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Die Familie Hoesch in manchen alten Schriften auch Husche Hoisch oder Huesch genannt ist eine seit mehreren Jahrhunderten bestehende Unternehmerfamilie Sie war vorwiegend in der Metallverarbeitung in den Raumen Aachen Duren und Stolberg Eschweiler sowie in Dortmund tatig Ein bedeutender Zweig der Familie wird Heusch geschrieben Beide Familienzweige gehen auf den gemeinsamen Stammvater Heinrich Hoesch 1552 zuruck 1 Der Name Heusch Huesch leitet sich von mittelniederlandischen heufsch heuvesch hovesch ab und bedeutet etwa hofisch hubsch oder hoflich und bezeichnete zumeist Personen die dem Hofe angehorten 2 Im Kolner und Aachener Dialekt sowie in der hollandischen Sprache wird das Adjektiv heusch 3 noch heute angewendet Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Zweig Peter Hoesch Hoesch Heusch 3 Aachener Hauptzweig Hoesch Heusch 4 Stolberger Hauptzweig Hoesch 4 1 Kupfermeister 4 2 Reitmeister 4 3 Eisenfabrikanten 4 4 Montanindustrielle 4 5 Weitere Unternehmungen Auswahl 5 Kulturelles und soziales Engagement 6 Bedeutende Personlichkeiten Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUrsprunge BearbeitenDie Familie Hoesch Heusch stammt ursprunglich aus dem Ort Kettenis im Eupener Land mit Stammsitz auf Schloss Liberme aber auch mit Besitztumern in Walhorn Dolhain und Baelen Der alteste nachgewiesene Ahn ist Ende des 14 Jahrhunderts ein Husche de Liberme vor 1403 dessen Sohn Hein Husche von Kettenis um 1459 ebenso wie Hein Husches Sohn Mays Bartholomaus Hoesch von Liberme und Kettenis um 1530 als Schoffen zu Walhorn genannt werden Mays Hoesch wird zugleich auch als Lehnsmann des Aachener Munsters erwahnt ebenso wie sein Sohn Hein Hoesch von Kettenis 1475 1552 der der gemeinsame Ahnherr aller sich nun verzweigenden und bis heute existierenden Linien der Familien Heusch Hoesch ist Zweig Peter Hoesch Hoesch Heusch Bearbeiten nbsp Michael Heusch HamburgHein Hoesch von Kettenis hatte sechs Sohne und vier Tochter Sein altester Sohn Peter Hoesch vor 1561 verzog zunachst nach Zulpich wo er zum Schoffen gewahlt wurde wechselte aber alsbald nach Antwerpen Dessen beide Sohne Johann 1530 1580 und Michael 1533 1596 waren in Antwerpen erfolgreiche Kaufleute und heirateten auch dort Deren jeweilige Kinder traten dem evangelischen Glauben bei wodurch sie im uberwiegend katholischen Antwerpen erhebliche berufliche und soziale Nachteile erlitten Aus diesem Grunde verzogen diese daraufhin nach Hamburg bzw nach Frankfurt am Main Deren weitere Nachkommen nannten sich nun durchweg Heusch In Hamburg machte ein gewisser Michael Heusch 1601 1684 auf sich aufmerksam als er von 1665 bis 1667 zum Prasidenten der Handelskammer Hamburg gewahlt wurde 4 Der Generalleutnant in italienischen Diensten Nicola Heusch 1837 1902 welcher nach dem Sturz von Premierminister Antonio Starabba di Rudini am 9 Mai 1898 das Kommando der in der Toskana stationierten Belagerungstruppen zur Unterdruckung der Maiunruhen ubernommen hatte ist ebenfalls ein Nachfahre dieser Hamburger Linie Aachener Hauptzweig Hoesch Heusch Bearbeiten nbsp Wappen der Aachener Patrizierfamilie HeuschDer zweite Sohn von Hein Hoesch von Kettenis Bartholomaus Hoesch 1533 1596 Schoffe des hohen Gerichtshofes in Limbourg ist der Begrunder des weit verzweigten Aachener Hauptzweiges Er nahm mit seiner Familie den evangelischen Glauben an weswegen sie 1568 mit der Reichsacht belegt wurden Doch nachdem sowohl Mays selbst als auch sein Sohn Hermann 1582 welcher als Offizier im Heere von Wilhelm I von Oranien Nassau gedient hatte wieder zum katholischen Glauben zuruckgekehrt waren wurden sie bereits 1574 restituiert Seitdem sind deren weitere Nachfahren die sich nun einheitlich Heusch nannten mehrheitlich katholisch und bekleideten in Aachen ansehnliche Amter Einer dieser Nachkommen war Aegidius Heusch 1629 1685 der als Erster aus diesem Familienzweig nach Aachen kam wo er eine Stelle als Badearzt ubernahm und Grunder der Hirsch Apotheke der zweitaltesten Apotheke Aachens wurde Sowohl dessen Sohn Gerhard 1678 1759 als auch sein Enkel Franz Aegidius 1712 1780 wurden zum Stadtphysicus Aachens berufen Ein Enkel von Franz Aegidius Gerhard Heusch 1744 1829 ubernahm 1784 das verfallene Schloss Rahe und liess es aufwandig und reprasentativ renovieren nbsp Denkmal Hermann Heusch Oberburgermeister AachenMit dessen Enkel August 1807 1875 begann schliesslich eine erfolgreiche Zeit als Nadel und Kratzenfabrikanten 5 Im Jahre 1825 grundete er die erste und damit die alteste Aachener Kratzenfabrik die zunachst unter dem Namen August Heusch amp Kern spater unter August Heusch amp Sohne firmierte und ihren Sitz ab 1861 in das Wylre sche Haus in Aachen verlegte Dieses wird deshalb zuweilen auch Palais Heusch genannt und befindet sich noch heute in Familienbesitz 6 Der letzte bedeutende und bekannte Vertreter dieser Linie ist der Urenkel von August Heusch der ehemalige Aachener Oberburgermeister Hermann Heusch Nach dessen Tod wurde das erhaltene und unter Denkmalschutz stehende Vorderhaus im Jahre 1996 innerhalb der Familie meistbietend versteigert und befindet sich auch heute noch in Familienbesitz Die Kratzenfabrik einschliesslich Anlagen und Achterhaus waren bereits Jahre zuvor aufgegeben worden Ein Vetter zweiten Grades von August Heusch Severin Heusch 1827 1873 begann im Jahr 1859 zusammen mit dem Schlosser Wilhelm Oebel Tuchscherermesser auf maschinellem Wege herzustellen Mit dieser Innovation war ihr Unternehmen die erste Tuchscherermesserfabrik Deutschlands aus dem heutzutage das fuhrende Spezialunternehmen fur Hochleistungsmesser und Schersysteme Heusch GmbH amp Co KG geworden ist 7 Die Neffen und Grossneffen von August Heusch stiegen ebenfalls in die Nadelfabrikation ein und grundeten nach dem Ankauf der ehemaligen Nadelfabrik von Laurenz Jecker die Nadelfabrik Heusch amp Butenberg welche spater in Hugo Heusch amp Co umfirmierte und die ab 1908 ihre Fabrikation und ihren Sitz in der von Rudolf Lochner ubernommenen und liquidierten Tuchfabrik Lochner am Karlsgraben in Aachen hatte Im Jahr 1955 floss dieses Unternehmen in die Rheinische Nadelfabrik AG ein nbsp Majorica Perlen der Firma HeuschMit Eduard Friedrich Hugo Heusch 1865 1937 begann daruber hinaus eine erfolgreiche Unternehmertatigkeit der Familie in Spanien Im Jahre 1902 grundete dieser in Barcelona zunachst die Nadelfabrik La Metalurgica Espanola die bis zur Schliessung 1978 in Familienbesitz blieb sowie zwei Jahre spater in Manacor auf Mallorca die edle mallorquinische Kunstperlenfabrik Industria Espanola de Perlas Imitacion S A die sein Sohn Alberto Carlos 1932 2007 im Jahre 1997 in die Alpha Invest Holding uberfuhrte Stolberger Hauptzweig Hoesch BearbeitenDer funfte Sohn von Hein Hoesch Lenert alias Leonard Hoesch 1525 1582 verkaufte um 1560 seine Besitztumer in Kettenis und zog nach Aachen wo er die Burgerrechte erhielt Da auch er bereits dem evangelischen Glauben beigetreten war wurde er ebenfalls 1569 verbannt Nach einer vorubergehenden Tatigkeit als Baumeister in Frankenthal kehrte er in einer Phase in der der evangelischen Minderheit mehr Rechte zugestanden wurde zunachst wieder nach Aachen zuruck Uber seinem Sohn Jeremias I 1568 1643 begrundet sich dann der bis in die Neuzeit erfolgreiche Zweig der Eisen und Stahlindustriellen der Familie die mehrheitlich evangelisch geblieben ist und die Namensform Hoesch und auch einheitlich mit dem Umlaut oe beibehalten hat Kupfermeister Bearbeiten nbsp Jeremias I HoeschJeremias I spater auch der Altere genannt war Mitglied der evangelischen Gemeinde Aachens hatte das Handwerk des Kupfermeisters erlernt und heiratete in die Aachener Kupfermeisterfamilie Hansen ein Er sah sich jedoch wie bereits zuvor schon die Kupfermeister Familien Peltzer Schleicher Amya und andere gezwungen auf Grund der Benachteiligungen und Nachstellungen der wieder aufkeimenden Aachener Religionsunruhen auf Dauer ins benachbarte Stolberg auszuwandern wo er um 1610 zunachst den Kupferhof Alte Krautlade ubernahm In den Folgegenerationen gehorten den Hoeschs hier zeitweise auch die Ostlinger Muhlen auf dem Kupferhof Unterster Hof sowie die Ellermuhle Reitmeister Bearbeiten Mit seinem Sohn Jeremias II der Jungere begann der eigentliche Aufstieg der Familie in der Eisenverarbeitung Er wurde Reitmeister in Vicht und konzentrierte die Holzkohlenrechte anderer Reitwerke am Junkershammer den er zum modernsten Betrieb im Herzogtum Julich ausbaute Seine Frau Katharina Prym 1610 1681 errichtete fur ihre Sohne Jeremias III 1641 1716 und Wilhelm 1642 1704 im Jahre 1664 den Platenhammer Dessen anfangs gemeinsame Nutzung fuhrte allerdings in der Folge zu Streit und zu einer Teilung in eine Junkershammer und Platenhammer Linie der Hoeschs Die Junkershammer Linie Nachkommen von Jeremias III betrieb ihre Reitwerke noch funf Generationen bis 1869 weiter In jenem Jahr wurde als letztes Reitwerk am Vichtbach der Junkershammer stillgelegt nachdem der Versuch des letzten Reitmeisters dieser Linie Henri Hoeschs III 1800 1879 den Junkershammer auf Koks umzustellen am Widerstand seines Teilhabers Jeremias Reidt gescheitert war Der Junkershammer blieb allerdings auch nach der Stilllegung im Besitz der Familie Hoesch Henri Hoesch betrieb ferner noch die Schevenhutte bis zu ihrer Schliessung 1870 Zu dieser Junkershammer Linie zahlt unter anderem auch der Enkel von Jeremias III der spatere Staatsmann und Diplomat sowie Montanunternehmer Matthias Gerhard von Hoesch der wieder zum Katholizismus konvertiert ist und 1744 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde Die Sohne von Wilhelm Hoesch Leonard 1684 1761 und Philipp Wilhelm 1686 1756 errichteten 1724 in unmittelbarer Nahe des Platenhammers den Neuenhammer der mit dem Platenhammer eine Einheit bildete und als erweiterte Hofanlage gemeinschaftlich betrieben wurde Der Neuenhammer wurde nur bis zu Beginn des 18 Jahrhunderts von den Nachkommen des Leonhard gefuhrt wogegen der Platenhammer bei den Nachkommen von Philipp Wilhelm verblieb und spater auch zur Messingverarbeitung genutzt wurde Nach dem Tod des letzten Besitzers Johann Philipp II Hoesch 1834 1885 wurde er verkauft Die stetige Zersplitterung der Familienbesitze und die daraus folgende verscharfte Konkurrenz um Wasser und Holzkohlenrechte die auch die Kupfermeister erfolgreich beanspruchten fuhrten schliesslich zur teilweisen Abwanderung von Familienmitgliedern aus dem Vichttal Dies zeigt sich besonders deutlich bei den Sohnen des letztgenannten Leonhard Hoeschs ab denen sich die Durener Linie in vier Hauptaste aufspaltete Johann Peter 1723 1785 zog es nach Moers Hugo Ludolf 1727 1790 ubernahm die vaterlichen Betriebe in Duren Schneidhausen Johann Heinrich 1732 1788 zog nach Dadenberg einem Lehnhof bei Lamersdorf Inden Rheinland und Jeremias IV Hoesch 1737 1803 verblieb auf dem Neuenhammer Manche heirateten in Eifeler Reitmeisterfamilien im Kalltal und Schleidener Tal heute westlicher Kreis Euskirchen ein Von unternehmerischer Bedeutung sollten aber diejenigen Familienmitglieder werden die nach Duren verzogen Eisenfabrikanten Bearbeiten nbsp Eberhard HoeschBesagter Leonhard Hoesch errichtete 1742 in Schneidhausen ein Huttenwerk sowie ein angeschlossenes Herrenhaus Haus Schneidhausen genannt Die Anlage wurde 1772 durch seinen Sohn Hugo Ludolf noch um eine Papierfabrik und Olmuhle erweitert Aus dem Huttenbetrieb ging die heutige Badewannenfabrik Hoesch Design GmbH hervor das zu den grossten Badewannenhersteller Europas zahlt 8 Eberhard Hoesch senior 1790 1852 ein Enkel des Schneidhauseners Hugo Ludolf erwarb im Jahre 1819 zusammen mit seinem Bruder Wilhelm 1791 1831 die beide bis dahin zwei Huttenwerke bei Monschau betrieben hatten und als Gebruder Eberhard und Wilhelm Hoesch auch die bestehenden Werke in Krauthausen Schneidhausen Zweifall und Simonskall leiteten die zu jener Zeit noch nicht bedeutende Eisenhutte in Duren Lendersdorf die der Grundstein fur den spateren Weltkonzern der Hoeschs wurde 9 Eberhard konnte dieses Unternehmen durch die Einfuhrung des englischen Puddelverfahrens zur Eisen und Stahlgewinnung erheblich ausbauen Nachdem spater auch drei seine Sohne in das Unternehmen einstiegen firmierte Hoesch seine Unternehmen im Jahre 1846 um in Eberhard Hoesch amp Sohne zu dem dann noch das neue Werk in Eschweiler hinzukam Die Hutte in Lendersdorf selbst wurde spater in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts geschlossen nbsp Werk am Sticher BergDaruber hinaus grundete Eberhard Hoesch senior im Jahr 1846 als Hoesch amp Sohne am Sticher Berg in Eschweiler ein Puddlings und Walzwerk mit drei Hochofen zehn Puddelofen und drei Schmelzofen fur bis zu 600 Arbeiter Neben dem Lendersdorfer Betrieb wurde das Werk am Sticher Berg der zweite Standort zur Herstellung von Eisenbahnschienen Etwa zeitgleich wurde Eschweiler ans Schienennetz angeschlossen und der benachbarte Eschweiler Hauptbahnhof 1841 errichtet Nach der Verlegung nach Dortmund ab 1871 ubernahm das Aachener Unternehmen F A Neuman am 13 Mai 1887 das Betriebsgelande am Eschweiler Stich dessen offizieller Sitz es seit 1897 ist Montanindustrielle Bearbeiten nbsp Ansicht der Westfalenhutte um 1896 nbsp Leopold Hoesch Duren DortmundLeopold Hoesch 1820 1899 Sohn von Eberhards Bruder Wilhelm wurde nach dem Tode seines Onkels Eberhard das neue massgebende Oberhaupt der Familie und Leiter der Familienunternehmen In den 1860er Jahren wurden durch Umstellung auf das Bessemerverfahren phosphor und schwefelarme Eisenerze notig Damit drohten die bisherigen Hoeschwerke wegen ihrer schlechten Verkehrslage unrentabel zu werden Hoesch verlegte daher den Hauptsitz des Unternehmens ins Ruhrgebiet um so von gunstigen Frachtkosten und der Nahe zu den Kohlegruben zu profitieren Zusammen mit seinen Sohnen Wilhelm 1845 1923 und Albert 1847 1898 sowie mit Eberhard Sohnen Viktor 1824 1888 und Eberhard Hoesch jun 1827 1907 grundete er am 1 September 1871 mit der Errichtung der Westfalenhutte das Eisen und Stahlwerk Hoesch in Dortmund das zwei Jahre spater zur Hoesch AG umfirmierte Im Jahre 1991 wurde die Hoesch AG im Zuge einer feindlichen Ubernahme von der damaligen Friedrich Krupp AG aufgekauft Unter den so genannten Hoeschianern entstand im Laufe der Zeit der Begriff Karl Hoesch eine liebevoll gemeinte Respekterklarung die als Idiom besonders fur alles steht was mit dem Stahlunternehmen Hoesch AG zu tun hat Weitere Unternehmungen Auswahl Bearbeiten Anstelle der Papierfabrik in Schneidhausen die auf Dauer keinen Bestand hatte erwarb Ludolf Matthias Hoesch 1788 1859 der altere Bruder von Eberhard und Wilhelm Hoesch in Lendersdorf die Papierfabrik in Krauthausen sowie 1829 noch die Konzession zum Bau der Papiermuhle Friedenau in Niederau einem Nachbarort von Kreuzau und war damit der erste in der Familie der sich ausschliesslich der Papierherstellung widmete Mehr als drei Generationen lang wurden diese Werke in unterschiedlicher Firmierung noch an seine Nachkommen weitervererbt und waren uber viel Jahrzehnte trotz der mehrfach vorhandenen Konkurrenz in der Umgebung vor allem durch den nahen Schoellershammer ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Die meisten Werke mussten spater schliessen oder wurden ubernommen und lediglich die heute unter dem Namen Niederauer Muhle bekannte Papierfabrik existiert noch und gilt als ein fuhrender Anbieter weiss gedeckter Wellpappenrohpapiere fur die Verpackungsindustrie Ein Grossneffe seines Vaters Eberhard 1756 1811 und Enkel dessen jungsten Bruders Jeremias Ludolf Hoesch 1774 1842 Hugo Hoesch 1859 1912 stieg zunachst als Werksleiter und spaterer Teilhaber in die von Felix Heinrich Schoeller und Georg Schultz gegrundete Zellulosefabrik Schultz amp Cie in Gernsbach ein Diese Fabrik mit Schwerpunkten auf die Produktion von Zigaretten und spater Teebeutelpapier wurde 1905 in Schoeller amp Hoesch umbenannt verblieb noch zwei Generationen ausschliesslich im Besitz der Familie Hoesch und wurde 1998 durch den amerikanischen Hersteller Glatfelter GmbH amp Co KG ubernommen Mit Emil Hoesch 1859 1928 war ein weiteres Mitglied dieser Linie als Papierfabrikant tatig Er grundete unter anderem zusammen mit dem Holzschliffhersteller Fritz Klagges die Papierfabrik Kabel bei Hagen und baute diese durch weitere Firmenubernahmen aus Sein Sohn Hans Eberhard 1891 1972 ubernahm das Unternehmen musste es aber 1959 an den Feldmuhle Konzern verkaufen Heute zahlt es zur skandinavischen Stora Enso Gruppe 10 Ein weiterer Sohn des Leopold Hoeschs Hugo von Hoesch 1850 1916 zog es ebenfalls in die Papierindustrie Er ubernahm unter anderem eine von seinem Vater 1876 ersteigerte Papierfabrik im sachsischen Konigstein die er zu einer der modernsten Papierfabriken Deutschlands ausbaute Daruber hinaus wurde Hoesch zum Mitglied auf Lebenszeit der I Kammer des Sachsischen Landtags ernannt und erhielt 1912 den erblichen Adelstitel zuerkannt Dessen Sohn Leopold von Hoesch durchlief eine Laufbahn als Staatsbeamter und wurde Botschafter in Paris und London Ein Nachkomme der auf den Lehnhof nach Inden verzogenen Linie Julius Hoesch 1832 1896 grundete 1865 in Duren Hoven die Julius Hoesch GmbH amp Co KG eines der grossten noch heute bestehenden Grosshandelsunternehmen fur Chemikalien Kulturelles und soziales Engagement BearbeitenEntsprechend ihrer herausragenden Stellung setzte sich die Familie an ihren jeweiligen Standorten immer wieder fur vielfache soziale und kulturelle Projekte ein deren bedeutendste hier exemplarisch kurz angefuhrt werden Der Durener Fabrikant Eberhard Hoesch jun stellte 500 000 Mark fur den Neubau des Stadttheaters Duren zur Verfugung dessen Grundsteinlegung 1905 erfolgte und im Januar 1907 eingeweiht wurde Seine Frau Agnes Hoesch geborene Pfeifer 1839 1903 war Vorsitzende des Durener Frauenvereins und stiftete grosszugige Summen zur Errichtung eines Spiel und Festsaales und zum Bau von Arbeiterwohnungen nbsp Leopold Hoesch Museum DurenDie Grundung des Leopold Hoesch Museums geht auf Leopolds Sohn Wilhelm Hoesch zuruck der der Stadt Duren nach dem Tod des Familienvaters im Jahre 1899 den Betrag von 300 000 Mark fur die Errichtung eines Kunstmuseums zur Verfugung stellte welches schliesslich 1905 eingeweiht werden konnte Bereits wenige Jahre nach Grundung der Hoesch AG veranlasste Leopold Hoesch die Grundung einer Betriebskrankenkasse der BKK Hoesch 11 Weiterhin wurde mit Unterstutzung des Vorstandes von den Mitarbeitern der Hoesch AG noch vor dem Zweiten Weltkrieg die Vorsorgekasse Hoesch als Sterbegeldkasse gegrundet Daruber hinaus unterstutzte die Hoesch AG im Jahre 1930 die Grundung eines werkseigenen Sportvereins und ab 1938 den Ausbau einer grossflachigen Parkanlage mit Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen dem heute zur Stadt Dortmund gehorenden Hoeschpark Ebenfalls getragen vom Vorstand dieses Unternehmens wurde 1989 von ehemaligen Mitarbeitern der Firma und der Burgerschaft das Hoesch Museum in Dortmund als Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Stiftung Westfalisches Wirtschaftsarchiv und als Statte der Erinnerung an die Unternehmens und Stadtgeschichte eingerichtet Die in Gernsbach tatigen Papierfabrikanten der Familie Hoesch grundeten 1955 die Kulturgemeinde Gernsbach und setzen sich seitdem in verantwortlicher Position fur ein vielfaltiges und anspruchsvolles Kulturleben in der Region ein 12 Die in Hagen tatigen Familienmitglieder insbesondere Hans Eberhard Hoesch grundeten die Kabeler Kammermusikreihe und wurden durch ihre Sponsorentatigkeit zu einem wichtigen Wegbereiter fur eine Historische Auffuhrungspraxis der Klassischen Musik 13 Zu ihrer Erinnerung wurden neben den personlichen Ehrungen zahlreiche Strassen offentliche Platze Anlagen und Einrichtungen an ihren jeweiligen Wirkungsorten nach dem Namen des betreffenden verdienstvollen Familienangehorigen benannt Bedeutende Personlichkeiten Auswahl BearbeitenAachener Linie Heusch Albert Heusch 1868 1944 Kratzenfabrikant und Zentrumspolitiker und Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages Eduard Friedrich Hugo Heusch 1865 1937 Ingenieur und Unternehmer Grunder der spanischen Unternehmen der Familie Gerd Heusch 1903 1984 Sohn von Albert Heusch Rechtsanwalt Unternehmer und Prasident von Alemannia Aachen Hermann Heusch 1906 1981 Sohn von Albert Heusch Oberburgermeister der Stadt Aachen und Mitbegrunder der Karlspreises der Stadt Aachen Ehrenburger der Stadt Aachen und der RWTH Aachen Karl Heusch 1894 1986 Urologe Severin Heusch 1827 1873 Begrunder der altesten deutschen TuchscherermesserfabrikStolberger Linie Hoesch Jeremias Hoesch 1610 1653 Erster Eisenindustrieller der Familie Matthias Gerhard von Hoesch 1698 1784 Urenkel von Jeremias Staatsmann und Diplomat in kurkolner kaiserlichen und kurbayerischen Diensten sowie Montanunternehmer im Raum Warstein Folgende Personen sind zum besseren Verstandnis des Textes genealogisch sortiertLudolf Matthias Hoesch 1788 1859 Eisen und Papierindustrieller in Duren Schneidhausen Eberhard Hoesch Industrieller 1790 1790 1852 Eisenindustrieller in Monschau Duren Lendersdorf und Eschweiler Gustav Hoesch 1818 1885 Hutten und Bergwerksbesitzer sowie Eisenfabrikant in Lendersdorf Viktor Hoesch 1824 1888 Eisenfabrikant in Lendersdorf und Mitbegrunder der Hoesch AG Eberhard Hoesch Industrieller 1827 1827 1907 Eisenfabrikant in Lendersdorf und Eschweiler Mitbegrunder der Hoesch AG Mazen der Stadt Duren Wilhelm Hoesch 1791 1831 Bergwerks und Huttenbesitzer Eisenfabrikant Duren Leopold Hoesch 1820 1899 Montanindustrieller Kgl preuss Geheimer Kommerzienrat Grunder der Hoesch AG Wilhelm Hoesch 1845 1923 Montanindustrieller ab 1899 Alleininhaber der Hoesch AG Geheimer Kommerzienrat Albert Hoesch 1847 1898 Montanindustrieller Erster Leiter der Hoesch AG italienischer Konsul Hugo von Hoesch 1850 1916 Papierfabrikant Kgl sachsischer Kommerzienrat Mitglied der I Kammer des sachsischen Landtages 1912 in den Adelsstand erhoben Leopold von Hoesch 1881 1936 Jurist deutscher Botschafter in Paris und LondonWeitere FamilienmitgliederAgnes Hoesch geb Pfeifer 1839 1903 Ehefrau des oben genannten Eisenfabrikanten und Durener Mazens Eberhard Hoesch Industrieller 1827 verdienstvolle Stifterin fur die Stadt Duren Felix Hoesch 1866 1933 Landwirt und Gutsbesitzer in Sachsen sowie Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses und des Deutschen Reichstags Leopold Hoesch 1969 Filmproduzent und Emmy Preistrager sowie Grunder der Filmproduktion Broadview TV GmbH Nicola Heusch 1837 1902 Nachkomme der Antwerpener Hamburger Linie italienischer General Udo Hoesch 1892 1968 technischer Leiter von Schoeller amp Hoesch in GernsbachLiteratur BearbeitenHans Jaeger Hoesch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 364 f Digitalisat Erich Meuthen Heusch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 45 f Digitalisat Justus Hashagen Fritz Bruggemann Geschichte der Familie Hoesch Band 1 1 Die Anfange Koln 1911 google online dito Geschichte der Familie Hoesch Band 1 2 Die Anfange Koln 1912 dito Geschichte der Familie Hoesch Band 2 1 Vom Zeitalter der Religionsunruhen bis zur Gegenwart Koln 1916 dito Geschichte der Familie Hoesch Band 2 2 Vom Zeitalter der Religionsunruhen bis zur Gegenwart Koln 1916 Schleicher Karl Geschichte der Stolberger Messingindustrie in Beitrage zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde Bd 6 Stolberg 1956 Horst Monnich Aufbruch ins Revier Aufbruch nach Europa Hoesch 1871 1971 Munchen Verlag F Bruckmann 1971 ISBN 3 7654 1441 7 Jubilaumsband der Hoesch Aktiengesellschaft Dortmund Papierfabrik Schoeller amp Hoesch GmbH amp Co KG Hrsg 125 Jahre Schoeller amp Hoesch Sonderedition zum Firmenjubilaum nicht im Buchhandel erhaltlich Heinrich Philip Bartels Chronik der Familie Pfeifer um 1975 nur im Familienkreis veroffentlicht Hermann Ariovist von Furth Beitrage und Material zur Geschichte Aachener Patrizier Familien Bd I 1890 Albert Heusch Geschichte der Familie Heusch Aachen 1909 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hoesch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen der Familie Hoesch Genealogie Familie Heusch Aachen Spanien Reitmeisterfamilie Hoesch in Stolberg Geschichte der Familie Hoesch Dortmund Sammlungen und Nachweise zur Familie Hoesch im Archiv NRWEinzelnachweise Bearbeiten Erich Meuthen Heusch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 45 f Digitalisat Etymologie Heusch Rechtschreibung im Niederlandischen seit 1939 heus statt vorher heusch Bedeutung des Adjektivs seit dem 19 Jahrhundert wirklich Michael Heusch auf Hamburger Personlichkeiten Nadel und Kratzenfabrikation Heusch Wylre sches Haus Palais Heusch Aachen Heusch GmbH amp Co KG Aachen Hoesch Schneidhausen Memento des Originals vom 4 August 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hoesch de Historie Lendersdorfer Hutte bei Rheinische Industriekultur Hoesch Hagen Memento des Originals vom 14 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www route industriekultur de BKK Hoesch Memento vom 11 Februar 2010 im Internet Archive Kulturgemeinde Gernsbach Kabeler Kammermusik Stifter Familie Hoesch Memento des Originals vom 12 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pianomuseum eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoesch Familie amp oldid 239195256