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Mit Zeitungsdruck wird der Bereich der Drucktechnik bezeichnet in dem unter den besonderen Bedingungen wie Schnelligkeit Flexibilitat und niedrigen Kosten Tageszeitungen produziert werden MAN Roland Zeitungsdruckmaschine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Zeitungsdrucks 1 1 Entwicklung der Druckform 2 Heutige Situation 3 Ifra Prozess Standard 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte des Zeitungsdrucks Bearbeiten Der beruhmt gewordene Heidelberg Tiegel Heidelberg Zwei Farb Zylinder 1965 Rotationsdruckmaschine zum ZeitungsdruckNach der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15 Jahrhunderts erschienen neben der Buchproduktion bald auch zeitungsahnliche Drucke die sogenannten Einblattdrucke Es handelte sich dabei um illustrierte einseitig bedruckte Blatter die ereignisbezogen waren und nicht periodisch erschienen Sie wurden auf einer Buchdruckpresse gedruckt die Gutenberg aus Pressen fur die Weinkelterei weiterentwickelt hatte Er veranderte die Holzpresse derartig dass mit ihr effektiv und produktiv gedruckt werden konnte Eine Presse war in der Regel so gross dass der mit ihr erreichbare Anpressdruck fur den Druck einer Folioseite 21 33 cm ausreichte Eine Buchdruckpresse dieser Bauart wird Tiegeldruckpresse genannt sie arbeitet nach dem Druckprinzip Flache gegen Flache und erfordert einen hohen Anpressdruck Als erste Wochen Zeitung gilt die deutsche Relation aus Strassburg erstmals 1605 veroffentlicht 1 Eine wichtige Weiterentwicklung war die Erfindung der Zylinderdruckmaschine durch den deutschen Buchdrucker Friedrich Koenig im Jahr 1812 Es begann ein neues Zeitalter in der Geschichte des Zeitungsdrucks denn am 29 November 1814 wurde die Londoner Times als erste Tageszeitung der Welt mit einer derartigen Zylinderdruckmaschine sowie mit Dampfmaschinenkraft hergestellt Zylinderpressen verwenden als Druckform oder Gegendruck einen Zylinder und benotigen aufgrund des streifenformigen Drucks einen wesentlich geringeren Anpressdruck als Tiegeldruckpressen Damit konnten grossere Formate bei hoherer Geschwindigkeit gedruckt werden Der nachste Meilenstein in der Entwicklung des Zeitungsdrucks war die Erfindung der ersten Rotationsdruckmaschine durch den Amerikaner Richard March Hoe im Jahr 1846 Rotationsdruckmaschinen funktionieren nach dem Druckprinzip rund auf rund das bedeutet dass sowohl die Druckform als auch der Gegendruck zylindrisch sind Beide Zylinder sind in standiger gegenlaufiger Bewegung und nur durch den Bedruckstoff voneinander getrennt Mit diesen Maschinen die standig weiter verbessert wurden waren Auflagen von 20 000 Exemplaren pro Stunde moglich 1870 entwickelte Hoe eine Rotationsdruckmaschine die beide Seiten Schon und Widerdruck in einem Durchgang bedruckte Bis weit ins 20 Jahrhundert blieb der Hochdruck das beherrschende Verfahren im Zeitungsdruck In den 1970er Jahren verlagerte sich der Zeitungsdruck zunehmend zum Offsetdruck in dem flexibler und kostengunstiger gearbeitet werden konnte Der Offsetdruck basiert auf der von Alois Senefelder 1796 erfundenen Lithografie Der englische Begriff Offset beschreibt die zweimalige Ubertragung der Druckfarbe von der Druckplatte zunachst auf ein Gummituch und von dort aufs Papier In modernen Produktionsanlagen fur den Zeitungsdruck wird mit Rollenoffsetmaschinen gedruckt Dabei lauft die Papierbahn von einer Rolle vertikal nach oben und durchlauft die verschiedenen Druckwerke in denen die Bahn beidseitig vierfarbig in einem Durchgang bedruckt werden kann 2 Entwicklung der Druckform Bearbeiten Hauptartikel Druckform CTP BelichterBei der Tiegel und der Zylinder druckpresse bestand die flache Druckform aus einzelnen Lettern bzw Textzeilen sowie aus Klischees mit Bildern und Grafiken Im Gegensatz dazu benotigte die Rotationsmaschine eine zylindrische Druckform Das Problem wurde durch die Stereotypie gelost indem von den flachen Druckformen Abgusse gefertigt und nach dem Zylinder durchmesser gebogen wurden Der Satz des Textes wurde in der Regel per Setzmaschine erstellt und die zumeist einfarbigen Bilder fugte man in Form von gerasterten Klischees ein Um 1960 kam das erste Fotosetzgerat auf dem Markt und bis 1967 war der Bleisatz nahezu abgelost Die Bilder wurden im Klischographen elektronisch abgetastet und graviert Gleichzeitig erfolgte der Ubergang zum Offsetdruck der Druckvorlagen auf Film benotigte Texte und zunehmend farbige Bilder wurden in Bogenmontagen zusammengestellt und auf Druckplatten kopiert Das konventionelle Kopierverfahren wurde in den 1990er Jahren weitgehend von der elektronischen Computer to Plate Technik CTP abgelost Hierbei wird die Druckplatte in einem Belichter direkt mit Computerdaten bebildert ohne den Umweg uber einen Film Die neueste Entwicklung seit dem Jahr 2008 heisst Computer to Press oder Direct Imaging bei der die Druckplatten direkt in der Druckmaschine bebildert werden 2 Heutige Situation BearbeitenDer Zeitungsdruck erfolgt heute ausnahmslos im Rollenoffsetdruck Aufgrund der geringen Qualitat des Papiers und der hohen Geschwindigkeit mit der die Papierbahnen durch die Druckmaschine laufen werden ganz besondere Anforderungen an die Maschinen gestellt Diese konnen sowohl fur kleine Auflagen mit 10 000 Exemplaren als auch fur Massenblatter mit Millionenauflage konzipiert sein Deshalb bestehen Zeitungsdruckmaschinen aus modularen Druckeinheiten die an Seitenzahl Auflagenhohe und Farbigkeit angepasst werden und eine hohe Flexibilitat aufweisen Im Zeitungsdruck ist ein bestandiger Trend zur Automation zu beobachten Der Maschinenfuhrer soll von Routinearbeiten entlastet werden und hat sich vom handwerklichen Drucker zum Druckmanager am Leitstand der Maschine entwickelt In der Vergangenheit war die Plattenherstellung der Engpass im Produktionsablauf Nach der flachendeckenden Einfuhrung von CTP hat sich dieses Problem im Arbeitsfluss hin zum Plattenwechsel in der Maschine verlagert Zeitungen mit 20 Lokalausgaben oder mehr sind keine Seltenheit und jede Ausgabe bedeutet kompletten oder teilweisen Plattenwechsel in bestimmten Druckwerken Die Hersteller der Druckmaschinen bieten fur dieses Problem unterschiedliche Losungen an So wurde der halb oder vollautomatische Plattenwechsel entwickelt Vielversprechend erschien im Jahr 2005 das Bebildern der Druckplatten direkt in der Maschine das sogenannte Computer to Press Nach fachlichen Kontroversen 3 hat sich die externe Bebilderung auf schnellen Photopolymer oder Thermo CTP Anlagen durchgesetzt Ifra Prozess Standard BearbeitenVier Druckfarben CMYK Cyan C 15 Magenta M 75 Gelb Y 0 Schwarz K 45 Cyan C 15 Magenta M 75 Gelb Y 0 Schwarz K 45 Ende 2013 wurde von der ISO eine aktualisierte Fassung der DIN ISO Norm 12647 3 veroffentlicht Der Standard sorgt weltweit fur eine gleichmassige und hohe Qualitat im Zeitungsdruck die besonders fur das Anzeigengeschaft wichtig ist Die wichtigsten Merkmale der von IFRA bzw WAN IFRA entwickelten und als DIN ISO Norm veroffentlichten Standards fur Zeitungsdruck sind 4 Der Tonwertumfang soll zwischen 3 und 95 liegen Die vorgegebene Tonwertzunahme im Mittelton 40 Flachendeckung liegt bei 26 2 In den Lichtern und Tiefen ist die Zunahme geringer Die Rasterweite soll bei mindestens 40 Linien cm liegen die Rasterwinklung betragt bei Cyan C 15 bei Magenta M 75 bei Gelb Y 0 und bei Schwarz K 45 die Punktform ist der elliptische Kettenpunkt Der maximale Farbauftrag ist auf 220 bzw 240 begrenzt da im Zeitungsdruck keine Druckfarbentrocknung verwendet wird Die Farbreihenfolge in der Druckmaschine lautet entweder CMYK oder KCMY also Schwarz Cyan Magenta und Gelb Angelieferte Bildreproduktionen mussen im CMYK Modus konvertiert sein Negative Schriften in Farbflachen sollen nicht kleiner als 7 Punkt sein da durch den Tonwertzuwachs und die zulassigen Passertoleranzen von 0 20 mm der Text unleserlich werden kann Aus dem gleichen Grund soll der in der Regel mehrfarbig aufgeloste schwarze Text auf 100 Schwarz korrigiert werden damit die Schrift bei Passerdifferenzen leserlich bleibt 5 Passend zum ISO Standard 12647 3 von 2013 stellt WAN IFRA seit 2015 zwei ICC Profile fur die korrekte Verarbeitung von Schwarzweiss bzw Farbbildern zur Verfugung Literatur BearbeitenHelmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien Technologien und Produktionsverfahren Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 66941 8 Christof Seeger Hrsg Fachwissen kompakt Presseverlage Band 1 Christiane Rodel Bettina Heizmann Wirtschaftliche Entwicklung gestalterische Konzepte und Produktinnovationen von Tageszeitungen Christiani Konstanz 2010 ISBN 978 3 86522 558 0 Christof Seeger Hrsg Fachwissen kompakt Presseverlage Band 2 Christiane Rodel Technische Umsetzung moderner Zeitungsdruckkonzepte Christiani Konstanz 2010 ISBN 978 3 86522 559 7 aus Deutscher Drucker 18 2015 Die Zukunft der ZeitungsdruckereiEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Weber Strassburg 1605 The Origins of the Newspaper in Europe In German History Bd 24 Nr 3 2006 S 387 412 hier S 396 f doi 10 1093 0266355406gh380oa zurzeit nicht erreichbar a b Helmut Kipphan Hrsg Handbuch der Printmedien 2000 Trends im Zeitungsdruck 2006 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Juli 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wan ifra org Moritz Schwarz von Kirchner Robrecht GmbH http www newspaper production de in Alzenau fur WAN IFRA zusammengefasst Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Juli 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wan ifra orgNormdaten Sachbegriff GND 4190637 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeitungsdruck amp oldid 234275549