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Weiberner Tuff wird in der Vulkaneifel bei dem Ort Weibern in der Nahe von Mayen in Rheinland Pfalz in Steinbruchen gebrochen In diesem Vorkommen gibt es eine besonders feinkornige Schicht die Flotenstein genannt wird Dieser Naturstein ein Phonolithgestein entstand im Quartar aus vulkanischer Aktivitat Weiberner TuffHaupteigenschaftenGruppe VulkanitUntergruppe Leucit Phonolith TuffVorkommen Deutschland Rheinland Pfalz WeibernFarbe hellgrau bis ockerVerwendung Werkstein Fassadenbekleidung Bodenbelage FensterbankeHandelsnamen EifeltuffAbbaussituation aktiver AbbauEinteilung in Hart und Weichgestein WeichgesteinAlter QuartarReferenzbeispiel Kolner Rathaus Koblenzer RathausBesondere Kennzeichen zahlreiche Einschlusse aus GesteinsbruchstuckenVorlage Infobox Naturstein Wartung Bild fehlt Die Godesburg bei Bonn besteht aus Weiberner TuffMuster eines Weiberner Tuffs etwa 22 14 cm Sudlicher Turm der Xantener Stiftskirche aus Weiberner TuffKolner Rathaus mit Fassade und Figuren aus Weiberner TuffHauptgebaude der RWTH Aachen aus Weiberner TuffKennedy Denkmal in Bonn Plittersdorf aus Weiberner Tuff Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Gesteinsbeschreibung 3 Mineralbestand 4 Verwendung 5 Unterscheidung 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDie Vulkaneifel wird in die Hocheifel West und die Osteifel eingeteilt Die altesten vulkanischen Ausbruche fanden vor rund 45 bis 24 Millionen Jahren in der Hocheifel statt In der Westeifel begann der Vulkanismus dann wieder vor 700 000 Jahren mit der Bildung von Schlackenkegeln und Maaren In der Osteifel begannen die vulkanischen Aktivitaten vor 500 000 Jahren Vor 450 000 bis 350 000 Jahren wurden im Bereich Rieden riesige Mengen von Bims und vulkanischer Asche ausgestossen wodurch mehrere Tuffe entstanden darunter auch der Weiberner Tuff Der letzte grosse Vulkanausbruch fand in der Eifel vor etwa 13 000 Jahren am Laacher See statt Danach gab es nur noch eine kleinere Eruption die vor 11 000 Jahren zur Entstehung des Ulmener Maars fuhrte 1 Gesteinsbeschreibung BearbeitenDieser hellbraunliche bis ockerfarbene vulkanische Tuff ist ein Naturstein aus der Osteifel Weiberner Tuff ist fein bis grosskornig und wird auch als Selbergit Tuff ein Lokalname oder Leuzit Phonolith Tuff von Geologen bezeichnet In diesen aus verfestigter vulkanischen Asche bestehenden Gestein befinden sich Einsprenglinge aus Gesteinsbruchstucken die eine Grosse bis 12 Millimeter erreichen Die Textur dieses Gesteins ist richtungslos und schwammig Eine Gesteinsschicht des Vorkommens besteht aus besonders kleinen Mineralkornern von bis zu 1 mm Diese feinkornige Gesteinsschicht wird als Flotenstein bezeichnet die sich fur Steinbildhauerarbeiten besonders eignet Sie ist jedoch nicht frostbestandig 2 Der Begriff Flotenstein kommt vermutlich von den Steinmetzen da dieser Tuff bei der Klangprobe einer Guteuberprufung und beim manuellen Bearbeiten einen besonders hellen Klang von sich gibt Teilweise fand dieses Gestein auch Verwendung als Backofenstein Mineralbestand BearbeitenWeiberner Tuff hat eine mikrokristalline Grundmasse von 71 Prozent Mikroklin Biotit Leucit Titanit Olivin Nephelin Analcim Augit Glas und Mikrolithe kleinste Komponenten und 21 Prozent Einschlusse Sandstein Schiefer Bims Titanaugit Sanidin Karbonat Hornblende Nephelin Glas und opake Bestandteile 2 Verwendung BearbeitenVerwendet wurde Weiberner Tuff fur Massivbauten als Mauerstein Wandverkleidungen Fenster und Turgesimse Grabmale und fur die Steinbildhauerei Verbaut wurde er fur Hauser um Weibern und am Rathaus Koblenz Die Stiftskirche St Viktor in Xanten die Kirche von Welcherath und die Godesburg bei Bonn bestehen aus diesem Tuff 2 Ferner wurde er an der RWTH Aachen und FH Aachen am Kolner Rathaus der St Rochus Kirche und des Landeshauses in Dusseldorf der Bernardus Kirche in Frankfurt am Main am C amp A Gebaude in Dortmund und der St Laurentius Kirche in Remagen Oberwinter verbaut 3 Am Aachener Dom bestehen ein Grossteil der Fenstereinfassungen des karolingischen Oktogons die im 19 Jahrhundert neu eingesetzt wurden aus diesem Tuffgestein Ferner bestehen die Gebaude der Hamburger Landungsbrucken aus Weiberner Tuff Ein weiteres Beispiel fur die Verwendung des Baustoffs ist das Soldatenehrenmal am Johannisberg in Bad Nauheim Der Weiberner Tuff ist sehr weich er lasst sich handwerklich leicht bearbeiten Sein Verwitterungsverhalten ist als gut zu bezeichnen weiche Komponenten wittern leicht heraus Unterscheidung BearbeitenIn dem regionalen Tuffgewinnungsgebiet in der Eifel gibt es mehrere Gesteinstypen den Riedener Tuff den Ettringer Tuff und den Romertuff Eine Unterscheidung kann durchaus schwierig sein Der Riedener Tuff kann an der Grunfarbung erkannt der Ettringer Tuff kann bis zu 10 cm grosse Bruchstucke fuhren und ist harter als der Weiberner Tuff Der Romertuff ist graubraun gefarbt Sonstiges BearbeitenIn Weibern gibt es einen Steinhauerverein der einen Steinmetzbetrieb aus den 1950er Jahren wieder aufgebaut hat und Aktivitaten im Zusammenhang mit dem regionalen Tuff entfaltet 4 Literatur BearbeitenWolf Dieter Grimm Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland hrsg vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Lipp Verlag Munchen 1990 ISBN 3 87490 535 7 Karlfried Fuchs Natursteine aus aller Welt entdecken bestimmen anwenden Callwey Steinkartei Band 2 Callwey Verlag Munchen 1997 ISBN 3 7667 1267 5 S 247f Weblinks BearbeitenAnton Bermel Unser Tuff abgerufen am 19 September 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Ulrich Schmincke Vulkanismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 17471 2 a b c Wolf Dieter Grimm Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland 1990 S 169 Friedrich Muller Vulkanischer Tuff Weiberner Tuff Baufachinformation der IRB Bibliothek baufachinformation de Memento vom 30 Juli 2012 im Webarchiv archive today abgerufen am 20 September 2009 Webseite des Steinhauervereins Weibern abgerufen am 19 September 2009 50 412907 7 153301 Koordinaten 50 24 46 5 N 7 9 11 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weiberner Tuff amp oldid 224916908