesem Zusammenhang auch deshalb von Bedeutung weil sie zumindest teilweise als Ausdruck der jeweiligen Rangordnung zwischen den Grossen zu verstehen sind 226 Folgt man diesem Ansatz so erforderten z B herrschaftliche Ehrverletzungen Genugtuung satisfactio etwa in Form der deditio Konflikte an unterschiedlichen Hofen im Fruhmittelalter sind mehrmals belegt 227 Der gutliche Ausgleich compositio gestaltete sich allerdings umso schwerer je mehr der Konflikt zuvor eskaliert war 228 In jungster Zeit ist die Ritualforschung teilweise in die Kritik geraten 229 Herrschaftsanspruche und Realitat Bearbeiten Eine Sonderrolle fiel dem von Karolingern und Ottonen erneuerten westlichen romischen Kaisertum zu das in spatantiker Tradition stand und eine neue universale Komponente einbrachte Reichsidee 230 Das Zweikaiserproblem mit Byzanz hatte nur bis 812 realpolitische Folgen als im Frieden von Aachen Venedig als Teil des Byzantinischen Reiches anerkannt wurde Die karolingischen und ottonischen Kaiser ubten eine hegemoniale Stellung im lateinischen Europa aus Allerdings wirkte sich dies sehr selten in einer tatsachlichen politischen Einflussnahme in anderen Reichen aus denn begrundete Eingriffsrechte existierten fur das Kaisertum nicht Es handelte sich letztendlich in erster Linie um einen formalen Vorranganspruch Das Verhaltnis der Kaiser gegenuber dem Papsttum anderte sich jedoch Wahrend die fruhen Karolinger noch eine Schwurfreundschaft geleistet hatten leisteten die Kaiser spater nur noch Schutzversprechen sowie seit der Ottonenzeit Sicherheitseide 231 Im Zusammenhang mit neueren Untersuchungen ist zudem erkennbar wie verhaltnismassig eingeschrankt die Gestaltungskraft des Kaisertums selbst im Karolingerreich immerhin das machtigste Herrschaftsgebilde im lateinischen Europa seit dem Fall Westroms verglichen mit anderen Grossreichen dieser Zeit war Das wird an einem einfachen Beispiel deutlich 792 ordnete Karl der Grosse den Bau eines 3 km langen Kanals in Mittelfranken an der die Flusssysteme Rhein und Donau verbunden hatte Die Bauarbeiten blieben jedoch bald stecken so dass 793 der Bau abgebrochen wurde 767 waren demgegenuber weitaus umfangreichere Bauvorhaben in Byzanz wo Wasserleitungen uber eine Distanz von mehr als 300 km instand gesetzt wurden und im Kalifat Runde Stadt Bagdad an deren Bau uber 100 000 Arbeiter beteiligt waren ohne grossere Probleme gelungen Im China der Tang Dynastie wiederum war 742 43 ein Kanal von rund 150 km Lange planmassig gebaut worden 232 All diese Reiche hatten universale Herrschaftsanspruche ahnlich wie das Karolingerreich die Ressourcen und die darauf basierenden Gestaltungsspielraume waren jedoch im Fall des westlichen Kaisertums wesentlich eingeschrankter 233 Das anderte sich auch wahrend der Ottonenzeit nicht massgeblich In Byzanz hatte hingegen in starkerem Masse die spatantike Staatlichkeit uberlebt Der byzantinische Kaiser herrschte weitgehend absolut und konnte sich weiterhin auf einen Beamtenapparat stutzen siehe Amter und Titel im Byzantinischen Reich wenngleich sich der byzantinische Staat im 7 und 8 Jahrhundert verglichen mit dem spatromischen Reich des 6 Jahrhunderts auch stark gewandelt hatte Die Einflussmoglichkeiten des Kaisers waren in Byzanz aufgrund der differenzierteren und eindeutiger in ihren Ablaufen geregelten und auf den Kaiser ausgerichteten politischen Infrastruktur hoher er unterlag auch anders als im Westen so wahrend des Investiturstreits nicht so sehr der Gefahr einer kirchlichen Massregelung 234 Im Kalifenreich hatte man die funktionierende byzantinische bzw persische Burokratie zunachst weitgehend ubernommen Griechisch und Mittelpersisch blieben bis Ende des 7 Jahrhunderts auch die Verwaltungssprachen Der Diwan fungierte als eine zentrale Verwaltungsinstitution in der Abbasidenzeit mit dem Wesir an der Spitze Der Kalif selbst wurde nach der Zeit der rechtgeleiteten Kalifen als politischer Fuhrer betrachtet unterstand aber dem religiosen Recht Sein weltlicher Herrschaftsanspruch war ebenfalls nicht allumfassend Nachdem sich im 8 9 Jahrhundert zunehmend lokale Herrschaften gebildet hatten wurde die politische Theorie vertreten der Kalif konne seine Macht delegieren was die Aufgabe eines absoluten Herrschaftsanspruchs bedeutete Die faktische Macht am Hof ging in der Abbasidenzeit ebenfalls zunehmend auf die hohen Beamten uber 235 Gesellschaft und Wirtschaft BearbeitenMenschen und Umwelt Bearbeiten Kapitel 70 des Capitulare de villisDie modernen Kenntnisse uber die fruhmittelalterliche Gesellschaft im lateinischen Europa sind recht luckenhaft Uber das Leben der einfachen Leute berichten die erzahlenden Quellen nur sehr selten wahrend die archaologische Forschung bisweilen genauere Einblicke erlaubt 236 Im Fruhmittelalter lebten nach modernen Schatzungen uber 90 der Menschen auf dem Lande und von der Landwirtschaft Demographische Angaben sind recht spekulativ fur die Zeit um 1000 wird von einer Gesamtbevolkerung in Europa von etwa 40 Millionen ausgegangen die in der Folgezeit zunahm 237 Die allgemeine Lebenserwartung war vor allem in der armeren Bevolkerung sehr viel geringer als in moderner Zeit Manche Gebiete mussten im Laufe der Zeit erst urbar gemacht und kultiviert werden sogar Gebiete die in romischer Zeit genutzt wurden mussten teils erneut gerodet und nutzbar gemacht werden 238 Die Schwierigkeiten der Lebensbedingungen die sich aus dem naturlichen Umfeld ergaben durfen daher nicht unterschatzt werden Zudem unterschieden sich die verschiedenen geographischen Raume kulturell und wirtschaftlich voneinander wie die in spatromischer Zeit stark urbanisierten und auf das Mittelmeer ausgerichteten Regionen und die weiter nordlichen Regionen Es gab aber auch weiterhin zusammenhangende urbane Gebiete so vor allem in Italien und im sudlichen Gallien Diese hatten aufgrund von Kriegen Seuchen und aus anderen Grunden ebenfalls einen Bevolkerungsruckgang zu verzeichnen waren aber immer noch relativ dicht besiedelt Hier sind auch starkere Kontinuitatslinien von der Spatantike ins Mittelalter zu erkennen Der ostliche Mittelmeerraum ist aufgrund der andersartigen Entwicklung noch einmal ein Sonderfall Je weiter man sich jedoch von den alten romischen Zentren entfernte vor allem ostlich des Rheins desto geringer wurde die Bevolkerungsdichte In der Folgezeit entstanden aber auch neue Siedlungszentren bzw wurden auf Grundlage alterer Vorlaufer Siedlungen und Stadte wieder errichtet Interkulturelle Kontakte zwischen dem lateinischen sowie dem byzantinischen und arabischen Raum waren zwar teils vorhanden wurden aber nicht selten durch zahlreiche Faktoren wie geringe Fremdsprachenkenntnisse und eher mangelhafte Raumvorstellungen erschwert Von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung war die Kirche die in den Gemeinden sichtbar vertreten war Die jeweiligen Lebensgemeinschaften waren zumeist uberschaubar Ubergreifendes Gemeinschaftsgefuhl ist kaum feststellbar und manifestierte sich uber spezielle Tragerschaften Adel und Klerus Ethnische Identifikationen also ein ubergreifendes Wir Bewusstsein fehlten weitgehend und bildeten sich erst im Laufe der Zeit aus 239 Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief eher heterogen Vergleichbare Lebensbedingungen technische Kenntnisse sowie geistige und religiose Entwicklungen sorgten jedoch fur eine gewisse Einheitlichkeit des nach romischen Europas 240 Gesellschaftsordnung Bearbeiten Die Auflosung der romischen Ordnung im Westen setzte eine Entwicklung in Gang die zu neuen gesellschaftlichen Verhaltnissen fuhrte Die fruhmittelalterliche Gesellschaft im lateinischen Europa war keine religiose Kasten oder okonomische Klassengesellschaft sondern eine Standegesellschaft Sie war hierarchisch geordnet und sozialer Aufstieg war nur relativ selten moglich Durch Geburt begrundete soziale und rechtliche Ungleichheit war nicht die Ausnahme sondern der Regelfall Die an der Spitze stehende adlige Fuhrungsschicht war sehr klein Konigsnahe und Besitzumfang spielten fur das adelige Standesbewusstsein eine wichtige Rolle wenngleich sich gerade der jeweilige Territorialbesitz oft in die eine oder andere Richtung verschob und auch geographisch nicht immer konstant war Adelige memoria zielgerichtete Erinnerungspflege und herrschaftliche Schwerpunktbildung hatten daher eine wichtige Funktion Bereits das romische Recht unterschied grundsatzlich zwei Personengruppen Freie liberi und Unfreie servi dies wurde auch im Fruhmittelalter getan Eine Art mittlere Stellung zwischen Adel und Unfreien nahmen dabei die Freien mit Besitz ein die nicht in der Grundherrschaft eingebunden waren Eine Schicht darunter waren kleine zu Abgaben pflichtige selbststandige Bauern oder Landarbeiter und Handwerker am Hofe eines Herren Allgemein ist es nach Ansicht der neueren Forschung falsch eine Tendenz zur Verelendung im Fruhmittelalter zu betonen Es gab durchaus eine Entwicklung hin zu grosseren Freiheiten Sozial niedrig gestellte Personen entzogen sich teils dem Zugriff ihres Herren und wanderten beispielsweise ab Seit dem 9 Jahrhundert sind im Frankenreich rechtliche Besserstellungen und Abgabemilderungen feststellbar Der Adel war allerdings oft bestrebt Abhangigkeitsverhaltnisse zu bewahren und zu verstarken 241 Selbst in der niedrigen Gesellschaftsschicht finden sich aber Parallelen zur adligen Grundherrschaft wie z B der Bauer der uber sein Haus und seine Familie das Verfugungsrecht hat In der sozialen Hierarchie folgten die besitzlosen Armen pauperes die oft auf das Betteln angewiesen waren Die Kirche griff hierbei oft ein doch gelang es auch in der Fruhen Neuzeit nie dieses soziale Problem befriedigend zu losen Ganz unten befanden sich die Sklaven doch stellt die Frage der fruhmittelalterlichen Sklaverei ein Forschungsproblem dar 242 Dies liegt unter anderem an den unklaren Quellenaussagen zu den Sklaven so dass man bisweilen versucht dies mit Unfreie oder Abhangige zu umschreiben 243 Ebenso existierten zunachst noch im eigentlichen Sinn Sklaven wobei es sich in der Regel um Kriegsbeute handelte Besonders Skandinavier Wikinger trieben regen Handel mit Sklaven die vor allem in den arabischen Raum verschifft wurden Unter christlichem Einfluss wurde das einfache Totungsrecht des Hausherrn spater aufgehoben der aber uber das Hausgesinde weiter frei verfugen konnte Unfreie servi konnten aber auch aufsteigen und befreit werden Es gab jedenfalls unterschiedliche Abstufungen des Abhangigkeitsverhaltnisses siehe auch Leibeigenschaft In jungerer Zeit wurde auch die These vertreten dass in der Forschung die Abhangigkeit der Bauern vom Grundherren im beginnenden Fruhmittelalter zu stark betont worden sei und man das regionale Quellenmaterial jeweils genauer prufen musse 244 Frauen Kinder und Juden Bearbeiten Im Rahmen der patriarchalischen Gesellschaft des Mittelalters wurde von einer untergeordneten Rolle der Frau ausgegangen Aus den Quellen in denen Frauen immer wieder hochachtungsvoll erwahnt werden ist aber keine regelrechte Frauenfeindlichkeit abzuleiten 245 Die Rolle der Frauen im Fruhmittelalter ist nicht ganz eindeutig Rechtlich waren sie formal unmundig Vater Ehemann oder Vormund waren ihnen ubergeordnet auch die Verfugungsgewalt uber den Besitz wird Frauen in mehreren Gesetzen abgesprochen Es hat in der Praxis aber durchaus Moglichkeiten der Selbstentfaltung gegeben dies hing allerdings entscheidend von ihrem jeweiligen Stand ab Vor allem im adeligen Milieu finden sich Beispiele fur Frauen die uber nicht geringen Einfluss verfugten und sich teils sogar politisch durchsetzen konnten Dieser potentielle Einfluss von adeligen Frauen speziell aber von einigen Koniginnen der in mehreren Quellen greifbar ist konnte am Hof aber durchaus auf Widerstand stossen Dies musste nicht zwingend mit der weiblichen Person zusammenhangen sondern konnte auch politisch begrundet sein wie das politische Wirken Brunichilds zeigt wahrend die Regentschaft Theophanus akzeptiert wurde 246 Denn auch als Frau war ein mannliches Verhalten viriliter vorbildlich um Anerkennung in einer herrschenden Position zu erhalten 247 Eine Frau hatte dann politischen Einfluss indem sie entsprechend heiratete oder in eine hochrangige Adelsfamilie hineingeboren wurde Im Gegensatz dazu wurden mannliche Bewerber um das Amt des Konigs oftmals gewahlt oder kamen infolge von Erbschaften an die Macht 248 Sowohl fur Frauen als auch fur Manner der oberen Schichten galt die Herrschaft zu sichern und dadurch die Familie bzw die Dynastie zu starken Daher war es nicht unublich dass sich die Rolle der Frau und des Mannes erganzten 249 Die Frauen der gesalbten Konige standen in der Pflicht im Zeichen der Fruchtbarkeit einen geeigneten Nachfolger zu gebaren 250 Sie hatten demnach eine ahnlich entscheidende Aufgabe als Ehegattin des Konigs Konigspaare waren zum Erhalt der Macht in ihrem Herrschaftsraum unterwegs Bei Anwesenheit von Konig und Konigin am selben Ort wurde erwartet dass sich die Gattin ihrem Mann ergeben zeigte wobei die Konigin unter Umstanden ebenfalls politisch tatig war 251 Innerhalb der Familie kam es oftmals zu Streitigkeiten sodass sowohl Frauen als auch Manner in den Machtpositionen vermitteln mussten Dies taten sie dann gemeinsam am gleichen Ort oder wahlten unterschiedliche Prasenzstatten um zu vermitteln und zu schlichten Auf Pfalzen oder Burgen hielten der Konig und die Konigin Gericht auf ihren Reisen ab Diese Auseinandersetzungen beispielsweise zwischen Vatern und Sohnen aber auch andere Streitigkeiten wurden oftmals gewaltsam ausgetragen 252 Konigliche Frauen wurden genauso in Urkunden erwahnt wie ihre mannlichen Gegenspieler Theophanu wurde durch die Heiratsurkunde in das konigliche Machtverhaltnis durch die Bezeichnung consortium imperii Teilhabe an der Herrschaft aufgenommen 253 Um 989 fuhrte Theophanu neben weiblichen Titeln die mannlichen Beinamen Kaiser und Augustus 254 Ebenso ist es falsch wie bisweilen geschehen von Kinderfeindlichkeit im Fruhmittelalter zu sprechen Sorge und Liebe um das Wohlergehen der Kinder kommt in verschiedenen Quellen wiederholt zum Ausdruck dazu wurde im zeitgenossischen Denken korperliche Bestrafung nicht als Gegensatz empfunden Allerdings endete die Kindheit aufgrund der niedrigeren Lebenserwartung sehr fruh 255 Eine spezielle Position nahmen die Juden als religiose Randgruppe in den christlichen Reichen ein 256 Relativ starke judische Minderheiten existierten im Fruhmittelalter in Byzanz Italien im sudlichen Gallien und in Spanien Im spateren Deutschland gab es in einigen Bischofsstadten judische Gemeinden so unter anderem in Mainz Bereits im Frankenreich nahmen sie eine durch Privilegien gesicherte Sonderstellung ein Wirtschaftlich bedeutend war ihre Rolle als Fernhandler aber auch judische Handwerker und Arzte sind belegt Rechtlich waren die Juden eingeschrankt und es gab bisweilen judenfeindliche Ausserungen im Fruhmittelalter relativ seltene gewaltsame Ubergriffe und Versuche von kirchlich abgelehnten Zwangstaufen Auf der Synode von Elvira war es schon um 300 zu einem ersten Eheverbot zwischen Juden und Christen gekommen canones 16 78 mit dem Codex Theodosianus III 7 2 IX 7 5 galt dieses Verbot im gesamten Reich bei Androhung der Todesstrafe 257 Ausserdem wurden den Juden Kleidungsverbote auferlegt die Sklavenhaltung damit der Zugang zum Latifundienbesitz und zur Gutsherrschaft verwehrt und die Ubernahme offentlicher Amter verboten Allerdings wurde ihre Religionsausubung auch nicht permanent und systematisch verhindert oftmals wurden sie weitgehend toleriert 258 Uber die kulturelle Entwicklung der Juden in der Diaspora im Fruhmittelalter ist so gut wie nichts bekannt anhand der spateren Ausformung lassen sich nur einige Schlussfolgerungen ziehen Eine grossere Rolle im religiosen Leben spielte die Midraschliteratur und der babylonische Talmud Wirtschaftsordnung Bearbeiten Die fruhmittelalterliche Gesellschaft war vorwiegend agrarisch gepragt Grundlage der Gesellschafts und Wirtschaftsordnung im Westen war die Grundherrschaft in der die meisten Menschen auf dem Land eingebunden waren Horigkeit 259 Ob die adelige und kirchliche Grundherrschaft auf germanische oder spatromische Wurzeln zuruckging oder auf beide oder ob sie vielmehr eine originare fruhmittelalterliche Entwicklung darstellt ist in der Forschung umstritten 260 In spatromischer Zeit dominierten die ausgedehnten kaiserlichen und senatorischen Landguter Latifundien mit den entsprechenden villae rusticae Grosse Villenguter sind noch bis ins 6 Jahrhundert belegt bevor das System kollabierte Der Zusammenbruch der romischen Strukturen hatte somit weitreichende Folgen fur die grossen senatorischen Landbesitzer die mit dem romischen Staatswesen eng verbunden waren Auf die Ressourcen des spatromischen Staates mit seinem relativ leistungsfahigen Steuersystem das vor allem die Armee finanzierte konnten die fruhmittelalterlichen Herrscher spatestens im 7 Jahrhundert nicht mehr zuruckgreifen Grosste Landbesitzer waren der Konig der Adel und die Kirche 261 Typisch fur das Fruhmittelalter wurde die Villikation die zweigeteilte Grundherrschaft einerseits der Fronhof des Grundherrn andererseits die vom Grundherrn abhangigen Bauernhofe Dem Bauern wurde vom Grundherrn Boden zur Bearbeitung zur Verfugung gestellt und er wurde unter dessen Schutz gestellt der Bauer musste dafur unterschiedlich hohe Abgaben leisten Es bestand folglich ein wechselseitiges Verhaltnis von dem freilich der Grundherr am meisten profitierte Die Grundherrschaften waren aber keine geschlossenen Wirtschaftsraume vielmehr wurde reger Handel getrieben Die Landwirtschaft war der bedeutendste Wirtschaftszweig Im Karolingerreich wurde versucht das urbare Land genauer zu erfassen und es moglichst in Parzellen Hufe einzuteilen Die im Fruhmittelalter schliesslich steigende Bevolkerungszahl war fur das System der Grundherrschaft problematisch zumal eine systematische schriftliche Erfassung nicht dauerhaft gelang Es fand nun jedoch wirtschaftsbezogenes Rechnen statt Dieser Prozess der wirtschaftlichen Erfassung ist nicht stringent sondern mit zahlreichen Bruchen verbunden vor allem seit dem Niedergang des Karolingerreichs ist aber seit dieser Zeit sicher feststellbar In der Landwirtschaft ist zwischen Acker und Weideland zu trennen wobei der Ackerbau wohl dominierte auch der Weinanbau war von Bedeutung 262 Getreide stellte die wichtigste Nahrungsgrundlage fur die breite Bevolkerung dar und wurde in vielfaltiger Form genutzt Fleisch und Fisch wurden regional unterschiedlich aber ebenso als Erganzung verzehrt zu Details siehe Esskultur im Mittelalter Es kam allerdings wiederholt zu regionalen Hungersnoten besonders bei zunehmender Bevolkerungszahl oder infolge militarischer Auseinandersetzungen Tiere wurden nicht nur auf den Herrenhofen sondern auch auf den Bauernhofen gehalten Eine Vielzahl der Alltagsprodukte wurde zu Hause hergestellt Die Ertrage der Aussaat waren relativ gering sie betrugen nach einer Quelle nur das 1 6 bis 1 8 fache es ist allerdings fraglich wie reprasentativ dies ist 263 Die Anfange der Dreifelderwirtschaft scheinen auf das 8 Jahrhundert zuruckzugehen sie war im Fruhmittelalter aber nicht flachendeckend verbreitet Zwar begann bereits im Fruhmittelalter auch ein Innovationsprozess 264 technisch wurden aber zunachst viele antike Vorlaufer ubernommen so der bereits bekannte Pflug zur Bodenbearbeitung Als Zugtiere dienten in der Regel vor allem Ochsen da Pferde zu kostspielig dafur waren Das Kummet kam erst im 11 12 Jahrhundert verstarkt zum Einsatz und auch nur in Regionen mit ausreichend vorhandenen Pferden neueren Untersuchungen zufolge waren die antiken Anspannungssysteme dem Kummet auch nicht prinzipiell unterlegen der erst im Zusammenspiel mit anderen Neuerungen eine wirkliche Effizienzsteigerung brachte 265 Bei der Getreideverarbeitung spielten Muhlen eine wichtige Rolle wobei Wassermuhlen bereits in der Spatantike weit verbreitet waren Im Handwerk wurde an romische Traditionen angeschlossen so in der Keramik Glas und Metallverarbeitung Spezialisierte Handwerker genossen zwar keine besonders hervorgehobene soziale Stellung wurden aufgrund ihrer Fertigkeiten aber durchaus geachtet Eine der wenigen diesbezuglichen Quellen das karolingische Capitulare de villis verzeichnet unter anderem die Handwerksspezialisten in den koniglichen Domanen des Frankenreichs Eine nicht unwichtige Rolle im Rahmen des Wirtschaftskreislaufs spielten die Kloster Mehrere verfugten uber eigenen teils sehr erheblichen Besitz und nutzten ihn wirtschaftlich Die grosseren klosterlichen Grundherrschaften konnten uber tausend Bauernstellen umfassen 266 Wichtigstes Transportmittel war das Schiff gleich ob Binnen oder Seeschifffahrt Entgegen alteren Annahmen spielte im Fruhmittelalter die Geldwirtschaft immer noch eine wichtige Rolle die Bedeutung der naturalen Tauschwirtschaft darf daher nicht uberschatzt werden Munzpragungen wurden fast kontinuierlich von der Spatantike bis ins Mittelalter betrieben doch ist ihre genaue Kaufkraft heute nur noch schwer einzuschatzen Teilweise ist aber ein erheblicher Materialmangel feststellbar Bereits seit spatmerowingischer Zeit ist im Frankenreich Bergbau nachweisbar im 7 Jahrhundert ging man dort von Gold zu Silbermunzen uber 267 Handel Bearbeiten Karolingischer Denarius der nach der Munzreform Karls des Grossen eingefuhrt wurdeHandel und Verkehr im Fruhmittelalter stellen ein viel diskutiertes Forschungsproblem dar zumal die relativ wenigen Quellen zur fruhmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte recht verstreut sind 268 In der alteren Forschung wurde oft angenommen dass der Fernhandel infolge der Umbruche in der ausgehenden Spatantike zum Erliegen gekommen war siehe Pirenne These Neuere Untersuchungen konnten jedoch belegen dass es zwar zu einer Abnahme nicht aber zu einem volligen Abreissen des Fernhandels gekommen war 269 Das spatantike Handelsnetzwerk hatte den gesamten Mittelmeerraum umfasst wobei das weitere Handelsnetzwerk uber Persien bis nach Zentralasien China und Indien reichte siehe die Ausfuhrungen zu Zentralasien im Artikel Spatantike und Indienhandel 270 Nach dem Zusammenbruch der romischen Staatsordnung im Westen die Handelskontakte des Ostreichs waren bis ins ausgehende 6 Jahrhundert davon nicht betroffen kam es zu regionalen Ausgestaltungen in diesem Zusammenhang war die lokale Aristokratie ausser in der Francia dem frankischen Herrschaftsgebiet und in der Levante sogar armer und politisch regional beschrankter als in romischer Zeit Die staatliche Gewalt schrumpfte infolge der geringeren Finanzkraft Die Fiskalstruktur war einfacher gestaltet als zu romischer Zeit und brach im Westen sogar vollig zusammen In diesem Zusammenhang darf jedoch nichts verallgemeinert werden sondern die Regionen mussen jeweils einzeln betrachtet werden 271 Das spatantike Wirtschaftssystem im Mittelmeerraum hatte im 6 Jahrhundert schwere Ruckschlage erlitten nicht zuletzt durch die sogenannte Justinianische Pest und die anschliessenden Pestwellen 272 Die Folgen der Pest sind allerdings im Einzelnen nur schwer einzuschatzen Der Bevolkerungsruckgang im beginnenden Fruhmittelalter ist aufgrund der uneinheitlichen Quellenbefunde nicht zwingend auf die Pest zuruckzufuhren es kann sich auch um Folgen politischer Krisen handeln 273 Um die Mitte des 7 Jahrhunderts ist wohl ein wirtschaftlicher Tiefpunkt im Mittelmeerhandel festzustellen Um 700 bildeten sich aber neue Handelsrouten heraus Die einzelnen Regionen auch im Westen waren nicht vollkommen isoliert sondern standen weiterhin in Handelskontakt zueinander Entgegen der alteren Lehrmeinung kam es bereits im spaten 8 Jahrhundert zu einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Aufschwung Auch im Mittelmeerraum ist in dieser Zeit ein reger Warenaustausch zwischen den lateinisch christlichen Reichen Byzanz und dem Kalifat nachweisbar von Luxuswaren wie Pelze und Seide bis hin zu Salz Honig und nicht zuletzt Sklaven In diesem Sinne bildete sich ein neues vernetztes und weitgespanntes Handelssystem heraus Im Westen kam es in der Merowingerzeit ausserdem zu einer Handelsverschiebung in den Norden wobei frankische Handler schon im 7 Jahrhundert bis in das Slawenland im Osten vorstiessen Hinzu kamen spater Handelsrouten nach Skandinavien Der wichtigste frankische Hafen fur den Nordhandel war Quentovic Die nordlichen Regionen waren nach der arabischen Expansion also keineswegs vom Kulturraum des Mittelmeers abgeschnitten denn es fand ein wechselseitiger Austauschprozess und eine entsprechende Kommunikation statt 274 Fernhandler uberwanden die engeren Regionengrenzen einige Jahrmarkte scheinen seit der Spatantike fortlaufend besucht worden zu sein Dennoch ist es sinnvoll den westlichen und ostlichen Mittelmeerraum hinsichtlich des Warenaustauschs getrennt zu betrachten da es durchaus Unterschiede gab 275 Die oftmals geschrumpften Stadte waren fur den Warenumschlag und Fernhandel auch nach dem 6 Jahrhundert von Bedeutung besonders in den antiken Kulturlandschaften im Westen so in Italien und teilweise im sudlichen Gallien Venedig verhandelte mit islamischen Herrschaften wegen Bauholz und trieb Handel mit Salz und vor allem Sklaven die nach Byzanz und in den islamischen Raum verkauft wurden 276 Gaeta Amalfi und Bari profitierten ebenfalls vom Fernhandel Mailand das bereits in der Spatantike eine wichtige Rolle gespielt hatte gewann seit dem spaten 10 Jahrhundert wieder an Bedeutung so im Bereich der Geldwirtschaft Dagegen brach die antike urbane Kultur im Donauraum und in Britannien faktisch zusammen Kleinere Stadte konnten wie bereits zuvor und lange danach nur mit dem Uberschuss der lokalen Produktion handeln Der Handel mit Massenwaren war vor allem fur den Binnenhandel von Bedeutung Der Grossteil des Handels durfte ohnehin innerhalb der Regionen stattgefunden haben so dass die meisten Waren uber relativ kurze Distanz transportiert wurden 277 Byzanz Bearbeiten Konstantinopel in byzantinischer ZeitByzanz durchlief im 7 8 Jahrhundert eine Transformation wobei wichtige antike Strukturen zwar erhalten blieben Gesellschaft und Wirtschaft sich aber teils grundlegend wandelten 278 Aufgrund der angespannten aussenpolitischen Lage militarisierte sich die Gesellschaft im 7 Jahrhundert zunehmend Es formierte sich seit dieser Zeit eine Adelsschicht aus den Reihen der einflussreichen Burokratie und der grossen Landbesitzer und es bildeten sich Familiennamen heraus Familien die teils sehr bedeutend wurden Im spaten 9 Jahrhundert rekrutierte sich die Fuhrungsschicht zunehmend aus diesen Geschlechtern Parallel dazu nahm das freie Bauerntum ab viele gerieten schliesslich in die Abhangigkeit von Grossgrundbesitzern Trotzdem blieb die byzantinische Gesellschaft wesentlich offener als die westeuropaische auch der Kaiserthron blieb nicht dem hohen Adel vorbehalten Ein sozialer Aufstieg bis an die Spitze des Staates stand somit grundsatzlich jedem offen wie das Beispiel von Basileios I zeigt Die byzantinische Wirtschaft erholte sich nach der Krisenphase des 6 und 7 Jahrhunderts langsam In dieser Zeit hatte sie unter den Folgen von Pest und Kriegen gelitten verbunden mit einem Bevolkerungsruckgang Die Quellen zur mittelbyzantinischen Wirtschaftsgeschichte speziell fur das 8 9 Jahrhundert sind jedoch nicht besonders ergiebig 279 Manche Stadte wurden aufgegeben andere waren auf ihre Kernzentren reduziert Konstantinopel blieb aber weiterhin eine bedeutende Metropole im Mittelmeerraum und die wichtigste Stadt des Reiches Die reichsten Provinzen des Reiches waren nach 700 zwar verloren Kleinasien konnte aber zumindest in gewissem Mass als Ersatzbasis dienen Die staatliche Burokratie blieb im Gegensatz zum Westen voll funktionsfahig wenngleich die Steuereinnahmen zuruckgingen Die Wirtschaftskraft stieg in der folgenden Zeit wieder an war der byzantinische Staat im 8 Jahrhundert fast verarmt verfugte er im 10 Jahrhundert wieder uber erhebliche Mittel 280 Allgemein spielte in Byzanz der landliche Wirtschaftsraum zwar eine wichtige aber nicht die dominierende Rolle wie im lateinischen Europa da die urbane Wirtschaftsproduktion weiterhin ein wichtiger Faktor war 281 Im Gegensatz zum lateinischen Europa war die Wirtschaft zudem starker staatlich reglementiert und finanzierte uber den Fiskus starker den Herrschaftsapparat Bildung BearbeitenBildungssystem und Entwicklung Bearbeiten Die fruhmittelalterliche Gesellschaft war eine weitgehend orale Gesellschaft in der nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten Literarisch gebildet war eine noch kleinere Minderheit die ganz uberwiegend aber nicht ausschliesslich Geistliche umfasste Das antike Kulturgut stellte die Grundlage dar Allerdings war im fruhmittelalterlichen westlichen Europa nur ein geringer Teil der antiken Literatur erhalten Das mittelalterliche Latein Mittellatein unterschied sich zudem vom klassischen Latein die Kenntnis des Griechischen hatte bereits in der Spatantike im Westen abgenommen Dennoch verband die lateinische Sprache auch nach dem Zerfall Westroms weite Teile Europas miteinander da eine gemeinsame kommunikative Grundlage vorhanden war Das spatantike dreistufige Bildungssystem Elementarunterricht Grammatik und Rhetorik war infolge der politischen Umwalzungen der Volkerwanderungszeit im Westen nach und nach verschwunden 282 Die altere Forschung hat den Ubergang von der Antike zum Mittelalter oft mit einer Barbarisierung gleichgesetzt Es handelt sich letztendlich aber um einen Ubergang zu einer neuen Kultur in der auch abweichende Interessen und ein neues Kulturideal feststellbar sind 283 Fur die romanische Oberschicht war Bildung ohnehin noch langere Zeit von Bedeutung Der Geschichtsschreiber und Bischof Gregor von Tours im spaten 6 Jahrhundert entstammte einer vornehmen galloromisch senatorischen Familie und legte erkennbar Wert auf Bildung denn er beklagte ihren Verfall Schulen im sudlichen Gallien und Italien gingen nach und nach unter in privaten Zirkeln wurde aber teils weiterhin Bildung vermittelt Die Entwicklung der schriftlichen Kultur im Fruhmittelalter verlief sehr heterogen und wurde durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst 284 Ebenso wenig waren Bildung und geistiges Leben im lateinischen Westen einheitlich In der fruhen Merowingerzeit wurde anscheinend noch Profanunterricht erteilt denn die Merowinger verfugten uber eine rudimentare Burokratie fur die Schriftkenntnisse erforderlich waren In der fruhen Merowingerzeit spielten nicht zuletzt die vornehmen galloromischen Familien eine wichtige Vermittlerrolle im Hinblick auf klassische Lehrinhalte Die merowingische Kanzlei bestand lange Zeit vorwiegend aus Laien nicht aus Klerikern Von der Konigsfamilie und Mitgliedern des hohen Adels wurde erwartet dass sie uber Lese und Schreibfahigkeiten verfugten 285 Einige Konige wie Chilperich I besassen eine gehobene Bildung und demonstrierten sie Erst nach der Mitte des 7 Jahrhunderts kam es auch infolge der merowingischen Machtkampfe mit dem Adel zu einem weiteren Verfall Die Lese und Schreibkenntnisse nahmen unter Laien teils aber auch unter Geistlichen stark ab 286 Im Westgotenreich finden sich noch im 7 Jahrhundert Spuren der spatantiken Bildung Ahnliches gilt fur Italien auch nach der langobardischen Invasion im spaten 6 Jahrhundert in den italienischen Stadten sind schriftkundige Laien weiterhin bezeugt Auf den britischen Inseln entwickelte sich im 7 und 8 Jahrhundert eine neue Kultur der Schriftlichkeit Im Merowingerreich brach die literarische Produktion zwar im 7 8 Jahrhundert dramatisch ein doch entstanden noch einige Werke wie die merowingischen Heiligenviten Fur die mittelalterliche Bildungsvermittlung und den Wissenstransfer im lateinischen Westen waren schliesslich die Kloster Dom und Stiftsschulen und somit die Kirche von zentraler Bedeutung 287 Der Grossteil der antiken Literatur ist nicht erhalten doch in den Klostern wurde das im Westen noch vorhandene antike Wissen gesammelt und tradiert diese Tradition begann bereits im 6 Jahrhundert mit Cassiodor Texte wurden nach festen Regeln gelesen und teils auswendig gelernt sowie in den kirchlichen Skriptorien kopiert Als Beschreibstoff wurde noch teilweise Papyrus verwendet so in der merowingischen Verwaltung doch setzte sich verstarkt das Pergament durch die Schriftrolle wich zunehmend dem Buch Kodex Neben Klerikern erhielten auch Nonnen eine lateinische Ausbildung einige Schulen standen zudem Laien so aus der adeligen Oberschicht offen Die Laien waren aber in der Regel ungelehrt in kirchlichen Kreisen wurde teilweise auch der Gegensatz zu den illiterati Leseunkundigen betont Rosamond McKitterick vertritt allerdings die umstrittene These dass in karolingischer Zeit die Schriftlichkeit unter Laien hoher gewesen sei als fruher oft angenommen 288 In den kirchlichen Schulen wurden neben der Bibel und den Texten der Kirchenvater auch profane spatantike Texte fur die Lehre herangezogen Martianus Capella hatte in der Spatantike ein Lehrbuch verfasst in dem der Kanon der sieben freien Kunste die artes liberales zusammengefasst war Trivium und das weiterfuhrende Quadrivium Daneben spielten vor allem Boethius und Isidor von Sevilla eine wichtige Rolle Die Schriften des Boethius genossen im Mittelalter ein gewaltiges Ansehen Er hatte zudem die freien Kunste neu bearbeitet und damit eine wichtige Grundlage fur den mittelalterlichen Lehrkanon geschaffen Isidor hatte im 7 Jahrhundert in der Enzyklopadie Etymologiae in 20 Buchern systematisch weite Teile des bekannten spatantiken Wissens gesammelt Dem Werk kam fur die Wissensvermittlung im Fruhmittelalter grosse Bedeutung zu Karolingische Bildungsreform Bearbeiten Im Frankenreich war die lateinische Sprache stilistisch zunehmend verwildert auch die kirchlichen Bildungseinrichtungen verfielen Dieser Prozess wurde im Karolingerreich seit Ende des 8 Jahrhunderts durch gezielte Massnahmen der Kulturforderung gestoppt Diese neue Aufschwungphase wird oft als karolingische Renaissance bezeichnet Der Begriff Renaissance ist aus methodischen Grunden allerdings sehr problematisch Dies trifft auch auf die sogenannte Makedonische Renaissance in Byzanz zu da dort eine Kulturkontinuitat zur Antike bestand Hierbei traten zwar Abschwachungen ein es kam dort aber nie zu einem vollstandigen Bruch Im Frankenreich handelte es sich ebenfalls nicht um eine Wiedergeburt des klassischen antiken Wissens sondern vielmehr um eine Reinigung und Vereinheitlichung Fur die Karolingerzeit spricht man aus diesem Grund heute von der karolingischen Bildungsreform Den Anstoss dafur gab wohl die Reform der frankischen Kirche durch Bonifatius Mitte des 8 Jahrhunderts 289 Bereits zuvor fand zudem eine Belebung des geistigen Lebens in England und Irland statt wo die Schriftkultur zunehmend erstarkte Die Schriften des sehr belesenen Beda Venerabilis gest 735 decken eine grosse Bandbreite ab so Kirchengeschichte Hagiographie Chronologie sowie die freien Kunste und vermitteln das Bild eines lebendigen geistigen Lebens Darstellung Alkuins Mitte in einer Fuldaer Handschrift um 830 40 Wien ONB cod 652 fol 2v Karl der Grosse selbst war offenbar kulturell durchaus interessiert und versammelte an seinem Hof gezielt mehrere Gelehrte aus dem lateinischen Europa Der angesehenste von ihnen war der Angelsachse Alkuin gest 804 Alkuin war zuvor Leiter der beruhmten Kathedralschule in York gewesen er besass eine umfangreiche Bibliothek und genoss einen herausragenden Ruf Er begegnete Karl in Italien und folgte 782 dem Ruf an dessen Hof wo er nicht nur als ein einflussreicher Berater wirkte sondern auch zum Leiter der Hofschule aufstieg Einhard gest 840 stammte aus einer vornehmen frankischen Familie und war zunachst Schuler Alkuins spater Leiter der Hofschule und Vertrauter Karls Er war zudem als Baumeister Karls tatig und verfasste nach 814 eine an antiken Vorbildern orientierte Biographie des Konigs die als die reifste Frucht der karolingischen Renaissance bezeichnet worden ist 290 Petrus von Pisa war ein lateinischer Grammatiker der Karl in lateinischer Sprache unterrichtet hat Der langobardische Gelehrte Paulus Diaconus hatte in Italien im Konigsdienst gestanden und war 782 an den Hof Karls gekommen wo er vier Jahre blieb und wirkte Theodulf von Orleans war ein gotischer Theologe und Dichter Er war uberaus belesen und gebildet fur Karl verfasste er auch die Libri Carolini Der Hof Karls und die Hofschule gaben Impulse fur eine kulturelle Erneuerung wobei auch die karolingische Kirche als zentraler Kulturtrager reformiert wurde 291 Die Umsetzung der folgenden Bildungsreform war massgeblich Alkuins Verdienst Der Schlusselbegriff dafur lautete correctio wonach die lateinische Schrift und Sprache sowie der Gottesdienst zu berichtigen waren Das vorhandene Bildungsgut sollte systematisch gesammelt gepflegt und verbreitet werden dazu diente auch die Einrichtung einer Hofbibliothek In der beruhmten Admonitio generalis aus dem Jahr 789 wird auch das Bildungsprogramm angesprochen Die Kloster wurden ermahnt Schulen einzurichten Die Reform der Kloster und Domschulen war auch aus religiosen Grunden von Bedeutung da der Klerus auf moglichst genaue Sprach und Schriftkenntnisse angewiesen war um die Bibel auslegen und theologische Schriften erstellen zu konnen Die lateinische Schriftsprache wurde bereinigt und verbessert Es wurde sehr auf korrekte Grammatik und Schreibweise Wert gelegt wodurch das stilistische Niveau angehoben wurde Als neue Schriftart setzte sich die karolingische Minuskel durch Im kirchlichen Bereich wurde unter anderem die Liturgie uberarbeitet Homiliensammlungen erstellt und die Beachtung der kirchlichen Regeln eingefordert Im administrativen Bereich wurden ebenfalls mehrere Anderungen vorgenommen 292 Die kirchlichen Bildungseinrichtungen wurden verstarkt gefordert ausserdem wurde eine revidierte Fassung der lateinischen Bibelausgabe angefertigt sogenannte Alkuinbibel Altere Schriften wurden durchgesehen und korrigiert Kopien erstellt und verbreitet Die Hofschule wurde zum Lehrzentrum was auf das gesamte Frankenreich ausstrahlte Im Kloster Fulda beispielsweise entwickelte sich unter Alkuins Schuler Hrabanus Maurus eine ausgepragte literarische Kultur Daneben waren unter anderem Corbie und St Gallen von Bedeutung Die Forschung hat fur die Zeit um 820 neben dem Karlshof 16 Schriftprovinzen identifiziert jede mit mehreren Skriptorien 293 Die Bildungsreform sorgte fur eine deutliche Starkung des geistigen Lebens im Frankenreich Die literarische Produktion stieg nach dem starken Ruckgang seit dem 7 Jahrhundert spurbar an auch Kunst und Architektur profitierten davon Antike Texte sowohl von paganen als auch von christlichen Verfassern wurden nun wieder zunehmend herangezogen gelesen und vor allem kopiert 294 Besonders nachgefragt waren Ovid und Vergil daneben wurden unter anderem Sallust Quintus Curtius Rufus Sueton und Horaz wieder zunehmend gelesen Die karolingische Bildungsreform hatte somit fur die Uberlieferung antiker Texte eine grosse Bedeutung Allerdings gab es im Frankenreich regionale Unterschiede Westfranken war aufgrund des galloromischen Erbes kulturell weiter entwickelt Der Hof Karls des Kahlen wirkte als ein kulturelles Zentrum von Bedeutung war auch die sogenannte Schule von Auxerre In Ostfranken hingegen stagnierte die literarische Produktion Mitte Ende des 9 Jahrhunderts zunachst bevor es im 10 Jahrhundert wieder zu einem erneuten Aufschwung kam 295 In ottonischer Zeit gewannen die Kathedralschulen zunehmend an Bedeutung Im 10 Jahrhundert sind Lese und Schreibkenntnisse im Adel seltener die adelig kriegerische Erziehung war dafur bestimmend 296 Andererseits verfugten sowohl Otto II als auch Otto III uber eine sehr gute Bildung Kultur im ostlichen Mittelmeerraum Bearbeiten Ein kulturelles Zentrum bildete vor allem der Osten Byzanz und die islamische Welt wo antikes griechisches Wissen bewahrt und gepflegt wurde In Byzanz riss die Beschaftigung mit antiken Werken nicht einmal in der oft als dunklen Periode bezeichneten Zeit von Mitte des 7 Jahrhunderts bis ins 9 Jahrhundert ganz ab das beste Beispiel dafur ist Photios Nicht nur Geistliche sondern auch Laien die es sich leisten konnten genossen dort weiterhin eine Ausbildung die fur den Staatsdienst ohnehin unerlasslich blieb Der Elementarunterricht in Lesen und Schreiben dauerte zwei bis drei Jahre und stand auch den mittleren Schichten offen Genauere Einzelheiten uber die Erteilung des Unterrichts sind aber kaum bekannt Die hohere Bildung wurde bisweilen staatlich gefordert und uberwacht Der diesbezugliche Unterricht wurde an kaiserlichen Hochschulen erteilt in mittelbyzantinischer Zeit also primar in Konstantinopel in den Provinzen scheint es aber ebenfalls einige Einrichtungen gegeben zu haben Es existierten mehrere umfangreiche Bibliotheken die Ausbildung konnte etwa Rechtswissenschaften Theologie oder Medizin umfassen 297 Die arabischen Eroberer profitierten erheblich von der bereits vorhandenen hoheren kulturellen Entwicklung in den ehemaligen ostromischen Gebieten und in Persien woran spater muslimische Gelehrte anknupften 298 Im islamischen Raum wurde in der Masǧid Moschee unterrichtet zu der eine angegliederter Herberge fur die Schuler gehorte Hohere Bildung ausser in Al Andalus wurde in der gildenartig organisierten Madrasa unterrichtet wo vor allem islamische Theologie und Rechtswissenschaft auch mit Kenntnis des Koran gelehrt wurde Finanziert wurde der Unterricht durch private Zuwendungen 299 Es entstanden zahlreiche arabische Ubersetzungen griechischer Werke Haus der Weisheit In Damaskus Bagdad spater auch auf Sizilien und in Al Andalus beschaftigte man sich ausgiebig mit den antiken Schriften die Impulse fur neue Uberlegungen gaben In der Umayyadenzeit erfolgte die kulturelle Orientierung noch stark an den spatantiken Vorbildern So wurden prachtige Jagdschlosser im spatantiken Baustil errichtet so Chirbat al Mafdschar nordlich von Jericho und Qasr al Hair al Gharbi in Syrien Zu erwahnen sind des Weiteren christliche syrische Gelehrte die unter arabischer Herrschaft lebten so Jakob von Edessa Johannes von Damaskus und Theophilos von Edessa Syrer spielten generell bei der Vermittlung des antiken Wissens an die Araber eine nicht unwichtige Rolle 300 Ebenso gelangte Wissen aus dem Osten in das lateinische Europa Indisch arabische Ziffern sind seit dem spaten 10 Jahrhundert belegt Vor allem Spanien und spater Sizilien spielten eine wichtige Vermittlerrolle Fruhmittelalterliche Literatur BearbeitenGeschichtsschreibung Bearbeiten Ausschnitt aus einem Manuskript der Historien Gregors von ToursDas letzte bedeutende und weitgehend erhaltene spatantike Geschichtswerk in lateinischer Sprache hat Ammianus Marcellinus im spaten 4 Jahrhundert verfasst Die Namen einiger lateinischer Geschichtsschreiber im Westen bis zum Ende der Antike sind zwar bekannt von ihren Werken ist aber faktisch nichts erhalten Das trifft auch auf die Gotengeschichte Cassiodors zu der ausserdem eine erhaltene Chronik verfasste welche die Grundlage fur die Getica des Jordanes darstellte Ende des 6 Jahrhunderts verfasste der gebildete aus senatorischer galloromischer Familie stammende Bischof Gregor von Tours sein Hauptwerk die bis 591 reichenden Historien in 10 Buchern Es handelt sich um eine bedeutende christliche Universalgeschichte mit dem Frankenreich im Zentrum wobei die Zeitgeschichte besonders ausfuhrlich beschrieben wurde Das Niveau Gregors wurde in der Folgezeit lange nicht mehr erreicht Die Fredegarchronik aus dem 7 Jahrhundert etwa ist in einem verwilderten Latein geschrieben und auch inhaltlich durftig 301 Typisch fur die fruhmittelalterliche Geschichtsschreibung sind neben der Chronik Lokalchroniken und christliche Weltchroniken die spatantiken Ursprungs sind 302 die Annalen Sie entstanden in den karolingischen Klostern und entwickelten sich von sehr kurzen jahrweisen Eintragen zu teils ausfuhrlichen chronikartigen Schilderungen Die bedeutendsten waren die bis 829 reichenden Reichsannalen an denen sich in West und Ostfranken verschiedene Fortsetzungen anschlossen Annalen von St Bertin Annalen von Fulda Inhaltlich standen sie dem karolingischen Herrscherhaus nahe und konnen bereits in gewisser Weise als Hofgeschichtsschreibung angesehen werden Hinzu kamen weitere Annalen und Chroniken die oft auf das eigene Bistums Kloster oder Reichsgebiet ausgerichtet waren In karolingischer Zeit entstanden auch mehrere erzahlende Geschichtswerke Paulus Diaconus schrieb eine Langobardengeschichte in 6 Buchern sein Hauptwerk die Historia Langobardorum eine romische Geschichte in 16 Buchern und eine Geschichte der Bischofe von Metz die die karolingischen Ahnen pries Nithard im Gegensatz zu den meisten fruhmittelalterlichen Autoren im Westen kein Geistlicher schrieb vier Bucher Historien uber die Geschichte der karolingischen Bruderkampfe nach dem Tod Karls des Grossen Der karolingische Hofgelehrte Einhard verfasste die erste mittelalterliche Biographie eines weltlichen Herrschers Inspiriert von den Kaiserbiographien Suetons verfasste er nach dem Tod Karls des Grossen die Vita Karoli Magni Karls Sohn und Nachfolger Ludwig dem Frommen waren sogar zwei Biographien gewidmet die Thegans und die eines anonymen Autors der als Astronomus bezeichnet wird In der spaten Karolingerzeit schrieb Regino von Prum eine bis 906 reichende Weltchronik Im fruhen 10 Jahrhundert entstanden zunachst keine grosseren Geschichtswerke wie auch die Schriftlichkeit in Ostfranken in dieser Zeit abgenommen hatte Widukind von Corvey schrieb eine Sachsengeschichte in drei Buchern die wichtig fur die ottonische Geschichte ist Die Ende des 10 Jahrhunderts verfasste Bischofschronik des Thietmar von Merseburg weitete sich zu einer bedeutenden Reichsgeschichte aus die eine wichtige Quelle fur die Ottonenzeit darstellt In Westfranken schrieben des Weiteren Flodoard von Reims Annalen und eine Geschichte der Kirche von Reims und Richer von Reims Historien teils unter Bezugnahme auf Flodoard Geschichtswerke die wichtige Informationen fur die Vorgange im spatkarolingischen Westfranken enthalten In Britannien entstanden im Fruhmittelalter die bedeutende Kirchengeschichte des Beda Venerabilis fruhes 8 Jahrhundert die auch auf die politische und kulturelle Geschichte Britanniens eingeht die Angelsachsische Chronik und Assers Biographie Alfreds des Grossen Lokalgeschichten sind fur Irland 303 und Wales Annales Cambriae belegt Bereits in der Spatantike entstand in Rom der stetig fortgesetzte Liber Pontificalis eine fortlaufende Papstgeschichte Ansonsten stammen aus Italien mehrere eher lokal ausgerichtete Chroniken In Hispanien schrieb in westgotischer Zeit der bedeutende Gelehrte Isidor von Sevilla eine Universalchronik und eine Gotengeschichte Spater entstanden in Spanien unter anderem die Mozarabische Chronik und die Cronica Albeldense Einzelne fruhmittelalterliche Werke gingen zudem in der Folgezeit verloren z B die Historiola des Secundus von Trient Mehrere der genannten Werke sind aus Sicht der modernen Forschung in mancherlei Hinsicht problematisch Hervorzuheben ist aber die Vielfaltigkeit der fruhmittelalterlichen lateinischen Geschichtsschreibung 304 Diese hatte sich von der spatantiken Geschichtsschreibung zwar entfernt die antiken Grundlagen waren aber nicht vollig verschwunden Seit der karolingischen Bildungsreform wurde der Blick wieder starker der Antike zugewandt so dienten beispielsweise antike Autoren oft als stilistische Vorbilder oder es wurde Bezug genommen auf vergangene Geschehnisse exempla Die fruhmittelalterliche Geschichtsschreibung war vor allem von einem festen christlichen Geschichtsdenken durchzogen z B hinsichtlich eines linearen Verlaufs in dem das Imperium Romanum das Ziel der Geschichte darstellte ebenso spielte das gottliche Wirken sowie christlich ethisches Handeln eine wichtige Rolle Die byzantinische Geschichtsschreibung in griechischer Sprache war im Fruhmittelalter zwar ebenfalls christlich beeinflusst doch der antike Bezug war weitaus grosser als im Westen zumal das antike Erbe starker erhalten blieb und Geschichtsschreibung nicht auf Geistliche beschrankt war 305 Von Georgios Synkellos und Theophanes sind bedeutende byzantinische Chroniken uberliefert Die Tradition der antiken Geschichtsschreibung endete in Byzanz zwar im fruhen 7 Jahrhundert wurde aber im 10 Jahrhundert wieder verstarkt rezipiert Die Nachahmung Mimesis der klassischen Texte wurde in vielen folgenden profangeschichtlichen byzantinischen Werken angestrebt Unter Konstantin VII wurden in einem gewaltigen Unterfangen Texte antiker Historiker exzerpiert davon sind heute nur geringe Reste erhalten die aber wertvolles Material enthalten das ansonsten nicht uberliefert worden ware Im Orient entstanden weiterhin christliche armenische und syrische Geschichtswerke 306 die teils sehr wertvolle Informationen vermitteln Zu nennen sind z B das Werk des Pseudo Sebeos im 7 Jahrhundert und die heute verlorene Chronik des Theophilos von Edessa im 8 Jahrhundert die mehreren spateren Autoren als Quelle gedient hat Die Anfange der islamischen Geschichtsschreibung reichen wohl bis ins 8 Jahrhundert zuruck doch sind viele Details umstritten zumal erhaltene Kompilationen des alteren Materials erst aus dem 9 10 Jahrhundert stammen 307 Besonders hervorzuheben ist etwa die Universalgeschichte des gelehrten at Tabari die bis ins fruhe 10 Jahrhundert reicht Hagiographie Bearbeiten Eine Sonderrolle nimmt die Hagiographie ein 308 Sie wurde auch zur Gattung der historia Geschichtserzahlung gezahlt und war weiter verbreitet als die im engeren Sinne weltliche Geschichtsschreibung Ein wichtiges Vorbild stellte die Vita des heiligen Martin von Tours dar die Sulpicius Severus verfasst hat Bereits in der Merowingerzeit entstanden Martyrergeschichten und Viten als Exempel vorbildlicher Lebensfuhrung sowie Bischofsviten hinzu kamen Wunderberichte miracula Neben Gallien ist vor allem Italien zu nennen Papst Gregor der Grosse verfasste im spaten 6 Jahrhundert Dialogi in denen zeitgenossische Heilige dargestellt wurden spater wurde zunehmend in mehreren Stadten der Schutzpatrone gedacht In karolingischer Zeit wurden beeinflusst von der Bildungsreform zudem mehrere Viten neu oder umgeschrieben Wahrend die hagiographische Uberlieferung aus Hispanien relativ durftig ist sind aus England seit dem fruhen 8 Jahrhundert Viten uberliefert In der byzantinischen Literatur ist die Gattungsgrenze fliessend da die theologische Literatur dort weit ausgepragt war Homilien Briefe Geschichtswerke etc 309 Im slawischen Bereich entstanden nach der Ubernahme des Christentums verschiedene hagiographische Werke so in Bulgarien im 10 Jahrhundert durch die Ubersetzung und Bearbeitung byzantinischer Werke Lateinische Dichtung Bearbeiten Die mittellateinische Dichtung war recht stark von antiken Werken beeinflusst Als erster fruhmittelalterlicher Dichter kann der im spaten 6 fruhen 7 Jahrhundert lebende Venantius Fortunatus gelten der seine Ausbildung in Italien erhielt und am merowingischen Konigshof in Austrasien wirkte wo er gute Kontakte knupfte und schliesslich Bischof wurde Venantius Fortunatus stand dichterisch in spatantiker Tradition und verfasste uber 200 Lobgedichte Klage und Trostlieder sowie Nachrufe was Ausdruck eines um 600 durchaus noch vorhandenen Bedurfnisses traditioneller Bildung im Frankenreich ist Besonders die fruhmittelalterliche Hofdichtung war bedeutend vor allem am karolingischen Konigshof Von Karls bereits erwahntem gelehrten Berater Alkuin sind mehr als 300 metrische Gedichte uberliefert Angilbert Hofkaplan Karls des Grossen und Vater des Geschichtsschreibers Nithard verfasste neben Prosaschriften auch Gedichte und wurde Karls Homerus genannt Paulinus II von Aquileia verfasste ein Klagegedicht zu Ehren Erichs des Markgrafen von Friaul auch andere Dichtungen werden ihm zugeschrieben Paulus Diaconus der auch als Geschichtsschreiber tatig war und einige Zeit am Hof Karls wirkte verfasste mehrere Gedichte darunter Lobgedichte und Epitaphien Von Theodulf von Orleans sind ca 80 Gedichte erhalten die seine umfassende Bildung bezeugen Im weiteren Verlauf des 9 Jahrhunderts wirkten in Westfranken noch Ermoldus Nigellus und der sehr gelehrte Johannes Scottus Eriugena Hinzu kamen klosterliche Dichtungen die zum Teil sehr bedeutend waren Dazu zahlen unter anderem Dichtungen Walahfrid Strabos und der Liber Ymnorum Notkers entstanden um 884 und dem einflussreichen Liutward von Vercelli gewidmet Die kulturelle Wiederbelebung nach dem Ende der Antike wurde durch die karolingischen Bildungsreform begunstigt Die bedeutendste fruhmittelalterliche Dichterin war Hrotsvit im 10 Jahrhundert Im Bereich der mittellateinischen Epik ist vor allem der Waltharius zu nennen eine epische Heldendichtung aus dem 9 oder 10 Jahrhundert Im Ubergang vom Fruh zum Hochmittelalter entstand die Dichtung uber den Ritter Ruodlieb die als erster fiktionaler Roman des Mittelalters gilt Verbreitet waren Bibeldichtungen zumal die Bibel als Stoffgrundlage in der mittellateinischen Literatur ohnehin eine zentrale Rolle spielte Ebenso entstanden geschichtliche Dichtungen so um 800 das Versepos Karolus Magnus et Leo papa und Ende des 9 Jahrhunderts das Werk des Poeta Saxo In England wirkten im 7 Jahrhundert Caedmon und Aldhelm von Sherborne in Italien und im spanischen Westgotenreich entstanden ebenfalls einige bedeutende Dichtungen 310 Volkssprachige Literatur Bearbeiten Erstes Blatt des HildebrandsliedesSeit Mitte des 8 Jahrhunderts sind im Westen nicht mehr nur lateinische sondern auch volkssprachige Werke belegt allerdings ist die Zahl der jeweils namentlich bekannten Verfasser uberschaubar 311 Die Bandbreite der volkssprachigen fruhmittelalterlichen Literatur ist recht beachtlich sie umfasst unter anderem Zauber und Segensbucher Heldenerzahlungen Geschichtsdichtungen und Schlachtengedichte Kirchliche Gebrauchstexte wurden ebenso ubersetzt vor allem im Hinblick auf die Vermittlung christlicher Glaubensbotschaften Ein Grossteil der volkssprachigen Dichtung war denn auch geistlicher Natur wie z B Bibeldichtungen Das fruheste erhaltene Zeugnis fur die althochdeutsche Bibeldichtung stellt das Wessobrunner Schopfungsgedicht aus dem 9 Jahrhundert dar Die karolingischen Bildungsreform hatte nicht nur eine zunehmende Beschaftigung mit lateinischen Texten und der vorhandenen antiken Uberlieferung zur Folge sie starkte auch die Entwicklung des Althochdeutschen Zentren altdeutscher Uberlieferung waren unter anderem die Kloster Fulda Reichenau St Gallen und Murbach Fragmentarisch erhalten ist das Hildebrandslied ein althochdeutsches Heldenlied aus dem fruhen 9 Jahrhundert Karl der Grosse soll angeordnet haben alte pagane Heldenlieder aufzuzeichnen doch ist davon nichts erhalten Unter Leitung des gelehrten Hrabanus Maurus entstand um 830 mit dem althochdeutschen Tatian eine Evangelienubersetzung Als erster deutscher Dichter gilt Otfrid von Weissenburg der in den 860er und 870er Jahren wirkte Der von ihm um 870 verfasste Liber Evangeliorum ist ein althochdeutsches Bibelepos im sudrheinfrankischen Dialekt und umfasst 7104 Langzeilen in funf Buchern wobei das Leben Jesu Christi im Mittelpunkt steht Die Strassburger Eide von 842 sind in althochdeutscher und altfranzosischer Fassung uberliefert und gelten als fruhe Sprachzeugnisse Das althochdeutsche Ludwigslied entstand im spaten 9 Jahrhundert In ottonischer Zeit endet fur einige Zeit die althochdeutsche Literaturproduktion wofur die Forschung bislang keine befriedigende Erklarung hat 312 Um 1000 wirkte dann etwa Notker von St Gallen der mehrere antike Texte ins Althochdeutsche ubertrug und damit eine wichtige Grundlage fur wissenschaftliche Texte in dieser Sprache schuf Am angelsachsischen Konigshof Alfreds des Grossen wurden einzelne Werke lateinischer Gelehrter so Boethius und Orosius ins Altenglische ubersetzt Die Masse der altenglischen Literatur die neben altenglischen auch mehrere lateinische Texte umfasst ist in vier Handschriften uberliefert Junius Handschrift auch Caedmonhandschrift genannt Exeter Buch Vercelli Buch und Beowulfhandschrift In Irland entwickelte sich im 6 7 Jahrhundert eine lebendige Schriftkultur mit zunachst lateinischen bald auch altirischen Werken die Heldenerzahlungen Dichtungen Annalen Heiligen und Konigsgenealogien hagiographische und geistliche Literatur umfasste Im Altfranzosischen sind nur wenige fruhmittelalterliche Texte belegt so etwa die Eulaliasequenz zu Ehren der heiligen Eulalia im spaten 9 Jahrhundert und das Leodegarlied aus dem 10 Jahrhundert Aus dem 11 Jahrhundert stammt die altfranzosische poetische Verarbeitung einer lateinischen Legende das sogenannte Alexiuslied In Italien beginnt die Geschichte der volkssprachigen Literatur erst im 13 Jahrhundert Auf der Iberischen Halbinsel sind Belege fur romanische Werke aus dem Fruhmittelalter kaum vorhanden Aus dem Kloster San Millan de la Cogolla etwa stammen romanische Glossen 10 Jahrhundert in arabischen und hebraischen Dichtungen die sogenannten Jarchas 11 Jahrhundert sind romanische Schlussstrophen belegt Vollstandig entwickelte volkssprachige Werke wurden aber erst im Hochmittelalter verfasst dazu zahlt unter anderem das Epos Cantar de Mio Cid In der skandinavischen Literatur ist der Ubergang von mundlichen Erzahlungen und Gedichten Skaldendichtung und Vorstufen der Edda im 9 Jahrhundert zur Schriftsprache auch mit der Christianisierung und der Ubernahme des lateinischen Alphabets anstelle der Runenschrift verbunden Mit der Entwicklung des Kirchenslawischen im 9 Jahrhundert entstand im slawischen Kulturraum in der Folgezeit eine reichhaltige Literatur Nach der Christianisierung Bulgariens wurden mehrere altkirchenslawische Ubersetzungen griechischer Werke angefertigt vor allem theologische Werke liturgische und biblische Texte Chroniken und Viten 313 In Byzanz selbst entstanden neben Schriften in der antiken griechischen Hochsprache auch mehrere volkssprachige mittelgriechische Werke Eines der bedeutendsten ist das Epos Digenis Akritas Philosophie Bearbeiten Die Philosophie des Mittelalters baute stark auf antiken Grundlagen auf allerdings anders als noch in der Spatantike nun fest eingebettet in das christliche Weltbild In diesem Sinne war die theologisch ausgerichtete Patristik von Bedeutung die im 7 8 Jahrhundert endete Bereits in der Spatantike wurde der Neuplatonismus von christlichen Gelehrten rezipiert die die platonische Ideenlehre mit christlichen Uberlegungen verbanden zumal Platons Ideen bereits durch den Neuplatonismus ins Transzendente ubertragen wurden Aussagen der Bibel wurden teilweise mit Hilfe platonischen Gedankenguts gedeutet unter anderem mit Bezug auf das Gute und das Sein Seiende Von den Schriften Platons und des Aristoteles war im Fruhmittelalter im Westen allerdings nur sehr wenig bekannt Einflussreich waren dafur platonisch beeinflusste Philosophen Augustinus von Hippo und Boethius sind beide historisch noch zur Spatantike zu zahlen stehen aber philosophiegeschichtlich an der Schwelle zum Mittelalter Beide hatten einen starken nachhaltigen Einfluss auf die mittelalterliche Philosophie besonders im Fruhmittelalter Dies gilt auch fur die Werke des Pseudo Dionysius Areopagita eines anonymen spatantiken christlichen Neuplatonikers die bereits in karolingischer Zeit ins Lateinische ubersetzt wurden Pseudo Dionysius arbeitete auch das Konzept der negativen Theologie weiter aus 314 Seite einer Periphyseon Handschrift 9 Jahrhundert Staatsbibliothek BambergUm die Mitte des 9 Jahrhunderts ist der aus Irland stammende bedeutende Philosoph Johannes Scottus Eriugena belegbar der einige Zeit am westfrankischen Konigshof verbrachte Er war dort als gelehrter Berater tatig erteilte auch Unterricht in den freien Kunsten und genoss offenbar grosses Ansehen 315 Eriugena stellt insofern eine Ausnahmeerscheinung dar als ohne seine Schriften zwischen Boethius und Anselm von Canterbury eine weitgehende Lucke in der lateinischen philosophischen Literatur klaffen wurde Er verfugte was im Westen zu dieser Zeit sehr ungewohnlich war uber einige Griechischkenntnisse und trat fur ein strikt logisches Denken ein geriet dabei auch in Konflikt mit kirchlichen Autoritaten Sein Hauptwerk mit dem griechischen Titel Periphyseon Uber die Naturen behandelt in Dialogform eingeteilt in funf Buchern vor allem die kosmologische Weltordnung und das Verhaltnis zwischen Schopfer und Schopfung In logischer und systematischer Form sollte die christliche Offenbarung untersucht und ausgelegt werden um die darin enthaltene Wahrheit zu erkennen Das Werk basiert auf einer recht umfangreichen Quellenbasis und ist neuplatonisch gepragt Eriugena verfasste ausserdem einen nur fragmentarischen Kommentar zum Johannesevangelium und zu Martianus Capella Im byzantinischen Raum gilt als letzter spatantiker Philosoph Stephanos von Alexandria im fruhen 7 Jahrhundert 316 Der damalige militarische Uberlebenskampf des Reiches hatte einen spurbaren Ruckgang des kulturellen Interessenniveaus zur Folge Die Uberlieferung bezuglich der geistigen Entwicklung in Byzanz ist fur das spate 7 und das 8 Jahrhundert nicht gunstig dennoch blieb in Byzanz mehr vom kulturellen antiken Erbe erhalten als im Westen Im 9 10 Jahrhundert wirkte dann der sehr gelehrte Photios der uber eine grosse Bibliothek verfugte und heute verlorene philosophische Abhandlungen verfasste Einer seiner Schuler Zacharias von Chalkedon schrieb in den 860er Jahren eine kleine Schrift Uber die Zeit Leon der Mathematiker und Arethas von Kaisareia sammelten ebenfalls klassische griechische Texte und gaben sie teils neu heraus Aus verstreuten Fragmenten lasst sich zudem erschliessen dass auch im 9 Jahrhundert Aristoteles und Platon in Byzanz gelesen und wohl teils auch neu herausgegeben wurden Infolge des Bilderstreits entstanden zudem Schriften in denen auch philosophische Argumente vorgebracht wurden Die Grundlage der islamischen Philosophie stellte zunachst die systematische Ubersetzung griechischer philosophischer oder wissenschaftlicher Texte dar wobei die weiterhin lebendige christlich syrische Tradition der Beschaftigung mit griechischer Wissenschaft ebenfalls eine Rolle spielte 317 Bedeutung erlangte im 9 Jahrhundert al Kindi dessen Werke thematisch breit gestreut sind und unter anderem Astronomie Mathematik Optik Medizin und Musik betreffen 318 Al Kindi beschaftigte sich mit Platon und Aristoteles und fertigte Ubersetzungen griechischer Werke an Einflussreich war seine Abhandlung uber Definitionen und Beschreibungen der Dinge in der er das griechische philosophische Vokabular aufbereitete Der judische Philosoph Isaak ben Salomon Israeli orientierte sich in seinem Buch uber Definitionen eng an al Kindi Im 10 Jahrhundert wirkten der persische Philosoph Abu Bakr Muhammad ibn Zakariya ar Razi und der aus Zentralasien stammende al Farabi Letzterer konnte praktisch auf die gesamte noch erhaltene antike Uberlieferung griechischer Philosophen zuruckgreifen er betrachtete die Philosophie als Grundlage jeglicher Wissenschaft und bezog dies auch auf die Religion Der bedeutende persische Philosoph Avicenna gest 1037 stellte grundsatzlich die Frage nach der Aufgabe und der Moglichkeit der Philosophie 319 Seine sehr einflussreichen Uberlegungen betrafen unter anderem die Logik und Intellektlehre In seinem Kanon der Medizin fasste er ausserdem systematisch das damalige medizinische Wissen zusammen Daneben sind noch andere Gelehrte zu nennen so z B al Chwarizmi im 9 Jahrhundert Kunst Bearbeiten Der sogenannte Talisman Karls des Grossen ist das einzig erhaltene Goldschmiedestuck das mit einiger Wahrscheinlichkeit unmittelbar mit der Person Karls in Verbindung gebracht werden kann 320 Karl der Kahle im Codex aureus von St Emmeram wahrscheinlich St Denis um 870 Im Fruhmittelalter kam den Furstenhofen vor allem aber dem frankischen Konigshof mit der Hofschule und der Kirche eine tragende Rolle in der kulturellen und kunstlerischen Forderung zu In den Motiven dominiert die christliche Symbolik Die fruhmittelalterliche Kunst orientierte sich zunachst an spatantiken Vorbildern bevor sich neue Kunststile entwickelten 321 Die byzantinische Kunst beeinflusste auch den Westen wobei in der Forschung der Grad dieses Einflusses umstritten ist Wurde die fruhmittelalterliche Kultur fruher als eher rezipierend und weniger als kreativ betrachtet wird in neuerer Zeit wieder betont dass es im Westen bereits spatantike Vorbilder gab und die Beeinflussung zwischen Ost und West subtiler war 322 Die karolingische Bildungsreform und die sogenannte ottonische Renaissance 10 11 Jahrhundert bewirkten wieder einen kulturellen Aufschwung Im mittelalterlichen gelehrten Denken ist die Frage der Schonheit losgelost von der Kunst und beruht auf platonischen und neuplatonischen Uberlegungen In der Kunsttheorie des fruhen Mittelalters waren die Aussagen des Augustinus und des Pseudo Dionysius Areopagita einflussreich 323 Ein Kunstwerk und die damit verbundene asthetische Schonheit galt demnach nicht als Selbstzweck Schonheit hatte vielmehr auch eine transzendentale Bestimmung 324 Fur Johannes Scottus Eriugena z B galt das sinnlich Wahrnehmbare als ein Symbol des Gottlichen In der Baukunst bildet die Vorromanik einen Ubergang zwischen spatantiken und romanischen Architekturformen 325 Im Kirchenbau dominierten in Hispanien und England Saalkirchen aus Stein ostlich des Rheins waren zunachst Holzkirchen verbreitet von denen fast nichts erhalten ist In Italien wiederum waren Basiliken verbreitet Es entwickelten sich neue Bautypen oft aus Italien inspiriert und mit Mosaiken geschmuckt was bereits in der Spatantike ublich war Die Monumentalarchitektur wurde seit der Zeit Karls des Grossen wieder gepflegt der Massenbau mit mehreren Pfeilern beruhte auf antiken Kenntnissen In karolingischer Zeit entstanden schliesslich mehrere Herrscherpalaste wie die Aachener Konigspfalz die in der Gesamtkomposition ebenfalls an romischen Vorbildern orientiert waren Nach 814 gab es im Frankenreich einen gewissen Einbruch in der Monumentalarchitektur Es wurden zunachst nun eher kleinteilige aus einzelnen Raumzellen zusammengefugte Kirchenbauten bevorzugt Zwar entstand spater im 9 Jahrhundert auch der Hildebold Dom ebenso wurde in Corvey die Lorscher Westwerkform aufgenommen oder etwa in Hersfeld der Zellenquerbau in grossere Dimensionen ausgefuhrt es war aber nicht der Regelfall 326 In ottonischer Zeit knupfte man bewusst an die karolingische Tradition an es wurden wieder mehrere grosse Kirchenbauten errichtet Problematisch bei der Bewertung fruhmittelalterlicher Architektur ist allerdings dass etwa aus dem 10 und 11 Jahrhundert kaum Uberreste herrschaftlicher Profanbauten erhalten sind sondern vor allem kirchliche Bauten In Italien war aufgrund relativer Kulturkontinuitat der Ubergang ins Fruhmittelalter weniger stark ausgepragt neu waren aber quadratische Pfeiler und Hallenkrypten In Hispanien verschmolzen in der Westgotenzeit antike fruhchristliche und volkstumliche Motive nach 711 entwickelte sich die mozarabische Architektur In England entstanden infolge der Christianisierung der Angelsachsen neben mehreren Holzkirchen auch grossere Kirchenbauten von denen aber nur geringe Reste erhalten sind In den unterschiedlichen angelsachsischen Reichen sind im Kirchenbau abweichende Bautypen anzutreffen Die auch byzantinisch beeinflusste karolingische Buchmalerei bedeutete eine Steigerung gegenuber der merowingischen Buchmalerei und ist eines der Resultate der karolingischen Bildungsreform Beispiele dafur sind unter anderem das Lorscher Evangeliar das Kronungsevangeliar und das Ada Evangeliar siehe auch Ada Gruppe aus der Zeit Karls des Grossen oder der Codex aureus von St Emmeram aus dem spaten 9 Jahrhundert Zentren der karolingischen Buchmalerei waren neben der koniglichen Hofschule spater Reims St Martin in Tours und Metz Bedeutung erlangte im spateren 9 Jahrhundert die Hofschule Karls II in Westfranken Es entstanden auch in den grossen Reichsklostern und bedeutenden Bischofsresidenzen Bildhandschriften teils in Nachahmung der koniglichen Hofschulen so das Fuldaer Evangeliar Entscheidend hierfur war dass die geistlichen Einrichtungen uber gute Skriptorien verfugten und kulturelle Impulse aufnahmen was auf weltlicher Seite zunachst kaum der Fall war In der Ottonenzeit im 10 11 Jahrhundert wurde nach einem kulturellen Abschwung am Ende der Karolingerzeit an altere Vorbilder angeknupft So entstand im Ostfrankenreich die ebenfalls bedeutende ottonische Buchmalerei deren Zentren die Kloster Corvey Hildesheim Fulda und Reichenau waren spater gewannen auch Koln Regensburg und Salzburg an Bedeutung Zu deren bedeutendsten Produkten gehoren das Gebetbuch Ottos III und das Evangeliar Ottos III Des Weiteren sind noch aus anderen Regionen Europas Buchmalereien erhalten Einen Hohepunkt der angelsachsischen Buchmalerei stellt das Aethelwold Benedictionale aus dem spaten 10 Jahrhundert dar in Westfranken entstand um 1000 die reich verzierte Erste Bibel von St Martial Limoges Aus Spanien stammt der Beatuskommentar zur Offenbarung des Johannes 8 Jahrhundert wahrend auch in Italien zahlreiche illustrierende Bildhandschriften entstanden vor allem zum Leben bekannter Heiliger und bedeutender Geistlicher Malereien auf der Nordseite des Langhauses in St Georg Reichenau Oberzell Im Fruhmittelalter gingen einige antike Kunstkenntnisse verloren Dies betrifft etwa die Dreidimensionalitat und die Darstellung des Menschen in seinen naturlichen Proportionen Es entwickelte sich ein recht statischer Aufbau und eine gewisse Furcht vor der Leere horror vacui Hinzu kamen neue kunstlerische Zielsetzungen und andere kunstlerische Charakteristika so keltische und germanische Ornamentik siehe auch Germanischer Tierstil Grundlage der fruhmittelalterlichen Wandmalerei ist die spatantike Monumentalmalerei von der im Fruhmittelalter mehr als heute erhalten war Wie stark die konkreten Zusammenhange zwischen spatantiker und fruhmittelalterlicher Wandmalerei sind ist heute aber kaum noch zu erschliessen da oft jungere Eingriffe vorliegen Von verschiedenen fruhmittelalterlichen Wandmalereien sind zudem nur Teile erhalten Ein Bild der Monumentalmalerei in karolingischer Zeit um 800 vermitteln die heute zwar verlorenen aber durch Beschreibungen und Skizzen bekannten Vorzeichnungen fur den ursprunglichen Kuppeldekor der Aachener Pfalzkapelle Karls des Grossen 327 In Kirchen waren Wandmalereien mit Darstellungen aus dem Leben Jesu Christi besonders beliebt aber auch zahlreiche andere biblische Szenen wurden verwendet Dies wurde durch eschatologische Erwartungen fur die Zeit um 1000 noch verstarkt In ottonischer Zeit griff man zunachst auf die karolingische Tradition zuruck Das Mittelschiff von St Georg in Reichenau Oberzell 10 Jahrhundert ist wohl das beste Beispiel fur die Innenausmalung eines Kirchenraums die in karolingischer und ottonischer Zeit recht ublich war 328 Kaiserseite des LotharkreuzesMehrere Bischofe traten als Forderer der Kunst auf so im spaten 10 Jahrhundert Gebhard von Konstanz in seiner Eigenkirche in Petershausen oder Egbert von Trier unter dessen Patronage der Meister des Registrum Gregorii wirkte Das Kunsthandwerk brachte unter anderem Fibeln Gurtelschnallen aber auch Schnitzarbeiten aus Elfenbein Goldblecharbeiten und reich verzierte Buchdeckelarbeiten hervor In der Kleinplastik wurde aufgrund des starken religiosen Bedurfnisses viele Reliquienbehaltnisse angefertigt Es entstanden zudem zahlreiche liturgische Gerate als eines der schonsten gilt das um 1000 angefertigte Lotharkreuz Das in ottonischer Zeit entstandene Gerokreuz wiederum ist eine der ersten Monumentalskulpturen des Mittelalters Die kulturellen Zentren befanden sich daneben vor allem im Osten In Byzanz 329 zahlt die Ikonenmalerei zu den Hohepunkten fruhmittelalterlicher Kunst ebenso brachte die byzantinische Buchmalerei bedeutende Werke hervor Die sogenannte makedonische Renaissance im 9 10 Jahrhundert fuhrte in Byzanz nachdem die existenzbedrohenden Abwehrkampfe gegen die Araber uberstanden waren zu einer starkeren Besinnung auf antike Motive und die antike Literatur In Byzanz tobte im 8 und 9 Jahrhundert der Bilderstreit was Auswirkungen auf die Kunst hatte Im spaten 8 Jahrhundert konnten sich kurzzeitig die Bilderverehrer durchsetzen und sie waren dann im 9 Jahrhundert endgultig siegreich Im Westen beschaftigte man sich auf der Synode von Frankfurt 794 mit der religiosen Bilderverehrung die man schliesslich ablehnte Libri Carolini 330 Im Westen wurden aber byzantinische Kunsteinflusse durchaus aufgenommen z B in der Buchmalerei oder bezuglich Formen des Zentralbaus bei romanischen Kirchen In der Architektur sind vom byzantinischen Stil unter anderem der Markusdom in Venedig und die karolingische Pfalzkapelle im Aachener Dom Oktogonform inspiriert Christentum BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Innenansicht der Kirche von San Vitale im italienischen Ravenna Mitte 6 JahrhundertReligion war im Fruhmittelalter im lateinischen Europa in Byzanz und im Kalifat ein bestimmendes Lebensmoment Es ist jedoch sehr fraglich ob man fur jeden dieser Kulturraume von einer Einheit in Kultur und Religiositat sprechen kann vielmehr bestand zwischen den gelehrten Denkvorstellungen und der gelebten Volksfrommigkeit ein Unterschied Dies betraf auch das lateinische Europa wenngleich in popularen Vorstellungen oft von einem monolithischen Block ausgegangen wird 331 Die allgemeine Geschichte des lateinischen Europas und des byzantinischen Kulturkreises im Fruhmittelalter ist dennoch eng mit der Geschichte des Christentums in dieser Zeit verknupft 332 Bereits in der Spatantike bestand eine enge Bindung von Kirche Staat und Kultur 333 Das Christentum war unter Theodosius I zur Staatsreligion erhoben worden die paganen heidnischen Kulte verloren immer mehr an Anhangerschaft und versanken schliesslich in der Bedeutungslosigkeit wenngleich kleine pagane Minderheiten in Byzanz noch bis ins 6 Jahrhundert belegt sind Nach dem Untergang Westroms war zwar die politische Einheit im Mittelmeerraum aufgehoben dennoch waren die neuen germanischen Reiche christliche Reiche entweder bereits bei ihrer Grundung oder kurz darauf wie das Frankenreich Neigte die Mehrheit der christlichen Germanen zum Arianismus so bestand die romanische Mehrheitsbevolkerung aus katholischen Christen was teilweise zu erheblichen Spannungen fuhrte Im ostgotischen Italien wirkte sich der konfessionelle Unterschied sogar aussenpolitisch im Verhaltnis zu Byzanz aus akakianisches Schisma Die Langobarden die 568 in Italien einfielen waren ebenfalls uberwiegend Arianer doch erfolgte im 7 8 Jahrhundert zunehmend die Hinwendung zum katholischen Bekenntnis Chlodwig I liess sich um 500 katholisch taufen und ihm folgten zahlreiche Franken im Westgotenreich erfolgte die Konversion 589 Trotz politischer Zersplitterung blieb eine gewisse kulturell religiose Einheit bestehen die erst mit der arabischen Expansion im 7 Jahrhundert endete Papste und weltliche Herrschaft Bearbeiten Darstellung Karls des Kahlen mit den Papsten Gelasius I und Gregor I im Sakramentar Karls des Kahlen 9 Jahrhundert Das Papsttum spielte im Fruhmittelalter politisch keine so entscheidende Rolle wie im weiteren Verlauf des Mittelalters 334 Der Bischof von Rom genoss als Nachfolger der Apostel Petrus und Paulus zwar grosses Ansehen doch ubte er etwa uber die byzantinische Kirche keine Oberherrschaft aus Der Patriarch von Konstantinopel wiederum erhielt nie die Bedeutung wie der Papst im Westen wo die Papste schliesslich auch eine weltliche Vollgewalt beanspruchten und bestimmte zu keinem Zeitpunkt die byzantinische Politik Wahrend des Ubergangs von der Antike zum Mittelalter standen die Papste politisch stark unter byzantinischem Einfluss 335 Infolge des byzantinischen Machtverlustes im Westen gewannen die Papste langsam aber zunehmend an politischem Spielraum Gregor der Grosse beispielsweise der aus vornehmer romischer Familie stammte sehr gelehrt und einer der bedeutendsten mittelalterlichen Papste war war auch politisch aktiv 336 Dennoch waren die Papste formal noch Untertanen des byzantinischen Kaisers der ihnen sogar den Prozess machen konnte Mitte des 8 Jahrhunderts waren die Papste aufgrund der langobardischen Bedrohung gezwungen sich nach Unterstutzung umzusehen Papst Stephan II reiste 753 54 zum Frankenkonig Pippin und ging ein Bundnis mit ihm ein Die Karolinger ubernahmen die Rolle als neue papstliche Schutzmacht 337 die spater die Ottonen und die folgenden romisch deutschen Konige ebenfalls ubernahmen Durch diese Allianz wurden nicht zuletzt die papstlichen Anspruche geschutzt die sich wie der entstehende Kirchenstaat zeigt auch in weltlicher Form artikulierten Die im 8 9 Jahrhundert gefalschte Konstantinische Schenkung sollte fur diese Anspruche eine Grundlage bieten Seit der Kaiserkronung Karls des Grossen im Jahr 800 waren Papst und Frankenreich noch enger miteinander verquickt 338 Die Verbindung war insofern problematisch als sowohl Papsttum als auch Kaisertum universale Gewalten waren deren Interessen nicht immer parallel verliefen wie der Investiturstreit im 11 12 Jahrhundert deutlich zeigt doch bereits im 9 Jahrhundert kam es zu Konflikten zwischen Papst und den karolingischen Kaisern Als Gegengewicht zur weltlichen Macht wurde von kirchlicher Seite die Zwei Schwerter Theorie entwickelt wenngleich im Hochmittelalter die Papste bisweilen selbst die weltliche Oberherrschaft nachdrucklich beanspruchten Das papstliche Ansehen stieg zunehmend so dass verschiedene Herrscher im lateinischen Europa die Unterstutzung des Papstes erbaten Im 9 Jahrhundert erreichte die papstliche Autoritat unter Nikolaus I einen ersten Hohepunkt eine Weltstellung 339 bevor sie im spaten 9 Jahrhundert verfiel Das Papsttum wurde im fruhen 10 Jahrhundert zu einem Spielball der Interessen stadtromischer Familien In ottonischer Zeit spielte es politisch keine entscheidende Rolle Die Verbindung zwischen westlicher und ostlicher Kirche wiederum schwand immer mehr und fuhrte letztendlich zum Schisma von 1054 Die karolingische Bildungsreform um 800 hatte schon aufgrund der engen Verbindung von christlicher Religion und Kultur im Fruhmittelalter auch Auswirkungen auf die Kirche im Frankenreich und forderte deren Erneuerung Eine uberarbeitete Fassung der lateinischen Bibelausgabe wurde erstellt und die kirchlichen Bildungseinrichtungen Schulen Skriptorien und Bibliotheken gefordert was zu einem kulturellen Aufschwung fuhrte Die Reichskirche im Frankenreich war politisch eng mit dem Konigtum verbunden Die frankischen Konige waren seit der Karolingerzeit darauf angewiesen dass die Kirche weltliche Verwaltungsaufgaben ubernahm nachdem die an spatromischen Mustern orientierte Verwaltungspraxis der Merowingerzeit zusammengebrochen war Diese Tradition wurde in West und Ostfranken bis ins Hochmittelalter beibehalten Aufgrund der effektiven Verbindung von Reich und Kirche in der Ottonen und Salierzeit hat die altere Forschung von einem Reichskirchensystem im Ostfrankenreich gesprochen Tatsachlich hatte die Kirche aber ebenfalls in anderen christlichen Reichen des lateinischen Europas Verwaltungsaufgaben ubernommen Die christlichen Konige sowie vor allem die Kaiser ubten eine Schutzherrschaft uber die Kirche aus und waren oft bestrebt dem Bild eines gerechten christlichen Idealherrschers wenigstens formal zu entsprechen Kirchliche Konzile und Synoden wurden oft von den weltlichen Herrschern einberufen gerade um das enge Zusammenwirken von Herrscher und Kirche zu demonstrieren Mitte des 4 Jahrhunderts hatte Martin von Tours die erste Monchsgemeinschaft im Westen Europas gegrundet Das Monchtum gewann im Verlauf des Fruhmittelalters zunehmend an Bedeutung Einflussreich wurden die Monchsregeln des Benedikt von Nursia In den Klostern war der Alltag von festen Ablaufen gepragt Die weitgehend von der Aussenwelt abgeschirmten Monche widmeten dabei ihr Leben und ihr Wirken ganz Gott doch waren die Kloster ebenso ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor da sie uber Guter und Besitzungen verfugten Das Monchtum ist auch als Korrektiv zu einer Kirche zu verstehen die sich zunehmend weltlichen Angelegenheiten zuwandte Die Kirche war hierarchisch aufgebaut und verfugte uber eine recht effektive Verwaltung In der fruhmittelalterlichen lateinischen Kirche genossen die einzelnen Bischofe recht weitreichende Vollmachten Nach dem Zusammenbruch der romischen Verwaltungsordnung im Westen kam den Bischofssitzen eine wichtige Verwaltungsaufgabe zu Vor allem im sudlichen Gallien in Italien und auch in Spanien ubernahmen Bischofe politische Aufgaben was zur Etablierung faktisch autonomer sogenannter Bischofsrepubliken fuhrte 340 Frommigkeit und Gottesdienst Bearbeiten Das geistige und religiose Leben im lateinischen Europa war im Fruhmittelalter ausserst vielfaltig und es wirkten zahlreiche christliche Gelehrte Als Beispiele seien fur den lateinischen Westen unter anderem genannt Gregor von Tours und Gregor der Grosse im spaten 6 Jahrhundert Alkuin Einhard Hrabanus Maurus und Hinkmar von Reims im 9 Jahrhundert sowie Notker von St Gallen um 1000 Christliche Frommigkeit war im Fruhmittelalter allgegenwartig druckte sich aber recht unterschiedlich aus und veranderte sich von Zeit zu Zeit 341 Der Glaube an ein Reich Gottes im Jenseits war gangige Vorstellung wodurch Tod und Teufel uberwunden werden sollten Die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft erfolgte durch die Taufe noch in der Spatantike hatte sie nicht diese Bedeutung gehabt Dem ging in der Regel das Katechumenat als Schulungszeit voraus Die freiwillige Annahme war prinzipiell Voraussetzung Zwangsbekehrung obwohl teils praktiziert galt nach dem Kirchenrecht als nicht gestattet und wurde von verschiedenen Papsten so von Gregor dem Grossen wiederholt abgelehnt Die Kraft von Gottes Allmacht sollte durch gutes Handeln in der Gegenwart erlangt werden Gott galt als gutig und gerecht der aber durchaus Verfehlungen bestraft Fehlverhalten erforderte daher eine angemessene Busse Der Gottesdienst war von festen Ritualen gepragt die innerhalb der Liturgie vor allem eine symbolische Bedeutung hatten Wenngleich das Christentum eine Buchreligion ist war aufgrund geringer Lesekenntnisse im Fruhmittelalter der gesprochene Wortgottesdienst sehr bedeutend Neben den lateinischen Gottesdiensten entstanden volkssprachige Gebete Das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser waren von zentraler Bedeutung und wurden in mehrere Volkssprachen ubertragen In der Volksfrommigkeit spielten Aberglauben Heiligenverehrung und Reliquien eine wichtige Rolle Sozialtatigkeit wie Armenfursorge galt als religiose Pflicht Infolge der kriegerischen Auseinandersetzungen entstand zunehmend eine Friedenserwartung deren Realisierung man von kirchlichen Massnahmen erhoffte und die teilweise erfullt wurde Gottesfriedensbewegung Eschatologische Vorstellungen eines Weltenendes existierten zwar doch ist in der neueren Forschung umstritten wie stark die Endzeiterwartungen um 1000 ausgepragt waren 342 Mission und Glaubensverschiedenheit Bearbeiten Wahrend des gesamten Fruhmittelalters wurde die von den Papsten geforderte Christianisierung wozu die Germanenmission gehorte in den paganen Gebieten Europas vorangetrieben 343 Dazu zahlten Regionen wo die germanische Religion in ihrer unterschiedlichen Auspragung praktiziert wurde 344 Dies betraf noch nicht christianisierte rechtsrheinische Gebiete so die Siedlungsgebiete der Bajuwaren und der Thuringer im 6 Jahrhundert sowie Sachsen in Nordwestdeutschland Skandinavien mit dem Hauptgott Odin sowie wichtigen Nebengottern wie Thor und Tyr siehe nordgermanische Religion und Teile Britanniens siehe angelsachsische Religion Hinzu kamen Kulte im slawischen Raum wo Perun Svarog Svarozic Dazbog und Veles wichtige Gottheiten darstellten Neben alteren antiken Berichten Runeninschriften und spateren Verarbeitungen Edda stammen viele der diesbezuglichen Berichte von christlichen Autoren Pagane Gottheiten galten den Christen als Kreaturen des Teufels und als Damonen Wie bei den paganen Germanen spielte bei den Slawen Naturverehrung eine wichtige Rolle ebenso war eine Jenseitsvorstellung hinsichtlich eines Lebens nach dem Tod verbreitet Die slawischen Kulte waren recht stark gentilreligios gepragt also auf den jeweiligen Stammesraum bezogen 345 Die Christianisierung zuvor paganer Gebiete hatte nicht zuletzt Einfluss auf die dortigen Lebensverhaltnisse Totschlag oder Kindesaussetzungen wurden durch die neuen religiosen Regeln erschwert die somit abmildernd wirkten die verpflichtende Fursorgetatigkeit unterschied den christlichen Glauben ebenfalls grundlegend von den paganen Kulten in denen karitative Massnahmen ausserhalb der Familien nicht ublich waren Die noch in der Spatantike begonnene Missionierung Irlands durch Monche war im 6 Jahrhundert abgeschlossen 346 Im 7 Jahrhundert war die Christianisierung der Angelsachsen weitgehend abgeschlossen doch bedeutete der Einfall der Wikinger im 9 Jahrhundert einen Ruckschlag und erforderte teils neue Missionierungen Irland obwohl selbst nie Teil des romischen Reiches nahm die antike Kultur auf und trug sie schliesslich wieder in den kontinentaleuropaischen Raum zuruck So ist es kein Zufall dass nicht zuletzt irische Gelehrte in karolingischer Zeit im Frankenreich wirkten Irische Monche wie Columban beteiligten sich zudem aktiv an der Christianisierung Iroschottische Mission auch in noch paganen Gebieten in der ehemaligen Germania magna 347 Bonifatius war im 8 Jahrhundert im rechtsrheinischen Raum sehr aktiv und grundete das spater bedeutende Kloster Fulda Die Sachsen fur die die Irminsul ein wichtiges Heiligtum war wurden erst durch die blutigen Sachsenkriege Karls des Grossen im spaten 8 fruhen 9 Jahrhundert gewaltsam christianisiert Um 900 bildete die Elbe die Grenze zum paganen Raum Die Ottonen betrieben im 10 11 Jahrhundert eine aktive Missionierungspolitik im Slawenland die aber mit erheblichen Ruckschlagen wie dem Slawenaufstand von 983 verbunden war In vielen Regionen verlief die Christianisierung im Fruhmittelalter nicht gewaltsam sondern friedlich das heisst das christliche Bekenntnis wurde freiwillig angenommen Des Weiteren war die Zwangstaufe kirchlich sehr umstritten sie wurde wiederholt von papstlicher Seite abgelehnt und war kirchenrechtlich zudem untersagt wenngleich nach den gleichen Beschlussen Zwangsgetaufte dazu angehalten waren Christen zu bleiben 348 Die Bulgaren und Serben ubernahmen in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts das Christentum Kiewer Rus wurde im spaten 10 Jahrhundert die Polen und die nicht slawischen Ungarn wurden um 1000 christianisiert Um die Jahrtausendwende war die Christianisierung auch in Danemark und Norwegen weitgehend erfolgreich Die Missionstatigkeit im Norden wurde im 9 10 Jahrhundert massgeblich vom Erzbistum Hamburg Bremen ubernommen Die Christianisierung dieser Gebiete erfolgte in der Regel durch Bekehrung der Oberschicht Dieser Prozess verlief langsam und war nicht immer spannungsfrei Pagane Brauche hielten sich zudem noch langere Zeit im Alltag Die Christianisierung der Slawen Ungarn und Skandinavier bedeutete eine erhebliche Ausdehnung des christlichen Kulturkreises Byzantinische Missionare wirkten vor allem im ostlichen und sudostlichen Europa wo im 9 Jahrhundert die Bruder Methodios und Kyrill bei der Slawenmission erfolgreich waren durch sie wurde ausserdem die Grundlage fur das Kirchenslawische geschaffen siehe Glagolitische Schrift Im Osten Europas konkurrierten lateinische und griechische Missionare da die Zustandigkeit der neuen christlichen Gebiete entweder Rom oder Konstantinopel zufiel So unterstellten sich Serbien und Bulgarien dem Patriarchat von Konstantinopel In Bulgarien wurde 927 ein eigenes Patriarchat errichtet das nach der byzantinischen Eroberung im fruhen 11 Jahrhundert zum Erzbistum zuruckgestuft wurde In Byzanz bestanden innerhalb des Reichsgebiets bis ins 7 Jahrhundert erhebliche religiose Spannungen zwischen den Vertretern der orthodoxen Reichskirche sowie den Nestorianern und den Miaphysiten Mehrere kaiserliche Losungsversuche schlugen fehl Diese religionspolitische Problematik wurde faktisch durch die arabische Eroberung der byzantinischen Ostprovinzen im 7 Jahrhundert gelost denn die verbleibende Reichsbevolkerung einschliesslich nach Kleinasien stromender Fluchtlinge war ganz uberwiegend orthodoxen Glaubens Die christliche Kirche in Nordafrika die bedeutende Denker wie Augustinus von Hippo hervorgebracht hatte verlor zunehmend an Bedeutung und erlosch schliesslich Dort bereitete ab 645 eine konfessionell bedingte Erhebung die Islamisierung vor Schon seit etwa 640 betrieb Maximus Confessor seine Polemik gegen den Monotheletismus der vielfach von Fluchtlingen aus den von Arabern eroberten Gebieten mitgebracht wurde Er konnte 645 in einer offentlichen Disputation den ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel Pyrrhos I von seiner dyotheletischen Lehre uberzeugen Ihre Lehren stimmten zwar darin uberein dass Jesus Christus zwei Naturen namlich eine gottliche und eine menschliche habe aber in Konstantinopel herrschte zu dieser Zeit der Glaube an nur einen Willen oder ein Ziel vor wahrend Karthago und auch Rom an das Wirken zweier getrennter Willen in der Person Christi glaubten 349 Die christlichen Kirchen in Agypten Syrien und Mesopotamien behielten hingegen langere Zeit ihre Bedeutung christliche Minderheiten sind noch heute in Agypten und Syrien vorhanden und die Mehrheit der Bevolkerung unter arabischer Herrschaft blieb noch lange christlich 350 Manche Christen waren sogar am Kalifenhof als Gelehrte tatig wie z B Mitte des 8 Jahrhunderts Theophilos von Edessa Die relativ tolerante arabische Herrschaft stiess anscheinend auf keinen nennenswerten Widerstand Anhanger der Buchreligionen Christen Juden und Zoroastrier mussten zwar eine spezielle Kopfsteuer Dschizya zahlen durften ihren Glauben nicht offentlich ausuben und keine Waffen tragen blieben ansonsten aber zunachst weitgehend unbehelligt Teils war auch eine besondere Kleidungspflicht fur Christen vorgeschrieben Ende des 7 Jahrhunderts verstarkte sich aber der Druck auf die christliche Mehrheitsbevolkerung 699 loste im Kalifenreich Arabisch die bisherigen Verwaltungssprachen Griechisch und Mittelpersisch ab und Christen wurden von staatlichen Positionen ausgeschlossen Das Gesellschaftsleben wurde zunehmend auf den neuen Glauben ausgerichtet und es kam zu verstarkten Diskriminierungen von Nichtmuslimen 351 Dies hing mit der jeweiligen Religionspolitik des regierenden Kalifen zusammen die seit dem spaten 7 Jahrhundert den Druck auf die nichtsmuslimische Bevolkerung nicht unerheblich verstarkten sich in innerchristliche Angelegenheiten einmischten und auch Kirchenguter konfiszierten 352 Bilderstreit in Byzanz Bearbeiten Byzantinische Miniatur aus dem 9 Jahrhundert Die Szene zeigt die Ubertunchung eines Bildes wahrend des BilderstreitsMit der Regierungszeit der byzantinischen Kaiser Leo III und Konstantin V wird traditionell ein wichtiger Abschnitt der byzantinischen Geschichte verbunden der Beginn des sogenannten Bilderstreits der erst Mitte des 9 Jahrhunderts endete Den Bilderstreit soll Leo entfacht haben als er 726 die Christus Ikone uber dem Chalketor am Kaiserpalast entfernt und bald darauf ein Gesetz erlassen habe das angeblich die Verehrung der Ikonen verbot In der Forschung wurden dazu unterschiedliche mogliche Motive diskutiert Das Resultat sei ein Bildersturm Ikonoklasmus gewesen verbunden mit Zerstorungen von Heiligenbildern und Verfolgungen Diese Schilderung entspricht der modernen Forschung zufolge aber keineswegs der Realitat 353 Ausserst problematisch ist vor allem die Quellenlage da fast ausschliesslich Berichte der letztlich siegreichen Seite der Bilderfreunde Ikonodulen erhalten sind und in ihnen nachweislich Geschichtsumdeutungen vorgenommen wurden In mehreren dieser Werke wird gegen die militarisch erfolgreichen und durchaus nicht unbeliebten Kaiser Leo und Konstantin polemisiert so in byzantinischen Geschichtswerken wie der Chronik des Theophanes Unzweifelhaft ist dass die byzantinischen Kaiser aufgrund der vergleichsweise schwachen Stellung des Patriarchen von Konstantinopel einen starken Einfluss auf die Religionspolitik des Reiches hatten Es ist aber nicht einmal sicher ob Leo III tatsachlich konkrete Massnahmen gegen die Bilderverehrung ergriff denn belastbare Belege fur ein gesetzliches Verbot fehlen Konstantin V wiederum hat zwar theologische Traktate gegen die Bilderverehrung verfasst und 754 das Konzil von Hiereia einberufen anschliessend aber kaum ernsthafte Schritte eingeleitet Zwar war Konstantin offenbar kein Anhanger der Bilderverehrung Vorwurfe gegen ihn werden aber nicht in zeitgenossischen sondern in den spater entstandenen ikonodulen Quellen erhoben Mehrere harte Massnahmen gegen politische Gegner des Kaisers sind demnach erst im Nachhinein zu Massnahmen gegen Bilderfreunde umgeschrieben worden Die Auseinandersetzung um die Bilder fand also Mitte des 8 Jahrhunderts zwar statt jedoch nicht in der uberlieferten Form dass die Bevolkerung den Ikonoklasmus mehrheitlich abgelehnt hatte ist ebenfalls nicht gesichert 354 Generell ist es fraglich ob der Bilderstreit in Byzanz die Bedeutung hatte wie es die spateren Quellen suggerieren 355 Das zweite Konzil von Nikaia 787 erlaubte die Bilderverehrung nur in bestimmten Grenzen die Mehrheit der Bischofe wird wohl noch ikonoklastisch orientiert gewesen sein 356 Im fruhen 9 Jahrhundert flammte der Bilderstreit unter Leo V reg 813 820 wieder auf wenngleich wohl vor allem das offentliche Bekenntnis von Bedeutung war Hintergrund durfte die Erinnerung an die militarischen Erfolge der ikonoklastischen Kaiser gewesen sein die bis dahin nicht wiederholt werden konnten 357 Die neue kaiserliche Politik wurde wie anscheinend bereits zuvor von zahlreichen Kirchenfuhrern und Monchen unterstutzt 358 Kaiser Michael III reg 842 867 gestattete jedoch 843 wieder die Ikonenverehrung und beendete damit den Bilderstreit 359 Literatur BearbeitenGesamtdarstellungen und Uberblickswerke The New Cambridge Medieval History Hrsg von Paul Fouracre u a Band 1 3 Cambridge University Press Cambridge 1995 2005 Die wohl umfassendste Darstellung des Fruhmittelalters mit umfangreicher Bibliographie Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Die westliche Christenheit von 400 bis 900 Kohlhammer Stuttgart u a 1990 3 Auflage Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 2001 ISBN 3 17 017225 5 Gesamtdarstellung mit dem Schwerpunkt Kirchen und Mentalitatsgeschichte Peter Brown The Rise of Western Christendom 2 erweiterte Auflage Blackwell Oxford 2003 ISBN 0 631 22138 7 Darstellung der Entwicklung von der Spatantike ins Mittelalter mit dem Schwerpunkt Christentums und Kulturgeschichte Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 uberarbeitete Auflage Palgrave Basingstoke u a 2010 ISBN 0 230 00673 6 Aktuelle und gut lesbare Darstellung mit dem Schwerpunkt politische Geschichte unter Einbeziehung der Religions und Kulturgeschichte Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 6 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2008 Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Handbuch der Geschichte Europas Band 2 Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 2790 3 Uberblick mit dem Schwerpunkt Strukturgeschichte Erik Hermans Hrsg A Companion to the Global Early Middle Ages Arc Humanities Press Leeds 2020 Matthew Innes Introduction to Early Medieval Western Europe 300 900 The Sword the Plough and the Book Routledge London u a 2007 Reinhold Kaiser Die Mittelmeerwelt und Europa in Spatantike und Fruhmittelalter Neue Fischer Weltgeschichte Band 3 S Fischer Frankfurt am Main 2014 ISBN 978 3 10 010823 4 Franz Neiske Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Eine Kultur und Mentalitatsgeschichte Primus Darmstadt 2006 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Mandelbaum Verlag Wien 2018 Globalgeschichtlicher Uberblick der Verflechtungen im eurasischen und ostafrikanischen Raum im Rahmen einer langen Spatantike Besprechungen bei H Soz Kult von Lutz Berger Stefan Esders und Marcus Bingenheimer Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Entfaltung und Wandel Europas Artemis und Winkler Dusseldorf Zurich 2000 ISBN 3 538 07112 8 Fundierte und gut lesbare Darstellung die vor allem die Kontinuitaten und Bruche der Spatantike zum Mittelalter hin herausarbeitet Peter Sarris Empires of Faith The Fall of Rome to the Rise of Islam 500 700 Oxford University Press Oxford 2011 Zum Ubergang Spatantike Fruhmittelalter mit starker Berucksichtigung der politischen Geschichte Rudolf Schieffer Christianisierung und Reichsbildung Europa 700 1200 C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65375 9 Knappes aktuelles Uberblickswerk das zeitlich bis ins Hochmittelalter reicht und den Schwerpunkt auf die politische Geschichte legt Chris Wickham The Inheritance of Rome A History of Europe from 400 to 1000 Penguin London 2009 Aktuelle und gut lesbare Gesamtdarstellung des Fruhmittelalters Literatur zu einzelnen Themenbereichen Kunibert Bering Kunst des fruhen Mittelalters Kunst Epochen Band 2 2 Auflage Reclam Stuttgart 2008 ISBN 978 3 15 018169 0 Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Wilhelm Fink Verlag Munchen 1975 Band 1 Munchen 1992 Band 2 Uberblick zur lateinischen Literatur von der ausgehenden Spatantike bis zur Mitte des 11 Jahrhunderts Jorg W Busch Die Herrschaften der Karolinger 714 911 Oldenbourg Munchen 2011 Florin Curta Eastern Europe in the Middle Ages 500 1300 Brill Leiden Boston 2019 Aktuelle Darstellung zu Osteuropa bis ins Hochmittelalter mit einer umfassenden Bibliographie Falko Daim Hrsg Byzanz Historisch kulturwissenschaftliches Handbuch Der Neue Pauly Supplemente Bd 11 Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02422 0 Aktuelles Handbuch zur Geschichte von Byzanz Gilbert Dragon Pierre Riche und Andre Vauchez Hrsg Die Geschichte des Christentums Band 4 Bischofe Monche und Kaiser 642 1054 Herder Freiburg Breisgau u a 1994 Umfassende Darstellung des Christentums im Fruhmittelalter einschliesslich der Ostkirchen Bonnie Effros Isabel Moreira Hrsg The Oxford Handbook of the Merovingian World Oxford University Press Oxford u a 2020 Stefan Esders Yaniv Fox Yitzhak Hen Hrsg East and West in the Early Middle Ages The Merovingian Kingdoms in Mediterranean Perspective Cambridge University Press Cambridge 2019 Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Die Ursprunge Deutschlands bis 1024 Propylaen Geschichte Deutschlands Bd 1 Propylaen Berlin 1994 ISBN 3 549 05811 X Umfassende und gut lesbare aber recht unkonventionelle Darstellung Hugh N Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates The Islamic Near East from the sixth to the eleventh Century 2 Auflage Pearson Longman Harlow u a 2004 ISBN 0 582 40525 4 Einfuhrung in die fruhislamische Geschichte Ralph Johannes Lilie Byzanz Das zweite Rom Siedler Berlin 2003 ISBN 3 88680 693 6 Gut lesbare Gesamtdarstellung der byzantinischen Geschichte Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert C H Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73959 0 Die derzeit aktuelle und umfassendste Darstellung zur Volkerwanderungszeit Rory Naismith Early Medieval Britain c 500 1000 Cambridge University Press Cambridge 2021 Lutz E von Padberg Die Christianisierung Europas im Mittelalter 2 Auflage Reclam Stuttgart 2009 ISBN 3 15 017015 X Walter Pohl Hrsg Die Suche nach den Ursprungen Von der Bedeutung des fruhen Mittelalters Forschungen zur Geschichte des Mittelalters Band 8 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3296 4 Reinhard Schneider Das Frankenreich Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 5 4 Auflage Oldenbourg Munchen 2001 Knappe Darstellung mit Forschungsuberblick und umfassender Bibliographie Klaus von See Hrsg Peter Foote Mitverf Europaisches Fruhmittelalter In Klaus von See Hrsg Neues Handbuch der Literaturwissenschaft Bd 6 Aula Verlag Wiesbaden 1985 ISBN 3 89104 054 7 Julia M H Smith Europe after Rome A New Cultural History 500 1000 Oxford University Press Oxford 2005 Problemorientierter kulturgeschichtlicher Uberblick Christoph Stiegemann u a Hrsg CREDO Christianisierung Europas im Mittelalter 2 Bde Michael Imhof Verlag Petersberg 2013 Katalog und Essayband in denen die Christianisierung Europas umfassend geschildert wird Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Europe and the Mediterranean 400 800 Oxford University Press Oxford 2005 Grundlegende wirtschafts und sozialgeschichtliche Darstellung Weblinks Bearbeiten Commons Fruhmittelalter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internet Medieval Sourcebook Quellentexte in englischer Ubersetzung Anmerkungen Bearbeiten Hermann Kulke Gibt es ein indisches Mittelalter In Saeculum 33 1982 S 221 239 Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 durchgesehene und aktualisierte Auflage Stuttgart 2013 S 171 ff The Cambridge History of Japan Band 3 Hrsg von Kozo Yamamura Cambridge 1990 Vgl mit weiteren Literaturangaben Alfred Haverkamp Perspektiven des Mittelalters In Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd 1 10 vollig neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2004 S 1 137 hier S 31 ff Siehe dazu ausfuhrlich Paul Fouracre Hrsg The New Cambridge Medieval History Volume 1 c 500 c 700 Cambridge 2005 Beispielsweise bei Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Auflage Basingstoke u a 2010 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 Chris Wickham The Inheritance of Rome A History of Europe from 400 to 1000 London 2009 Siehe zum Charakter der Ubergangszeit die ausfuhrlichen Beitrage in Theo Kolzer Rudolf Schieffer Hrsg Von der Spatantike zum fruhen Mittelalter Kontinuitaten und Bruche Konzeptionen und Befunde Stuttgart 2009 und die zusammenfassende Darstellung von Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 280 284 Siehe als Uberblick den Rezensionsartikel von Roger Collins Making Sense of the Early Middle Ages In The English Historical Review 124 2009 S 641 665 Collins kritisiert darin einige der neueren Forschungstrends und betont die seines Erachtens weiterhin notwendige erzahlende Darstellungsform einschliesslich der politischen Geschichte Vgl dazu unter anderem Mark Humphries Late Antiquity and World History Challenging Conventional Narratives and Analyses In Studies in Late Antiquity 1 2017 S 8 37 Mischa Meier Die Spatantike zeitlich und raumlich neu gefasst Eine Zwischenbilanz aktueller Suchbewegungen In Historische Zeitschrift 304 2017 S 686 706 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 Vgl dazu etwa Arnaldo Marcone A long late antiquity Considerations on a controversial periodization In Journal of Late Antiquity 1 2008 S 4 19 Vgl etwa Erik Hermans Hrsg A Companion to the Global Early Middle Ages Leeds 2020 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 Alfred Haverkamp Perspektiven des Mittelalters In Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Band 1 Stuttgart 2004 S 45 Siehe The New Cambridge Medieval History Bd 1 3 Cambridge 1995 2005 Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Auflage Basingstoke u a 2010 Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 Chris Wickham The Inheritance of Rome A History of Europe from 400 to 1000 London 2009 Theodor Schieder Hrsg Handbuch der europaischen Geschichte Bd 1 Stuttgart 1976 Zur ersten Orientierung ist auf The Oxford Dictionary of Late Antiquity hinzuweisen Grundlegend ist die Darstellung von Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey 3 Bde Oxford 1964 Nachdruck in zwei Banden Baltimore 1986 Neuere Uberblicksdarstellungen Douglas Boin A Social and Cultural History of Late Antiquity Hoboken NJ 2018 Alexander Demandt Die Spatantike Handbuch der Altertumswissenschaft III 6 2 Auflage Munchen 2007 Hugh Elton The Roman Empire in Late Antiquity A Political and Military History Cambridge 2018 Scott Fitzgerald Johnson Hrsg The Oxford Handbook of Late Antiquity Oxford u a 2012 Reinhold Kaiser Die Mittelmeerwelt und Europa in Spatantike und Fruhmittelalter Frankfurt am Main 2014 A D Lee From Rome to Byzantium Ad 363 to 565 The Transformation of Ancient Rome Edinburgh 2013 Stephen Mitchell Geoffrey Greatrex A History of the Later Roman Empire AD 284 700 3 Auflage Hoboken New Jersey 2023 Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 Philip Rousseau Hrsg A Companion to Late Antiquity Malden Massachusetts u a 2009 The Cambridge Ancient History 2 Auflage Cambridge 1997 2005 Bande 12 bis 14 Aktueller Uberblick fur die Entwicklung im 4 Jahrhundert bei Alan Cameron The Last Pagans of Rome Oxford New York 2011 der die Bedeutung der paganen Kulte bereits fur das spate 4 Jahrhundert relativiert Uberblick uber die moderne Forschung in The Oxford Dictionary of Late Antiquity sowie bei Scott Fitzgerald Johnson Hrsg The Oxford Handbook of Late Antiquity Oxford u a 2012 Philip Rousseau Hrsg A Companion to Late Antiquity Malden Massachusetts u a 2009 Uberblick bei Scott McGill Edward Watts Hrsg A Companion to Late Antique Literature Hoboken NJ 2018 Grundlegend ist der detaillierte Uberblick von Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire Zusammenfassend Stephen Mitchell A History of the Later Roman Empire AD 284 641 2 Aufl Oxford u a 2015 S 165 ff Vgl A H M Jones The Later Roman Empire 2 Bde Baltimore 1986 S 1057 Zum Sasanidenreich siehe nun Michael Bonner The Last Empire of Iran Piscataway 2020 und vgl einfuhrend Touraj Daryaee Sasanian Iran 224 651 CE Portrait of a Late Antique Empire Costa Mesa Calif 2008 Touraj Daryaee Sasanian Persia The Rise and Fall of an Empire London 2009 Khodadad Rezakhani ReOrienting the Sasanians East Iran in Late Antiquity Edinburgh 2017 Eberhard Sauer Hrsg Sasanian Persia Between Rome and the Steppes of Eurasia Edinburgh 2017 Klaus Schippmann Grundzuge der Geschichte des sasanidischen Reiches Darmstadt 1990 Josef Wiesehofer The Late Sasanian Near East In Chase Robinson Hrsg The New Cambridge History of Islam Bd 1 Cambridge 2010 S 98 152 Wolfgang Kuhoff Die Versuchung der Macht Spatromische Heermeister und ihr potentieller Griff nach dem Kaisertum In Silvia Serena Tschopp Wolfgang E J Weber Hrsg Macht und Kommunikation Berlin 2012 S 39 80 Anne Poguntke Das romische Heermeisteramt im 5 Jahrhundert Uberlegungen zum Verhaltnis zwischen Kaiser und Heermeister in Ost und West In Carola Foller Fabian Schulz Hrsg Osten und Westen 400 600 n Chr Kommunikation Kooperation und Konflikt Stuttgart 2016 S 239 262 Die umfassendste Darstellung auf Grundlage der aktuellen Forschung bietet Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 Des Weiteren siehe Peter Geiss Konrad Vossing Hrsg Die Volkerwanderung Mythos Forschung Vermittlung Gottingen 2021 Guy Halsall Barbarian Migrations and the Roman West 376 568 Cambridge 2007 Walter Pohl Die Volkerwanderung 2 Auflage Stuttgart u a 2005 Peter J Heather Empires and Barbarians Migration Development and the Birth of Europe London 2009 Verena Postel Die Ursprunge Europas Migration und Integration im fruhen Mittelalter Stuttgart 2004 Herwig Wolfram Das Romerreich und seine Germanen Eine Erzahlung von Herkunft und Ankunft Wien Koln Weimar 2018 Reich illustriert und mit zahlreichen knappen Fachbeitragen ausgestattet ist der Ausstellungskatalog Rom und die Barbaren Europa zur Zeit der Volkerwanderung Munchen 2008 Siehe dazu Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian Stuttgart 2013 2 Auflage 2018 Einfuhrend siehe mit Hinweisen zur neueren Forschung Attila und die Hunnen Begleitbuch zur Ausstellung Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Stuttgart 2007 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 Die fruher oft angenommene Verbindung der Hunnen mit den in chinesischen Quellen erwahnten Xiongnu ist heute sehr umstritten und wird meistens bezweifelt siehe dazu zusammenfassend Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 15 Berlin New York 2000 S 246 261 hier S 248 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 50 53 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 21 24 Nicola di Cosmo Ancient China and its Enemies Cambridge 2002 S 163ff Sie wird heute nur noch sehr vereinzelt vertreten in abgeschwachter Form etwa Etienne de La Vaissiere The Steppe World and the Rise of the Huns In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2015 S 175 192 und Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 S 6ff Vgl mit weiterer Literatur Gerd Kampers Geschichte der Westgoten Paderborn 2008 Roger Collins Visigothic Spain 409 711 Oxford 2004 Zusammenfassend Peter J Heather Why Did the Barbarian Cross the Rhine In Journal of Late Antiquity 2 2009 S 3 29 Vereinzelt wird auch fur eine Datierung 405 06 pladiert was aber zusatzliche Probleme aufwirft Reinhold Kaiser Die Burgunder Stuttgart u a 2004 Helmut Castritius Die Vandalen Stuttgart u a 2007 Andy Merrills Richard Miles The Vandals Oxford Malden MA 2010 Roland Steinacher Die Vandalen Aufstieg und Fall eines Barbarenreichs Stuttgart 2016 Konrad Vossing Das Konigreich der Vandalen Darmstadt 2014 Siehe allgemein Herwig Wolfram Die Goten 4 Auflage Munchen 2001 Zu Attila vgl jeweils mit weiterer Literatur Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2014 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 Zur Geschichte des spatantiken Alpen und Donauraums vgl auch Roland Steinacher Rom und die Barbaren Volker im Alpen und Donauraum 300 600 Stuttgart 2017 Zum Prozess der Auflosung des Westromischen Reiches siehe Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Aufl Stuttgart 2018 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Darmstadt 2022 Peter J Heather The Fall of the Roman Empire London u a 2005 Dirk Henning Periclitans res Publica Kaisertum und Eliten in der Krise des Westromischen Reiches 454 5 493 Stuttgart 1999 Einen aktuellen Uberblick bietet etwa Roland Steinacher Wanderung der Barbaren Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs Volkerwanderung bis ins 19 Jahrhundert In Felix Wiedemann Kerstin P Hofmann Hans Joachim Gehrke Hrsg Vom Wandern der Volker Migrationserzahlungen in den Altertumswissenschaften Berlin 2017 S 67 95 Michael Kulikowski Barbarische Identitat Aktuelle Forschungen und neue Interpretationsansatze In Michaela Konrad Christian Witschel Hrsg Romische Legionslager in den Rhein und Donauprovinzen Nuclei spatantik frumittelalterlichen Lebens Munchen 2011 S 103 111 Roland Steinacher Zur Identitatsbildung fruhmittelalterlicher Gemeinschaften Uberblick uber den historischen Forschungsstand In Irmtraud Heitmeier Hubert Fehr Hrsg Die Anfange Bayerns Von Raetien und Noricum zur fruhmittelalterlichen Baiovaria St Ottilien 2012 S 73 124 Zu diesem Wandlungsprozess siehe etwa Thomas F X Noble Hrsg From Roman Provinces to Medieval Kingdoms London New York 2006 Vgl fur die Entwicklung nach 476 auch Peter J Heather The Restoration of Rome Barbarian Popes and Imperial Pretenders London 2013 Vgl Matthias Becher Hendrik Hess Hrsg Kontingenzerfahrungen und ihre Bewaltigung zwischen imperium und regna Beispiele aus Gallien und angrenzenden Gebieten vom 5 bis zum 8 Jahrhundert Gottingen 2021 Henning Borm Ein Zeitalter der Burgerkriege Der Untergang des Romischen Reiches und die Erosion der Zentralgewalt In Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Darmstadt 2022 S 244 253 Vgl etwa Wolfgang Liebeschuetz The End of the Roman Army in the Western Empire In J Rich G Shipley Hrsg War and Society in the Roman World London New York 1993 S 265 276 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 251 ff Zur Geschichte Ostroms in dieser Zeit siehe einfuhrend Hugh Elton The Roman Empire in Late Antiquity A Political and Military History Cambridge 2018 A D Lee From Rome to Byzantium Ad 363 to 565 The Transformation of Ancient Rome Edinburgh 2013 Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 Paul Stephenson New Rome The Roman Empire in the East AD 395 700 London 2021 Aktueller Uberblick bei Michael Bonner The Last Empire of Iran Piscataway 2020 Zu den wechselseitigen Beziehungen siehe etwa Henning Borm Prokop und die Perser Untersuchungen zu den romisch sasanidischen Kontakten in der ausgehenden Spatantike Stuttgart 2007 Matthew P Canepa The Two Eyes of the Earth Art and Ritual of Kingship between Rome and Sasanian Iran Berkeley 2009 Engelbert Winter Beate Dignas Rom und das Perserreich Zwei Weltmachte zwischen Konfrontation und Koexistenz Berlin 2001 Zu Justinian siehe nun eingehend Hartmut Leppin Justinian Das christliche Experiment Stuttgart 2011 Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Justinian Cambridge 2005 Vgl auch Peter Heather Rome Resurgent War and Empire in the Age of Justinian Oxford 2018 Vgl dazu Peregrine Horden Plague of Justinian In The Oxford Classical Dictionary 5 Auflage Oxford Classical Dictionary Online Mischa Meier The Justinianic Plague the economic consequences of the pandemic in the eastern Roman empire and its cultural and religious effects In Early Medieval Europe 24 2016 S 267 292 Andrea Gariboldi Kosrow I In Encyclopaedia Iranica Online 2023 Geoffrey B Greatrex Samuel N C Lieu The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars Part II AD 363 630 A narrative sourcebook London New York 2002 S 142 ff Die wichtigste aktuelle Studie dazu ist nun James Howard Johnston The Last Great War of Antiquity Oxford 2021 Ubersetzte Quellenauszuge bei Geoffrey B Greatrex Samuel N C Lieu The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars Part II AD 363 630 A narrative sourcebook London New York 2002 S 182 ff Vgl dazu auch James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century Oxford 2010 Peter Sarris Empires of Faith Oxford 2011 S 242 ff Zum Kriegsverlauf siehe James Howard Johnston The Last Great War of Antiquity Oxford 2021 S 22ff Zu Herakleios siehe Walter E Kaegi Heraclius Emperor of Byzantium Cambridge 2003 Gerrit Jan Reinink Bernard H Stolte Hrsg The Reign of Heraclius 610 641 Crisis and Confrontation Leuven 2002 Theresia Raum Szenen eines Uberlebenskampfes Akteure und Handlungsspielraume im Imperium Romanum 610 630 Stuttgart 2021 Die Datierung 638 erscheint sinnvoller als die altere 636 bzw 637 vgl James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Oxford 2010 S 116 f Allgemein siehe mit weiterer Literatur Hugh Kennedy The Great Arab Conquests Philadelphia 2007 Vgl auch James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Oxford 2010 Ekkehard Eickhoff Seekrieg und Seepolitik zwischen Islam und Abendland Berlin 1966 Marek Jankowiak The first Arab siege of Constantinople In Travaux et Memoires du Centre de Recherche d Histoire et Civilisation de Byzance Bd 17 Paris 2013 S 237 320 James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Oxford 2010 S 226 f Einen guten Uberblick zur Entwicklung vom 6 bis ins fruhe 8 Jahrhundert bietet immer noch Franz Georg Maier Die Verwandlung der Mittelmeerwelt Frankfurt am Main 1968 S 172 ff Siehe auch Ernst Pitz Die griechisch romische Okumene und die drei Kulturen des Mittelalters Berlin 2001 S 305 ff Aktueller Uberblick etwa bei Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 114 ff Reinhold Kaiser Die Mittelmeerwelt und Europa in Spatantike und Fruhmittelalter Frankfurt am Main 2014 Peter Sarris Empires of Faith Oxford 2011 S 125 ff Chris Wickham The Inheritance of Rome London 2009 S 111 202 und S 255 297 Vgl James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century Oxford 2010 S 488ff Grundlegend dazu John Haldon Byzantium in the Seventh Century The Transformation of a Culture 2 Auflage Cambridge 1997 Vgl auch John F Haldon The Empire That Would Not Die The Paradox of Eastern Roman Survival 640 740 Cambridge Massachusetts 2016 Mischa Meier Ostrom Byzanz Spatantike Mittelalter Uberlegungen zum Ende der Antike im Osten des Romischen Reiches In Millennium 9 2012 S 187 253 Allgemeiner Uberblick bis zu den fruhen Karolingern bei Friedrich Prinz Europaische Grundlagen deutscher Geschichte 4 8 Jahrhundert Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd 1 10 vollig neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2004 S 147 616 hier S 286 ff Zur frankischen Fruhgeschichte siehe Ulrich Nonn Die Franken Stuttgart 2010 sowie Erich Zollner Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts Munchen 1970 Siehe auch die diversen Beitrage in Alfried Wieczorek Patrick Perin Karin von Welck Wilfried Menghin Hrsg Die Franken Wegbereiter Europas 5 bis 8 Jahrhundert 2 Bande Mainz 1996 1997 Eugen Ewig Die Merowinger und das Frankenreich 5 Aufl Stuttgart 2006 Ian N Wood The Merovingian Kingdoms London 1994 Sebastian Scholz Die Merowinger Stuttgart 2015 Siehe auch die Beitrage in Stefan Esders u a Hrsg The Merovingian Kingdoms and the Mediterranean World Revisiting the Sources London u a 2019 Stefan Esders u a Hrsg East and West in the Early Middle Ages The Merovingian Kingdoms in Mediterranean Perspective Cambridge 2019 Guter aktueller Uberblick bei Matthias Becher Chlodwig I Der Aufstieg der Merowinger und das Ende der antiken Welt Munchen 2011 Mischa Meier Steffen Patzold Hrsg Chlodwigs Welt Organisation von Herrschaft um 500 Stuttgart 2014 Zum Folgenden siehe Eugen Ewig Die Merowinger und das Frankenreich 5 Aufl Stuttgart 2006 S 31ff Ian N Wood The Merovingian Kingdoms London 1994 S 88ff Sebastian Scholz Die Merowinger Stuttgart 2015 S 35ff Vgl dazu auch Karl Friedrich Stroheker Der senatorische Adel im spatantiken Gallien Tubingen 1948 ND Darmstadt 1970 Vgl Andrew Gillett Telling Off Justinian Theudebert I the Epistolae Austrasicae and Communication Strategies in Sixth Century Merovingian Byzantine Relations In Early Medieval Europe Band 27 2019 S 161 194 Gerhard Dilcher Eva Marie Distler Hrsg Leges Gentes Regna Zur Rolle von germanischen Rechtsgewohnheiten und lateinischer Schrifttradition bei der Ausbildung der fruhmittelalterlichen Rechtskultur Berlin 2006 Zu den regionalen Zentrifugalkraften vgl Patrick J Geary Die Merowinger Europa vor Karl dem Grossen Munchen 2003 S 157 ff Zu Dagoberts Herrschaft siehe Sebastian Scholz Die Merowinger Stuttgart 2015 S 204 ff Annales regni Francorum anno 749 Einhard Vita Karoli Magni cap 1 f So z B Johannes Fried Das Mittelalter Geschichte und Kultur Munchen 2008 S 53 Vgl Josef Semmler Spatmerowingische Herrscher Theuderich III und Dagobert II In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 55 1999 S 1 28 Vgl Sebastian Scholz Die Merowinger Stuttgart 2015 S 259f Zu dieser Zeit siehe einfuhrend Andreas Fischer Karl Martell Der Beginn karolingischer Herrschaft Stuttgart 2012 Zu diesen siehe John Hines Nelleke IJssennager Hrsg Frisians and their North Sea Neighbours From the Fifth Century to the Viking Age Woodbridge 2017 Fur die Zeit ab Pippin dem Jungeren siehe Pierre Riche Die Karolinger Eine Familie formt Europa Stuttgart 1987 S 87 ff Rudolf Schieffer Die Karolinger 4 Auflage Stuttgart 2006 S 50 ff Allgemein siehe auch Jorg W Busch Die Herrschaften der Karolinger 714 911 Munchen 2011 Rudolf Schieffer Die Zeit des karolingischen Grossreichs 714 887 Stuttgart 2005 Siehe einfuhrend Johannes Fried Karl der Grosse Munchen 2013 Dieter Hagermann Karl der Grosse Herrscher des Abendlandes Berlin 2000 Wilfried Hartmann Karl der Grosse Stuttgart 2010 Rosamond McKitterick Charlemagne The Formation of a European Identity Cambridge 2008 dt Karl der Grosse Darmstadt 2008 Stefan Weinfurter Karl der Grosse Der heilige Barbar Munchen 2013 Aktueller Uberblick bei Matthias Becher Das Kaisertum Karls des Grossen zwischen Ruckbesinnung und Neuerung In Hartmut Leppin Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Kaisertum im ersten Jahrtausend Regensburg 2012 S 251 270 Vgl auch Jorg W Busch Die Herrschaften der Karolinger 714 911 Munchen 2011 S 79 ff Egon Boshof Ludwig der Fromme Darmstadt 1996 Mayke de Jong The Penitential State Authority and Atonement in the Age of Louis the Pious 814 840 Cambridge 2009 Egon Boshof Ludwig der Fromme Darmstadt 1996 S 108 ff Siehe dazu etwa Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Die Ursprunge Deutschlands bis 1024 Berlin 1994 S 366 ff Pierre Riche Die Karolinger Eine Familie formt Europa Stuttgart 1987 S 195 ff Rudolf Schieffer Die Zeit des karolingischen Grossreichs 714 887 Stuttgart 2005 S 136 ff Rudolf Schieffer Die Karolinger 4 Auflage Stuttgart 2006 S 139 ff Zur Rebellion gegen Ludwig siehe Egon Boshof Ludwig der Fromme Darmstadt 1996 S 182 ff Zu Ludwig siehe Eric J Goldberg Struggle for Empire Kingship and Conflict under Louis the German 817 876 Ithaca 2006 Wilfried Hartmann Ludwig der Deutsche Darmstadt 2002 Zu dieser Zeit siehe zusammenfassend auch Carlrichard Bruhl Die Geburt zweier Volker Deutsche und Franzosen 9 11 Jahrhundert Koln u a 2001 S 115 ff Sehr viel ausfuhrlicher zur Entwicklung der beiden frankischen Teilreiche nach 843 ist Carlrichard Bruhl Deutschland Frankreich Die Geburt zweier Volker 2 Auflage Koln Wien 1995 Vgl Carlrichard Bruhl Die Geburt zweier Volker Koln u a 2001 S 69 ff Siehe Simon MacLean Kingship and Politics in the Late Ninth Century Charles the Fat and the End of the Carolingian Empire Cambridge 2003 speziell S 123 ff Zu Arnolf siehe Franz Fuchs Peter Schmid Hrsg Kaiser Arnolf Das ostfrankische Reich am Ende des 9 Jahrhunderts Munchen 2002 Zum Folgenden allgemein siehe Gerd Althoff Die Ottonen Konigsherrschaft ohne Staat 2 Aufl Stuttgart u a 2005 Helmut Beumann Die Ottonen 5 Aufl Stuttgart u a 2000 Gerd Althoff Hagen Keller Spatantike bis zum Ende des Mittelalters Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Krisen und Konsolidierungen 888 1024 Stuttgart 2008 Zur Einordnung der ottonischen Geschichte allgemein Hagen Keller Gerd Althoff Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Stuttgart 2008 S 18 ff Zu den unterschiedlichen Forschungsansatzen siehe Joachim Ehlers Die Entstehung des Deutschen Reiches 4 Aufl Munchen 2012 vgl allgemein auch Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Berlin 1994 speziell S 9 ff und S 853 ff Grundlegend ist Carlrichard Bruhl Deutschland Frankreich Die Geburt zweier Volker 2 Auflage Koln Wien 1995 Allgemein zu Heinrichs Regierungszeit siehe nun Wolfgang Giese Heinrich I Begrunder der ottonischen Herrschaft Darmstadt 2008 Gerd Althoff Amicitiae und pacta Bundnis Einung Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10 Jahrhundert Hannover 1992 Neben der genannten allgemeinen Literatur zu den Ottonen siehe Matthias Becher Otto der Grosse Kaiser und Reich Munchen 2012 Johannes Laudage Otto der Grosse 912 973 Eine Biographie Regensburg 2001 Johannes Laudage Otto der Grosse Regensburg 2001 S 110 ff Zu diesem Aspekt siehe Hartmut Leppin Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Kaisertum im ersten Jahrtausend Regensburg 2012 Hagen Keller Das Erbe Ottos des Grossen In Fruhmittelalterliche Studien 41 2007 S 43 72 speziell S 62 ff Siehe zusammenfassend Hagen Keller Gerd Althoff Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Stuttgart 2008 S 239 ff Allgemeiner Uberblick bei Hagen Keller Gerd Althoff Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Stuttgart 2008 S 273 ff Siehe daneben auch Gerd Althoff Otto III Darmstadt 1997 Ekkehard Eickhoff Theophanu und der Konig Otto III und seine Welt Stuttgart 1996 Ekkehard Eickhoff Kaiser Otto III Die erste Jahrtausendwende und die Entfaltung Europas 2 Auflage Stuttgart 2000 Gerd Althoff Otto III Darmstadt 1997 S 100 ff Vgl etwa Hagen Keller Gerd Althoff Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Stuttgart 2008 S 292 ff mit weiteren Belegen Knut Gorich Otto III Romanus Saxonicus et Italicus kaiserliche Rompolitik und sachsische Historiographie Sigmaringen 1995 S 267 ff Vgl Ekkehard Eickhoff Kaiser Otto III Die erste Jahrtausendwende und die Entfaltung Europas 2 Aufl Stuttgart 2000 S 271 273 Stefan Weinfurter Heinrich II 1002 1024 Herrscher am Ende der Zeiten 3 Aufl Regensburg 2002 Knut Gorich Eine Wende im Osten Heinrich II und Boleslaw Chrobry In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Otto III Heinrich II Eine Wende Sigmaringen 1997 S 95 167 Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Berlin 1994 S 630 f Allgemein zur Geschichte Frankreichs in dieser Zeit siehe Bernd Schneidmuller Die Entstehung Frankreichs In Ernst Hinrichs Hrsg Geschichte Frankreichs Stuttgart 2014 S 13 ff Jean Dunbabin West Francia The Kingdom In Timothy Reuter Hrsg The New Cambridge Medieval History Band 3 Cambridge 1999 S 372 ff Rolf Grosse Vom Frankenreich zu den Ursprungen der Nationalstaaten 800 bis 1214 Darmstadt 2005 jeweils mit weiterer Literatur Joachim Ehlers Geschichte Frankreichs im Mittelalter Stuttgart u a 1987 Joachim Ehlers Die Kapetinger Stuttgart u a 2000 Constance Brittain Bouchard Burgundy and Provence In Timothy Reuter Hrsg The New Cambridge Medieval History Band 3 Cambridge 1999 S 328 ff Carlrichard Bruhl Deutschland Frankreich Die Geburt zweier Volker 2 Aufl Koln Wien 1995 S 454 ff Zu Theoderich siehe nun aktuell und ausfuhrlich Hans Ulrich Wiemer Theoderich der Grosse Konig der Goten Herrscher der Romer Munchen 2018 Vgl des Weiteren Frank M Ausbuttel Theoderich der Grosse Darmstadt 2004 Wilhelm Ensslin Theoderich der Grosse 2 Auflage Munchen 1959 Zu den Quellen und deren Bewertung siehe Andreas Goltz Barbar Konig Tyrann Das Bild Theoderichs des Grossen in der Uberlieferung des 5 bis 9 Jahrhunderts Berlin New York 2008 Dieser Fragestellung ging Marco Aimone Romani e Ostrogoti fra integrazione e separazione Il contributo dell archeologia a un dibattito storiografico In Reti Medievali Rivista 13 2012 S 1 66 erstmals auf der Grundlage archaologischer Untersuchungen nach Allgemeiner Uberblick zur Geschichte Italiens im Mittelalter mit weiterer Literatur bei Elke Goez Geschichte Italiens im Mittelalter Darmstadt 2010 Zu den Langobarden siehe unter anderem Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 198 ff Peter Erhart Walter Pohl Hrsg Die Langobarden Herrschaft und Identitat Wien 2005 Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur Munchen 2023 Wilfried Menghin Die Langobarden Stuttgart 1985 Zum fruhmittelalterlichen Italien siehe unter anderem Cristina La Rocca Hrsg Italy in the Early Middle Ages 476 1000 Oxford 2002 Chris Wickham Early Medieval Italy Central Power and Local Society 400 1000 London Basingstoke 1981 Giovanni Tabacco Sperimentazioni del potere nell alto medioevo Turin 1993 Zu diesem Prozess siehe Chris Wickham Early Medieval Italy London Basingstoke 1981 S 174 ff Elke Goez Geschichte Italiens im Mittelalter Darmstadt 2010 S 76 f Elke Goez Geschichte Italiens im Mittelalter Darmstadt 2010 S 71 f Elke Goez Geschichte Italiens im Mittelalter Darmstadt 2010 S 91 ff Allgemein zum Westgotenreich ab dem 6 Jahrhundert siehe Gerd Kampers Geschichte der Westgoten Paderborn 2008 S 140 ff Roger Collins Visigothic Spain 409 711 Oxford 2004 S 38 ff Vgl auch Manuel Koch Ethnische Identitat im Entstehungsprozess des spanischen Westgotenreiches Berlin Boston 2012 Gerd Kampers Geschichte der Westgoten Paderborn 2008 S 173 ff Gerd Kampers Geschichte der Westgoten Paderborn 2008 S 188 ff Gerd Kampers Geschichte der Westgoten Paderborn 2008 S 222 ff Speziell zu Spanien im Fruhmittelalter siehe Roger Collins Caliphs and Kings Spain 796 1031 Chichester u a 2012 Allgemeiner Uberblick etwa bei Klaus Herbers Geschichte Spaniens im Mittelalter Stuttgart 2006 Ludwig Vones Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711 1480 Sigmaringen 1993 jeweils mit weiterer Literatur Nikolaus Jaspert Die Reconquista Munchen 2019 Zum islamischen Spanien vgl aktuell etwa Brian A Catlos Kingdoms of Faith A New History of Islamic Spain New York 2018 Roger Collins Caliphs and Kings Spain 796 1031 Chichester u a 2012 S 50 ff und S 138 ff Zu den christlichen Reichen zusammenfassend Klaus Herbers Geschichte Spaniens im Mittelalter Stuttgart 2006 S 102 ff Vgl dazu Dario Fernandez Morera The Myth of the Andalusian Paradise In The Intercollegiate Review 41 2006 S 23 31 Zur Lage der Christen im islamischen Spanien siehe zusammenfassend Roger Collins Caliphs and Kings Spain 796 1031 Chichester u a 2012 S 83 103 Vgl zusammenfassend Evangelos Chrysos Die Romerherrschaft in Britannien und ihr Ende In Bonner Jahrbucher 191 1991 S 247 276 Digitalisat Vgl Peter Salway A History of Roman Britain Oxford 2001 S 323ff Vgl David Dumville Sub Roman Britain History and Legend In History 62 1977 S 173 192 Allgemeiner Uberblick zu Britannien im Fruhmittelalter bei Rory Naismith Early Medieval Britain c 500 1000 Cambridge 2021 Allgemein zu den Angelsachsen siehe Michael Lapidge John Blair Simon Keynes Donald Scragg Hrsg The Blackwell Encyclopaedia of Anglo Saxon England 2 Aufl Chichester 2014 James Campbell Hrsg The Anglo Saxons Oxford 1982 mehrere NDe Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 173ff Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World New Haven 2013 recht umfassender aktueller Uberblick Harald Kleinschmidt Die Angelsachsen Munchen 2011 knappe Einfuhrung Henrietta Leyser A Short History of the Anglo Saxons London New York 2017 aktuelle Einfuhrung Frank M Stenton Anglo Saxon England 3 Aufl Oxford 1971 wichtige altere teils aber uberholte Darstellung Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 176 Aktueller Uberblick bei Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World New Haven 2013 S 126 ff Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 177 Peter Sarris Empires of Faith Oxford 2011 S 361f Vgl dazu nun Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World New Haven 2013 S 179ff Henrietta Leyser A Short History of the Anglo Saxons London New York 2017 S 71ff Allgemeiner Uberblick bei Simon Keynes England 700 900 In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 S 18 42 Barbara Yorke Kings and Kingdoms of early Anglo Saxon England London New York 1990 Zur Geschichte von Wessex in dieser Zeit siehe Barbara Yorke Wessex in the Early Middle Ages London New York 1995 S 94 ff James Campbell Hrsg The Anglo Saxons Oxford 1982 S 61 Aktueller Uberblick bei Nicholas J Higham Martin J Ryan The Anglo Saxon World New Haven 2013 S 232ff und bei Henrietta Leyser A Short History of the Anglo Saxons London New York 2017 S 93ff Vgl auch James Campbell Hrsg The Anglo Saxons Oxford 1982 S 132ff Roger Collins Early Medieval Europe 300 1000 3 Aufl Basingstoke u a 2010 S 359 ff Richard Abels Alfred the Great London 1998 Vgl James Campbell Hrsg The Anglo Saxons Oxford u a 1982 S 192 ff Timothy Bolton Cnut the Great New Haven 2017 Jorg Peltzer 1066 Der Kampf um Englands Krone Munchen 2016 Umfassende Darstellung bei Alex Woolf From Pictland to Alba 789 1070 Edinburgh 2007 Zusammenfassend siehe Andrew D M Barrell Medieval Scotland Cambridge 2000 S 1 15 Eine umfassende Darstellung der Geschichte Irlands bis ins 12 Jahrhundert bietet Daibhi o Croinin Hrsg A New History of Ireland Band 1 Oxford u a 2005 Daneben siehe auch Clare Downham Medieval Ireland Cambridge 2018 Sean Duffy Hrsg Medieval Ireland An Encyclopedia London New York 2005 Michael Richter Irland im Mittelalter Munster u a 2003 ND Alheydis Plassmann Origo gentis Identitats und Legitimitatsstiftung in fruh und hochmittelalterlichen Herkunftserzahlungen Berlin 2006 Einfuhrend siehe Lotte Hedeager Scandinavia In Paul Fouracre Hrsg New Cambridge Medieval History Band 1 Cambridge 2005 S 496 523 Bjorn Myhre The Iron Age In Knut Helle Hrsg The Cambridge History of Scandinavia Band 1 Cambridge 2003 S 60 93 hier S 83 ff Vgl Carsten Jahnke Geschichte Danemarks Ditzingen 2017 S 29f Einfuhrend siehe etwa Robert Ferguson The Hammer and the Cross A New History of the Vikings London 2009 Gwyn Jones A History of the Vikings 2 Aufl Oxford 1984 mehrere NDe F Donald Logan The Vikings in History 2 Aufl London New York 1991 Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Die Deutschen und das europaische Mittelalter Berlin 2002 Peter Sawyer Hrsg Die Wikinger Geschichte und Kultur eines Seefahrervolkes Stuttgart 2000 mehrere NDe Anders Winroth The Age of the Vikings Princeton 2014 Wladyslaw Duczko Viking Rus Studies on the Presence of Scandinavians in Eastern Europe Leiden Boston 2004 Uberblick bei Niels Lund Scandinavia c 700 1066 In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 S 202 227 Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Berlin 2002 Zur Geschichte der schwedischen Konige im Mittelalter vgl etwa Jorg Peter Findeisen Die schwedische Monarchie Band 1 Kiel 2010 S 61ff Niels Lund Scandinavia c 700 1066 In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 hier S 220 Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Berlin 2002 S 186 f Zu Knut siehe Timothy Bolton Cnut the Great New Haven 2017 Niels Lund Scandinavia c 700 1066 In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 hier S 226 Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Berlin 2002 S 78 Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Berlin 2002 S 120 ff Carsten Jahnke Geschichte Danemarks Ditzingen 2017 S 28ff Birgit Sawyer Peter Sawyer Die Welt der Wikinger Berlin 2002 S 171 ff Timothy Bolton Cnut the Great New Haven 2017 Zur Herrschaftsgestaltung siehe auch Timothy Bolton The Empire of Cnut the Great Leiden 2009 S 9 ff Timothy Bolton The Empire of Cnut the Great Leiden 2009 S 155 f Grundlegend ist nun Fritz Mitthof Peter Schreiner Oliver Jens Schmitt Hrsg Handbuch zur Geschichte Sudosteuropas Band 1 Herrschaft und Politik in Sudosteuropa von der romischen Antike bis 1300 de Gruyter Berlin Boston 2019 Vgl auch das Online Handbuch zur Geschichte Sudosteuropas Weiterfuhrend fur den behandelten Zeitraum siehe Florin Curta Eastern Europe in the Middle Ages 500 1300 Leiden Boston 2019 Florin Curta The Making of the Slavs History and Archaeology of the Lower Danube Region C 500 700 Cambridge 2001 Florin Curta Southeastern Europe in the Middle Ages 500 1250 Cambridge 2006 Christian Lubke Das ostliche Europa Die Deutschen und das europaische Mittelalter Munchen 2004 Vgl auch Florin Curta The Beginning of the Middle Ages in the Balkans In Millennium Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n Chr 10 2013 S 145ff Uberblick mit Belegen bei Florin Curta The Making of the Slavs Cambridge 2001 S 335 ff Florin Curta Southeastern Europe in the Middle Ages 500 1250 Cambridge 2006 S 56 ff Curta stellt etwa die altere These einer slawischen Urheimat in Frage eine slawische Identitat habe sich erst spater entwickelt Vgl nun auch den knappen Uberblick bei Eduard Muhle Die Slaven im Mittelalter Berlin Boston 2016 Florin Curta The Making of the Slavs Cambridge 2001 S 36 ff Christian Lubke Das ostliche Europa Munchen 2004 S 42 46 Zu Justinians Balkanpolitik siehe nun Alexander Sarantis Justinian s Balkan Wars Campaigning Diplomacy and Development in Illyricum Thace and the Northern World A D 527 65 Prenton 2016 Zu den Awaren siehe vor allem Walter Pohl Die Awaren 2 Auflage Munchen 2002 Florin Curta The Making of the Slavs Cambridge 2001 S 120 ff Vgl Florin Curta Southeastern Europe in the Middle Ages 500 1250 Cambridge 2006 S 70 ff Aktueller Uberblick zur bulgarischen Reichsbildung bei Daniel Ziemann Vom Wandervolk zur Grossmacht Die Entstehung Bulgariens im fruhen Mittelalter Koln u a 2007 S 180 ff Christian Lubke Das ostliche Europa Munchen 2004 S 47 ff Walter Pohl Die Awaren 2 Aufl Munchen 2002 S 256 ff Simon Franklin Jonathan Shepard The Emergence of the Rus 750 1200 London New York 1996 Christian Lubke Das ostliche Europa Munchen 2004 S 123 ff Zum mittelalterlichen Ungarn siehe den Uberblick bei Pal Engel The Realm of St Stephen A History of Medieval Hungary 895 1526 London New York 2001 Christian Lubke Das ostliche Europa Munchen 2004 S 52 ff Zur Geschichte und Kultur der Mitte Europas um 1000 einschliesslich der slawischen Welt und Ungarn siehe einfuhrend Alfried Wieczorek Hans Martin Hinz Hrsg Europas Mitte um 1000 3 Bde Stuttgart 2000 Vgl auch Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Berlin 1985 Eduard Muhle Die Piasten Polen im Mittelalter Munchen 2011 Zur umstrittenen Entstehung der Themen siehe zusammenfassend John Haldon Military Service Military Lands and the Status of Soldiers Current Problems and Interpretations In Dumbarton Oaks Papers 47 1993 S 1 67 Zur sogenannten mittelbyzantinischen Zeit siehe neben den diversen allgemeinen Handbuchern vor allem Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast era c 680 850 A History Cambridge u a 2011 Michael J Decker The Byzantine Dark Ages London New York 2016 John F Haldon The Empire That Would Not Die The Paradox of Eastern Roman Survival 640 740 Cambridge Massachusetts 2016 John F Haldon Byzantium in the Seventh Century 2 Aufl Cambridge 1997 Mark Whittow The Making of Byzantium 600 1025 Berkeley 1996 Vgl allgemein auch Falko Daim Hrsg Byzanz Historisch kulturwissenschaftliches Handbuch Der Neue Pauly Supplemente Bd 11 Stuttgart 2016 Wichtig ist des Weiteren die Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Ralph Johannes Lilie Die byzantinische Reaktion auf die Ausbreitung der Araber Studien zur Strukturwandlung des byzantinischen Staates im 7 und 8 Jahrhundert Munchen 1976 Zu den diplomatischen Kontakten bis Mitte des 8 Jahrhunderts siehe Andreas Kaplony Konstantinopel und Damaskus Gesandtschaften und Vertrage zwischen Kaisern und Kalifen 639 750 Berlin 1996 Menadoc Bibliothek Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Halle Zu den Slawen in Griechenland siehe mit einigen Neudeutungen Florin Curta Still waiting for the barbarians The making of the Slavs in Dark Age Greece In Florin Curta Hrsg Neglected Barbarians Turnhout 2010 S 403 478 Vgl auch Florin Curta The Edinburgh History of the Greeks c 500 to 1050 The Early Middle Ages Edinburgh 2011 S 97ff Peter Benjamin Golden u a Hrsg The World of the Khazars New Perspectives Leiden Boston 2007 Ilse Rochow Kaiser Konstantin V 741 775 Materialien zu seinem Leben und Nachleben Frankfurt am Main u a 1994 S 73 ff Siehe vor allem Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast era ca 680 850 A History Cambridge 2011 Zu Basileios siehe vor allem Catherine Holmes Basil II and the Governance of Empire 976 1025 Oxford 2005 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte 7 Auflage Darmstadt 2012 S 14ff Allgemeiner Uberblick zum Folgenden bei Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der Arabischen Welt 4 uberarbeitete und erweiterte Aufl Munchen 2001 Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates 2 Aufl Harlow u a 2004 Chase F Robinson Hrsg The New Cambridge History of Islam Band 1 Cambridge u a 2010 Siehe allgemein auch die jeweiligen Artikel in der Encyclopaedia of Islam 2 Auflage Zu Mohammed siehe ausfuhrlich Tilman Nagel Mohammed Leben und Legende Munchen 2008 Tilmann Nagel Allahs Liebling Ursprung und Erscheinungsformen des Mohammedglaubens Munchen 2008 Zur historischen Entwicklung siehe auch Lutz Berger Die Entstehung des Islam Die ersten hundert Jahre Munchen 2016 Fred M Donner Muhammad and the Believers At the Origins of Islam Cambridge MA u a 2010 mit teils neuen Interpretationen Einfuhrend vgl Hartmut Bobzin Mohammed 5 Aufl Munchen 2016 und den Artikel Muhammad in Oxford Islamic Studies Online Zum derzeitigen Forschungsstand vgl Tilman Nagel Mohammed Leben und Legende Munchen 2008 S 835 ff Vgl etwa Fred M Donner Muhammad and the Believers At the Origins of Islam Cambridge MA u a 2010 wonach Mohammed ursprunglich fur eine monotheistische okumenische Bewegung eingetreten sei der auch Christen und Juden angehoren konnten und sich der Islam in seiner heutigen Form erst in der Umayyadenzeit entwickelt habe zusammenfassend ebd S 194 ff Robert G Hoyland New Documentary Texts and the Early Islamic State In Bulletin of the School of Oriental and African Studies Band 69 2006 S 395 416 Robert G Hoyland The Identity of the Arabian Conquerors of the Seventh Century Middle East In Al ʿUṣur al Wusṭa 25 2017 S 113 140 Glen W Bowersock Die Wiege des Islam Mohammed der Koran und die antiken Kulturen C H Beck Munchen 2019 Ausfuhrlicher Uberblick bei Chase F Robinson Hrsg The New Cambridge History of Islam Band 1 Cambridge u a 2010 Vgl auch Aziz Al Azmeh The Emergence of Islam in Late Antiquity Allah and His People Cambridge 2014 Lutz Berger Die Entstehung des Islam Die ersten hundert Jahre Munchen 2016 Tilman Nagel Mohammed Leben und Legende Munchen 2008 S 180 ff Tilman Nagel Mohammed Leben und Legende Munchen 2008 S 352 ff Rudi Paret Das islamische Weltreich In Historische Zeitschrift 187 1959 S 521 539 Siehe dazu Wilferd Madelung The Succession to Muhammad Cambridge 1997 Ausfuhrlich zur islamischen Expansion siehe Fred M Donner The Early Islamic Conquests Princeton 1981 Robert G Hoyland In God s Path The Arab Conquests and the Creation of an Islamic Empire Oxford 2015 Walter E Kaegi Byzantium and the Early Islamic Conquests Cambridge 1992 Hugh Kennedy The Great Arab Conquests Philadelphia 2007 Vgl auch Lutz Berger Die Entstehung des Islam Die ersten hundert Jahre Munchen 2016 S 141ff James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Oxford u a 2010 Zu den nicht islamischen Quellen siehe vor allem Robert G Hoyland Seeing Islam as Others Saw It A Survey and Evaluation of Christian Jewish and Zoroastrian Writings on Early Islam Princeton 1997 Vgl zusammenfassend Lutz Berger Die Entstehung des Islam Die ersten hundert Jahre Munchen 2016 S 255ff Zum Fallbeispiel Agypten siehe Petra M Sijpesteijn Shaping a Muslim State The World of a Mid Eighth Century Egyptian Official Oxford 2013 Wolfgang Kallfelz Nichtmuslimische Untertanen im Islam Wiesbaden 1995 S 46 ff Milka Levy Rubin Non Muslims in the Early Islamic Empire From Surrender to Coexistence Cambridge 2011 S 100 ff Allgemein zur Geschichte des Kalifenreichs bis ins 11 Jahrhundert Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates 2 Aufl Harlow u a 2004 speziell S 50 ff Chase F Robinson Hrsg The New Cambridge History of Islam Band 1 Cambridge u a 2010 Part 2 ab S 173 ff Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates 2 Aufl Harlow u a 2004 S 75 ff Wilferd Madelung The Succession to Muhammad Cambridge 1997 S 141 ff G R Hawting The First Dynasty of Islam The Umayyad Caliphate 2 Aufl London New York 2000 Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates 2 Aufl Harlow u a 2004 S 82 ff Hugh Kennedy The Prophet and the Age of the Caliphates 2 Aufl Harlow u a 2004 S 123 ff Hugh Kennedy When Baghdad ruled the Muslim world The rise and fall of Islam s greatest dynasty Cambridge MA 2005 B Lewis Abbasids In Encyclopaedia of Islam 2 Aufl Band 1 S 15 23 Heinz Halm Die Kalifen von Kairo Munchen 2003 Ausfuhrlicher vergleichender Uberblick bei Walter Pohl Veronika Wieser Hrsg Der Fruhmittelalterliche Staat Europaische Perspektiven Wien 2009 Chris Wickham The Inheritance of Rome London 2009 S 103 f Vgl zusammenfassend Peter Moraw Herrschaft II In Geschichtliche Grundbegriffe Band 3 S 5 13 speziell S 7 f Einfuhrend siehe Arnold Buhler Herrschaft im Mittelalter Ditzingen 2013 Zum Folgenden siehe zusammenfassend Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 58 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 118 ff Speziell zum Ostfrankenreich siehe Roman Deutinger Konigsherrschaft im ostfrankischen Reich Ostfildern 2006 Vgl Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 59 f Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 172 f Scharf kritisiert von Susan Reynolds in ihrer umfangreichen Studie Fiefs and Vassals The Medieval Evidence Reinterpreted Oxford 1994 vgl auch Susan Reynolds The Middle Ages Without Feudalism Essays in Criticism and Comparison on the Medieval West Farnham 2012 Einfuhrend siehe Steffen Patzold Das Lehnswesen Munchen 2012 Zusammenfassend Steffen Patzold Das Lehnswesen Munchen 2012 S 25 ff Aktuelle Einfuhrung zum Konigtum bei Andreas Buttner Konigsherrschaft im Mittelalter Berlin Boston 2017 Vgl auch Franz Reiner Erkens Hrsg Das fruhmittelalterliche Konigtum Ideelle und religiose Grundlagen Berlin 2005 Stefanie Dick Der Mythos vom germanischen Konigtum Studien zur Herrschaftsorganisation bei den germanischen Barbaren bis zum Beginn der Volkerwanderungszeit Berlin 2008 Andreas Buttner Konigsherrschaft im Mittelalter Berlin Boston 2017 S 39 f Andreas Buttner Konigsherrschaft im Mittelalter Berlin Boston 2017 S 40 f Vgl Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 60 f Monika Suchan Der gute Hirte Religion Macht und Herrschaft in der Politik der Karolinger und Ottonenzeit In Fruhmittelalterliche Studien 43 2009 S 95 112 Vgl Rudolf Schieffer Der geschichtliche Ort der ottonisch salischen Reichskirchenpolitik Opladen 1998 Franz Reiner Erkens Herrschersakralitat im Mittelalter Stuttgart 2006 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 61 64 Zum fruhmittelalterlichen Hof von der Volkerwanderungszeit bis in die Karolingerzeit siehe Yitzhak Hen Roman Barbarians The Royal Court and Culture in the Early Medieval West New York 2007 Hagen Keller Gerd Althoff Die Zeit der spaten Karolinger und der Ottonen Stuttgart 2008 S 348 ff Bernd Schneidmuller Konsensuale Herrschaft Ein Essay uber Formen und Konzepte politischer Ordnung im Mittelalter In Paul Joachim Heinig Hrsg Reich Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit Festschrift fur Peter Moraw Berlin 2000 S 53 87 Wegweisend wurde Gerd Althoff Zur Bedeutung symbolischer Kommunikation fur das Verstandnis des Mittelalters In Fruhmittelalterliche Studien 31 1997 S 370 389 Siehe einfuhrend Gerd Althoff Die Macht der Rituale Symbolik und Herrschaft im Mittelalter Darmstadt 2003 Matthias Becher Alheydis Plassmann Hrsg Streit am Hof im fruhen Mittelalter Gottingen 2011 Vgl Gerd Althoff Compositio Wiederherstellung verletzter Ehre im Rahmen gutlicher Konfliktbeendigung In Klaus Schreiner Gerd Schwerhoff Hrsg Verletzte Ehre Ehrkonflikte in Gesellschaften des Mittelalters und in der fruhen Neuzeit Koln u a 1995 S 63 ff Geoffrey Koziol The dangers of polemic Is ritual still an interesting topic of historical study In Early Medieval Europe 11 2002 S 367 388 Bisweilen sehr zugespitzt Peter Dinzelbacher Warum weint der Konig Eine Kritik des mediavistischen Panritualismus Badenweiler 2009 Hartmut Leppin Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Kaisertum im ersten Jahrtausend Regensburg 2012 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 190 Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 S 8f Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 S 9 11 Ralph Johannes Lilie Einfuhrung in die byzantinische Geschichte Stuttgart u a 2007 S 132 ff Martin Forstner Kalif Kalifat In Lexikon des Mittelalters Band 5 1991 Sp 868 f Vgl allgemein zum Kalifat Patricia Crone Martin Hinds God s Caliph Religious Authority in the First Centuries of Islam Cambridge 1986 Zusammenfassend zum Folgenden siehe Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 8 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 160 ff Siehe auch die umfassende sozial und wirtschaftsgeschichtliche Studie von Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 80 ff Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 18 f Vgl Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 17 f Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 21 23 Vgl Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 20 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 31 f Siehe zusammenfassend Friedrich Prinz Europaische Grundlagen deutscher Geschichte 4 8 Jahrhundert In Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Bd 1 10 vollig neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2004 S 147 616 hier S 503 ff Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 415 ff Vgl Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 533 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 182 Ausfuhrlich zur Rolle der Frau Edith Ennen Frauen im Mittelalter 6 Auflage Munchen 1999 Zum Fruhmittelalter ebd S 32 ff Siehe auch Julia Smith Europe after Rome Oxford 2005 S 115 ff Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 119 Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 120 Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 118 Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 121 Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 123 Cordula Nolte Manner und Frauen in der Gesellschaft des Mittelalters Darmstadt 2011 S 124 Heike Hawicks Theophanu In Amalie Fossel Hrsg Die Kaiserinnen des Mittelalters Regensburg 2011 S 60 77 hier S 64 Heike Hawicks Theophanu In Amalie Fossel Hrsg Die Kaiserinnen des Mittelalters Regensburg 2011 S 60 77 hier S 70 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Auflage Munchen 2008 S 28 f Vergleichender Uberblick zur Stellung der Juden im christlichen Mittelalter und der fruhislamischen Welt bei Mark R Cohen Under Crescent and Cross The Jews in the Middle Ages Princeton 1994 Michael Borgolte Juliane Schiel Annette Seitz Bernd Schneidmuller Hrsg Mittelalter im Labor Die Mediavistik testet Wege zu einer transkulturellen Europawissenschaft Berlin 2008 S 446 f Zusammenfassend Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 172 174 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 377 381 Vgl etwa die divrsen Beitrage in Brigitte Kasten Hrsg Tatigkeitsfelder und Erfahrungshorizonte des landlichen Menschen in der fruhmittelalterlichen Grundherrschaft Stuttgart 2006 Werner Rosener Hrsg Strukturen der Grundherrschaft im fruhen Mittelalter Gottingen 1989 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Auflage Munchen 2008 S 158 162 Hans Jorg Gilomen Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters Munchen 2014 S 31 ff Hans Jorg Gilomen Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters Munchen 2014 S 37 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 198 Marcus Popplow Technik im Mittelalter Munchen 2010 S 48 ff Marcus Popplow Technik im Mittelalter Munchen 2010 S 77 f Dieter Hagermann Der Abt als Grundherr Kloster und Wirtschaft im fruhen Mittelalter In Friedrich Prinz Hrsg Herrschaft und Kirche Stuttgart 1988 S 345 385 Karl Heinz Ludwig Bergbau Metall und Munzgeld im Fruhmittelalter In Brigitte Kasten Hrsg Tatigkeitsfelder und Erfahrungshorizonte des landlichen Menschen in der fruhmittelalterlichen Grundherrschaft Stuttgart 2006 S 235 247 Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 200 ff Michael McCormick Origins of the European Economy Communications and Commerce A D 300 900 Cambridge 2001 Von grundlegender Bedeutung fur die Zeit bis um 800 ist nun Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 Zum Warenaustausch allgemein vgl vor allem Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 speziell S 693 ff Vgl mit weiterer Literatur Johannes Preiser Kapeller Jenseits von Rom und Karl dem Grossen Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spatantike 300 800 n Chr Wien 2018 Dies hat Wickham umfassend in seiner Studie getan Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 Zu dieser Seuchenwelle siehe Mischa Meier The Justinianic Plague the economic consequences of the pandemic in the eastern Roman empire and its cultural and religious effects In Early Medieval Europe 24 2016 S 267 292 Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 548 550 Zusammenfassend Michael McCormick Origins of the European Economy Communications and Commerce A D 300 900 Cambridge 2001 S 778 ff Detailliert dazu Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 708 ff Michael McCormick Origins of the European Economy Communications and Commerce A D 300 900 Cambridge 2001 S 761 ff Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 707 f Zusammenfassend vgl Michael J Decker The Byzantine Dark Ages London New York 2016 Ralph Johannes Lilie Einfuhrung in die byzantinische Geschichte Stuttgart u a 2007 S 91 ff Angeliki E Laiou Cecile Morrison The Byzantine Economy Cambridge 2007 S 43 ff Angeliki E Laiou Cecile Morrison The Byzantine Economy Cambridge 2007 S 54 Angeliki E Laiou Cecile Morrison The Byzantine Economy Cambridge 2007 S 70 ff Zum spatantiken Bildungssystem vgl zusammenfassend Alexander Demandt Die Spatantike 2 Aufl Munchen 2007 S 467 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 250 f Rosamond McKitterick Hrsg The Uses of Literacy in Early Mediaeval Europe Cambridge u a 1990 Ian Wood Administration law and culture in Merovingian Gaul In Rosamond McKitterick Hrsg The Uses of Literacy in Early Mediaeval Europe Cambridge u a 1990 S 63 ff Wolfgang Haubrichs Bildungswesen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 2 1975 S 599 Als Einfuhrung zum fruh mittelalterlichen Bildungswesen siehe etwa Martin Kintzinger Wissen wird Macht Bildung im Mittelalter Ostfildern 2003 Ulrich Nonn Monche Schreiber und Gelehrte Bildung und Wissenschaft im Mittelalter Darmstadt 2012 Forschungsuberblick bei Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 202 ff Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 250 260 Vgl knapp auch Wolfgang Haubrichs Bildungswesen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 2 1975 S 598 ff Rosamond McKitterick The Carolingians and the Written Word Cambridge u a 1989 S 211 ff Ulrich Nonn Zur Vorgeschichte der Bildungsreform Karls des Grossen In Karl der Grosse und sein Nachwirken Band 1 Turnhout 1997 S 63 77 Zitat von Reinhold Rau Einhard Das Leben Karls des Grossen In Reinhold Rau Hrsg Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band 5 Darmstadt 1955 S 159 Einfuhrend zur Bildungsreform siehe unter anderem Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart u a 1990 S 304 ff Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Band 1 Munchen 1975 S 243 ff Philippe Depreux Ambitions et limites des reformes culturelles a l epoque carolingienne In Revue Historique 307 2002 S 721 753 Wilfried Hartmann Karl der Grosse Stuttgart 2010 S 177 ff Rosamond McKitterick Charlemagne The Formation of a European Identity Cambridge 2008 S 292 ff Rosamond McKitterick Hrsg Carolingian Culture Emulation and Innovation Cambridge u a 1994 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 464 ff Bernd Roeck Der Morgen der Welt Geschichte der Renaissance Munchen 2017 S 129 ff Kompakter Uberblick bei Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart u a 1990 S 317 ff Reinhard Schneider Das Frankenreich 4 Auflage Munchen 2001 S 90 Rosamond McKitterick The Carolingians and the Written Word Cambridge u a 1989 speziell S 169 ff Leighton D Reynolds Nigel G Wilson Scribes and scholars A guide to the transmission of Greek and Latin literature 3 Auflage Oxford 1991 S 92 ff Zusammenfassend vgl Johannes Fried Der Weg in die Geschichte Berlin 1994 S 413 416 Wolfgang Haubrichs Bildungswesen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 2 1975 S 603 Zusammenfassend Peter Schreiner Byzanz 4 aktualisierte Auflage Munchen 2011 S 113 115 Vgl einfuhrend Thomas Bauer Warum es kein islamisches Mittelalter gab Das Erbe der Antike und der Orient Munchen 2018 George Makdisi Madrasa In Lexikon des Mittelalters Band 6 Sp 65 67 Artikel Madrasa In Encyclopaedia of Islam Band 5 2 Aufl S 1123 ff Zum antiken Wissenstransfer siehe einfuhrend etwa John Freely Platon in Bagdad Wie das Wissen der Antike zuruck nach Europa kam Stuttgart 2012 Zur lateinischen Literatur im Mittelalter siehe grundsatzlich Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Band 1 Munchen 1975 und Band 2 Munchen 1992 Max Manitius Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Munchen 1974 ff ND Siehe auch die diversen diesbezuglichen Artikel im Lexikon des Mittelalters sowie im Verfasserlexikon 2 Aufl Richard W Burgess Michael Kulikowski Mosaics of Time The Latin Chronicle Traditions from the First Century BC to the Sixth Century AD Volume I A Historical Introduction to the Chronicle Genre from its Origins to the High Middle Ages Turnhout 2013 Vgl Thomas M Charles Edwards Hrsg The Chronicle of Ireland Liverpool 2006 Uberblick zu einzelnen Autoren und Entwicklungslinien bei Deborah Mauskopf Deliyannis Hrsg Historiography in the Middle Ages Leiden Boston 2003 dort Part One S 17 ff Anton Scharer Georg Scheibelreiter Hrsg Historiographie im fruhen Mittelalter Munchen Wien 1994 Zur byzantinischen Geschichtsschreibung in mittelbyzantinischer Zeit siehe einfuhrend wenngleich partiell veraltet Herbert Hunger Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner 2 Bde Munchen 1978 hier Band 1 S 331 ff Vgl auch Warren Treadgold The Middle Byzantine Historians Basingstoke 2013 Uberblick uber die christlich syrische Geschichtsschreibung etwa bei Syri ac wissenschaftlich betreut Chase F Robinson Islamic Historiography Cambridge 2003 Uberblick bei Claudio Leonardi u a Hagiographie In Lexikon des Mittelalters Band 4 Sp 1840 1862 Zur byzantinischen theologischen Literatur siehe immer noch Hans Georg Beck Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich Munchen 1959 Siehe nun auch Thomas Pratsch Der hagiographische Topos Griechische Heiligenviten in mittelbyzantinischer Zeit Berlin New York 2005 Zusammenfassend Hans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Stuttgart 2003 S 260 f Einfuhrend zur altdeutschen Literatur siehe Heinz Sieburg Literatur des Mittelalters Berlin 2010 S 69 ff Heinz Sieburg Literatur des Mittelalters Berlin 2010 S 73 Vgl als Uberblick die entsprechenden Artikel im Lexikon des Mittelalters Altenglische Literatur Bd 1 Sp 467 469 Irische Sprache und Literatur III Bd 5 Sp 647 649 Franzosische Literatur I Bd 4 Sp 836 Kirchenslavische Sprache und Literatur II Bd 5 Sp 1179 f Uberblick zur fruhmittelalterlichen Philosophie mit Berucksichtigung der Entwicklung ab dem 4 Jahrhundert bei Kurt Flasch Das philosophische Denken im Mittelalter Von Augustin zu Machiavelli 2 Aufl Stuttgart 2000 Richard Heinzmann Philosophie des Mittelalters 3 Auflage Stuttgart 2008 Vgl auch John Marenbon Hrsg Medieval Philosophy Routledge History of Philosophy 3 New York 1998 Deirdre Carabine John Scottus Eriugena Oxford u a 2000 Kurt Flasch Das philosophische Denken im Mittelalter 2 Aufl Stuttgart 2000 S 173 ff Richard Heinzmann Philosophie des Mittelalters 3 Aufl Stuttgart 2008 S 123 ff Katerina Ierodiakonou Borje Byden Byzantine Philosophy In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Cristina D Ancona Greek Sources in Arabic and Islamic Philosophy In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Peter Adamson Al Kindi Oxford u a 2007 Jon McGinnis Avicenna Oxford u a 2010 Thomas Labusiak Er schenkte der Kirche viele heilige Gefasse aus Gold und Silber Goldschmiedekunst in der Zeit Karls des Grossen In Peter van den Brink Sarvenaz Ayooghi Hrsg Karl der Grosse Charlemagne Karls Kunst Dresden 2014 S 74 93 hier S 92 Uberblick zum Folgenden bei Kunibert Bering Kunst des fruhen Mittelalters 2 Auflage Stuttgart 2008 Beat Brenk Spatantike und Fruhes Christentum Berlin 1977 Hermann Fillitz Das Mittelalter 1 Berlin 1969 Jean Hubert Jean Porcher Wolfgang Fritz Volbach Fruhzeit des Mittelalters von der Volkerwanderung bis an die Schwelle der Karolingerzeit Munchen 1968 Jean Hubert Jean Porcher Wolfgang Fritz Volbach Die Kunst der Karolinger von Karl dem Grossen bis zum Ausgang des 9 Jahrhunderts Munchen 1969 Lawrence Nees Art and architecture In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 S 809 ff Henry Mayr Harting Artists and Patrons In Timothy Reuter Hrsg The New Cambridge Medieval History Band 3 Cambridge 1999 S 212 ff Lawrence Nees Art and architecture In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 hier S 810 f Zusammenfassend Ulrike Morschel Kunsttheorien im Mittelalter In Lexikon des Mittelalters Band 5 Sp 1573 1576 Gunther Poltner Philosophische Asthetik Stuttgart 2008 S 49 ff Kenneth J Conant Carolingian and Romanesque Architecture 800 1200 4 Aufl New Haven 1978 Baukunst A II 1 In Lexikon des Mittelalter Band 1 Sp 1632 ff Zusammenfassend zur fruhmittelalterlichen Wandmalerei mit weiterer Literatur siehe Matthias Exner Wandmalerei In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 33 2006 S 220 231 Zu weiteren Beispielen siehe Matthias Exner Wandmalerei In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 33 2006 hier S 224 ff und den Artikel Fresko In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Frauen am Grab Fresko Lieferung 114 hier Sp 747 f Wolfgang Fritz Volbach Jacqueline Lafontaine Dosogne Byzanz und der christliche Osten Berlin 1968 Lawrence Nees Art and architecture In Rosamond McKitterick Hrsg New Cambridge Medieval History Band 2 Cambridge 1995 S 817 ff Siehe dazu etwa Aaron Gurjewitsch Das Weltbild des mittelalterlichen Menschen 5 Auflage Munchen 1997 S 352 ff Zur Geschichte des Christentums im Fruhmittelalter siehe unter anderem Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart u a 1990 Peter Brown The Rise of Western Christendom 2 Aufl Oxford 2003 Judith Herrin The Formation of Christendom Princeton 1987 Eine umfassende Darstellung unter Einbeziehung der Ostkirchen bieten Luce Pietri u a Hrsg Die Geschichte des Christentums Band 3 Der lateinische Westen und der byzantinische Osten 431 642 Freiburg i Br u a 2001 Gilbert Dragon Pierre Riche und Andre Vauchez Hrsg Die Geschichte des Christentums Band 4 Bischofe Monche und Kaiser 642 1054 Freiburg i Br u a 1994 The Cambridge History of Christianity Band 2 3 Cambridge 2007 2008 Zu einzelnen Personlichkeiten Institutionen und Begriffen siehe die Eintrage im Lexikon des Mittelalters in der Theologischen Realenzyklopadie und in dem Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 17 ff Knappe Zusammenfassung zur Entwicklung bei Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart u a 1990 S 238 ff Zu den einzelnen Papsten siehe etwa Franz Xaver Seppelt Geschichte der Papste Bd 2 2 Aufl Munchen 1955 Zum Papsttum siehe Klaus Herbers Geschichte des Papsttums im Mittelalter Darmstadt 2012 Heike Johanna Mierau Kaiser und Papst im Mittelalter Koln 2010 S 26 ff Peter Eich Gregor der Grosse Bischof von Rom zwischen Antike und Mittelalter Paderborn 2016 Arnold Angenendt Das geistliche Bundnis der Papste mit den Karolingern 754 796 In Historisches Jahrbuch 100 1980 S 1 94 Heike Johanna Mierau Kaiser und Papst im Mittelalter Koln 2010 S 41 ff Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 98 Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 66 Allgemein zu den gallischen Bischofsherrschaften siehe Martin Heinzelmann Bischofsherrschaft in Gallien Munchen Zurich 1976 Zusammenfassend siehe Arnold Angenendt Grundformen der Frommigkeit im Mittelalter Munchen 2004 Johannes Fried Die Formierung Europas 840 1046 3 Aufl Munchen 2008 S 100 ff Knut Gorich Das Jahr 999 und die Angst vor der Jahrtausendwende In Ernst Halter Martin Muller Hrsg Der Weltuntergang Zurich 1999 S 31 40 Vgl allgemein Christoph Stiegemann u a Hrsg CREDO Christianisierung Europas im Mittelalter 2 Bde Petersberg 2013 Bernhard Maier Die Religion der Germanen Munchen 2003 Artikel Slawische Religion In Theologische Realenzyklopadie Band 31 Berlin 2000 S 396 ff Arnold Angenendt Das Fruhmittelalter Stuttgart u a 1990 S 204 ff Friedrich Prinz Von Konstantin zu Karl dem Grossen Dusseldorf Zurich 2000 S 305 309 Beschlusse des 4 Konzils von Toledo 633 c 57 Artikel Afrika I In Theologische Realenzyklopadie Band 1 Berlin New York 1977 hier S 687 f Uberblick bei Gilbert Dragon Pierre Riche und Andre Vauchez Hrsg Die Geschichte des Christentums Band 4 Bischofe Monche und Kaiser 642 1054 Freiburg i Br u a 1994 S 391 ff Wolfgang Kallfelz Nichtmuslimische Untertanen im Islam Wiesbaden 1995 S 46 ff Milka Levy Rubin Non Muslims in the Early Islamic Empire From Surrender to Coexistence Cambridge 2011 S 100 ff Vgl zusammenfassend Wolfgang Kallfelz Nichtmuslimische Untertanen im Islam Wiesbaden 1995 S 49 ff Zum Bilderstreit siehe Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast era ca 680 850 A History Cambridge 2011 vgl auch die abwagende Darstellung bei Judith Herrin The Formation of Christendom Princeton 1987 S 307 ff Zusammenfassend Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 32 ff Ralph Johannes Lilie Byzanz Das zweite Rom Berlin 2003 S 122 f Ralph Johannes Lilie Byzanz Das zweite Rom Berlin 2003 S 122 Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 90 f Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 93 Zur Einordnung und Bewertung vgl Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 107 ff Dieser Artikel wurde am 15 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7503821 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fruhmittelalter amp oldid 235586143