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Georg Frentzen 7 Oktober 1854 in Aachen 26 Dezember 1923 ebenda vollstandiger Name Johann Georg Wilhelm Frentzen war ein deutscher Architekt Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Aachen und Vorsitzender des Aachener Museumsvereins Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Werkliste unvollstandig 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenNach seinem Abitur im Jahr 1873 am Aachener Realgymnasium dem heutigen Rhein Maas Gymnasium absolvierte Georg Frentzen ein praktisches Jahr als Bau Eleve bei der Kreisbauinspektion Aachen Anschliessend studierte er an der Technischen Hochschule Aachen und bestand im Herbst 1878 die Baufuhrer Prufung 1 Staatsexamen Neben einer folgenden Assistentenstelle an der Hochschule hatte Frentzen die Gelegenheit an zahlreichen Architektenwettbewerben teilzunehmen Zu seinen ersten Erfolgen zahlte 1881 der mit einer Auszeichnung bedachte Wettbewerbsentwurf fur den neuen Hauptbahnhof in Frankfurt am Main Im Jahr 1884 bestand er mit diesem Entwurf das Baumeister Examen 2 Staatsexamen mit Auszeichnung Das darauf folgende Angebot als Hilfsarbeiter im preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten tatig zu werden lehnte Frentzen ab Stattdessen habilitierte er sich im Jahr 1882 und wurde anschliessend zunachst als Privatdozent der Architekturabteilung und ab 1884 als Dozent der Technischen Hochschule Aachen ubernommen Am 1 Oktober 1887 erfolgte schliesslich seine Berufung zum ordentlichen Professor fur Ingenieurbauten Detaillieren Eisenbahnhochbau und monumentale Gebaudearchitektur 1896 erhielt er auf der Grossen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille Seine Exkursionen wahrend dieser Zeit fuhrten ihn in die Niederlande nach Belgien Frankreich England Schottland Italien in die Turkei und nach Kleinasien Hermann Schaper begleitete ihn im Auftrag des Aachener Karlsvereins nach Kleinasien Im Jahr 1906 gab der mittlerweile mit dem Ehrentitel Geheimer Baurat ausgezeichnete Frentzen sein Lehramt aus gesundheitlichen Grunden auf und arbeitete freiberuflich weiter Seine offizielle Emeritierung erfolgte dann zum 1 April 1909 Georg Frentzen wurde als Mitglied in den Bund Deutscher Architekten BDA berufen und amtierte von 1913 bis 1919 als dessen Vorsitzender Wahrend des Ersten Weltkriegs beteiligte er sich am Wiederaufbau Ostpreussens und unterstutzte viele Kollegen Ausserdem wirkte er als Preisrichter in rund 30 Architektenwettbewerben Daruber hinaus gehorte Frentzen zu den Mitinitiatoren die die wissenschaftlich technischen Forschungen im Bereich des Flugwesens der Technischen Hochschule Aachen das entsprechende offentliche Interesse sowie die notwendige Koordination eines geplanten Langstreckenflugs nach Berlin zusammenfuhrten wodurch es am 12 Marz 1911 zur Grundung des Aachener Vereins fur Luftschifffahrt kam Vier wissenschaftliche Vereine der Aachener Bezirksverband im Verein Deutscher Ingenieure die Gesellschaft fur Erd und Witterungskunde die naturwissenschaftliche Vereinigung zu Aachen und der Elektrotechnische Verein sowie 76 Privatpersonen darunter neben Frentzen die Professoren Hugo Junkers Hans Jacob Reissner August Hertwig Adolf Wallichs Felix Rotscher der Flugpionier Erich Lochner der amtierende Oberburgermeister Philipp Veltman Behordenvertreter Stadtverordnete Offiziere und sogar acht Ehefrauen darunter die Damen Lochner Polis Rotscher Reissner und Delius zahlten zu den Unterzeichnern der Grundungsurkunde Mehr als 170 Mitglieder traten dem Verein bei und Georg Frentzen wurde zum Vorsitzenden des ersten Vereinsvorstands gewahlt Seit 1882 war Frentzen daruber hinaus Mitglied im Aachener Museumsverein den er ab 1909 als stellvertretender Vorsitzender und ab 1916 als Vorsitzender leitete sowie im Club Aachener Casino Ferner wurde er vom Deutschen Museum in Munchen zum Mitglied des Kuratoriums ernannt Er unterstutzte massgeblich die Jahresausstellungen des Aachener Kunstlerbunds Frentzen heiratete 1885 in Duren in erster Ehe die Anthropologin und Psychologin Lucie Agnes Aline Valentine Louise geborene Hoesch 1864 1944 eine Tochter des Gustav Hoesch 1818 1885 und dessen Frau Maria Agnes Julie Hoesch geb Pfeifer 1834 1920 das alteste Kind des Durener Papier und spateren Zuckerfabrikanten Emil Pfeifer aus dessen zweiter Ehe mit der Maria Emma geb Hoesch Die kinderlose Ehe wurde 1895 geschieden Georg Frentzen fand seine letzte Ruhestatte auf dem Aachener Waldfriedhof Werk BearbeitenSeit 1881 beteiligte Frentzen sich an 36 Architektenwettbewerben und erzielte dabei mit 27 Entwurfen eine Pramierung oder einen Ankauf Nennenswert sind seine Wiederherstellungen des Aachener Rathauses das Empfangsgebaude des Kolner Hauptbahnhofs die Aachener Christuskirche und das Leopold Hoesch Museum in Duren sowie das Bankhaus Kapuzinergraben Sein Landhaus Waldheim erbaute er in der Nahe des von ihm entworfenen Bismarckturms Zu seinem Spatwerk zahlt die freie Rekonstruktion der Burg Altena Werkliste unvollstandig Bearbeiten nbsp Kolner Hauptbahnhof um 1900 nbsp Villa Schull nbsp Frobel Seminar an der Passstrasse in Aachen1881 Wettbewerbsentwurf fur den Frankfurter Hauptbahnhof 1882 Wettbewerbsentwurf fur das Reichstagsgebaude in Berlin 1 1884 Wettbewerbsentwurf fur die Bebauung der Berliner Museumsinsel 2 1883 1902 Beteiligung an der Wiederherstellung des Aachener Rathauses nach dem Brand von 1883 1889 1891 Villa Delius fur den Tuchfabrikanten Carl Delius in Aachen Friedlandstrasse 2 nicht erhalten 1890 Wettbewerbsentwurf fur ein Kaiser Wilhelm Denkmal bei Konigswinter 1890 1891 Landratsamt in Krefeld 1891 Preussische Hohere Fachschule fur Textilindustrie Boxgraben 98 100 in Aachen gemeinsam mit Edmund Thyssen Heute Fachbereich Gestaltung der FH Aachen 1890 1894 Empfangsgebaude des Kolner Hauptbahnhofs 1892 Wettbewerbsentwurf fur den Hauptbahnhof in Budapest 1893 Emporen in der ehemaligen evangelischen Kirche in Duren 1893 1896 evangelische Christuskirche in Aachen Martin Luther Strasse im Zweiten Weltkrieg zerstort 1896 1897 Wohnhaus fur den Tuchfabrikanten Wilhelm Schull 1861 1925 genannt Villa Schull in Aachen Kaiserallee 74 heute Oppenhoffallee 74 3geschossig in nicht durchgezogenen Achsen Fassade verputzt mit neugotischen und Neurenaissance Schmuckformen Erker im 2 OG die Fenster durch rundbogige Arkatur zusammengefasst im Giebel eine Loggia mit Halbrundoffnung 3 4 5 6 dd 1897 Paradiesbrunnen in Aachen 1899 Villa Springsfeld fur Rechtsanwalt Carl Springsfeld in Aachen Zollernstrasse 14 nicht erhalten 1901 1902 Haus Waldheim Aachen 1905 Leopold Hoesch Museum in Duren 1906 1907 Bismarckturm auf dem Waldfriedhof in Aachen BurtscheidTurmbau aus Handquadern und Backsteinen Spitze von einer Krone geschmuckt unter Denkmalschutz 7 Busten von Bismarck Moltke und Roon von Karl Krauss dd 1906 1916 freie Rekonstruktion der Burg Altena 1908 Frobel Seminar in Aachen Passstrasse 25 27 2geschossige villenartige Anlage mit Mansarddachern Eckturmchen Blendgiebeln verputzt Sockel mit Sandsteinverblendung Werksteingliederung historisierende meist neubarocke Schmuckmotive 8 dd 1909 Villa Wilden in Aachen Zollernstrasse 33 9 1909 1911 Bankhaus Kapuzinergraben Bankgebaude fur die Rheinisch Westfalische Disconto Gesellschaft AG u a in Aachen Kapuzinergraben 12 14 mit Veranderungen erhalten nbsp Wettbewerbsentwurf fur ein Kaiser Wilhelm Denkmal bei Konigswinter 1890 nbsp Preussische Hohere Fachschule fur Textil Aachen 1891 nbsp Leopold Hoesch Museum in Duren 1905 nbsp Burg Altena 1906 1916 nbsp Bismarck Turm Aachen 1907 nbsp Bankhaus Kapuzinergraben in Aachen 1910 Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 Christian Glander Georg Frentzen Ein Aachener Architekt In Denkmalpflege im Rheinland 24 Jahrgang 2007 S 145 152 Professor Georg Frentzen In Aachener Kunstblatter AKB Band XI 1924 S 3 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Frentzen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Reinhard Dauber Aachener Villenarchitektur Die Villa als Bauaufgabe des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts Aurel Bongers Recklinghausen 1985 ISBN 3 7647 0371 7 Centralblatt der Bauverwaltung 4 Jahrgang 1884 Nr 15 vom 12 April 1884 S 143 online abgerufen am 27 Dezember 2012 Landeskonservator Rheinland Hrsg Denkmalerverzeichnis 1 1 Aachen Innenstadt mit Frankenberger Viertel unter Mitwirkung von Hans Konigs bearbeitet von Volker Osteneck Rheinland Verlag Koln 1977 S 133 Peter Ruhnau Das Frankenberger Viertel in Aachen Rheinland Verlag Koln 1976 S 46 S 90f S 167 Aufriss Grundrisse und Ruckfront Peter Ruhnau Das Frankenberger Viertel in Aachen Rheinland Verlag Koln 1976 S 91f S 167 Die Villa Schull ist ein Bauwerk des Historismus besonders verdeutlicht durch den Neorenaissance Charakter der Ruckfront aus der der zentrale Treppenturm hervortritt Dieses grosse Einfamilienhaus verfugt uber eine uppige Raumentfaltung Das Erdgeschoss weist 5 m Geschosshohe auf die Treppenhalle 9 20 m 5 70 m wird durch ein Oberlicht belichtet Salon 9 17 m 6 00 m und Speisesaal 8 40 m 6 00 m sind durch eine Schiebetur verbunden als weitere Raume dieses Geschosses sind die Reprasentations und Wohnraume Damenzimmer Herrenzimmer um die Treppenhalle angeordnet Das 4 5 m hohe erste Obergeschoss beinhaltet die Schlafzimmer und die Sanitarraume ein Wohnzimmer ein Fremdenzimmer und das Billardzimmer Die ehemaligen Wirtschaftsraume und Dienerzimmer sind im Dachgeschoss die Kuche und Vorratsraume im hohen Souterrain In dem Ausschub hinter der Nebentreppe sind die Toiletten angeordnet Der Zugang erfolgt von den Podesten der Nebentreppe Uber dem Eingang befindet sich eine Inschrift mit der Jahresangabe 1896 97 Das Treppenhaus und die Deckentafelung des Parterres sind erhalten Im ersten Geschoss schmuckt ein neugotischer Holz Wimperg einen Durchgang und der Wintergarten ist zu einer Grotte gestaltet Landeskonservator Rheinland Hrsg Denkmalerverzeichnis 1 2 Aachen ubrige Stadtteile unter Mitwirkung von Hans Konigs bearbeitet von Volker Osteneck Rheinland Verlag Koln 1978 S 34 Landeskonservator Rheinland Hrsg Denkmalerverzeichnis 1 1 Aachen Innenstadt mit Frankenberger Viertel unter Mitwirkung von Hans Konigs bearbeitet von Volker Osteneck Rheinland Verlag Koln 1977 S 26 Laut Adressbuch Aachen 1936 wohnte ein Rechtsanwalt Justizrat Dr jur Willy Wilden im Haus Zollernstrasse 33 Normdaten Person GND 133767663 lobid OGND AKS VIAF 38116282 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frentzen GeorgALTERNATIVNAMEN Frentzen Johann Georg Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1854GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 26 Dezember 1923STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Frentzen amp oldid 233063188