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Die Feldmuhle war ein deutsches Unternehmen Es zahlte nach Wertschopfung zeitweise zu den zehn grossten Unternehmen Deutschlands Feldmuhle AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1885Auflosung 1991Auflosungsgrund Ubernahme der Papiersparte der Feldmuhle Nobel AG durch Stora EnsoSitz Dusseldorf DeutschlandBranche Papierhersteller Aktie uber 100 RM der Feldmuhle Papier und Zellstoffwerke AG vom April 1929Die Norddeutsche Papierfabrik in Uetersen um 1907 spater Feldmuhle Papierfabrik Uetersen Ehemaliges Werksgelande in OberlahnsteinDessen Namensrechte liegen seit 2015 beim Werk in Uetersen das seither als Feldmuehle GmbH firmiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Entwicklung bis 1985 1 2 Verkauf 1985 und Folgejahre 1 3 Liquidation 1991 2 Hartwig Geginat 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Entwicklung bis 1985 Bearbeiten Das Unternehmen wurde im August 1885 von Leo Gottstein 1850 1922 am Ort einer im 13 Jahrhundert von Zisterziensermonchen errichteten Klostermuhle als Schlesische Sulfit Cellulose Fabrik Feldmuhle in Liebau am Bober gegrundet 1891 wurde ein Zweigwerk in Cosel an der Oder erbaut 1895 entstanden Papiermuhlen in Liebau und in Cosel 1906 war das Unternehmen Mitgrunder der Pommersche Zellstoff Aktiengesellschaft bei Stettin ubernahm sie 1910 und benannte sich um in Feldmuhle Papier und Zellstoffwerke Aktiengesellschaft Weitere Papiermuhlen wurden errichtet in Odermunde die Dierfeldgarn GmbH Oberlangenbielau oder aufgekauft die Pommersche Papierfabrik in Hohenkrug Im September 1913 fusionierte das Unternehmen mit der Papierfabrik Reisholz AG Dusseldorf Reisholz mit Niederlassungen auch in Flensburg Uetersen und Arnsberg zum seinerzeit grossten deutschen Papierhersteller 14 Werke unter anderem in Arnsberg Bielefeld Flensburg Heidenau Sachsen Konigsberg Preussen Stettin Uetersen und Oberlahnstein 1930 wurde die von Hugo Stinnes gegrundete Koholyt AG gekauft 1933 die Berolina Papiermanufaktur Pinower amp Co die spatere Berolina Zellglas Verarbeitungswerk GmbH 1934 die Mehrheit an der Dresdner Chromo und Kunstdruck Papierfabrik Krause amp Baumann AG in Heidenau 1937 wurden 272 000 Tonnen Papier erzeugt Durch die Teilung Deutschlands nach dem Kriegsende verlor die Feldmuhle samtliche Holzstoff Produktionsstatten und uber die Halfte der Papier und Pappeproduktionskapazitaten In den verbliebenen Werken Arnsberg Flensburg Hillegossen Lulsdorf Oberlahnstein Reisholz Uetersen und Wesseling wurde die Produktion wieder aufgenommen 1945 wurde der Firmensitz nach Hillegossen bei Bielefeld verlegt 1948 ersetzte die Folien und Faserstoffverarbeitungs GmbH die verlorene Berolina Zellglas Verarbeitung In Plochingen am Neckar wurde 1951 zusammen mit Emil A Klinger die Sudplastik Gummi und Kunststoff Verarbeitung GmbH ins Leben gerufen Das Jahr 1952 sah eine erneute Sitzverlegung nach Dusseldorf 1957 wurden bereits wieder 279 000 Tonnen Papier und Pappe produziert 1959 die Kabel AG in Hagen Kabel gekauft 1960 erwarb Feldmuhle die Aktienmehrheit an der Dynamit Nobel AG 1962 wurde das Unternehmen eine Tochter der Flick Gruppe Friedrich Flick war nach drei Jahren Haft 1950 entlassen worden und baute seine Holding rasch wieder zum grossten deutschen Familienunternehmen auf und eine Verschmelzung mit der Aktiengesellschaft fur Papier und Zellstoffinteressen zur Feldmuhle AG durchgefuhrt ab 1977 Feldmuhle Vermogensverwaltung AG genannt Das Wachstum setzte sich ungebrochen fort 1963 erwarb Feldmuhle 40 der Rothersay Paper Corporation in Saint John Kanada und stellte dort kurz darauf die damals weltgrosste Zeitungsdruckmaschine auf 1965 wurde ein 25 Anteil der Papeteries de Belgique SA akquiriert im Jahr darauf ebenfalls 25 der kanadischen International Pulp Co Ltd 1968 die Papierfabrik Baienfurt zu 100 1970 die Mehrheit an der niederlandischen NV Papierfabriek Gennep Weitere Beteiligungen Ubernahmen und Modernisierungen eigener Werke folgten Verkauf 1985 und Folgejahre Bearbeiten Zum 31 Dezember 1985 verkaufte Friedrich Karl Flick den gesamten Flick Konzern fur rund funf Milliarden DM und somit auch die zum Konzern gehorende von Guido Dessauer geleitete 1 Feldmuhle AG an die Deutsche Bank die das Unternehmen umstrukturiert und in Teilen wieder verausserte bzw an die Borse brachte 1986 entstand aus dem industriellen Kern des Flick Imperiums den Unternehmen Feldmuhle Buderus und Dynamit Nobel die Feldmuhle Nobel AG Im selben Jahr kundigte sie nach Zustimmung der Deutschen Bank im Rahmen von in den 1960er Jahren ausgearbeiteten Bedingungen die Zahlung von 5 Millionen DM Entschadigung fur Zwangsarbeiter der Dynamit Nobel AG im Zweiten Weltkrieg an Bei Grundung des DAX am 30 Dezember 1987 gehorte die Feldmuhle Nobel AG bereits zu den im DAX 30 gelisteten Unternehmen und zahlte zu den Standardwerten der Borse 1988 scheiterten die Enkel Friedrich Flicks Friedrich Christian Flick und dessen Bruder Gert Rudolf Flick mit dem Versuch die Feldmuhle Nobel AG zuruckzuerwerben Die Bruder hatten einen Aktienanteil von 38 5 erworben explizit mit der Absicht die bestehende Unternehmensspitze auszutauschen Zur Abwehr fuhrte das Unternehmen mit Hilfe der Deutschen Bank die zwar nur einen Aktienanteil von 8 besass aber 47 der Depotstimmrechte vertrat eine Stimmrechtsbeschrankung auf 5 ein was diesen Ubernahmeversuch zu Fall brachte Einige Zeit danach kaufte der Energiekonzern VEBA eine Aktienmehrheit konnte aufgrund der Stimmrechtsbeschrankung aber gleichfalls nicht die Fuhrung ubernehmen Ebenso 1988 schlossen die Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse mbH die zuvor nur als Beteiligung gefuhrt wurde und Dynamit Nobel einen Beherrschungs und Gewinnabfuhrungsvertrag Das Tochterunternehmen wurde schliesslich 1990 mit einem anderen Tochterunternehmen der Dynamit Nobel Explosivstoff und Systemtechnik GmbH verschmolzen 1990 erwarb der skandinavische Konzern Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag heute zu Stora Enso umfirmiert das Unternehmen fur vier Milliarden DM eine der grossten bis dahin in Europa durchgefuhrten Finanztransaktionen Stora hatte bereits seit uber 20 Jahren mit Feldmuhle gemeinsam Papierfabriken in Schweden betrieben Nach Ubernahme durch Stora schied Feldmuhle Nobel zum 3 September 1990 zugunsten der Metallgesellschaft aus dem DAX aus Aus der Feldmuhle Nobel AG wurde spater die Stora Feldmuhle AG dann die Stora Enso Deutschland GmbH Liquidation 1991 Bearbeiten Im Juni 1991 wurde das Unternehmen fur uber 700 Millionen US Dollar 1 45 Mrd D Mark 2 an die Metallgesellschaft AG heute GEA veraussert welche es erneut zerlegte Die chemischen und technischen Unternehmensteile Dynamit Nobel AG und Buderus verblieben bei der Metallgesellschaft wahrend der Bereich Forstwirtschaft die ehemalige Feldmuhle AG an die Stora Enso gingen formal als FPB Holding mit Sitz in Dusseldorf Feldmuhleplatz 1 Hartwig Geginat BearbeitenDer promovierte Betriebswirt Hartwig Geginat 13 November 1932 3 war von 1979 bis 1993 Vorstandsvorsitzender der Feldmuhle AG und der Feldmuhle Vermogensverwaltung AG Vorstandsmitglied in der Feldmuhle Nobel AG und von 1991 bis 1994 Aufsichtsratsmitglied der Stora Feldmuhle AG und der Feldmuhle Nobel AG Weblinks BearbeitenNachfolgefirma Stora Enso Literatur in der Staatsbibliothek zu Berlin SBB StaBiKat Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Feldmuhle in den Historischen Pressearchiven der ZBW Webseite der Feldmuehle GmbHEinzelnachweise Bearbeiten Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe von Degeners Wer ist s Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 216 Dessauer Guido Feldmuhle Nobel wird zerlegt In Der Spiegel 25 1991 8 Juni 2019 abgerufen am 8 Juni 2019 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 361 Unternehmen im DAX Aktuelle Unternehmen Adidas Airbus Allianz BASF Bayer Beiersdorf Brenntag BMW Commerzbank Continental Covestro Daimler Truck Deutsche Bank Deutsche Borse Deutsche Post Deutsche Telekom E ON Fresenius Hannover Ruck HeidelbergCement Henkel Infineon Mercedes Benz Group Merck MTU Aero Engines Munchener Ruck Porsche Porsche Automobil Holding Qiagen Rheinmetall RWE SAP Sartorius Siemens Siemens Energy Siemens Healthineers Symrise Volkswagen Vonovia ZalandoEhemalige Unternehmen Altana Bayerische Hypotheken und Wechsel Bank Bayerische Vereinsbank Degussa Delivery Hero Deutsche Babcock Deutsche Lufthansa Deutsche Postbank Deutsche Wohnen Dresdner Bank Epcos Feldmuhle Nobel Fresenius Medical Care HelloFresh Hoechst Hypo Real Estate K S Karstadt Lanxess Linde MAN Mannesmann Metallgesellschaft Metro MLP Nixdorf Osram ProSiebenSat 1 Media Preussag Puma Salzgitter Schering TUI Thyssenkrupp Uniper VEBA VIAG Wirecard Stand 20 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldmuhle Unternehmen amp oldid 238567748