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Das Leopold Hoesch Museum ist ein Kunstmuseum in Duren Kreis Duren Nordrhein Westfalen Die Durener Industriellenfamilie Hoesch vertreten durch Kommerzienrat Wilhelm Hoesch 1845 1923 den Sohn von Leopold Hoesch schenkte nach dem Tod des Familienvaters im Jahre 1899 der Stadt Duren den Betrag von 300 000 Mark fur die Errichtung eines Museums Vor dem Zweiten WeltkriegFrontansicht des MuseumsgebaudesErweiterungsbau des Museums im Juli 2010Der Anbau von der August Klotz Strasse aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Sammlung und Ausstellungen 3 Leitung 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDer in opulentem Neubarock gestaltete Quaderbau mit reicher Skulptierung und bemerkenswerter Treppenhausrotunde wurde nach Entwurfen des Aachener Architekten Georg Frentzen geschaffen 1905 fertiggestellt und am 8 November 1905 eingeweiht Das Gebaude bildete mit dem durch den Vetter von Leopold Hoesch Eberhard Hoesch 1827 1907 gestifteten und 1905 bis 1907 erbauten Durener Stadttheater Architekt Carl Moritz sowie der Durener Marienkirche das Gebaudeensemble um den Hoeschplatz Den Eingangsbereich zieren seit 1905 die beiden monumentalen Bronze Skulpturen Studium mannliche Figur rechts vom Haupteingang und Phantasie weibliche Figur links vom Haupteingang des Aachener Professors und Bildhauers Karl Krauss Beim Luftangriff auf Duren am 16 November 1944 wurden Theater und Marienkirche nahezu vollstandig zerstort ersteres wurde auch nicht mehr aufgebaut Das Leopold Hoesch Museum uberstand als eines der wenigen Gebaude der Durener Innenstadt den Krieg wenn auch schwer beschadigt 1 So waren die Dacher Kuppeln nur das Glas nicht die Konstruktion Teile des Ostflugels sowie Teile des oberen Mittelsaals jedoch nicht das Treppenhaus und nicht der Westflugel zerstort Der 1952 abgeschlossene Wiederaufbau erfolgte in vereinfachter Form unter Verzicht auf die Kuppeln 2 Das denkmalgeschutzte Gebaude wurde 2007 bis 2009 saniert und erhielt auf Initiative der Museumsdirektorin Dorothea Eimert einen Erweiterungsbau des Architekten Peter Kulka der im Juni 2010 eroffnet wurde Der Erweiterungsbau vergrossert die Ausstellungsflache des Museums auf knapp 3000 Quadratmeter und wurde ermoglicht durch die finanzielle Unterstutzung der Gunther Peill Stiftung Die Orpheus Statue wurde dem Leopold Hoesch Museum zu seinem 75 Geburtstag 1980 von der Durener Industrie geschenkt und stand seit 1984 bis das Museum den neuen Anbau erhielt seitlich rechts vom Eingang Danach wurde sie zur Musikschule umgesetzt Das Museum war von 2007 bis 2010 wegen Umbau geschlossen und im Juni 2010 wurden die sanierten und neu hinzugekommenen Raume eingeweiht Der neue Anbau des Architekten Peter Kulka Gunther Peill Forum genannt stellt durch seine Schlichtheit und klaren Linien einen starken Kontrast zum neobarocken Altbau dar Doch beide Gebaudeteile werden durch eine glaserne Achse und Brucken verbunden und spiegeln so das Ausstellungskonzept der im Januar 2010 neu berufenen Museumsdirektorin Renate Goldmann dar Die Verbindung zwischen alt und neu zwischen historischer und moderner Architektur sowie zwischen Werken aus dem Bestand und der zeitgenossischen Kunst lassen neue Perspektiven entstehen Ende Juni 2011 wurde vor dem Museum die 80 t schwere Steinskulptur Ursprung des Kunstlers Ulrich Ruckriem aufgebaut Sie besteht aus Anrochter Dolomit 3 Sammlung und Ausstellungen BearbeitenDas Leopold Hoesch Museum wurde 1905 wie es damals ublich war als gemischtes Museum eroffnet Es wurde die Stadtische Munz und Altertumssammlung gezeigt die bereits 1873 durch eine Stiftung des Apothekers Damian Rumpel begrundet wurde Weitere Ausgrabungsfunde durch den Historiker August Schoop kamen hinzu auch Stiftungen wie 1906 von Fabrikant Richard Schleicher 1907 die umfangreiche Munzsammlung von Eberhard Hoesch und 1908 die 650 Objekte umfassenden Funde aus dem Neuenburger See von Fabrikant Benno Schoeller Die Sammlung des Forschungsreisenden Carl Georg Schillings die dieser von zahlreichen Reisen aus Ost Afrika mitgebracht hatte wurden im Turnus ausgestellt Diese Sammlung existiert noch heute und ist in Teilen im Stadtmuseum Duren zu besichtigen Ab 1906 zeigte das Museum Kunstwerke aus dem Privatbesitz Durener Burger z B die Inkunabelsammlung von Ida Schoeller Diese gab u a auch dem Maler Paul Adolf Seehaus Anlass fur seine Dissertation zu forschen Seit 1906 zeigte das Museum jahrlich mehrere Ausstellungen auch zur damals aktuellen Kunst so z B Otto Modersohn August von Brandis Christian Rohlfs Max Klinger Ernst Barlach Kathe Kollwitz Emil Nolde Museumsdirektor Helmut May spater Wallraf Richartz Museum Koln riskierte im Dritten Reich Ausstellungen der Verfemten so auch 1935 die letzte noch mogliche Einzelausstellung des Expressionisten Otto Mueller Durch die Tatigkeit des bereits im Jahr der Museumseroffnung gegrundeten Museumsvereins sowie private Zuwendungen konnte das Museum seine Bestande deutlich erweitern auch in Richtung einer eigenen Kunstsammlung Im Zweiten Weltkrieg und den unmittelbar darauffolgenden Wirren gingen die Bestande des Museums mit Ausnahme der ur und fruhgeschichtlichen Sammlung und der Schillingssammlung vollstandig verloren Bereits in den 1950er Jahren gelang es den heutigen Grundstock der Museumssammlung zu positionieren zunachst mit dem Ankauf 462 Blatter umfassenden grafischen Sammlung des Durener Malers Hans Beckers hierin befanden sich Aquarelle und Zeichnungen z B von Menzel Spitzweg Slevogt Liebermann Corinth Kubin Ensor und vieler Expressionisten Der Museumsverein und die Industrie erwarben fur die Museumssammlung Gemalde der Klassischen Moderne insbesondere des deutschen Expressionismus so Werke von Emil Nolde Oskar Kokoschka Max Beckmann Lovis Corinth Otto Mueller Karl Schmidt Rottluff Max Pechstein Ernst Ludwig Kirchner Wassily Kandinsky Alexej von Jawlensky Marianne von Werefkin Otto Dix Karl Hofer u a Den zentralen Bestand im Sinne der Ausrichtung von Helmut May 4 trug die Sammlung Dr Paul Troch 1887 1953 mit Werken von Charles Crodel Karl Hofer Oskar Kokoschka Max Liebermann Emil Nolde und Christian Rohlfs bei 5 Das Museum blieb immer auch der zeitgenossischen Kunst verpflichtet eine Orientierung die sich verstarkte als die Werke der Klassischen Moderne in den 1960ern und 1970ern zunehmend unerschwinglich wurden Dennoch gelang es mit Hilfe der Josef Zilcken Stiftung Werke der Klassischen Moderne anzukaufen so einige von Heinrich Maria Davringhausen Paula Modersohn Becker Richard Seewald Carlo Mense Karl Hubbuch Seit den fruhen 1980er Jahren baute das Leopold Hoesch Museum unter der Leitung von Dorothea Eimert mit der Papierkunst einen neuen Schwerpunkt auf Duren ist auch bekannt als Stadt der Papierindustrie und die diesbezuglichen Ausstellungen bekamen Unterstutzung der regionalen und uberregionalen Papierhersteller und verarbeiter 1981 wurde die erste Ausstellung zur Papierkunst gezeigt 1986 fand die I Internationale Biennale der Papierkunst PaperArt statt die bis 2005 acht weitere Male in Duren zu sehen war und das Museum zu einem der Zentren fur Papierkunst machte Der Verband Deutscher Papierfabriken VDP unterstutzte stets das Vorhaben und richtete zudem jeweils den Papierkunst Preis der deutschen Papierindustrie aus Die technische und kulturhistorische Seite des Papiers und seiner Herstellung wird seit 1990 in dem dem Leopold Hoesch Museum angegliederten Papiermuseum Duren gezeigt Das Museum profitiert wie in seinen Anfangen so auch in heutiger Zeit vom Mazenatentum Durener Burger und Familien und verfugt uber drei private Stiftungen Die Gunther Peill Stiftung gegrundet 1986 verleiht den Peill Preis fur zeitgenossische Kunst und vergibt Stipendien an Nachwuchskunstler Die Josef Zilcken Stiftung gegrundet 1989 unterstutzt den Ankauf von Werken der Klassischen Moderne wahrend die Hubertus Schoeller Stiftung gegrundet 2004 selbiges im Bereich der konkret konstruktiven Kunst unternimmt Weitere grosse Unterstutzung erfahrt das Leopold Hoesch Museum ausserdem durch den Museumsverein Duren e V 6 Leitung BearbeitenDirektoren des Leopold Hoesch Museums seit seiner Grundung 1906 1931 Johannes Huff Architekt im stadtischen Hochbauamt 1931 1933 Max Ernst Schneiders Architekt im stadtischen Hochbauamt 1933 1936 Helmut May als Stellvertreter auch 1938 und 1971 1936 1938 Hans Peters 1938 1968 Heinrich Appel 1941 1945 zum Kriegsdienst eingezogen 1968 1971 Manfred Tripps 1972 1978 Wilhelm Lehmbruck 1978 2009 Dorothea Eimert ab 1990 gleichzeitig fur das Papiermuseum Duren 2010 2017 Renate Goldmann gleichzeitig fur das Papiermuseum Duren seit 1 August 2018 Anja Dorn 7 gleichzeitig fur das Papiermuseum DurenAusstellungen Bearbeiten2010 Interieur Werkschau Andreas Schulze 2010 Otto Piene Le Rouge et le Noir 2010 2011 Claus Richter Nothing is easy amp Selected Works from the Hoesch Collection 2011 I hate Paul Klee Papierarbeiten aus der Sammlung Speck 2011 2012 Dialog uber Grenzen Die Sammlung Riese 2011 2012 Imre Kocsis Ein Raum Hubertus Schoeller Stiftung 2011 2012 Sergey Vutuc Something in Between 2011 2012 Aley Muller Cassiopeia und der Alberich 2012 Ulrich Ruckriem Neue Arbeiten 2012 Heidi Specker Termini 2012 Alexander Esters Kopf mit Drehtur 2012 Moi Wer Sammlung Ann und Jurgen Wilde 2012 Dirk Skreber NDAA Der Na h tanzhummer II 2012 Zefrey Throwell Sucked Up in the Devil s Bed 2012 Unsere Werte Neuzugange in Sammlungen und Stiftungen 2012 Ozlem Altin Rhythm of Resemblance 2012 Peillpreistrager 2010 David Claerbout 2012 ZERO auf Papier 2012 Slg Wilhelm Otto Nachf Werkraume von Kai Althoff bis Thomas Zipp 2013 Von Lucas Cranach bis Wilhelm Trubner Meisterwerke aus der Anhaltischen Gemaldegalerie 2014 Axel Kassebohmer Landschaften 2014 Moderne Weltkrieg Irrenhaus 2015 2016 Figure on Display Stephan Balkenhol amp Jeff Wall 2015 2016 Hubertus Schoeller Stiftung Jan Kubicek 2015 2016 Hoesch Talents 2015 Jahresgaben Museumsverein Duren 2015 2017 Impuls Paris Egon Karl Nicolaus 2017 Heijo Hangen Malerei 2017 Unsere Werte Provenienzforschung im Dialog Leopold Hoesch Museum und das WALLRAF 2017 Niki de Saint Phalle und das Theater At Last I Found the Treasure in Kooperation mit der Kunst und Kulturstiftung Opelvillen Russelsheim und der Kunstsammlung Jena 2017 2018 Saadane Afif Ici La bas 2017 2018 Beyond the Box Sammlung Dohmen 2018 Gunther Uecker Huldigung an Hafez 2018 Claudia Kallscheuer Clear and Cloudy Kunstpreis des Kreises Duren 2017 2018 Apropos Papier Matthias Lahme Portraits 2018 Apropos Papier Ignacio Uriarte Burokunstler 2018 Mixed Use mit Manuel Graf 2018 Hubertus Schoeller Stiftung Milos Urbasek Malerei Eine Position der tschechischen Nachkriegsavantgarde 2018 Apropos Papier Nora Schattauer offensichtlich nicht offensichtlich 2018 Paul Sochacki Gurbet Raphaela Vogel Il mondo in cui vivo Stipendiat innen der Gunther Peill Stiftung 2016 2018 2018 2019 Hoesch Talents 2018 2018 2019 Thomas Arnolds Duktusinduziert 2019 Apropos Papier Willem Oorebeek JoelleTuerlinckx Heimo Zobernig 2019 Peter Zimmermann abstractness 2019 2020 Hoesch Talents 2019 2019 2020 Vom Leben in Industrielandschaften Eine fotografische Bestandsaufnahme 2020 Apropos Papier Jimmy Robert Plie 2020 2021 Piktogramme Lebenszeichen Emojis Die Gesellschaft der Zeichen 2020 2021 Hoesch Talents 2020 2020 2021 Alex Muller Vom Mahen zum Frieden 2021 Alice Creischer Komm wir gehen in die Walder Preistragerin der Gunther Peill Stiftung 2018 2021 Kasia Fudakowski Turen Stipendiatin der Gunther Peill Stiftung 2018 2020 2021 Pakui Hardware Shapeshifters Stipendiat innen der Gunther Peill Stiftung 2018 2020 2021 Albrecht Fuchs Album Portraits 1989 2021 2021 2022 Walter Dohmen Linien und Korper 2021 2022 Vom Leben in Industrielandschaften Den Strukturwandel im Blick 2021 2022 Hoesch Talents 2021 2022 Volker Saul Aftermath Turning 2022 Vera Molnar Unterbrechungen Lucken 2022 2023 Kerstin Bratsch Sein Preistragerin der Gunther Peill Stiftung 2020 2022 2023 Alexis Gautier Burning the Plot Stipendiat der Gunther Peill Stiftung 2020 2022 2022 2023 Britta Thie In Development Stipendiatin der Gunther Peill Stiftung 2020 2022 2023 2024 Anna Neukamp Impossible ObjectLiteratur BearbeitenDorothea Eimert Irmgard Gerhards 100 Jahre Leopold Hoesch Museum 100 Jahre Museumsverein Duren Leopold Hoesch Museum Duren 2005 ISBN 3 925955 49 6 Interieur Werkschau Andreas Schulze Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln 2010 ISBN 978 3 86560 879 6 Renate Goldmann Hrsg Unsere Werte Sammlungen und Stiftungen Leopold Hoesch Museum amp Papiermuseum Duren Bestandskatalog Wienand Koln 2012 ISBN 978 3 86832 128 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leopold Hoesch Museum Sammlung von Bildern Leopold Hoesch Museum Homepage der Gunther Peill Stiftung50 8015 6 4793333333333 Koordinaten 50 48 5 4 N 6 28 45 6 OEinzelnachweise Bearbeiten Leopold Hoesch Museum Abgerufen am 5 November 2012 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Band I Nord Karl Wachholtz Verlag Neumunster ohne Jahr S 421 Nicht alltagliches Spektakel vor dem Hoesch Museum Abgerufen am 5 November 2012 Helmut May auf dem Ersten Deutschen Kunsthistorikertag 1948 mit dem Verleger Seemann und dessen Tochter https www wienand verlag de out media 9783868323801 pdf Provenienzforschung Leopold Hoesch Museum Duren und Wallraf Richartz Museum Koln Kunst braucht Freunde der Museumsverein Duren e V Abgerufen am 5 November 2012 Aachener Zeitung Duren Professorin Anja Dorn soll neue Leiterin der Durener Museen werden 28 Marz 2018 abgerufen am 24 Juli 2021 Museen im Kreis Duren Aldenhoven Bergbaumuseum Schutzen und Heimatmuseum Aldenhoven Duren Durener Karnevalsmuseum Leopold Hoesch Museum Papiermuseum Duren Stadtmuseum Duren Feuerwehrmuseum Portable Art Museum Julich Museum Zitadelle Stadtgeschichtliches Museum Julich Heimbach RWE Industriemuseum DKB Zeitreise Hurtgenwald Museum Hurtgenwald 1944 Junkerhaus in Simonskall Inden Ortsgeschichtliches Museum Inden Kreuzau Heimatmuseum Grafschaft Molbach Langerwehe Topfereimuseum 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