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Dieser Artikel behandelt das Bauwerk Zur Rose siehe Aachener Dom Rose Der Aachener Dom auch Hoher Dom zu Aachen Aachener Munster oder Aachener Marienkirche ist die Bischofskirche des Bistums Aachen und das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt Aachen Der Dom besteht aus mehreren Teilbauten deren jeweilige Entstehungszeiten die Epoche des Fruhmittelalters bis hin zur spaten Neuzeit umfassen Das karolingische Oktogon ehemals die Pfalzkapelle 1 der Aachener Konigspfalz ist das bedeutendste architektonische Beispiel fur die karolingische Renaissance Karl der Grosse liess den Zentralbau und den Westbau gegen Ende des achten Jahrhunderts als Kern seiner Pfalzanlage errichten Die Grundsteinlegung erfolgte um 795 die Fertigstellung um 803 2 3 Die Kirchweihe wird fur den 17 Juli 802 angenommen nicht gesichert Die Reliquienankunft fand in den beiden Jahren vorher statt Die postulierte Weihe 805 durch Papst Leo III entstammt einer Legende aus dem 14 Jahrhundert Heute noch wird die Kirchweihe am 17 Juli jedoch seit 1803 das Patronatsfest des Domes am 15 August zu Maria Himmelfahrt gefeiert 4 Die karolingische Pfalzkirche ist umgeben von mehreren Anbauten aus spaterer Zeit darunter die gotische Chorhalle im Osten und der vielgestaltige Kapellenkranz Aachener DomUNESCO WelterbeAachener Dom Nordfassade Blick vom Rathaus uber den KatschhofVertragsstaat en Deutschland DeutschlandTyp KulturKriterien i ii iv vi Flache 0 0 2 haPufferzone 67 0 haReferenz Nr 3bisUNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1978 Sitzung 2 Erweiterung 2013LageplanDer uber 1200 jahrige Aachener Dom ist ein heterogen aufgebautes durch viele Stilepochen beeinflusstes Bauwerk das durch zahlreiche Uberformungen Niederlegungen und Anbauten gekennzeichnet ist Die Funktion des Kirchenbaus veranderte sich im Laufe der Geschichte von der einst karolingischen Pfalzkapelle uber die Munsterkirche des Marienstiftes zum Bischofsdom der Gegenwart Als Mausoleum Karls des Grossen war die Stiftskirche von 936 bis 1531 Kronungsort romisch deutscher Konige Seit dem 14 Jahrhundert entwickelte sich Aachen zu einem bedeutenden Wallfahrtsort mit der alle sieben Jahre stattfindenden Heiligtumsfahrt Erst Anfang des 19 Jahrhunderts wurde der Aachener Dom wenn auch nur kurzfristig Kathedrale eine Funktion die die Kirche seit 1930 wieder dauerhaft erfullt 5 Patronin des Doms ist die Gottesmutter Maria Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Baugeschichte 1 1 Bauhistorischer Abriss 1 2 Romische und fruhchristliche Bebauung 1 3 Karolingerzeit 9 bis 10 Jahrhundert 1 3 1 Ortswahl und Baukonzept 1 3 2 Masse und Geometrie 1 3 3 Zentralbau Oktogon und Sechzehneck 1 3 4 Westwerk und Vorhalle 1 3 5 Atrium 1 3 6 Ostbau 1 3 7 Annexbauten 1 4 Ottonische Zeit 10 bis 11 Jahrhundert 1 5 Stauferzeit 11 bis 13 Jahrhundert 1 5 1 Romanische Umbauten 1 5 2 Romanische Anbauten 1 5 2 1 Armseelenkapelle 1 5 2 2 Aegidiuskapelle 1 6 Gotik 13 bis 16 Jahrhundert 1 6 1 Heiligtumskammern und Brucke 1 6 2 Chor 1 6 2 1 Wandmalereien 1 6 2 2 Chorpfeilerskulpturen 1 6 2 3 Gewolbe Gewolbeschlusssteine und westliches Blendfenster 1 6 2 4 Wasserspeier 1 6 2 5 Sonnenuhr 1 6 3 Anbauten 1 6 3 1 Ungarnkapelle 1 6 3 2 Matthiaskapelle 1 6 3 3 Annakapelle 1 6 3 4 Karls und Hubertuskapelle 1 6 3 5 Nikolaus und Michaelskapelle Kreuzkapelle 1 6 3 6 Kapellen im Paradies Taufkapelle 1 6 3 7 Kreuzgang 1 7 Barockzeit 17 bis 18 Jahrhundert 1 7 1 Bauliche Veranderungen 1 7 2 Neubau der Ungarnkapelle 1 8 Franzosische Herrschaft und Sakularisation 1794 bis 1814 1 9 Konigreich Preussen 1815 bis 1918 1 10 Alliierte Rheinlandbesetzung und Weimarer Republik 1 11 Zeit des Nationalsozialismus 1 12 Nachkriegszeit 1 12 1 Allerheiligenkapelle Bischofsgruft 1 12 2 Domherrengruft 1 13 Nach dem Zweiten Vaticanum 1 13 1 Chronologie der jungsten Restaurierungsmassnahmen 2 Naturwerksteine und Baumaterial 2 1 Aussenmauerwerk 2 1 1 Konservatorische Massnahmen zum Erhalt des Aussenmauerwerks Taubenabwehr 2 2 Marmorverkleidungen und Fussboden 3 Erdbebenschaden und Standsicherheit 4 Ausstattung 4 1 Wolfin 4 2 Antike Saulen 4 3 Karolingische Bronzeausstattung 4 3 1 Wolfstur 4 3 2 Ubrige karolingische Bronzeturen 4 3 3 Karolingische Bronzegitter 4 4 Konigsthron 4 5 Pinienzapfen 4 6 Ambo Heinrichs II 4 7 Altare 4 7 1 Altare des Zentralbaus 4 7 1 1 Marienaltar 4 7 1 1 1 Pala d oro 4 7 1 2 Petrusaltar 4 7 1 3 Dreifaltigkeitsaltar Allerheiligenaltar 4 7 1 4 Nikasiusaltar 4 7 2 Altare der Seitenkapellen 4 7 2 1 Annaaltar 4 7 2 2 Stephansaltar 4 8 Barbarossaleuchter 4 9 Karlsschrein 4 10 Marienschrein 4 11 Sonstige Ausstattung 4 11 1 Taufstein 4 11 2 Thronende Madonna 4 11 3 Falkensteinaltar 4 11 4 Adlerpult 4 11 5 Gnadenbild 4 11 6 Strahlenkranzmadonna 4 11 7 Grupello Kruzifix 4 11 8 Kathedra 4 11 9 Vortragekreuz und Kantorstab 4 12 Fenster 4 13 Domorgeln 4 14 Glocken 4 15 Figurenschmuck 4 16 Fruhere Ausstattung 4 16 1 Dreikonigenleuchter 4 16 2 Marmorkanzel Kaiser Wilhelms II 5 Domschatz 6 Historische religiose und kulturelle Bedeutung 6 1 Kronungsort 6 2 Begrabnisort 6 2 1 Grab Karls des Grossen 6 2 2 Grab Ottos III 6 3 Heiligen und Reliquienverehrung Heiligtumsfahrt 6 4 Pfarr und Stiftskirche 6 5 Bischofskirche 6 6 Weltkulturerbe 6 7 Architektonische Bedeutung und Nachfolge 7 Einrichtungen Organisationen und Vereine 7 1 Domkapitel 7 2 Domarchiv 7 3 Dombauhutte 7 4 Dommusik 7 4 1 Domsingschule und Domchor 7 4 2 Kirchenlieder 7 5 Karlsverein Dombauverein 7 6 Munster Altar Verein 7 7 Europaische Stiftung Aachener Dom 8 Auf Briefmarken Geldscheinen und Munzen 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenArchitektur und Baugeschichte BearbeitenBauhistorischer Abriss Bearbeiten Der an byzantinische und mediterrane Vorbilder vor allem an San Vitale in Ravenna angelehnte Bauentwurf eines oktogonalen Zentralbaus mit einem zweigeschossigen Umgang zahlt zu den herausragenden Beispielen fruhmittelalterlicher Sakralarchitektur 6 Der Kirchenbau wurde uber den Resten einer romischen Thermenanlage mit Baumaterial aus vielen Teilen des Frankischen Reiches realisiert und durch Spolien wie zum Beispiel den antiken Saulen im Hochmunster und wieder verwendbarem romischem Baumaterial aus der Region realisiert Herausragend sind im karolingischen Sakralbau die wertvollen Ausstattungsgegenstande wie die karolingischen Bronzeturen und die Gitter im oberen Umlauf die grosstenteils noch erhalten sind Neben dem Oktogon wurden in dieser Bauepoche zwei im Westen vorgelagerte Treppenturme errichtet Nach dem Tod Karls des Grossen schwand die Bedeutung Aachens als geistiges Zentrum des Frankischen Reiches Die Kirche mit dem Grab Karls des Grossen ubte nach Karls Tod eine grosse Anziehungskraft aus Seit 936 wurden hier die romisch deutschen Konige auf dem Marmorthron Karls des Grossen im Hochmunster gekront Ottonische und stauferische Herrscher verehrten die Kirche und vermehrten die Kunstschatze durch grosszugige Schenkungen und Stiftungen Unter Otto III wurde ab 997 vor allem die Innenausstattung der Kirche verandert Neben der Ausmalung der Kirche wurde sie teilweise mit Mosaiken verziert Romanische Umbauten sind bis auf die Portale der Nikolauskapelle die Fassade der Allerseelenkapelle und schmuckende architektonische Bauelemente im Kreuzgang nur sparlich erhalten 1187 bis 1193 wurden die romanischen Klostergebaude errichtet Das Oktogon wurde erhoht um 1190 und mit acht Ziergiebeln 1240 1250 und einer Blendgalerie ausgestattet In dieser Zeit erhielt das Gebaude mit Ausnahme der farbigen Giebel eine Weissfassung Die romanische Dachkonstruktion ging wie die Ziergiebel im Lauf der folgenden Jahrhunderte durch Brande und Umbauten verloren Im 14 Jahrhundert begann die Verehrung der vier grossen Aachener Textilreliquien Mit den alle sieben Jahre stattfindenden Heiligtumsfahrten gingen auch bauliche Veranderungen in der Kirche einher Der kleine rechteckige Ostchor wurde niedergelegt und eine capella vitrea ein hohes gotisches Chorhaus zur Prasentation der Heiligtumer und Reliquienschreine erbaut dessen Weihe zum 600 Todestag Karls des Grossen 1414 stattfand Zur gleichen Zeit wurden auf der Sudseite zwei Kapellen an das Oktogon angebaut die Ungarnkapelle 1367 und direkt an das gotische Chorhaus anschliessend die Matthiaskapelle 1379 1420 deren Untergeschoss die Funktion der Sakristei ubernahm Ebenfalls auf der Sudseite erfolgte zeitlich etwas spater der Anbau der Annakapelle 1449 die im Erdgeschoss als weiterer Zugang in das Kircheninnere konzipiert wurde wahrend der eigentliche Kapellenraum vom Hochmunster aus zuganglich war Die karolingischen kleineren Bronzeturen wurden zur Abtrennung der Zugange zur Anna Hubertus und Karlskapelle 1456 1474 transloziert Auf der Nordseite an den ehemaligen Portikus angrenzend wurde die gotische Nikolauskapelle 1487 errichtet Hohe gotische Turmhauben mit Flankierungsturmchen wurden um 1350 auf die karolingischen Treppenhauser gesetzt Von diesen exponierten Gebaudeteilen und einer Brucke die den Westturm mit dem Oktogon verband erfolgte wahrend der Wallfahrten an denen bis zu hunderttausend Pilger teilnahmen die Heiltumsweisung Wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts veranderten sich die Architektur und Ausstattung der Kirche nicht zuletzt aufgrund der enormen Schaden die der Aachener Stadtbrand 1656 verursacht hat Die Dacher der Marienkirche waren zerstort und der gotische Westturm der bereits 1624 nach einem Blitzschlag gekappt wurde musste bis auf die beiden unteren Geschosse abgetragen werden Das Dach der Chorhalle und des Oktogons wurden 1664 mit einer barocken Dachhaube wieder instand gesetzt Der Westturm bekam aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten nur einen provisorischen Glockenturm Das Innere der Kirche wurde ab 1719 insbesondere durch die italienischen Stuckateure Vasalli und Artari barockisiert 1731 bis 1733 wurde das Tonnengewolbe im Hochmunster durch die Kunstler Bernardini und Aprili neu ausgemalt Plane des danischen Architekten Christian Zuber die gotische Chorhalle durch weitestgehende Vermauerung der hohen Fenster und das Einziehen eines Tonnengewolbes zu modernisieren wurden nicht umgesetzt Jedoch liess das Stiftskapitel die mittelalterliche Verglasung sowie die Masswerke entfernen nachdem die Reste der gotischen Chorverglasung 1729 nach einem Unwetter schwer in Mitleidenschaft gezogen worden waren Dabei wurden in Unkenntnis ihrer Funktion die Ringanker der Chorhalle durchtrennt Als Ersatz fur die farbige Verglasung wurden eisenbewehrte Klarglasfenster eingesetzt Die Fenster des Oktogons erhielten barocke Faschen Aus der barocken Bauepoche ist noch die Mitte des 18 Jahrhunderts komplett umgestaltete Ungarnkapelle erhalten Der Bau wurde 1748 von dem bekannten Aachener Architekten Johann Joseph Couven ausgefuhrt Jedoch zeigte der Kapellenneubau bereits im Rohbau gravierende Mangel so dass die fast vollendete Kapelle 1755 wieder abgetragen und durch Joseph Moretti in den Jahren 1756 bis 1767 neu errichtet werden musste Im Jahr 1786 wurde der Marienchor abgerissen um die Verbindung zwischen gotischem Chor und Sechzehneck zu schaffen Die Steine des Marienchors wurden im Tor des Drimborner Waldchens wiederverwendet Mit dem Bau des barocken Portals am Westwerk wurde 1788 auch die karolingische Bronzetur versetzt die nach wie vor das Eingangsportal der Kirche bildet Wahrend der franzosischen Herrschaft wurden Teile der Inneneinrichtung demontiert und wie die antiken Saulen nach Paris verbracht Die Bleiabdeckung der Dacher wurde 1794 entfernt Bis zum Eindecken mit Schiefer im Jahr 1803 besass die Kirche nur eine provisorische Eindeckung Seit 1802 war die Marienkirche Sitz des Bischofs Das Stiftskapitel wurde in ein Kathedralkapitel umgewandelt Durch die Sakularisation verlor die neue Bischofskirche wesentliche Einkunfte Wahrend dieser finanziellen Schwierigkeiten wurden der Marienaltar der Petrusaltar und das Hochgrab von Otto III abgerissen Bereits 1789 wurde der barocke Hochaltar errichtet den der erste Aachener Bischof Berdolet schon 1804 erneut versetzen liess Von 1804 bis 1875 stand der Altar im Chorhaupt wurde jedoch in den 1970er Jahren nach St Johann Burtscheid transloziert Berdolet liess das aus dem sakularisierten Franziskanerkloster Kempen entfernte Chorgestuhl nach Aachen schaffen Nach dem Tod des Bischofs Berdolet wurde 1809 sein Herz in die Chorhalle eingemauert An diesem Ort erinnert eine schwarze Marmorplatte im Chor an ihn Nach dem Wiener Kongress 1815 versuchte das Stiftskapitel das preussische Konigshaus fur den Erhalt und die Rekonstruktion der Kirche zu gewinnen was jedoch nur zogerlich gelang Erst 1842 konnten die antiken Saulen die teilweise restauriert und teilweise neu angefertigt wurden mit finanzieller Hilfe Friedrich Wilhelms IV wieder im Hochmunster aufgestellt werden Durch die Aufstellung der Saulen musste auch die Orgel versetzt werden da sie mit der Schauseite das Ostjoch ausfullte 7 Zwischen 1845 und 1847 wurden die neugotischen Orgelprospekte durch Wilhelm Korfmacher ausgefuhrt In den 1880er Jahren wurden verschiedene Uberlegungen angestellt wie das uber 200 Jahre bestehende Glockenturm Provisorium zu ersetzen ware Durchgesetzt hat sich der Vorschlag von Hugo Schneider der einen neugotischen Turmaufbau uber dem karolingischen Westwerk mit zwei Heiligtumskapellen und einer Galerie zur Weisung der Heiligturmer zur Wallfahrt vorsah Der neugotische Westturm wurde 1884 errichtet In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts begann die Purifizierung des Bauwerks die barocken Fensterlaibungen die barocke Bauzier und der Stuck wurden 1869 entfernt und das karolingische Mauerwerk grossflachig freigelegt Zudem wurde das gotische Chorhaus ab 1853 neu verglast und mit einem funfbahnigen Masswerk versehen Um die Ausgestaltung des Innenraumes insbesondere des Sechzehnecks wurde lang und sehr erbittert gestritten Zunachst wurde auf Grundlage von historischen Zeichnungen 1880 1881 das Kuppelmosaik von Jean Baptiste Bethune ausgefuhrt 6 Den Wettbewerb um die Ausgestaltung der Kirche gewann 1898 Hermann Schaper der 1902 bis 1913 die neobyzantinische Mosaizierung die Verkleidung des Innenraums mit Marmor sowie die Gestaltung der Fensternischen und Fenstergitter vornahm Das Ergebnis dieser Umgestaltung wurde von Seiten des Denkmalschutzes durchaus kritisch betrachtet da die verwendeten Materialien und die Mosaike nicht dem karolingischen Stilkontext entsprachen Wegen der politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten wurden grossere Arbeiten am Bauwerk bis Mitte der 1920er Jahre nicht ausgefuhrt Statische Probleme in der gotischen Chorhalle die 1916 zu einer Sperrung des Chorhauses fur den Publikumsverkehr fuhrte machten in den 1920er Jahren den Einbau der Pirlet Anker zur Stabilisierung notwendig Im Dachstuhl wurde als Brandschutzmassnahme eine Sprinkleranlage installiert Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk durch Bombenangriffe mehrfach stark beschadigt blieb aber wie auch der Kolner Dom in der Grundsubstanz besonders dank der freiwilligen Domwache bestehen Viele Kunstgegenstande wurden ausgelagert oder wo dies nicht moglich war im Dom selbst gesichert Unwiederbringlich zerstort wurde die Verglasung der gotischen Chorhalle und der neugotische Altar ein Grossteil des Kreuzganges sowie die Heiligtumskapelle am sudlichen Treppenturm des Westwerkes Viele andere Bauteile insbesondere die Dacher der Kapellen wurden durch die Bomben stark in Mitleidenschaft gezogen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nach der Entschuttung zunachst die substanzschadigenden Baumangel insbesondere an der Verglasung und den Dachern beseitigt um die erste Heiligtumsfahrt nach dem Krieg im Jahr 1951 zu ermoglichen Strukturell wurde nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil insbesondere die Lage des Hauptaltars verandert Ab 1985 wurde mit einer Generalsanierung des Gebaudes begonnen die in den nachsten Jahren mit der Sanierung des Daches des Sechzehnecks seinen vorlaufigen Abschluss finden soll Die uber 30 jahrige Sanierung wird voraussichtlich rund 40 Millionen Euro kosten Romische und fruhchristliche Bebauung Bearbeiten An der Stelle der heutigen Domanlage waren bereits romische Bauten vorhanden die in merowingischer Zeit durch eine christliche Kult und Begrabnisstatte ersetzt wurden 8 Die altesten datierbaren Gebaudereste im heutigen Domareal sind Gebaudereste aus Holz und Lehm die man im Bereich der Vorhalle nachgewiesen hat Sie datieren auf eine erste Bauphase vor und kurz nach Christi Geburt 9 Vor dem Bau der romischen Thermen lassen sich drei Bauphasen zwei Holzbauphasen und eine Steinbauphase nachweisen wobei die ersten Steinbauten um 50 n Chr errichtet wurden die zu Beginn des 2 Jahrhunderts fur den Bau der Thermen bereits wieder niedergelegt wurden 10 Im Bereich der Fundamente der heutigen Pfalzkirche sind Reste der mehrphasig errichteten Munsterthermenanlage zu finden die zwischen 120 n Chr und 125 n Chr errichtet wurde und die Funktion eines Hygienebades besass 11 12 Die Thermenanlage bestand aus einem Badetrakt mit einem Kaltwasserbecken Thermalbadesalen Wirtschafts und Umkleideraumen Latrine und einer Herberge Die romische Thermenanlage mit zahlreichen mit Hypokausten ausgestatteten Raumen wurde erstmals wahrend der archaologischen Dom und Pfalzgrabung 1910 bis 1914 im Fundamentbereich des Domes sowie auf dem Munsterplatz und Katschhof entdeckt 13 Die genaue Nutzungsdauer der Thermenanlagen kann nur naherungsweise eingegrenzt werden Keramik und Munzfunde aus dem Nord Ost Joch belegen zumindest eine teilweise Benutzung der Anlage in der Mitte des 4 Jahrhunderts 14 Es wird angenommen dass der Badebetrieb Ende des 4 Jahrhunderts aufgegeben wurde 15 Jungere Keramikfunde aus dem 5 und 6 Jahrhundert Schmuckfragmente aus dem spaten 7 bzw fruhen 8 Jahrhundert sowie zwei ostgotische Bronzemunzen belegen eine kontinuierliche Besiedlung des Gebietes in nachromischer Zeit 16 17 Vorkarolingische Baubefunde sind in Form von Mauerresten unterhalb der karolingischen Marienkirche archaologisch belegt 18 Der Baubefund wurde bei Grabungen 1861 und 1910 dahingehend interpretiert dass die Rundmauer und die zwei kastenformigen Fundamente zu einem vorkarolingischen Altarraum gehorten und die rechteckigen Fundamente Teil eines Reliquienaltars darstellen konnten Die Deutung als fruhchristliche Saalkirche mit flachrunder Apsis 19 wird in der modernen Forschung zuruckhaltender aufgenommen da die Befundlage eine so weitgehende Interpretation nicht gestattet 14 18 Bei jungsten Grabungen wurde die sudostliche Mauer des vorkarolingischen Baus erneut untersucht und als romischer Umbau datiert 20 Die Interpretation der auf dem Katschhof gelegenen Nordbasilika als kleiner Pfalz Vorlauferbau in Pippinscher Zeit ist denkbar 21 Als gesichert gilt die Nutzung des Areals unterhalb des heutigen Oktogons als Begrabnisstatte in der Zeit der Merowinger Bereits bei der Domgrabung 1910 11 wurden Reste dreier Korperbestattungen entdeckt Durch Datierungen von mutmasslichen Grabbeigaben Grabsteininschriften sowie dendrochronologischen Untersuchungen eines Holzsarges ist eine Nutzung als Begrabnisstatte zwischen der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts und ersten Halfte des 8 Jahrhunderts belegt 22 Karolingerzeit 9 bis 10 Jahrhundert Bearbeiten Ortswahl und Baukonzept Bearbeiten nbsp Karlsdenar aus dem Fundamentbereich des Oktogons nbsp Grundriss und Querschnitte source source source source source source source track track track track Animation der Aachener Konigspfalz mit dem DomWahrend der junge Konig Karl wie sein Vater Pippin noch einen wandernden Hof hatte der von Pfalz zu Pfalz reiste reifte ab 788 in ihm der Wille sich im Mittelpunkt seines Reiches sesshaft zu machen 23 Karl setzte mit Aachen damit eine klare Tradition fort die sich an der romischen Kultur orientierte 24 Die Begrundung Einhards als Karls Biograf fur die Ortswahl durch die nahen reichen Jagdreviere und heissen Quellen 25 wird von der gegenwartigen Forschung als zu trivial angesehen 26 Letztlich hielt Karl der Grosse den Standort Aachen sowohl in geografischer als auch klimatischer und geostrategischer Hinsicht fur besonders geeignet um hier einen neuen Hauptsitz des Frankenreiches sowie ein neues kulturelles hierfur war die Grundung der Aachener Hofschule ausschlaggebend und spirituelles Zentrum mit der in seinem Auftrag errichteten Marienkirche als bedeutsamstem Sakralbau nordlich der Alpen zu errichten Daruber hinaus wird angenommen dass die Sesshaftwerdung Karls des Grossen auch mit zunehmendem Alter des Konigs in Verbindung stehen durfte 27 28 Karl startete zu Beginn der neunziger Jahre des 8 Jahrhunderts seine Planung mit dem monumentalen Bau der Pfalzkirche mit Verwaltungsgebauden und Unterkunften fur den Adel Nach dendrochronologischen Untersuchungen der Eichenpfahlgrundung der Marienkirche wurde fruhestens 793 mit dem Bau der Kirche begonnen Durch das Auffinden eines auf fruhestens 794 datierbaren Karlsdenars unterhalb des Fundaments den Alkuin Brief vom 22 Juli 798 der uber die Aufstellung der Saulen im Oktogon berichtet sowie den spatesten Jahresring des Ringankers 803 10 Jahre kann die Bauzeit der Marienkirche relativ genau auf um 795 bis um 803 eingegrenzt werden 29 30 Die Bauachse der Anlage war entgegen der vorhandenen romischen Ausrichtung der Bebauung um 40 geschwenkt und streng nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet mit dem Portal zur Pfalzkirche im Westen und dem Altar im Osten Das Bauwerk besteht im Zentrum aus einem sechzehneckigen Kapellenbau und innenliegendem Oktogon mit einer imposanten Kuppel Die Thronanlage befand sich im westlichen oberen Umlauf des Sechzehnecks dem Hochmunster Dem Sechzehneck nach Osten vorgelagert befand sich ein rechteckiger Altarraum Nach Westen schliesst sich dem Zentralbau ein massiver Gebaudeteil mit zwei Treppenturmen und einer Portalnische an Diese Anfugung eines Westbaus war als Architekturelement zukunftsweisend fur die damalige Zeit 31 Lange und Breite der Anlage sowie die Hohe des Oktogons sind nahezu gleich ca 29 m Dies entspricht der Zahlenharmonie des Himmlischen Jerusalems Offb 21 16 EU 32 Das Konzept der Baustatik muss als technische Meisterleistung der Zeit angesehen werden Die Fundamente bestehen aus funf Meter tief in den Boden eingebrachten Pfeilern des Oktogons die wiederum mit meterdicken Fundamentmauern verbunden sind Weitere Mauern fuhren strahlenformig zu den Fundamenteckpfeilern des Sechzehnecks Der Baugrund unterhalb des karolingischen Gebaudeteils ist sehr heterogen aufgebaut Das anstehende Grundgebirge in dem die meisten Fundamentpfeiler grunden wird aus mehr oder weniger verkarsteten Kalksteinen gebildet die von kreide und quartarzeitlichen Lockersedimenten unterschiedlicher Machtigkeit uberlagert werden 33 In Bereichen mit geringer tragfahigen Baugrundverhaltnissen wurden zur Stabilisierung mehrere Hundert holzerne Grundungspfahle in das anstehenden Gestein geschlagen Einer dieser Grundungspfeiler unter Pfeiler 7 lieferte den dendrochronologischen Nachweis fur eine karolingische Grundung 34 Die Statik des Zentralbaus ist gewahrleistet weil die Krafte nach aussen bis zu den Aussenpfeilern des Sechzehnecks abgeleitet werden und sechs Eisenbander und zwei Holzringe in Form eines Ringankers die ausserordentlich schwere Kuppel so zusammenhalten dass die Wande nicht nach aussen gedruckt werden konnen und das Gewicht senkrecht auf die Pfeiler des Oktogons wirkt 35 Im Jahr 2003 4 wurde unterhalb des Hauptgesimses ein weiterer grosstenteils offenliegender Ringanker angebracht um die Statik auch in der Zukunft zu gewahrleisten da bei der Uberprufung an alten Ankern festgestellt wurde dass sie durch Feuchtigkeitseinfluss teilweise ihre Wirkung verloren hatten 36 Bei Sanierungsarbeiten der letzten Jahre wurde ein Riss entdeckt der durch das Fundament und durch das gesamte karolingische Mauerwerk geht Er wird auf ein Erdbeben wahrend der Bauzeit im Jahr 803 zuruckgefuhrt 33 Es wird geschlussfolgert dass dadurch der Einbau des karolingischen Ringankers erforderlich wurde Zahlreiche Ratgeber aus dem Gelehrtenkreis Karls des Grossen insbesondere der Angelsachse Alkuin sowie Karls Biograf Einhard machten sich um die Entwicklung der Idee verdient die dem Bau der Pfalzkapelle zugrunde liegt Nach dem Zeugnis Notkers von St Gallen aus dem 9 Jahrhundert geht der Bauentwurf auf Karl selbst zuruck Die praktische Bauausfuhrung lag nach einer Randnotiz in einer Handschrift aus dem spaten 9 Jahrhundert die die Vita Karls des Grossen nach Einhard enthalt in den Handen des frankischen Baumeisters Odo von Metz 30 Am Bau selbst waren wohl auch italienische Handwerker beteiligt 6 Masse und Geometrie Bearbeiten nbsp Der Blick in das Deckengewolbe verdeutlicht die streng geometrische KonzeptionZur Bauzeit war ein Zentralbau in dieser Dimension im Norden Europas einzigartig Die Oktogonhohe betragt 31 40 m die Fundamenttiefe bis zu 5 80 m und die Mauerdicke 1 75 m Die Saulenhohen des Oktogons betragen oben 3 20 m und in der unteren Reihe 3 70 m 6 Die Frage welches geometrische Konzept und Basismass dem Aufbau der Kapelle zu Grunde liegen schien lange nicht eindeutig geklart Studien fruherer Dombaumeister gingen zumeist von den Einheiten Drusianischer Fuss oder Romischer Fuss aus Diese Masse erfordern komplexe Theorien um die tatsachlichen Abmessungen zu erklaren 37 Die Bauforscherin Ulrike Heckner legte 2012 eine Theorie vor die auf einem neuen bislang unbekannten Grundmass von 32 24 cm beruht dem sogenannten Karolingischen Fuss auf den sich alle geometrischen Verhaltnisse der Pfalzkapelle zuruckfuhren lassen sollen In Anlehnung an den ahnlich grossen Pariser Konigsfuss wird dieses Mass auch als Aachener Konigsfuss bezeichnet 38 Das Bauraster von dem sich alle Baumasse ableiten lassen betragen 6 Fuss Das Mass des Oktogons betragt demnach 48 Fuss 1 8 6 Fuss Hohe und Breite 96 Fuss 2 8 6 Fuss und die Gesamtlange mit Westwerk 144 Fuss 3 8 6 Fuss 39 Die Proportionen romischer Kuppelbauten werden in Aachen perfektioniert Geometrische Idealverhaltnisse 1 1 fur das Verhaltnis Breite zu Hohe des Zentralbaus und 1 2 fur das Verhaltnis Breite zu Hohe des Oktogons kennzeichnen das Aachener karolingische Bauwerk 40 Damit orientieren sich Zahlen und Masse sowie die Harmonie des Gebaudes an dem Himmlischen Jerusalem 41 Die himmlische Stadt Jerusalem war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit Der Engel mass die Stadt mit dem Messstab ihre Lange Breite und Hohe sind gleich Zentralbau Oktogon und Sechzehneck Bearbeiten nbsp Oktogon und Sechzehneck mit karolingischem Mauerwerk heutiger Zustand mit barocker Turmhaube nbsp Oktogon und Sechzehneck InnenansichtDas im Zentrum des Aachener Doms gelegene karolingische Oktogon wurde zwischen 795 und 803 nach byzantinischen Vorbildern San Vitale in Ravenna Santa Constanza in Rom Kirche der Heiligen Sergios und Bakchos in Konstantinopel als Kapelle der Aachener Kaiserpfalz errichtet Man geht davon aus dass sich diese Bauten mit ihrer idealen Zentralbaugeometrie an antiken Vorbildern wie dem Pantheon in Rom orientierten das im Mittelalter als Ideal der vollkommenen Architektur angesehen wurde 42 Die Pfalzkapelle Karls des Grossen war der erste nachantike Kuppelbau nordlich der Alpen und blieb uber 200 Jahre lang in seiner Hohe 31 m und Gewolbeweite unubertroffen Die Pfalzkapelle besteht aus einem hohen achteckigen Raum mit einem niedrigeren zweigeschossigen Umgang Das innere Oktogon wird durch starke Pfeiler gebildet auf welchen ein aus acht gekrummten Flachen Wangen bestehendes den Mittelraum uberdeckendes Gewolbe liegt Um dieses innere Oktogon herum lauft ein 16 seitiger mit niedrigen Kreuzgratgewolben versehener Umgang uber dem sich die Empore bildend eine hohe Galerie befindet Dieses Obergeschoss wird als Hochmunster bezeichnet Die Rundbogenoffnungen des Untergeschosses sind nur etwa halb so hoch wie die des Hochmunsters wodurch das Untergeschoss wuchtig und gedrungen wirkt Unter und Obergeschoss sind durch ein kraftig ausladendes Gesims voneinander abgesetzt Dieses Gesims war schon wie Einhard berichtet in karolingischer Zeit mit einer versifizierten roten Bauinschrift versehen die bei der Mosaizierung Anfang des 20 Jahrhunderts wieder aufgegriffen wurde Diese Inschrift lobt die Rolle Karls des Grossen bei der Errichtung dieses Baus 43 Mit dem Bindemittel des Friedens sind die lebendigen Steine zusammengefugt und in gleichmassiger Zahl stimmt alles uberein Es leuchtet das Werk des Herrn der die gesamte Halle errichtet und den frommen Bemuhungen der Menschen Erfolg gibt Ihr Bauwerk ewigen Schmuckes wird bestehen wenn der Urheber es nach der Vollendung schutzt und regiert So gebe Gott dass dieser sichere Tempel auf festem Fundament das der Herrscher Karl grundete besteht 44 Hauptaltar und Kaiserthron befinden sich im oberen Umgang der Pfalzkapelle Dieser Bereich ist durch einen Verbindungsgang mit dem Palast verbunden Uberdeckt wird der achteckige Raum von einem schrag liegenden Tonnengewolbe Uber den Galeriebogen erhebt sich ein achteckiger Tambour mit Fensteroffnungen auf welchem das Kuppelgewolbe ruht Die oberen Galerieoffnungen werden durch bronzene karolingische Saulengitter geschmuckt Die Saulen in den Pfeilerbogen sind zum Teil antik und stammen ursprunglich aus dem transalpinen Raum vornehmlich aus italienischen griechischen und agyptischen Vorkommen 45 Karl der Grosse liess weitere Spolien der Uberlieferung nach Ende des 8 Jahrhunderts aus Rom und Ravenna nach Aachen schaffen In ihrer ursprunglichen Aufstellung waren die Abstande zwischen den Saulen gleich und bildeten ein symmetrisches Saulengitter 46 Im Herbst 1794 wurden sie wahrend der franzosischen Besetzung des Rheinlands herausgebrochen und nach Paris geschafft sie konnten 1815 bis auf die im Louvre verbliebenen Stucke nach Aachen zuruckgeholt werden In den 1840er Jahren wurden sie wieder an ihrem ursprunglichen Ort eingebaut acht fehlende Saulen wurden auf Weisung des preussischen Konigs Friedrich Wilhelms IV in der Zeit von 1844 bis 1847 durch den Berliner Steinmetzbetrieb C G Cantian aus Oderberger Granit die restlichen aus Kalkstein sudostlich von Aachen neu hergestellt Das ursprungliche vielleicht schon um 800 ausgefuhrte Motiv des Kuppelmosaiks mit Christus als dem von den Symbolen der vier Evangelisten umgebenen triumphierenden Weltenherrscher Pantokrator dem die 24 Altesten aus der Apokalypse des Johannes ihre Kronen darbringen wurde in den Jahren 1880 81 im Stil des Neobyzantinismus nach Entwurfen des belgischen Architekten Jean Baptiste Bethune von der venezianischen Werkstatt Antonio Salviati neu geschaffen Erst in jungster Zeit wurde in einer Fensternische ein Fragment der fruhen Ausmalung des Oktogons entdeckt das nach ikonographischen Vergleichen mit den karolingischen Fresken der Klosterkirche St Johann in Mustair und den karolingischen Buchmalereien als ein Relikt der ersten karolingischen Ausmalung angesehen werden kann 47 Die Aussenwande des in Bruchstein gefertigten karolingischen Oktogons sind weitestgehend ungegliedert und ohne weiteren Bauschmuck Lediglich die Pfeilervorsprunge an der Kuppel sind von antikisierenden Kapitellen gekront Oberhalb des karolingischen Mauerwerks befindet sich eine romanische Blendbogenreihe daruber spatromanische Giebel Gekront wird das Oktogon heute durch die eigentumliche barocke Dachhaube mit einer aufsitzenden Blendlaterne die durch den vorherrschenden Winddruck aus westlicher Richtung sichtbar verzogen ist Das Oktogon ist sowohl im unteren Umgang als auch im Hochmunster mit aufwendig gestalteten nach Entwurfen Hermann Schapers von der Glasmosaikgesellschaft Puhl amp Wagner in den Jahren von 1896 bis 1902 ausgefuhrten Mosaiken sowie einer reichen an den Arkadenbogen zweifarbig gehaltenen Marmorverkleidung ausgestattet Zuerst entstanden die Mosaiken im Oktogon spater der kostbare Marmorfussboden 1907 bis 1911 schliesslich der Mosaik und Marmorschmuck der Umgange 48 In den Mosaikdarstellungen finden sich sowohl biblische als auch historische und seinerzeit gegenwartspolitische Motive wie z B ein Bildnis Otto von Bismarcks 49 Die kostbaren im Umgang aufgehangten Alabasterlampen datieren gleichfalls aus der Zeit um 1900 und sind heute noch in Betrieb nbsp Das Himmlische Jerusalem Deckenmosaik am Eingangsjoch des Umgangs nbsp Neobyzantinisches Kuppelmosaik nbsp Mosaizierung und Marmorverkleidung bilden eine komplementare und zugleich kontrastierende Einheit nbsp Hochmunster Obergeschoss des Zentralbaus nbsp Gnadenbild rhein maaslandisch ursprunglich 14 Jahrhundert am sudostlichen OktogonpfeilerWestwerk und Vorhalle Bearbeiten nbsp Westansicht mit Blick auf den Domhof nbsp WestwerkDas Westwerk des Domes ist karolingischen Ursprunges Davon erhalten sind der Mittelteil des Westwerks seit dem 19 Jahrhundert mit einem neugotischen Glockenturm bekront und die beiden flankierenden Treppenturme Es handelt sich um einen doppelgeschossigen Bau der im Untergeschoss mit einem Tonnengewolbe versehen und heute durch eine Vorhalle aus dem 18 Jahrhundert nach Westen abgeschlossen ist und den Haupteingang zum Kirchengebaude bildet Das Obergeschoss zeichnet sich durch eine aufwendig gemauerte Westwand aus Im Innenraum bildet sie eine Wolbung nach aussen wahrend die Aussenseite mit einer Wolbung nach innen eine Konche bildet Vom Atrium her gesehen war die karolingische Westfassade daher bis zum Anbau der Vorhalle im 18 Jahrhundert besonders reprasentativ Die Konche im westlichen Obergeschoss korrespondierte mit dem Halbrund des Tonnengewolbes im Untergeschoss Die Westwand wird heute durch ein grosses Westfenster durchbrochen Die Rahmengrosse des Fensters stammt aus der Gotik und ersetzt ein wesentlich kleineres Fenster aus karolingischer Zeit ursprunglich vermutlich mit einer eingestellten Saule in Form eines rundbogigen Biforiums gegliedert Das heutige Fenster wurde 1952 bis 1954 von Ewald Matare entworfen Der Entwurf Matares nimmt abstrahierend die Gliederung der karolingischen Bronzegitter im Inneren des Domes auf Bronze und unbearbeitete Bergkristalle bilden das eigentliche Fenster Die Funktion des Westwerkes im Obergeschoss ist bislang nicht eindeutig geklart Das lange dem Marienstift vorbehaltene Taufrecht in Aachen wurde an einem Taufstein der sich hinter dem Marmorthron befand bis zum Ende des Ancien Regime wahrgenommen 50 Moglicherweise war der Raum in diese Zeremonie involviert Ferner befindet sich auch heute noch in der Westwand unterhalb des grossen Westfensters eine Fenestella durch die eine Sichtverbindung zum unten liegenden Platz dem ehemaligen Atrium ermoglicht wurde 51 Sicher ist dass zu diesem Raum an seiner nordlichen Wand der Karolingische Gang fuhrte der die Aula regia Konigshalle im Norden der Konigspfalz mit der Kirche verband Die uber diesem Raum liegenden Stockwerke des Westwerkes wurden in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts sowie im 17 Jahrhundert umgestaltet Bis ins 19 Jahrhundert fuhrten die Seile der Kirchenglocken die in der Glockenkammer uber die oberen Vorhalle installiert waren bis in die Nahe des Taufbeckens Seine heutige Form erhielt das Westwerk zwischen 1879 und 1884 mit der Errichtung des neogotischen Turms und dem Anbau der zwei Heiligtumskammern nbsp Gotische Nische mit AlabastermadonnaIn der Literatur wurde lange diskutiert ob der untere tonnengewolbte Raum im Westen moglicherweise nach dem Tod Karls des Grossen am 28 Januar 814 als dessen Grablege fungierte Bei archaologischen Ausgrabungen im Jahr 2010 konnte nachgewiesen werden dass das Grabgewolbe wesentlich junger ist und somit wahrscheinlich nicht als ursprungliches Grab Karls des Grossen in Frage kommt 52 In der nordostlichen Ecke der Vorhalle wurde der Aachener Burgermeister Gerhard Chorus begraben An seine Gruft erinnert eine vom Aachener Goldschmied Zaun 1915 hergestellte Bronzetafel die sich unterhalb der Muttergottesstatue neben dem Eingang ins Oktogon befindet Die Statue aus Alabaster wurde bereits im Mittelalter in einer Nische neben dem Kircheneingang aufgestellt Beim Umbau des Eingangs 1788 wurde die Nische zugemauert und erst 1915 wieder an alter Stelle eingerichtet und mit goldenen Glasmosaiken ausgekleidet 53 Diese Mosaike konnten aus dem mittelalterlichen Kuppelmosaik stammen Man erkennt deutlich das unterschiedliche Alter der Steine Die Nische beherbergt die oben erwahnte lothringische Alabasterstatue der Mutter Gottes mit Kind aus der Zeit vor 1400 Hier wie an jedem Eingang des Domes begrusst eine Marienstatue den Besucher der Aachener Marienkirche Zur Ausstattung der Vorhalle gehort ein grosses Weihwasserbecken rechts des Eingangs sowie die Wolfin und der grosse Pinienzapfen beide aus Bronze siehe weiter unten 6 Atrium Bearbeiten Dem Westwerk vorgelagert war in karolingischer Zeit ein Atrium in Form eines von beiden Seiten durch Bogengange umschlossenen Innenhofes 54 Die Hohe der Saulenhallen orientierte sich an der Traufhohe des Verbindungsganges zur Konigshalle Das Atrium war 127 83 Karolingische Fuss 42 42 50 m 27 70 27 90 m gross 55 Die zweigeschossigen Nord und Sudflugel besassen ein niedriges Obergeschoss mit kleinen Bogenfenstern und einem Arkadenumgang Beim Aufbau der Arkaden wechselte sich ein grosser Bogen mit drei kleineren Bogen ab die mittig von Saulen getragen wurden Ausgrabungen legen den Schluss nahe dass bereits zu karolingischer Zeit ein Umbau des Atriums von einem weltlichen Apsidenhof zu einer sakralisierten Hofanlage erfolgte 56 Die Rekonstruktion des Ost und Westabschlusses des Atriums wurde in der Literatur kontrovers diskutiert Den Westabschluss bildete vermutlich eine Saulenhalle die vom Fischmarkt durch einige Stufen zu erreichen war In jungerer Zeit wird anhand von archaologischen Befunden diskutiert ob der Saulenhalle weiter westlich noch ein karolingischer Torbau ahnlich der Lorscher Torhalle vorgelagert war Ein Ostflugel des Atriums existierte nicht wohl gab es aber Zugange zu den Treppenturmen des Westwerkes 57 Die heute an der Stelle der Arkadenbauten befindlichen Raumlichkeiten deuten diese Struktur noch heute an Sie dienen heute unter anderem als Wohnungen der residierenden Domherren Ostbau Bearbeiten In der karolingischen Zeit war dem Sechzehneck im Osten ein zweigeschossiger Anbau vorgelagert der die Breite des Ostjoches besass und das Gesims des Daches des Umgangs nur wenig uberragte 40 In der alteren Literatur wurde der Anbau als Ostchor oder als Ostapsis bezeichnet Dieser Raum hatte weder die Form einer Apsis noch besass er in karolingischer Zeit die Funktion eines Chores Der eigentliche Chor befand sich im Oktogon Der Ostbau gehorte mit dem Ostjoch des Sechzehnecks zum Sanktuarium der Marienkirche In beiden Raumen befand sich ein Altar im Ostbau der Marienaltar und in der Mitte des Ostjochs der Petrusaltar 58 Annexbauten Bearbeiten An die Pfalzkirche schlossen sich nach Norden und Suden zweigeschossige Annexbauten an die uber Gange und karolingische Bronzeturen mit dem Zentralbau verbunden waren Die Bronzeturen wurden beim Anbau der gotischen Hubertus und Annakapelle als Zugang spater wieder verwendet 59 Der Nordannex gehort mit dem Sudwestbau der altesten fruhkarolingischen Bauphase der Pfalzanlage an 60 Aufgrund der um 4 verschobenen Ausrichtung des Nordannexes zu den Fluchten der ubrigen Pfalzbauten geht man heute davon aus dass der Nordannex zu einem alteren Vorgangerbau gehorte und in den Bau der Pfalzanlage einbezogen wurde Archaologische Befunde die beim Abbruch der ostlichen Aussenwand des Nordannexes 1878 86 erhoben wurden belegen die Gliederung des 13 20 m 22 00 m grossen Gebaudes in drei Schiffe eine Apsis und einen Vorraum 61 Der ungegliederte Sudannex Innenmass 13 10 m 22 50 m wurde uber den Resten eines romischen Badebeckens als ausserliches Gegenstuck zum Nordannex zusammen mit der Pfalzkirche errichtet 62 Uber einen Narthex Korridor wurde das Sechzehneck mit dem Sudannex in Form eines Apsidensaales verbunden 63 Zwei Dittel der Fundamente des Sudannexes wurden bei Ausgrabungen durch Erich Schmidt Anfang des 20 Jahrhunderts entdeckt Ein grossformatiges Pflaster auf dem Munsterplatz zeichnet heute die archaologisch gesicherten Umrisse des Sudannexes nach Die Funktion der Annexbauten in karolingischer Zeit kann nicht eindeutig nachgewiesen werden Diskutiert wurden kirchliche reprasentative und memoriale Funktionen der Nebengebaude 55 Im Bereich des Bauhofes der Dombauhutte ist heute noch eine um wenige Meter translozierte Plinthe einer Saule des Nordannexbaus erhalten Uber die Funktion der Annexbauten existierten in der Forschung sehr unterschiedliche Vorstellungen Der Nordannex wurde beispielsweise als erste Konigshalle oder Grabkapelle Karls des Grossen 64 der Sudannex als domus pontificis angesehen 65 Ottonische Zeit 10 bis 11 Jahrhundert Bearbeiten Die Bedeutung der Pfalzkirche als Ort der Konigskronungen sowie das Grab Karls und die reichen Reliquien und Kunstschatze waren fur die weltliche und geistliche Macht ausschlaggebend fur den Erhalt des Bauwerks Unter den Ottonen wurde die Kirche reich beschenkt Otto I gab das Recht den Propst als geistlichen Vorsteher selbst zu bestimmen Otto III war ein Bewunderer Karls und liess in seiner Verehrung fur ihn einen malerischen Schmuck der Wande anbringen Ausserdem liess er bedeutende Reliquien der hl Corona und des Hl Leopardus von Italien nach Aachen ubertragen Otto III wurde nach seinem Tod in Palermo im Jahre 1002 einbalsamiert und in der Marienkirche zu Aachen bestattet 66 Unter dem Ottonen Heinrich II verlor Aachen seine zentrale Stellung im Reich Heinrich II machte die von Otto III eingefuhrte Einrichtung der Pfarrbezirke und die reichen Zuwendungen fur das Marienstift ruckgangig In die Regentschaft Heinrich II fallt die Schenkung eines wertvollen Kirchenschatzes 67 zu dem unter anderem der kunstvolle goldene Ambo zahlt 68 Otto III beauftragte den italienischen Maler Johannes mit der Ausmalung des Kirchengebaudes 69 Reste der Wandmalerei wurden 1869 nach Entfernung der Barockausstattung durch Carl Rhoen 70 erstmals beschrieben Die Maler A Olbers und Hermens sowie der Kolner Restaurator Anton Bardenhewer fertigten zahlreiche Befundaquarelle an die heute im Denkmalerarchiv des Landschaftsverbandes Rheinland aufbewahrt werden Der Maler Johannes der die Wandmalerei ausfuhrte signierte seine Werke mit einer Inschrift in leonischem Hexameter A PATRIAE NIDO RAPUIT ME TERTIUS OTTO CLARET AQUIS SANE TUA QUA VALEAT MANUS ARTE Aus dem Nest des Vaterlandes raubte mich Otto III Aachen leuchtet furwahr durch das was deine Hand in der Kunst vermag 71 Die Reste der gut erhaltenen ottonischen Wandbemalung waren bis zur Anbringung der Marmorverkleidung und der Mosaizierung auf den Oktogonpfeilern in den Gewolben der Kaiserloge und des unteren Oktogonumganges im nordlichen karolingischen Treppenturm sowie an den Wanden des oberen Oktogonumganges und der Kaiserloge sichtbar Neben geometrischen Ornamentmustern in den vorherrschenden gelben braunen und roten Farbtonen sind der ottonischen Ausgestaltung auch figurliche Brustbilder Fantasie Tiergestalten und zahlreiche Inschriften zuzuordnen 72 Erhalten ist heute ein Fragment ottonischer Ornamentmalerei in einer karolingischen Fensterlaibung im sudostlichen Joch des oberen Oktogonumganges 73 Stauferzeit 11 bis 13 Jahrhundert Bearbeiten Der Staufer Friedrich I genannt Barbarossa liess einen vom Kuppelgewolbe des Oktogons herabhangenden kunstvollen Radleuchter den sogenannten Barbarossaleuchter anfertigen Die Kronungskirche wurde seit der Heiligsprechung Karls des Grossen im Jahre 1165 als Hauptkirche des Reiches bezeichnet Die Gebeine Karls wurden zur Verehrung in einem Reliquienschrein ausgestellt 74 Romanische Umbauten Bearbeiten In romanischer Zeit waren schon bauliche Erweiterungen am karolingischen Sechzehneck ausgefuhrt worden Nach dem Stadtbrand 1146 wurde der Tambour im Oktogon um 1170 wahrend der ersten romanischen Umbauphase erhoht 75 Wahrend der zweiten romanischen Umbauphase um 1230 wurde die rundbogige Blendgalerie mit Dreiecksgiebeln erganzt Die barocke Umgestaltung der Kuppel im 18 Jahrhundert fuhrte zu einem fast vollstandigen Ruckbau der romanischen Aufbauten Lediglich an der Ostseite des Oktogons am Ubergang zur Chorhalle hinter gotischem Blendmauerwerk haben sich romanische Bauteile erhalten Eine Darstellung der Kuppel mit dem erhohten Tambour ist auf dem Stifterrelief des Karlsschreins 1215 zu sehen Ende des 12 Jahrhunderts wurde das Kirchengebaude neu verputzt Wahrend die karolingischen Bauteile uber 200 Jahre rot verputzt waren wurden bei der romanischen Neuverputzung weisse Farben verwendet 76 Romanische Anbauten Bearbeiten Auf der Nordseite entstanden die Nikolai Agidius und Armseelenkapelle Zwischen 1187 und 1215 datieren die Bauten eines Claustrums und Dormitoriums die auf Handzeichnungen Albrecht Durers teilweise zu erkennen sind Die Kapellen aus romanischer Zeit wurden in spateren Bauepochen umbaut teilweise durch Neubauten ersetzt oder niedergelegt 74 Armseelenkapelle Bearbeiten Die mit einem karolingischen Tonnengewolbe ausgestattete Armseelenkapelle wurde spater dem ostlichen Kreuzgang angeschlossen 77 Die Kapelle wurde um 1200 errichtet und grenzt im Osten und Westen an den karolingischen Portikus und lehnt sich im Bauplan an die karolingische Architektur an Die Westseite der Kapelle die an den Kreuzgang anschliesst ist durch eine spatromanische Fassade gekennzeichnet die aus mehreren Kleeblattbogen aufgebaut ist die von Bundeln aus schwarzen Kalksteinsaulen getragen werden Reich verzierte Kapitelle und Saulenschafte aus hellem Sandstein bilden einen farblichen Kontrast zu den dunklen Saulen Die Fassade der Armseelenkapelle gilt als eines der hervorragendsten Beispiele der spatromanischen Architektur im Rheinland 78 Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Armseelenkapelle mit der reich gegliederten Zierfassade nach Planen des Domwerkmeisters Baecker restauriert Aegidiuskapelle Bearbeiten An der Ostseite der Armseelenkapelle schloss sich die im 13 Jahrhundert errichtete 5 07 Meter lange und 6 75 Meter breite Aegidiuskapelle an die heute lediglich als archaologischer Befund erhalten ist In der alteren Aachener Literatur wurde sie gelegentlich auch als Pippinskapelle bezeichnet Sie besass Zugange zur Armseelen und Nikolauskapelle 79 Gotik 13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend der Gotik wurde das Gebaude umfassend umgearbeitet und baulich erganzt Ein hohes bleigedecktes Zeltdach bildete seit dem 13 Jahrhundert bis zum Aachener Stadtbrand 1656 den baulichen Abschluss der Kuppel des Oktogons Um den Zentralbau wurden seit dem 14 Jahrhundert Kapellen angebaut um wahrend der alle sieben Jahre stattfindenden Wallfahrten den zahlreichen Pilgern Raum zum Gebet zur Verfugung zu stellen Um die Reliquienschreine wirkungsvoll prasentieren zu konnen wurde Mitte des 14 Jahrhunderts begonnen die hohe gotische Chorhalle zu errichten Heiligtumskammern und Brucke Bearbeiten Um 1350 wurden zur Aufbewahrung und Weisung der Heiligtumer wahrend der Wallfahrten auf die karolingischen Treppenturme des Westwerkes zweistockige gotische Kapellen aufgesetzt Wahrend im unteren Geschoss der Heiligtumskammer einfache gotische Spitzbogenfenster eingesetzt wurden sind die Fenster im oberen Geschoss zweiteilig ausgefuhrt 80 Diese gotischen Turmkapellen sind in den neogotischen Turmausbau Ende des 19 Jahrhunderts einbezogen und umgebaut worden Im Juli 1941 wurde die sudliche Kapelle wahrend eines Luftangriffs vollstandig zerstort Zur Weisung der Heiligtumer wurde Mitte des 14 Jahrhunderts eine mit Masswerksgalerien verzierte uberdachte Brucke zwischen dem Westwerk und dem karolingischen Tambour errichtet 80 Chor Bearbeiten nbsp KreuzrippengewolbeOstlich an das Oktogon wurde auf Initiative des Marienstiftes und des Aachener Burgermeisters Gerhard Chorus zwischen 1355 und 1414 die gotische aufgrund ihrer grossartigen Bleiglasfenster Glashaus von Aachen genannte Chorhalle 81 82 angebaut 83 Der karolingische Ostabschluss der Kirche wurde abgetragen um eine optische Verbindung zwischen dem Oktogon und der neu errichteten gotischen Chorhalle zu schaffen Aus freistehenden Pfeilern und Bogen wurde an der Stelle des karolingischen Altarraums der Marien oder Kronungschor errichtet zu dem 1455 der Propst Gerhard Graf von Sayn die Estrade stiftete 84 Das Marienchorchen wurde im Rahmen der barocken Umgestaltung 1786 abgetragen und durch einen barocken Marienaltar mit Balusterwand ersetzt Der Marienschrein wurde dabei entfernt und abwechselnd in verschiedenen Seitenkapellen aufgestellt 85 Die gotische Chorhalle misst 25 Meter in der Lange 13 Meter in der Breite und 32 Meter in der Hohe Ihre Aussenwand ist weitestgehend in Fenster aufgelost die mit einer Hohe von 25 55 Metern zu den hochsten gotischen Fenstern in Europa zahlen Die mehr als 1000 Quadratmeter Glasflache war als gleichsam glaserner Reliquienschrein fur die im Marienschrein aufbewahrten Aachener Heiligtumer und die Gebeine Karls des Grossen welche im Karlsschrein aufbewahrt werden gedacht 86 Die Chorhalle wurde als Saalchor mit zentrierendem Polygon konzipiert Der Chorschluss besteht aus neun Seiten eines Vierzehnecks Die Architektur orientiert sich am Vorbild der Sainte Chapelle in Paris ebenfalls Aufbewahrungsort wichtiger Reliquien und konigliche Palastkapelle 87 Zur Sicherung der Gewolbe der Aachener Chorhalle wurden bereits wahrend der Bauzeit eiserne Zuganker eingebaut um den Seitenschub auf das schmale Tragwerk zu reduzieren und dazwischen moglichst viel Fensterflache zu belassen Bei Restaurierungsarbeiten 1995 bis 2000 wurden an der gesamten Nordwand und auf einem kleinen Abschnitt der Sudwand der Chorhalle gotische eingefarbte Ritzzeichnungen entdeckt Die Zeichnungen die um 1400 entstanden wurden erst nach der Demontage des Chorgestuhls sichtbar Die neun Zeichnungen fur acht Bauteile stellen spatmittelalterliche Bauzeichnungen der Bauhutte dar Die Bauteile wurden in Originalgrosse vorgezeichnet und mehrfach korrigiert Neben Masswerkzeichnungen und einem Schnitt durch die Erdgeschosswand sind Risszeichnungen von Blendfialen der Strebepfeiler Spitzbogenarkaden ein Vier und ein Funfpass sowie eine Verbindung der Strebepfeiler identifiziert worden Es wird angenommen dass die Zeichnungen vom Meister Enghelbertus angefertigt wurden Sie bieten einen seltenen Einblick in die spatmittelalterliche Bauplanung 88 Kurz nach der Fertigstellung der Chorhalle um 1430 wurden die Chorpfeilerfiguren aus Baumberger Sandstein aufgestellt An der Sudseite des ersten Chorjoches angebracht ist der Ambo Heinrichs II aus dem fruhen elften Jahrhundert In den Boden der Chorhalle ist das Grab Kaiser Ottos III eingelassen der an Ostern des Jahres 1002 in der damaligen Aachener Stifts und Kronungskirche St Marien im Sechzehneck beigesetzt wurde Nach der Fertigstellung der Chorhalle wurde der Sarkophag Ottos III in die Mitte der Chorhalle umgebettet Ein weiteres besonderes Kunstwerk stellt die in der Chorhalle angebrachte Strahlenkranzmadonna aus dem Jahr 1524 dar Sie wurde von dem bedeutenden Maastrichter Bildschnitzer Jan van Steffeswert gefertigt 89 Die doppelseitige Madonna mit Kind ist von einem spater hinzugefugten Strahlen und Wolkenkranz umgeben Nachdem die mittelalterlichen bunten Bleiglasfenster 1729 durch Hagelschlag zerstort worden waren und man die wiederhergestellte Verglasung 1779 80 gegen schlichte Klarglasfenster ausgewechselt hatte entschied man sich Ende des 19 Jahrhunderts fur eine neogotische funfbahnige Verglasung mit einem zentralen Motiv Durch Bombenangriffe wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Fenster der Chorhalle wieder nahezu vollstandig zerstort In den Jahren 1949 bis 1951 wurden die Fenster nach den Entwurfen von Walter Benner Anton Wendling und Wilhelm Buschulte finanziert durch zahlreiche offentliche und private Spenden neu verglast Sie zeigen die Heilsgeschichte und den Aufstieg des Menschen zu Gott Die Ornamentsfenster sind leuchtende Vorhange 90 Wandmalereien Bearbeiten nbsp Wandmalerei in der Chorhalle Aachener Stiftswappen und Hl ChristophorusDie Chorhalle wurde mehrfach farblich ausgestaltet Die Erstausmalung wurde um 1430 vorgenommen Die Westarkade wurde mit einer Verkundigungsszene ausgestaltet am Polygon wurde ein Schriftband und an die Langchorwande Weihekreuze angebracht Im Jahr 1486 wurden die Wande der Chorhalle mit figurlichen Darstellungen versehen Die Ausmalung stiftete Kaiser Friedrich III 1486 anlasslich der Kronungsfeier seines Sohnes Maximilian I Der Stifter wurde in der Kronungsszene Mariens bildlich verewigt sein Leitspruch Austriae est imperare orbi universo findet sich als Abkurzung A E I O U in Spruchbandern in der Darstellung der Heiligenpaare im Polygon 91 Verkundigung an Maria Westwand 1430 Verkundigung an Maria Nordwand beginnend im Westen Maria Heimsuchung Nordwand Wanderung nach Bethlehem Nordwand Geburt Christi Nordwand Anbetung der Heiligen drei Konige Nordwand Darbringung Jesu im Tempel Nordwand Heiliger Heribert Nordwand Ubergang zum Polygon Heilige Kunigunde und Heiliger Heinrich Nordwand Nordnordwest Polygon Kaiserin Helena und Karl der Grosse Nordnordost Polygon Aachener Stiftswappen Nordost Polygon Aachener Stiftswappen 1622 ubermalt mit der Szene Jesus wandelt auf dem Meer Ostnordost Polygon Kreuzigung Christi Ost Polygon vermutl 1622 Aachener Stiftwappen 1622 ubermalt mit der Darstellung des Heiligen Christophorus Ostsudost Polygon Aachener Stiftswappen Sudost Polygon Weihe des Aachener Munsters durch Papst Leo III Sudsudost Polygon im 17 Jahrhundert Anbetung der Heiligen Drei Konige Sudsudwest Polygon im 17 Jahrhundert Flucht nach Agypten Sudwand beginnend im Osten Der zwolfjahrige Jesus im Tempel Sudwand Abschied Jesu von seiner Mutter Sudwand Herabkunft des Heiligen Geistes Sudwand Marientod Sudwand Kronung Mariens Sudwand am Heinrichs Ambo Im Barock wurde die Ausmalung der Chorhalle 1781 82 und 1803 erneut nach Anweisungen von Bischof Berdolet verandert 92 Wahrend der barocken Umgestaltung Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Wandmalereien ubermalt und mit einem umlaufenden Stuckgesims versehen Auch die Chorpfeilerfiguren und die Strahlenkranzmadonna wurden weiss ubermalt 93 Anfang des 19 Jahrhunderts wurden in den weissen Polygonfeldern wertvolle Tapisserien aufgehangt Nach der kurzfristigen Freilegung der gotischen Wandmalereien im Jahr 1867 wurden die Wandflachen erneut mit einem Laubfries und Engeln ubermalt Im Rahmen der Umgestaltung des Kirchengebaudes Anfang des 20 Jahrhunderts erfolgte 1908 eine erneute Ausgestaltung der Wandflachen mit roten Ornamenten auf gelben Untergrund Anton Bardenhewer begann 1916 mit der partiellen Freilegung der gotischen Wandmalereien Nachteilig fur den Erhaltungszustand wirkte sich der Einbau einer Heizungsanlage im Jahr 1912 aus die die Warmluft direkt auf die Wande leitete Ende der 1990er Jahre wurden im Rahmen der Renovierungsarbeiten in der gotischen Chorhalle auch die gotischen Wandmalereien restauriert und die Heizungssituation verandert 94 Chorpfeilerskulpturen Bearbeiten nbsp Chorpfeilerfigur Karl der Grosse mit einem Modell des Aachener MunstersUm 1430 wurden an jedem Pfeiler des Chorpolygons lebensgrosse Pfeilerfiguren angebracht Die farbig angelegten Figuren aus Baumberger Sandstein stehen auf Konsolen aus Herzogenrather Sandstein Die Konsolen sind mit musizierenden Engeln verziert Bekront werden die Figuren von hohen filigranen Sandstein Baldachinen Dargestellt sind die zwolf Apostel Maria und Karl der Grosse Die Figuren wurden seit dem 15 Jahrhundert mehrfach ubermalt Wahrend des Aachener Stadtbrandes 1656 wurden sie partiell stark beschadigt und im Rahmen der barocken Umgestaltung weiss ubermalt Die heutige Gestalt und Farbgebung der Figuren stammt von der grundlegenden Uberarbeitung 1849 1851 Am 23 Dezember 1943 durchschlug eine Bombe das Dach der gotischen Chorhalle prallte an der Gewolbekappe oberhalb des Pfeilers mit der Karls Figur ab und explodierte zwei Tage spater ausserhalb der Domes Durch den Bombentreffer wurde der Hochaltar und zahlreiche Baldachine der Figuren zerstort Die Kriegsschaden an den Figuren wurden bis 1951 behoben Bei der Renovierung der Chorhalle Ende des 20 Jahrhunderts wurden der schmutzbehaftete Firnis abgenommen die sensiblen Farbschichten gereinigt und neu versiegelt 95 Gewolbe Gewolbeschlusssteine und westliches Blendfenster Bearbeiten nbsp Gewolbeschlussstein Karl der GrosseDas Rippengewolbe der Chorhalle wird aus durch Kehlen und Wulste profilierte Rippen aus Herzogenrather Sandstein und Gewolbekappen aus Limburger Kalkmergelstein gebildet Die Gewolbekappen werden durch ein einlagiges Kappenmauerwerk aus backsteingrossen Kalksandsteinen gebildet Auf den Rippensteinen finden sich haufig Steinmetzzeichen Das Gewolbe der Chorhalle wurde im Laufe der Geschichte mehrfach substantiell geschadigt Besonders der Aachener Stadtbrand und die Bombenschaden im Zweiten Weltkrieg beeintrachtigten die Stabilitat des Bauwerks so dass das Gewolbe partiell neu aufgebaut werden musste Die Kalkmergelsteine wurden zum Teil durch Backsteine und in der Nachkriegszeit durch Material aus Trummern ersetzt Die beiden zerstorten Gewolberippen wurden nach dem Krieg durch Rippensteine aus Tuffstein und Kalkstein ersetzt 2 50 Meter von den Schlusssteinen ausgehend sind die Gewolberippen farbig angelegt Die blauen Rippensteine sind mit goldenen Sternen und einem rot goldenen Abschlussband verziert Die Schlusssteine der Gewolberippen werden durch 80 bzw 90 Zentimeter grosse vergoldete Medaillons gebildet die mit reliefierten Brustbildern verziert wurden 96 Auferstandener Christus mit Kreuzesfahne und Segensgestus der rechter Hand ostlichster Schlussstein im Chorpolygon Engel mit Spruchband SURREXIT Maria mit dem segnenden Jesuskind auf einer Mondsichel Engel mit Spruchband AVE MARIA Karl der Grosse mit Zepter und dem Modell des karolingischen Oktogons Engel mit Spruchband S CAROLO MAGŌ Papst mit Tiara Kreuzstab und Aspergill Bischof mit Mitra Segensgestus und Weihwasserkessel westlichster Schlussstein Im Ubergang zwischen gotischer Chorhalle und karolingischem Oktogon ist auf der Chorseite ein Blendfenster mit gotischem Masswerk erhalten Dieses Masswerk ist das einzig noch erhaltene gotische Masswerk nachdem man die Masswerke an den Chorfenstern 1779 herausgebrochen hat Im unteren Teil wird das Masswerk durch sich durchschneidende Spitzbogen gebildet die Fullungen variieren zwischen Dreipass und Fischblasenornamenten Das zentrale Motiv bildet ein durch einen Funfpass gegliedertes Kreisornament Daruber erhebt sich ein Couronnement mit einem vorhangahnlichen Spruchbanner 97 Wasserspeier Bearbeiten nbsp Wasserspeier an der ChorhalleBereits zur Bauzeit der Chorhalle wurde an jedem Pfeiler unterhalb der Dachbrustung ein Wasserspeier aus Herzogenrather Sandstein angebracht Die mittelalterlichen Wasserspeier verloren im 19 Jahrhundert ihre Funktion nach dem Einbau der Fallrohre Bei der umfassenden Sanierung der Chorhalle Ende des 20 Jahrhunderts mussten funf der Wasserspeier alle im Bereich des Chorpolygons ausgetauscht werden obwohl die Steinsubstanz noch relativ gut erhalten war Die Einbindung der Wasserspeier ins Mauerwerk mittels schmiedeeiserner Klammern war jedoch nicht mehr gegeben da die Klammern weitgehend verrostet waren und sich die Figuren zunehmend von den Pfeilern losten Obwohl die Wasserspeier heute funktionslos sind wurden die neuen Speier mit durchbrochenen Rachen ausgefuhrt um die optische Einheitlichkeit zu wahren Die ausgebauten Speier werden heute im Lapidarium des Domes aufbewahrt 98 99 Sonnenuhr Bearbeiten nbsp Sonnenuhr auf der Sudseite des gotischen ChorsAuf der Sudseite der Chorhalle ist zwischen dem Chorpolygon und dem Langhaus oberhalb des Kaffgesimses eine spatgotische Sonnenuhr angebracht Die um 1450 bis 1500 entstandene Uhr aus Herzogenrather Sandstein gehort neben der Sonnenuhr von St Kunibert in Koln zu den altesten noch erhaltenen Sonnenuhren im rheinischen Raum Die Aachener Sonnenuhr gehort zu den exakt vertikalen Suduhren Bei der Sanierung der Bausubstanz der Chorhalle zerbrach 1997 die Uhr entlang einer alten Trennflache in zwei Teile Der Stein wurde konservatorisch mit Kieselsaureester getrankt und mit Epoxidharzkleber zusammengefugt 100 Anbauten Bearbeiten Rings um das Oktogon scharen sich mehrere Seitenkapellen die im Laufe der Jahrhunderte angebaut wurden da die alte Pfalzkapelle die zunehmenden Pilgerstrome aus ganz Europa insbesondere wahrend der alle sieben Jahre stattfindenden Aachener Heiligtumsfahrt nicht mehr zu fassen vermochte Die einzelnen Kapellen im Uhrzeigersinn Im Sudosten liegt die Matthiaskapelle die zeitgleich mit der daneben liegenden Chorhalle errichtet wurde Sudlich der Matthiaskapelle schliesst sich die gotische Annakapelle an Sie war im Untergeschoss ursprunglich die Vorhalle zu einem Domportal jedoch wurden die Wande spater verschlossen und der Raum als Kapelle genutzt Sudlich des Westwerks liegt die Ungarnkapelle ursprunglich ebenfalls eine gotische Seitenkapelle wurde sie im 18 Jahrhundert nach Planen des italienischen Architekten Joseph Moretti in barocken Formen neu errichtet Heute dient sie als Sakraments und Andachtskapelle Nordlich des Westwerks schliesst sich die Nikolaus und Michaeliskapelle aus dem 15 Jahrhundert mit ihrem neubarocken Altaraufsatz im Chorraum im 20 Jahrhundert von Joseph Buchkremer gestaltet an Sie ist der ehemalige Begrabnisort der Stiftsherren des Aachener Munsters Nordostlich wurde die Karls und Hubertuskapelle an das Oktogon angebaut Daneben befinden sich die Allerseelenkapelle und die Allerheiligenkapelle die 1955 im karolingischen Gewolbe als Gruftkapelle fur verstorbene Bischofe und Weihbischofe von Aachen eingerichtet wurde Weitere zum Domkomplex gehorige Kapellen befinden sich im Kreuzgang und am Domvorhof Ungarnkapelle Bearbeiten nbsp Baulicher Zustand des Domes vor dem Stadtbrand mit gotischer Ungarnkapelle 1622 Im Bereich der heutigen Ungarnkapelle auch Ungarische Kapelle wurden bereits 1755 56 Reste romischer Bauten entdeckt die als Teil der Badeanlage der Munstertherme gedeutet wurden 101 1357 wurde mit dem Bau einer gotischen Kapelle begonnen die Konig Ludwig von Ungarn gestiftet hatte Die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Marienstift dem ungarischen Herrscherhaus und der Stadt Aachen wurden 1370 in einem Stifterbrief geregelt 102 Aus bildlichen Darstellungen wie der von Abraham Hogenberg aus dem Jahr 1622 ist bekannt dass die gotische Kapelle einen rechteckigen Grundriss mit einem dreiseitigen Chor besass Die unverputzte Kapelle hatte die gleiche Hohe wie das Sechzehneck und war mit einem Walmdach bekront Die Dachgalerie war wie die des Sechzehnecks mit einem Vierpassdekor verziert Die Fensterpfeiler zwischen den hohen gotischen Chorfenstern waren mit Figuren geschmuckt Zu Beginn des 16 Jahrhunderts verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kapelle da Geldzuwendungen die aus den Ungarnwallfahrten generiert wurden zeitweilig nachliessen Beim grossen Aachener Stadtbrand 1656 wurde das Dach stark beschadigt Erst 1746 als sich das kaiserliche Heer wahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges in Aachen aufhielt ermoglichte eine Stiftung des Generals Emerich von Morocz die Finanzierung eines Neubaus Matthiaskapelle Bearbeiten nbsp MatthiaskapelleDie Matthiaskapelle stellt die alteste erhaltene gotische Kapelle des Aachener Domes dar Obwohl keine schriftlichen Uberlieferungen uber die Bautatigkeit vorliegen kann aus Baubefunden ubereinstimmende Steinmetzzeichen und Dekorationen davon ausgegangen werden dass der Bau der Matthiaskapelle zusammen mit der gotischen Chorhalle im spaten 14 bis fruhen 15 Jahrhundert erfolgte 103 Der Raum im Erdgeschoss der zweistockigen Kapelle wurde von Beginn an als Sakristei genutzt Wahrend der Kronungszeremonien erfolgte in diesem Raum nach der Salbung die Anlegung der Festgewander Das Obergeschoss wurde nie liturgisch sondern als magnum archivum als Archiv oder Depot genutzt und besass ursprunglich als einzige der Kapellen keinen Zugang zum Hochmunster Im 19 Jahrhundert diente der Raum als Aufbewahrungsort fur Reliquien Zwischen 1873 und 1939 beherbergte der Raum die Blasebalge fur die Orgel Dazu waren grossere Umbaumassnahmen notwendig unter anderem wurde an der Kapellennordwand durch ein karolingisches Fenster ein neuer Weg zum Hochmunster angelegt Im Gegensatz zu allen anderen Dachkonstruktionen der Kapellen des Domes besitzt die Matthiaskapelle eine steinerne Dachkonstruktion die im 17 Jahrhundert errichtet wurde Im Untergeschoss verzierten vorgeblendete Fialen die Strebepfeiler wahrend sie im Obergeschoss mit einem Skulpturenzyklus Baldachinen und Konsolen die als Groteskenfiguren ausgebildet waren geschmuckt waren Viele der gotischen Figuren wurden im 19 und 20 Jahrhundert ausgetauscht da sie zu starke Beschadigungen aufwiesen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Aussenfassade der Matthiaskapelle umfassend restauriert Uber die Neugestaltung des Skulpturenprogramms gab es grosse Differenzen Kanoniker wie Franz Bock lehnten die Darstellung der zwolf Apostel ab um keine Themendoppelung des Figurenprogramms zu erzeugen da im Chorraum schon ein Apostelzyklus gezeigt wurde Stattdessen wurde vorgeschlagen als Figurenschmuck die in Aachen gekronten Konige zu zeigen Ausgefuhrt wurde von 1865 bis 1867 durch Gottfried Gotting letztlich doch der Apostelzyklus erganzt um die vier Evangelisten in Udelfanger Sandstein 104 Wahrend des Zweiten Weltkrieges blieb die Matthiaskapelle weitgehend unzerstort lediglich die Verglasung wurde partiell beschadigt Aufgrund von Feuchtigkeitsschaden und Verwitterung der Fialen Figuren und Brustungen entschloss man sich die Matthiaskapelle in den Jahren 2001 bis 2006 umfassend zu sanieren Annakapelle Bearbeiten nbsp AnnakapelleDie Annakapelle schliesst sich unmittelbar an die Westwand der Matthiaskapelle an und wurde vermutlich in der Mitte des 15 Jahrhunderts errichtet Schriftliche Nachweise uber die Bautatigkeit sind nicht uberliefert An der Stelle der Annakapelle befand sich der sudliche karolingische Annexbau was durch die Zugange der Annakapelle zum Kircheninneren im Unter und Obergeschoss dokumentiert wird Es wird davon ausgegangen dass die karolingischen Bronzeportale in den Neubau integriert wurden wovon heute nur noch die Bronzetur im Obergeschoss erhalten ist 105 Die Erwahnung eines Vorgangerbaus der Annakapelle in der Stiftungsurkunde Karls IV fur den Wenceslaus Altar konnte archaologisch bisher nicht belegt werden Das Untergeschoss der sechsseitigen Annakapelle war zum Munsterplatz an drei Seiten geoffnet der Kapellenraum befand sich im Obergeschoss Die Kapelle wurde am 29 Januar 1449 durch den Lutticher Bischof Johann von Heinsberg geweiht und der Annenaltar konsekriert 84 Als Altarretabel wurde im 16 Jahrhundert der um 1525 in Hildesheim gefertigte Altaraufsatz mit der Darstellung der Messe von Bolsena und der zwolf Apostel angekauft der heute in der Domschatzkammer aufbewahrt wird 106 Die Muttergottesbruderschaft die die Gottesdienste in der Annakapelle abhielt erhielt 1491 die Genehmigung zur Bestattung ihrer Mitglieder in der Vorhalle unter der Kapelle Bis 1581 fanden in der Annakapelle Gottesdienste statt Die Glaubigen bevorzugten in der Folgezeit Gebetsraume die im Erdgeschoss besser zuganglich waren und die Annakapelle konnte nur muhsam durch Stiftungen und finanzielle Unterstutzung der Marienbruderschaft bis in das 18 Jahrhundert unterhalten werden Im Jahr 1772 wurden die Arkaden im Untergeschoss geschlossen und eine Verbindung zur Sakristei in der Matthiaskapelle geschaffen Der durch die Schliessung der Arkaden gewonnene Raum wurde als zweite Sakristei genutzt in die Nischen der ehemaligen Arkaden Rokokoschranke eingebaut Im Gegensatz zu den gotischen Kapellen des Domes ist auch das Mauerwerk der Annakapelle mit einem vorgesetzten Blendmasswerk reich verziert Spatgotische Konsolen und mittelalterliche jedoch uberarbeitete Baldachine nehmen den uppigen Skulpturenschmuck auf Mitte des 19 Jahrhunderts wurden grossere Umbaumassnahmen vorgenommen die aus Verlosungen und Spenden von Aachener Burgern finanziert wurden Zahlreiche Bauzier musste erneuert werden die Wandflachen wurden scharriert und 1865 die Arkaden erneut zum Munsterplatz geoffnet Bereits im gleichen Jahr wurden die Arkaden wieder zugemauert weil die Sakristei den zusatzlichen Raum im Untergeschoss der Annakapelle nicht entbehren konnte Gleichzeitig wurden Uberlegungen angestellt die Annakapelle mit einem Skulpturenzyklus auszustatten Uber eventuelle fruhere Figuren lagen keine Unterlagen und bildlichen Darstellungen vor Ausgehend vom Patrozinium der Kapelle Anna selbdritt entschieden sich die Stiftskanoniker fur die Darstellung der Anna selbdritt der Heiligen Sippe und begleitender Engelsfiguren die von Gottfried Gotting 1869 bis 1871 in Savonnieres Kalkstein ausgefuhrt wurden Abgesehen von kleineren Restaurierungsmassnahmen 1913 am Dachstuhl und 1934 am Mauerwerk wurde die Annakapelle erst 1967 bis 1969 einer grosseren Sanierung unterzogen bei der nicht stabil mit dem Mauerwerk verbundene dunne Steinscheiben aus fruheren Restaurierungsarbeiten durch tiefer einbindende Sandsteinquader ersetzt wurden 107 Eine umfassende Sanierung der Kapelle erfolgte in den Jahren 2001 bis 2006 wobei der Dachstuhl die Schiefereindeckung und vor allem Naturwerksteinarbeiten an den Brustungen Fialen Kalkstein Figuren Baldachinen und Mauerkronen vorgenommen wurden Stellenweise musste eine Neuverfugung des Mauerwerks vorgenommen werden Die Annakapelle besitzt funf Eisenringanker 7 35 m 8 04 m 12 98 m 15 18 m 18 64 m die mit einem Rostschutzkriechol behandelt wurden 108 Karls und Hubertuskapelle Bearbeiten nbsp Karls und HubertuskapelleDie Grundsteinlegung fur die auf der Nordostseite des Domes gelegene gotische Kapelle erfolgte am 23 Juni 1455 Nach neunzehnjahriger Bauzeit wurde 1474 die untere Kapelle durch den papstlichen Nuntius Gerolamo Santucci dem Bischof von Fossombrone geweiht die untere Kapelle dem Heiligen Hubertus die Emporkapelle Karl dem Grossen gewidmet Die unregelmassig siebeneckige Kapelle wird durch ein siebenstrahliges Gewolbe mit einem hangenden Schlussstein bekront Drei kleine Rundbogenfenster befinden sich an der Westseite der Hubertuskapelle Verzahnungen am westlichen Strebepfeiler der Kapelle belegen dass ursprunglich im 15 Jahrhundert geplant war zwischen der Karls und Hubertus und der Nikolauskapelle einen weiteren Kapellenbau zu errichten Im Obergeschoss befindet sich die Karlskapelle Sie verfugt uber ein Sterngewolbe mit einem dreipassformigen Schlussstein Die Bronzeturen zum sudlich gelegenen Karolingerbau sind noch erhalten Karl dem Grossen der im Jahr 1165 von Gegenpapst Paschalis III heiliggesprochen wurde ist in dieser Kapelle ein eigener Altar gewidmet 109 Die spateren Konige sollen hier vor ihrer Kronung Nachtwache gehalten haben 110 Im Jahr 1867 wurde die Restaurierung der Kapelle begonnen Ahnlich wie die Kapellen auf der Sudseite erhielt auch die Karls und Hubertuskapelle einen Figurenschmuck ausgefuhrt von Gottfried Gotting in Savonnieres Kalkstein Im Jahr 1984 wurde festgestellt dass sich die Karls und Hubertuskapelle statisch vom Hauptgebaude lost Zur Gewahrleistung der Standsicherheit des Gebaudes wurde uber dem Gewolbe der Karlskapelle und uber dem Gewolbe der Hubertuskapelle je ein Ringanker eingezogen und mit dem Sechzehneck verbunden Seit dem Jahr 1989 wurden im Bereich der Kramertur Baldachine Konsolen und Figuren saniert Drei der sieben von Gotting gefertigten Figuren wurden wahrend der Expo 2000 in einer Werkstatt auf dem Ausstellungsgelande offentlich restauriert 111 Im Garten der Kapelle stand bis zur Zerstorung im Zweiten Weltkrieg eine karolingische Backsteinsaule die zum aufgehenden Mauerwerk des karolingischen Nordannex gehorte Im Jahr 2014 2015 wurde die Aussenfassade der Kapelle im Rahmen eines Modellprojektes der Deutschen UNESCO Kommission als Kultursponsoring der Firma Karcher mittels Heisswasser Hochdruck und Partikelstrahlverfahren restauratorisch gereinigt 112 Nikolaus und Michaelskapelle Kreuzkapelle Bearbeiten nbsp NikolauskapelleAnstelle einer romanischen Kapelle an der Nordwestseite des Doms wurde um 1473 bis 1485 die gotische Nikolaus und Michaelskapelle aus Aachener Blaustein errichtet Drei romanische Portale zwei zum nordlichen Treppenturm und ein weiteres an der Westwand erinnern an den romanischen Vorgangerbau Die Lage der Portale am Treppenturm belegen einen bereits zweistockigen Vorgangerbau allerdings mit anderen Baumassen 113 Die Kapelle besteht aus einer rechteckigen dreischiffigen Halle die von einer dreiseitig umlaufenden Galerie Michaelsempore umgeben ist und einen sechseckseitigen geschlossenen nach Osten gerichteten Chor besitzt 114 Die sudliche Empore wird durch eine Granitsaule mit achteckiger Basis gestutzt Im Westen grenzt sie an den karolingischen Verbindungsweg zwischen der Marienkirche und der Palastaula Im Jahr 1513 wurde durch den Lutticher Weihbischof Franziskus Callen im Obergeschoss der Michaelsaltar geweiht Vom Kreuzgang her fuhrt die Michaelstreppe in diese Emporkapelle 115 Im Gegensatz zu den anderen gotischen Kapellen besitzt die Kapelle keinen Figurenschmuck Die Nikolaus und Michaelskapelle beherbergte mit dem Nikolaus Agatha Andreas Maternus Gregor und Michaelsaltar insgesamt sechs Altare von denen heute nur noch der Nikolaus und der Michaelsaltar Aufstellung finden Uber den Verbleib der anderen Altare gibt es nur sparliche Informationen 116 Der in der Literatur des 19 Jahrhunderts gebrauchliche Name Kreuzkapelle bezieht sich auf die Aufstellung eines Barockkreuzes durch den Aachener Bischof Berdolet der das Kreuz aus dem Kasteel Erenstein erwarb 117 Auf dem Fussboden und an den Wanden befinden sich Gedenktafeln die an verstorbene Kanoniker des Domkapitels erinnern 118 Die Kapelle war bis ins 18 Jahrhundert auch die Grabstatte fur die hohere Geistlichkeit des Stifts 119 Wahrend der Franzosenzeit wurde auch die Granitsaule in der Nikolauskapelle herausgebrochen und nach Paris transportiert Die Ersatzsaule aus Blaustein wurde 1857 wieder gegen eine Granitsaule ausgetauscht 120 In den Jahren 1869 und 1870 wurde nach einem Entwurf von Robert Cremer und Stadtbaumeister Friedrich Joseph Ark ein grosses Masswerkfenster auf der Nordseite entworfen das durch einen grossen Reichsadler unter dem Bogenscheitel gekennzeichnet ist Ursprunglich war an dieser Stelle eine bauliche Erweiterung der Kapelle nach Norden vorgesehen 121 1871 erhielt die Kapelle eine neogotische Ausmalung Im Jahr 1895 mussten die Fundamente der Kapelle statisch gesichert werden da der Baugrund unterhalb des Fundamentes ausgespult wurde Im Jahr 1919 wurde das Nordfenster neu verglast das im Zweiten Weltkrieg grosstenteils zerstort wurde Nach Notreparaturen kurz nach dem Krieg wurde das Fenster 1954 nach Entwurfen von Wilhelm Geyer neu gestaltet Statische Probleme an der Bausubstanz machten 1955 56 den Einbau eines Mauerankers erforderlich 122 Aufgrund der statischen Uberbeanspruchung der Gewolbe mussten 1990 91 Zugstangen ausgetauscht werden die die Schubkrafte besser aufnehmen konnen Die beschadigte Sudwestecke des Kapellenanbaus wurde im Zuge der Sanierungsmassnahmen mit zwei Reibungsankern stabilisiert 123 Kapellen im Paradies Taufkapelle Bearbeiten nbsp Taufkapelle Blick zum WestwerkIm 13 und 14 Jahrhundert wurden durch Stiftungen begunstigt die Atriumhallen zu kleinen Kapellen den Kapellen im Paradies umgebaut Auf der Nordseite des Atriums wurden die Quirinus und Katharinenkapelle eingerichtet Durch Unterteilung der Sudhalle des Atriums entstanden so die Georg Martins Antonius Servatius Barbara und Johanneskapelle die heute als Taufkapelle bezeichnet wird und bereits erstmals 1215 erwahnt wurde 124 Den westlichen Abschluss des Atriums bildete im 14 Jahrhundert ein Durchgangsbogen der bereits 1429 durch ein gotisches Doppelportal ersetzt wurde das den Pilgern einen besseren Blick auf die Heiligtumer gestattete Von den Kapellen im Paradies ist heute nur noch die 9 45 m mal 7 55 m grosse Taufkapelle Johanneskapelle am Fischmarkt erhalten Die vorwiegend in Blaustein ausgefuhrte Kapelle wurde im Barock grundlegend umgestaltet und erhielt 1766 an der Nordwand uber dem Eingang eine dekorative Kartusche mit dem Symbol der Dreieinigkeit 125 Das vierseitige geschweifte schiefergedeckte Dach wird mit einer Knaufspitze bekront An der Nordwestecke sind noch einzelne Fragmente der 1811 abgerissenen Eingangshalle zum Paradies zu finden Die Langsseiten werden im Inneren durch jeweils zwei Pilaster verziert die zusammen mit den Eckpilastern die Wande der Kapelle gliedern An der Westseite zum Fischmarkt gelegen wurden drei Bogenfenster eingesetzt Die Taufkapelle ist mit einem figurengeschmuckten Barockaltar ausgestattet der von Putten und Voluten eingerahmt wird Mehrere Stuckkartuschen und florale Stuckelemente aus dem 18 Jahrhundert verzieren die Wande der Kapelle 126 Im Jahr 1985 musste die Taufkapelle grundlegend saniert werden Neben der Sanierung des barocken Dachstuhls und dem Neuaufbau des Fussbodens musste auch die abgehangte Stuckdecke rekonstruiert werden Wahrend der Sanierung des Fussbodens wurden bei Grabungen im Bereich des Fundaments Reste eines Taufbeckens aufgefunden das rekonstruiert in der Taufkapelle aufgestellt wurde 127 Heute ist in der Taufkapelle zudem auch der spatbarocke Bischofsstuhl des ersten Bischofs von Aachen Marc Antoine Berdolet zu sehen Kreuzgang Bearbeiten nbsp Kreuzgang mit QuadrumUm 1500 wurde an der Nordwestecke des Munster der Kreuzgang errichtet der einen quadratischen Platz von 29 25 Meter umschliesst in dessen Mitte sich heute der 1897 von Georg Frentzen geschaffene Paradiesbrunnen befindet Es wird jedoch vermutet dass anstelle des gotischen Kreuzgangs bereits ein romanisches Vorgangerbauwerk bestand 128 An der Stelle des Brunnens befand sich bis in die 1780er Jahre eine von einem Pinienzapfen bekronte spatgotische Gerichtssaule mit einer Sonnenuhr Die Saule wurde abgebrochen um Platz fur ein Schulgebaude im Kreuzgarten zu schaffen Der Kreuzgange waren ursprunglich durch reich ausgestaltete spatgotische Stern und Netzgewolbe gekennzeichnet Der Nord und Ostflugel wurde 1656 beim Aachener Stadtbrand vollstandig vernichtet Die spatere Rekonstruktion erfolgte in Anlehnung der noch vorhandenen Gewolbejoche auf der Sud und Westseite jedoch mit relativ schmucklosen einfachen Gewolbekonstruktionen 129 Im Zuge dieser Instandsetzungsarbeiten wurden die Fenster mit Masswerk und Fischblasenmotiven ausgefullt Zwei Fenster mit figurlichen Darstellungen wurden von der Koln Lindenthaler Glasmalerei Schneiders und Schmolz angefertigt 130 Im Zweiten Weltkrieg wurden die noch im originalen Zustand erhaltenen Sud und Westflugel durch einen Bombentreffer nahezu vollstandig bis auf einige Gewolbeanfange und drei Joche zerstort 131 Barockzeit 17 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Bauliche Veranderungen Bearbeiten nbsp Barockes Eingangsportal der VorhalleDer Dom blieb vom Stadtbrand 1656 substantiell verschont nur die holzernen Dachkonstruktionen wurden in Mitleidenschaft gezogen Bei der Wiederherstellung wurde die Bedachung des Oktogons 1664 durch eine Faltkuppel mit aufsitzender Blendlaterne ersetzt und die Ostspitze des Chordachs erhielt 1793 einen kleinen Monopteros 132 Im Jahr 1720 erhielten die Fenster des Sechzehnecks barocke Werksteingewande und eine Verdachung Von 1719 bis 1731 wurde das Innere des Munsters vollstandig durch Johann Baptist Artari barockisiert Das Oktogon und der Tambour wurden mit umfangreichen Stuckarbeiten und Wandmalereien versehen wozu sogar wertvolle Mosaike entfernt oder weiterverwendet wurden Neben dem gekronten doppelkopfigen Habsburger Adler mit Zepter und Schwert war die Symbolik des Barocks von der Karlsverehrung und dem Wallfahrtswesen gepragt Uber die detaillierte barocke Ausstattung des Dominneren liegen heute keine zuverlassigen Uberlieferungen mehr vor 133 Ansichten aus dieser Zeit zeigen einen stuckverzierten Innenraum in dem sich eine Kanzel mit Schalldeckel am Sudostpfeiler des Oktogons befunden hat Kirchengestuhl im Oktogon gab es in dieser Zeit nicht 134 Die Oktogonpfeiler waren im oberen Umlauf durch lebensgrosse Statuen bestuckt Dem Westwerk wurde 1788 ein einstockiger barocker Portalvorbau in Form von drei Seiten eines ungleichformigen Achtecks vorgesetzt Das Hauptportal des Kirchenbaus wird durch die hierhin versetzte karolingische Wolfstur gebildet die heute nur noch zu hohen kirchlichen Feiertagen und zur Heiligtumsfahrt geoffnet wird Uber dem Eingangsportal befindet sich unter einem Segmentgiebel ein grosses von Sternen umrahmtes halbrundes Fenster Den Zugang zur Kirche bilden die beiden an den Schragseiten des barocken Vorbaus eingelassenen wesentlich niedrigeren Portale 135 Im Jahr 1782 wurde der Bodenbelag der Kirche ausgewechselt Der Dinanter Steinmetz Hubert Josef Boreux verlegte ein Marmormosaik aus schwarzen und weissen quadratischen und dreieckigen Bodenplatten Aufgrund von statischen Problemen in der Chorhalle schlug der danische Architekt Christian Zuber 1776 den Abbruch der Chorhalle vor Alternativ empfahl er das hohe Gewolbe der Halle durch niedrige stuckverzierte Gewolbe zu entlasten und die hohen gotischen Kirchenfenster bis auf kleine barocke Fensterausbruche zu reduzieren Diese Vorschlage wurden jedoch nicht realisiert In die Statik der Chorhalle wurde auch von der Aussenseite eingegriffen Budenbesitzer die ihre Verkaufsstande in die Pfeilernischen einbauten um Devotionalien zu verkaufen brachen Steine aus den Stutzpfeilern aus um ihre Verkaufsflache zu vergrossern Um den weiteren Verfall einzudammen beschloss man 1780 die Erhohung der Sockelmauern um eine Aufstockung der Buden zu ermoglichen 136 Neubau der Ungarnkapelle Bearbeiten nbsp UngarnkapelleIn den Jahren 1756 bis 1767 wurden die Ungarnkapelle und 1788 die Vorhalle aus Blaustein neu errichtet 137 Mit dem Neubau der Kapelle wurde der Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven 1747 vom ungarischen Feldmarschall Karl Josef Batthyany beauftragt Die Plane Couvens sind heute noch erhalten die Kapelle wurde 1756 wegen Baumangeln wieder abgerissen Bereits am 5 Juli 1756 wurde nach Planen von Joseph Moretti mit dem Neubau der Ungarnkapelle begonnen Einige von Couven geplanten Ausstattungsdetails wurden im Neubau ubernommen und der Altar am 11 Mai 1767 geweiht Im Jahr 1776 wurde den Ungarn die Wallfahrt nach Aachen untersagt und die Kapelle verlor ihre Funktion Bedingt durch Umbauarbeiten im Oktogon wurde die Ungarnkapelle 1870 fur Gottesdienste genutzt Im Jahr 1881 wurde die Schatzkammer aus der Karlskapelle in die Ungarnkapelle uberfuhrt weil die Karlskapelle erhebliche bauliche Mangel aufwies Dazu wurden umfangreiche Umbaumassnahmen notwendig wie die Versetzung des Altars in die ehemalige Taufkapelle die Neugestaltung des Eingangs sowie der Einbau von Reliquienschranken Der Domschatz lagerte in der Kapelle bis 1929 Anschliessend wurde sie als Sakramentskapelle umgestaltet und der Altar wieder aufgestellt Im Zweiten Weltkrieg fielen nach einem Bombenangriff Trummer der Turmkapelle auf das Dach der Ungarnkapelle und beschadigten die Dachkonstruktion schwer Nach dem Krieg wurden die Schaden zunachst notdurftig beseitigt Aufsteigende Feuchtigkeit die zu einer Absenkung und Beschadigung des Altars fuhrten sowie Feuchtigkeitsschaden im Bereich des Kuppelansatzes die eine Zerstorung der Stuckarbeiten und der Vergoldung nach sich zog machte eine umfassende Sanierung in den Jahren 1991 bis 1994 erforderlich Seit dem 29 April 1994 wird die Ungarnkapelle als Sakramentskapelle wieder genutzt Franzosische Herrschaft und Sakularisation 1794 bis 1814 Bearbeiten Aachen wurde am 23 September 1794 durch die franzosischen Truppen besetzt und stand bis zum 17 Januar 1814 unter franzosischer Verwaltung Mit der franzosischen Herrschaft begann eine schwere Zeit fur das Munster das Kirchengebaude wurde geplundert und zeitweilig als Pferdestall genutzt 138 Auf Grundlage eines Dekretes des Wohlfahrtsausschusses vom 13 Mai 1794 wurden Kulturkommissare eingesetzt die Kulturguter konfiszierten und nach Frankreich uberfuhrten 139 Bereits am 27 September 1794 wurde die Dachabdeckung aus Blei abgetragen und der Dom war seitdem ungehindert der Witterung ausgesetzt 140 Durch eindringendes Regenwasser wurden der Stuck die Gemalde und die Fussboden zerstort Anfang Oktober 1794 wurde auf Anweisung von Pierre Jacques Tinet der Proserpina Sarkophag nach Paris abtransportiert Er wurde auf dem Transport beschadigt und musste restauriert werden Wahrend der Sarkophag eines der singularen Prunkstucke war wurde er in Paris in einem Magazin der Offentlichkeit vorenthalten 141 Ebenfalls 1794 liessen die Kunstkommissare Charles Dewailly Barthelemy Faujas de Saint Fonds Michel Leblond und Andre Thouin zwei wertvolle Bronzefiguren die Wolfin und den Pinienzapfen konfiszieren Ausserdem liessen die Franzosen aus den Oktogonbogen die Saulenarkaden mit den karolingischen Saulenbasen und Kapitelle sowie aus den Fenstern des Sechzehnecks die Schafte ausbrechen Diese wurden mit zwei weiteren Saulen aus St Gereon in Koln nach Paris gebracht Zwei wertvolle Porphyrsaulen zerbrachen bei dem Transport und wurden in Luttich zuruckgelassen In Paris fand man zunachst keine Verwendung fur die Saulen Erst im November 1800 wurden acht Saulen als dekorative Raumteiler und Pseudostutzen in der Antikensammlung im ehemaligen Konigspalast eingebaut 142 Bis zum 4 August 1795 wurden alle Kunstwerke aus dem Inneren des Munsters entwendet 143 Betroffen waren vor allem Kunstgegenstande die in direkter Beziehung zu Karl dem Grossen standen Der kostbare Domschatz selbst blieb grosstenteils erhalten er war vom Aachener Stiftskapitel schon vor der Besetzung nach Paderborn in Sicherheit gebracht worden 144 Nach der Proklamation des franzosischen Kaiserreiches 1804 kehrte er auf Anweisung Napoleons zuruck Die Aachener Reichskleinodien Stephansbursa Reichsevangeliar Sabel Karls des Grossen waren jedoch zwischenzeitlich 1801 durch Kaiser Franz I nach Wien ubertragen worden 145 Alle Bemuhungen diese nach Aachen zuruckzufuhren scheiterten nicht zuletzt an einem Rechtsgutachten das von Klemens Wenzel Lothar von Metternich in Auftrag gegeben wurde 146 Im Zuge der Sakularisation wurde das Marienstift 1802 aufgelost und das Eigentum zu grossen Teilen verkauft Nach dem Konkordat Napoleons mit dem Papst wurde 1802 das Bistum Aachen gegrundet und Marcus Antonius Berdolet als erster Bischof inthronisiert 145 Als eine der ersten Massnahmen liess Berdolet das Kirchendach wieder mit Schiefer eindecken Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage zog sich die Notreparatur uber vier Jahre hin Im Jahr 1803 wurde der gotische Petrusaltar abgebrochen und durch den barocken Marienaltar Berdoletaltar ersetzt Im Zuge dieser Umgestaltung wurde auch das in der Chormitte stehende Grabmal von Otto III abgebrochen der Sarkophag geoffnet und die Gebeine unter den Anwesenden verteilt 147 Wahrend eines Kuraufenthaltes besuchte Kaiserin Josephine am 1 August 1804 das Munster Der Bischof uberreichte ihr unter anderem kleine Stucke der vier Aachener Heiligtumer den Talisman Karls des Grossen die Lukasmadonna und das staufische Armreliquiar 148 Weil diese Kirchenschatze im Rahmen einer privaten Schenkung nach Frankreich gelangten gingen diese in den privaten Besitz Josephines uber und wurden an ihre Kinder aus erster Ehe Hortense de Beauharnais und Eugene de Beauharnais weiter vererbt 149 In der Franzosischen Zeit wurden 1794 1803 und 1804 im Inneren des Aachener Domes archaologische Grabungen vorgenommen um das Grab Karls des Grossen zu lokalisieren was jedoch nicht gelang Bischof Berdolet liess 1804 in der Mitte des Oktogons eine symbolische Grabplatte legen die erst 1911 wieder entfernt wurde und heute an der Aussenseite auf der Sudseite der gotischen Chorhalle aufgestellt ist 150 Das spatgotische Doppelportal Parvis das das Atrium gegen den Fischmarkt abgrenzte wurde 1811 anlasslich der Taufe des Sohnes Napoleons abgebrochen damit der Prafekt Jean Charles Francois de Ladoucette und sein Gefolge vierspannig in den Domhof vorfahren konnten 151 Konigreich Preussen 1815 bis 1918 Bearbeiten nbsp 1865 fotografiert von Jacob WothlyAm 20 November 1815 wurde nach dem Wiener Kongress Aachen in das Konigreich Preussen zunachst in die Provinz Grossherzogtum Niederrhein ab Juni 1822 in die Rheinprovinz eingegliedert Nach dem Zweiten Pariser Frieden 1815 wurde von preussischer Seite die Ruckfuhrung der Aachener Kunstgegenstande und der antiken Saulen eingefordert Wahrend der Ruckfuhrung des Proserpina Sarkophages der Bronzefiguren und der im Magazin eingelagerten Saulenschafte zugig zugestimmt wurde entbrannte um die antiken Saulen ein heftiger Streit Die franzosische Museumsverwaltung bot an andere Saulen aus den Bestanden des Louvres als Ersatz nach Aachen zu schicken Obwohl Konig Friedrich Wilhelm III dies durchaus als akzeptabel betrachtete und dabei unter anderem auch von Alexander von Humboldt unterstutzt wurde setzten sich die preussischen Beamten um Karl vom Stein zum Altenstein Johann August Sack und Eberhard de Groote vehement fur die Ruckfuhrung der Aachener Saulen ein 152 Am 7 Dezember 1815 erfolgte die Ruckgabe der Kunstgegenstande der 28 antiken Saulenschafte zehn Kapitelle und eines Teils der Saulen an das Aachener Domkapitel Diese konnten aus Geldmangel jedoch erst in den 1840er Jahren mit finanzieller Unterstutzung durch den Preussenkonig Friedrich Wilhelm IV wieder eingesetzt werden 153 Vier Saulen die ursprunglich im Hochmunster gestanden haben wurden 1875 als Saulen im neugotischen Altar verwendet Nach dem Wiedereinbau der antiken Saulen grundeten 1847 Aachener Burger den Karlsverein der sich zum Ziel setzte das Munster historisch getreu wiederherzustellen Die fehlenden Geldmittel sollten durch Sammlungen und Spenden eingeholt werden 154 Mit dem Jahr 1849 begann die Wiederherstellung der Chorhalle und der Kapellen Die Restaurierung des Chors bei der unter anderem die Fenster ein neues Stab und Masswerk erhielten und die Galerien und Ornamente vollstandig erneuert wurden war 1861 beendet und hatte Kosten in Hohe von 307 704 Mark verursacht 155 Die Wiederherstellung und Instandsetzung der Annakapelle vollzog sich in den Jahren 1857 bis 1876 Der umfangreiche Zyklus von Statuen an der Aussenfassade wurde von Gottfried Gotting geschaffen 1866 wurde die Matthiaskapelle restauriert und 1868 die Karlskapelle 156 Von 1869 bis 1873 wurden die barocken Stuckverzierungen und Gemalde im Gewolbe des karolingischen Baus wieder entfernt Ein neues Kuppelmosaik wurde nach dem Entwurf des belgischen Malers und Architekten Jean Baptiste Bethune von der Mosaikanstalt Antonio Salviati aus Venedig ausgefuhrt und 1881 vollendet 157 Im Jahr 1875 wurde in der Chorhalle ein neugotisches Altarziborium nach Entwurfen von Hugo Schneider aufgestellt in das auch vier antike Saulen integriert wurden 158 In den Jahren 1860 61 wurde auch der Firstzier der Chorhalle erneuert anstelle der baufalligen Laterne auf der Ostseite errichtete man ein 1860 ein Kreuz ein Jahr spater erfolgte die Installation eines Doppeladlers auf der Westseite 159 nbsp Neugotischer GlockenturmNach funfjahriger Bauzeit wurde 1884 der Ausbau des dem Zeitgeist entsprechenden neugotischen Glockenturms nach Planen von Hugo Schneider vollendet Schneider hatte Wert auf die Erhaltung des karolingischen Unterbaus und der Bogennische sowie des Galeriegeschosses und der Brucke zum Oktogon gelegt Auch der 1788 eingefugte Portalvorbau der 1893 die antike Barin und den Pinienzapfen aufnahm wurde in das Baukonzept einbezogen 160 Nach einem Wettbewerb unter vier Kunstlern erhielt Hermann Schaper 1889 den Auftrag fur die Ausschmuckung des karolingischen Baus Seine Planung die auch zur Ausfuhrung kam sah eine weitere Mosaizierung und Bekleidung der Pfeiler und Mauerflachen vor Nach jahrelanger Diskussion und Protesten von Kunsthistorikern wurden die umfangreichen Mosaik und Marmorarbeiten von 1896 bis 1902 durch Puhl amp Wagner ausgefuhrt 161 Auch die Fenster des Sechzehnecks und weitere Details der Innenarchitektur wurden nach Schapers Entwurfen angefertigt Den vorlaufigen Abschluss der Umbauarbeiten bildete 1913 die Verlegung der Marmorfussboden im Oktogon und in den Umgangen Am 21 Juli 1913 wurde die von Kaiser Wilhelm II gestiftete Marmorkanzel die sogenannte Kaiserkanzel im Umgang des Oktogons aufgestellt 162 Die an die byzantinische Kunst angelehnte Innenausstattung Schapers ist gepragt von wilhelminischem Prunk Es wurde kritisiert dass bei den alten schlicht verputzten Flachen gegenuber den heutigen Marmorverkleidungen die erlesene Steinstruktur sowie die antiken Saulen und moglicherweise ursprunglich vergoldeten Kapitelle und Bronzegitter besser zur Geltung kamen Ausserdem besass nur die karolingische Kuppel ein Mosaik im Tambour und in den Umgangen waren zuvor keine Mosaike vorhanden 163 Alliierte Rheinlandbesetzung und Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages Aachen bis zum 30 November 1929 Teil des belgischen Besatzungsgebietes im Rahmen der Alliierten Rheinlandbesetzung und damit wirtschaftlich vom Reichsgebiet isoliert Am Aachener Dom wurden in dieser Zeit nur dringend notwendige Arbeiten durchgefuhrt Im Jahr 1920 wurde eine neue Turmuhr installiert 1924 wurde die Wolfstur instandgesetzt und im Jahr 1926 begannen die neun Jahre andauernden Restaurierungsarbeiten an der Heinrichskanzel 1932 entfernte man die neugotischen Aufsatze der Seitenaltare im Chor Nachdem am 19 Februar 1921 der wahrend des Ersten Weltkrieges nach Paderborn ausgelagerten Domschatz wieder nach Aachen zuruckgekehrt war begann man mit der Planung zur Anlage einer neuen Domschatzkammer die 1931 in der erweiterten Armseelenkapelle eroffnet wurde Im Jahr 1929 wurde eine neue Feuerschutz und Berieselungsanlage durch das Kolner Unternehmen Walther amp Co eingebaut 164 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In den Jahren 1938 bis 1939 wurde im Dom eine neue Hauptorgel durch die Bonner Orgelbaufirma Klais eingebaut Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden Vorkehrungen getroffen um die Kunstschatze und die Bausubstanz des historischen Kirchengebaudes in der im aussersten Westen gelegenen Grenzstadt zu sichern Uberlegungen den Kirchenschatz und den Konigsthron nach Berlin zu verbringen wurden 1939 verworfen Um den Thron wurde 1939 eine schildformige Schutzummauerung gebaut die allerdings auf Holzbalken gelagert und nicht mit dem Gebaude baulich verbunden war so dass sie keinen wirksamen Schutz gegen Sprengbomben geboten hatte 165 Aufgrund des Gewichtes der Schutzummauerung musste das erste Joch im Oktogon aus baustatischen Grunden ebenfalls vermauert werden In der Vorhalle wurde eine massive halbrunde Ziegelsteinmauer mit nur schmalen Durchlassen in den Kirchenraum errichtet die bronzenen Wolfsturen wurden geoffnet und mit Holz verschalt Den Kircheneingang bildete nun eine schwere Holztur Die gotischen Fenster im Westwerk wurden vermauert der Barbarossaleuchter abgehangt und auf einem Holzgerust im Oktogon abgestellt Die nicht beweglichen Ausstattungsgegenstande wie die Pfeilerfiguren der Chorhalle und der Heinrichsambo wurden mit zum Teil sandgefullten Holzkasten vor moglichen Splittern geschutzt ebenso die Front der Allerseelenkapelle Die Stationsbilder im Kreuzgang verkleidete man mit Schilfmatten die mit einem Zementanstrich versehen wurden Die grossen Gobelins im Chorabschluss wurden hinter die Beichtstuhle im Sechzehneck verbracht 166 Im sudlichen Treppenturm des Karolingerbaus wurde auf Anweisung von Dombaumeister Buchkremer ein Schutzraum fur den Domschatz eingerichtet Bei Ausbruch des Krieges wurden die Heiligtumer aus dem Marienschrein entnommen und in einem geheimen Ort im nordlichen Treppenturm eingemauert Der bewegliche Domschatz mit der Pala d oro der Zwolf Apostel Tafel und dem neugotischen Hochaltar war bereits am 9 September 1939 zusammen mit den stadtischen Kunstschatzen nach Schloss Buckeburg evakuiert worden 167 Anstelle der Pala d oro verzierte jetzt ein grosses Marienbild das aus St Foillan ausgeliehen wurde das Oktogon Aufgrund der sich verstarkenden Luftangriffe waren die Kunstschatze in Buckeburg nicht mehr sicher eingelagert Am 14 Januar 1941 kehrten die Pala d oro und die Zwolf Apostel Tafel nach Aachen zuruck und wurden im sudlichen karolingischen Treppenturm des Domes gelagert Die restlichen Teile des Aachener Domschatzes lagerte man auf die Albrechtsburg nach Meissen aus wobei bereits erste Feuchtigkeitsschaden an den Holzkisten insbesondere am Karlsschrein entdeckt wurden Aufgrund der vorruckenden Kriegsfront erfolgte im September 1944 die Uberfuhrung in einen Bergwerkstollen nach Siegen 168 Am 13 Juni 1945 wurde der Domschatz durch den stellvertretenden amerikanischen Stadtkommandanten Major Bradford wieder an das Domkapitel ubergeben 169 Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom durch mehrere Luftangriffe schwer beschadigt Wahrend eines schweren Bombenangriffs auf die Aachener Innenstadt in der Nacht vom 9 zum 10 Juli 1941 zerstorte eine Sprengbombe die neugotische Heiligtumskapelle die den sudlichen karolingischen Wendeltreppenturm bekronte und beschadigte dabei die Ungarnkapelle durch Trummer schwer Neben Schaden am Dach und der Dachbekronung wurde auch der barocke Stuck der Kapelle schwer in Mitleidenschaft gezogen 170 Bombenreste und eine Fiale sturzten auf das Sudwest Dach des Oktogons und fuhrten zum Absturz von 1 m Kuppelmosaik Splitter durchschlugen mehrere Marmorplatten und das karolingische Kampfer Gesims wurde beschadigt Wahrend dieses Bombenangriffes wurden auch mehrere Chorstrebepfeiler ein Viertel der Verglasung der Chorhalle sowie das Masswerk der Matthiaskapelle beschadigt 171 Ebenso brannten die vier Flugel des Kreuzganges die Propstei und die Singschule vollstandig aus Dabei wurden auch die Schatzkammer und das Munsterarchiv stark beschadigt Das Material konnte gerettet werden weil die Gewolbe dem Feuer lange standhielten Lediglich das Noli me tangere Kastchen verbrannte Im gesiebten Bauschutt fand man spater das verloren geglaubte Brustkreuz Karls des Grossen 172 Ein Ubergreifen des Feuers auf die Nikolauskapelle konnte durch freiwillige Loschhelfer und auswartige Feuerwehren verhindert werden Das in der Kapelle befindliche Gnadenbild konnte gerettet werden Eine weitere Sprengbombe traf das Dach der Karlskapelle verlor jedoch beim Aufprall den Zunder so dass sich ausser einigen Schaden am Dach und am Hauptgesims sowie an einem Figurenbaldachin die Schaden in Grenzen hielten 173 nbsp Gedenktafel fur die Domwache wahrend des Zweiten Weltkriegs im Aachener DomDie Erkenntnis dass die stadtische Feuerwehr den Dom nicht schutzen konnte fuhrte im Juli 1941 zur Grundung der Domwache 172 einer Feuerloschgruppe bestehend aus 20 Jugendlichen die bei Bombenangriffen kleinere Einzelbrande erstickte und so die Ausbreitung von Feuern im Dom verhinderte So blieb die holzerne Dachkonstruktion des Oktogons verschont 174 Im Jahr 1942 mussten die Glocken abgenommen werden das Metall wurde der Metallspende des deutschen Volkes zugefuhrt Aufgrund der Grosse der Marienglocke wurde sie uber eine Woche lang vor Ort zerschlagen Ein Stuck Metall wurde beim Einschmelzen ubersehen und nach dem Krieg dem Neuguss der Marienglocke wieder zugefuhrt 172 Beim Luftangriff in der Nacht vom 13 zum 14 Juli 1943 breiteten sich sechs Brandherde durch Thermit Stabbrandbomben und Magnesium Einsatze von Zielmarkierungsbomben verursacht unterhalb der Dachhaut im Dachstuhl des Oktogons aus und konnten nur mit Muhe geloscht werden Der Feuerloschgruppe stand ein 1942 angelegtes Loschwasserreservoir im Atrium sowie zeitweilig angelegte Loschwasserteiche im Elisengarten im Kloster in der Blendelstrasse sowie die zwei Schwimmbecken der Elisabethhalle zur Verfugung die Loschwasser uber Schlauchleitungen fur den Dom bereitstellten 175 Bei einem Luftangriff der Royal Air Force in der Nacht vom 23 zum 24 Dezember 1943 wurde der Dom insbesondere der gotische Chor von einer Sprengbombe voll getroffen und die gesamte Fensterverglasung der Chorhalle zerstort 176 Dabei wurde eine Gewolberippe zerschlagen und die Bombe prallte auf der Gewolbekappe des Chorpfeilers ab zu dessen Fussen die Figur Karls des Grossen stand Die Zeitzunderbombe wurde aus der Chorhalle geschleudert und detonierte zur Zeit der Christmette am 24 Dezember 1943 in der benachbarten Hartmannstrasse Der neugotische Altarbaldachin der Altarleuchter und Altaraufbau wurden zerstort 177 Eine zweite Zeitzunderbombe detonierte ebenfalls am Nachmittag des 24 Dezember im Sudflugel des Kreuzganges Dabei wurden funf Joche vollig zerschlagen das kunsthistorisch wertvolle Gruppelo Kreuz blieb jedoch unversehrt 178 Bei einem Bombenangriff am 10 April 1944 wurden erneut Stabbrandbomben eingesetzt die in fast allen Dachstuhlen der Kirche und Seitenkapellen grosse Schaden anrichteten Ende Mai 1944 zerstorte eine Sprengbombe erneut Teile des Kreuzganges und Hauser im Atrium Wahrend der letzten Kampfhandlungen in Aachen im Herbst 1944 wurden durch deutsches Artilleriefeuer zwei Strebepfeiler der sudlichen Chorwand Teile der Ungarnkapelle Mosaike im Oktogon sowie die Oktogonlaterne schwer beschadigt 179 Nachkriegszeit Bearbeiten Am 19 Oktober 1944 zwei Tage vor der Kapitulation Aachens wurde der Dom von den Amerikanern besetzt Sofort wurde begonnen den schwer beschadigten Dom provisorisch zu sichern und fur Gottesdienste vorzubereiten Aus den Resten der Verschalung der Pfeiler und Figuren wurde in der Chorhalle eine 12 m hohe Mauer unter Einbeziehung von 4 Bahnen des ersten Chorfensters errichtet Der erste Gottesdienst nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde am 12 November 1944 im Oktogon vor einem provisorischen Altar abgehalten der nach dem Bombenangriff zu Weihnachten 1943 im Ostjoch aufgestellt wurde Die Kirchenbanke aus der Nikolauskapelle ersetzten zunachst das Chorgestuhl Die Orgel wurde behelfsmassig in Betrieb genommen und der Domchor begann am 26 November 1944 wieder mit Proben Als Retabel wurde nach Buchkremers Vorstellungen die Georgsmesse das Grupello Kreuz und das Gnadenbild arrangiert Der Notaltar im Oktogon blieb noch bis zum 23 Juni 1951 an dieser Stelle bestehen Am 1 November 1944 wurde Hans Konigs vom ersten Burgermeister Aachens Franz Oppenhoff mit der baulichen Betreuung des Munsters beauftragt Bis zur Ruckkehr von Joseph Buchkremer im August 1945 koordinierte Konigs die vordringlichsten Sicherungsarbeiten am Dom Vor allem die Beraumung aller Dacher von Schutt die notdurftige Reparatur der aufgespaltenen Bleidacher die zum Ablosen von Teilen des Kuppelmosaiks fuhrte und die provisorische Eindeckung der Ungarnkapelle mit Walzblech sind auf Initiative von Konigs veranlasst worden Unmittelbar nach der Einnahme Siegens durch US Truppen am 2 April 1945 wurden Anstrengungen unternommen die im dortigen Hainer Stollen eingelagerten Kunstschatze des Domes zuruck nach Aachen zu bringen Die Ruckholung der Kirchenschatze am 8 Mai 1945 scheiterte an der unklaren Befehlslage infolge der Kapitulation 180 Im Mai 1945 wurden die ersten sechs karolingischen Bronzegitter freigelegt und das erste Fenster im Eingang ersetzt Am Abend des 26 Mai 1945 kehrten der Domschatz und die Kronungsinsignien auf Initiative des amerikanischen Kunstoffiziers Hancock nach Aachen zuruck Am 13 Juni 1945 wurden die Kisten mit den Kunstschatzen im Beisein des amerikanischen Stadtkommandanten geoffnet und am 20 Juli 1945 in der provisorischen Domschatzkammer zum ersten Mal der Aachener Bevolkerung gezeigt Der Barbarossaleuchter konnte im Juni 1945 wieder im Oktogon aufgehangt werden Im Jahr 1947 wurde die Notverglasung aller Kapellen beendet und das Dach der Ungarnkapelle instandgesetzt bei Aufraumarbeiten wurde im Obergeschoss des nordlichen Atriumflugels eine bisher unbekannte karolingische Tur entdeckt 1948 wurde die provisorische Instandsetzung der Ungarn und Taufkapelle beendet 181 Weihnachten 1948 wurde die Schutzummauerung um den Aachener Konigsthron entfernt Dabei musste festgestellt werden dass der holzerne Sitz durch Feuchtigkeit irreparable Schaden erlitten hatte Die Ziegelsteine wurden verwendet um erste Sanierungsarbeiten in der Chorhalle durchzufuhren Im Fruhjahr 1949 gelang der Import von Schiefer aus den Ardennen und die Sanierung der Schiefereindeckung des Oktogons konnte begonnen werden 182 Der Strebepfeiler an dem die Zeitzunderbombe Weihnachten 1943 abgeprallt war zeigte starke Beschadigungen insbesondere Rissbildung und Feuchtigkeitseintrag so dass die Statik der gesamten Domhalle damit gefahrdet war 183 Notdurftig wurden die Schaden an den Strebepfeilern 4a amp 5a der Chorhalle mit provisorischen Backsteinplomben gesichert Die so reparierten Stellen wurden 1952 durch Werksteine wieder denkmalgerecht saniert 184 Alle Anstrengungen wurden unternommen um die Chorhalle zur ersten offiziellen Heiligtumsfahrt 1951 nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1949 bis 1951 wieder neu zu verglasen Dazu wurden die Masswerke der Fenster instand gesetzt und die zerstorten Gewolbe mit Limburger Mergelstein ausgebessert den man aus Trummern Aachener Hauser geborgen hatte 185 Die im Krieg zerstorten Fenster der Chorhalle wurden 1949 bis 1951 durch Entwurfe von Walter Benner und Anton Wendling wieder hergestellt Der Salvatoraltar der fruher auf der oberen Empore gestanden hatte wurde 1950 in das Zentrum der Chorhalle versetzt 186 Als Antependium wurde in einen einfachen provisorischen Holzrahmen eingefasst die Pala d Oro aufgestellt Anstelle des im Krieg beschadigten neogotischen Altars wurde an historischer Stelle der Karlsschrein zur Heiligtumsfahrt 1951 wieder aufgestellt wahrend der Marienschrein bis zu seiner Restaurierung in die Schatzkammer verbracht wurde Zwischen dem Altar und dem Karlsschrein wurde nun vor dem Grab Otto III das Adlerpult platziert Der beschadigte Fussboden der Chorhalle wurde mit Schiefer neu aufgebaut und einige noch vorhandene Aachener Blausteine integriert Von grosser Vordringlichkeit fur die Durchfuhrung der Heiligtumsfahrt 1951 war die Wiederherstellung der beschadigten neogotischen Turmgalerie Die vollig zerstorte Turmkapelle am sudlichen Treppenturm wurde zunachst nicht wieder aufgebaut Die grossten Zerstorungen waren im Bereich des Kreuzganges zu beheben in dem lediglich zwei alte Gewolbejoche den Krieg uberstanden hatten 187 Anhand dieser Joche begann man Anfang der 1950er Jahre mit dem Aufbau des Kreuzganges und der angrenzenden Gebaude Am Oktogon mussten 1951 und 1952 die infolge von Kriegseinwirkungen gelockerten Bronzefenster wieder verankert und Splitterschaden im sudwestlichen Tambourfenster beseitigt werden 188 Mit der Neuverschieferung des Westturmes und der neogotischen Trabantenturme im Jahr 1958 189 waren die gravierendsten Kriegsschaden behoben Im Jahr 1968 konnte Dombaumeister Felix Kreusch in den Depots des Louvre drei korinthische Kapitelle und drei karolingische Bronzebasen fur die antiken Saulen identifizieren Sie wurden als Dauerleihgaben nach Aachen uberfuhrt und sind heute im Lapidarium der Dombauverwaltung fur die Offentlichkeit zuganglich 190 Allerheiligenkapelle Bischofsgruft Bearbeiten nbsp AllerheiligenkapelleIm Jahr 1955 wurde im nordlichen Flugel des Atriums im ehemaligen Kapitelsaal die Allerheiligenkapelle als Grablege der Aachener Bischofe eingerichtet Sie wurde im November 1955 gemeinsam mit der neugestalteten Nikolauskapelle im Rahmen eines feierlichen Triduum anlasslich der 25 Jahr Feier zur Wiedereinrichtung des Aachener Bistums geweiht Am 11 November erfolgte die feierliche Uberfuhrung der Gebeine der Aachener Bischofe Joseph Heinrich Peter Vogt Hermann Joseph Strater und Johannes Joseph van der Velden 191 Uber einem kleinen Altar aus Blaustein schmuckt die Nordwand ein 2 10 Meter grosses ovales Relief des Neusser Kunstlers Hein Minkenberg der auch die in den Boden eingelassene Grabplatte geschaffen hat 192 An den Wanden der schlicht gehaltenen Kapelle sind die Epitaphien der verstorbenen Bischofe aufgestellt Das Fenster uber der Tur zum Atrium wurde 1955 von Felix Kreusch entworfen und zeigt im ornamentalen Masswerk einen Bischofsstab 193 Domherrengruft Bearbeiten Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bischofe in Einzelgruften im Quadrum bestattet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verstorbenen Domherren und Bischofe zunachst provisorisch in Gruften in der Nordwestecke des Kreuzganges beerdigt Im Fruhjahr 1959 begann man mit den Bauarbeiten fur eine Domherrengruft in der Sudwestecke des Quadrums sowie unterhalb des Kreuzganges Bei den archaologischen Untersuchungen stiess man auf romische romanische und gotische Befunde 194 Im Jahr 1991 musste die Gruft aus Kapazitatsgrunden im Quadrum erweitert werden Der Zugang zur Gruftanlage befindet sich im sudlichen Kreuzgang und ist durch das Grupello Kreuz Erinnerungstafeln an den Wanden sowie eine eingelassene Messingplatte geschmuckt Nach dem Zweiten Vaticanum Bearbeiten In den Dekreten und Erlassen des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 1965 wurde die liturgische Ausrichtung den sich veranderten gesellschaftlichen Bedingungen angepasst Insbesondere die zentrale Bestimmung die Zelebration versus populum dem Volke zugewandt durchzufuhren machte eine grundlegende Umgestaltung der Ausstattung der gotischen Chorhalle notwendig Durch die Konzentration auf einen Hauptaltar wurde der 1951 in die Chorhalle versetzte Salvatoraltar mit der Pala d oro ins Ostjoch der Sechzehnecks umgesetzt und geringfugig erhoht um so naher an die Gemeinde zu rucken Daruber hinaus wurde die Kommunionbank entfernt Auch die geringfugig erhohte Kathedra wurde in den alten karolingischen Anbau versetzt Die ubrigen Altare im Dom werden heute nur noch selten liturgisch genutzt bzw wurden abgebaut 195 Chronologie der jungsten Restaurierungsmassnahmen Bearbeiten 1984 Taufkapelle Die barocke Kapelle wurde grundsaniert die feuchtigkeitsgeschadigten Fussboden neu aufgebaut der Stuck und der Wandverputz ausgebessert und erneuert 1985 Nikolaus und Michaelskapelle An der gotischen Kapelle mussten zahlreiche Steinschaden an den Pfeilern behoben werden 1985 1986 Dachstuhl des Oktogons Der Dachstuhl aus dem Jahr 1656 hatte sich aufgrund der vorherrschenden Westwindlast verdreht und fuhrte zu einer Instabilitat des Daches Neue Windverbande wurden gebaut und morsche und durch Holzwurm befallene Dachbalken ausgetauscht 1984 1991 Karls und Hubertuskapelle Einzug eines Stahlbetonringes uber dem Gewolbe der Karls und Hubertuskapelle um ein weiteres Wegdriften der Kapelle vom Sechzehneck zu unterbinden Balken aus dem Dachstuhl mussten erneuert werden und eine neue Schiefereindeckung wurde vorgenommen Einige stark verwitterte Konsolen und Baldachine der Figuren mussten erneuert werden sowie empfindliche Bauteile wie die Masswerke der Fenster und Figuren mit Taubenschutzanlagen versehen werden 1986 Wolfsture seit 1986 wird die Wolfsture alle zwei Jahre mit flussigem Bienenwachs versiegelt 1998 Anna und Matthiaskapelle Konservierung der Malerei Neuverfugung 1986 1987 Pirletsche Verankerung Die 1920 eingebauten Verankerungen der Chorhallenpfeiler wurden in den 1960er Jahren mit einer Asbest Ummantelung versehen die mit Gipsputz eingekapselt werden musste 1987 Oktogondach Die Laterne uber dem Oktogondach musste erneuert werden weil die holzerne Tragkonstruktion morsch geworden und die Stabilitat nicht mehr gegeben waren 1987 1988 Kreuzgange Ersetzung des Abschlussgesimses 1987 1989 Westturm Durch eindringende Feuchtigkeit waren die Eisenklammern die die Sandsteinverblendung mit dem Ziegelmauerwerk des Westturms verbinden stark verrostet Einige Verblender sturzten ab und gefahrdeten die Besucher des Domes Die Eisenklammern mussten uberpruft und durch Edelstahlklammern ersetzt werden 1988 Behebung von Sturmschaden im Bereich des vierkopfigen Adlers auf der Chorhalle 1989 Sanierung der Brucke zwischen Westturm und dem Dachstuhl des Oktogons 1989 1990 Nikolauskapelle Abwaschung der Nachkriegsubermalung Freilegung der Wandmalerei aus dem 15 und 19 Jahrhundert 1990 1991 Nikolauskapelle Auswechslung von rostenden Eisenklammern die zu Steinabplatzungen gefuhrt hatten Erhohung der Stabilitat durch Einbau von zwei Reibungsankern 1991 Bischofsgruft Die Verblenderplatten an der Sudwand hatten sich vom Hintermauerwerk gelost und mussten wieder miteinander verbunden werden 1991 1993 Neugestaltung des Quadrums und des Paradiesbrunnens 1991 1994 Ungarnkapelle Die barocke Kapelle wurde grundsaniert Neben der Rekonstruktion des Daches des Gesimses der Attika und des barocken Ringankers wurden auch die Innenausstattung mit den Stuckverzierungen sowie die Fenster erneuert 1992 Karlskapelle Restaurierung und Fixierung der losen Farbschichten der Gemalde in der Kapelle 1993 2000 Chorhalle Sie musste umfassend saniert werden Erneuerung der Ringanker des Dachstuhls Austausch verwitterter Steine und Fialen sowie der gebrochenen Sonnenuhr Die restaurierten Figuren im Aussenbereich erhielten eine Taubenabwehr einige in sich zusammengesunkene Bleiglasfenster mussten saniert werden Die Gewolbe Schlusssteine wurden neu vergoldet und die gotischen Gemalde der Chorhalle wieder sichtbar gemacht 1994 1998 Kreuzgange Sanierung der Pfeiler und Wandflachen 1995 Schatzkammer Umbau sowie Neugestaltung der Ausstellung 1999 2000 Kreuzgange Umsetzung eines neuen Beleuchtungskonzeptes 2000 2004 Sanierung des karolingischen Mauerwerkes und der Ringanker 2001 2002 Kleines Drachenloch Die Figuren wurden einer Laserreinigung unterzogen und die Standsicherheit des Portals wieder hergestellt 2001 2002 Oktogon Erneuerung des Bleidaches 2002 Konservierung der ottonischen Malerei 2003 2004 Sanierung Turmkreuz auf dem Westturm 2003 2004 Neue Schiefereindeckung der Turmhelme des Westturmes 2003 2006 Matthias und Annakapelle Behebung von Wasserschaden Erneuerung des Dachstuhls Verschieferung der Dacher in Altdeutscher Deckung Konservierung und Restaurierung der Figuren 2010 2013 Sanierung der Mosaiken Kuppelmosaik und Mosaik in den Umgangen 2013 Nikolauskapelle Sanierung des Dachstuhls 2014 Nordliche Turmkapelle Sanierung des Dachstuhls Befall durch den Gescheckten Nagekafer 2015 Sechzehneck Sanierung des Dachs neue Bleiverkleidung 2016 Chorhalle Ersatz der durch Vandalismus zerstorten GlasscheibenNaturwerksteine und Baumaterial BearbeitenAussenmauerwerk Bearbeiten nbsp Naturwerksteine am sudlichen Treppenturm mit karolingischem Mortel nbsp Karolingisches Mauerwerk am sudlichen TreppenaufgangBeim Bau der Pfalzkapelle wurden uber 20 verschiedene Naturwerksteine verwendet darunter in der Aussenfassade des Oktogons Grauwacken von unterschiedlichen Abbaustellen Aachener Blaustein und Herzogenrather Sandstein Neben diesen regional abgebauten Werksteinen wurden zahlreiche grossformatige Steine von alteren Bauten als so genannte Spolien wieder verwendet Einen grossen Anteil am karolingischen Mauerwerk haben lothringische Kalksteine Die romischen Inschriftensteine stammten vermutlich aus den romischen Badeanlagen in der Umgebung der Pfalzkapelle Zu einem Grossteil sind die Werksteine die in karolingischer Zeit verbaut wurden am Sechzehneck noch vorhanden Lediglich die Steine des oberen Sims und die meisten in der Umrandung der Fenster sind in spateren Zeiten durch verschiedene Sandsteine sowie Weiberner Tuff lothringische Kalksteine und Travertin ersetzt worden Bereits in karolingischer Zeit fand Trachyt vom Drachenfels als Baumaterial an der Pfalzkapelle Verwendung der 450 Jahre spater beim Bau des Kolner Doms in grossem Umfang eingesetzt wurde 196 Beim Bau der karolingischen Pfalzbauten wurden grosse Mengen romischer Ziegel die zu Ziegelsplitt verarbeitet wurden eingesetzt Der Ziegelsplitt wurde dem Mortel beigemischt und verursachte die charakteristische hellrote Farbung des karolingischen Mortels Zudem bewirkte der zugesetzte Ziegelsplitt ein gunstiges Abbindeverhalten des Mortels 197 Der Aachener Dom war nach neuesten Forschungsergebnissen des Rheinischen Amtes fur Denkmalpflege zur Zeit Karls des Grossen rot verputzt 198 Durch die Beigabe von rotem Ziegelsplittmehl in den Mortel wurde dessen Haltbarkeit erhoht Daneben war die rote Farbe in Anlehnung an den wertvollen roten Porphyr der Antike moglicherweise ein Hinweis auf die kaiserliche Bedeutung des Bauwerks und verdeutlichte den Herrschaftsanspruch 199 Bei den Restaurierungsarbeiten wurde versucht moglichst ahnliche Materialien zu verwenden In politisch schwierigen Zeiten war es oftmals nicht moglich adaquates Baumaterial zu verwenden und es musste auf Ersatzmaterialien zuruckgegriffen werden Es waren im Laufe der Baugeschichte des Domes bestimmte Naturwerksteine aufgrund der Erschopfung der Lagerstatten nicht mehr verfugbar So musste nach dem Zweiten Weltkrieg als die Handelsbeziehungen zu den Niederlanden unterbrochen waren Ersatzmaterial fur den Valkenburger Mergel der bevorzugt aufgrund seiner Materialeigenschaften in den Gewolbekappen verarbeitet wurde aus den Trummern der benachbarten Aachener Hauser verwendet werden Bei jungeren Sanierungsarbeiten am Westwerk wurden die Grauwacken aus der Aachener Region durch rotliche Grauwacken aus Treis Karden und grau braune Grauwacken aus Schuld Ahr eingesetzt Das fast erschopfte Vorkommen von Herzogenrather Sandstein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg haufig durch Obernkirchener Miltenberger oder Roten Eifelsandstein substituiert 200 201 Konservatorische Massnahmen zum Erhalt des Aussenmauerwerks Taubenabwehr Bearbeiten Durch die unterschiedliche Verwitterungsbestandigkeit der am Bau eingesetzten Gesteine und durch die mechanische Beanspruchung die das Bauwerk infolge der Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg erfahren hatte waren einige Bauteile so stark verwittert und geschwacht dass sie ausgetauscht werden mussten Insbesondere Feuchtigkeitsschaden infolge von Verwitterung und Auswaschung haben sich negativ auf die Statik und die Funktionsfahigkeit der Ringanker ausgewirkt Das Mauerwerk wurde wahrend der drei Jahrzehnte andauernden Aussensanierung grundlegend uberpruft konserviert neu verfugt und ggf ausgetauscht Als besonders verwitterungsanfallig stellten sich die Bauteile aus Kalkstein Mergelstein und Sandstein mit karbonatischen Bindemitteln heraus Neben atmospharischen Einflussen sind besonders an exponierten Bauteilen wie Gesimsen Fialen Figuren und Kapitellen aggressive Ablagerungen aus Vogelkot fur den Verlust an Formenreichtum bis hin zur Instabilitat des Bauteils verantwortlich Wahrend der umfassenden Aussensanierung sind technische Massnahmen ergriffen worden die ein Anfliegen Ansitzen und Nisten von Tauben moglichst verhindern 202 In der letzten Zeit werden die Tauben verstarkt von Wanderfalken die seit einigen Jahren im Westturm beheimatet sind und erfolgreich bruten vom Gebaude ferngehalten 203 204 Marmorverkleidungen und Fussboden Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts wurden die steinsichtigen Wande Bogen und Pfeiler im Oktogon und Sechzehneck mit Marmorplatten verkleidet Dabei kamen besonders dunkle grune und weisse Varietaten von Schweizer Cipollino zum Einsatz Die Wande des Sechzehnecks und der Kaiserloge sind daruber hinaus mit rotem Lahnmarmor belgischem und westfalischem Kalkstein sowie mit Marmortafeln die Papst Pius IX gestiftet hat und die durch goldene Inschriften charakterisiert sind verkleidet An der Arkade der Kaiserloge wurde roter Lahnmarmor und weisser griechischer Marmor verarbeitet Die runde Marmoreinlage an der Arkade stammt aus der Stiftung der Marmorplatten von Piux IX 205 Dieselben Naturwerksteine kamen auch zur Ausgestaltung der Fussbodenmosaike zum Einsatz Im Erdgeschoss und in der Vorhalle sind die Boden der Umgange mit graublauen Blausteinplatten ausgelegt 206 Die Wand und Fussbodenplatten wurden 2007 bis 2010 umfassend saniert An den Wandplatten zeigten sich deutliche Mikrokarsterscheinungen verursacht durch hohe Kohlendioxid Konzentrationen in der Raumluft bis zu 2000 ppm hervorgerufen von der Atemluft der Besucher Wahrend der Sanierung wurde daher eine automatische Beluftung durch die Bodenroste eingebaut die die Konzentration von Kohlendioxid minimieren soll 207 Der Fussboden musste grundlegend saniert werden weil eine Unterkonstruktion zur statischen Sicherung eingebracht werden musste Erdbebenschaden und Standsicherheit Bearbeiten nbsp Erdbebenriss im Bereich des Fundaments Sudjoch nbsp Seismometer der Erdbebenstation unter dem Aachener DomDer Aachener Dom liegt strukturgeologisch im Bereich der Niederrheinischen Bucht die zu den seismisch aktivsten Regionen in Deutschland zahlt 208 Durch das Einsinken der Niederrheinischen Bucht und die gleichzeitige Hebung der Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges kam es seit dem Oberen Jura zur Herausbildung eines Nordwest Sudost streichenden Storungssystems das bis heute seismisch aktiv ist Archaologische Befunde und Risse im Bereich der Grundung und des Baukorpers belegen dass Erdbeben mehrfach als Ursache von Schaden angesehen werden mussen Bereits wahrend der Bauphase im Winter 803 hatte ein Erdbeben den Kirchenbau erschuttert Neuere archaoseismische Uberlegungen sehen einen moglichen Zusammenhang zwischen diesem Erdbeben und der Anlage des stabilisierenden Ringankers 209 Archaologische Untersuchungen in den letzten Jahren konnten diesem Erdbeben an verschiedenen Stellen Rissbildungen zuordnen Im Nordwestjoch an der Treppe zum Eingang zur Nikolauskapelle ist eine karolingische Reparatur in Form eines groben Zementes zu finden wahrend ein langer Riss im Dach des Sechzehnecks mit Blei und karolingischem Zement ausgefullt wurde Die durch Erdbeben verursachten Risse verlaufen teils uber mehrere Joche verfolgbar in nordwest sudostlicher Richtung also parallel zu den Storungen der Niederrheinischen Bucht Offene Klufte die nicht wie bei Setzungsrissen haufig beobachtet ausschliesslich in den Fugen laufen sind auch im Bereich der Apsis des romischen Kaltwasserbeckens Frigidarium im Sudwestjoch beobachtet worden 210 Aus Vergleichen mit anderen Schadensbildern geht man davon aus dass das Erdbeben wahrend der karolingischen Bauphase eine minimale Magnitude von 5 5 erreicht hatte 211 Fur den 27 Marz 829 ist ein weiteres Schadensbeben dokumentiert 212 bei dem Bleiziegel vom Dach fielen und die Glocke wahrend des Bebens lautete Die schwere Erdbebenserie mit dem Epizentrum bei Duren die von Weihnachten 1755 bis Marz 1756 anhielt fuhrte zu Beschadigungen an der Kirche Am 25 Marz 1757 wurde daraufhin in St Foillan die Erdbebenbruderschaft gegrundet Jedes Jahr findet auch heute noch eine Erdbebenprozession statt die mit der Aufstellung einer Erdbebenkerze vor dem Gnadenbild im Dom endet Angesichts der komplexen Baustruktur wurde vor einigen Jahren eine baudynamische Beurteilung der Standsicherheit des Domes unter Berucksichtigung der anzunehmenden Erdbebenlast vorgenommen Dazu wurde von allen Bauteilen und den vorgespannten Bauwerksankern ein komplexes Simulationsmodell Finite Elemente Modell erstellt In der Auswertung konnte festgestellt werden dass die Standsicherheit gemass den in der DIN EN 1998 1 fruher DIN 4149 anzusetzenden Belastungen gewahrleistet ist und insbesondere die Pirlet Anker hinreichend hohe Tragreserven besitzen 213 Zur Uberwachung der Seismizitat am Westrand der Niederrheinischen Bucht wurde am 15 November 2012 eine Erdbebenmessstation des Geologischen Dienstes Nordrhein Westfalen im Bereich der Fundamente des Sechzehnecks in der Nahe des Zugangs zur Annakapelle eingerichtet 214 Ausstattung BearbeitenDer Aachener Dom beherbergt eine in ihrer Originalitat und kunstgeschichtlichen wie liturgischen Bedeutung exemplarische Zusammenstellung mittelalterlicher Kunstgegenstande aus der karolingischen uber die ottonische bis hin zur staufischen Epoche Einzelne Ausstattungsgegenstande wurden im Laufe der Zeit ausgetauscht oder modernisiert andere gingen insbesondere wahrend der franzosischen Besetzung der Rheinlande und im Zweiten Weltkrieg verloren Einige Ausstattungsgegenstande insbesondere die Fenster mussten in der Nachkriegszeit ersetzt werden Wolfin Bearbeiten nbsp Bronzene WolfinIn der Vorhalle findet sich die in Bronzeguss gefertigte Plastik einer Wolfin oder nach anderer Auffassung einer Barin die meist in die romische Spatantike datiert wird Jungste Forschungen datieren sie als Teil einer Jagdgruppe in die hellenistische Zeit in das 3 Jahrhundert vor Christus 215 Das linke Vorderbein wurde im 19 Jahrhundert erganzt Sie ist 85 cm hoch 75 cm breit und hat eine Tiefe von 95 cm Sie wird erstmals im Jahr 1414 in dem Bericht uber die Kronung Sigismunds erwahnt 216 Als Wolfin interpretiert bringt das Werk das als Vorlage fur die Lowenkopfe der Wolfstur gelten kann erneut Karls Anspruch der Schaffung eines neuen Romischen Reiches ausserst greifbar zur Anschauung Die unverkennbare Anleihe an die Sage von Romulus und Remus als mythischem Grunderpaar Roms wurde die Kontinuitat des karolingischen Imperiums zum alten Weltreich und die Legitimitat seiner Neuerrichtung herausstellen 217 Der in der Kirche gekronte Herrscher leistete beim Auszug an der Wolfin den Eid von nun an fur den Schutz des Volkes Sorge zu tragen Antike Saulen Bearbeiten Im Hochmunster liess wie in einem Brief von Alkuin 798 berichtet wird Karl der Grosse nichttragende antike Saulen aufstellen Die antiken Spolien wurden hauptsachlich aus Italien nach Aachen gebracht Papst Hadrian I erteilte Karl 786 87 die Erlaubnis das antike Baumaterial aus Rom und Ravenna zu entnehmen 218 Bereits seit Anfang des 19 Jahrhunderts wurde diskutiert ob ein Teil der antiken Saulen aus anderen Orten des Rheinlandes unter anderem aus von St Gereon in Koln nach Aachen geschafft wurden Die grauen Granitsaulen sollen unter Kaiserin Helena von Italien nach Koln geschafft worden sein 219 Neben den grauen Granitsaulen Granito bigio aus Agypten wurden auch kostbare rote Porphyrsaulen Porphyr imperial aus Agypten Saulen aus Porfido verde antico aus Lakonien und hellgraue Marmorsaulen aus Carrara verbaut 220 Unter franzosischer Verwaltung wurden die antiken Saulen im Herbst 1794 bis zum Sommer 1795 herausgenommen und nach Paris transportiert 1815 wurden lediglich 25 Saulen zuruckgefuhrt die zum Teil beschadigt waren Die wertvollen roten Porphyrsaulen verblieben im Pariser Louvre Acht der fehlenden Saulen wurden 1844 bis 1847 aus rotlichem Oderberger Granit einem Riesenfindling aus Schweden dem so genannten Grossen Stein von Neuendorf Barnim ersetzt 221 Die fehlenden Marmorsaulen wurden durch Kohlenkalk Saulen ersetzt Von den antiken Saulen Kapitellen aus Carrara Marmor sind heute noch 18 originale Werkstucke erhalten von denen acht in Paris verblieben sind 222 Anfang des 20 Jahrhunderts wurden auch noch drei beschadigte Kapitelle im Aachener Suermondt Museum aufbewahrt Die originalen Saulenbasen aus Savonnieres Kalkstein Jura Oolith waren bereits im 19 Jahrhundert zum Teil stark beschadigt Drei karolingische Bronzebasen und drei korinthische Kapitelle konnte Dombaumeister Felix Kreusch 1968 im Depot des Louvre identifizieren Sie sind heute als Dauerleihgabe im Lapidarium des Doms fur die Offentlichkeit zuganglich 223 Karolingische Bronzeausstattung Bearbeiten Zu der originalen Ausstattung der Marienkirche zahlte eine Vielzahl von Grossbronzen die im Wachsausschmelzverfahren hergestellt wurden Neben heute nicht mehr vorhandenen kleineren vermutlich aber sicher vorhandenen Ausstattungsgegenstanden wie Weihwasserkessel und Rauchfassern wurden in einer Metallgiesswerkstatt im Aachener Pfalzhof auf dem heutigen Katschhof mindestens 16 vermutlich 18 grosse Bronzegusse acht Emporengitter und acht vermutlich zehn Turflugel sowie eventuell auch Bronzebasen fur die Aufstellung der antiken Saulen gegossen Diese Arbeiten stellen das grosste noch erhaltene Ensemble mittelalterlicher Grossbronzegusse dar 224 225 Wolfstur Bearbeiten nbsp WolfsturDie in der Vorhalle angebrachten bronzenen Torflugel die heute gemeinsam seit dem 14 Jahrhundert als sogenannte Wolfstur 226 vgl hierzu die Aachener Dombausage das Hauptportal der Domkirche bilden wurden um 800 in Aachen gegossen Das Bronzeportal ist 3 95 Meter hoch 2 75 Meter breit und wiegt 43 Zentner Bis zum Jahr 1788 befand sich das Portal zwischen Westwerk und Oktogon im Sechzehneck 227 wo sich heute ein modernes jedoch in Anlehnung an diesen alten Standort in einer den karolingischen Bronzegittern ahnlichen Weise gestaltetes Portal aus mit schwarzem Stahl gefassten Glasscheiben befindet Hieruber prangt auf dem Tursturz in goldenen Lettern die alte Inschrift SANCTISSIMUM TEMPLUM VIRGINIS MARIAE DEVOTE MEMENTO INGREDI Gedenke dass du Mariens Heiligtum in Ehrfurcht betrittst 228 1924 wurde das Portal restauriert 229 Jeder der Flugel ist in acht Rechtecke eingeteilt eine Zahl die im Christentum als Hinweis auf den Sonntag den Tag der Auferstehung Jesu Christi und damit ahnlich der Zwolf auf die Vollkommenheit eine religios symbolische Bedeutung hat und sich immer wieder in den Massen der Pfalzkapelle finden lasst Diese tiefliegenden Felder werden von Zierleisten umrahmt die mit Perl und Eierstab und Perlstab sowie Zungenfries Ornamenten dekoriert wurden 230 Die Turzieher in Gestalt von Lowenkopfen sind umkranzt von 24 sprich zweimal zwolf oder dreimal acht Akanthus Blattern erneut ein in der Tiefe theologisch zu verstehendes Zahlenspiel Die schlichte Schonheit in der Gestaltung der Wolfstur nach dem Vorbild antiker romischer Tempelportale deutet bereits den Anspruch Karls des Grossen an in Aachen eine Roma secunda ein neues Rom mit der Pfalzkapelle als dessen unverwechselbarem Reprasentationsbau entstehen zu lassen 231 Ubrige karolingische Bronzeturen Bearbeiten Neben der Wolfstur gehorten zur karolingischen Ausstattung vermutlich vier weitere Bronzeturen die 2 40 Meter hoch und 1 40 Meter breit waren Die Flugel der Turen waren in drei Felder unterteilt die durch Perlstab und Blattfries Verzierungen umrandet wurden Die mit Lowenkopf Turziehern ausgestatteten Bronzeturen waren zwischen den nordlichen und sudlichen Annexbauten und dem Oktogon eingebaut Nach dem Abriss der karolingischen Annexbauten wurden sie in die gotischen Nachfolgebauten integriert Heute existieren noch zwei der kleineren Bronzeturen Sie sind heute am Eingang vom Oktogon zur Hubertuskapelle und zur Annakapelle zu finden 232 233 Karolingische Bronzegitter Bearbeiten nbsp Ostgitter Detail Im Hochmunster werden die Galerieoffnungen gegen den Innenraum durch acht karolingische Brustungsgitter aus Bronze abgegrenzt Bei Ausgrabungen im Jahr 1911 wurden Gussformen im ehemaligen Pfalzhof gefunden die ein karolingisches Alter bestatigten Archaometallurgische Untersuchungen konnten nachweisen dass die Bronzegitter und die Bronzeturen in einer Werkstatt am Aachener Hof gefertigt wurden 234 Die Bronzegitter waren ursprunglich vergoldet und wurden gegenuberliegend paarweise angeordnet Die originale Aufstellung der Gitter ist unbekannt In der Zeit der franzosischen Herrschaft wurden die Gitter demontiert aber nicht aus Aachen abtransportiert 235 Alle Gitter lassen sich in eine Rahmung und mehrere rechteckige Innenfelder gliedern die uber geometrisch angeordnete Innenfeldaufteilung verfugen Zwei der Gitter das heutige West und Ostgitter wurden im Hohlgussverfahren hergestellt 236 Das Westgitter 1 24 Meter hoch 4 27 Meter breit teilt sich in funf Felder wobei das mittlere Feld das sich direkt vor dem Konigsthron befindet als Turfeld ausgefuhrt wurde Die Funktion dieser Tur ist in der Literatur umstritten Das gegenuberliegende gleich grosse Ostgitter wird durch drei Felder aufgebaut die durch eine grobere Innenfeldgliederung gekennzeichnet sind 237 Die anderen sechs Gitter wurden etwas weniger aufwendig mittels A jour Technik hergestellt 236 Die 1 20 Meter bis 1 24 Meter hohen und 4 23 Meter bis 4 30 Meter breiten Gitter sind durch vier gerahmte Felder gegliedert Aus Vergleichen der Ornamentik der Rahmung und Innenfeldgliederung mit Elfenbein und Buchmalereiarbeiten der Hofschule konnte die Herstellungszeit der Bronzegitter auf die fruhen 790er Jahre datiert werden 238 Konigsthron Bearbeiten Hauptartikel Aachener Konigsthron nbsp KarlsthronIm westlichen Galeriejoch im Obergeschoss gegenuber dem Chor steht der Aachener Konigsthron der in den vergangenen Jahrzehnten Gegenstand neuerer Untersuchungen war Der ursprunglich auf kostbaren roten und grunen Porphyrplatten aufgesetzte karolingische Thron ist ein schlichter Marmorsessel der vermutlich aus Spolien der Grabeskirche in Jerusalem besteht Die genaue Funktion des Thrones in karolingischer Zeit ist noch weitgehend unbekannt Es ist wahrscheinlich dass auf der Ruckseite des Throns der Raum zur Aufnahme von Reliquien wie etwa der verschollenen Kreuzreliquie oder der Stephansbursa diente und eine Reliquie mit einem Reliquiar vereinte 239 240 Das Aussehen und der Standort des Thrones wurden im Laufe der Jahrhunderte nicht verandert Zwischen 936 und 1531 haben 30 deutsche Konige nach ihrer Salbung und Kronung am Hauptaltar diesen Thron bestiegen Pinienzapfen Bearbeiten nbsp Bronzener PinienzapfenGegenuber der Wolfin in der Vorhalle ist ein ebenfalls aus Bronze bestehender samt Sockel 91 cm hoher 68 cm breiter mit 129 hohlen durchbohrten Schuppen versehener Pinienzapfen aufgestellt Seine Datierung ist umstritten und reicht vom 3 bis ins 10 Jahrhundert Sein eindeutig ottonischer quadratischer Sockel mit einer Seitenlange von 59 5 cm ist neben vier noch in Teilen vorhandenen Wassertrager Plastiken mit einer in leoninischem Hexameter verfassten Inschrift versehen welche auf die Paradiesflusse Euphrat und Tigris Bezug nimmt 241 Moglicherweise war der Pinienzapfen ursprunglich als Wasserspeier eines Springbrunnens in karolingischer Zeit in dem Westwerk vorgelagerten Atrium der Pfalzkapelle aufgestellt 242 Eine bewusst gewahlte Reminiszenz an den im Atrium der alten Petersbasilika in Rom aufgestellten Springbrunnen der von einem fast vier Meter hohen bronzenen Pinienzapfen 243 bekront wurde ist anzunehmen Die Pinie mit ihren vielen Zapfen und den darin enthaltenen unzahligen Samen stand in der Antike als Fruchtbarkeitssymbol fur Gesundheit Starke und Leben in christlicher Tradition fur den Lebensbaum Damit ware die Aussage eine politische und kirchenpolitische Das Reich in dem Karl mit dem Segen der Kirche regierte sollte grenzenlose Fruchtbarkeit mit sich bringen Diese Spolie konnte auch aus einem romischen Grab stammen wie wir es vom Eigelstein in Koln kennen Die Pinie steht hier fur ewiges Leben Der Dombausage zufolge symbolisiert der Pinienzapfen die der Wolfin geraubte Seele 244 Der in der Kirche gekronte Herrscher leistete beim Auszug am Pinienzapfen den Eid von nun an fur die Wohlfahrt des Volkes Sorge zu tragen Ambo Heinrichs II Bearbeiten Hauptartikel Ambo Heinrichs II nbsp Ambo Heinrichs II Zwischen den Jahren 1002 und 1014 liess Heinrich II im ostlichen Umgang einen Ambo errichten 245 der zu den prunkvollsten Kunstschatzen der Ottonischen Kunst gehort Die Inschriften am oberen und unteren Rand weisen eindeutig auf eine Stiftung durch Heinrich II hin der als REX PIUS HEINRICUS tituliert wird Die Kanzel besteht aus einem Eichenholzgrund und ist uber und uber mit Filigranarbeiten Edelsteinen mit mehreren kostbaren Gefassen aus der Antike achatenen Schachfiguren und vier getriebenen Kupferreliefs mit Evangelistendarstellungen sowie sechs Elfenbeinreliefs des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts geschmuckt Nach Vollendung der Chorhalle im Jahre 1414 wurde der Ambo aus dem Oktogon an die heutige Stelle die Sudseite des ersten Chorjoches versetzt Der holzerne Treppenaufgang entstand 1782 In den Jahren 1816 17 und 1926 bis 1937 wurde der Ambo umfassend restauriert Zu hohen Feierlichkeiten ist er bis zum heutigen Tage in liturgischem Gebrauch Altare Bearbeiten Anhand von historischen Aufzeichnungen sind in der Kirche uber 50 Altare nachgewiesen von denen fast alle wieder abgerissen wurden bzw verloren gegangen sind Vielfach kann aufgrund des Fehlens von Aufzeichnungen nicht mehr luckenlos nachvollzogen werden an welchen Orten die Altare aufgestellt waren 246 Der nach dem II Vatikanischen Konzil wieder in das Ostjoch des Sechzehneck versetzte Marienaltar ist heute der Hauptaltar der Kirche Der Nikasiusaltar wie auch die anderen Altare der Kapellen werden heute nur noch selten an hohen kirchlichen Feiertagen genutzt Die anderen Altare sind mangels finanzieller Ausstattung meist schon im 16 und 17 Jahrhundert infolge von Umbauten und politischen Veranderungen sowie liturgischer Neuordnungen versetzt abgebaut und die Stiftungen mit anderen Altaren vereinigt worden Altare des Zentralbaus Bearbeiten Marienaltar Bearbeiten nbsp Hauptaltar mit Pala d oroIm ostlichen Joch des Umgangs steht heute wieder der zur Zeit Karls des Grossen aus Marmorplatten gefertigte Hauptaltar der wie auch die Kirche als Ganzes der Gottesmutter Maria gewidmet ist Es wird angenommen dass sich an derselben Stelle bereits der Altar der pippinischen Vorgangerkapelle befand 247 Zu karolingischer Zeit stand der 1 20 Meter hohe Kastenaltar im Ostbau ausserhalb des Sechzehnecks Ungewohnlich fur die Zeit ist die kupferbeschlagene holzerne Mensa des Altars die als Verweis auf die Lateranbasilika in Rom angesehen wird Karls Enkel Karl der Kahle ubernahm das Bauprinzip des Altars beim Bau der Stiftskirche in Compiegne Nachdem Otto III 14 Aachener Kanoniker zu Kardinalpriestern und Kardinaldiakonen ernannt hatte blieb der Marienaltar bis zum Ende des Ancien Regimes ihnen sowie dem Bischof von Luttich und dem Erzbischof von Koln vorbehalten um dort die Heilige Messe zu feiern Am 6 Juni 1786 wurde beschlossen den Marienaltar mit dem gotischen Gehause aus dem 15 Jahrhundert abzureissen und durch einen barocken Marmoraltar des Dinanter Kunstler Dumont zu ersetzen Auf Anweisung von Bischof Berdolet wurde der Marienaltar 1803 nach Abriss des Petrusaltars in das Chorpolygon versetzt und 1805 als heute so bezeichneter Berdoletaltar umgearbeitet Die Mensa wurde aus schwarzem Kalkstein aus Dinant gefertigt auf der ein Tabernakel aus Marmor stand Die Tur des Tabernakels wurde durch ein silbernes Relief mit Abendmahlszenen aus dem Jahre 1712 verziert Bekront wurde der Altar durch einen holzernen Baldachin der von Saulen getragen wurde Neben dem Aachener Gnadenbild wurde der Altar mit zwei stehenden Engeln ausgeschmuckt Eingerahmt wurde der Altar durch eine mit schwebenden Engeln geschmuckte Balustrade Geweiht wurde der Altar am 20 November 1803 248 Der barocke Altar wurde 1875 abgebaut und in die Kirche St Johann nach Burtscheid versetzt Der Marienaltar wurde durch einen Ziboriumaltar im Chorpolygon ersetzt Der neogotische Baldachin uber dem Altar wurde von vier antiken Saulen aus grunem Porphyr und Granit getragen die ursprunglich zur Ausstattung des Oktogons zahlten und nach der Ruckkehr aus Frankreich nicht mehr in das Saulengitter im Zentralbau eingebaut werden konnten Die um 1000 von Otto III gestiftete Pala d oro diente als Altaraufsatz An den Ecken des Baldachins wurden vier Standfiguren der vier Evangelisten aufgestellt der Wimperg enthielt ein Relief der Verkundigung Mariae Im Zweiten Weltkrieg wurde der Altar bei einem Bombenangriff zerstort und nicht wieder in der neugotischen Form aufgebaut Die Saulen und das Verkundigungsrelief konnten jedoch beschadigt geborgen werden Als Ersatz wurde an dieser Stelle unmittelbar nach dem Krieg vor dem Karlsschrein ein provisorischer Chordienstaltar aufgebaut Der Hauptaltar aus den Marmorplatten des karolingischen Marienaltars wurde in die Mitte des Chores platziert Auf den Wiederaufbau des Baldachins und der Altaraufsatze wurde verzichtet Der Altar erhielt als Antependium die in einem schlichten Rahmen gefasste Pala d oro Leuchter und Kruzifixe wurden nicht auf dem Altar sondern ebenerdig auf dem Suppedaneum platziert Pala d oro Bearbeiten Eine goldene Altartafel die um 1020 vermutlich in Fulda 249 entstandene Pala d oro bildet heute das Antependium des Hauptaltars Sie besteht aus 17 Einzeltafeln mit Reliefs aus getriebenem Goldblech In der Mitte thront Christus als Erloser in der Mandorla begleitet von Maria und dem Erzengel Michael Vier Rundmedaillons mit den Evangelistensymbolen bilden die Verbindung zu den zwolf Relieftafeln mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Jesu Christi Sie beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und endet mit der Begegnung der Frauen mit dem Auferstandenen vor dem leeren Grab am Ostermorgen die Darstellungen werden wie in einem Buch von links nach rechts gelesen Stilistisch ist die Pala d oro nicht einheitlich gearbeitet Die ersten funf Reliefs stammen vermutlich von einem im Rheinland geschulten Goldschmied und zeichnen sich durch eine auffallende Erzahlfreudigkeit aus Vermutlich gehen sie auf eine Stiftung Kaiser Ottos III zuruck Die ubrigen gemeinsam mit der Mittelgruppe von Christus Maria und Michael lehnen sich an byzantinische und spatkarolingische Vorbilder an und wurden erst unter Ottos Nachfolger Kaiser Heinrich II der zugleich den Ambo Heinrichs II stiftete hinzugefugt 250 Wahrscheinlich bildete die goldene Altartafel im spaten 15 Jahrhundert zusammen mit den zwolf Apostelreliefs des Aachener Domschatzes sowie Altartafeln mit Szenen des Marienlebens eine grosse Altaranlage die erst 1794 als die franzosischen Revolutionstruppen sich Aachen naherten abgebaut wurde Die Pala d oro scheint gleichsam die Vorgangerin fur die vielen mittelalterlichen und spatmittelalterlichen in Schnitzkunst oder Malereien gestalteten Altare zu sein die dazu bestimmt waren den des Lesens und Schreibens unkundigen Glaubigen die Heilsgeschichte bildhaft zu vermitteln 250 Petrusaltar Bearbeiten Ein Petrus gewidmete Altar war bereits Bestandteil der karolingischen Marienkirche Dieser Altar war im Sanktuarium im Ostjoch des Sechzehnecks 7 Meter westlich des Marienaltars aufgestellt Der Aufstellungsort wechselte im Lauf der Geschichte mehrfach Nach der Errichtung der gotischen Chorhalle wurde er im Chorpolygon aufgesetzt Im Jahr 1789 wurde hier ein Marmoraltar aufgestellt den der Dinanter Kunstler Dumont ausgefuhrt hat Das Material des Altars harmonierte mit dem Wechsel aus blauschwarzem Blaustein und weissem Carrara Marmor mit den schwarz weissen Marmorfussboden der barock umgestalteten Chorhalle Das Tabernakel war von einem Kuppelbaldachin bekront der von sechs korinthischen Saulen aus weissem Carrara Kalkstein gehalten wurde Der Petrusaltar wurde auf Geheiss von Bischof Berdolet 1803 in die Sakristei versetzt und durch den umgestalteten Marienaltar ersetzt 251 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Petrusaltar der die Funktion des Chordienstaltars in der Chorhalle besass nach dem II Vatikanischen Konzil Anfang der 1970er Jahre entfernt Im 2013 entschloss man sich in der Chorhalle wieder einen Altar aufzusetzen und dazu einen kunstlerischen Wettbewerb auszurichten Den kunstlerischen Wettbewerb gewann der Aachener Architekt Ulrich Hahn der einen schlichten Altar aus romischem Travertin mit einer Grundflache von drei mal drei Karolingischen Fuss vor den Karlsschrein platzierte Der Petrusaltar wurde zur 600 Jahr Feier der Errichtung des Chorhalle im Marz 2014 aufgesetzt Wahrend der Heiligtumsfahrt 2014 wurden das Aachener Gnadenbild und die Kleinen Aachener Heiligtumer auf diesem Altar aufgestellt 252 Dreifaltigkeitsaltar Allerheiligenaltar Bearbeiten Nach schriftlichen Uberlieferungen wurde der Dreifaltigkeitsaltar ab dem 11 Jahrhundert in der Mitte des Oktogons platziert Ob der Dreifaltigkeitsaltar auch schon zur Ausstattung der karolingischen Kirche gehorte wird in der jungeren Forschung kontrovers diskutiert Nikasiusaltar Bearbeiten nbsp Nikasiusaltar auf der Ruckseite des ThronsDer kleine Nikasiusaltar an der Ruckseite des Konigsthrons wurde am 11 September 1305 geweiht Der 1 05 Meter hohe Altar ist mit einer 1 41 Meter langen und 0 85 Meter breiten Mensaplatte bedeckt die von vier Pfosten getragen wird Auf der Westseite sind die Pfosten durch eine tiefliegende Marmorplatte verbunden Die Seiten sind mit zwei kleinen Holzturen verschlossen wobei die nordliche Tur im 19 Jahrhundert ersetzt wurde Bis in das 19 Jahrhundert schmuckte ein Altarbild in Form eines Triptychons aus dem 15 Jahrhundert der sogenannte Falkensteinaltar den Nikasiusaltar 253 Altare der Seitenkapellen Bearbeiten Annaaltar Bearbeiten Der Annaaltar wurde 1449 geweiht Die einfache Mensa wurde im 19 Jahrhundert mit einem farbigen Holzschnitzwerk vertafelt Auf der Mensa wurde ein figurenreicher Klappaltar aus dem 15 Jahrhundert aufgestellt Im Mittelteil des 1 42 Meter hohen Altaraufsatzes ist die Messe von Bolzano mit vier Kirchenvatern dargestellt Die Ecken des Mittelteils nehmen Maria mit dem Kinde Anna selbdritt Kosmas sowie Damianus ein In den Flugeln des Altars sind jeweils sechs Apostel mit ihren Attributen darstellt Zeitlich spater wurde der mit einer Inschrift versehene Sockel zugefugt auch die farbige Gestaltung wurde nachtraglich ausgefuhrt Der Altaraufsatz befindet sich heute in der Domschatzkammer Stephansaltar Bearbeiten nbsp Stephansaltar in der UngarnkapelleDer Stephansaltar wurde am 15 September 1767 in der Ungarnkapelle zu Ehren des Konigs Stephan I geweiht Auf einem barocken geschweiften Stipes der mit dem Orden des hl Stephans verziert ist erhebt sich ein kleiner Altaraufsatz aus strukturiertem hellem Marmor mit verzierten Seitenvoluten Das Tabernakel wird von einer vergoldeten Tur mit einem Pelikanmotiv verschlossen Der futternde Pelikan wird hier als des Symbol des Opfertodes Christi dargestellt 254 Der Altar wurde ursprunglich fur die barocke Ungarnkapelle errichtet Nachdem die Ungarnkapelle Anfang des 20 Jahrhunderts als Schatzkammer genutzt worden war wurde der Altar in die Taufkapelle versetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er wieder in der Ungarnkapelle aufgestellt In den 1990er Jahren wurde er umfassend restauriert fehlende Teile erganzt und ein tragfahiges Fundament eingebaut 255 Barbarossaleuchter Bearbeiten Hauptartikel Barbarossaleuchter nbsp BarbarossaleuchterDer Barbarossaleuchter ein Radleuchter von 4 16 Metern Durchmesser hangt etwa vier Meter uber dem Boden von der Kuppel des Oktogons herab Die Form orientiert sich an der Geometrie des Bauwerkes und weicht damit von den im Mittelalter ublichen auf der Zahl zwolf basierenden Radleuchtern ab Das Kunstwerk welches mit seinem Kranz und den acht grossen und acht kleinen turmartigen Laternen die Stadtmauer des Himmlischen Jerusalems symbolisiert ist eine Stiftung Kaiser Friedrichs I und seiner Frau Beatrix von Burgund Datiert wurde der Leuchter auf die Zeitspanne um 1165 bis 1170 Neben dem Ambo Heinrichs II ist der Barbarossaleuchter der einzige mittelalterliche Ausstattungsgegenstand im Dom der uber eine datierbare Inschrift eine kaiserliche Stiftung bezeugt Der eiserne Leuchter mit den feuervergoldeten Kupferturmen wird von einem Tragegestange und einer 26 Meter langen und 350 Kilogramm schweren Kette gehalten Das Leuchtergerust ist durch ein zweireihiges Inschriftenband verziert in dem die Vision des Heiligen Johannes vom Heiligen Jerusalem und die Stifter verewigt sind Im Jahr 1902 wurde der Leuchter elektrifiziert und dadurch geringfugig verandert Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Elektrifizierung wieder zuruckgebaut und der Leuchter mit Wachskerzen bestuckt Ende der 1980er Jahre befand sich der Barbarossaleuchter in einem bedenklichen Zustand so dass eine umfangreiche achtjahrige Sanierung erforderlich wurde Die 875 000 DM teure Restaurierung wurde im Oktober 1998 abgeschlossen Die 48 Kerzen des Leuchters werden heute zu den Hochfesten und anderen besonderen Feierlichkeiten unter anderem zum Karlsfest und den Heiligtumsfahrten angezundet 256 Karlsschrein Bearbeiten Hauptartikel Karlsschrein nbsp KarlsschreinDer in Form einer einschiffigen Basilika gefertigte Karlsschrein wurde von Konig Friedrich II in Auftrag gegeben und im Jahre 1215 von Aachener Goldschmieden fertiggestellt nachdem Friedrich I Grossvater von Friedrich II im Jahre 1165 dem Jahr der Heiligsprechung Karls des Grossen dessen Gebeine aus seinem Grab in der Aachener Pfalzkapelle zur feierlichen Verehrung erhoben hatte Friedrich II vollzog personlich die Uberfuhrung der Gebeine und das Schliessen des Schreins am 27 Juli 1215 dem ersten Jahrestag der Schlacht von Bouvines welche die Entscheidung im deutschen Thronstreit brachte Zwei Tage zuvor war er erneut und endgultig in Aachen zum romisch deutschen Konig gekront worden Der in Reliefarbeit gestaltete Figurenschmuck zeigt an der Stirnseite des Schreins Christus Karl den Grossen Papst Leo III Erzbischof Turpin von Reims und auf der ruckwartigen Stirnseite die Patronin des Aachener Marienstiftes die Gottesmutter mit dem Jesuskind sowie an den Langsseiten anstelle von ublicherweise zu erwartenden Apostel und Heiligendarstellungen je acht Konige des Heiligen Romischen Reiches als Nachfahren Karls des Grossen von seinem Sohn Ludwig dem Frommen angefangen bis hin zu Friedrich II Damit wird der imperiale Herrschaftsanspruch des staufischen Kaisertums auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck gebracht Der Karlsschrein stellt ein Meisterwerk der maaslandischen Goldschmiedekunst dar 257 Marienschrein Bearbeiten Hauptartikel Marienschrein nbsp MarienschreinAuch der 1239 vollendete Marienschrein wurde in Aachen gefertigt und zahlt ebenfalls in der Tradition rhein maaslandischer Goldschmiedearbeiten des Mittelalters stehend zu den bedeutendsten Reliquienschreinen uberhaupt Um das Jahr 1220 vom Aachener Stiftskapitel in Auftrag gegeben stellt der in Gestalt einer einschiffigen Basilika mit Querhaus gestaltete Marienschrein ein Ubergangsmodell von der romanischen zur gotischen Goldschmiedekunst dar Der Schrein beherbergt jedoch zugleich einen spirituellen Schatz in Form der vier grossen Aachener Heiligtumer Dies sind der Tradition zufolge die Windeln und das Lendentuch Jesu das Kleid Mariens und das Enthauptungstuch Johannes des Taufers die nachweislich seit dem Pestjahr 1349 alle sieben Jahre im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt den Glaubigen gezeigt werden Der meisterhaft gearbeitete Schrein uberzeugt vor allem durch seinen exzellenten Figurenschmuck und Detailreichtum Dargestellt sind in der Mitte der Schauseite die thronende Muttergottes mit dem Christuskind gegenuber Karl der Grosse auf der rechten Stirnseite Christus auf der linken Papst Leo III An den Seiten des Langhauses finden sich Statuetten der zwolf Apostel wahrend die Dachflachen Szenen aus dem Leben Jesu behandeln 258 Sonstige Ausstattung Bearbeiten Taufstein Bearbeiten Das romanische Taufbecken des Doms stammt vermutlich aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wobei der Fuss jungeren Datums ist Gefertigt ist er aus belgischem Blaustein aus der Region Namur Der getriebene Messingdeckel datiert auf das Jahr 1696 Der Standort des Taufsteins hat mehrfach gewechselt Es ist nicht bekannt seit wann die Marienkirche das Taufrecht besass Man geht davon aus dass die 1215 erbaute Kapelle Johannes des Taufers als Taufkapelle genutzt worden ist Bei Ausgrabungen an der Nordwestecke dieser Kapelle wurden 1987 88 Fragmente eines Blaustein Taufbeckens entdeckt Da das Stiftskapitel das Taufrecht fur alle Aachener Tauflinge besass wurde die Taufzeremonie gewohnlich in der Johanneskapelle abgehalten Aus historischen Aufzeichnungen ist ersichtlich dass es in Aachen Brauch war alle Taufen zwischen Karsamstag und Pfingstsamstag im Hochmunster in einem Taufbecken das sich hinter dem Thron vor dem 1305 geweihten Nikasiusaltar befand durchzufuhren Auf Anweisung von Bischof Berdolet vom 7 April 1803 fanden seit dieser Zeit alle Taufen ausschliesslich nur noch in der Johanneskapelle statt das Taufbecken im Hochmunster wurde in die Johanneskapelle versetzt und komplettiert Die Tradition dass alle Taufen zwischen Karsamstag und Pfingstsamstag im Dom durchgefuhrt wurden blieb auch nach Erteilung der Taufrechte fur alle Aachener Pfarrkirchen im Jahr 1811 und nach der Aufhebung der Taufrechte 1825 in abgewandelter Form bis ins 20 Jahrhundert bestehen Die Taufen am Karsamstag und Pfingstsamstag fanden weiterhin in der Taufkapelle statt Sie verlor jedoch zunehmend ihre Funktion Zum Schutz der wertvollen Kulturguter wurde im Zweiten Weltkrieg auch der romanische Taufstein in die Nikolauskapelle ausgelagert 259 Am 13 und 14 April 2014 wurde der Taufstein erneut aus der Nikolauskapelle in die Karlskapelle versetzt 260 Er ist heute der einzig erhaltene Taufstein des Domes Thronende Madonna Bearbeiten Die Holzskulptur der thronenden Gottesmutter mit Kind aus dem letzten Viertel des 13 Jahrhunderts kam 1988 durch eine private Schenkung in den Besitz des Aachener Doms Die Lindenholzfigur stammt ursprunglich aus dem Rhein Maas oder Oberrhein Seeschwaben Gebiet Nach der Ubernahme der Figur ist sie 1988 89 umfassend aufgearbeitet und restauriert worden Danach wurde sie in der Nikolauskapelle aufgestellt 261 Falkensteinaltar Bearbeiten nbsp Falkensteinaltar aufgeklapptDas wohl wertvollste Altarbild des Aachener Domes ist der so genannte Falkensteinaltar aus dem fruhen 15 Jahrhundert der vermutlich in einer Aachener Werkstatt angefertigt wurde Der Altaraufsatz schmuckte zunachst den Nikasiussaltar und wurde 1878 auf dem nordlichen Seitenaltar des Chores aufgestellt bevor er 1932 in die Michaelskapelle versetzt wurde Heute befindet er sich in der Domschatzkammer Auf den Aussenseiten des dreiflugeligen Altars unter gemalten steinernen Baldachinen sind neben den Aposteln Petrus und Paulus die Trierer Erzbischofe Kuno II von Falkenstein und Werner von Falkenstein erkennbar an ihren Wappen zu finden Die Ruckseiten der Aussenflugel die bei geschlossenem Altar zu sehen waren zeigen eine Darstellung Karls des Grossen mit einem Phantasiemodell des Aachener Munsters sowie Johannes den Taufer Die Betrachtung ist zurzeit 2021 leider nicht moglich weil der Altar in der Schatzkammer auf einem Metallstander mit Halterungen fixiert ist Der Mittelteil des Altars wird von der thronenden Gottesmutter mit dem Kind gebildet um die sich die Heiligen Benedikt Matthias und Erasmus sowie Maria Agyptiaca versammelt haben Die Bemalung des 1 40 Meter hohen Triptychons ist bis auf eine im Jahr 1833 erneuerte Vergoldung im Originalzustand 262 Adlerpult Bearbeiten nbsp Adlerpult mit FledermausDas Adlerpult aus Messingguss steht heute in der Chorhalle Das 1 87 Meter hohe gotische Pult wurde um 1450 im maaslandischen Dinant gegossen Uber einem dreiseitigen Sockel erhebt sich ein schmaler aufwarts strebender Aufbau in Form von zweiteiligen gotischen Fenstermasswerken 263 Der Aufbau tragt einen Adler mit 92 cm langen ausgebreiteten Schwingen das Symbol des Evangelisten Johannes Durch die symbolischen Adlerschwingen wird das aufgeschlagene Evangelium gehalten Im Jahr 1715 und 1722 wurde der Unterbau des Pultes umgearbeitet und die Adlerschwingen gekurzt In der napoleonischen Zeit erfolgte eine erneute Umgestaltung des Unterbaus 1804 sollte das Pult gemeinsam mit dem Dreikonigenleuchter eingeschmolzen werden Die Stadt Aachen bot sich an das Pult zu erwerben Bischof Berdolet lehnte jedoch den Verkauf ab 264 Die Ruckseite des Pultes ziert seit 1874 eine in Stolberg gefertigte Fledermaus als Symbol des Bosen und der Nacht Eine in dieser Zeit angebrachte Inschrift weist auf die Restauration hin die vom Sangerchor Concordia in Aachen gestiftet wurde Die notwendige statische Verstarkung des Pults wurde durch die Anbringung der Fledermaus erreicht Durch seine Bauweise kann das Pult im Dom versetzt werden In der Literatur wird angenommen dass das Pult ursprunglich die Funktion eines Sangerpultes fur den Chordienst besass 265 Das Pult wurde im 18 und 19 Jahrhundert mehrfach zum Predigerpult umgebaut Im Jahr 1865 wurden die drei Fusse durch liegende Lowen erganzt Die letzte Restaurierung und statische Prufung des Pultes fand 2015 durch einen Aachener Fachbetrieb statt 266 Gnadenbild Bearbeiten Hauptartikel Aachener Gnadenbild nbsp Aachener Gnadenbild Januar 2020Am sudlichen Ostpfeiler im Oktogon befindet sich das Gnadenbild des Aachener Doms Die erste Marienfigur mit dem Kind aus Eichenholz aus dem 14 Jahrhundert verbrannte 1656 fast vollstandig wahrend des grossen Aachener Stadtbrandes Die Kopfe der gotischen Figuren konnten ebenso wie die rechte Hand Marias geborgen restauriert und in die neue Marienstatue aus Lindenholz integriert werden In das Ruckenteil wurde in einem verdeckten Hohlraum die Asche der verbrannten Figur gelegt Die Marienstatue wird kunstgeschichtlich mit dem Munstereifeler Gnadenbild 1320 1330 dem Gnadenbild von Bruchhausen 1330 und der Madonna aus der Sammlung Hack des Kolner Schnutgen Museums verglichen 267 Die Marienfigur wird spatestens seit dem 15 Jahrhundert mit kostbaren textilen Gewandern und Schmuckstucken ausgestattet In der Domschatzkammer werden heute uber 40 Gewander und uber 100 Schmuckstucke fur die Gnadenfigur aufbewahrt Zu den wertvollsten Ausstattungsstucken die das Gnadenbild wahrend der Heiligtumsfahrt schmucken gehort die Hochzeitskrone der Margareta von York aus dem Jahr 1468 sowie ein mit uber 10 000 Perlen und 72 Diamanten besticktes Gewand das Isabella Clara Eugenia von Spanien im Jahr 1629 stiftete 268 269 Im Verlauf eines Jahres werden die Gewander ein Dutzend Mal haufig mit Bezug auf die liturgischen Farben gewechselt Im Jahr 1987 wurde die Statue grundlegend restauriert Durch Holzkaferbefall war die Figur in ihrer Substanz gefahrdet So fehlten bereits einige Teile wie der kleine Finger Mariens und Fingerkuppen der beiden Statuen Neben der Entfernung alterer Bemalungen wurde auch der kleine Finger der Marienfigur wieder erganzt Strahlenkranzmadonna Bearbeiten Hauptartikel Strahlenkranzmadonna Aachener Dom nbsp Strahlenkranzmadonna dem Oktogon zugewandte Seite Die doppelseitige Strahlenkranzmadonna wurde 1524 von dem Maastrichter Bildschnitzer Jan van Steffeswert 1465 1531 geschaffen und hangt seit dieser Zeit zur Verehrung Mariens in der Apsis des gotischen Chores Die Strahlenkranzmadonna zahlt heute zu den bedeutendsten Stucken des Aachener Domschatzes Die aus Eichenholz gearbeitete 286 223 Zentimeter grosse Strahlenkranzskulptur ist beidseitig mit 172 Zentimeter grossen Madonnenstatuen vor stilisierten Wolken bestuckt 270 Die von einem weiten Gewand umhullte Madonna auf der zum Oktogon zugewandten Seite ruht auf einer Halbmondsichel Auf dem linken Arm tragt sie das Jesuskind Die Figurengruppe wird von einer Engelschar umrahmt Die Madonnenfigur auf der Ruckseite ist weniger aufwendig gestaltet Auf dem rechten Arm tragt sie das Kind Engel und ein von beiden Seiten sichtbarer Strahlenkranz umringen auch hier die Skulpturen Die Strahlenkranzmadonna ist seit der Spatgotik mehrfach umgearbeitet und ubermalt worden Eine grundlegende Umarbeitung fand 1685 statt bei dem auch die Eichenholzplatte gegen Pappelholz ausgetauscht und einzelne Figuren ersetzt und zugefugt wurden Im Zuge der Barockisierung der Kirche wurde 1782 die Madonna in weissen und goldenen Farben ubermalt Die farbige Bemalung wurde erst 1849 im Duktus des damaligen Kunstverstandnis wieder hergestellt Im Zuge der statischen Sanierung der Chorhalle nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Strahlenkranzmadonna fur einige Zeit abgenommen und restauriert Wahrend des Zweiten Weltkrieges bis auf den eigentlichen Strahlenkranz ausgelagert wurde die Plastik 1947 und zuletzt wahrend der Renovierung der gotischen Chorhalle in den 1990er Jahren grundlegend uberarbeitet und statisch gesichert 271 Grupello Kruzifix Bearbeiten nbsp Grupello KreuzDas 2 55 Meter hohe Kreuz wurde um 1725 von dem flamischen Bildhauer Gabriel de Grupello angefertigt Das Kreuz stammt aus dem Besitz eines franzosischen Adligen der das Kreuz auf der Flucht vor napoleonischen Truppen der Kirche in Nemmenich vermacht hat Im Jahr 1805 holte Bischof Berdolet das Kreuz mit der lebensgrosse Christusstatue nach Aachen wo es im Kreuzgang aufgestellt wurde 272 Am 24 Dezember 1943 ist direkt vor dem Kreuz eine 500 kg Zeitzunderbombe eingeschlagen die entdeckt aber nicht entscharft werden konnte Die Detonation zerstorte den Kreuzgang das Kreuz wurde jedoch nicht zerstort 273 Heute schmuckt das Kruzifix wieder den Sudflugel des Kreuzganges Kathedra Bearbeiten Bischof Berdolet erhielt die erste Kathedra im Dezember 1803 aus dem Besitz des Kolner Doms Der barocke vermutlich in Frankreich im 18 Jahrhundert gefertigte Stuhl wurde ursprunglich von Erzbischof Clemens August anlasslich der Kronung Kaiser Karls VII im Jahr 1742 fur die Capella Clementina angeschafft Der vergoldete Thronsessel war mit einem um 1700 in Lyon hergestellten silbernen Stoff bezogen der mit goldenen Ornamenten verziert war Da das Mobelstuck in Koln nicht mehr benotigt wurde kam es kurz nach der Berufung Marc Antoine Berdolets zum ersten Bischof nach Aachen Die barocke Kathedra fugte sich stilistisch in die barocke Innenausstattung der Kirche im 19 Jahrhundert ein Nach der Wiedereinrichtung des Bistums Koln wurden alle Ausstattungsgegenstande 1825 nach Koln zuruckgegeben lediglich der Bischofsstuhl verblieb in Aachen und wurde spater im Suermondt Museum ausgestellt Im Rahmen der erneuten Einrichtung des Bistums Aachen wurde er 1929 30 wieder in der Chorhalle aufgestellt 274 In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Stuhl mehrfach restauriert wobei vor allem Schaden die durch die Benutzung entstanden waren behoben werden mussten 275 Anfang des 21 Jahrhunderts wurde beschlossen den nicht mehr zeitgemassen opulenten barocken Bischofsstuhl zu ersetzen Die neue schlichte Kathedra wurde 2001 nach einem Entwurf des Aachener Architekten Elmar von Reth gefertigt Gewohnlich steht die Kathedra heute auf der Nordseite der Chorhalle wenn der Bischof die Liturgie leitet wird die Kathedra vor den Marienschrein platziert Vortragekreuz und Kantorstab Bearbeiten Das Vortragekreuz des Domes wird durch eine Nachbildung eines gotischen Kolner Vortragekreuzes aus St Kolumba gebildet welches zu einer Reihe von neogotischen Nachbildungen aus dem 19 Jahrhundert gehort die heute unter anderem zum Domschatz des Kolner Doms und zum Schatz des Monchengladbacher Munsters St Vitus gehoren Das 59 Zentimeter hohe und 50 5 Zentimeter breite Kreuz ist aus vergoldetem Silber gefertigt Das mit Vierpassen und Medaillons mit den Symbolen der Evangelisten Blutenknospen und freien Krabbenornamenten versehene Kreuz zeigt auf der Ruckseite eine von einem Baldachin bekronte Marienfigur Im 19 Jahrhundert zierte das Vortragekreuz den heute in der Domschatzkammer ausgestellten Kantorstab der nun mit einem gotischen Adler bekront ist 276 Der um 1470 gefertigte Adler ruht auf einem etwa 50 Jahre alterem Nodus in Form eines Hexagons das mit gotischen Zierfassaden und Heiligenreliefs ausgestattet ist Der Kantorstab wird als ein Geschenk Karls des Kuhnen fur das Kronungsstift anlasslich der Heiligtumsfahrt 1473 angesehen 277 Fenster Bearbeiten nbsp Sudliches Ornamentfenster im Erdgeschoss des Sechzehnecks mit dem Karlsmonogramm Hermann Schaper 1853 1911 Uber die Verglasung des Oktogons in karolingischer Zeit sind nur sparliche Informationen vorhanden Lediglich die Ausgestaltung der durch kleine Saulen zweigeteilten Tambourfenster und die karolingische Gestaltung der Fenstergewande sind durch Baubefunde bekannt 278 Im Zuge der Barockisierung des Zentralbaus in den Jahren 1720 bis 1730 wurden auch die Fenster umgestaltet von den Tambourfenstern wurden die Saulen entfernt und durch eine einfache Rechteckverglasung untergliedert Bereits im Jahr 1867 wurden die barockgeschmuckten Fensterlaibungen wieder entfernt In den Jahren 1900 bis 1913 gestaltete Hermann Schaper zunachst die acht Tambourfenster spater die Fenster im Erdgeschoss und Hochmunster sowie die karolingischen Fenster im Bereich der Kaiserloge und uber den Eingangen zur Anna und Karlskapelle neu 279 Die Ornamentfenster wurden in Antikglas und Bronze ausgefuhrt und von der Aktiengesellschaft fur Bronzegiesserei vorm C Flink in Mannheim gegossen Die Verglasung von 1902 wurde bereits 1914 wieder ausgetauscht weil sie zu lichtdurchlassig war 280 Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schaper Fenster im Suden des Sechzehnecks und ein Fenster neben der Kramertur beschadigt bzw zerstort 281 Heute ist der Dom mit Werken der Glasmalerei des 20 Jahrhunderts ausgestattet 282 Zahlreiche Fenster insbesondere die mehr als 1000 m Glasfenster in der gotischen Chorhalle wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges vollstandig zerstort Nur von wenigen Fenstern sind heute noch Entwurfszeichnungen uberliefert wie von dem sogenannten Carolingia Fenster in der Nikolauskapelle das 1921 von der Werkstatte Oidtmann in Nazarenerstil ausgefuhrt wurde und an die 17 Gefallenen des Studentenvereins Carolingia erinnert 283 Bereits kurz nach Kriegsende beauftragte ein Bauausschuss dem das Domkapitel der Bischof von Aachen Vertreter der Technischen Hochschule des Karlsvereins sowie der stadtischen Kunst und Landesdenkmalpflege angehorten ohne Ausschreibungsverfahren bestimmte Kunstler und Glasmalerwerkstatten mit der Neugestaltung der Fenster 284 Die Fenster der Chorhalle wurden von Walter Benner von 1949 bis 1951 unter anderem mit Motiven der Heilsgeschichte und mit historischen Gestalten geschaffen Die Glasmalerei wurde von der Werkstatte Dr H Oidtmann in Linnich ein Teil der Ornamente durch die Werkstatte Hein Derix in Kevelaer ausgefuhrt An der Sudseite des Chores befinden sich zwei Fenster von Anton Wendling die Kreisornamente darstellen Weitere Kirchenfenster des Chores wurden 1979 als Geometrische Kompositionen von Wilhelm Buschulte gestaltet 282 Die Kapellen wurden insbesondere in den 1950er Jahren mit neuen Fenstern ausgestattet Als Kunstler waren Wilhelm Geyer Anton Wendling Felix Kreusch Ludwig Schaffrath Ernst Jansen Winkeln und Ewald Matare tatig Den Sternenweg Karls des Grossen schuf Ludwig Schaffrath 1997 mit drei Fenstern in der Vorhalle 282 Das grosse Westfenster hinter der Kaiserloge wurde 1952 bis 1954 durch Ewald Matare unterstutzt durch seinen Schuler Joseph Beuys 285 neu gestaltet Die Platten des gusseisernen Gitterwerkes in die geschliffene und grob behauene Glasstucke eingesetzt wurden sind 1953 unentgeltlich am Giesserei Institut der RWTH Aachen gegossen worden 286 Die Fenster im Detail 287 nbsp Matare Fenster im Westwerk nbsp Aachener Dom Ornament Fenster unterer Umgang Hermann Schaper 1853 1911 nbsp Gotisches Fenster der Matthiaskapelle nbsp Ludwig Schaffrath Sternenweg Karls des Grossen 1997 Fenster in der Vorhalle Opal Opakglas Blei Lupenglaser nbsp Ludwig Schaffrath Sternenweg Karls des Grossen 1997 Fenster in der Vorhalle Opal Opakglas Blei Lupenglaser nbsp Maria Katzgrau Fenster in der UngarnkapelleMotiv Anzahl Kunstler Jahr Standort MaterialSternenweg Karls des Grossen 3 Ludwig Schaffrath 1997 Fenster in der Vorhalle Opal Opakglas Blei LupenglaserDie Geheimnisse des glorreichen freudenreichen und schmerzhaften Rosenkranzes 1 Wilhelm Geyer 1955 Fenster in der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotSzenen aus dem Leben des hl Lambert von Maastricht 1 Wilhelm Geyer 1955 Fenster in der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotSzenen aus dem Leben des hl Nikolaus von Myra 2 Wilhelm Geyer 1955 Fenster in der Nikolauskapelle Antikglas Blei Schwarzlotdie vier grossen Heiligtumer und Engel 1 Wilhelm Geyer 1955 Fenster in der Nikolauskapelle Antikglas Blei Schwarzlotgeometrisches Ornament 2 Kunstler unbekannt um 1955 Fenster in der Nikolauskapelle Antikglas BleiKreis Ornament Stiftung des kath Studentenvereins Carolingia gewidmet seinen Gefallenen und Toten 1 Anton Wendling 1951 52 Ostfenster in der Nikolauskapelle Antikglas Bleiornamentale Komposition im Masswerk Relief mit Bischofsstab 1 Felix Kreusch 1955 Fenster im karolingischen Bogen der Allerheiligenkapelle Grablege der Aachener Bischofe Antikglas BleiKreis Ornament 2 Anton Wendling 1951 52 Fenster in der Chorhalle auf der Nordseite Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten die als Trager der Heilsgeschichte gedient haben heilige Heimat Albertus Magnus Thomas von Aquin Hildegard von Bingen Britta von Schweden Nikolaus von Kues Petrus Canisius 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten des Heiligen Reiches Augustinus von Hippo Konig David Alkuin Karl der Grosse Gertrud von Nivelles Foillan 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten der heiligen Wissenschaft Servatius Martin von Tours Willibrord Norbert von Xanten Lambert von Maastricht Hubert von Luttich 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiVorgeschichte des Heils und die Heilsgeschichte begleitende Gestalten Schopfung Noach und Mose Vergil und Jesaias Katharina von Alexandrien und Stephanus Franz Xaver und Patrick Vinzenz von Paul und Petrus Matthaus und Markus Engel 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiVorgeschichte Offenbarung und Vollendung des Heils Erschaffung der Eva Sundenfall Verkundigung Anbetung Taufe Jesu Hochzeit zu Kana Ecclesia und Synagoge Wiederkunft Christi Verherrlichung Gottes 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiVorgeschichte des Heils und die Heilsgeschichte begleitende Gestalten Erschaffung der Tiere Abraham und Melchisedek Joachim und Anna Joseph von Nazareth und Agnes von Rom Athanasius und Benedikt Clemens von Rom und Johannes Chrysostomus Paulus und Theresia von Avila Lukas und Johannes Engel 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten der heiligen Heimat Bonifatius und Adalbert Bernhard und Hermann Josef von Steinfeld Thomas von Kempen und Dante 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten des Heiligen Reiches Kaiser Heinrich II und Otto III Kunigunde von Luxemburg und Adelheid Ludwig IX und Eduard der Bekenner 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiOrnament und historische Gestalten der Heiligen Kunst Salomo und Einhard Eligius und Bernward Gregor der Grosse und Orlando di Lasso 1 Walther Hugo Benner 1949 1951 Fenster in der Chorhalle Antikglas BleiKreisornament 2 Anton Wendling 1951 52 Fenster in der Chorhalle auf der Sudseite Antikglas BleiOrnament 6 Hermann Schaper 1900 1913 Fenster im Erdgeschoss des Sechzehnecks Antikglas Bronzefreie Komposition 5 Ludwig Schaffrath 1958 Fenster in der Matthiaskapelle Antikglas BleiRautenmuster mit Rahmenstreifen 3 Werkstattentwurf ohne Jahr Fenster in der Annakapelle Antikglas Bleifreie Komposition 6 Maria Katzgrau 1993 Fenster in der Ungarnkapelle Opakglas Blei GoldfolieOrnament 1 Ewald Matare 1952 53 Fenster in der Kapelle 1 OG Glasflusskristalle Antikglas Glasbrocken Gusseisenstilisierter Baum 1 Felix Kreusch 1958 Fenster auf der Michaelsempore der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotDas Vaterunser im Rosenkranzgebet Im Masswerk Hl Dreifaltigkeit 1 Felix Kreusch 1958 Fenster auf der Michaelsempore der Nikolauskapelle Antikglas Blei Schwarzlotdie Kirche und die Gemeinschaft der Heiligen 1 Felix Kreusch 1959 60 Fenster auf der Michaelsempore der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotSt Michael der Seelenfuhrer 1 Felix Kreusch 1959 60 Fenster auf der Michaelsempore der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotSzene aus der Geheimen Offenbarung des Johannes Strom Lebensbaum Thron Gottes Offb 22 1 2 1 Felix Kreusch 1959 60 Fenster auf der Michaelsempore der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotSt Raphael St Gabriel St Korona St Leopardus von Aachen 1 Ernst Jansen Winkeln 1958 Fenster auf der Empore in der Nikolauskapelle Antikglas Blei SchwarzlotOrnament 3 Hermann Schaper 1900 1913 Fenster im Obergeschoss des Sechzehnecks Antikglas BronzeOrnament 1 Hermann Schaper 1900 1913 Turoberlicht im Obergeschoss des Sechzehnecks Antikglas Bronzegeometrische Komposition 2 Wilhelm Buschulte 1979 Fenster in der Chorhalle auf der Nordseite Opakglas BleiOrnament 3 Hermann Schaper 1900 1913 Fenster im Obergeschoss des Sechzehnecks Antikglas BronzeOrnament 1 Hermann Schaper 1901 Fenster im Tambour Antikglas BronzeSieg des Lichtes uber die Dunkelheit 1 Monika Rutten 1989 Fenster im Westturm Antikglas Blei Schwarzlot Domorgeln Bearbeiten Hauptartikel Orgeln des Aachener Doms nbsp Prospekt der Hauptorgel im oberen nordlichen UmgangUber die ersten Orgelanlagen in der Aachener Marienkirche gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen Bekannt ist dass 826 ein Priester aus Venedig fur Ludwig den Frommen eine Orgel gebaut hat In den Jahren 1598 bis 1599 wurde durch den Lutticher Orgelbauer Bernhard Spiring eine neue Orgel gebaut 288 1628 wurde eine neue Orgel auf zwei roten Porphyrsaulen durch Johann Schaden errichtet die mit einem kunstvollen Prospekt und 24 Register ausgestattet war 289 Im Zuge des Ausbruchs der wertvollen Porphyrsaulen wahrend der franzosischen Besatzungszeit 1795 wurde auch die Orgel demontiert Ein neues Instrument wurde in den Jahren 1807 bis 1809 zwischen Chor und Oktogon aufgestellt Sie stammte ursprunglich aus der 1802 sakularisierten Reichsabtei St Maximin in Trier Durch die Wiederaufstellung der antiken Saulen musste auch diese Orgel aus Platzgrunden demontiert werden In den Jahren 1845 bis 1847 wurde nach einem Entwurf des Kolner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner von dem Linnicher Orgelbauer Wilhelm Korfmacher eine Orgel mit neogeotischen Prospekt eingebaut Dieses Instrument hatte 60 Register verteilt auf drei Werke Das Geblase der Orgel wurde im Obergeschoss der Matthiaskapelle installiert Dieses Instrument wurde 1939 von Johannes Klais neugestaltet und auf 65 Register erweitert die auf nunmehr funf Werke verteilt wurden Die Klais Orgel besitzt einen Hauptspieltisch mit vier und einen Chorspieltisch mit zwei Manualen Dabei wurde das Geblase unmittelbar mit den Orgelkasten verbunden so dass das Obergeschoss der Matthiaskapelle wieder hergestellt werden konnte Die Orgel wurde in den ostlichen Jochen des Hochmunsters aufgestellt 290 In den Jahren 1991 bis 1993 wurde die Orgelanlage durch die Orgelbaufirma Klais restauriert und auf insgesamt 89 Register erweitert Dabei wurden die Schwalbennestorgeln zu einem neuen selbstandigen Instrument mit 30 Registern zusammengefasst das heute auf dem Hochmunster also zwischen Oktogon und Chorhalle steht Die mit einem eigenen Spieltisch versehene Hochmunsterorgel kann bei Bedarf der Hauptorgel zugeschaltet werden Neben der grossen Orgel besitzt der Aachener Dom noch eine kleine Orgel die sogenannte Zoboli Orgel mit 16 Registern aus der Zeit um 1850 die im Sechzehneck aufgestellt ist Daruber hinaus wird bei Domkonzerten und bei Gottesdiensten in der Nikolauskapelle seit dem Jahre 2004 ein neues Orgelpositiv der Firma Martin Scholz aus Monchengladbach eingesetzt 291 Glocken Bearbeiten Im Glockenstuhl des Turmes hangen acht Glocken an Holzjochen im Holzglockenstuhl Das Gelaut wurde in den Jahren 1656 und 1659 eben nach dem Stadtbrand von 1656 durch den Aachener Glockengiesser Franz von Trier und seinen Sohn Jakob gegossen 292 Die dabei veranderte Disposition des mittelalterlichen Gelautes wurde bis heute beibehalten obwohl die Marienglocke zweimal erneuert werden musste Die heutige Marienglocke stammt aus dem Jahr 1958 und wurde durch die Glockengiesserei Petit und Gebr Edelbrock gegossen 293 Technische Daten und Inschriften der Glocken Nr Name Nominal HT 1 16 Gewicht kg 292 O mm Inschrift 1 Maria g0 8 5800 2075 O MATER ALMA CHRISTI CARISSIMA SUSCIPE PIA LAUDUM PRAECAMINA O hehre und liebste Mutter Christi nimm auf unsere frommen Lobgesange GEGOSSEN 1535 ZERSTOERT 1656 ERNEUERT 1659 ZERBORSTEN 1818 UMGEGOSSEN 1881 ZERSCHLAGEN 1942 WIEDERUM ERNEUERT 19582 Carolus h0 7 2900 1628 HONOR ET CULTUS QUEMREGALIS ECCLESIA AQUEN SANCTISSIMO IMPERATORI PATRONO AC FUNDATORI SUO CAROLO VIRTUTE MERITO IMPERIO VERE MAGNO DEBET ET DEFERT MIHI NOMEN DEDIT ANNO 1 6 5 9 Lob und Verehrung zollt Aachens konigliche Kirche ihrem Grunder und Patron dem heiligsten Kaiser Karl gross an Tugend Verdiensten und Herrschaft Man gab mir darum seinen Namen 3 Johannes Evangelista d1 8 1400 1367 NASCENTES INTER SOCIAS MECUM ORDINE PONOR TERTIA SED CUM QUINTA TONO APPELLATA JOHANNES Ich heisse Johannes und nehme unter den mit mir gegossenen Gefahrtinnen der Ordnung nach den dritten Platz ein in der Tonleiter jedoch den funften 4 Johannes Baptista e1 7 1225 1217 JOHANNES BAPTISTA ORA PRO NOBIS IN LUDO HAUD IN AGRO FLORENS NOS CURIA FECIT SED LONGO SUB AGRO FUDIT NOS IPSE DECANO A O 1 6 5 6 Johannes der Taufer bitte fur uns Bluhend im Spiele nicht auf dem Felde schuf uns die Kurie doch auf weitem Felde goss man uns fur den Dekan 5 Leopardus fis1 3 850 1078 SANCTE LEOPARDE ORA PRO NOBIS ANNO 1 6 5 9 Hl Leopard bitte fur uns Im Jahr 1659 6 Stephanus g1 8 715 1027 SANCTE STEPHANE ORA PRO NOBIS ANNO 1 6 5 9 Hl Stephanus bitte fur uns Im Jahr 1659 7 Petrus a1 1 425 894 SANCTE PETRE ORA PRO NOBIS ANNO 1 6 5 9 Hl Petrus bitte fur uns Im Jahr 1659 8 Simeon h1 8 290 793 SANCTE SIMEON JUSTE ET TIMORATE ORA PRO NOBIS Heiliger Simeon gerecht und gottesfurchtig bitte fur uns Das Glockenmotiv bildet der lateinische Hymnus Veni creator spiritus des Hrabanus Maurus deutsch Komm Heilger Geist der Leben schafft oder Komm Schopfer Geist kehr bei uns ein vgl Gotteslob Nr 341 342 und 351 bzw Komm Gott Schopfer Heiliger Geist Evangelisches Gesangbuch Nr 126 293 Notensatz des Glockenmotivs nbsp source Die Audiowiedergabe wird in deinem Browser nicht unterstutzt Du kannst die Audiodatei herunterladen Figurenschmuck Bearbeiten nbsp Annakapelle nbsp Annakapelle Statuen der Heilige Sippe nbsp Karls und Hubertuskapelle HildegardIm Zuge der Restaurierungsarbeiten am Dom in preussischer Zeit wurde der Bildhauer Gottfried Gotting beauftragt ein neogotisches Figurenprogramm fur die Aussenfassade der Kirche anzufertigen Die Plane fur die Ausstattung der Anna Matthias Karls und Hubertuskapelle sowie der Chorhalle mit 94 neogotischen Figuren wurden im Auftrag des Karlsvereins von Robert Ferdinand Cremer ausgearbeitet Gottfried Gotting konnte sich im Wettbewerb gegen die favorisierten Kolner Bildhauer aufgrund der gunstigeren Preiskalkulation durchsetzen Als erster Zyklus wurden 16 Figuren der Matthiaskapelle 1865 bis 1867 in Udelfanger Sandstein angefertigt Die 1 88 Meter bis 2 00 Meter hohen Figuren ersetzten die Reste des ursprunglichen Bauziers von dem sich Mitte des 19 Jahrhunderts lediglich sechs Figuren erhalten haben die jedoch so stark verwittert waren dass nur eine Figur als Apostel Bartholomaus zu erkennen war Entgegen den Vorstellungen des Stiftskanonikus Franz Bock der thematisch eine Darstellung der in Aachen gekronte Konige praferierte wurde der Vorschlag des Karlsvereins der Apostelzyklus erganzt um vier Evangelisten realisiert 294 Die finanziellen Mittel fur die Figuren der Matthiaskapelle wurden von der Marianischen Bruderschaft bereitgestellt 295 Von den ehemaligen Figuren der Annakapelle waren im 19 Jahrhundert keine Reste mehr erhalten Man entschloss sich den von Johannes Theodor Laurent eingereichten Vorschlag zu verwirklichen Die finanziellen Mittel fur Anfertigung der Figuren wurden durch eine Lotterie aufgebracht die einflussreiche Aachener Frauen anlasslich der Heiligtumsfahrt 1867 organisierten 296 Die Einnahmen von 7657 20 Talern ubertrafen die veranschlagten Kosten von 6340 Talern Die 23 Figuren die die Heilige Sippe darstellen wurden 1869 bis 1871 in Savonnieres Kalkstein angefertigt Die Ausfuhrung wurde durch Lieferschwierigkeiten wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges verzogert Die ursprunglich vorgesehene zentrale Figur der Muttergottes wurde nach einem Veto des erzbischoflichen Generalvikariats wieder von der Konsole genommen und durch eine Anna selbdritt Figur ersetzt Die Muttergottesfigur wurde spater in das Figurenprogramm der Karls und Hubertuskapelle aufgenommen 297 Die unteren Fensterbogen der Annakapelle werden durch 38 cm grosse Engel verziert die Rauchfasser Musikinstrumente und Werkzeuge der Bildenden Kunst tragen Im Februar 1870 wurde auch das Figurenprogramm Karolinger und Bischofszyklus fur die Ausschmuckung der Karls und Hubertuskapelle vom Kolner Generalvikariat genehmigt nachdem man sehr kontrovers um die Aufstellung der Hildegard Figur diskutiert hatte da die dritte Frau Karls des Grossen nicht heiliggesprochen war Der achtteilige Zyklus orientiert sich an der Kolner Tafelmalerei der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts 298 Der uber der Kapellentur angebrachte Wappenengel 1874 war mit 400 Talern das teuerste Einzelwerk Gottings am Aachener Dom 299 Die Finanzierung der Steinmetzarbeiten gestaltete sich schwierig da die Figuren durch sporadische Einzelspenden realisiert werden musste da sich der einflussreiche Kolner Politiker August Reichensperger gegen eine erneute Finanzierung durch eine Dombaulotterie aussprach 300 Auf der zentralen Konsole uber der Tur wurden die Figuren der Muttergottes sowie flankierend die Patrone der Kapellen Karl der Grosse und der Hl Hubertus von Luttich aufgestellt Auf dem linken Strebepfeiler wurden die 1 90 Meter grossen Figuren Hildegards und Hl Arnulfs auf dem rechten Strebepfeiler die Figuren des Hl Lambertus und Hl Floribertus platziert 301 Die Aufstellung der Figuren an der Karls und Hubertuskapelle wurde in den Jahren 1871 bis 1874 realisiert Im Jahr 1987 wurden die stark verwitterten Figuren abgenommen gereinigt konserviert und im Februar 2014 wieder aufgestellt 302 Im Jahr 1870 legte Gotting auch das Angebot fur die 29 Chorstatuen aus Savonnieres Kalkstein vor Auch die Finanzierung der Chorstatuen bereitete grosse Schwierigkeiten so dass der Figurenzyklus Ende 1874 unvollendet eingestellt werden sollte Durch Einzelspenden wohlhabender Aachener Burger konnte schliesslich der Figurenschmuck vollstandig 1877 realisiert werden 303 Das Figurenprogramm der Chorstatuen zeigt thematisch den Hofstaat Mariens Von den Ende des 19 Jahrhunderts angefertigten Figuren wurden bei dem Bombenangriff in der Nacht vom 23 zum 24 Dezember 1943 die Figuren des Johannes und Lukas am Chorpfeiler 4a zerstort 304 Die Figuren werden seit einigen Jahrzehnten schonend konserviert Fruhere Ausstattung Bearbeiten Zur Ausstattung der Kirche zahlte in der Vergangenheit eine Vielzahl von Ausstattungsgegenstanden die sich heute aus unterschiedlichen Grunden Auslagerung Verlust oder Zerstorung in Kriegszeiten Schenkungen kirchenpolitische Entscheidungen nicht mehr in der Kirche befinden Dreikonigenleuchter Bearbeiten Der sechs Meter hohe Dreikonigenleuchter wurde 1513 als Totenleuchter am Grab Ottos III im gotischen Chor errichtet Der dreiseitige Messingleuchter war durch einen dreieckigen hohen Baldachinaufbau gekennzeichnet an den Ecken durch fialenahnliche Turmchen flankiert Die Seiten sind durch gotische Strebe und Masswerke verziert Auf drei Ebenen waren Figuren angeordnet Maria mit dem Kind unten die Heiligen Drei Konige Mitte und Karl der Grosse im oberen Baldachin Bischof Berdolet liess den Leuchter 1803 demontieren und einschmelzen um mit dem Erlos die finanzielle Ausstattung der Kirche zu verbessern 305 Marmorkanzel Kaiser Wilhelms II Bearbeiten Anlasslich der Fertigstellung der Rekonstruktion des Innenraumes des Kirchengebaudes im Fruhjahr 1913 beschloss Kaiser Wilhelm II dem Aachener Dom wie auch fruhere deutsche Kaiser einen Ausstattungsgegenstand zu schenken Er beauftragte den Konservator der Rheinlande Paul Clemen mit dem Entwurf einer monumentalen Kanzel aus italienischem Marmor Die geometrisch einfach gestaltete Kanzel ohne Schalldeckel wurde von der Firma Kostner in Berlin gefertigt Der abgeschliffene Pavanazzo Marmor wurde durch goldene Kanten verziert Eine gerade neunstufige Treppe fuhrte auf die Kanzel Der figurliche Schmuck zwei Lowen und ein Adler der das Pult tragt wurde von Professor Rauch in Berlin angefertigt Die Marmorkanzel wurde am 21 Juli 1913 eingeweiht und im Sudjoch des unteren Umgangs aufgestellt Nach der kunsthistorischen Neubewertung wurde sie 1982 aus dem Sechzehneck entfernt und eingelagert 306 307 Domschatz Bearbeiten Hauptartikel Aachener Domschatzkammer nbsp Karlsbuste zum Karlsfest im Dom aufgestelltDer Aachener Domschatz 308 gehort zu den bedeutendsten Kirchenschatzen der Welt er wurde 1978 zusammen mit dem Dom in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen Der Domschatz umfasst eine Fulle von Schatzstucken aus den verschiedensten Epochen von der Spatantike bis in die Neuzeit 309 Ein Teil des Domschatzes wird heute in der 1995 neu gestalteten Domschatzkammer prasentiert Seit dem Mittelalter bis 1861 wurde der Domschatz in einem Wandschrank der Matthiaskapelle aufbewahrt Nachdem 1861 die Karlskapelle ihre Funktion als Gebetsraum fur frankophone Kurgaste weitgehend verloren hatte wurde hier eine Schatzkammer eingerichtet Aufgrund von baulichen Mangeln erfolgte 1881 eine Verlegung der kostbaren Kunstgegenstande in die Ungarnkapelle wo sie in zu diesem Zwecke angefertigten Wandschranken bis 1929 aufbewahrt wurden Nach Schliessung der offenen Arkaden der Armseelenkapelle wurde der Domschatz zunachst notdurftig dort eingelagert Der Raum wurde bis 1931 nach Norden erweitert und mit einer Alarmanlage versehen Nach Beseitigung der Kriegsschaden wurde die Schatzkammer 1946 wieder eroffnet und 1958 erneut umgebaut Den Schwerpunkt der etwa 100 Exponate der heutigen Ausstellung bildet hier die Prasentation von im Umkreis Karls des Grossen entstandenen Kunstwerken Neben wertvollen Goldschmiedearbeiten Elfenbeinschnitzereien Handschriften insbesondere Werken der karolingischen Buchmalerei verfugt die Schatzkammer auch uber einen umfangreichen Textilschatz und eine Sammlung von kostbaren Kaseln Zum Aachener Domschatz gehoren neben den in der Schatzkammer ausgestellten Kunstgegenstanden auch die kunsthistorisch bedeutenden Ausstattungsgegenstande des Doms wie der Konigsthron der Barbarossaleuchter die Reliquienschreine die Pala d oro oder der Ambo Heinrichs II Einige der Ausstellungsobjekte sind auch weiterhin zu besonders feierlichen Anlassen regelmassig in liturgischem Gebrauch so das bei Pontifikalamtern verwandte ottonische Lotharkreuz der ausschliesslich zu Bischofsweihen benutzte ebenfalls ottonische Goldene Buchdeckel oder die Wappentruhe des Richard von Cornwall die wahrend der Heiligtumsfahrt zur Aufbewahrung der Tuchreliquien verwendet wird Die Karlsbuste von 1349 wird regelmassig zum jahrlich am Januarende stattfindenden Karlsfest und zur Verleihung des Internationalen Karlspreises die jedes Jahr am Hochfest Christi Himmelfahrt erfolgt im Dom aufgestellt Historische religiose und kulturelle Bedeutung BearbeitenKronungsort Bearbeiten Hauptartikel Aachen als Kronungsstadt deutscher Konige im Artikel Geschichte der Stadt Aachen nbsp Kronung Karls V Auf ausdruckliche Anweisung Karls des Grossen kronte sich dessen Sohn Ludwig der Fromme in der Pfalzkapelle selbst zum Konig Ab der Kronung Konig Ottos I 936 wurden bis zum Jahre 1531 nahezu alle deutschen Konige in der Aachener Pfalzkapelle gekront Die Salbung und Kronung fanden am Hauptaltar statt die spatere Thronsetzung dann auf dem Thron Karls des Grossen der bis heute besichtigt werden kann Alle deutschen Herrscher gleichgultig ob in Aachen gekront oder nicht haben in diesem Zeitraum auf dem Karlsthron Platz genommen Anlasslich der Kronung Karls V am 24 Oktober 1520 in Aachen schrieb Albrecht Durer in das Tagebuch seiner niederlandischen Reise Da hab ich gesehen alle herrliche Kostlichkeit desgleichen keiner der bei uns lebt kostlicher Ding gesehen hat 310 Begrabnisort Bearbeiten Grab Karls des Grossen Bearbeiten Karl der Grosse starb am 28 Januar 814 in Aachen Er wurde nach historischen Uberlieferungen seines Biografen Einhard am gleichen Tag in der Pfalzkirche begraben Der genaue Begrabnisort ist unbekannt Die Lokalisierung des Grabes war uber mehrere Jahrhunderte Gegenstand archaologischer Grabungen Neben einer Bestattung im Ostchor im Ost bzw im Sudost oder Sudwestjoch des Sechzehnecks wurde das Grab auch immer an der Schwelle der Kirche oder im vorgelagerten Atrium vermutet Daruber hinaus wurde das Grab auch im Zentrum des Oktogons unter der romanischen Agidiuskapelle oder im Vorraum des nordlichen Annexbaus vermutet 311 Diese Hypothese einer Bestattung in der Vorhalle konnte durch archaologische Grabungen 2010 nicht bestatigt werden Favorisiert wird in der wissenschaftlichen Literatur eine Bestattung im Proserpina Sarkophag aus dem 3 Jahrhundert in einem bogenuberspannten Arkosolgrab im Sudost Joch des Sechzehnecks 312 Dieser Sarkophag war ein Bestandteil eines Grabdenkmals fur Karl den Grossen das 1788 auf Beschluss des Stiftskapitels abgerissen wurde Das Grab Karls des Grossen wurde im Jahr 1000 von Otto III geoffnet und wieder verschlossen Im Jahr 1165 wurde Karl der Grosse im Beisein Friedrichs I heiliggesprochen und seine Gebeine zunachst in einen provisorischen Schrein umgebettet 1215 soll Kaiser Friedrich II anlasslich seiner Kronung den letzten Nagel in den Karlsschrein eingeschlagen haben in dem sich die sterblichen Uberreste Karls bis heute befinden Grab Ottos III Bearbeiten nbsp Ehemalige Grabplatte Ottos III Nach seinem Tod im Alter von 21 Jahren wurde der Leichnam Ottos III von der Burg Paterno nach Aachen uberfuhrt und am Ostersonntag 1002 in der Marienkirche ostlich des Petrusaltars im Ostjoch bestattet Nach der Vollendung der gotischen Chorhalle wurde das Grab verlegt Im Jahr 1804 wurden die Gebeine Otto III entnommen Bei der Uberfuhrung nach Frankreich gingen sie verloren Die von Kurfurst Friedrich von Sachsen 1512 gestiftete 3 10 Meter lange und 1 80 Meter breite Grabplatte die ein niedriges Denkmal bedeckte wurde auf Anweisung von Bischof Berdolet 1803 umgearbeitet und mit dem Namenszug Carolo Magno versehen Heute befindet sich die Platte an der Aussenseite der Sudwand des Chorhauses Bedeckt von einer 1834 angefertigten 2 20 Meter langen und 1 05 Meter breiten Marmorplatte befindet sich der rote Sandsteinsarkophag Otto III heute in der Mitte der Chorhalle Heiligen und Reliquienverehrung Heiligtumsfahrt Bearbeiten Hauptartikel Aachener Heiligtumsfahrt Bereits im Mittelalter verstarkte sich die Hinwendung des glaubigen Volkes auf die Verehrung der Heiligen und Wurdigung der biblischen Heiligtumer Wertvolle Sarkophage und kostbare Reliquienbehaltnisse wurden angefertigt und entsprechend ihrer Bedeutung stets oberhalb der Mensa der Altare aufgestellt Vermutlich stand der Schrein mit den Gebeinen Karls des Grossen im Zentrum des Oktogons unterhalb des Barbarossa Leuchters wahrend der Marienschrein mit den wichtigsten Heiligtumern hinter dem Hauptaltar im Ostanbau des karolingischen Baus positioniert wurde Die Prasentation der wichtigen Reliquien bestimmte auch das ikonografische Konzept der Kirche und verdrangte andere Funktionen wie die liturgische Versammlung der Gemeinde in umliegende Gebaude und neue Seitenkapellen 313 nbsp Heiligtumsfahrt 2014Seit 1349 findet die im siebenjahrigen Turnus die Aachener Heiligtumsfahrt statt eine Wallfahrt bei der die vier im Marienschrein aufbewahrten Tuchreliquien verehrt werden Bei den spatantiken Stoffen soll es sich der Uberlieferung nach um die Windeln Jesu das Lendentuch Jesu das Kleid Mariens und das Enthauptungstuch Johannes des Taufers handeln Die Reliquien werden dem Marienschrein entnommen und fur die Dauer von zehn Tagen Besuchern und Pilgern gezeigt 314 Zur besseren Prasentation der Heiligtumer wurde Anfang des 15 Jahrhunderts mit dem Bau der gotischen Chorhalle begonnen da der karolingische Bau fur die zahlreich nach Aachen pilgernden Glaubigen nicht mehr ausreichte Gleichzeitig wurden um das Oktogon ein Kranz von Kapellen angebaut um den Wallfahrern einen Ort fur Andachten und Gebete zur Verfugung zu stellen Die letzte Aachener Heiligtumsfahrt fand im Juni 2014 statt und stand unter dem Motto Glaube in Bewegung Zieh in das Land das ich dir zeigen werde 315 Begleitet wurde die Heiligtumsfahrt im Jahr 2014 von dem 600 jahrigen Jubilaum der Chorhalle und dem 1200 jahrigen Todestag Kaiser Karls des Grossen 316 Pfarr und Stiftskirche Bearbeiten Bereits zu Zeiten Pippins des Jungeren war St Marien Pfarrkirche der Grundherrschaft Aachen Als Pfarr und Fiskalkirche wurde hier die Taufe gespendet Verstorbene beerdigt und die Kirche besass das Recht der Zehnterhebung 317 Karl der Grosse grundete hier ein Stift dessen Kleriker die Aufgabe besassen die Feier der Liturgie zu gestalten Zunachst umfasste die Kommunitat zwolf Kanoniker denen ein Abt vorstand Uber die Grundung des Stifts zu karolingischer Zeit und uber etwaige Dotationen liegen keine schriftlichen Quellen vor Im Zuge der Stiftsgrundung wurde ein Stiftskloster vermutlich im Bereich des heutigen Claustrums errichtet die Kirche von Karl dem Grossen mit einem Reliquienschatz ausgestattet liturgische Bucher und Geratschaften angeschafft und schliesslich der Kirche Immunitat und Konigsschutz verliehen Die Grablege der Stiftskanoniker wird auf dem Gebiet der heutigen Michaelskapelle vermutet 318 Die unterschiedlichen liturgischen Funktionen der Kirche druckt sich auch in der raumlichen Disposition in karolingischer Zeit aus Das Sanktuarium Altarraum umfasste den Ostbau mit dem Hauptaltar dem Marienaltar sowie das Ostjoch des Sechzehnecks im Unter und Obergeschoss mit dem Petrusaltar im Erdgeschoss und dem Salvator Erloser altar im oberen Umgang Der Raum des Oktogons bildete bis zur Errichtung der gotischen Chorhalle den Chor in dem das Chorgestuhl und zeitweise der Allerheiligenaltar untergebracht war Das gesamte Hochmunster mit Ausnahme des Ostjoches war den Laien der Pfarrei vorbehalten Der Erloseraltar der als Pfarraltar fungierte wurde spater als Kreuzaltar bezeichnet Westlich des Thrones befand sich der Taufbrunnen der Kirche in der bis 1803 die Spendung der Taufe vorgenommen wurde 319 Bischofskirche Bearbeiten Aachen war bis zum 19 Jahrhundert kein Bischofssitz Das Gebiet des heutigen Bistums Aachen gehorte uberwiegend zu den Bistumern Maastricht Luttich und Koln Erst Napoleon machte Aachen zum Bischofssitz des von ihm 1802 fur die neuen Departements Roer und Rhin et Moselle gegrundeten Bistums Aachen moglicherweise aus Verehrung fur Karl den Grossen Erster Bischof war von 1802 bis zu seinem Tod 1809 Marc Antoine Berdolet Seine Nachfolge blieb ungeklart 1821 wurde das Bistum durch die Papstliche Bulle De salute animarum aufgehoben und dem Erzbistum Koln eingegliedert 320 Am 13 August 1930 wurde das Bistum Aachen von Papst Pius XI neu errichtet Nach Wahl durch das Domkapitel im Dezember 1930 trat Bischof Joseph Vogt im Fruhjahr 1931 sein Amt an Der Aachener Dom ist seitdem die Kathedralkirche des Bistums Nach der Emeritierung von Bischof Heinrich Mussinghoff im Dezember 2015 wurde im September 2016 nach neunmonatiger Sedisvakanz der Trierer Weihbischof Helmut Dieser von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Aachen ernannt 321 Weltkulturerbe Bearbeiten nbsp Welterbeplakette am Aachener DomAls erstes deutsches Kulturdenkmal wurde der Aachener Dom 1978 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 322 Die UNESCO erklarte dass der Dom bau und kunstgeschichtlich von universeller Bedeutung sei und als eines der grossen Vorbilder religioser Architektur gelte 323 Vier Kriterien fur die Aufnahme in die Welterbeliste wurden als erfullt angesehen 322 Kriterium i Mit seinen Saulen aus griechischem und italienischem Marmor den Bronzeturen dem grossten Mosaik in einer Kuppel jetzt zerstort hat die Pfalzkapelle in Aachen seit ihren Anfangen eine aussergewohnliche kunstlerische Schopfung wahrgenommen Sie war seit der Antike das erste gewolbte Bauwerk nordlich der Alpen Kriterium ii Stark beeinflusst von der klassischen und byzantinischen Tradition wahrend der karolingischen Renaissance und zu Beginn des Mittelalters war die Kapelle einer der Prototypen der religiosen Architektur und inspirierte zu Kopien oder Nachahmungen Kriterium iv Die Pfalzkapelle Karls des Grossen ist ein ausgezeichnetes und markantes Beispiel aus der Familie der Aulian Kapellen die auf einen Zentralbau mit Tribunen basieren Kriterium vi Die Konstruktion der Kapelle des Kaisers in Aachen symbolisiert die Vereinigung des Westens und ihrer spirituellen und politischen Wiederbelebung unter der Agide Karls des Grossen Im Jahr 814 wurde Karl der Grosse hier begraben und im gesamten Mittelalter bis 1531 wurden die deutschen Kaiser weiterhin in Aachen gekront Die Sammlung der Schatzkammer des Doms ist von unschatzbarem archaologischem asthetischem und historischem Wert Architektonische Bedeutung und Nachfolge Bearbeiten Schon im Mittelalter wurde der Dom bewundert und seine Architektur aus unterschiedlichen Grunden zitiert so etwa im Essener Munster dem Alten Turm in Mettlach der Nikolauskapelle auf dem Valkhof in Nijmegen in Sankt Maria im Kapitol in Koln und in der elsassischen Abteikirche Ottmarsheim Einrichtungen Organisationen und Vereine BearbeitenDomkapitel Bearbeiten Der Gottesdienst in der Marienkirche zur Zeit Karls des Grossen wurde durch die Kanoniker des angeschlossenen Marienstifts abgehalten Otto I verlieh den Kanonikern 966 das Recht einen eigenen Stiftspropst zu bestimmen Im Jahr 997 erneuerte Papst Gregor V die Privilegien des Stiftes und bestimmte sieben Kardinalpriester und sieben Kardinaldiakone fur den Dienst am Marienaltar Durch die Funktion des Marienstifts als Kronungsstift vergrosserte sich der Grundbesitz des Stiftes und die Zahl der Kanonikerpfrunde und Stiftsamter In Aachen gab es zwei Konigsvikare und drei Dignitatsstellen Propst Dekan und Cantor Auch nach Errichtung der benachbarten Kirche St Foillan blieb dem Dom mit der Taufkapelle das alleinige Taufrecht erhalten Mit der Erhebung zum Bischofssitz 1801 erfolgte die Umwandlung des Kronungsstiftes in ein Domkapitel Nach der Auflosung des Bistums Aachen erfolgte 1825 die Einrichtung eines Kollegiatsstiftskapitels Durch das Konkordat Preussens von 1929 wurde die Anzahl der Domkapitulare und Domvikare festgelegt Das Aachener Domkapitel besteht demzufolge seit 1930 aus dem Dompropst als Vorsitzenden und Sprecher sechs residierenden Domkapitularen vier nicht residierenden Domkapitularen sowie sechs Domvikaren Zudem gehoren zurzeit weitere sechs emeritierte Domkapitulare dem Kapitel an 324 325 Das Domkapitel ist mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen befasst so dem Gottesdienst der Sakramentenspendung und der Liturgie am Dom dem Erhalt des Doms der Mitsorge in der Leitung des Bistums sowie der Wahl eines neuen Bischofs 325 Domarchiv Bearbeiten Im Domarchiv Aachen werden alle vorhandenen Zeugnisse zum Aachener Dom aufbewahrt benutzbar gemacht und erhalten Dazu gehoren Dokumente die den grossen mittelalterlichen liturgischen Handschriftenbestand betreffen sowie Urkunden und Akten die noch aus dem Aachener Marienstift bis zur Sakularisation stammen 326 Dombauhutte Bearbeiten Die Dombauhutte kummert sich um die Bauerhaltung des Aachener Domes durch konservatorische und restauratorische Massnahmen um die Dokumentation wahrend und nach Sanierungsmassnahmen um die bauliche Betreuung aller Annex und Nebengebaude sowie um die Unterhaltung und Instandhaltung der Anlagen des gesamten Dombereichs Die Dombauhutte koordiniert die Sanierungsmassnahmen in Abstimmung mit der Dombaukommission den Vertretern von Bund Land Stadt der RWTH Aachen den Denkmalbehorden und dem Karlsverein Dombauverein 327 Von 2000 bis 2023 leitete Helmut Maintz die Arbeiten der Dombauhutte seit dem 1 Februar 2023 ist Jan Richarz Dombaumeister 328 Dommusik Bearbeiten nbsp Domkonzert im April 2016Im Aachener Dom finden regelmassige Konzerte statt 329 Die jeweils im Oktober aufgefuhrte Oktobermusik erinnert an die Befreiung Aachens 1944 und wird von dem Aachener Domchor sowie dem Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung des Domkapellmeisters gestaltet Weitere Konzerte finden mit dem Aachener Domorchester den Aachener Domblasern und dem Vokalensemble des Aachener Doms statt Zur Passionszeit werden vom Domchor zusammen mit dem Concert Royal Koln auf historischen Instrumenten in jahrlichem Wechsel die Matthaus und Johannes Passion von Johann Sebastian Bach aufgefuhrt Mehrmals im Jahr finden Orgelkonzerte mit Domorganist Michael Hoppe statt so z B zum Karlsfest Im Oktober 2015 hatte das Konzertformat Dom im Licht Premiere 330 Ein Domkonzert wurde live uber Videowande auf den Katschhof ubertragen wo sieben lichtstarke Beamer synchron zur Musik ein Video Mapping auf die Fassade der Kathedrale projizierten 331 332 Das Konzert musste nach etwa 45 Minuten abgebrochen werden weil statt der erwarteten 3 500 Besucher ca 6 000 Besucher den Katschhof bis auf den letzten Stehplatz gefullt hatten und die akute Gefahr einer Massenpanik bestand 333 Domsingschule und Domchor Bearbeiten Hauptartikel Domsingschule Aachen und Aachener Domchor Der Aachener Domchor kann auf eine mehr als 1200 jahrige Geschichte zuruckblicken Als altester deutscher Knabenchor geht seine Grundung auf die Choralschola an der Hofschule Kaiser Karls die Schola Palatina zuruck Uber die Jahrhunderte hinweg hat der Gesang des Domchores und seiner Vorganger das wesentliche Element der musikalischen Gestaltung der Liturgie an der Aachener Marienkirche ausgemacht und so neben den sonntaglichen Gottesdiensten insbesondere auch zu feierlichen Anlassen wie Konigskronungen Karlsfesten und Heiligtumsfahrten beigetragen 334 Im Jahr 1707 wurde das Choralenhaus auf dem Katschhof nach einer Schenkung von Johann Leonhard Blanche errichtet in dem die Schuler wohnen und am Musikunterricht teilnehmen konnten Wahrend der franzosischen Herrschaft geriet das Choralenhaus in wirtschaftliche Schwierigkeiten wurde geschlossen und erst am 3 November 1826 neu eroffnet Im Jahr 1881 wurde die Kirchenmusikschule St Gregorius Haus eroffnet die die gesangliche Ausbildung der Kirchenmusiker ubernommen hat Nach der Zerstorung des Gebaudes am Katschhof im Zweiten Weltkrieg wurde die Domsingschule 1960 als Grundschule neu eroffnet in der seit 2001 die musikalische Fruherziehung unter der Tragerschaft des Domkapitels mit dem Schwerpunkt Kirchenmusik angeboten wird 335 Seit 2000 wird der Domchor von Domkapellmeister Berthold Botzet geleitet Domkantor und Leiter des Madchenchores am Aachener Dom ist seit Juli 2013 Marco Fuhner Kirchenlieder Bearbeiten Aus Aachen ist das alteste deutsche Weihnachtslied uberliefert das nach neuesten Forschungen aus dem 11 Jahrhundert stammt 336 In der heutigen Fassung heisst es Sei uns willkommen Herre Christ im Althochdeutschen Syt willekomen heire Kirst Dieses Lied wurde in der Weihnachtsnacht von den Aachener Schoffen vom Chorgestuhl des Domes gesungen nachdem das Evangelium verlesen war 336 Ein weiteres Aachener Kirchenlied das Urbs Aquensis aus dem 12 Jahrhundert stellt zweifelsfrei seit dem Mittelalter bis in die heutige Zeit den Aachener Jubelgesang schlechthin dar Der Hymnus wurde fur Festmessen im Dom geschrieben Inmitten des Lobpreises stehen die Stadt selbst Karl der Grosse als gesalbter Kaiser und heiliger grosser Herrscher sowie Maria die die Menschen zu den Himmelreichen Toren und zum Licht der Ewigkeit fuhre 337 Karlsverein Dombauverein Bearbeiten Hauptartikel Karlsverein nbsp ehem Tur der Annakapelle umgebaut als Spenderportal des KarlsvereinsIm Jahre 1847 wurde von einigen Burgern Aachens der Karlsverein zur Restauration des Aachener Munsters heute Karlsverein Dombauverein gegrundet mit der Aufgabe den Aachener Dom die Marienkirche Kaiser Karls des Grossen in seiner geistigen religiosen und geschichtlichen Dimension zum Anliegen vieler Menschen und Institutionen zu machen Mit der Grundung des Vereins wurde die institutionelle Voraussetzung geschaffen um Spendengelder einzuwerben In der Folgezeit ubernahm der Verein vom Stiftskapitel die meisten Aufgaben der Bauabwicklung und Rechnungsfuhrung gegenuber den preussischen Ministerien im Bezug auf die Restaurierungsarbeiten am Dom 338 Bis heute ist der Karlsverein eine wichtige Institution zu Erhaltung und Instandsetzung des Aachener Doms Gemass der Satzung des Vereins wurden und werden alle Spenden und die Zuwendungen fur die bauliche Erhaltung des Aachener Doms verwendet 339 Munster Altar Verein Bearbeiten Im Jahr 1872 wurde auf Initiative von Stiftskanonikus Franz Bock der Munster Altar Verein gegrundet der sich eine stilreine Wiederherstellung des Altarraumes zur Aufgabe gemacht hat Insbesondere wurde nach Wegen gesucht den barocken Hauptaltar zu ersetzen der nach den Sanierungsarbeiten im 19 Jahrhundert stilistisch nicht mehr zum Gesamtensemble gepasst hat Der Verein verfugte bei der Grundung uber einen finanziellen Grundlage von 10 000 Talern der durch weitere Spenden aufgestockt wurde Der Verein begleitete die Neugestaltung der Altare der Chorhalle sowie der Kreuzkapelle Nikolauskapelle 340 Europaische Stiftung Aachener Dom Bearbeiten Im Jahre 1995 grundete das Domkapitel die Europaische Stiftung Aachener Dom mit dem Ziel die Anstrengungen zur Erhaltung des Aachener Doms noch weiter zu intensivieren und diese uber Spenden aus ganz Europa zu finanzieren Mehr als 100 Personlichkeiten aus ganz Europa gehoren dem Kuratorium an die sich zur Aufgabe gemacht haben an der Erhaltung dieses einzigartigen Bauwerks mitzuhelfen die europaische Dimension der Kathedralkirche darzustellen und eine Identifikation mit einer gemeinsamen europaischen Kultur zu fordern Dem Ehrenkuratorium der Stiftung gehoren Konige Staatsprasidenten Minister und Botschafter sowie Kardinale und Bischofe an 341 Auf Briefmarken Geldscheinen und Munzen BearbeitenDer Aachener Dom wurde seit dem beginnenden 20 Jahrhundert mehrfach auf philatelistischen und numismatischen Produkten abgebildet auch auf Geldscheinen Auf dem Revers von Grosspfennigen wurde bereits bei Friedrich I Barbarossa 1152 1190 342 Friedrich II 1215 1250 343 Richard von Cornwall 1257 1271 344 Rudolf von Habsburg 1273 1291 345 Adolf von Nassau 1292 1298 346 Albrecht I von Osterreich 1298 1308 347 und Heinrich VII von Luxemburg 1303 1313 348 das Aachener Marienmunster dargestellt Am 20 Juli 1923 gab der Stadt und Landkreis Aachen eine Notgeld Banknote mit dem Nennwert von 1 000 000 Mark heraus Der Aachener Dom diente als Brennender Dom als Motiv 349 Am 1 November 1930 Einzelmarke bzw 12 September 1930 Block veroffentlichte die Deutsche Reichspost eine 8 4 Reichspfennig Briefmarke in der Serie Nothilfe Bauwerke mit dem Motiv Dom und Rathaus von Aachen 350 Die Franzosische Republik gab zum 24 April 1972 eine 50 Centimes Briefmarke in der Serie CEPT mit dem Motiv des Aachener Doms heraus 351 Am 19 Oktober 1973 erschien bei der Deutschen Bundespost eine 40 Pfennig Briefmarke aus der Serie Fremdenverkehr mit dem Motiv Aachen Sowohl der Aachener Dom als auch das Aachener Rathaus waren abgebildet 352 Am 13 Januar 2000 editierte die Verkaufsstelle fur Sammlermunzen der Bundesrepublik Deutschland eine 10 DM Gedenkmunze aus 925er Sterling Silber mit dem Motiv Kaiser Karl der Grosse Dom zu Aachen 1200 Jahre 353 Gleichzeitig erschien eine Sonderbriefmarke zu 1 10 Euro mit dem gleichen Motiv Am 1 Oktober 2012 verkaufte die VfS eine 100 Euro Gedenkmunze aus 999 Feingold mit dem Motiv UNESCO Welterbe Dom zu Aachen 354 Es handelt sich dabei bis heute 27 Oktober 2018 um die teuerste deutsche Gedenkmunze bei Ausgabe 738 70 exklusive Versandkosten da der Goldpreis im Herbst 2012 besonders hoch war Das Motiv von Erich Ott setzte sich gegen Entwurfe von Bodo Broschot Reinhard Eiber und Victor Huster durch 355 Literatur BearbeitenFranz Bock Das Heiligthum zu Aachen Kurzgefasste Angabe und Abbildung samtlicher grossen und kleinen Reliquien des ehemaligen Kronungs Munsters sowie der vorzuglichsten Kunstschatze daselbst Schwann Koln Neuss 1867 Digitalisat Karl Faymonville Das Munster zu Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 1 Schwann Dusseldorf 1916 Nachdruck 1981 ISBN 3 590 32109 1 Ludwig Falkenstein Karl der Grosse und die Entstehung des Aachener Marienstiftes Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte N F 3 Schoningh Paderborn 1981 ISBN 3 506 73253 6 Digitalisat Hans Belting Das Aachener Munster im 19 Jahrhundert Zur ersten Krise des Denkmal Konzeptes In Wallraf Richartz Jahrbuch Band 45 1984 S 257 290 Walter Maas Der Aachener Dom Greven Koln 1984 ISBN 3 7743 0211 1 Ernst Gunther Grimme Text Michael Jeiter Aufnahmen Der Dom zu Aachen Grosse Baudenkmaler Band 374 Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1986 Leo Hugot Der Dom zu Aachen Ein Wegweiser Aachen 1986 ISBN 3 920284 23 2 Helga Giersiepen Die Inschriften des Aachener Doms Die Deutschen Inschriften Band 31 Reichert Wiesbaden 1992 ISBN 3 88226 511 6 vollstandiges modifiziertes Digitalisat in Deutsche Inschriften Online Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Architektur und Ausstattung Einhard Verlag Aachen 1994 ISBN 3 920284 87 9 Georg Minkenberg Fuhrer durch den Dom zu Aachen Aachen 1995 ISBN 3 9804836 0 6 Gunther Binding Deutsche Konigspfalzen von Karl dem Grossen bis Friedrich II 765 1240 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1996 ISBN 3 89678 016 6 Hans Jurgen Roth Haus zweier Welten 1200 Jahre Aachener Dom B Kuhlen Monchengladbach 1999 ISBN 3 87448 203 0 Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Einhard Verlag Aachen 2000 ISBN 3 930701 75 8 Dieter P J Wynands Der Dom zu Aachen Ein Rundgang Insel Bucherei 1205 Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 2000 ISBN 3 458 19205 0 Walter Maas Pit Siebigs Der Aachener Dom Greven Koln 2001 ISBN 3 7743 0325 8 Ernst Gunther Grimme Der goldene Dom der Ottonen Einhard Verlag Aachen 2001 ISBN 3 930701 90 1 Gisbert Knopp Ulrike Heckner Die gotische Chorhalle des Aachener Doms Baugeschichte Bauforschung Sanierung Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege Band 58 Imhof Petersberg 2002 ISBN 3 935590 38 5 Ruth Schlotterhose Die Chorfenster im Dom zu Aachen Einhard Verlag Aachen 2004 ISBN 3 936342 28 8 Hans Karl Siebigs Der Zentralbau des Domes zu Aachen Unerforschtes und Ungewisses Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2004 ISBN 3 88462 195 5 Peter Offergeld Marienstift In Manfred Groten Georg Molich Gisela Muschiol Joachim Oepen Hrsg Nordrheinisches Klosterbuch Lexikon der Stifte und Kloster bis 1815 Teil 1 Aachen bis Duren Studien zur Kolner Kirchengeschichte Band 37 1 Franz Schmitt Siegburg 2009 ISBN 978 3 87710 453 8 S 121 139 Textbeispiel Hans Jurgen Roth Ein Abbild des Himmels Der Aachener Dom Liturgie Bibel Kunst Thouet Aachen 2011 Helmut Maintz Sanierung Mosaiken Marmorverkleidung und Fussboden im Zentralbau des Aachener Doms Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 14 Thouet Aachen 2012 Walter Maas Pit Siebigs Der Aachener Dom Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2445 9 Andrea Pufke Hrsg Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen Material Bautechnik Restaurierung Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 78 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2012 ISBN 978 3 88462 325 1 Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner Hrsg Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 Jan Pieper Bruno Schindler Thron und Altar Oktogon und Sechzehneck Die Herrschaftsikonographie der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen Scriptorium Carolinum Band 5 Geymuller Verlag fur Architektur Aachen Berlin 2017 ISBN 978 3 943164 38 1 Georg Minkenberg Der Dom zu Aachen 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 6891 0 Herta Lepie Georg Minkenberg Der Domschatz zu Aachen 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2015 ISBN 978 3 7954 2320 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aachener Dom Album mit Bildern Videos und Audiodateien Der Aachener Dom Kirche und Weltkulturerbe Domkapitel Aachen abgerufen am 15 Marz 2016 Karlsverein Dombauverein Aachen Christiane Schillig Der Aachener Dom Wider den Zahn der Zeit In Monumente Online Deutsche Stiftung Denkmalschutz Oktober 2005 abgerufen am 15 Marz 2016 Der Aachener Dom als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Aachener Dom Vollgelaut Festtage beginnend Grosse Glocken zuerst In WDR Glockenpforte Westdeutscher Rundfunk Koln abgerufen am 15 Marz 2016 Geheimnisvolle Orte Geheimnis Aachener Dom In WDR Fernsehen Westdeutscher Rundfunk Koln abgerufen am 15 Marz 2016 Aachener Dom Bilder sekulada com abgerufen am 18 Juni 2016 Bauaufnahme der Reste der ehemaligen Marienkapelle des Aachener Munsters 1916 abgerufen am 20 Marz 2023 Blatt 28 Wiederherstellungsversuch Zeichnung Anmerkungen Bearbeiten Die Funktion der Kirche als Pfalzkapelle wird gelegentlich in Frage gestellt vgl Clemens M M Bayer Zum Problem der Pfalzkapelle In Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 13 2011 Dombaumeistertagung in Aachen 2009 S 45 Die Forschung ging lange davon aus dass mit dem Wort Kapelle capella in der Zeit um 800 die privaten Oratorien des Herrschers bezeichnet worden seien Eine Pfalzkapelle hingegen ist die Aachener Marienkirche nicht gewesen Zwar wird sie in den Quellen durchaus capella genannt aber damit ist etwas vollig anderes gemeint als wir heute unter Kapelle verstehen Mit dem Wort capella bezeichnen diese Texte eine nichtbischofliche Eigenkirche an der Seelsorge ausgeubt wird In den Quellen des 9 Jahrhunderts wird St Marien ahnlich wie andere Kirchen mit einer ganzen Reihe verschiedener Ausdrucke belegt Sie heisst etwa Kirche ecclesia Basilika basilica Tempel templum Gebetshaus oratorium Munster monasterium oder eben auch Kapelle capella aber niemals Pfalzkapelle capella palatii Harald Muller fasst in Harald Muller Judith Ley Frank Pohle und Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit Kapitel 7 7 Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Veroffentlichungen des Stadtarchivs Aachen Band 14 Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 8 Aachen 2013 ISBN 978 3 87519 252 0 S 193 209 die Funktionen der Marienkirche in karolingischer Zeit zusammen Unstrittig scheint die Disposition als eigenstandige wohl auch als von Karl gegrundete Stiftskirche Ebenso unstrittig ist ihre Rolle als Pfarrkirche fur die Grundherrschaft und den Fiskus Aachen Will man insgesamt von einer dreifachen Funktion des Gotteshauses ausgehen Pfarrkirche Stiftskirche Herrscheroratorium so ist die letzte Aufgabe die am wenigsten zwingende und am wenigsten dauerhafte Burghart Schmidt Ulrike Heckner u a Die Holzer aus dem karolingischen Oktogon der Aachener Pfalzkapelle Moglichkeiten einer dendrochronologischen Datierung In Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 40 41 2009 S 220 235 Ulrike Heckner Die Bauzeit der Aachener Pfalzkapelle In Die Denkmalpflege 67 2009 S 195 196 Ulrike Heckner Der Tempel Salomos in Aachen Neues zur Baugeschichte der Marienkirche In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Orte der Macht Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 113 7 S 356 Georg Minkenberg Der Dom zu Aachen 2 Auflage Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 6891 0 S 4 6 Georg Minkenberg Der Dom zu Aachen 2 Auflage Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 6891 0 S 6 8 a b c d e Georg Minkenberg Der Dom zu Aachen In Schnell Kunstfuhrer 2 Auflage Nr 2775 Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 6891 0 S 18 24 Josef Buchkremer Dom zu Aachen In Beitrage zur Baugeschichte Band 3 100 Jahre Denkmalpflege am Aachener Dom Wilhelm Metz Aachen 1955 S 22 Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 11 Andreas Schaub Die romerzeitliche Besiedlung im Dombereich vor dem Bau der Thermen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner Hrsg Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Regensburg 2014 S 19 ff Andreas Schaub Die romerzeitliche Besiedlung im Dombereich vor dem Bau der Thermen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 26 f Raban von Haehling Andreas Schaub Hrsg Romisches Aachen Archaologisch historische Aspekte zu Aachen und der Euregio Regensburg 2013 S 165 ff Tanja Kohlberger Schaub Die Munsterthermen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner Hrsg Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Regensburg 2014 S 36 f Joseph Klinkenberg Fruhchristliches aus Aachen und Umgegend In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 37 1915 S 337 350 a b Clemens M M Bayer Das Grab Karls des Grossen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 65 Andreas Schaub Klaus Scherberich Karl Leo Noethlichs Raban von Haehling Kelten Romer Merowinger 1 Jh v Chr bis 8 Jh n Chr In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 1 Die naturlichen Grundlagen Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern Aachen 2011 S 230 440 hier S 348 Andreas Schaub Klaus Scherberich Karl Leo Noethlichs Raban von Haehling Kelten Romer Merowinger 1 Jh v Chr bis 8 Jh n Chr In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 1 Die naturlichen Grundlagen Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern Aachen 2011 S 230 440 hier S 417 Sebastian Ristow Alles Karl Zum Problem der Bauphasenabfolge der Pfalzanlage Aachen In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Orte der Macht Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 092 5 S 230 a b Andreas Schaub Klaus Scherberich Karl Leo Noethlichs Raban von Haehling Kelten Romer Merowinger 1 Jh v Chr bis 8 Jh n Chr In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 1 Die naturlichen Grundlagen Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern Aachen 2011 S 230 440 hier S 413 f Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 12 Andreas Schaub Klaus Scherberich Karl Leo Noethlichs Raban von Haehling Kelten Romer Merowinger 1 Jh v Chr bis 8 Jh n Chr In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 1 Die naturlichen Grundlagen Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern Aachen 2011 S 230 440 hier S 414 Sebastian Ristow Alles Karl Zum Problem der Bauphasenabfolge der Pfalzanlage Aachen In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Orte der Macht Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 092 5 S 232 Andreas Schaub Klaus Scherberich Karl Leo Noethlichs Raban von Haehling Kelten Romer Merowinger 1 Jh v Chr bis 8 Jh n Chr In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 1 Die naturlichen Grundlagen Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern Aachen 2011 S 230 440 hier S 416 Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 1 409 hier S 54 ff Hans Jurgen Roth Haus zweier Welten 1200 Jahre Aachener Dom Monchengladbach 1999 S 21 Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 14 Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 1 409 hier S 64 Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Warum Aachen In Thomas R Kraus Hrsg Aachen Von den Anfangen bis zur Gegenwart 1 Auflage Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 ISBN 978 3 87519 252 0 S 60 65 Zur Konzeption Aachens als Reichsmitte insbesondere zur herausragenden Stellung der Pfalzkapelle Kap Aachen In Michael Imhof Christoph Winterer Karl der Grosse Leben und Wirkung Kunst und Architektur Imhof Petersberg 2013 ISBN 978 3 932526 61 9 S 124 132 Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 1 409 hier S 145 ff a b Ulrike Heckner Der Tempel Salomons in Aachen Datierung und geometrischer Entwurf der karolingischen Pfalzkapelle In Andrea Pufke Hrsg Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen Material Bautechnik Restaurierung Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 78 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2012 S 57 f Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 14 f Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 17 f Ernst Gunther Grimme Der Dom zu Aachen Aachen 2000 S 24 ff a b Klaus Reicherter Andreas Schaub Tomas Fernandez Steeger Tanja Kohlgruber Schaub C Grutzner Historische Erdbebenschaden im Dom zu Aachen Aquisgrani terraw motus factus est In Karlsverein Dombauverein Hrsg Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 13 Dombaumeistertagung in Aachen 2009 Thouet Aachen 2011 S 109 124 Helmut Maintz Fundamentholzer unter Pfeiler 7 des Oktogons In Karlsverein Dombauverein Hrsg Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 14 Sanierung Mosaiken Marmorverkleidung und Fussboden im Zentralbau des Aachener Doms Thouet Aachen 2012 S 116 f Ulrike Heckner Christoph Schaab Erkennen und Erhalten Bestandsaufnahme und baubegleitende Untersuchungen am karolingischen Bau des Aachener Doms In Karlsverein Dombauverein Hrsg Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 13 Dombaumeistertagung in Aachen 2009 Thouet Aachen 2011 S 77 f Helmut Maintz Sanierung karolingisches Bauwerk In Karlsverein Dombauverein Hrsg Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 7 Thouet Aachen 2007 S 24 52 Andreas Fasel Das Ratsel um den Bau des Aachener Doms Welt 16 Juni 2012 Ulrike Heckner Die perfekte Geometrie der Pfalzkapelle Karls des Grossen PDF 376 kB Nicht mehr online verfugbar Andrea Pufke 8 Juni 2012 archiviert vom Original am 12 November 2013 abgerufen am 13 Januar 2016 Ulrike Heckner Der Tempel Salomons in Aachen Datierung und geometrischer Entwurf der karolingischen Pfalzkapelle In Andrea Pufke Hrsg Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen Material Bautechnik Restaurierung Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege Nr 78 Wernersche Verlagsgesellschaft S 43 58 a b Ulrike Heckner Der Tempel Salomos in Aachen Neues zur Baugeschichte der Marienkirche In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Orte der Macht Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 113 7 S 358 Hans Jurgen Roth Haus zweier Welten 1200 Jahre Aachener Dom Monchengladbach 1999 S 41 Ulrike Heckner Der Tempel Salomos in Aachen Neues zur Baugeschichte der Marienkirche In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Orte der Macht Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 113 7 S 357 Alexander Markschies Die Aachener Marienkirche und ihre Ausstattung 795 814 In Frank Pohle Hrsg Karl der Grosse Karls Kunst Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 114 4 S 106 Arwed Arnulf Architektur und Kunstbeschreibungen von der Antike bis zum 16 Jahrhundert Deutscher Kunstverlag Auflage Berlin Munchen 2004 ISBN 978 3 422 06410 2 S 113 f Gunther Binding Vom dreifachen Wert der Saule im fruhen und hohen Mittelalter Hirzel Stuttgart 2003 ISBN 3 7776 1229 4 S 10 PDF 163 kB Marianne Gechter Fruhe Quellen zur Baugeschichte von St Gereon zu Koln In Kolner Jahrbuch fur Vor und Fruhgeschichte Band 23 1990 S 531 562 hier S 557 559 Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen Das Munster In Paul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz im Auftrage des Provinzialverbandes Band 10 Nr I 1 Schwann Dusseldorf 1916 S 77 Peter Dahmen Ein Fresko im Aachener Dom Ein wenig beachtetes Fragment In Karlsverein Dombauverein Hrsg Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 17 Thouet Aachen 2015 S 66 71 Sicherung und Konservierung der Mosaiken Marmorverkleidung und Fussbodenbelage im Oktogon Sechzehneck und Westwerk Memento vom 11 Marz 2014 im Internet Archive Bericht von Dombaumeister Helmut Maintz uber erfolgte Sanierungsmassnahmen aus dem Jahr 2006 Stephan Beissel Die Pfalzkapelle Karls des Grossen zu Aachen und ihre Mosaiken In Stimmen aus Maria Laach Band 60 1901 S 136 153 284 297 Ludwig Falkenstein Karl der Grosse und die Entstehung des Aachener Marienstiftes Paderborn 1981 ISBN 3 506 73253 6 S 64 Leo Hugot Der Westbau des Aachener Domes In Aachener Kunstblatter 24 25 1962 63 S 108 126 Clemens M M Bayer Das Grab Karls des Grossen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 230 Josef Buchkremer Dom zu Aachen In Beitrage zur Baugeschichte Band 3 100 Jahre Denkmalpflege am Aachener Dom Wilhelm Metz Aachen 1955 S 74 f Joseph Buchkremer Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 20 1898 S 247 264 Felix Kreusch Uber Pfalzkapelle und Atrium zur Zeit Karls des Grossen Dom zu Aachen Beitrage zur Baugeschichte Band 4 Metz Aachen 1958 a b Sebastian Ristow Archaologie des Aachener Domes zwischen spatantiker und ottonischer Zeit 400 1000 In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 73 Frank Pohle 1000 Jahre Archaologie auf der Suche nach dem Grab Karls des Grossen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 88 Frank Pohle 1000 Jahre Archaologie auf der Suche nach dem Grab Karls des Grossen In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 88 f Clemens M M Bayer St Marien als Stiftskirche In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 204 f Christoph Keller Archaologische Forschungen in Aachen Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid Rheinische Ausgrabungen Band 55 Mainz 2004 S 53 f Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit Kapitel 7 7 Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 93 272 hier S 120 ff Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit Kapitel 7 7 Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 93 272 hier S 132 f Harald Muller Judith Ley Frank Pohle Andreas Schaub Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit Kapitel 7 7 Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 93 272 hier S 133 und S 143 Sebastian Ristow Archaologie des Aachener Domes zwischen spatantiker und ottonischer Zeit 400 1000 In Harald Muller Clemens M M Bayer Max Kerner im Auftrag der Europaischen Stiftung Aachener Dom Hrsg Der Aachener Dom in seiner Geschichte Quellen und Forschungen 1 Auflage Band 1 Die Aachener Marienkirche Aspekte ihrer Archaologie und fruhen Geschichte Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2801 3 S 72 f Heinrich Kelleter Vorkarolingische Bauten zu Aachen In Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift 14 1895 S 7 ff Bengt Thordemann Die karolingische Palastanlage zu Aachen In Acta Archaeologica 35 1964 S 177 Franz Reiner Erkens Aachener Geschichte zwischen Karolingern und Staufern In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 471 583 hier S 537 Franz Reiner Erkens Aachener Geschichte zwischen Karolingern und Staufern In Thomas R Kraus Hrsg Aachen von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Karolinger Ottonen Salier 765 1137 Aachen 2013 S 471 583 hier S 540 Karl Faymonville Das Munster zu Aachen Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 1 Schwann Dusseldorf 1916 S 61 Georg Minkenberg Aachen leuchtet durch das was deine Hand in der Kunst vermag In Pala d Oro Ottonische Wandmalerei Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 5 Thouet Aachen 2002 S 41 48 Carl Rhoen Der ehemalige malerische und plastische Wandschmuck im karolingischen Teile des Aachener Munsters In Aus Aachens Vorzeit Band 8 1895 S 118 123 Helga Giersiepen Die Inschriften des Aachener Doms Die Deutschen Inschriften Band 31 Reichert Wiesbaden 1992 ISBN 3 88226 511 6 Nr 14 online Karl Faymonville Das Munster zu Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 1 Schwann Dusseldorf 1916 S 159 161 Georg Minkenberg Aachen leuchtet durch das was deine Hand in der Kunst vermag In Pala d Oro Ottonische Wandmalerei Schriftenreihe des Karlsverein Dombauvereins Band 5 Thouet Aachen 2002 S 42 f a b Karl Faymonville Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen Das Munster zu Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 Abteilung 1 Schwann Dusseldorf 1916 S 62 Ulrike Heckner Christoph Schaab Die Tambourerhohung des Oktogons um 1170 In Andrea Pufke Hrsg Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen Material Bautechnik Restaurierung Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 78 Worms 2012 S 152 153 Ulrike Heckner Christoph Schaab Die romanische Weissfassung In Andrea Pufke Hrsg Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen Material Bautechnik Restaurierung Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege Band 78 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2012 S 155 156 Josef Buchkremer Dom zu Aachen In Beitrage zur Baugeschichte III 100 Jahre Denkmalpflege am Aachener Dom Aachen 1955 S 56 ff Karl Faymonville Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen In Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 I Das Munster zu Aachen L Schwann Dusseldorf 1916 S 88 Karl Faymonville Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen In Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 I Das Munster zu Aachen L Schwann Dusseldorf 1916 S 89 a b Karl Faymonville Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen In Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 10 I Das Munster zu Aachen L Schwann Dusseldorf 1916 S 90 Gisbert Knopp Ulrike Heckner Hrsg Die gotische Chorhalle des Aachener Doms und ihre Ausstattung Baugeschichte Bauforschung Sanierung Arbeitshefte der Rheinischen Denkmalpflege Band 58 Michael Imhof Verlag Petersberg 2002 ISBN 3 935590 38 5 Hans Karl Siebigs Die Chorhalle des Aachener Domes Baugeschichte und Sanierungsmassnahmen Thouet Aachen 1997 ISBN 3 930594 24 2 Ulrike Heckner Die Entwurfe von Magister Enghelbertus fur das gotische Fenstermasswerk in der Chorhalle des Aachener Munsters In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 2 2 2009 S 193 204 a a